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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 11.09.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-191909113
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19190911
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19190911
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1919
- Monat1919-09
- Tag1919-09-11
- Monat1919-09
- Jahr1919
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 11.09.1919
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ra" aus Paris berichtet, Frankreich ?>no sehr ener- Hgffche Fassung vorgeschlagen, die aber ran der amerikanischen Delegation venvorfen iou'de. Die Amerikaner werden heute eine neue Fassung Vor schlägen. Nack dem „Eorriere della Sera' ist man in amerikanischen Kreisen durchaus nicht der An i i t der Franzosen, die den umstrittenen Ar stet 6i der deittcloen Verfassung eine übertriebene Bedeutung beilegen: im Gegenteil sind sie überzeugt, daß die Ge- seluchait der Entente nach ihrer Konstituierung di? Vereinigung Deutschösterreichs mit Deutschland wird anerkenneir müssen, weil diese von Oesterreich auf richtig gewünscht wird. Zürich, 10. September. Aris Washington wird gemeldet' Tie Gattung, die Deutschland in seiner Antwort aus das Ultimatum des höchsten Nates ein- genammen hat, findet in diplomatischen Kreisen viel Anklang, denn Italien, Amerika und England haben nie etwas dagegen gehabt, das; Deutschs n-d srch mit Oesterreich verbindet, denn die Alliierten' haben dieür Klausel nur beigestimmt, um die Einigkeit ausrechtzuerhalteu. Pc rlin , 10. September. Die „Voss. Zig" wird Von unterrichteter Seite aus die sekw beachtenswerte Tatsache aufmerksam gemacht, daß die Vereinigten Slaaten von Amerika in keiner militärischen En- te"?!.Immission vertreten sind. In Washington halt man sick aus Gründen, die nicht ganz Nar sind, die abw vermutlich in der wachsenden Gegnerschaft Amerikas in militärisü>en Angelegenheiten Europa ihren Grund haben, von jeder Beteiligung au sol chen Dingen fern, dlus dieser Haltung Amerikas ergibt sich für Deutschland die wichtige Frage, ob die Beschlüsse dieser Rumpfkommission dem FrH- densrertrag zufolge irgendwelche staatsrechtliche Gültigkeit und Verbindlichkeit haben, ^n Washurg- h'n scheint man der Ansicht zu sein, daß dies nicht der Fall ist. MMM M seine üWe» In diesen Tagen werden die letzten Mannschaften der Heeresgruppe Mackensen, die hei dem allgemei nen Rücktransport im Januar und Februar zurück geblieben waren, soweit sie transportfäh-q sind, beimk-bren. Nunmehr ist auch die Rückkehr des Ge- neratwldmarschalls von Mackensen zu erwarten. der Zeinen Entschluß, Ungarn erst nach den letzt?!: ihm onvertrauten Soldaten zu verlassen', durchgeführl hat. Von Ler Verehrung und Dankbarkeit der Truppe gegen den greisen Feldmarschall gibt ein Schreiben des vormaligen Vorsitzenden des Zentralrats (Sol- datenrattzl der Düdostfront (Armee Mackensen Zeugnis, das an die Angehörigen des Feldmarschalls gerichtet ist. Es heißt darin: „Der. nun zum Abschluß kommende schmähliche Friedensvertrag bringt uns in 'chmerNichch-r Weise in Erinnerung, daß unser hochverehrter Heer Feld marschall mit einigen Getreuen immer noch in Ge fangenschaft sitzt- Er hat mit seiner Perion den Rückzug der Armee gedeckt und dafür sind nur ihm zeitlebens unauslöschlichen Tank schuldig, dem wir, wie ich hoffe, auch äußerlich in den nächsten' Monaten gewaltig Ausdruck verleihen werden. Mit Ungedn'd erwarten wir den Tag der Rückkehr des Herrn Generalfeldmarschalls. Ter Taz wird mir und tausenden meiner ehemaligen Kameraden ein Fesltaa sein. In der Hoffnung, daß dieses freudig? Ereignis bald eintritt, zeichne ich mt ergebenster Hochachtung gez. Stto Braun, , vormals Vorsitz, des Zentralrats der Lüdostiront Armee Mackensen.) MveMlsaMiW »er S. V v- Tie Handesversammlung der sozialdemotratj'cken Parral Sachsens, für hie Line; Reihe von An rügen oorlieot findet am 14. und 1D September jm Voiksbause zu Dresden statt. Di? Portug»-offen von Dresden-Altstadt, Bautzen und Schwarzenberg fordern eine Einigung mit den Unabhäng gen V?n den Parteigenossen von Riesa liegt der Antrag vor, die Bolkskammerfraktion zu ersuchen dahin zu wir ken. daß der über Sachsen verhängte Belagerungs zustand sofort aufgehoben wird. Die>elbe Forderuno wird auch von Schwarzenberg gestellt, auch wünschen die Schwarzenberger Parteigenossen die Beteiligung der Schutzhaft politischer Verdächtiger sowie die Vorlegung eines Entwurfes über die Tätigkeit und Entschädigung der Arbeiterräte. Tie Parteigenossen von TreSden-A. beantragen, daß die Frag? d?r "Ju gendbewegung auf die Tagesordnung gesetzt wird. Von den Parteigenossen von Gröba wird gewünscht, den Lnndesvorstand zu beauftragen, ein? Zeutrol- fteNe einzurichtcn, die die Wirkungen der Regierungs verordnungen in der .Bevölkerung beobachte: und Material für alle Maßnahmen der Regierung sam melt. Weitere Anträge betr die Herausgabe von Flngo.ättern politisclum Inhalts, die Dezenrrallsie- rung der Parteipresse, die Beseitigung der Toppel mandate, die Schaffung eines llebergangsgeienes bis zur Verstaatlichung des Bodens, nm cine wei ter? Verteuerung des Bodens unmöglich zu ma-> chen, di? Stellung der Gemeindevectroter zu den Einwohnerwehren, die Fragen des Juoendschutzes. des Lehrlingswesens, des Bildungswewns usw Teatsches Reich. Berlin. (Frankreich verzichtet nicht au' den Kai- scr-Prczeß!) Nach Pariser Meldungen teilte Pi- cbon im Uammeraussckuß auf eine Anfrage Tordicus mit, daß Frankreich von einem Verzicht dec Alliier ten au" Strafverfolgung Wilhelm ll. nichts bekannt sei. — lDie Gewerkschastsspaltung.) Di? "Generalver sammlung der Berliner Holzarbeiter-Gewerkschaft be schloß, gegen den Vorsitzenden' des Gewecksckastsbun- des, Legien, das Ausschlußversahren einzul.üten Es handelt sich um einen weiteren Schritt auf dein Weg zur politischen Zerreißung der Gewerk'chcktsbeweg- ung. « — (Deutsch-russischer Kriegsgefangenon-Aus - tausch.) Vom 7. September wird aus PaWs gemel det: Im Laufe des September werden ach: deut sche Schiff? mit russischen .Kriegsgefangene' nach Sibirien auslaufen. Von dort werde»' sie auf ihrer Rückfahrt deutsche Kriegsgefangene befördern, die jm Februar 1920 erwartet werden. Einig- andere deutsche Schiffe lausen nach Asien aus, um dort ebenfalls deutsche Kriegsgefangene abzubcken'. — (Wahlbündnis.) Der „Täglichen Rundschau', wird aus Hattingen gemeldet: Für die bevorstehen den Landtagswahlen ist die Sozialdemokratie ein Wahlbündnis mit der Deutschen Volkspartn und den Devtschnationalen eingegangen, das zum Ziel die Ausscheidung des Zentrums bat. Tiefes Vorgehen dürfte seine Erklärung finden jn dem Zusammen- kckstuß aller rheinisch-westfälischen »reis? gegen die Losreißungsbestrebungen, als deren Träger dos Zentrum gerade durch dieses Wahlbündnis deutlich bSßgestellt wird. — (Kein? Erleichterungen sür die Bevölkerung im besetzten Gebiet.) Wie verlautet, find für die nächste Zeil weitere Erleichterungen für die Bevöl kerung des besetzten Gebietes nicht zu erwarten'. Na- mentlick werden die Verurteilungen' bei Uebcrschrei- tnngen der Verordnungen nicht gemildert, wo-l die frattZvüscke Behörde den Standpunkt vernst-, das. die besetzten Gebiete bis zur endgültig?!'. Raninic- rung des Friedensvertrages als unter dem Belage rungszustand befindlich zu betrachten sind — Aus Kebl wird lnerzn noch gemeldet: In den letzter. 3 Wochen sind vom französischen' Krsegsg rickt un gefähr 120 Personen mit Gefängnisstrafen r an zu»? Fest mehreren Monaten bis zu 2 Jahren belegt worden. Die Strafen sind meistens wegen Schmug gels. häufig auch nur roegen kleiner Berg-Ken ver hängt worden. Tas. Kehler Gefängnis war währet» der ganzen Tauer der Besetzung noch nie so über füllt, wie gegenwärtig. Allgemein herrscht unter der Bevölkerung des besetzten Kehler Zrückc.at.'P- fes Erbitterung darüber, daß die Franzosen ihr Re giment täglich strenger führen. — (Weniger enthüllen — mehr Kohlen.') Dr§ Auswärtige Amt hat di? bekannte Broschüre „Zur Vorgeschickte des Waffenstillstandes", sie schwere A»' klaaen gegen die alte Regierung und die Lberste Heeresleitung enthält, in der Schweiz unv wahr- ichcnnlich auch in anderen' neutralen Staaten durch die dortig? Gesandtschaft verbreiten lasten- Die Wirkung dieser Propaganda ist eine andere gewesen, als man wohl erwartet haben mag. Schweizer Blät ter geben der deutschen Regierung den beschämen den Rat, lieber weniger zu enthüllen und mehr Kohlen fördern zu lassen. — (Unzulässiges Verhalten der Belgier im be» setzten Gebiet-) Tie belgischen Befatzungstruppeu haben ihr? Brückenwachen in den letzten Mocken unberechtigter Weise vollständig auf daS rcckttz Rheinnfcr vorgeschoben nnd sämtliche Rheinbräcken besetzt- Gestern haben nun die belgischen Behörden die Bestimmung erlassen, daß die deutschen Poßere 200 Meter von den belgischen entfernt neben müs sen. Die deutsche Behörde wird hiergegen Ver wahrung einlegen nnd . verlangen, daß die Belgier das rechtsrheinische Ufer verlassen. — (Strafantrag gegen Helfserick? ?er Reicks- Präsident hat an den früheren' Staatsministec Dr. Helfferich folgendes Schreiben gericktu. An den Staatsminister a. T. Dr. Helfferich Auf das -Hfl Schreiben vom ö. September beehre ich mich Euer Erzellenz mitzuteilen, daß das Reichst obinetr die ser Tag? beschlossen hat. auf Veranlastnng des Reichs ministers Erzberger Strafantrag bei ^>em preußischen Justi-Minister gegen Sie zu stellen. g?z Ebeeü, — cDie Kommunistisch? Partei Deutschlands hat für sämtliche Reichs- und Staatsbetrieb? kommunisti sche Ausschüsse von Arbeiterräten einge steck, die den' ckmmenden Generalstreik vorbereiten sollen zwecks (fänsübrung des Rätesystems^-in den Reicks- und Staatsbetrieben. — (Clara Zetkin will Man in der Sbw az nicht haben? Nach dem' „Vorwärts" wurde Clara Zet kin, als sie sich in die Schweiz begeben mocke. um fick d-rl zu erhoben, von der Schweiz-".' Polizei an der Grenze sestgenommen und nach drei Tagen Haft nach Deutschland abgeschoben. — Die Schweiz?. R^ gicrimg scheint ihre eigenen Ansichten über den be absichtigten „Erholungs"-Aufenthalt der Zetkin' zu haben. Alls Nab llnd Fern. Lichtenstein, Io. September *— Folgen der Aufhebung der Leder- zwangswürtfchaft für die Fleischversorgung. Nach einer Meldung der „Voss. Zkg." hat in Bayern! die Aushebung der Lederzwangswirnck stt katanro- pbale Folgen für die Fleischversorgung. Ti? Häut?- preise sind so hoch gestiegen, daß sie d?m Fleiickv.eiS des ganzen Viehstückes gleichkommen u. diese Sfar übertreten. Dadurch haben die Schmarstciü.ocktun- gen lo unerhört zugenommen', daß mit wner Zer störung des ganzen Schlachtvieh desto new gerechnet: werden muß. Müuchen kann in der nächsten Woche nur mehr 100 Gramm Flejsch auf den Kovf d>r Bevölkerung liefern. Tas Direktorium he.' bayri.- schen Landwirtschastsrates wendet sick in einem B- ichlns, gegen diese Zustände nnd verlangt Schn: Maß nahmen mit sofortiger Wirksamkeit Gw e. daß Hau- - Var Haar der SoMerlingr» Kriminal-Roman von Erich Ebenstes» 48. Nachdruck verbotr». 16. "ür den ß. Juli war die Verhandlung gegen Tor- weiten und die Lyttons angcsetzt. Ter Untersuchungsrichter hätte sie cigootlsch lie ber noch lnnausgeschoben, den»' TorweneuS immer klarer und bestimmter werdende Angaben: machten ihn Loch etwas wankend in seiner ursprünglichen Ueberzeugung- Aber der Staatsanwalt drängte zur Uelurgabe der Akten. „Woraus wollen Sie noch Worten?" sagte er. „Was sich ermitteln ließ, lfaben Sie ermittelt- Tie Aussagen der Lyttons und TorwestenS beschränken sick auf das, was sie gleich anfangs sagten. Was Sic in Torfvestens Verhalten „klarer nnd b.u'stmm- ter" nennen, ist nichts anderes, als daß < r jetzch wo er di? Folgen des Morphiumgenusses mehr m mehr überwunden hat, sein „System" ansbalct." „Und wenn wir uns doch täuschen^" „Wieso? Wer soll denn Chambers ermoroec haben':" „Nach den Angaben Fräulein' Sieberts — der ältere Lytton!" Ter Staatsanwalt, ein älterer Herr, strich mehr mals heftig seinen graumelierten Schnurrbart „Bleiben Sie mir hm Gotteswillen nur mit verliebten Frauenzimmern vom .Hals! Erinnern Sie sich an die Marg Scheikat, Lie Gestente des Verbrechers Beermann, die sogar -.inen Meineid daraus schwor, daß sie selbst den Einbruch bei den Wirtsleuten Mairegger beging, den ihr Geliebter büßen sollte ? Und dock wurde nackh.-c senge - stellt, daß sie von der Eristenz dceier L.nle bis zu Beginn des Prozesses gar keine Ahnung gehabt hatte!" „DaS ist wahr . „ „Also! Und selbst wenn manc dieser Siebert glauben wollte, könnte man nur annshmen, daß sie den Worten einen falscloen Zusammenhang bei legte Abgesehen davon, daß die Lyttons keim» Grund haben konnten, ihren eigenen G-aoncn zu töten, würden sie — selbst wenn sie den M.-cd be gangen hätten — den' Chambers wohl erst dazu in die entlegene Billa geschleppt Hoden?" ..Nein Tas ist ja eben der Punkt, der mich im- mer wieder zu dem Glauben zurücksührt, na: "T-or- westen könne der Mörder sein. Es ist io absolut unwahrscheinlich — ja fast unmöglich, Laß eine andere Erklärung sür gerade diesen Tatort gefunden werden könnte!" „Besonders, wenn man sich daneben vergeacn- wäct'gß daß Torwesten selbst eingestebr, Chambers an jenem Abend in Wien gesucht zu Haden Rein, nein, mein Lieber, Sie können das Material ruhig für abgeschlossen erklären nnd mir übermitteln!'' i Dies? Unterredung sand abends ow Pierrisch statt, wo sich Tr. Wasmut wöcknnHick zw.-unol im '.reis? einiger Amtskollegen eunand Trotzdem zögerte ?r noch nnd beschloß, vorher keinen Freund Hempel aufznsuchen, dec stck be> sei ner Rückkehr aus Budapest und der oacoui folgen den Auseinandersetzung wßchr mehr bei imn batte blicken lassen. Aber -auch er mußte, w-' Heid» Sie bert, wieder unverrichteter Ting? abstehen. Ter Tctclnr war noch immer verreist. Wohin, wußte die Wirtschafterin nicht. Da entschloß er sich endlich doch, di' Asten der Sraackonwalkschast zu übersenden. Wenige Tage später wurde der st. Ju.lt als Verhancknnasle.miir bclannl aegebeu. Und nun begann ein wahrer Sturm um Einlaß karten bei allen Personen, welch? solche Frarndwie vermitteln konnten'. Es waren so viele vornehme Herren und Tarnen der Gesellschaft da, welche dem Saaldi.woc" Cwpfeh- lungskarten vorwiesen, daß dieser gnt> Mann, d-r ein schlauer Kopf ioar, einen guten Eiu'al! natte: Er wies die Plätze je nach der Höhe der Trmkael- der an. die Man ihm dabei in die Hand drückte. So kam es, daß der ziemlich enge Swl mit sei nen unbequemen Bänken auf einmal in Plätze erster, zweiter und dritter Güte eingeteilt war. nur kür Theatersaal. W-rhetzüNg folgkz , '.Gck
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