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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 13.10.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192410139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19241013
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19241013
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-10
- Tag1924-10-13
- Monat1924-10
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nmm mir > dem 'ckr.I skn, Hous Z«l Atl. aeog auch aufv kftz» Hau Im < In n der, H«! wok «rft> pers bür kl«! Pr< tn Er» da» «cha «s bei sein lass Li ga, «ta W. Millionen Pfund «> halten. <X)OO Todesopfer im Kaukasus- Die Pariser georgische Gesandtschaft teilt mit, daß von den ssowjettrupp« im Kaukasus ungefähr 9000 Aufständische hin ge richtet worden feien. Vor wenigen Tagen erst wurden voq dem Kommandierenden der Roten Armee im Aufstands«, biet 68 Geiseln auf einmal erschossen, ohne daß sie vorher verhört oder verurteilt worden wären. HleichsiaqSzusammentntt erst Ende Oktober. I» unterrichtet« parlamentarischen Kreise« verlautet, daß vor End« Oktober kaum mit einem Wiederzusammeniritt des Reichstages zu rechnen sein wird. Bevor nicht die Re- giernugsfrage geregelt ist, wird die Reichsreg i«uug kaum tu eine Einberufung des Parlament» ei «willigen, da sonst dl« sofortige ReichstagsauflSsung kaum vermieden werd« konnte. Die Bemühungen de» Reichskanzler» zur Umbildung de» Relchskabinetts dürft« wahrscheinlich noch di« ganz« kom mend« Woche audauern, da die Mittelparteieu entschlossen Sud, di« Berhandlungen so lange hinauszuzögern, dis der Ertola der d«tk<b« Anleibe a«sichert ist. Die nächst« Laa« Tschechoslowakischer Kulturfortschritt Dreod«n, ll. 10. „TschechollowakilcherKulturfortschrltt' über» schreibt die »Kölnische Zeitlina' die folgende Mitteilung an ihre Leferschast: Ein deutsche« Postamt sandte vor kurzem einen ein- geschriebenen Dlenstbrief nach Mährisch. Ostrau. Irrtümlich wurd« «In Briefumschlag mit der gedruckten Aufschrift .Postlach« nach....' b«nukt, statt, wie es sonst im Weltpostvereinsverkehr geschieht, di« Anschrift in französischer Sprache zu schreiben. Postwendend kam der Dienftbriel ungeöffnet zurück, di« Wort« Postsache nach.... waren mit Schmarzstist mehreremale stark unterstrichen, links neben der Anschrift waren di« Wort« „kvlum eotoue- vermerkt worden. Auf der Rückseite de« Umschläge» war der Grund der Annahmeverweigerung' in echt tschechischem Französisch folgendermaßen (genaue Wiedergabe) auegedrücktr Dmw I« «orrieg poeloNs ooa» ooeivons äso» l» lang» lrancnk. Es ist doch aut, wenn dte deutschen Postbeamten von dem tm schriftlichen Dienstoerk«hr früher sich der deutschen Sprache b«» dienenden Postbeamt« in Mährisch-Ostrau tn einem solche« tadellos« Französisch (zehn Wörter, sechs Fehl«») belrhrt werden, daß man in der Tschechoslowakei besser Französisch versteht al« Deutsch. O Sparmaßnahmen in -er Tschechoslowakei. Die Tschechoslowakei beabsichtigt auf dem Gebiet der ge samten Staatsverwaltung Sparmaßnahmen durchzuftihren. Man hat «blich festgestcllt- daß die großen zentralen Staats behörden tn keinem Verhältnis zu der Größe des Landes und zu seiner Bevölkerungszahl steh«. Für die dreizehn Millionen Einwohner hatte man bisher ebenso viele Ministerien wie das englische Weltreich. Di« Negierung beabsichtigt jetzt, das Ernährungsministerium und das Umfizierungsministerium aufzuheben. Ferner sollen da» Post- und das Eisenbahn ministerium zusammengelegt, auch soll das Gesundheits ministerium mit dem Innenministerium vereinigt werden. Ebenso soll das Landesverteidigungsministerium eine Der- V«in«rung erfahren. Kultmlagung der Deutschen Volkspariei in Berlin. Am zweiten Verhandlung »tag sprach Pfarrer Or. Luther über die seelischen und sittlichen Nöte der deutschen Jugend, lieber das gleiche Thema sprach sodann di« früher« Relchstagsabgeordncts Krau vr. Matz- Stettin. Auch Kultusminister vr. Bo «litz äußert« sich über diese Frage. Mit großer Spannung wurde di« Ned« Stresemann» erwartet, der ». a. folgende» ausführter Wir begegnen weiten Anschauungen tn unserem Paterlande, di« di« Meinung ausdrückt, daß dte W tr ts ch a ft die alleinige Aufgabe habe, den Wiederaufbau und den Wiedevaufstieg unser«» Batcr- kande» tn di« Wege zu leiten. M« Wirtschaft ist noch niemals da» Schicksal eine» Balkes gewesen. Da» Schicksal eines Volke» war immer bestimmt durch dkPoltttt im weitesten Sinn« de» Worte». E» war bestimmt durch dte Einstellung de» Bolte» zu de» großen Ideen und Idealen, und von diesem seelischen Ausbau eine» Voltes hängt es ab, ob es den Weg zum Wieder aufstieg findet oder nicht. Daß es dabei dafür sorgen muß, di« Grundlagen materieller Entwicklung stcherzustellen, ist selbstver ständlich Kaum jemals waren dte großen weltpolitischen Fragen so durchsetzt mit Fragen der Weltwirtschaft wie gegenwärtig. Viel leicht hängt damit das Ueberwiegen de» Materiellen zusammen, da» wir in unserer Gegenwart sehen. Was den Niedergang unseres Parlamentarismus betrifft, so ist dieser unzweifelhaft nicht erst seit dem neuen Deutsch- land, sondern seit Iahrz«,nten eingelreten, und wer das weiß, der wird erkennen, daß dieser Niedergang «insetzt« seit der Zeit, tn der nicht mehr im Parlament um der Menschheit und des Lande» große Gegenstände gestritten wurde, sondern tu der di« Politik mifyörte, Weltanschauung zu sein. (Zustimmung.) Viele« Leut«, und das ist gerade der Niedergang, werden nicht danach fragen, welche Ideale ein« Partei hat, sonder» »ms aus dein Fragebogen einer Interesse n Vertretung geantwortet wird. (Zustim mung.) Das ist eben das Bedenkliche, dies« Naivität, di« da sagt: Wenn du nickt für di« Forderungen meiner Berufsorganisation zusammentreten soll. Di« franz Sstsch-belgischen WirtschaftsverhanNnnl wieder ausgenommen worden. Die belgischen Unket sind tn Pari» eingetroffen. Es handelt sich um ein« i des zwischen Frankreich und Belgien vereinbart« Aoi mens von 1923. Dte ernst« Laa« tm Moffulgebiet. Entggeg« einem amt lichen Londoner Dementi meldet »Daily Expreß', daß dk Entsendung von Lrsatztruppen und Derstärkung« sich dH englischen Truppen auf der östlichen Seite des Suezkanal« wegen der ernsten Lage im Mofful-Gebtet vorbereitet wird. Dte finnische große Dollara»l«ih« tn N«w Svpk iS jetzt aufgelegt. Die Anleihe wurde zu Mem Kur» E 91 Prozent ausgeboten. Die PeZzkönigi». Orlglnal-Noman von Hedwig Tourths-Mahler. L2) (Abdruck ohne vorherige Vereinbarung nicht gestattet. „Ich hoffe, meln lieber junger freund, daß Sie nun bald zu uns zurückkehren können, denn mich verlangt doch sehr nach einiger Rube und Entlastung. Bleiben Ei« aber in Deutsch land, bi» ich Sie aufforbere, herüber zu kommen, oder — bis Ich selbst mit Winni hinüberkomme. Vielleicht läßt sich auf letztere Art schneller ekn Wiedersehen zwischen uns herbeisühren, und bann will ich Winni — und Sie — nicht unnötig länger quälen. Die Probezeit habt Ihr ja beide überstanden, und Gott gebe, baß euch beiden nun endlich bi« Sonne wieder scheint. Ich werde inzwischen hier meinen ganzen Einfluß aufwenden, um Ihnen di« Einreise nach Kanada zu ermöglichen und Ihnen hier auch im öffentlichen Leben die Stellung zu sichern, ble meinem Schwiegersohn zukommt. Auf hoffentlich baldiges Wieder sehen Mr Peter Hartau." So schloß der Drlef. Salten erhielt denselben, als er von einem Besuch der Leipziger Messe zurückkehrt«. Dort hatte er eifrig ubi, erfolg reich für die Firma Hartau vorgearbeitet. Es war di« Herbst messe 1919 gewesen. Als er nun Hartaus Brief erhielt, erfaßte ihn eine große Erregung. Cs erschien auch ihm einleuchtend, baß ein Mleber- Men zwischen Ihm und Hartau und seiner Tochter eher in Deutschsand stattfinden könne. Trotz des Friedensschlusses gab es doch, noch eine Menge Formalitäten zu erledigen. Salten hatte wieder de: seiner Mutter Wohnung genommen. Und wieder vergingen, unter fleißigem -Briefwechsel frei lich, einige Monate. Der Minter ging zu Ende und der Früh ling zog ins Land. Und an einem Hellen, lachenden Frühlingstage erhielt Sal ten endlich ein» beglückende telegraphische Nachricht: „Soeben Hamburg elnaetross«. Trwarten Sie morgen nachmittag vier Uhr Hotel Adlon. Berlin. Hartau." Salten schlug das Herz wie ein Hammer In der Brust. Er Umarmte leine Mutter. „Mutter! Sie kommen — Mr. tzar- tau und Winnifred! Morgen früh fahr« Ich nach Berlin." Die Mutter streichelte seine Hand. „Mein lieber, lieber Junge, hoffentlich Hot nun alle Not «in Ende." „Auck kür dich wirb sie ein Ende haben, Mutter, du folgst Der AnleMerttG unterzeichnet. Dl« Abmachung« zwischen Deutschland und all« betei ligte« Banken über die Anleihe für Deutschland sind in Lon don unterzrlhnet worden. Die deutsche Anleihe zerfällt tn »wet Hauptgrup» ven, in einen amerikanischen und in einen europatsäzen An teil. Der amerikanische beläuft sich auf 116 Missionen Dollar, der europäische auf 26^ Millionen Pfund Sterling. Der amerikanische Anteil Ist von dem Bankhaus Morgan über nommen worden. Den Hauptteil des europäischen Anteil» Übernimmt bte Vank von England. An dem «uropät- fthen Anteil find außerdem Frankreich, Belgien. Italien, die Schweiz, Holland, Schweden und Deutschland beteiligt. Italien wird seinen Anteil in Lire herausbringen, die Schweiz zum Teil in Frank, zum Teil in englischen Pfund, Schweden übernimmt seinen Anteil in schwedischen Kronen; im übrigen wird die europäische Emission in Pfund erfolgen. Die Anleihe ist innerhalb von 2S Jahren rückzahlbar, und zwar erfolgt di« Rückzahlung durch Auslosung oder Rückkauf. Für die ameri kanische Quote ist die Tilgung des Kapitaloetvags mit einem Aufgeld von ö Prozent, also mit 10k, Prozent, vorgesehen, die europäische Quote ist mit pari rückzahlbar. Dl« Emission erfolgt tn allen Ländern zum Kurse von 92 Prozent und wird bereits in dernächstenWoche beginnen. Der Zinsfuß beträgt 7 Prozent. Die für den Tilgung». und Zins- bienst erforderlich« Beträge gehen all« Reparationszahlun gen voran. Man nimmt an, daß die Anleihe kaum vor Mittwoch, de« 1ö. d. M. aus den Markt gebracht «erde« wir-, und zwar geb« bi« Blätter in erster Linie die Neuwahl« als Grund Pir Rücksichtnahme ax. Nach dem „Journal'wird der französtscheAnteil an der Dawesanleihe in Höhe von 8 Million« Pfund Sterling unter Berechnung des Pfundes zum Kurs« von 83 aufgelegt werden. Er werde auf dem Markt in Lon don erst nach Ablauf von Wei Jahren gehandelt werd«, doch können für ausländisch» Rechnung Stücke tn Part» gekauft werden. Reuter knüpft an die Mitteilung, baß dis Abmachungen zur Aufbringung der deutschen Anleihe unterzeichnet sind, fol- «end« Bemerkungen: Di« gesamt« Anleih« wirb von -er Reichsbank auf bas Konto des Generalagentrn der Repara tionszahlungen eiuaezahlt. Frankreich, da» sich mit drei Mil- klone« Pfund a« der Anleihe beteiligt, wird während de» Politische Nachrichten Der früher« bayerische Ministerpräsident vr. von KnMng ist vom 16. Oktober an zum Präsidenten der Bayerlsch«n Staatsschuld«»»erroaltung ernannt. Zusammentritt de» thüringische» Landtages. Der Aelto- stenausschuß de« ThürinAschen Landtages beschloß, deck de? Landtag, am Donnerstag, dem 16. Oktober, vormittags LV ßlhr. mir nach Kanada. 8n Deutschland lass« Ich dich jrht nicht zu rück." Die alte Dame schüttelt« d«n Kops. „So alte Bäume, wie ich einer bin, soll man nlcht mehr entwurzeln, mein Sohn." Er zog die schlanke, schmal geworbene Frau in selne Arme. „Wenn ich drüben erst festen Fuß gefaßt habe, hole Ich dich. 8n unserer Liebe sollst du neu« Wurzeln schlagen." Sie lehnte ihr Gesicht an seine Schulter. „Mein Rudolf, was ist aus unserer schönen Helmat ge worden? Wahrlich — man ist fremd und entwurzelt in seiner Heimat. Und — wenn ich dein Glück noch mit eigenen Augen sehen könnte — es wäre schön." Er küble sie herzlich. „Eich nur erst meine Wlnni, Mutter — dann wollen wir welter über alles reden. Ach Mutter — Winni kommt -- sie befindet sich schon ln Deutschland — kannst du mir nachfühlen, was ick bel diesem Gedanken empfinde?" Und aufgeregt packte Salten seine Sachen. Dle Mutier redet« ihm selbst zu, er möge schon diesen Abend nach Berlin fahren, damit er auch pünktlich an Ort unb Stelle sei. Er lieh sich nur zu gern dazu berebea, denn rr fand keine Ruhe mehr. , Peter Hartau hatte mlt seiner Tochter lm Hotel Ablon Wohnung genommen. Er hatte, im Verein mit mehreren Deutsch-Amerikanern eine Hilfsaktion für Deutschlanb tn» Leben gerufen und kam nun, um dieselbe ln ble Wege zu lest«. Winnifred war als Vertreterin der beutsch-am«rlkanisch«n Frauenhilse abgesanbt worben. Peter Hartau hatte selbst ein« groß« Summe gezelchntt, um die Not de: hungernden Kinder in Deutschlanb zu still«. Vater und Tochter waren von mehreren anderen männlich« »nb weiblichen Abgesandten der Deutsch-Amerikaner begleitet. Sie würben lm Hotel Adlon, wo sie mlt den ander« Depu tierten Wohnung genommen hatten, von einer Vertretung der denlschen Regierung begrübt. Cs gab einen feierlichen Aft wobei Mr. Hartau in kurzen kernigen Morten kunbgav, was ble Hilfsaktion bezweckte. Er bat tm Sinne seiner Begleiter van allen weiteren festlichen Veranstaltungen abzuseben. Sie seien einzig dazu gekommen, zu helfen. Zelt, Geld und Liebes gaben sollen nur der notleidenden Bevölkerung zugute komm«. Es sei sa leider nickt die Zett, Feste zu feiern und lange Reben zu halten. Er bringe die Tat und den Hllfwlllen der Deussch- Amenkaner. Es wurde nun bloß noch Sachliche» besprochen und bann cnlscrnlen sich die Vertreter der Regierung, und die Deutschs Amerika»«« konnten sich ln ihr« glmmn zmückzlthea. AV Winni mit ihrem Vater allein war, fiel sie ihm um den Hals» „Du hast herrlich gesprochen, mein lieber Vater HofftMt- sich ist es uns vergönnt, wirklich «ttt wenig dl- Leld« -et Armen zu lindern. Man hat freilich als Fremder hier ln diesem großartigen Hotel nicht den Eindruck, in ein darbende«, ver nichtetes Land zu kommen." „Ja, mein Klnb — ich glaube nur, das sind hler sozusagen Potemkinsche Dörfer. Um bas Elend zu finden, muh man hinter dle Kulissen sehen unb die Stätten aussuchen, wo bas Volk harcst nicht die Gegenden, wo noch leidlich begüterte Mensch« und zahlungsfähige Ausländer vrrkehren — wie in diesem Hotel." Sie besprachen noch einiges bezüglich der Hilfsaktion. Da bei sah Winnifred immer wieder nach der Armbanduhr. De« Vater zog ihr lächelnd dm Arm herab- „Es ist erst zwei Uhr, Winni — wir Voll« uns umfiei^ den unb speisen. Dann wlrb e» vlelleicht langsam Zelt, nach her Adr zu sehen." Sie umfaßt« sein« Hal». „Ach. mein fieber Vater, wenn da mlr ins Herz leben könntest. Fünf Jahr« reichlich hab« ich auf dies Wisbersepmt warten müssen. Di« zwel Probejahre, die du mir bestimmtest- sind fünf Probejahre geworbm. Habe lch mir mein Glück »lch- durch grobe Tapferkeit verbient?" Er küßte Ihre Stirn. „Ja. mein Kind, bas hast du getan. Und — damit bist hl« letzt« Wartezeit «tn wenig abgekürzt wlrb, will lch bir «ln« Brief geb«, ben Salten mir bel Kriegsausbruch für blck sandte. Ich sollte ihn bir nur geben, wenn er fallen würb«. Nach fei nem Tobe solltest bu ihn «rhalten. Jetzt, so kurze Zelt vor eurem Wiedersehen, sollst bu diesen Brief lei«, ich denke, Ick verstoße dadurch nicht gegen seine Wünsche. Weil er es wünschte, Hab ich den Brief gelesen, und ich weiß, daß es dich beglücken wirb, wie er bir sein Herz darinnen rsfm barlegt." Damit entnahm er seiner Brieftasche bas Schreib« una reichte es ihr. Sle faßte mlt zuckenber Hand danach. Er nickte lhr zu. .Eine Stunde lasse ich dir Zeit — bann hole lch dich ad und führe dich ln ben Epelsesoal/ . . Als Winnifred allein war, las sle Rudess Galten» Ad, schledsbrlef. Ach — wie wirft« blese Zellen auf sie in», ist denen selne ganze Seele lag. Seine ganze große Liebe lorach daraus zu lhr. Sie preßt« v« Brles, als sie ihn gelesen Hafts« zwischen ihre gefalteten Hände und streckt« sle wie im Gebet zuut Himmel empör. (Fonkbuna folgt.) Ein würdiger zeitgenössischer Staatsbeamter . „ Der als Staakdeamkr von -er Zelgner-Reglerung anae, stßllt« Redakteur der .Sächsisch«» Staair,«itung" und linbloE M che Lavdtagmbg,ordnete Edel leistet N» jetzt tn -er „Dksdnik Volkszeitung" eine Schmutzerei, di« d«r sächsischen R«gl«ru«a Awt laß geben müßte, diesen sonderbaren Deutschen aus dem rafckeftvj W«e au» der Sckrlftleitung ihr« amtlichen Organ«. d«r „SM fischen Staat»,«Itung', zu eniftrn«. Er schreibt u. a.: „Di« deutlche Press« fordert« monatelang die Freilassung de, „Ruhrkämpferch Recht bedenkliche Existenz«« sind auch schließlich neben d« unschuldigen Opfern de, französischen Militärivmu» neben harmlosen Idealisten au» den Gefängnissen und Zucht« Häusern b«freit worden ... Wir «klebten lm veraang«« Jahr« nlcht nur den Einmarsch tn, Ruhrgebiet, wir «riebt« an» den Einmarsch in Sackten und Thüringen. Dle militärische Trobv rung Sachsen« wurd« von großen Teilen der sächsischen BeEke- rung mit dsnselb« Gefühlen begleitet wl« dl« Bes«tzung dm Ruyrgebkk«. Ob in Sachsen oder Im Ruhrrevier gegen die Zivilbevölkerung schlimmer g«wut«t wurd«, ist schwer zu ent scheiden.' Edel bezeichnet dann tn seinem Artikel di« Besetzung al« wesentlick durch di« Sabotag« der ErMuna«oltNk verschuldet und provoziert Er kommt zu der hanebüchenen Behauptung, daß «in Sachsen im vergang«« Äahre unter Zeigner ruhige, gewesen sei, ad in d«n anderen deutschen Ländern, und daß di« Kommunisten kein« Einfluß in der sächsischen Erekuttve gehabt hätten! Nach weft«r« unerhörten Beschimpfungen der R«A« wehr und der Justiz peitscht Herr Edel di« Moss« mit folg«» dem Schlußsatz auf: „Deutschland scheint immer noch Wert daraus zu legen, tu der Wett al« barbarisch zu gelten, Ab«r hat Man denn ln maß gebenden Kressen kein Gefühl dafür, wie schmachvoll«« ist» wenn Tausend« «ingekerkert bl«ib«n, di« nicht schuldiger sind, ad» di« Amnestierten de« Ruhrkrieam? Dann muß «m« große Bewe gung di« Bolkmasien «fass«. Nicht mlt Kmdrrtrompkkn sollen st« werd« zu -llltg«m Erfolg d«k Reaktion. Aus ernst« Mm« gestützt, nachhaltig, einmütig im ganz« Land«, unnachgiebig di» da« Ziel erreicht ist, so muß di« Bewegung mit dem Zkl« muü gkick«d«r Gerechiiqkelt «nesselt und organisiert werd«.' Der Halbkommunist Edel, -er mit seinen Diäten und Kin« Staatebeamtenbezügen monatttch über 1006 Mark vom sächsische» Staate bezieht, ist »Ine der Gestalt«», di«, in glänzend« Wirt« schaftlich« Verhältnissen lebend, sich immer al» Arm« und End rechtete tm Sinn« Zeigner« aussuhren. Di« Arb«Uerschast wirst sich ihre Gedanken über solch« Auckvroklarkr selbst machen. D«n tiefen Unkrlchkd zwischen d«r Auflehnung gegenüber «in«r kind lichen Unterdrückung im Lande und einer Auflehnung gegenüber den staatlich«« Mitkin werden Leut« vom Schlag« Edel« wohl niemal, erfass«. Dle Unteneichnung des Londoner Abkommens tn Lon don wirb nicht nur wirtschaftlich«, sondern auch politische Folgerung«« von großer Bedeutung «ach ziehen. Nunmehr wird am Montag auf Grund des Londoner Protokolls die sogenannte -wett« Feststellung de» Rsparationskommission zu treffen Kin. Damlt beginn« verschieden« Fristen zu lauf«, so z. B. über die Räumung v on Dortmund. Voraussichtlich wird -iss« Räumung am 20. Oktober erfolgen. Die Ueoergabe der Re gie soll in der Nacht vom 18. zum 19. Oktober vor sich gehe«, und die eigen« Bureaus der Regie sollen am 19. Oktober von Dortmund nach Bochum verlegt werden. I «erden wahrscheinlich mit unverdiubltchen Veryanbtungen «»gefüllt sein, bei -»neu ma« «» vermeid« wir-, «ln« Bruch mit den Dextschnalional« herbeizuführe,u In der Freitag abend abgehaiten« Besprechung des Reichskanzlers mit den Fraktionsliihrern der Koalttton»- partei« erklärt« die Vertreter de» Zentrums, daß bk Fraktion ihre endgültige Stellungnahme zur Frage der Ne- glerungserweiterung sich noch Vorbehalten müsse, da zurzeit zahlreiche Mitglieder von Berlin abwesend seien. Der Reichs- kahler kam mit den Parteiführern überein, die nächste Zu sammenkunft auf Dienstag, den 14. d. M., anzu- bevaumen. umrittst, la»» ich nicht mehr zu besaer Parkt gehör«. AH glaub», — »st »abedinat nottmnöia, gegenüber dieser mm«« Ein- stellmrg zu beton«», daß schließlich Politik das Streben «ach Hdealen ist, dazu «ehürt, auch gegenüber dem Uebenot«« Materiellen dm Mut «r Unpopularität »mb zu einer PoltM cha wett« Sicht zu haben (lebhafte ZuMnwmng), öh« die ein« Paich, Lbechrmpt nicht bestehen tonn. Wenn ich-an die Ereignisse «e inner«, bk etwa seit August vorig« Jahre» v« fick ginge», «ch bi, bet dm Wahlen zu rmer schm«r«n Rt«b«r»ag« an-«» r«r Partei geführt haben, so war di« Politik, dk wir trieb«,, «ine Politik aus weite Sicht, und ich bin der Ueberreu-nmg, dem wir besser daran taten, «tum Teil um«« Einfluss« quantitativ«! Art aufzugebm, um diese Politik aus wett» Sich» zu treibe», an statt -ie kurzsichtig« Politik de» Laaesersolg«» IM treiben.
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