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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 04.09.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-09-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-191809040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19180904
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19180904
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1918
- Monat1918-09
- Tag1918-09-04
- Monat1918-09
- Jahr1918
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 04.09.1918
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Kme wkbtiqe RaLEe». Der Tag von Sedan wurde gestern in allen Eckulen im Deutsche« Reiche in erblicher Weise ge feiert * Kronprinz Rupprecht v> n Bauern dal sich nach dem Erholukkgsurlaub wieder an die Front begelwu. * Der König vvn Bulgarien ist mit t^lolge am Sonntag zu kurzem Ai, eutbalr in Koburg ringe - troffen - ' Der König von Bauern mied E::de dieser Woche dem König Ferdinand jn Sviia seinen Gegenbesuch machen. Der Reise, die er am Dienstag schon aulritt, »vird .sich Mininerpräsident von Dankt von Berlin puS unterwegs mit dem Balkauzuge auschlicsteu. Aus Kiew wird belichtet: Bei etper Explosious- kataftroplie, die am Lonnrdend in Odessa stattfaild, find dem Vernehmen nach eine Anzadl österreichisch- Ungarischer Offiziere und Mauuschafteii umgekom- tznen Der Sachschaden ist bedeutend- Ein Teil einer Dorstadt ist vernichtet- . * .In Bosnien ist eine Tabakcrute zu erwarten, die den normalen Betrag nm das Doppelte über trifft- . f ? . * ^jc rumänische Erme beträgt im bese.'t.n i^ebiet, wie das landwirtschaftliche Fachblatt „Agrarul" aus Bukarest «schätzungsweise berichtet: -">0 GB Waggons Weizen, ölx><> Waggons .Ba'er, 2!) 0 Wag- jgons Roggen und l2GIt Waggons Irrste- TaS MaiSergebnis ist noch nicht «estgesteUt, da die Mais ernte noch nicht beendet ist. Die Gesamtproduktion lwird voraussichtlich KiuiGi Waggons betragen. - * Abbas Hilmi, der Kbedive ron Aegnpten, ist mit gröberem Gefolge von München wieder in Ber lin cingetr-ftfen. * „Temps" meldet, ein Festbalten der Staatsauge- hörjgen der Entente in Russland tverde mit einem Ultimatum der Entente an Rustland seine Erledig ung finden * Die führende japanische Presse meint ziemlich übereinstimmend, daß die japanisch' Intervention in Sibirien auf amcrik.ausches Drängen unternommen Worden sej. l * Der amerikanisch? Kongreß bat doS Mann schäft S jgesetz, tvelches alle IK bis tstjährigeu der Wrbr - Pflicht unterwiest, angenommen und es Wilson zur Unterschrift gesandt : * Rach einem amtlichen Telegramm der „Finan cial News" betragen Die täglichen Kriegsansgaben der Bereinigten Staaten nach einer amtlichen An gabe des Schabamtes jetzt etwa -><> Millionen Dollar (also mehr als die englischen.> Der „Lecolo" meldet aus Paris: Der Finanz- Minister kündigt einen neuen Ist Milliardenkredit au Anr Fortführung des Krieges im Wjnterlwlbjahr. Me WMW SWse Men soll. > Mit zähester Kampfkraft wird das neue Ringe» vn der Somme, das den blutigen Kämpf?» des Bor jahres um nichts nachstebt, auf beiden Seit.'« wei- lergeiülut, und das arme Stück zersetzten Landes, Uber das Tod und Feuer nun so ost schon schritten, liegt wieder be'ät mit den Reichen der feindlichen Sturmtrupven, die gegen unsere Abwehrkräfte reu- pkn. Mil allen Mitteln wollten die Stürmer den ÜÄirchbruch erzwingen, der aber durch unsere vor züglich eingreifende Artillerie schon in den Bereit stellungen zertrümmert, oder im Nahkampf erledigt wurde, lieber d,e Kämme selbst gibt am deutlichsten der deutsche Geueralstabsberjcht olgendes Bild: j Er ost es a u p t a u a r t i e r , 2. September. i Westlicher Ariegsschauplatz f Heeresgruppe »roapriaz Rupprecht j - und ! Heeresgruppe «eueralfeldmarschall» v. veehu s Bors ldkäinpfe bedrstit? der Lys- Zwischen Sca - pe und Somme setzte der Engländer auf der Kilometer breiten Front sei« Angriffe fart. Ar- tilteriewirkung gegen die BereitstcU«ugsrS»m« d<^ lHeguerS südöstlich v»n Arras und beiderseits vvn Bapaume trug wesentlich zn ihrer Abwehr bei. Brenn punkte des Jnsanteriekampfrs waren Lendecourt und N-oreuil, die Trichterfelder östlich von^Bapaume und zwischen Rancourt und BouchavesneS. Der Feind, der nördlich von Hendecourt auf Eagnicourt Boden genoanu, imirde durch tvegenangrjss auf Hende court zurüügcworfen. Uni Norcuil wurde lange gr- tämvft: cs blieb in unserem Besitz. Beid-rseilS von Ba l—Brancour vorbrestiende Pa izcrwugrn n risse schriterteu- Hiertei schoß die Besatzung eines Flug zeuges dm Aliegerabt. ilung 3 2 — Leutnant Schnorrt« feger und Biz f ldwebel Günter ein n Panz rwagcn Nlit dem Maschinengewehr ,'n Brand und zerstörte einen zweiten durch gut 'ele bck'S Artilk.riefener. Südöstlich von Bapanme »viesen wir >nit dem Schwer punkt gegen Vil!ers-au-FloS gerichtete Angriffe d s IKcgncrs ab Nördlich der Somme brachten wir den Feind, der seit frühem Morgen mit starken Kräften vnrsticß, in der Linie Sai ich St Pierre—L^ast« Wald und östlich von BouchaveSneS Mont St- Quen tin znm Stek-en. Peronnc ivurde vom Feinde be setzt- ! iBeiderseitS von NeSle setzte der Franzose seine Angriffe fort Rach stärkstem Trommelfeuer suchte er erneut in tiesgegljederten Jnfantericangrifftn die Kanalstellnng zu durchbrechen. Nördlich der Bahn Resle Ham brachte das Reserve Infanterieregiment Rr. -öü unter Führung seines Kommandeurs Ma'or Vvn L.ebb k j d n feindlich?» Ansturm zum Sch it rn Bei erneuten Angriffen am Abend warf es jm Ver ein init h ss s.len Kompanien dn eipg.dri'ngest^ni Fciud aus sein n Linien wieder heraus. Fe dartill.- rie, die mit der vordersten In ant rie Z m E^g.nstoh vvrbrach. hatte v» dem Erfolge Wesen lichcn Anteil. Südlich der Bahn ReSle Ham wie'en B audenburger und Schlesier den Feind restlos vor ihren Linie» ab. Auch südlich vvn Libcrmont brachen am Abend An griffe der Franzosen zusammen. Beiderseits von Rohvn blieb die feindliche Infanterie nach dem schwe re» und für sie verlustreiche» Kampfe des Kl. August gestern untätig. Auch ztvisckwu Oise und Aisne blieb die Gcfechtstätigkeit meist auf Artilleriekampf be schränkt- Teilaugriffc des Feindes in der Aist tt ni dcrnna und nördlich vvn Caissons wurden abgewie sen. p Der erste Ge»eralq»«rtier«eister Lapeavarff Der amtliche deutsche Nbendbericht. Berlin, 2. September, abend?. Euglische An griffe zwischen Lcarpe und Somme. Südlich von Ar ras und nördlich von Peronnc gewannen sie Boden. Reserven ^ngen den Stoß aus. Beiderseits von Ba paume Ivurde der Feind abgrwiesen. Zwisciwn Oise und Ajsne haben sich am Nachmittag nach stärkstem Feuerkampf französische Anzri'fe ent N'iclclt. Der unerwünschte deutsche Rück zug Basel, 2 September. „Mvruing Post" schreibt von der Lront: Zweifellos liegt die Rücknahme der feiudlickicu Linien nicht in unserer Absicht. Sie vpr zögert jedenfalls die ^rstörung der sciudlichen Wi derstandskraft, ohne die der Krieg nicht beendet werden kann. 13 VS» Tonnen versenkt / Berlin, 2. S p emb r. «Amtlich.,> Im mittler st Mittelmeer versenkten unsere ll-Bovte Brutto '.rcgistertvunen, darunter eine > Truppentransport- dnmpfer vvn über GXB Tonnen. Der Cbes des Admiralstabes der Marine - feinae unü fceantle » s Kriminalroman von R. Mandowsky. l 10 Nachdruck verboten i „lind zu Tätlichkeiten kam es dabei nie?" j Ladanin verstand anfangs nicht ganz. j „Tätlichkeiten? Wie meinen Sie das?" f „Run —" " „Ach so! Sie meinen, ob ich meine Fran geschla- tzen habe?" Der Richter antwortete nicht. In Ladanvis (Kc- sicht war langsam tiefe Röte gestiegen, während er Bnit zitternder Stimme sornelzte: „In dieser Be ziehung habe ich mir nichts vorzuwersen, traurig jgenug, daß ich das vor,Ihnen beteuern mnß." Dioßegliv spielte mit seinem Bleistift und sagte ruhig: „Sie haben Jengen für Ihre Behauptung?" „Zeugen?" ' f „Zun, Beispiel die Dienstboten." > „Die können Lie ja vernehmen." ' „Soll gesctwhen. Also Sie bleiben dabei, daß Jn- tzenieur Iöta der Täter ist?" ' Die mit last übermenschlicher Gewalt zurückgehal- lene Erregung des Angeklagten zeigte sich einen Klugenblick in den entstellten Zügen des Unglücklichen beim Anhören des verhaßten Ramens. „Er, uur er hat es getan." l „Sie sind sehr sicher!" ' „So sicher, daß ich vor Gott dem Allmächtigen schwüre, jhn mit diesen meinen beiden Händen zu erwürgen, Lvenn ich ihm in diesem Leben noch ein mal Mann gegen Man» gegenüberstellen sollte!" Bei dieser schrecklichen Drohung tvar das Aussehen des Häftlings ein entsetzenerregendes, durch seine krallenartig gekrümmten Hände, die schon den Hals des Opfers zu suche» schienen, seinen säst irren Blick und seine unkenntliclw Stimme. Der Richter war einen -Schein bleicher geworden und tastete unwill kürlich nach der vor ihm stehenden Glocke. „Gott behüte -- ein Wahnsinniger!" dachte er dabe,. Lant aber sagte cr: ' , „Ich will Ihre letzten Worte nicht gehört haben nnd sic der Erregung zugute schreiben. ÜebrjgenS können wir .für heute abbrecheu, ich muß erst einige Zeugen verhören, ehe wir fortsahren." Und Ladanvi wurde in seine ticlle zurückgeführt, wo er sich seiner Verzweiflung hjngebcn konnte. IX. Ter Mann mit der Maske. Der Richter aber ließ Iöta sofort eine Vorladung zugehen, der der Ingenieur augenblicklich Folge leistete. 1 Er erschau, in sehr elegantem, dunklem Anzug, und - sein sorgfältig gepflegtes Aeustere, seine glatten Ma- I nicren machten einen sehr guten Eindruck auf den I Untersuchungsrichter. Einem scharfen Beobachter aber ' wäre die auffalbnidc Blässe, sowie der unstete, schein ¬ bar stets auf Verteidigung bedachte Blick nicht ent- > DeolscheSME? s Verlink (Des Kaisers Antwvrk an Verlink icine Kundgebung des Magstrats nnd der Stadtver ordneten von Berlin hat der Kaiser folgende Antwort ergehen lassen: Boll Freude empfange Ich den er-s hebenden Ausdruck mutigen Vertrauens der Reichs-' Hauptstadt und spreche Magistrat und Stadtverord- uct, nvcrsammlung Berlins Meinen herzlichst« Dank für die kraftvollen Worte unbeugsam. Zuversicht aus. Felsenfest bin auch Ich überzeugt, daß lein FeiH^ des Deutschen Reiches hehren Bau zu erschüt'ern ver mag Rje ist der Deutsche besiegbar gewesen, wen« er einig ist, und einig weist Ich das gesamte tapfere» opferfreudige Volk mit Mir in dem festen, ««da- zwinglicheu Willen, durchzuhaltcn, mit Gottes Häl se durchzukämpsen und zu überwinden bis zum ehren vollen .Frieden! Was alle Deutsche an der Front und in der .Heimat an Opfermut, Tatkraft, Treue dis zum Tode in der Verteidigung unseres Daseins, unse res heiligsten Rechtes leisten, das hat kein anderer? Volk vermocht! Unerschütterlich, mutig und sta^- hart scheu wir alle einig der Zukunft entgegen? Wir wolle» und werden ihre Stürme glücklich und ruhnr- reich bestehen. Das walte Gott! Wilhelm, I. R. - (Leichte Verschlimmerung im Befinden der Kaiserin. > Aus Kassel wird der „B. Z- am Mittag" gemeldet: Im Befinden der Kaiserin ist, vermutlich, unter der Einwirkung der kühleren Wit!ernng, nacht wesentlicher Besserung wieder eine allerdings nur kleine Verschlimmerung cingetreten, die es notwendig macht, der Ka s rn abermals strengste Bet ruh» angn« rate» A»S diesem Grunde mußte auch der ge plante Besuch dec Herzogin Viktoria Luise von Braun schweig abgesagt werde».. Bedenke» für das Leben der Kaiser,» bcstetwn nicht, doch ist eS unbedingt notwendig, die Kaiserin vor allen Aufregungen und Störungen,zu hüten. Die Kaiserin wird Wilhelms- höbe wahrscheinlich erst Anfang Oktober verlassen, um dann eine Nach ur ii, Baä N uh.im zu nehme«- . M MM l»s enil. Rach einer Mitteilung aus Moskau scheint jede Gefahr für das Leben Lenius ausgeschlossen. lieber das Attentat auf Lcniu berichtet noch dke „Iswestija", dast die am Attentat beteiligten Frau« von der Menge fast zerrissen wurde». Nur das Ejnschreitci, einiger Parteigenossinnen verhinderte ein Lpnchgcrjcht. Die Arbeiter, die in großer AnzaU an der Versammlung in der Nicholsonschen Fabrik tcilaeiiommen liatten, gingen unter dem Eindruck der Geschebujisc noch lange nicht auseinander. Die Rachrich! von dem Mvrdanschlag verbreitete sich augenblicklich in der ganzen Stadt. lieber die Person des Mörders llrjtzkis meldet di- „Krnsnaja Gaseta", daß er sich Leonis Akimowitsch» Kauutgicster nannte und erklärte, Jude zn sein. lieber die Attentcitcrin ail dem Mordversuch gege« Leinu meldet die Austerordeutlickic Kommission, d-ali sic sick- weigert, ihre Mit>chuldigcn anzugebcn un^ zu sage» woher sie das bei ihr gefundene Geld er halten habe. Sie sei 1M7 anläßlich einer Explosion in Kiew als Anarchistin zur Zumngsarbcit verurteilt: worden und babc sich im ökckängnis de» Rechten So zialrevolutionäre» angeschlosse». Sie sei kürzlich «»A der Kru» i» Moskau cingetroffen. Nach weiteren. Zeugeuaussagen war au dein Anschlag eine ganze Grupp«' von.Personen beteiligt. Zuerst vertrat Le nin ein Gmnnasiast vvn Ul Jahren, der ihm einen Zet tel reichte, deu Weg. Tann nälierten sich ihm diu beiden Franen. Die Täterin floh ans die Straßu und wurde erst dort festgenommen, und daun sus Kriegskommissariat gebracht. Man fand bei ihr vergiftete Ziaretten. gangen. Tic einleitenden Fragen waren bald erledigt» Eu gab an, zwcinnddreißig Jahre alt, Maschineningeaiue und gebürtiger Budapester zu sein. Angehörige Hatz te cr keine, Kis ans den jungen Sohn einer früh, verstorbenen Schwester, dessen Vormund er war. Nu» begann der Untersuchungsrichter: „Sie keuucM, Ladanvi schon l^nge?" „Seit unserer Schulzeit " - - ? ^Waren Sie eng befreundet?" » ' / Iöta zögerte einen Augenblick. i „Eigentlich — nein!" ' ' „Wie meinen Tie das?" „Nnii, wir waren zwar unzertrennlich, aber wirk liche Freundschaft Ivar das nicht- Er imponiert» mir, nnd ich bewunderte seine Stärke- Denn er Ivar der bei weitem stärkere, brutalere von uns d«» den? Jni Lernen wieder war ich ihm weit voraus und half ih/n vorwärts, wo ich nur tonte, Währeuiv er mich dafür g?gen ctivaige feindliche Kameraden i» Schutz nahm. Mit einem Worte, wir brauchten eiw» ander und wvren deshalb unzertrennlich." „Also doch " „Ja — aber Freundschaft kann man das uichtz' nennen Denn Ladanyi hat oft uyivermittelte Ma- fällc vvn Jähzorn, vor denen ich mich fürchtete»"^ „Dos gibt er selbst Ku." „Wäre auch schiver zu leugnen, Zeugen gibt es gemkL dafür." . . . . l - .
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