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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 20.08.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-08-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-191908207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19190820
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19190820
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1919
- Monat1919-08
- Tag1919-08-20
- Monat1919-08
- Jahr1919
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 20.08.1919
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Aus Nah und Fer«. Lichte«stei«, den id. Aug *— „Um Krv«e ««L Peitsche" oder „Der Äodessprung" betitelt sich der «rotze 6akttge Zirkus« roman, der Mittwoch und Donnerstag in den Kowmerlichtspielen gezeigt wird. Di« kekannte Künstlerin Fern Andra hat in dem Aufregung ver ursachenden Film die Hauptrolle inne. *— 3« Nr. 187 unserer Zeitung vom 15. Aug. veröffentlichten wir einen Artikel betr. Beschlag« mahmung von 120 000 Mark Textilwaren. Hierzu wird uns von zuständiger Seite berichtiaend mit geleilt. dah es sich nicht um 5000 Mtr. Serge und Futterstoff handelt, sondern nur um 40. 1860 Mtr. und datz der in dem auS dem „B. T."« entnom menen Artikel angeführte Otto Dötz« nicht Ange stellter des TextillagerS Zwickau, sondern des Tex- tillagers Berlin, Friedrickstüaße 218, gewesen ist. *— Zentraltheater. Heute Dienstag u. morgen Mittwoch kommt im Zeniraltheater der grotze 5aktige Sittenromon: „Margarete" oder „Die Ge schichte einer Gefallenen" zur Borführung. Der Film führt dem Besucher das Schicksal einer durch Unglück in den Sumpf Geratenen vor Augen. *— Eröffnung den Privattelegrammver- -Lehrs mit Italien. BS3. Wie uns die Ober- Postdirektion mitteilt, ist der Privattelegrammver« kehr mit Italien wieder ausgenommen. Die Wort gebühr bet gewöhnlichen Telegrammen beträgt 30 Pfg. Zugelassen sind Telegramme in offener deutscher, englischer, französischer, italienischer und japanischer Sprache. *— Erhöhung der Zeugengebühreu^ Der Ausschuß der Nationalversammlung für Volkswirt schaft nahm den Entwurf über die Erhöhung der Zeugengebühren an. Der Hauptartikel wurde wie folgt gefaßt: Die Entschädigung an Zeugen und Sachverständige für den durch Abwesenheit von feinem Aufenthaltsort verursachten Aufwand (Pa ragraph 8 der GebÜhrenordnug für Zeugen und Sachverständige) kann bis aus weiteres bis zum Höchstbetrage von 15 Mark für den Tag, an dem der Zeuge oder Sachverständige abwesend gewesen ist, und bis zum Höchstbetraqe von 8 Mark für jedes außerhalb genommene Nachtqartier bemessen werden Müsse« St. Jacob (Die Ortsgruppe der Kriegsbeschädigten des Mülsengrundes) erzielte durch rührige Wohltättgkeitsoeranstaltung in der Grafenburg, die von über 800 Gästen von hier und der Umgegend besucht war, einen ansehnlichen Reingewinn für die edlen Unterstützungszwecke. Müsse« St. Michel«. (Glücklich heimgekehrt) ist nach langem Fernsein in der Internierung des Südens Leutnant B. Engelmann hier. Chemnitz. (Fürsorge für die Hinterbliebenen der Opfer der Stratzenkämpfe) Der Rat beschloß die Kosten der Beerdigung der bei den Straßen kämpfen getöteten Zivilpersonen auf die Stadt kasse zu übernehmen und den Hinterbliebenen der Getöteten, soweit sie den Ernährer verloren haben, bis zur Regelung ihrer Versorgungsansprüche nach den Säßen der Erwerbslosen-Fürsorge Unterstützung zu gewähren — Noch den neuesten Feststellungen haben die Stratzenkämpfe 36 Opfer gefordert, 2 Offiziere, 19 Soldaten und 15 Zivilisten. Döbel«. (Die Zwischenregelung der Lehrer- und Beamtengehälter) betraf ein Teil der Tagesordnung in der letzten Stadtoerordnetensitzung. Die Dor- lagen wurden mit aller Einmütigkeit und mit einigen Aenderungen zu Gunsten dieser Angestellten angenommen und die Mittel hierfür im Gesamt betrags von rund 156000 Mk. auf das Jahr 1919 einstimmig genehmigt. Damit werden allen Beamten und Lehrern lang gehegte Wünsche auf Gleich stellung mit ch«n Staatsbeamten, Regelung de» Wohnungsgelde- usw. erfüllt werden. Für die Borbereitung der Bolkshochschulkurse in Döbeln wurde ein unverzinsliche» Darlehen von 1000 Mk und für den Einbau von Wohnungen in der Kaserne ä ein Betrag von rund 190 000 Mark bewilligt. Dresden. VSZ. (Einen dreisten Raubüberfall) verübte am Sonnabend nachmittag gegen 1 Uhr ein Unbekannter an einem auswärtigen Handels mann im sogenannten Felsenkellerbüschchen aus der Coschützer Flur. Der Unbekannte bestellte den auswärtigen Handelsmann briefich zur Abwick lung eine» Geschäfte» nach Dresden. Er empfing ihn, wie im Briefe vereinbart, auf dem hiesigen Hauptbahnhose und fuhr mit ihm nach der Fel- fenkellerbrauerei. Dort führte er den Handelsmann durch das hinter der Brauerei gelegene Büschchen nach Coschütz, woselbst das Geschäft zustande kom men sollte. Mitten in dem Büschchen schützte der Unbekannte Müdigkeit vor und wußte den Han delsmann zum Nieaersetzen zu bestimmen. Kaum halten sie auf dem Rasen Platz genommen, so sprang der Unbekannte auf, packte den ahnungs losen Handelsmann, der sich nicht so schnell erheben konnte, am Halse und entriß ihm seine in der inneren Iackettasche steckende Brieftasche mit 2085 Mark Inhalt Er entfloh mit der Beute in der Richtung nach Coschütz und entkam Glaucha«. (Abermals ein' Betrüger) ist hier am 16. d. M. mit Erfolg ausgetreten. Er war am Nachmittag bei einem hiesigen Däbermeister er schienen und hatte sich erboten, diesem Zucker zu verschaffen. Dabei hat er angegeben, daß sich aber der Zucker nicht hier, sondern in Chemnitz befinde. Der Bäckermeister möchte sich denn schon nach CH. zur Entgegennahme bemühen. Er hat auchbereit- willlgst zugesagt und ist mit dem Unbekannten nachmittag nach CH. gefahren. Dort angekommen, haben sie sich nach einer Schankwirtschaft begeben und der Unbekannte hat nach kurzem Verbleiben erklärt, daß er sich zu dem im gleichen Hause, in der Schankwirtschaft wohnenden Kollegen begeben und dort den Zucker abholen wolle. Er hat aber dabei nicht vergessen, sich vorher den Bdtrag von 150 Mark aushändigen zu lassen und ist dann verschwunden. Erst nachdem der Bäcker lange Zeit auf die Rückkehr des Unbekannten gewartet hat, ist ihm zum Bewußtsein gekommen, daß er einem Betrüger in die Hände gefallen war. — Es ist wirklich an der Zeit, daß das Publikum bei An- geboten von Lebensmitteln etwas mehr Vorsicht walten läßt und erst bezahlt, nachdem es die Ware wirklich in den Händen hat. Höheusteta-E. (Das alte Gold« und Silber- bergwerk) St. Lampertus bei Hohenstein wurde nach längeren Aufräumungsarbeiten mit der Er- relchung der Stollensohle auf dem Wille-Gottes- Derggebäude wieder gangbar gemacht. Es wurden bedeutende Erzmittel angetroffen, haupsächlich Schwefel und Arsenkies, sowie Fahlerze, die sich sämtlich als reich edelmetallhaltig erwiesen. Selbst die reinen Arsenkiese enthalten wertvolle Mengen von Gold. Die EdelnzfUalle sind chemisch gebunden. Leipzig. (Ermittelt) In der aufsehenerregenden, Anfang August in Leipzig passierten Köpenickaffäre — es hatte ein Schwindler in Bizewachtmeister- uniform mit Hilfe einiger, ihm auf Grund eines falschen Ausweises beigegebenen Soldaten der Regierungstruppen in einem Leipziger Hotel einen Fremden arretiert und ihm einr namhafte Summe abgenommen — ist es jetzt gelungen, den Täter in Frankfurt a. M. auf frischer Tat festzunehmen. In ihm wurde ein in Frankfurt geborener Photograph Willi Weber ermittelt. Auf gleiche Weise wie in Leipzig, in Dresden und Berlin hatte er i» Frankfurt 51000 Mark erlangt. Myla«. BS3. (Tine Grwerbslosenschule) für Personen unter 18 Jahren soll hier eingerichtet werden. Wer die Schule nicht besucht, erhält keine Unterstützung weiter. Schneidenbach. (Don einem Wilderer ange schossen) Ein schweres Jagdvergehen hat sich bei den Schieferbrüchen unterhalb der Schwarzen Tafel auf Schneidenbacher Flur zugetragen. Der Jagd aufseher Adolf Bauer aus Schneidenbach ging mit seinem 16jährigen Sohne das Revier ab u wurde meuchlings angeschoffen. Der Schuß drang durch den Rücken ein und durch die Bauchdecke wieder au». Das Geschoß, von einem Armeereooloer her- rührend, wurde in den Kleidern vorgesunden. Der Schwerverwundete, der in den 40ern Jahren steht, verheiratet und Vater vierer Kinder ist, wurde nach dem Krankenstift 3wickau züqesührt. Rochlitz. (Schadenfeuer.) Im Seitengebäude der Gutes von Bernhard Köhler im nahen Hödnig brach in der Nacht zum Sonnabend Feuer au», das in kurzer Zett das Gebäude völlig einäscherte. Umgekommen sind u. a. fünf Schweine, darunter eines von drei Zentnern sowie mehrere Hühner. Vermischtes. t Einsturz der Zugbrücke auf Schloß Lich tenstein. MS Lichtenstein-Hona» meldet de«- Trahtit Auf Schloß Lichtenstein brach am Sonntag nach mittag bei allzu starkem Andrang van Besuchern! die Zugbrücke, die über den Felsstein in- da- eigent liche Schloß führt. Etwa 50 bis 60 Touristen,., darunter Frauen und Kinder, stürzten in den an dieser Ste. e etwa 10 Meter tiefen Grab-n- Die AeitungSarbeiten beanspruchten geraume 2eit. Die im Schlosturm abgcschnittenen Besucher müssen durch Leitern ins Freie gebracht werden. Tote sind nicht zu melden, dagegen spricht man van sechs Schwer- verletzten und etwa 20 Leichtverletzten. , DaS Schloß Lichtenstein liegt idyllisch alls einem Felsen, der sich 233 Meter über dem Tal erhebt, dicht bei dem Dorfe Hvnau im Honauer Trl des Schwäbochen Inon- Der Turm des Schlusses, daS 1842 an Stelle der alten Feste von heid-toff durch den Grafen Wilhelm von Württemberg erbaut wurde. Hst eine prachtvolle Aussicht. Etnqesandt. Unter dieser Rubrik übernehmen wir nur die preßgesetzliche . Verantwortung. In dem gestrigen Artikel Ihres Blattes „Wa ich denk' und tu, trau ich andern zu" ist auch mein Name erwähnt und zwar in einer Weise, die gerade das Gegenteil von dem besagt, was ich in der angeblich denkwürdigen Sitzung vertreten habe. In diesem Artikel ist von der blindlings ergebenen Gefolgschaft der Genossen des Stadtrats Fuchs die Rede, deren einzelne, darunter auch der Unter zeichnete, um dec geschloffenes Vorgehen erheischenden Partetdoktrin nicht zu nahe zu treten, ihre gegen teilige Ansicht zu äußern oder gar bei der Ab stimmung zu vertreten nicht den Mut hätten. Wer in der besagten Stadtoerordnetensitzung die Ver handlung aufmerksam verfolgt hat, muß wissen, daß ich, bevor es zur Abstimmung kam, beantragt habe, bas Kollegium möge den Beschluß des Ecnährungsausschusses aufrecht erhalten, well das, was in unseren Nachbargemeinden möglich ist, auch bei uns möglich sein wird. Dieser Antrag ist protokollarisch festgelegt und ist auch angenommen worden. Wenn nun in dem gestrigen Artikel gesagt wird, daß einzelne nicht den Mut haben ihre Ansicht zu vertreten, so bin ich persönlich ge » Var haur der Zonllerlingr- 28. Nachdruck verboten. „Aber Sie kamen ja mit Ihren Brüdern V<-' Herrn Lyton an!" „Allerdings. Wir hatten sie unterwegs getroffen, und sic riefen uns an. Aber Georg 'chicksc sic bald unter einem Anstrag an seinen Ehausienr -- genru achtete ich nicht daraus." „Und dann? Blieben Sie lange bei Herrn Lyton ?" „O nein, .höchstens eine halbe Stunde. Vater wollte noch am selben Tage nach England zurück. Ich muhte nach Budapest, und Ec,rg sagte, er habe noch dringende Geschäfte. Ich glu'öei er wollte zu dem Mädchen, dem er leider Bo>sn! ngen gemacht hatte, und dem er nun reinen Wem ein schenken mutzte für seine veränderten Zukun'tsr'sänr. Wir gingen zusammen fort- Er begleitens müh bis an den Praterstern, wo ich einen Wagen rahm Georgs Auto sollte, glaube ich, irgendwo dorr in der Nähe aus ihn warten. Wir trennten nnS darum Seitdem l-abe ich nichts mehr von 'hm reb-T, bis . . - gestern abend, wo mir der Direktor -enc schreck- lio,c Bemerkung machte." Sie schwieg. WaSMut stand auf und ging mit wetzen schritten aus und ab. Er n ar uöllig überzeugt, daß Frau Torwesten die W AU.eit gesprochen hatte und wirklich oon den womeu Ereignissen keine Ahnung besah. Ebensr fest überzeugt war er, datz ihr Vater und tlue Brüder Torwestens Schuld kannten und ihm f zur Flucht verholsen halten. ES war nun doppelt , erklärlich, datz er sich mit seiner Frau auSgewhnt I hatte. Aber davon brauchte sie vorläung nichts zu erfahren. „Line Frage noch, gnädige Frau", sagte er stehm- bleioend. „Haben Sie seitdem Nachrichten Vin Ih rem Vater und Ihren Brüdern erhalten, und wij.en Sie, wo diese sich aufhaltcn?" „Nachrichten bekam ich nicht. Wozu auch'.' Vater ging nach England zurück und die Brüder wollten nach Rußland. Sie sind für eine Tournee dort hin engagiert." „Shue Ebambers? Wie ist das möglich?" Sie sah ihn bestürzt an. „Richtig — Lhambers soll ja tot sein! Aber wissen Sie dies denn ganz gewiss?" „Tann kann ich mir die Sache nicht crkla-en." „Ich. ja. Torwesten tötete ihn ans Ei'wsucht. In jener Nacht wutzte er ja noch nicht, du; Ihre Liebe ihm gehörte und Sie von EhamberS nichts wissen wollten." Frau Torwcsten senkte schaudernd den Kopf. „Es wäre zu gräulich — wenn Sie recht hstten!" murme.lc sie und versank dann in grübelndes Schwei gen. Auch Doktor Wasmut schwieg eine Weile Daun fragte er, sich besinnend: „Sprachen Sie nicht auch davon, datz Sie meine Hilse anrufen wollten, gni- ' digc Frau? Was meinten Sie damit?" j „In drei Togen ist mein Kontrakt mit dem Slhm- Pion erfüllt, und ich möchte dann meinem Georg gegebenen Versprechen gemäß, seine Villa -n Baden beziehen. Er ist nicht hier — aber ich bin doch nun einmal seine Frau! Ich gehöre zu ihm. lew erst recht, wo man einen so schrecklichen Vcrdaht aus iyn geworfen hat!" „Tas wollen Lie? Solitudo beziehen?" „Natinlich! Ich fühle, datz es nun doPPBt Meine Pflichc ist, den Platz einzunehmcn, der m>r zu - lommt. Ich habe es Georg ja versprochen . . " „Hm . . . inzwischen hat sich aber manche» ge ändert, gnädige Frau- Vor allem ist Herr Torweste«. nicht hier! Sein Haus und sein Eigentum stehen unter Gerichtssicgel." „Das weitz ich. Eben darum erbitte ich Ihre Vermittlung. . Es kann doch kein Gesetz geben, das der Frau den Eintritt in das Haus ihres Mannes vor- wcnrt. wenn beide Teile damit einverstanden sind!" Ter Untersuchungsrichter fühlte sich ejus rcrmas.en in VeAegenhe t. Menschlich batte sie ja recht. Aber eben dieies beiderseitige Einverständnis bedur G doch erst des Verweises. Bisher hatten sic getrennt ge lebt. Von der Versöhnung wutzte man nur durch Frau Torwesten. Und sie stand zudem m Wider spruch mit dem, was Torivesten selbst seinem An walt mitgeteilt hatte. Er suchte ihr das schonend begreiflich zu Machen. Aber es schien, als ob fFrau Torwesten, wie l je M inen ihrer Geichlechtsgenossinnen, wenig Sinn für juristische Gründe und gerichtliche Formalitäten be saßen. (Fortsetzung salgt.z > ... -st--, * r ,
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