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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 25.01.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-192101253
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19210125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19210125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1921
- Monat1921-01
- Tag1921-01-25
- Monat1921-01
- Jahr1921
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- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 25.01.1921
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denen Briefe lassen auf Verhandlungen mit der Noten Ar me« im Nuhrrroier schließen. Es verdient besonderer Er wähnung, datz die Spuren der Leitung der Ryt«n Armee direkt in das Hau« des russischen Bolschewisten Vertreters Vik tor Nopp in Berlin führen. Die A»«r1eituus der deutschen , .NriegrsäMtdi,«,". Wie die „Dena" aus Ententekreisen hört, wird die Fra ge der Aburteilung der deutschen Kriegsschuldigen in der näch sten Zeit Gegenstand eines erneuten Notenwechsels zwischen Paris und Berlin bilden. Wie verlautet, soll sich der Rat der Alliierten kürzlich mit dieser Frage beschäftigt haben, da über den langsamen Gang der deutschen Untersuchungen allgemeine Unzufriedenheit herrscht. Die Rechtsparteien der Kammer sollen in diesem Sinne einen Antrag eingebracht haben, in dem der neue Ministerpräsident Briand ersucht wird, über die Aburteilung der deutschen Kriegsverbrecher Aufklärungen zu geben. Bor einiger Zeit sei bereits ein Antrag des früheren Ministerpräsidenten Lerigues dahin gegangen, die Frist zur Aburteilung der deutschen Kriegsschuldigen auf spätestens Ende März festzusetzen, andenifalls die Alliierten auf die Auslieferung der deutschen Kriegsschuldigen in Kürze zu erwartende Notenwechsel sein. Deutschlands Lieferungen. Die Kommission für die Wiederherstellung veröffent licht eine Liste über das von Deutschland bis,31. Januar v. Is. abgelieferte Material, d. h. während des ersten Jahres seit dem Inkrafttreten des Vertrages von Ver sailles. Als Entschädigung lieferte Deutschland danach ab: 37 818 840 Tonnen Kohlen, 19 Tonnen schwefelsaures Am moniak, 2034 789 Bruttoregistertonnen Schiffsraum, 38730 Tonnen Binnenschiffahrtsmaterial, 360175 Stück Vieh, >6 802 558 Kg. pharmazeutische Produkte, 4571. Lokomotiven, Z29535 Waggons, 140000 Tonnen Eisenbahnmaterial, 5000 Lastkraftwagen, 131565 Werkzeugmaschinen und 15 Unter seekabel. Der japanische Botschafter beim Reichspräsidenten. Präsident Ebert hat den neuernannten Kaiserlich japani schen Botschafter Hivki zur Entgegennahme seines Beglau bigungsschreibens empfangen. Bei dem Empfange war der Reichsminister des Aeutzeren Dr. Simons zugegen. Der Bot schafter hielt eine Ansprache, in der er aussührte: „Indem ich den mir übertragenen Posten antrete, gestatte ich mir, der Ueberzeugung Ausdruck zu geben, datz die harmonische Ent wicklung der neuen Beziehungen, die der Friedensvertrag hergestellt hat, durch eine korrekte und ehrliche Ausführung seiner Bestimmungen und durch die gerechte und billige Rege lung aller sich aus ihm ergebenden Fragen gesichert werden kann. Ich hege das Vertrauen, daß ich in meinen Bemühun gen zum besten Vorteil beider Länder zu entwickeln, aus die aufrichtige und wirksame Mitarbeit Eurer Erzellenz so wie der Regierung der Deutschen Republik rechnen darf." — In seiner Erwiderung sagte der Reichspräsident: „Ich hege mit Ihnen den lebhaften Wunsch, datz sich die Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern harmonisch entwickeln mö gen. Das deutsche Volk, das durch den Krieg viel mehr gelitten hat, als das Ausland weist, hat schon zahlreiche Beweise seines ernsten Willens erbracht, die harten Friedens- dedingungen, soweit dies im Bereiche der Möglichkeit liegt, ehrlich zu erfüllen, In Ihrem Bestreben, das gegenseitige Verhältnis zum Nutzen beider Länder günstig zu gestalten, werden Sie der aufrichtigen Mitwirkung der deutschen Re gierung jederzeit begegnen. Dabei gebe ist der Ueberzeugung Ausdruck, das; es im wohlverstandenen gemeinsamen In teresse Deutschlands und Japans liegt, die früheren geistigen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern aus dem Boden gegenseitigen Verständnisses und Vertrauens wie derherzustellen und auszubauen." MIM. Das polnische Paradies. Warschau. Die „Chicago Tribune" entwirft ein außer ordentlich charakteristisches Bild der Lage in Polen, die viel schrecklicher als jemals seit 1914 sei. In den letzten Tagen um 86 Prozent, l Rätyebers 100 Mark, Fleisch de Ihlen gibt er über- NA V" stiegen die Lebensmittelpreise neuerdings um 86 Prozent. tasche mit schwarzen! hohen Kosten lieber Bahnhofe aut solche Frauen anzunehmen, angekrofken, die den Bügel verpackten Waren wegen der zu keinen Dienstmann, sondern eine der am Gelezenheitstransporte wartenden armen Es wurde auch richtig eine solche Frau Auftrag zum Fortscharfen der wertvollen als unbegründet erwiesen hat. Bekannt- die Mitglieder des Hauses Hobenzollern Beschuldigungen zum größten Teil in Waren übernahm. Ohne das es dem Händler aufzc'aüen wäre, daß die Frau einen anderen Weg einschlug, begaben sich die beiden nach der betreffenden Wirtschaft. Als nach einhalbstün digem Warten die Frau mit den Waren noch nicht erschienen war, ging der angebliche Werner auf die Suche. Nachdem der Saalfelder Händler auf die Rückkehr auch seines „freundlichen den Nachbarländern. mitteldeutschen Braunkohlenrevier.) Am Zwickau. Gasthof zum vorhänge im Halle erneut Verhandlungen zwischen den Vertretern der Berg arbeiter und der Bergwerksunternehmungen statt, die sich bis in die späten Abendstunden ausdehnten. Es wurden die hier noch bestehenden Differenzen in der Lohnfraze beraten. Man hofft, zu einer Verständigung zu kommen. Die Kommunisten sind freilich bemüht, die Bergarbeiter zur Ablehnung des «chieds^ spruches zu bewegen. telmagazin vor Plünderungen zu schützen. Tin Anzug kostet in Warschau 98000 Mark, Schuhe 8000 Mark, Hemden 1200 Mark, Strümpfe 400 Mark. Im Bezirk Dombrow ist die Lebensmittelnot so groß, daß die Bergarbeiter mit dem Generalstreik drohen, wenn die Regierung keine Lebensmit tel für ihre Familien beschaffen könne. Der Preis für ein Pfund Brot beträgtlOO Mai kann man sich nur schwer beschaffen. MWen gibt Haupt nicht und Holz ist schwer zu finden. In Krakau ist Vie Lage besonders schrecklich. Das Militär mußt« in den letzten Tagen einschreiten, um ein amerikanisches Lebensmit aus Bernsdorf 5 Monate und der Techniker Prabst aus Pirna 6 Monate Gefängnis. Elautz hatte nebenbei noch den Teich des Gutsbesitzers Uhlig in Bernsdorf abgelassen und aus dem selben Fische gestohlen. Zwickau. (Nicht Hehlerei, sondern Beihilfe zur Unterschla gung.» Der 21jährige Wirrschaftsgehilfe Emil Aldin L. in Mülsen St. Iacob hatte im August 50 Pfund Zucker, die Ler Schiostergeselle H. aus dem Warenlager seiner Eltern entnom men Izatte, von diesem für 350 Mk. erworben und war deshalb vom Schöffengerichte wegen Hehlerei zu 1 Woche Gefängnis ver urteilt worden. Die Strafkammer hielt aber die Handlungs weise Ls. nicht für Hehlerei, sondern für Beihilfe zur Unter schlagung, hob deshalb au? die Berufung des Angeklagten das Urteil auf und erkannte aut 450 Mk. Geldstrafe. H. ist eben falls bestraft worden. Hal sich aber dabei beruhigt. Berlin. (Drei Monate Gefängnis für Heinrich Sklarz.) Vor der dritten Strafkammer des Landgerichts i unter Vorsitz des Landgerichtsdirektors Schul; stand am Freitag wiederum eine Verhandlung gegen Heinrich Sklarz wegen Bestechung und Per- Mülsen St. Micheln. (Estre neue Glocke- ertönt hier seit Sonntag zur alten verbliebenen, damit nun ein zweistimmiges Lied den Tag des Herrn einläuten und die Herzen zu Ernst und Freude begrüben kann. Dresdenck (Wieder zwei bemerkenswerte Stadtverordneten- Wablergebnisse.) Am Sonntag haben in Freiberg und in Bad Schandau Stadtverordneten-Neuwahlen stattzekünden. In bei den Fällen hat sich wieder, wie dies schon bei den in letzter Zeit in anderen sächsischen Städten und Gemeinden ausnahms los bei den Neuwahlen für die Gemeindevertretungen der Fall war, starke bürgerliche Mehrheiten ergeben. So wurden in Frei berg 21 bürgerliche und 15 sozialistische Kandidaten gewählt, in Bad Schandau 10 bürgerliche und 5 sozialistische. In beiden Städten haben die Unabhängigen auf Kosten der Mehrheits sozialdemokraten Zuwachs erhalten. Leipzig. (Betrogen.) Ein Händler aus Saalfeld hatte aus Anraten eines angeblichen Willi Werner aus Eichicht, den er in Saalfeld in einer Gastwirtschaft kennengelernt hatte, bei dor tigen Fleischern 80 Pfund Wurst, drei Schinken, einen Roll schinken, zehn Blascnwürste und noch andere Waren zusammen gekauft und hierzu sein gesamtes erspartes Geld in Höhe von 37 000 Mk. verwendet. Mit diesen leckeren Sachen fuhren beide nach Leipzig, uni sie an eine hiesige bekannte Gastwirffchaft zu verkaufen. Der angebliche Werner riet dem Händler, zuin Trans port der in einein Reiselorb, einer Kiste und einer Lederhand- Heimattrene Oberschlefter! Die Meldestelle unsere« Bezirk« hat infolge Erkran kung de« Ort«grvppenleUer» verlegt werden müssen. Sie ist vertretungsweise Herrn SöttttkG i» Glimchoer Ta-ekl-tt ükertragen worden, der bereit ist, in allen Abstimmung«, angelegenhetten Auskunft und Beistand zu erteilen Landsleute! Wer seinen Abstimmungsantrag noch nicht nuterzeichnet hat, der zögere keiae Stunde! Wer nicht unterschreibt, bringt sich um Fahrt und Stimm- recht, briest die eiueu Verteidiger Mit großen Worten ist nichts getan — die kleinen Pflich 1- erfüllungen machen e»? Beeeiuigte Berbstnde heimattreuer Oberschlester Setsgruppe Stauch««. 1921 enthalten, der folgenden Wortlaut hat: Das gegen den Fürsten Günther von Schönburg Waldenburg wegen Verstoßes gegen die Kapitalfluchtoerordnungen eingeleitete Ermittelungs verfahren ist eingestellt worden, da sich der entstandene Verdacht Aus Na- uud Fer«. Lichtrnstein-Lallnberg, 25. Januar Störungen im Telrphvnneh hat der gestrige starke Schneefall im Gefolge. Auch unser Fernsprecher versagte heute vormittag, sodatz uns Gespräche von hier und aus wärts leider nicht erreichten. Infolgedessen war der Nach richtendienst für unsere Redaktion außerordentlich erschwert. nach den Feststellungen lich sind auch die gegen damals ausgesprochenen Nichts zerfallen. Aus a" längere Zeit vergeblich gewartet hatte, merkte ek .. daß er eine« ganz gerissenen Gauner in die Hände ge fallen War, und dost dre Frauensperso« ohne Zweifel mit diesem Hand in Hand gearbeitet hatte. Üm eine trübe ErfabriMa reicher, aber die Frücht« seiner Ersparnisse ärmer, reiste der um all« Betrogene in stme Heimat zurück. verweist i. «. (Falsch« Geld.» Aus Hundsgrün wurde über die Verbreitung falschen Papiergeldes benchtet. Die Angelegen heit zieht ihre Kreis« bis nach Markneukirchen. Plauit. (Stadt Planitz?) Wie hier zuverlässig verlautet, werden die beiden Schwestergememden Niederplanitz und Ober- planitz nach eventuellem Zustandekommen der Verschmelzung die Verleihung des Stadtrechtes beantragen. Die Verschmelzungs frage wird in nicht allzuferner Zeit ihre endgültige Erledigung finden. Halle. (Aus dem Sonntag fand im Mitteldeutschen Kohlengebiet Versammlungen der Bergarbeiter der einzelnen Reviere statt, um zu dem kürz lich gefällten Schiedsspruch Stellung zu nehmen. Nach den bis her vorliegenden Meldungen Haden sich der Hallesche—Veitzer —Weitzenfelder, der Bornaer, der Anhaltische und der Bitter felder Bezirk für die Annahme des Schiedsspruches erklärt, wäh rend das Eeiselthaler Revier ihn ablehnte. Gestern fanden in SkWMl. (Verurteilt.) Jene Diebe, die im August hier im „Weihen Lamm" 6 Friesdecken und 4 Bühnen- Öherschleim». (Verhaftet.) Unter dem Verdachte, an dem Anfangs November bei dem Fabrikanten Schachner in Ober- schlema verübten Einbruchsdiebstahlt, wobei für etwa 23 000 M- Waren gestohlen wurden, beteiligt zu sein, wurde der 30 Jahre alte Metallarbeiter B. in Löbnitz festgenommen. Die gestohlenen Waren sind im Besitze der kürzlich verhafteten Händler Eilch Md Brumme in Werdau gefunden worden, die offenbar als Hehler in Betracht kommen. B. scheint noch an weiteren Ein brüchen beteiligt zu sein. Wvldevdum. (Keine Kapitalverschiebungen des Fürsten Günther von Schönburg-Waldenburg.) Am 22. November hat anlützlich der groben Kapitalverschiebungsdebatte im Reichstag betreffend das Bankhaus Griusse in Berlin, der sozialdemokra tische Abgeordnete Müller-Franken u. a. auch behauptet, dast ein Fürst Schönburg an den angeblichen Schiebungen, die den Gegenstand der Interpellation bildeten, beteiligt sei. Noch dem ganzen Zusammenhang könnte nur der Fürst Günther von Schönburg-Waldenburg. in Sachsen gemeint sein, der zur Zeit der Interpellation in Auslande weilte. Als der Fürst nach seiner Rückkehr nach Sachsen von der gegen ihn erhobenen Beschuldi gung erfuhr, sorgte er sofort für die nötige Aufklärung an der maßgebenden Stelle, nämlich der Staatsanwaltschaft in Berlin, die mit der Untersuchung der Sache beauftragt ist. Das Er gebnis der Untersuchung gegen den Fürsten Günther von Schönburg-Waldenburg ist in dem in beglaubigter Abschrift an liegenden Bescheid der Staatsanwaltschaft Berlin vom 18. Ian. Werte von 1000 Mk. stahlen, standen jetzt vor dem Landgericht Zwickau. Es erhielten di« 19jährigen Bau arbeite! Walter Vogel aus Kuhschnappei 4 Monate. Clautz * Atü« ckie -lehre« reise«. - . Von L«v»ti«e »va Winterfeld - Plat«. 37. Nachdruck verbot«,. Als sie einen Augenblick atemschöpfend stelzen blieben, sagte Li>e flüsternd: „Wollen uns noch was Lustiges in die Taschen stecken, denn wir müssen ja doch nachher noch lange in der Ecke stehen." Dann ging's stumm weiter, den Fubweg entlang, bis sie im Pfarrgarten standen. Von weitem hörten sie schon das laute Rufen von Fräu lein Kuller und Gerda. Aber es kam schlimmer, als sie gefürchtet hatten. Das Aller- schlimmste kam. Was sie am goldenen Iunisommertag mehr fürchteten als Eckestehen und Strafarbeit. Sie muhten nämlich mitten am Tage beim goldenen Sonnenschein zu Bett geben und bekamen nur Mehlsuppe. Unten aber gob's Eier kuchen mit Erdbeeren. Alles Flehen und Klagen nützte nichts. Fräulein Kuller war unerbittlich. Lise iatz empört in ihrem Bett, die Augen rotgeweint. „Datz Pastors gerade heute fort sein müssen, die hätten ims sicher geholfen. Rolfi war stiller und zerknirschter, er weint« nur leise vor sich hin. Die Nachmittagssonne lag Heitz auf den Feldern und der Inspektor überlegte gerade, ob er morgen nicht die Wiesen mähen lassen könnte, als Ursula den Futzweg entlang zum Pfarrhaus ging. Der Kranke schlief und die Schwester satz bei ihm. Da wollte sie schnell ein wenig Luft und Sonne schöpfen. In ihren Augen lag ein stiller Glanz, als sie sie über dir leise wogenden grünen Aehrenfelder wandern lieh. Sie hatte den Strohhut adgenommen. datz der Iuniwind mit fächelnder Hand über ihr dunkles Haar fuhr. Ihr Schritt war fester geworden, und ihr Wesen selbst- bewutzter. Als sie am Kirchhofstor vorüberginz, nickte sie leise herüber. „Ich komme auf dem Rückweg heran, ich mutz jetzt nach den Kindern sehen." Es war um die Vesperstunde und sie dachte, die kleine Schar, wie sonst immer um die Zeit, in der grotzen Laude im Garten um den Teetisch zu finden. Aber da war niemand. Im Dämmer des Zimmers sah sie Gerda am Fenster sitzen, das geschlossen war. Die hatte den Kopf tief gebeugt und stichelte emsig. Ursula machte erstaunt die Tür auf und trat «in. „Aber Kind, warum sitzest du denn bei dein herrlichen Wetter nicht draußen? Und was machst du da überhaupt son derbares?" Gerda hob langsam ihr blasses Gesicht. „Ich soll die Taschen von den Tintenschürzen der Kleinen zunähen, sagt Fräulein Kuller, weil sie sich da immer so viel Unsinn hineinstecken, wenn sie in der Ecke stehen." Ursula mutzte lächeln. Dann schüttelte sie den Kopf und nahnc dein Kind das schwarze Nähzeug aus der Hand. „Latz das nur jetzt sein. Gerda, ich werde noch mit Fräu lein Kuiler darüber sprechen. Spring lieber in den Garten und begleite mich nachher den Futzweg zurück. Es ist so Herr lich draußen." Sie streichelte dem Kind die blassen Wangen. Gerda atmete tief auf und schob mit Freuden den Näh kram von sich. „Wie geht cs Uli?" fragte sie leise und sah die Tante ernst an. „Besser, Kind, viel besser. Du kannst ihn nachher auch einen Augenblick sehen. Ich nehme dich mit." Lin Leuchten huschte über Gerdas Gesicht. Etwas scheu und unbeholfen griff sie nach Ursulas Hand und legte sie an ihre Wange. Ursula zog sie an sich und kützte sie auf die Stirne. „Du siehst nicht gut aus, Kind. Fehlt dir etwas?" Gerda legte die Hand über di« Augen. „Ich hab mich so geängstigt um Uli, Tante Ursel. Weil die Leute alle sagten," — sie stockte, „datz er sterben müsse." Ursula holte tief Atem. Sie konnte nicht antworten, denn sie dachte an jene tröst losen, furchtbaren Nachtstunden, die sie in Utis Krankenstube verbracht. An seine Bücher dachte sie, und was die zu ihr gesprochen. Aber auch an Davids Harfenspiel. Dann wurde es immer stil! und klar und grotz in ihrer Seele, ohne datz sie sich selber Rechenschaft darüber geben konnte. Fester pretzte sie das Kind an sich. Da fielen ihr plötzlich die Kleinen ein, denn sie wunderte sich, datz es so still war . „Wo sind Lisel und Rolf? Ich habe sie noch gar nicht gesehen." Gerdas Gesicht sah wieder traurig aus. „Fräulein Kuller hat sie ins Bett geschickt, weil sie un artig waren." „Ins Bett? Jetzt am Hellen Sommertag?" Da erzählte Gerda ihr die ganze Geschichte. Ursula schüttelte den' Kops und ging rasch nach »den. Sie wollte vor Gerda kein Urteil über Fräulein Kuller fällen. Im Innern aber war sie empört. Als sie nach oben kam und in die Giebelstube trat, die sonst Theo Kirstens Reich war, konnte sie zuerst nichts erkennen. Denn die Holzläden der Fenster waren festzeschlossen und liegen kaum ein Strählchen Sonne durch die Ritzen. Sie stietz sie auf und sah sich nach den Kindern uni. 2n Gerdas Bett lag Rolf, auf den Wangen noch Tränenspuren. Er war fest eingeschlafen. Aber wo war Lise? Sie lag nicht in ihrem Bett und war auch sonst nirgends zu sehen. Da fiel Ursulas Auge auf den grotzen duntlen Kleiderschrank in der Ecke. Oben darauf kniete Lisel in ihrem Hemdchen. Sie schien emsig be schäftigt und hatte Ursula den Rücken zugewandt. Zaghaft trat Ursula näher, denn sie fürchtet«, das Kind möchte bei ihrem Anruf herunlerfallen. „Lisel, was tust du denn da oben?" Lise fuhr herum, ängstlich ihre Arme über irgend etwas breitend. „Ach, du bist es man. Tante Ursel, ich hatte schon Angst, es wäre Fräulein Kuller." „Aber was machst du denn da?" „Ach, ich ordne blotz meine Sammlung von toten Käfern. Ich hab' sie hier oben verwahrt, weil sie mir sonst fortg«- nommen wird." „Niemand wird sie dir fortnehmrn. Lisel: komm' nur da herunter, du kannst sonst fallen." Jetzt lachte Life ihre ängstliche Tante aus. „Ich fall' nie, Tante Uriel. Komm, fang' mich auf." „Aber Kind, du wirfst mich ja um!" rief Ursula erschrocken, aber da hielt sie den Wildfang schon in ihren Armen. Darüber war Nolfi aufgewacht und rieb sich erstaunt die dunklen Augen. Lisel hüpfte auf ihren bloßen Fützrn hin zu ihm und tupft« ihn auf die Nase. „Du hast wohl vom Froschköniz geträumt, Rolfi? Weitzt du, der schöne, große heute auf dem Lattichblatt im Wasser?" Rolfs Gesicht strahlte. „Ach Lisel, da wollen wir wieder hin." Lisel nickte und sprang in der Stube herum. „Ader natürlich. Roln. wenn Tante Ursel es erlaubt? Hop- sassa — tirallala!" sang sie und tanzte ausgelassen durch das Zimmer. Ursula raffte all ihre Energie zusammen. „Ich denk«, ihr habt eigentlich gar keinen Grund, so lustig zu sein. Ihr seid d»ch eben erst wegen eures Ungehorsams bestraft wvrdtn." - _ (Forts, folgt.) Kumdun» an, die er «meist« «««nüber ichicht, ergab sich, ckanntluh fteckdneflich erschienen war, von Menge» guter Ziga Vorg«b«n erhalten k Georg begründete > tag vrrwenden okol! «seit mit Nutzen vei der Firma Deter ar kam, fiel es diesem a Da soll nun der A Haden, den Briesenu lassen und ihm die Nachlieferung der Z Stelle im Polizeiprä 'lehnte, soll er dann meister geschickt Habei summe für die Unte ihn dann wegen Er ohne Erfolg zurückkar Briesemeister geäutzer nächst eingehend dur tendantur-Sekretärs : tag überhaupt eine r meister daher als 2 weisaufnahme, in der 1 Millionen Mk. ve nicht beeidigt wurde, Monate Gefängnis un Vuf 3 Monate Eefän: rechte ab. Nach der Urteilsi fall. Kaum hatte dc als Heinrich Sklarz in Herren! Sie haben n Wenn ich nicht Sklar wäre ich nicht verur tönte aus dem Zuh Vorsitzende den Rufer Schwiegersohn Scheid gerufen hatte. Auf sein Menschenverstand sei. Der Vorsitzende Heinrich Sklarz aber Kessel sind freigesprvc -WWW! Hier wurde cp alte Student Singh Dat ist in ein völlig Gartenhauses Leibnii seiner Familie. Seil der indische Student > Ist, sich der Familie ! vor etwa einem Ja Singh fühlte sich sei! deshalb allein in einc mit den Eltern gemei) ein Mittelzimmcr von nachtete. Heute morge Befinden seines Schm Zimmer betrat, fand Ilm den Hals war ein genrockes geschnürt, a gerichtsärztliche Befur sein seinen Tod gefun Hinterkopf rührt von Instrument her. Die Polizei ergaben, datz rika nach Deutschland < Heilkunde, in der Hau uw. Indien von der Die Vernehmung« bis in die späte Nacht volle Dunkel, das übi nicht zu lüften vermach sich herausgestellt, daß unglücklich gewesen ist. größeres Vermögen w diese mutzte aus seinen schwerreichen Indier ge! Zeigte sich aber, datz gegenseitige Reichtümer den. Diese Entdeckung « fammenstötzen. Singh Nnd machte wenig Ai Unterhaltes beizutragen, hinein zu schlafen, dam spät nachts heimzukehre gehalten hatte, sagte ei lichen Bruch zwischen bei Beide lebten getrennt l Absicht, sich für immer Scheidung. Das Paar war das Verhältnis au Singh war, wie 1 Deutschland kam, in S der revolutionären Jndi einem Herrn gesprochen, liner Westen kennen ge gebeten, ihm Stunden z Zu erteilen. Nach der di gewisse Anträge gestellt, den weiteren Nachforscht Singh auch mit diesen § ist auch die Möglichkeit, der Erpretzte sich durch wollte, nicht ausgeschlosj Berh Berlin, 24. Jam buchen Studenten Schiv! am Sonntag der Chauffe Leopoidstratze 35 in Licht ist sein in der gleichen Schlosser Korwin, unter i Verbrechen festgenommen der Frau Singh, die da von unterrichtet war, das umbringen wolle.
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