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Erzgebirgischer Volksfreund : 08.05.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-191705086
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19170508
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19170508
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1917
- Monat1917-05
- Tag1917-05-08
- Monat1917-05
- Jahr1917
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 08.05.1917
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Deoh v«d»yekter Bemühungen und dem Ansatz Immer «euer Reserven, die an die Stelle der zusammengeschoslenen Sturmhaufen traten, vermochten die Franzosen die errungenen Anfangserfolge nur an ganz vereinzelten Stellen zu behaupten. So blieb die durch das französisch« Feuer vollkommen zermalmte Kuppe des Winterberg«; und das Dorf Lhevreur in ihrem Besitz. Die Verluste der Franzosen bei diesem im ganzen er folglosen Unternehmen sind noch schwerer als ihre Verluste bei dem mißglückten ersten Durchbruchsversuch am 16. April. Hunderte von Gefangenen blieben an vielen Stellen in unserer Kand. Bei Abwehr und Gegenstoß war die Haltung unserer Truppen über jedes Lvb erhaben. Auf dem nordwärts gebogenen Flügel der Angriffsfront blieb das Feuer am Abend und in der Nacht weiter lebhaft. Gegen den Abschnitt Vauraillon—Bascule und gegen dje ganze Südfrunt setzte der Gegner auch nachts seine Angriffe fort. Auch unsere Infanterie war in dec Nacht lebhaft tätig und un ternahm verschiedene Gegenangriffe. Die Msicht der Franzosen, den Höhenzug des Chemin des Dames mit stürmender Hand zu nehmen und die deutsche Front Un dieser Stelle zu zerschmettern und durchzubrechen, ist trotz einem unerhörten Aufwand von Munition und dem Einsatz Eines Riesenheeres völlig gescheitert. In der Champagne starkes Feuer. Alle Angriffe der Franzosen in diesem Abschnitt wurd-n zurückgeschlagen. ssn Im Monat April über 1 Million Tonnen Schiffsraum versenkt! Berl in, O. Mai. (Amtlich.) Die bisher über die Ergebnisse unserer Sperrgebietskriegführuna im Monat April eingel mfene« Meld« gen haben mit dem 6. Mai »ie Summe von I Million Bruttoregistertonne» an kchifssversenkuugen überschritten. Der Chef des Admiralstabes der Marine. 32 50V Tonne»» versenkt! Berlin, S. Mai. (Amtlich.) Nen U-Boots- erfolge: 7 Dampfer und 5 Segler mit SÄ 501) To., da von 10 Schiffe im Englischen Kanal. Unter den ver senkten Schiffen befinden sich folgend.: Englischer Dampfer „Quantor?" (4170 To.), mit H.otgi idung die englische Dreimasterbar. „Ae.thnsa" mit Holz nach Greenock, der Schoner „John W. Pea n" und der frühere deutsche Segler „Ednars", der srauzviische Trci- mastkchoner „La Manche", e u g oster grau emalter Dampfer mit Ä Schornsteinen und Ä dnrchlansenden Promenadendecks, ein schw rb.ladener Dampfer, ein «nbekannter bewaffneter F acht ampscr, der aus einen, Geleit-ug heransgeschojsen Wurl , und ein unbekannter abgeblendeter nicht geleiteter D nnpfer. Ueber schon früher veröffentlichte N-Bootsersolgc sind noch folgende Einzelheiten bekannt geworden; Die englifche» Dampfer „Aburi" (3780 To.), „Lena" (3463 To.), der Tankdampfcr „Telena" <4778 To.), mit Pe troleum, ein unbekannter, wahrscheinlichengttscherFracht dampfer, anscheinend mit Stüiignt, u. a. LLüllwaren, und »i« euglischer vottbeladcucr Frichtdampfer. Der Chef des Admiralstabes der Marine. Beschießung einer italienischen Hafenfe stnng. Berlin, 8. Mai. Auf der Need« von Zuara liegt, um geben von einer Menge kleinerer Boote, der bewaffnete italie nisch« Munitionstransportdampfer „Candia" und ist mit dem Bonbordgeben seiner Muniton beschäftigt. Ein wohlgezielter Torpedoschub de., untecge.auchten und unbemerkt herankommenden deutschen U-Booces trifft den Dam pfer mittschiffs, und mit einer geradezu ungeheuerlichen Deto nation fliegt das halbe Schiff in die Luft. An Land, nur ungefähr 500 Meter ab, hat sich eine grobe Men schenmenge versammelt, die Zeuge dieses grandiosen Schauspiels ist. Das U-Boot dreht etwas ab, taucht auf und beginnt nun die Beschiebung der militärischen Anla gen der Stadt. 2500 bis 3000 Meter vom Strande ent fernt sind die beiden .Forts, der Fliezerschuppen, die groben Kasernenaniagen mit einer Funkenstation auf dem Dache und mit den vielen davor sich bewegenden Soldaten deutlich wahr- zunehmen. Es kann festgestellt werden, datz die Beschie- ßung anherordentlich wirkungsvoll ist, ebenso skrird beobachtet, dah die Moschee, die deutlich zu sehen ist, nicht beschädigt ist. Die feindlichen Batterien haben inzwischen das Feuer erwidert. Die Geschosse schlagen wohl in nächster Nähe des U-Bootes ein, daher taucht das U-Boot, nachdem zirka 40 Granaten verfeuert sind und nimmt seinen Kurs wieder see wärts. Bei dieser Unternehmung wurden von dem U-Boot au- herdem noch versenkt die tunesischen Segler „Abel", „Ratzyk", die italienischen Segler „Linque", „Ottobre", „Alles- fio" und „Cecco", ebenso in der Nacht von Tripolitis kommend, «in grober vollbeladener Leichter, der von dem italienischen Schlepper „Broglesso" nach Zuara geschleppt werden sollte. Der Schlepper hatte zunächst die Absicht, davonzulaufen, als aber das U-Boot längsseits gegangen war und den Schlepper aufforderte, zu stoppen, suchte die Besatzung auf einem bereit gehaltenen Boot in der Dunkelheit zu entkommen. Di« Besatzung wurde fest gehalten und an Bord geholt. Sämtliche Italiener hatten sich aus U° Vootangst sinnlos betrunken und flehten um ihr Le then. Sie durften wieder in ihr Boot klettern und erhielten die Erlaubnis, an Land zu gehen. Englisches Nnsgebot gege» Nichthofe». Berlin, 6. Mai. Die Engländer haben ein Flugzeug geschwader von freiwilligen Fliegern zusammengesetzt, das aus- fchliehlich auf die Vernichtung des erfolgreichsten deutschen Kampffliegers, Rittmeisters von RichtHofen, der bereits zweinndfünfzig feindliche Flieger abschoß, ausgehen soll. Der Flieger, dem der Abschuh oder die Gefangennahme von Richthofens gelingt, erhält das Victo ria-Kreuz, Beförderung, ein eigenes Flugzeug als Geschenk, 5000 Lsttl. und einen besonderen Preis von der Flugzeugfa- veU, deren Flugzeug der Flieger benutzt. Bei dem englisch«» Geschwader soll «in Kinooperateur mitfliegen, der den gan^n Organa Pveck» späterer Verwertung im britischen HeeresfAm Dev Genevalftab berichtet: Amtlich. Große- Hauptquartier, 6. Mai 1917. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Kronprinz Rupprecht von BaMrn. An der ArraSfront wurden starke englische Vorstöße südlich von Lens, an d:r Hearpe und bei Oneant zurück- geschlagen. Südlich von Cambrai erlitt der Eng ander be einem für ihn erfolglosen, auf 3 Kilometer Breite dncch- ge ührten Angriff zwischen V llers-Plonich und Gomelieu erh.llicbe Verluste. Front des Deutschen Kronprinzen. Nachdem am 16. April der erste französische Durch- brnchsv«rsuch an der Aisne gescheitert war, bereitete d.r F i d mit ollen itm zu Gebote stehenden Mitteln einen neuen An riff i or, mit dem er sein weitgestecktes Ziel zu erreich : hoffte. Die abgekämpft n D Visionen wurden durch frisch ersetzt, neue Reserven heranges yrt. Das Artillerie- und Miuenwerferfeuer steig rte sich von Lag zu Tag und er- reichte schlie stich ans allen Kal l ern d e bisher größte Kaf- eittiallunq. D'e Angriffe am 4. Mai nördlich von Reims n d in d r Champagne waren die Vorläwer des neuen DnrchbruchSveriuchs, der gestern morgen zwis neu der Ailette un^ Craonue auf einer Fr nt von 34 Kilometern einsetzte. In schw rem Ringen, das bis in die Nacht hinein anhielt, ist er vereitelt, der Rieienstoß im großen abgeschlagen. D e An riffe, welche gegen die im Nahkampfe von un erer helden mütigen Infanterie gehaltenen od r im Gegen''oß znrückcr- oberten Linien geführt wurden, scheiterten zum Teil schon in unsrem gut g leitete» Artilleriefener. An einzelnen Stellen wird noch um d-n Besitz unseres voroerstell Grabens gekämpft. Oestlich der Rohere Fe. lag Feuer auf den Nordhäng n des Chemin deS Dames. Mit besonderer Heftigkeit stürmten die Franzosen wie auch am 4. Mai'ohne Rücksicht auf ihre außerordentlichen Verluste gegen den Winterberg vor, auf dem unser' Stellungen durch znammengekaßteS Feuer schwersten Kalibers vollkommen zerschossen waren. Die Höhe mit dem an ihrem Hange liegenden Dorf Chenreux blieb 'M Besi-z d"s F indes. Mehrere Hnide-t Gegangene sind bisher eingcbracht. Weitere Angriffe sind zu erwarten. Heilte morgen griff der F ind die Höhe 100 östlich vru La Neuville erneut an. Der A griff wurde abgeschlagen. — In der Champagne südwestl ch von Nanroh bliet en mehrere Vorstöße der Franwsen ohne Erfolg. D e am 4. Mai dort eingebrachten Gefangenen haben sich auf 672 Mann, die Bente auf Maschiuengew hre und 50 Schnell- laöegcwchre erhöht. Front des Eeneralfeldmarschalls Albrecht von Württemberg. Keine besonderen Ereignisse. tn Lu tkämp en und durch Abwehrfeuer verlor der Feind 14 Fugzeuge. Zwei Ballons sind abgeschossen. weltlicher Kriegsschauplatz. Ueber Odessa war gestern das erste deutsche Flugzeug. Mr-rdsnische Front: Das lebhaste Artillelne-Feuer im Cernabogen hält cn und liegt be anders heftig auf unseren Stellungen b-i Baralowo. Der 1. Quartiermeister, Ludendorff. Abendbericht. Berlin, 6. Mal, abends. (Amtlich.) Nach ihrer gestri ge» Niederlage a» der Aisne habe» die Franzose» die Angriffe bisher noch nicht wiederholt. Nur am Winterberg (westlich von Cramme) sind neue Kämpfe im Gange. Entgegen dem heutigen Tagesbericht war Chevreur nicht von den Franzosen genommen und ist nach wie vor fest in unserer Hand. (Durch Sonder-Ausgabe veröffentlicht. Die Schmtleitung.) kinematographisch aufnehmen soll.— Wir empfehlen, für dieses Unternehmen einige Fesselballone mit Tribünenplätzen hoch- zulasien, sowie einige Spezialzuschauer-Flugzeuge mitzuschicken. Die Kampfstaffel Richthofen wird sicher dafür sorgen, datz die Vorstellung interessant verläuft. Lord Fishers Geh imnis. B erlin, 6. Mai. „Evening News" schreibt im Leit artikel: Die U-Boot-Bedrohung hat es zuwege gebracht, daß England nicht mehr „rules the waves" in dem Sinne, wie wir die Phrase anfzu'asscn pflegten. Wir alle wissen, datz unsere grobe Flotte gegen U-Boote machtlos ist. Wenn es wahr ist, dab der ehemalige Erste Lord dec Admiralität Fisher einen „Plan" hat, um den U-Booten zu Lcibe zu gehen, so solle in einer geheimen Sitzung der Lords die Sache besprochen werden, und wir sind überzeugt, dasz niemand Lord Fishers Hilfe freu diger begrüben würde, als Sir Edward Carson oder das ge samte Personal der Marine, dessen Unzufriedenheit mit dem Stand der Dinge viel gröber ist, als man iin allgemeine n annimmt. Die letzten Ereignisse soll ten uns die Augen öffnen, wie nahe uns die Hungers- nolgerücktist. Englische» Zerstörer gesunken. Loudon, 5. Mai. Die Admiralität teilt mit: Ein Zer störer alten Typs stieb im Kanal auf eine Mine und sank. Ein Offizier und 61 Mann werden vermibt. Oertliche Angelegenheiten. * Die Aufhebung des Pfingstmontags 1917 als Festtag, die in Berlin geplant ist, wird in Sachsen nicht stattfinden, da nach der Mitteilung eines Dresdner Blattes die mabgebende Behörde für die sächsischen Städte kei nen zwingenden Grund für diese Maßnahme sieht. * Sämtliche Kassen der sächsischen Staats- eisenbahnverwaltu ng haben bisher schon Zinsscheine von Schuldverschreibungen aller Art des Deutschen Reichs und des Königreichs Sachsen sowie von sächsischen Landrentcnbrie- fen und Landeskulturrentenscheinen nach Eintritt des aufgedruck ten Fälligkeitstages, die Zinsscheine der Reichsschuldverschrei- bungen auch schon vom 21. des dem Fälligkeitstermine voraus gehenden Monats ah, die Zinsscheine der Sächsischen Staats schuldverschreibungen schon innerhalb Her letzten 14 Tage von dem Fälligkeitstage an Geldesstatt in Zahlung genom men. Neuerdings sind noch di« Güter lassen angewiesen word«n, die Zinsscheine ber Kriegsanleihen auch einzu lö sen (gegen Reichsmünzen oder Papiergeld um zu tauschen), soweit ihre Kasstnbeständ« es zulassen. f kM.2.) Landesausschuß der Deutschland s- spende für Säuglings- und Kleinkinderschutz. Ls ist für Sachsen nicht beabsichtigt, vor dem Herbst in eine Werbetätigkeit «inzutreieii, denn bis dahin soll zunächst in dic- om Monat die Landessammlung für das Rote Kreuz, hierauf die Sammlung der Kriegsorganisation Dresdner Bere ue und dam, auch noch die U-Boot-Spende stattfinden: alle dien' Ver- mstattungen, die bereits fest beschlossen und anbrrannu waren, würden gestört werden, wen» jetzt schon »ach außen mit Vorbe reitungen der Deutschlandsspende für Säuglings- und Klein- tinderschutz begonnen würde. (M. 2.) Landwirte und Industrielle, hütet euch vor Anschläge» fei»dlicher Kriegsgefange ner! Wie jetzt einwandfrei festgestellt werte.» konnte, ist be reits im vorigen Iahre dir Kartossselsaat und -Ernte hier und da durch feindliche Kriegsgefangene schwer beschädigt worden. In diesem Iahre vollends ist man, wie schon durch die Presse bekanntgegeben wurde, einem grobangelegten Plan auf die Spur «kommen, mit Hilfe der französischen und auch anderen Kriegs- efangenen durch Mittel zur Verseuchung des Viehs, ?ur Brand stiftung, Zerstörung von Maschinen und Fabriken und wiederum auch zur Vernichtung der Kartoffelsaat. der Ernte usw. unsere Landwirtschaft und Industrie möglichst ausgiebig zu schädigen. So sehr es auch von jeher in Deutschland Grundsatz gewesen ist und bleiben wird, dicejnigen Kriegsgefangenen, die sich ein wandfrei betragen, anständig zu behandeln, so »mb doch die Bevölkerung auf dem Lande und in der Industrie eindringlich ermahnt werden, die Gefangenen »och schärfer als bisher bei ihrer Arbeit wie in den Freistunden zu überwache» und ihnen nicht die übergrobe Vertrauensseligkeit cntge« gemubringen, die ihnen oft bewiesen wird. Es ist dies eine ernste Pflicht der Bevölkerung, da sonst grobe Gefah ren für unser wirtschaftliches Durchhalte» entstehen könnten. (M. 2.) Flurschaden, Waldfrevel und Kriegs wirtschaft. Auf viele Millionen Mark ist im Frie den der Schaden veranschlagt worden, der der Land- und Forstwirtschaft und damit der deutschen Volkswirtschaft jähr lich durch Flurschäden und Waldfrevel entstanden ist. Diese Schäden erwuchsen zum allergrößten Teile aus Leichtfertig keit und Bequemlichkeit. Leichtfertig handelte, wer ohne Not Aecker und Wiesen betrat, um vielleicht eine Blume zu pflücken, gedankenlos Getreidehalme und Nutzpflanzen ausritz oder tändelnd mit dem Spazierstock köpfte, wer Acstc und Zweige abrib oder abbrach, wer Waldschonungen betrat, ohne auf die .zarten Pflänzlinge peinliche Rücksicht zu nehmen. Auf leidige Bequemlichkeit war die nicht auszurottende Un sitte zumeist zurückzuführcn, die bei nasser Witterung schmutzigen Feldwege zu verlass en und längs des Ackers einen — nur anfangs — sauberen Pfad zu bahnen, der sich allmählich immer mehr verbreiterte und schließlich ost breiter war als der eigentliche Weg. Genau so war derjenige zu beurteilen, der eine kleine Wegkrümmung dadurch abkürzte, dab er kur zerhand seine Schritte über Acker und Wiese lenkte. Wie viele Landwirte sind infolge solchen unbedachten Tuns städtischer Spaziergänger und Ausflügler verärgert worden, wie man cher schöne Privatwcg in Wald und Flur ist deshalb für den Verkehr gesperrt worden! 2m Zeichen der Kriegswirtschaft mögen der Flurschäden und Waldfrevel weniger geworden sein: beseitigt sind sie aber noch keineswegs. 2m neuen Ernte- iahre, da es auf alle, auch die geringfügig erscheinenden Men gen an Nahrung mehr denn je ankommt, muh insbesondere Feld und Wiese jedem Einzelnen von uns heilig sein. Atutwillig oder unbedacht verursachter Flurschaden darf nicht Veranlassung werden, dah unsere diesjährige Ernte, die uns ein weiteres 2ahr ernähren mub, irgendwie geschmälert werde. Der Erwachsene übe deshalb nicht nur eine strenge Selbst zucht, sondern wirke auch auf die Kinder ein. Wer Acker, Wiese und Wald betteten will, um dort Wildgemüse, Kräuter und Pilze zu sammeln, der vergewissere sich vorher der Erlaub nis des Besitzers. Sie wird sicherlich nicht versagt werden, wenn der Gesuchsteller die Gewähr bietet, dab er fremdes Ei- gentum achtet und schützt. Halte es sich jeder vor Augen: Unsere Kriegswirtschaft duldet weder Flur schaden noch Waldfrevel! * Einschränkung der Hausschlachtungen. Amt lich wird mitgeteilt: 2» einer Ergänzungsverordnung zu der Bekanntmachung über die Regelung des Fleischverbrauches vom 21. August 1916 sind die Bestimmungen über Hausschlachtun- zen neu zusammengssabt und ergänzt worden. Hiernach wer den vom 1. Oktober 1917 ab Hausschlachtungcn nur noch ge nehmigt, wenn Schweine oder Rinder mindestens 3 Monate in der eigenen Wirtschaft gehal.en worden sind, da mit der bis herigen Sechswochensrift vielfach Mißbrauch getrieben worden ist: Personen, die weder die nötige Sachkenntnis, noch auch ge eignete Stallungen und Futtermittel üesaben, haben Schweine die Mindestsrist von 6 Wochen durchgehalten, ohne Rücksicht auf den Erfolg, lediglich um sich erhöhte Selbstversorgerra- iion zu sichern. Aus demselben Grunde ist der Erwerb von Schweinen von mehr als 60 Kilogramm Lebendgewicht zum Zwecke der Selbstrersorgung nunmehr allgemein unter sagt worden. Weiter wird bestimmt, daß der Selbstver sorger, der in den Monaten September bis Dezember schlach tet, Vorräte höchstens für 1 Jahr, bei Schlachtungen zu ande rer Zeit höchstens bis zum Schlüsse des Kalenderjahres behal fen darf. Hierdurch soll die unwirtschaftliche Anfstapeiung von Vorräten auf allzulange Zeit verhindert werden. Eine wei tere Vorschrift bindet die Abgabe von Fleisch aus der Ration des Selbstversorgers an Dritte gegen Entgelt an die Genehmigung des Kommunalverbandes, damit nicht wu cherischer Kettenhandel mit angeblich karten freiem Fleisch aus dieser Quell« gespeist werden kann. 2m übrigen führt die Ver ordnung eine schärfere lleberwachung der Hausschlach tungen durch genaue Feststellung des Schlachtgewichts, amtliche Ueberwachungspersonen und Beurkundung der ermittelten Ge wicht« ein, wozu die näheren Aussührnngsvorschriften von den Landeszentralbehörden ergehen. Erwähnt sei schließlich, datz di« Verordnung den Landeszentvalbehörden das Recht gibt, Kran kenhäuser und ähnliche Anstalten zur Versorgung ihrer Ange- stellten und Arbeiter auch als Selbstversorger anzuerkennen, wenn sie Rinder mästen und zur Hausschlachtüng bring«» wollen. Aue, 7. Mai. Die Wäscheherstellung hat sich in» Erzgebirge zu einer grohen 2»dustric entwickelt, nachdem sie Mitte der 60er 2ahre ihre Einführung ins Erzgebirge gefun den hat. Damals wurde dieser Artikel in der einfachste»-Weise nur in der Hausindustrie hergesteM. Das Verdienst, diese Handarbeit in Maschinenarbeit umgewandelt zu haben, ge bührt dem vor wenigen 2ahren verstorbenen Hrn. Geh. Kom merzienrat Iohannes Cassler, der am 7. Mai 1877 unter den denkbar bescheidensten Verhältnissen ein Unternehmen un ter der Firma Wäschefabrik von Gebrüder Simo» begründete. ZE 40. Male jährt sich also Henle der Grün- d"nastag dieser Firma, die seit dem Tode des Begründers in
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