Suche löschen...
Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 11.09.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-191809110
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19180911
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19180911
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1918
- Monat1918-09
- Tag1918-09-11
- Monat1918-09
- Jahr1918
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 11.09.1918
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Kure uüM«e Nachrichte». * Prinz Ernst Heinrich, von Lachsen weilt gegen wärtig in Finnland ^»nd bat bei dieser Gelegenheit sieine Beivunderung für das Laud und dessen hohe ^ltnr ausgesprochen, «owie das nach- Band, das es mit Deutschland Vereine, beriihrt. * Ter Hetman der Ukraine hat sich am Lonntag abend mit seiner Begleitung ins Gros« Hauptquartier begeben. * Zar I-erdinaiiv von Bulgarien bat den König von Bagern zum plu s des 10. Infanterie Regiments ernannt- " - * König Ludivig von Baifern ist, von Tofja kommend am Montag früh ins deutsche Graste Hauptquartier gereist. . * Die ebemalige russische Zarin bat auf alle ihre Unsprüctv des finanziellen ^lachlaises ihres er,nor deten Vlatten verzichtet. * Ter spanisüre Botschafter Castrop Castaleiz ist am -Sonntag abend in Wien eiugetrosscn. * Aus Prag wird gemeldet: Wie die „Bohemia" erfährt, ist der ebemalige Finanzmi»ister Tr. von Spihmüller zum Gemeinsamen Fiuanzmjnister er nannt wroden * Laut „Basl. Nachr " meldet „Havas" aus HcZing-- fors, dast hie alliierten Truppen in Russisch Karelien in der Richtung ans die finnisch? Grenze marschieren. * Amtlich wird bekannt gegeben, daß bisher als NsSzgeltung «ür die Ermordung Uritzkis ü12 soge nannte M'genrevolutionäre, d rruiil.r kl» rechte Leziol- revolutionäre, erschossen worden sind. » ' * Ans dem Haag wird gemeldet: ,.Tails> News" melden: Tie Abstimmung pes englischen v-ewerk - schastskongresses über die graste Resolution, die sich gegen eine Fortsetzung des Krieges ans imperiali stischen Gründen ausivricht, wurde mit 2 NöOOO ge gen 4-72 000 Ltnninen angenonimen. * Ter „Herald" meldet ans Tokio: Ter Belage rungszustand nun^e infolge Tortdaner der ReiSnn- rubeu auf die^onseln ausgedehnt. * Tie „Morning Poft" verof-eutlüht das Ersuchen der britischen Regierung an die kanadische Regierung und die Dominions um weitere Berstärkunglm für die in greifbar? Nähe gerückte Entscheidung im Welt kriege. - Sus MdkSMMlkl Hauptsächlich aus der Schweiz kommen in letzter Zeit ausfallend zahlreich die Nachrichten, die von Anzeichen eines Ltimmu'ngsumschwuuges in den Ber- bandslüudern sprechen. Man will bemerkt traben, dast gerade die langvermistten militärischen Erfolge den Völkern des Verbandes die Trage nahelegen, ob es linicht endlich Zeit sei, unter den jetzt günstigen 'Vor bedingungen die Tricdensbesprechungen eiuzuleiten. fDie Franzosen fragen sich, -- nach dieser Auffas sung - ob nicht der Militarismen Ebre genug ge füllten sei, und ob das ausgeblutete Land für einen fragwürdigen Gewinn eine Verlängerung des Krie ges noch uni Iabre, vielleicht auch die Möglichkeit eitles neuen Glüctswechsels in staut nehmen können. In England sei für solche Stimnnmgc» die Fürst» vor der amerikanischen Uebermacht, in Italien Hw all gemeine kriegsmüdigkcit mastgebcud- — Versucht man, diese Darstellung nachzuprüfen, so mutz man zunächst Amerika von aller Friedensgeneigtheit aus- nehmeu. Tort war noch in diesen Tagen die wut kranke Aeusterlmg möglich, das deutsche Volk sei ein „wildes Tier" und müsse als solches behandelt wer den. Tatsache ist, daß in Italien die Sozialistcnvartei sich auf ein Programm des unbedingten Friedeus- wirkens geneigt hat, auch, dast in Frankreich die frühere Lozialistenmiuderbeit sich in hie Mehrheit verwandelt hat. Immerhin unterstützten augenblick lich, gerade die schärfsten Gegner Elemenceaus die Radikalen, in her französischen Kammer die Regie rung. Taß sich der Glaube an die Möglichkeit nahen Briedens nicht auf einige Neutrale beschränkt, zeigen die Aeutzernngen des türkischen Großwesirs Talaat Pascha, der den Frieden noch für dieses Jahr er wartet: die amtliü^n Aeußerungen der feindlich» Ltaatsmänner lwben indessen vis jetzt nur wenig lIriedeusgeneigtl^it erkennen lassen Solange Cle- inenceau und Llohd George am Ruder sind, ist die Möglichkeit eines BerständjgungSfriedens nicht ge geben, weil die Regierungen in London und Paris einstweilen daran sestlwlten, Deutschland zu ver nichten. * * * Ler deutsche r o st e s Ha u p t qu a'r t i e r, v-eptember. ' Westlicher Krt«a»schM»yl«tz Oertljche Kümpfe nördlich vom Ploegsteertwalde u. am La Basst«-Kanal. Nördlich von Arnientieres griff der.Feind von neuem an: nur nnesen ibn ab,und »nachteu Gefnigeuc. Am Konalabschnitt Allem -Hav rjneoult Artillerjetätigkeit und Erkundnngsgefechte. Südlich der Straße Peronne Eambrai setzte der Feind seine Angriffe mit Einsatz stärkerer .strafte- gegen die . Linie Gonzeauronrt- EpehN nördlich von Templeux fort: sie scheiterten unter schweren Verlust?» sür den Gegner, liniere Vor>r»ppen wehrten gestern überle genem Feind das fHordrjugen Über St- Simon und de»r Crozat Kanal. Erkundungsgefechtc zwischen Oise und A'.lelte. Zwischen Ailette nnd Ajsne brach der Feind nach mehrfach vergeblichen Teilangrjffen gegen Abend zu geschlossenen Angriffen vor. Er wurde ans .der ganzen Front, teilweise im Nahkampf und durch Ge- genstost, blutig abgewiesen. Zwischen Aisne und Veste scheiterten Teilaugriffe In der Ebampague Tciltwrstötze des (stegncrs. Aus einem englische» Geschwader, das zum Angriff auf Mannheim vorstiest, wnrden 7 Flugzeuge abne sthchfen Im Anglist wurden an den deutschen Fron ten ö>>7 feindliche Flugzeuge, davon «!2 durch un'ere Abwehrgeschütze, und N! Fesselballone abgeschoisen. Hiervon sind 271 Flugzeuge in unserem Besitz. Ter Rest jit zwilchen do» feindlichen Linien erkennbar ab- gcstürzt Wir haben im Kampfe, l Ist Flngzeuge und 20 Fesselballone verloren. Der erste «enerakqnartiermrister L»dei,do»ess Der amtliche deutsche Abeudbevicht Berlin, 9. September, abends. Beiderseits der Strahe Peronne -Eambrai sind erneute Angriffe der Engländer gescheitert- . Von den übrigen Kampfab schnitten nichts Neues. ' Bam N-Boot Krieg B e r l i u , 0. September. Im englischen Sperrge biet wurden von unseren U Booten 11 OM Brt- ve» senkt. Ter Chef des Admiralstabes der Marine. . Oesterreich i sch «ngarischar.Haere-bertcht Wien, 9. September. Amtlich lvird verlantbort: Au» dem Monte Pcrtieca wurden gestern abend nud gestern früh italienische Angrjsfe durch Feuer abge schlagen. Ter Feind erlitt schwere grinste. Der Chef des Generalstabes. Der bulgarische Heeresbericht. Sofja, st. September. Amtlicher Bericht v om 7. September: An der mazedonischen Fron» zn bei dell Leiten pes Ochrida-Lees,' nördlich von Pikolin und an einigen Stellen im Eelma-Bogen lebhafte bei derseitige Feuertätigkeit. Beim Dobropolje setzten un sere Mjnenwerfer ein feindliches ^.Nilnitionsdepok in Brand. Südlich von Gewgheli steigerte sich das feindliche ^lrtillerieseuer, das seit einigen Tagen mit wechselnder Heftigkeit andauerte und zeitweise aus gesetzt hatte, in der letzten Nacht zn Trommelfeuer unter dessen Deckung englische Abteilungen unsere vorgeschobenen Stellungen bei dem Dorfe Schovo an- griffen nnd an einer Stelle sich unseren Gräben näher ten. Dnrch das Feuer aber, mit dem wir sie aufsjn- gtzn, nnd teilweise iiu Handgemenge wurden" °fia vollständig zurückgeschlagen, wobei.sie empfitchlich« Verluste erlitten. Oestlich vom Wardar hatte die bei» derseitige Feuertätigkeit zeitweise eine größer Ses* tigkeit angenommen. Englische Erkundungstrupps ver» suchten sich unsere» Posten beim Dorfe Matschukov» zu nähern, wurden aber durch unser Feuer zerstreut« Türkischer »««eralstabsbericht. Ko n sta nt i » o P c l, st. September. Palästi,«»«» front: Starke beiderseitige Aufklärungstätigkeit iml Küstenabschnitt und an mehreren Stellen westlich her Straße Jerusalem - Rablus. Jin Iordantal dicht ant den feindlichen Brückenkopf Vorstotzende Ausklärungs» abteilungen vertrieben seindliüie Abteilungen und fügten ihnen starke Verluste z». Die Artillerietätig- keit hielt sich an der ganzen Front in geringen Gren- zen. Am ö. September wurde ein Rebellenangrjsf gegen die Hedschasbalm südlich Maan abgeschlagen.' - Ostfront. Bei Kava Tschemcn ^87 Kilometer südöst lich TäbriS schlüge» unsere Truppen starke feindlich« Kräfte und verfolgen sie iu Richtung auf Mijane, Vuj dcr übrigen Front Ruhe LkismekWe. Unter dieser lleberschrjft schreibe» hie „L. N. R": Anf dem nicht mehr ungewöhnlichen Umwege übev Wien, der ja des öfter» benutzt wird, um einen Ver suchsballon losznlassen, »«erden jetzt in die deutsche Presse Nachrichten- lanziert von einer bevorstehenden: Umbildung oder gar dein Sturz des Ministeriums Hertling-Payer-Friedberg. Die Telegramrngebühren hätten sich zur Not sparen lassen- "In den Kreisen Berlins, wo man bei Stammtischgesprächen das Gras wicht nur wachsen sieht, sondern am liebsten auch wachse» läßt, ist schon seit Wochen davon hie Rede, das; eine neue Krisis zn erwarten stehe, sobald der Reichstag ans den Ferien nach Hanse tomme, wobei dann als erster Graf Hertling über Bord gehen werde- ,In der HaupIacbc also kombjnauom». vvn Lestten^ deren eivjge innere llnrnl-e n»r in Ministerstürzrrci ihre Befriedigung findet. Daneben freilich in iiocli etwas mehr dahinter, aber das ist »och so zart in seinen Anfängen, daß jeder, der es gut mej'nt, besser daran tut, an diese Dinge mchl zu rühren: In de» Parteien wächst die Er kenntnis, daß cs so wie bisher mit dem innern Hader wutzt weitergchcn, daß, wir dazu kommen müssen, einen «,wen Burgfrieden zu schließen, her am liebsten: von Tmechemann bis Westarp geht und seinen sicht barsten Ausdruck finden könnte in einem Koalitions- ministerium, an dem sich sämtliche Parteien beteiligten Sowie der Gedanke aber auch ausgesprochen ist, mel den f,ch schon r>ie Schwierigkeiten, die nicht allein aus den Parteien kommen, sondern ebenso aus der Reichsverfossnng. Indessen darüber käme man Viel leicht hinweg, wenn nnr einmal die nötigen Noraus-- scvttngcw geschaffen such, »nh da sollte man den eif rigen Pionieren aus dcu verschiedensten Paricirichtun» -gen, die am Werke sind, »ich! durch voreiliges Glok- Umlaute!» in das Handwerk Pfuschen. Solche Sachen; müssen in der stille gedeihen, wenn sie überhaupt ausreiUm solle». Wer weiß, was ans ihnen noch« wer den mag. Hoffentlich pas eine, daß der kommend« Winter wiedrr eine einige innere Front sieht, hie sicht ans dem-Zwang ziim Insammcnhalten bis znm sics- reichen Ende l^crausbildet. Aus Nab u«d Fer»f Lichtenstein, 10 September * Es werde Licht! Ter dritte Teil dieses Films, den Herr knrliboskp gegenwärtig in den hie» Egen Kammerlichtspielen zeigt, ,m»d vorzüglich er» klärt, jjndch denselben Anklang wie seine beiden Bor» ganger. Der Besuch war gestern abend außerortzeM» lich gut, auch beute wird sicherlich wieher das HauS vollbesetzt sein. Wir machen außerdem unsere Leser » feinäe unä fceunüe. » f Kriminalroman von R. MandowSky« 1« Nachdruck Verbote« Herr von' Gpa> mathp jagte zur Baronin Alain: „Sehen Sie nur! Wäre ich nicht eine vorzügliche Aofe^" . ' - , „Aber, lieber Freund —" Toch er nnterbrqch sie, cinc» glüheudeu Kutz anf die Hand drückend. „Bitte, bitte, keine Vorwürse! Iufällig sagte mir der Juwelier, bei dem Sie Ihre Einkäufe besorgen, das Ztmen das Ting gefällt. Ich freute mich dann königlich über die Idee, es Ihne» zu Füßen zu le gen Verderben Lie mir hoch -die Freude nicht. Das Wäre grauiam." Eine Traue z-rlie aus den schönen Augen, aber sie schwieg. . ! . -,Lie zürnen mir?" , ' „Nem, nein!" flüsterte sie- „Wie wohl das tut, wenn Winand gegen eine einsame Fran so liebevoll ausmerksam handelt! Sie wissen doch, daß ich von «niemand Geschenke annebme, dieses aber zurückzu- wejsen, habe ich nicht den Mut.'l Ter Mann war selig- Für lumpige zehntausend Kronen --Ho viel kostete ihm die Lpauge — ein sol ches Wort von der.Angebeteten zu hören, war mehr als er zu hassen gewagt hatte. Er plauderte des - halb angeregt und liebenswürdig, wenn auch weit entfernt davon, amüsant, geschweige denn originell zu Hei», mit ihr, bevor ihm einfiel, daß ihn Frau Alain eigentlich hcrbeigcrusen hatte, um ihn um et was zn ersuchen. „Ta sieht man wieder Ihre Zaubermacht!" rief er. deshalb sich vor die Stirn schlagend- „Da sitze ich nun und vergesse ganz, daß Lie mich herbeigeru- scn habe», nur mir Ihre Befehle zn erteilen-" „Befehle?" „Gewiß, mcim; angebetete Freundin! Sie wissen, Sie habe» ziiemals einen ergebeneren Fremid gehabt, niemand, der so glücklich gewesen, jetzen Ihrer Wün sche zn erfüllen." „Und trotzdem wage ich es kann», Ihnen meine je tzige» vorzntragen, es ist mir förmlich peinlich, da rüber zn sprechen.'^ lEr saßte sich ein Herz, rückte näher und faßte eins der beiden wohlgepflegten Händchen, welches sie ihm willig überließ- - - „Welche Vorbereitungen!" sclierzte er dabei. „Soll ich eine», Draclren töten oder drei Haare aus dein Bart des Lqltans reißen? Befehlen Lie " Lie läclwlte ein wenig, wj^ gegen ihren Willen, bezwungen von seiner Liebenswürdigkeit- „Tas alles verlange ich nicht." „Sondern?" „Das ist nicht so leicht zu sagen." ' Die schäl« Frau schlug die Augen nieder und spiel te zögernd mit den Teerosen im Mrjel, L. ., Dabei zog sie eine heraus und führte sie scheinbar absichtslos an ihre schwellenden Lippen. „So sprechen Sie dochl" „Nun denn — Sic wissen! wie leicht eine allein» stehende, nicht — häßliche Frau von der bösen Welt angeieiudek wird." . „Sollte mau cs wagen —?" - ^,,Man wagt es. Seien Sie dessen ganz sicher^ lieber Freund ! Die böse» Zungen ruhen nicht, WM es einen gute» Rus z» vernichte» gibt, wenn sie si» chcr sind, »»gestraft zu bleiben." „Wer?" „Ich kenne keinen Namen. Gott behüte miM davor, Sie dadurch dcr geringsten Gefahr auszusie» tzen, daß ich Sic zu meinem Verteidiger mache! Dee» zu ist mir Ihr Leben ,;n teuer." s Lie warf ihm einen Blick zu, lvelcher das Blut bei» ßer durch seine Adern jagte- Lo stammelte er: „Ja^ aber was kann ich dann tun?" „Lehr viel. Ihre Frau («Kmahlin gibt, wie ich» gestern zufällig erfuhr, nächsten Dienstag einen T<« dansanl. Verscl>asfen Lie »nic eine Einladung. Wen« mich Ihre Gemahlin, die eine so angesehene Posi» tion in der Gesellschaft einnimmt, in ihrem HaM« empfängt, werden es wohl die bösen Mäuler nicht wagen, mich weiterhin zu verfolgen." Erstaunt hatte der Mann ihren Worten tklauscht^ Das isk alles?" fragte er» . Alles!" - . ; "» . '« k ' DS
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder