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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 26.11.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-11-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-191811265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19181126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19181126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1918
- Monat1918-11
- Tag1918-11-26
- Monat1918-11
- Jahr1918
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 26.11.1918
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tzen davon ab, daß der Verband sjcl, überzeugt. daß kie deuticbe Negierung und die deutsche Presse die Lage in Deutschland in ihrem gauvn furchtbaren Crnkl ivahrheitsgemäß schildern. ! » * » v«terfch»be«e VövwiUi-keit der Deutsche«. d»e,ii.'i, ?:> Nov (di bei deutsthcu Kundgetruug gegen die übel-mäßig slrengen Waifeustillstandsbc- dingungen teilt „Agcnce i^avas" oer französischen ÄLrcsic folgende-?- mit: :Narjchall Focli liatt die Note, die Llaal?fclrclär Soli an die Negierungen Frank »eiche-, dnglande ».ordaulcritas und FtalicuS ge- -riEen !-a! und iir der Acnderuugeu der rein mili- tärifchcu Bedingungen de? Walseustillstandes ver langt werden, beantwortet. Es liegen bereit-? rahl- reiche Ioiunlien vor, wetche lunveiscu, das; die Was semlillstandededi'gangen von unseren Feinden mit l'ösein Willen erfiillt iveideu. Die Negierungen der Eutculc tverdeu dagegen Nevrejialien anwendc» die »ivtivcndigcilvcise ailcli Attentaten zur Folge haben, kvie sie am dem Briisieler Valnilios begangen morde» grik>. rl.s an aber Teuiichland rnn tuchen sollttc, sich der vesauitbeil dieser Bedingungen zu -entziehen, io wurde der Waffenstillstand selbst wieder in Frage oeüellt »'erden. Besondere Befehle find ergangen, »meear-lg die FolNonfroch- uirbt in der elremaligen Firenze des denliriten Ne Bae- g. handhab! uerde» soll, tvie cs ?e. Loli aa-driiekliel' fordert sondern au der lGüenzEuie, die vor GL7E beiiaad a^d die ivjr.allein aucrkcuucn. Fu Uebercinstimmung mit dieser balb- kintlichen Anweisung ergeht sich die gesamte fron gojische Presse in maßlosen heftigen Protesten ge- Ecc, die Die Nltge Sl-.'lis, der die Ab-icht nnterskA<lß tvild, ale- ivdllc Deutschland überhaupt die Waffen skitsüandebedingnngeu nicht erfüllen O 4- H ILlemcncean über den Frieden. Ministerpräsident Elcmenccall einvijua am Mitt ehe er nach Der Front abreiste, die Vertreter der Feiniugc» und teilte ibnen mit. das' der Frjedc- Avilt nicht n.al,e sei, -'da die alliierten Negiernugshi Vegrunnie Fv'deruagen bimichtlicst der Ncchtsgül- ttigleit der neuen bemüh.'» Negierung nufstellcu mnüleu. ' * » * Roch schärfere Vedingnugen für Deutsch land. ' fl?'.oul Perot, der Präsident der Budgetkonuni siou, e-natlete der Nominission einen Bericht über feine Neiie nach den Nvrddcparlcmeuts. Laut „Ma hin" erltärie er Drltadeaerjah in o-eld würde nicht genügen, Dettlschland niüjsc außerdem ^Werkzeuge NH><mosse fonäe Arstcilskräfie liefern. Grieve nnd Lcbcntzmittelvcrsorguug. i Beilin Nemve Nolterd bourant nieldet de-ni Lotalanzeiger zufolge au? Pari-?: Die Lchweizerjs.he driegierung iiberinittelte den gfegBrunaen der Brr ltündeten und den Bereinigten LlaMeu eine Mit teilung der deutle!»»' hreglernna, lvorju ersnelrt tujrd: 1. nm sofortige EroEmivg von Verhandlungen über t>eu Frieden. L. da? F'lwwmcmretcu einer deutsch lauvcrilauii.heu .genieren', il» Lang, die über die Lcstcusmiitcl Verlorgnug Deutsrllland-? beraten soll. sDomgegenüber ivird betont, das; die Bereinigten Siaaieu fä>ou die Absicht zu erkenlien gegeben haben, !im Flif.immenlla.ige ini! dell übrigen Verbündeten zgu verllandelu. Päpstliche .v«rl!ittc für Deutschland. Uvln, 2:;. Nov Laul .göluischer (beltung hat sich Der, P-art; Du Wilson gewandt mit cFFrr Bitte- nm Milderung der WaEcnstiilstandsbedjugungen und Be schaffung von NalnuugsMillelu für Deutschland. ' » st» * Tschechische Ledergriffe i» Böhme«. Wien. Die Einbrüche der Tschechen in das deutsch-böhmische Gebiet nehmen einen Umsang an, der ein Unbedingt rasche» Einschreiten geboten er scheinen läßt. Täglich lausen Nachrichten von ge waltsamen Besetzungen rein deutscher Städte durch tschechisches Militär ein 3n den letzten Tagen wurden u. a. die Stadt Mies, die Garnisonstadt Theresienstadt und die deutsch-sächsische Grenz station Nirdors von Tschechen, die mit unerhörter Brutalität austraten, besetzt. Bieifach kam es zu blutigen Zusammenstößen. Nunmehr liegt auch die Nachricht vor, daß die Tschechen die deutsche Bade- stadt Marienbad besetzt und die Stadtverwaltung übernommen haben. Rechtzeitig fertig steilen könne» wir unsere Zeitungen »«r, wen» auch die verehrt. Inserenten de» ver» Änderten BerhSltniffe« Rechnung tragen und ihre Anzeige« spätestens i« de» erste» Dormittagsftunde» ausgebe». Nur i» Ausnahmefälle» (Tadesavzeige») könne« Inserate «ach 1V Uhr varmittag» «och ««genommen und an diese« Lage veröffentlicht melden. I« lmr «mMemslkchl. ' FnA die Wirlü der Stadtlverordnetcn und Gst> »»»'ilfdoröke wirb das allgemeine, gleich.', geheime und direkte Stunnirccht aller Männer und Frauen Angeführt, die Deutsche sind, das Ä>. Lebensjahr vollendet haben und am Tage des Abschlusses der Wahllisten im Gcmciudcl'czick ihren wcieMiül-cu Wvhuiih haben. : Personen des To!datenüa»rdes sind wal>lbcrec!> lägt, Der Bezug Don Arniennnterstünnng ans öffeM kiclwu! M'.iltelu bat auf das Wahlrecht feinen Tin sluß, .' Die Wahlen findiii nach dem Grundsah der Per hältniswahl mit gebundenen Listen statt. ' Niemand hat in der Gemeinde mehrfache? Lliwm recht, weder juristisch noch phpffsme Personen oder Persouenvcrcinc lurbe» Aninrnch auf Londervertre tuug iin (Lemcindcrate. Wählbar lind alle Wahlbe- »echtigren. Die Zahl der zu Wähleudcu wird durch Dltsgeseh festgejeht Vorbehaltlich späterer gesetz licher Regelung find, sonwit vorstehend nichts an Deres l>cftimmt ist. die für das Neichstagswahlreebt geltenden Vorschriften entsvrecbend annnvenoeu. Dlie Fotin der Wahllisten kann orisge fehl ich arkl.eks geregelt werden. Tas Verfahren der Verhältnis Ns bl regelt sicl'; nach -den Bestimmungen in 5'8 10 bis IN .hs Ne ich-? g esc lies vom Lt. August I0IK Bl. Leite 1070» Wahl komm mar iü ju Ltäd- leir mit revidierter Ltädteorduung ein Mitglied deS ^tadtrat-?, im übrigen der Bürgermeister oder (N- wo in devot ünnd. DaS Necln der Getvablteu zur dfi!,, ^lmuua oder Niederleguug de? Amtes rüchtel sich ?acb den bishcüigen Vorschriften. FniH>rigeu wer den die Nestiuimuiugeu der Gemeiud.werorkmungen über ZiFannneusehnug und Wahl der Ltadtvervrd neten und Gemenideräte ausgehoben. , F'u besonder-? kleinen Landgemeinden, wo d>e Bfl- dvna eines <>lenieiuderate-? undurchführbar erfcheint, ka' <7 durch DrtSgeü'h bestimmt werden, das; die s-Nchcoindeverfreter in Wegfall kommen. An die Ltellr de? chemeiuderates treten daun 'albe nimm berechtigten Flemeindemllglieder. Dsm Waltlkag must esu Tonntag seiü- Di« kamt nur auf die Tagesstunden von biF <r llär festgelegt werden. Eine kurze Wahkfrist ifff zulässig Die zur Ausführung erforderlichen »rts- gesehlichen Bestimmungen sind ohne Verzug M er- lasst-n. Die Nemvahlen nrüssen in sämtliches Gemeinden! spätestens bis zum ül. Dezember lültk durchaeMhrt. se-n. Diese Bekanntmachung i>at (NsetzeSkrafk und Geltung bis zum Erlas; eines Reilltsgemeindechahl- gefetzes. Dresden, den Ni. Normmber loltZ DaS owsamtmiuisterimn: j Buch Fleißner. (Nher. Gradnaicer. Lipinski, LäMmr^ SN 'WMMM" tl^SlWtlÜ ILinschneidende Verordnung. Dresden, M. Nov. Ans Grund der reichsgHetz- lichen Verordnung vom IN November must bi» spä testens I Fanuar die allgemeine achtstündige Arbeits- ':eilt durchgeführt werden. Für die Republik Sachsen üi.'d folgende beioudere Verordnung erlassen: I. Die U'öcheutliche Arbeitszeit für alle Arbeiter, Dlrbeiterjuuen und Angestellten darf in Fabrike« oder haudwerlsmnstig betriebenen Unternehmungen Betriebswertstätten de-? Staates und der t^emein» den, iowir im tzandelSgelverbe -llZ Stunden nicht übersteigen. Soweit es sich nm Arbeiter und An gestellte bandelt, die niclu unter die geuannlen Ka tegorien fallen, sind die zuständigen BerufSorgonj-- iatiouen Gewerkschaften nnd AugestelltenverbändeH berdchtigt, Anträge auf Einführung der 4lZstündigeu Maximalarbeitszeil beim Arbeit-?- und WirtschastS- ministerium einzurcirlfen. ' N Troi'- Verkürzung der Arbeitszeit darf eine Verminderung des ^Verdienstes oder <NlialteS gegen über dc'U! Verdienste oder Gehalte bei bisheriger in den einzelnen Fndnstrjezweigen oder soustigenr Betriclieic geilender ''lvriualgrbeitszcit nicht erfol gen. l,F. ^--eu in Beschäftigung Tretende erhalten min destens den Verdienst oder Gestalt eine-? gleichwcr- 1 igeu Arbeiters ».'Irlieiterjii' oder Angestellten. 4. Ff-r Aussehtage inust der volle Lohn oder Ge stalt bezastlt werden .'>. Entlassung von Arsteitern. Arbeiterinnen unb^ Angestellleu düNen bis zur endgültigen Regelung der gest glichen Arbeitslosennirsorge nicht erfolgen. Btt dem Eintritt der' gesetzlichen Arbeitslosenfür- sorge sind Entlassungen nur möglich, wenn eine vorhergehende l »tägige Kündigung erfolgt ist. Dev jrülieste Termin der .Kündigung ist der Tas, an wes- äA'lil die gejehliche Arbeitslosenfürsorge- in Wirksam keit trill. Soweit seil ü November Entlassungen, bereits erfolgt find, mus; den Entlassenen eine Ent- scl.!7k'lgun,; in 5wste eine-? Znu'UvvchenverdienstaS nacstgezahlt »'erden. .Gaben Entlassene anderwärts 'Arbeit gesunden, so ist ihnen nur für die arbeits losen Tage Entschädigung zu zahlen. f G Ansnnstmen über Arbeitszeit, Lohnhöhe. (Be hälter. Entlaismigen und das Futrasttreten dies«? Bervrdnuug sind nur zulässig, weuu solche mit dew zusiiiudigeu Berufsorganisationen. (Nwerkichasteu, Augesteülc'uverbäudcn in Verbindung mit den Är- heiter und Soldatenräteu vereinbart iverdcil. Svk-^ cl:e Vereinbarungen sind sofort den Gewerbeiuspek- tivueu auzuzeigeu. 7. Wertvereiue (sogenannte gelbe Organisatio nen? gelten nicht als Berufsorgauisatioueu. <N Uuiecuehuier die grob, fahrlässig, absichtlich oder böswillig gegen vorstehende Verordnung ver stoßen, gewärtigen Bestrafung und Entziehung deS- MwfügnngsrechlS über ihre Betriebe. .. N Maßuahnie der Arlwiter und Soldaten^äte. » 5ei wie eine öiume. ' ^ioiuau von Erich Eben stein. ( ». Rachdruct Verbote«. -e,ne Nauueu Augen, iu deren Mitte ein Helles Füntchei blihde, das >vie eui Fleru aussah und ilpieu elivas F.muiges verlieb, rubteu juuuer noch sehr he- benofseu, aber — Eugeuie fül'ile es deutlich — auch mißbilligend auf ihr. ' „Gnädiges Fräulein -- ich beuge mich Ihren Ll/> gumeuGufugte er nach einer kleinen Pause. Weuu ich auch gestelieu muß, daß Lie mir im Munde einer Dame elmwä - - - .nngewölmliclu'S erscheinen!" Eugeuie zuctic zummmeu. Das also war esl ,.Tas soll wohl beißen: uuweiblicb!" anNvortete sic mit einer jstr selbst unverständlichen Gereiztheit. „Es ii-lz uiz, daß Äe zu jenen Männern gehören, welche es überhaupt schon uuweiblich finden, wenn -Frauen sich tauben, über etwas ueicstzudenken und Schlüsse dacaus zu ziebcu. Lchou neulich auf der Fahrt glaubte ich diesen Llaudpuntt bei Ihnen zn lbemertcu." „Es' ä? moaliclch' »ab er ruhig zu, .,Fch bin ein 5biud dieser kleinen Ltadt, die noch wenig von Auf klärung und modernen geistigen Ltromungen t^erührt wurde. Meine AnficlNcu l:abcu sich naturgemäß unter den, Eiusluß meiner Umgebung geformt- Eine da- toon ist as ctwaS rückstäiidige Fde.il von der Frau, die träumerisch und vorausseßungslos wie die Blume am V^ege des Lebeus blüht und bei tvclclwr der In stinkt des Ferzens den Verstand gar nicht aufkom- ruci! läßt. Ihr Daseinszweck ist it»>en nur: zu ge fallen." E5u Lachen, da? schrill nnd mißtönend >vie ein Welßaut iu die LkZtillc deck AbeikdS hinein klauü/ unterbrach ihn. Erschrocken starrte er in Eugeniens blaß gewor denes «Nsicht „Gnädiges Fräulein'? . . T Sollten meine Wort» Sie lvleidjgt haben, so -i . . »liir sie l-atle sich bereits wieder gefaßt und völlig in der Eü'walt- ,„VÄs fällt Ilmen ein?" lächelte ne. „ES kam nur mir so komisch vor im Augenblick! NatiirÄch basten Lie vollkommen recht — v-pm StanDpnnikk Ihrer Wesensart aus. Aber cs wird kühl und meir^ Ritter läßt zu lange auf sich warcten." — Sic blickte sich um und ein Frösteln lies ihr durch die Glieder. Die Lonne war gesunken. Kalt und grau wie Blei tag der Wasserspiegel unten in trübem Dämmerschei». „Mau wird mich laugst erwarten. Guten Abeud, mein Herr." Mit ihrer vornehmen Anmut den Kopf neigend, wandte sie sich zum Gel)eu. ! E Er machte keinen Versuch, sie zu halten noch ihr seine Begleitung anzutragen. Verwirrt blickte er ihr uacst, die wie eine schöne — ach unbeHchreiblicH schone Fcc in ihrer Wolke von blauem Gaze dahin- glitt und entsclMcönk . . - . F „Lchade!" dachte er. „Schade! Ich habe nie ei« lieblicheres Wesen erblickt . . Amt, Eugeuie war verwirrt und erregt. Worum balto sie sich geärgert ? Warnni ärgere sie sich noch? WNs, gingen sie die beschränkten Ansichten ditese»» KLeämläidlcrs an? Lie kannte ihn ja gar nichA Nicht einmal sich vocznstellen Halle er Lebensart genug gehakt .... heutcz, wo er doch geÄursH hätte . . lihnen ain User de? Teiches kam ihr MorLaÄk atemlos entgegen. Das Unwohlsein seiner Mutter» ein leichter SchwindclanfaU, war vorüber.^ , Er hatte sic daun in einen Wagen gepackt u. Frä«- leiu Gclsach, ein älteres MädclMU und Frau Mor lands Wohnungsnachbarin, war mit ihr heimgBe sahrcn. E'.igcuie störte dielen Bericht nur zerstreut an^ L^nch später, als sie zwjscheu Morland und Tante - Lilina inmitten der andern saß -- man hatte dev (^gn'.ini.ch5.it halber« Die Tische zusammenrAckew lassen -- blieb sie einsilbig, und er bemerkte eine -nachdenkliche Faltc ans ihrer weißen Stirn. < r,Ee flind verstintmt, gnädiges Fräulein , . , ganz anders als Sie waren, als wir zusautmen über den See ruderten! Labe isch« Eie beleidigts^ Oder ist Ihnen sonst etwas Unangenehmes begegnet2* fragte er cinmat leise. Sie schüttelte listig den Kopf.
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