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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 24.12.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-12-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-192012246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19201224
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19201224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1920
- Monat1920-12
- Tag1920-12-24
- Monat1920-12
- Jahr1920
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 24.12.1920
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Di« britische Admiralität gab folgende Zusammenstel lung über das Bauprogramm Amerikas und Japans dem Unterhaus« zur Kenntnis: Der Kongreß der Bereinigten Staaten hat 1916 ein Drei-Jahres-Programm genehmigt und dazu 1917 als Kriegsmaßnahme 250 Zerstörer und 30 Kanonenboote. Cs sind bewilligt: 10 Linienschiffe, 6 Schlachtkreuzer, 10 kleine Kreuzer, 300 Zerstörer, 97 Unterseeboote; im Bau: 11 Linienschiffe (darunter eins des Programms 1915), 6 Schlachtkreuzer, 6ä Zerstörer, 54 Unterseeboote und 1 Ka nonenboot. In Japan ist noch der Rest eines alten Programms bis 1923/24 fertigzustellen, und ein neues Programm bis 1927/28. Linienschiffe, altes Programm 4, neues 4, im Bau 4; Schlachtkreuzer, altes Programm 4, neues 4, im Bau - ; Kleine Kreuzer, altes Programm 11, neues 12, im Bau 5; Zerstörer, altes Programm 41, neues 30 bis 40, im Bau mindestens 8. Ueber Unterseeboote liegen noch keine Nachrichten vor. In Verbindung hiermit sei auf zwei Aeußerungen hin- gewiesen. So sagte Harding in einer Rede in Norfolk (Vir ginia): „Ich hoffe den Tag zu begrüßen, da Amerika un ter den Schiffahrt treibenden Nattonen an erster Stelle steht. Eine große Kriegsmarine und eine große Handels marine sind für die Zukunft des Landes notwendig. Ich glaube an teilweise, aber nicht an dauernde Abrüstung, und ich sehe die Zeit, wo das ausgeführt sein wird, aber bis dahin will ich eine Flotte zur Verteidigung Amerikas ha ben, die den Zielen des Landes gewachsen ist. Marineminister Admiral Kato erklärte, Japan bleibe bei dem durch den letzten Reichstag genehmigten Programm von acht Großkampfschiffen, nur sollten diese Schiff für Schiff denen anderer Mächte gleichwertig sein. Er hoffe auf eine allgemeine Einschränkung der Rüstungen, dann wer de auch Japan seine Seerüstung entsprechend beschneiden. MeMklWW -es MsMes in SEIM. Beherzigenswerte Worte des Reichskanzlers. In der neuesten Nummer des „Treuen Ekkehart" fin de! sich ein Adventswort des Reichskanzlers, das dein im deutschen Volk weitverbreiteten Pessimismus nach Möglich keit entgegenzuwirken versucht. Die heutige Weltkonstella tion sei nicht von ewiger Dauer und die europäische Mitte durch keinerlei Gewalt oder List aus der friedlichen Ent wicklung des Volkslebens auszuschalten. Ueberall, wo über die Angelegenheit der Völker verhandelt werde, sitze Deutsch land, ungeladen und körperlich abwesend, doch geistig mit am Tische wie der Geist Banquos, „mit 20 Todeswun den am Kopfe", nicht zu übersehen, nicht zu umgehen und auch nicht totzuschmeigen. Den großen Fragen der Gesetz gebung dürfe nicht alleinige und ausschlaggebende Bedeutung beigemessen werden. Dringender erscheine die Wicderherftel lung des Volksgeistes, ohne den der ganze staatliche Betrieb nichts als ein öder und sinnloser Mechanismus ist. „Und an die Spitze stelle ich die Notwendigkeit der inneren Befrie dung unseres Volkes. Wir haben vor den äußeren Fein den die Waffen niedergelegt und dabei befehden wir uns untereinander mit einer Erbitterung, die allen Grundsätzen des Pazifismus ins Gesicht schlägt. Wir sind arm gewor den und müssen dem Auslande zinsen, und dabei vergeuden wir Zeit und Arbeitskraft in unaufhörlichen Lohnkämpfen. Wir leiden Not an allen Ecken und Enden und dabei wird statt des Aufbaues der Wirtschaft von kleinen Gruppen mit verführerischen, aber falschen Argumenten ihre Zerstörung organisiert unter dem Schlagwort der Diktatur des Pro letariats!" Die Ideen der Gewalt müßten überwunden wer den, dazu sei erforderlich, daß wir bewußt und mit Nach druck gegenüber der Bedrängnis und dem Druck der Außen welt, die den Menschen angeborene Kraft zum Guten zur Geltung bringen, gemäß der Lehre, in der wir aufgewachsen sind, und deren frohe Botschaft Frieden allen denen ver kündet, die gute:. "ens sind. SeseWeMl. (LZ.) Einzelheiten der hier in großen Zügen wieder- gegebenen Gesetze können dem Reichsgesetzblatt und dem Säch sischen Gesetz- und Verordnungsblatt entnommen werden. Beide Gesetzblätter können bei den Ortsbehörden eingesehen werden und werden auch von den meisten anderen Behör den gehalten. 1. Mit der Schweiz ist ein Abkommen wegen Gold hypotheken getroffen worden, d. h. wegen der Hypotheken an deutschen Grundstücken, die in Gold, klingender Münze" oder dergl. auszuzahlen sind. Nach diesem Abkommen wird Die schweizerische Regierung den schweizerischen Gläubigern empfehlen, diese Goldhypotheken möglichst noch mindestens 10 Jahre stehen zu lassen und auch wegen der Zinszahlung Erleichterungen zu gewähren, Auch will die schweizerische Regierung bei ihren Banken darauf einwirken, daß sie hin sichtlich von Frankenforderungen gegen deutsche Beamte, deut sche Staatsangehörige, die zum Besuch schweizerischer Heil- anstalten Frankendarlehen ausgenommen haben, Nachsicht Lben. (Einzelheiten s. Reichsgesetzblatt 920 Seite 2023.) 2. Sächsische Pachtschuyordnung vom 4. 12. 20, gül tig vom 8. 12. Aehnlich wie für Wohnungen die Miets einigungsämter bestehen, werden bei dm Amtshauptmann schaften (in einigen noch bekannt zu gebenden größeren Städ ten bei den Stadträten) für Grundstücke, die zur landwirt schaftlichen oder gewerbsmäßigen gärtnerischen Nutzung ver pachtet sind, Pachteinigungsämter eingerichtet. Wenn sich di« Parteien nicht gütlich einigen, können die Aemter angerafen werden, 1) damit die Leistungen aus dem Pachtvertrag, (z. B. die Höhe der Pachtsumme) den veränderten Zeitver hältnissen entsprechend geregelt werdm, 2) (aber mir bei Grundstücken unter 2 einhalb Hektar Größe) damit Kündi gungen für umvirksank erklärt oder ablarrfeiü^ Verträge vor Ablauf der vereinbarten Zeit aufgehoben »erden. Das Pachteinigungsantt kann aber nur dann an gerufen werdm, wenn das Verhalten de» «inen Beteiligten wucherische Aus beutung oder eine offenbar schwere Unbilligkeit im Vergleich zu den veränderte» wirtschaftlichen Verhältnissen bedeuten würde, oder wenn es zur Folg« hätte, daß der andere Teil in «ine wirtschaftliche Notlage gerät. Der Anttag, eine Kün digung für unwirksam zu erklären, mutz sofort nach ihrem Eingang gestellt werden. Gegen die Endentscheidungen der Pachteinigungsämter ist Beschwerde binnen zwei Wochen an das Oberpachteinigungsamt (bei der Kreishauptmannschaft Dresden) zulässig. Mit der Einrichtung dieser Pachteini- gungsämter ist der Grundsatz gesetzlich anerkannt, daß, wie für Wohnungen die Mietverträge, so auch die Pachtverträge den veränderten wirtschaftlichen Verhältnissen anzupassen sind. WMt W VM! Jüngst ging spazieren ich im Wald, Es war so recht weihnachtlich, kalt. Ich schritt ganz einsam für mich hin Und dachte so in meinem Sinn: Das Weihnachtsfest ist vor der Tür, Ob Rupprecht wohl auch kommt zu nur?. Da plötzlich unter einer Tanne Begegnet' ich dem Weihnachtsmann« Mil einem groben Huckepack, An jeder Hand noch einen Sack, Im Arme eine lange Rute. Mir ward ganz angst und bang zu Mute. - Knecht Rupprecht sak recht dös« aus. 1 Ich wollte nehmen schon Reißaus. Da hatte er mich auch erblickt Und mir gleich freundlich zugenickt. So faßte ich mir denn ein Her; ! Und sagte zu ihm so im Scherz: Grütz Gott, Du lieber Nikolaus, Du siehst ja recht griesgrämig aus, * Ist Derne Last zu schwer für Dich? ' " Ich Helf' Dir gerne, siäzerlich. E Da klagte er mir denn sein Leid ,. ' Betreffs der schönen Weihnachtszeit. Die Tränen rollten in den Batt - - - Und seine Stimme klang so bart: - Ja, einst war es für mich 'ne Freude, . ' Ta gab es noch zufriedne Leute, - - Wenn ick so in der Dämmerstunde Von Haus zu Haus ging meine Runde, ' Wenn ich so durch die Fensterritzen * Tie Kinder sah am Tische sitzen » " Und fröhliche Weihnachtslieder sangen, . . Wie ist das Her; mir aufgegangen. -- - Wenn inan sie fleißig beten lehrte „ Und Weihnachtssprüchlein sagen hörte. Wie glänzte da das Kinderauge! , . Dock jetzt? Wozu das Beten tauge. Hört l eider man so viele fragen. - » Ta sollte ick nicht weinen, klagen'? Ach, wie in dock an allen Orten, So manches Liebes anders worden: T ''r l- ' Tie iei'ge Weihnachtszeit stets war - >. Tie schönste Zeit im ganzen Jahr —- - - - - ' Besonders für die lieben Kinder, > Tann iür die Großen auch nicht minder. Jetzt haben viele längst vergessen, Taß sie auch mal ein Kind gewesen : Und datz zur goldnen Weihnachtszeit, Tas Her; geklopft vor Seligkeit. Jetzt isi es freud und liebeleer, Wtenn ich ihn Lande zieh' umher, Ach, ass' die trauten Weihnachtslieder. Tie bare ich so selten wieder. - So mancher schöne Weihnachtsbrauch Ist gänzlich jetzt verschwunden auch: ' ' Tann all' die süßen Heimlichkeiten. Tas liebe Fest schön zubereiten. , Tas Weihnachtsevangelium —. , Wie in doch alles jetzt so stumm. Ter Mensch hat weder Zeil, noch Sinn. Im Hasten, Jagen geht es hin: . .7. Und was dein Kind zu Nutz' und Frommen, z Wird leider vielfach ihm genommen! Tas macht fürwahr mir keinen Spatz. Vom Weinen ward' sein Bart ganz naß. . Ta Hub ick denn ganz schüchtern an: Ach lieber, guter Weihnachtsmann, . So laß Tich's dennoch nicht gereuen, . Tie lieben Kleinen zu erfreuen, Und all' die vielen großen Kinder , Wollst Tu vergessen auch nicht minder. Kehr' dock wie einst bei jedem ein. Tu wirst uns stets willkommen sein; Bring' doch den süßen Weiknachtsfrieden, Ter Allen, Allen fehlt hinieden! Knecht Ruppreckt schaut mich lächelnd an. Sein liebes Auge glänzte hell: Weihnacht Hal Tir's wob! angetan? Tu großes Kind, gesteh' es schnell. Brauchst Dich deshalb garnicht zu schämen. Doch dies kannst als Gedenk Du nehmen —- Wo Weihnacht noch im Herzen glüht, Das Schönste von der Kindheit blieb. Drum liebes Kind» nun gehe heim. Ich kehre wieder bei Euch ein. Ta fiel auch bei mir manche Zähre, Ob dieser tiefen Rupprecktslehre, Ta hat sich Ruppreckt leis und sacht Noch tiefer in den Wald gemacht. Ein Sternlein fiel vom Himmelszelt, Ebrisikindlein kam wohl auf die Welt. , Ten Weiknachtsfrieden uns zu bring««: > So laßt uns denn wie einstmals singen: . ,Ehre sei Gott in der Höke und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!" Rödkitz. Olga Winter. Aus Nah md Fer«. Lichtenftrin-Lallnberg, 24. Dezember. * — Dir Kamm.rlichlfpitl« haben für die Weihnachts tage ein schönes Festprogramm aufgestellt, das nicht nur die Kinder, sondern auch die Erwachsenen recht befriedigen wird. Wie es H. Trutz in Schlaraffenland ergeht und wie eine Puppe entsteht, wird die kleinen Besucher gewiß interessieren. Nicht minder spannend ist für die Erwachsenen das Drama von Meyerling, das Oesterreichs hoffnungsvollem Kronprinzen Rudolf «in jähes Ende bereitete. Alles Nähe« besagt die -eutige Anzeige. , . *— I» Knßftallpalaft gibt die Stadtkapelle am Abend des 3. Festtages ein Konzert, ans das auch hierdurch em pfehlend hingewiesen sei. unterrichteter Seite erfahren, erwägt di« Eisenbahaverwab- K 1 konnte. Ellern, welche aus der ev.Mth. Kirche ausgetreten sind, fint»' von der Konfirmation ausgeschlossen. Kinder unter 14 Jahren, die durch Entscheidung der Eltern aus der Kirche ausgeschiedenr und. dürfen nur dann zuni Konfirmandenunterricht zugelassen wer den, wenn ihre Eltern wieder eingetreten sind. Ausgetretene ton nen ferner nicht getraut werden und nicht am Heiligen Abend-- mahl teilnehmen. Bei der Beerdigung von solchen, die aus der .Kirche ausgetreten sind, kann die Mitwirkung der Landeskirche und ihrer Organe nicht verlangt werden. Nur in einzelnen Fälle» kann nach dem Ermessen des für das Begräbnis zuständigen Geist lichen die Mitwirkung gewährt werden, wenn und sobald dies ohne begründeten Anstoß für das evangelisch lutherische Empfin den und Bewußtsein stattfinden kann. Dasselbe gilt auch für dos Glockengeläute beim Begräbnis Ausgetretener. Ter Wieder eintritt eines Ausgetretenen kann nur dann stattfinden, w«ae er die Wiederaufnahme in die Kirche aufrichtig begehrt und Wi« Tie nicht getauften Kinder derjenigen auf Grund von Anregungen von Arbeitnchmmm bei Hör Eisenbahnverwaltung zurzeit Erwegungen schweben, die be reits wiederholt erhöhten Sätze für Privatanschlußgleise ß« den fünf- bis sechsfachen Bettag der jetzigen Gebühr« M erhöhen. * Eine Vereinfachung des sozialen Bersichernngsrech» 1er, Wie wir erfahren, werden im ReichsarbeitsminifteriwU' zurzeit Vorarbeiten getroffen, die ein« Vereinfachung des so zialen Versicherungsrechtes bezwecken. Vor allen Ding« soll erreicht werden, daß das soziale Recht in seinen Beziehun gen zu den verschiedenen Versicherungszweigen übersichtlicher gestattet wird und daß widersprechende oder abweichende Be stimmungen ausgeschaltet werden. ' - Das Ende dsr Zuckerkartt? Dem Reichsmimste- rium für Ernährung und Landwirtschaft ist dieser Tage vom Verband deutscher Zuckerraffinerien ein« Eingabe zpge- gangen, in weicher die unbedingte Notwendigkeit betont wird, daß die Aushebung der Zuckerzwangswirtschaft für d« 1. Oktober 1921 schon jetzt festgelegt wird, damit alle Betei ligten sich darauf einstellen können. Wie dazu verlavtetz, soll tatsächlich jede Art staatliche Bevormundung der Zücker- wirtschaft alsdann aufhören; es därf nur noch eine gewisse staatliche Ausfuhrkontrolle bestehen bleiben. Begründet wird Las Vorgehen der Zuckerraffinierien damit, daß di« Been digung der Zuckerwirtschaft das einzige Mittel sei, um die deutsche Zuckerwirtschast wieder heben zu können. Bernsdorf. (Ein Einbruchsdiebstahl) wurde in der Nacht vom 19. zum 20. Dezember in die Trikotagenfabrik von Georg Grobe in Bernsdorf verübt. Gestohlen wurden weih« Emsatzhemden, gebleichte Besatzstoffe, weiße Trikotstoffe usw. im Werte von etwa 80000 Mark. Für die Ermittelung der Diebe hat die Firma eine Belohnung von 1000 Matt ausgesetzt. - Meerane. (Zu einer erregten Stadtratswahl) kam es ip ^ der letzten Stadtverordnetensitzung. Nachdem bereits in der letzten Sitzung die Namen von 38 Bewerbern bekannt ge geben worden, wurde von sozialdemokratischer Seite ein 39. Bewerber, Dr. jur. Leißner aus Stettin, empfohlen. Als einzige Empfehlung konnte diesem Herrn nachgesagt werden, daß er als zweiter Bewerber in Chemnitz zur engeren Wahk gestanden habe. Seitens der neuen bürgerlichen Vertreter wandte man sich mit allem Nachdruck gegen eine derartig« Ueberrumpelung, erzeugte damit aber auf der Gegenseite keinen Eindruck. Als alle Einsprüche ohne Erfolg bli^en, verließen die Bürgerlichen den Sitzungssaal und Dr. Leiß-- ner wurde init 19 sozialdemokratischen Stimmen einstimmig, zum Stadttat gewählt. Die Wahl wird angefochten werden. lassen werden. Christentum und Kirche.' Folgen des Kirchenaustritts. Ueber Lie Folgen, welche der Austritt aus der evangelischen. Kiick»e nach sich zieht, herrscht vielfach noch große Unklarheit. Es seien deshalb im nachfolgenden die wichtigsten einschlägigen» Bestimmungen zusammengestellt. In Betracht kommen dafür dä' Richtlinien, welche das Lv.-Iuth. Landeskonsistorium am 20. Fedr. 1920 für das Verhalten der Geistlichen bei Austritten aus dev Landeskirche veröffentlicht hat. Heranzuziehen sind ferner die Beschlüsse der XI. Ev.-luth. Landessynode vom 6. Dezember 1920. Danach kann ein Kind, dessen Eltern bezw. dessen erzie- kungsberechtigte Mutter aus der Kirche ausgetreten sind, ohne sich einer anderen christlichen Religionsgemeinschaft angeschlosten zn haben, nur dann getauft werden, wenn mindestens ein. Er ziehungsberechtigter oder Pate die schriftliche Erklärung adgibt^ für die künftige evangelisch lutherische Erziehung des Täuflings sorgen zv wollen. Ausgetretene können nicht als Paten zuge- VMMS. i Ein Tierkampf im Zirkus Hagendeck. Ini Zirkus Hagtn- deck in Hamburg kam es gelegentlich einer Vorführung dressierter Tiger zu einem Zwischenfall, der das Publikum in größte Aufregung versetzte. Der mächtige Tiger Minka stürzte sich plötzlich mit furchtbaren, Gebrüll aus den Tiger Fanny und biß sich in dessen Hals fest. Zwischen beiden Tieren entspann, sich, während der Tierbändiger Mathies noch im Käfig in der Manege war. ein furchtbarer Kampf. Fanny blutete statt »nd schien der Kraft seines größeren Gegners zu unterliegen, als es Mathies noch im letzten Moment gelang, den ak bösartige bekannten, furchtbar tobenden Minka mit der Peitsche ans der Manege zu treiben. Der wütende Ti ger machte wiederholt Versuche, sich auf den Bändiger zu stürzen, um ihn zu zer fleischen, wurde aber durch Fannys Angriffe auf seinen Gegner davon abgehalten. Es dürfte gelingen, den ungemein wertvollen, schwer verletzten Tiger Fanny zu retten. Während des Kampfes ber Bestien, unter deren Gebrüll das Haus erzittert«, begann bas Publikum aus dem Zirkus zu flüchten. Reue über das durch die frühere Preisgabe der kirchlichen S«- > nungen begangene Unrecht ansfpricht. Die Anmeldung des Wie dereintritts muß persönlich beim Pfarrer dzw. Bezirksgeistlich« geschehen. Die Landessynode hat zu diesen Bestimmungen Ab änderungsvorschläge gemacht, die aller Voraussicht nach in ein«» neuen Verordnung zur Geltung gebracht werden. Danach kam« bei Kindern Ausgetretener die Taufe nur dann wollzogen wer» den. wenn mindestens ein Erziehungsberechtigter die erforderlich«: schriftliche Erklärung abgibt, oder ein ev. lutb. Pate: im letzter« Falle aber nur, wenn die Erziehungsberechtigten nicht ausdrSH-> Uch dagegen Widerspruch erheben. Noch nicht 14jäbn'ge Kind«« st ausgetretener Eltern sollen nur dann zum Konfirmandemmttv-, richt zugelassen werden, wenn die ausdrückliche Zustimmung d« Erziehungsberechtigten vorliegt, oder ein Elterntecl wi«d«r «««<- treten ist. Beim Begräbnis der Ausgetretenen soll die lirch»- Uche Mitwirkung versagt werden mit der Ausnahme, daß d« Ausgetretene dem zuständigen Geistlichen die Absicht sein«» Mi»» -«reintritts noch mitgeteilt hat. ohne daß dies verwirklicht merdaxf
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