Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 21.03.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-03-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-192103214
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19210321
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1921
- Monat1921-03
- Tag1921-03-21
- Monat1921-03
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- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 21.03.1921
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t t r P S Mel- Rati- Land interalliierten Kommission beschlagnahmt. Die ersten Abstimmungsergebnisse. Pres lau, 21. März. Nach den bislferigen düngen liegen folgende Abstimmungsergebnisse vor: 1100 polni'che Stimnien, Tarnowitz 85 Prozent deutsch, Beuthcn 78 Prozent deutsch, Künigshütte 32 000 deutsche und 10851 polnische Stimmen, Lhorzow 62 Prozent deutsch, Myslowitz 5693 deut'che und 4044 polnische stimmen, Kat- towitz 92 Prozent deutsch. Dir Abstimmung in Bathen. Peu then, 21. März. Der Abstimmungseifer mBeu- then und Umgebung war ungemein groß. Schon eine Stun de vor Beginn der Abstimmung 'ammelten sich zahlreiche Ab stimmungsberechtigte vor den Abstimmungslokalen. Das glei che Bild zeigte sich in Beuthen Land. Es wird mit einem Prozentsatz von 80 Prozent der Deutschen gerechnet. Die Teilnahme im Wahlkreis Kreuzburg. Bros lau, 21. März. Das Eesamtresultat im Wahl kreis Kreuzburg <46 Gemeinden) beträgt bis 1 Uhr nachts 12 588 deutsche und 712 polnische Stimmen. dor Stadt 75 Prozent deutsch, Kosel Stadt und 80 Prozent deutsch, Lubnitz Stadt 82 Prozent deutsch, Hin denburg 60 Prozent deutsch, Caborze 80 Prozent deutsch, Kreitzburg 90 Prozent deutsch, Bismarckhütte 65 Prozent deutsch, Rosenberg 87 "p deutsch. Oppeln 20 000 deutsche und - ceben^vmpdonie. * Originalroma« von Anny v. Prnhuys. 1- Nachdruck verbstrn. I Arnold Wolbring verlieh in ärgerlicher Stimmung das weihe iäulengetragene Haus des Intendanten von Stahl, um sich hasti gen Schrittes durch die Parkstraße zu entfernen. Hinter ihm rief eine gedämpfte Mädchenstimm«: „Herr Kapellmeister! Herr Kapellmeister!" Er hörte es nicht. Seine erregten Gedanken nahinen ihn so in Anspruch, daß alle Außenwelt um ibn her wie versunken schien. Erst ein dritter ziemlich lauter Auf brachte seine weitaus holenden Schritte zum Stillstand. Stirnrunzelnd wandte er den Kopf, doch t-ellte sich sein Ge sicht ein wenig auf beim Anblick des blutjungen Mädchens, das leichtfüßig auf ihn zutam. Wunderhübsche kluge Grauaugen blick ten ihn wie prüfend an, dann sagte der frische Mund: „Sie rannten ja förmlich aus dem Hause, Herr Kapellmeister, sonst Härte ich Sie schon in unserem «barten gefragt, wie die Unterredung mit meinem Vater abgelaufen ist. Ich wartete näm lich in der Laube seitlich vom Hause auf Sie. Ader als Sie so oorbeistürmten. wußte ich ja so ziemlich Bescheid. Trotzdem lief ich Ihnen nach, denn ich will nicht, daß man Sie schließlich so weit bringt — — Sie brach ab und über ihre unregelmäßigen aber reizvollen Züge ging ein Zucken. Kapellmeister Wolbring vollend«) eden Satz. „Sie wollen nicht, daß man mich schließlich soweit bringt, hier den Taktstock niederzulegen. Nicht wahr, das wollten Sie doch sagen, gnädiges Fräulein?" Christine von Stahl nickte kräftig. „Natürlich wollte ich das sagen, und so wie ich, denken noch viele in unserer kleinen Residenz. Alle, die etwas von Kunst und Musik verstehen, meinen, so einen Kapellmeister wie Sie Hütte Pottenhausen noch niemals gehabt. Früher wär« die Over Zeitungspatele dis zu 5 Kilogramm unterliegen in der Nal-zone einer Gebühr von 1,50 Mi. Bei den Postanweisungen hat der Ausschuß die Staffel erweitert. Die Gebühr für Postanweisungen beträgt Mithin bis 50 Mk. einschließlich 50 Pfg., dis 250 Mk 1 ML, Hw SM Mk. 1,50 Mk., bis 1000 Mk. 2 Ml.. . bi, 1500 Mk. 3 Mk., bis 2000 Mk. 4 Mk. Die Zeitungsgebühr beträgt für di, Zeitungsnummrr im Durchschnittsgewicht bi» zu 20 Gramm 2 Pfg., bis ru 30 Gramm 2'4 PK., 40 Gramm 3 Pfg., SO Gramm 4 Pfg., ms -u 90 Gramm 5 Pfg. Bei höherem Ge wicht werden für jede weiteren 30 Gramm oder für einen Teil von 30 Gramm 1 Pfg. mehr erhoben. Die Mindeftgebühr für den Bezug einer Zeitung beträgt jährlich 1,20 Ml. Die Vorlage wurde in 2. und 3. Lesung im übrigen stach den Ausschutzbeschlüssen angenommen. Ebenso die Borkigen über die Auslandpostgebüdren über die Aenderung des Postschecks« setzes und die Aenderung der Telegraphengebühren. Es folgt die 2. Beratung des Gesetzentwurfes zur Aenderung des Ein kommensteuergektzes. Es werden dabei mancherlei Abänderungs Vorschläge gestellt und z. T. angenommen. Es folgt dir zweite Beratung des Gesetzes über die Berech nung de- Iakresarbeitsverdienstes in der Unfallversicherung. Es wird hierbei ein Kompromißantrag der Regiecungspatteien, statt 12 000 zu sagen 10 200 Mart, mit 139 gegen 136 Stimmen bei 2 Äittmltungen abgeleknt. Es verbleibt bei 12 000 Mark. Nach neunstündiger Sitzung tritt das Haus um 9 Uhr abends in die zweite Beratung des «Gesetzes zur Ausführung der Art. 177 und 178 des Friedensvettrages «Entwaffnung) ein. Die Sitzung wird auf > > Stunde unterbrochen und tagt dann bis nach Mitternacht. In dieser neuen Sitzung wird das Evtwofst»m«sgeseh im Einzelnen und im ganzen gegen die Stimmen der Teutschnalio- nalen, Kommuninen, Unabhänzizen und Binenschen Bollspartei angenommen. Es folgt die dritte Lesung der Einkommensteuer noveile. Die Verlängerung des Kohlensteuergesetzes, die Novelle zum Zündwarensleuergesetz und bas Gesetz über die vorläufige Zahlung der Körperschaftssteuer wurden in dritter Lesung erledigt. Präsident Löbe schloß die Sitzung mit dein Wunsche, daß die Abstimmung in Oberschlenen eine erdrückende Mehrheit für Deutschland ergeben mögt. «Lebhafter Beifall.) Nächste Sitzung: 20. Avril. M MM M MilWW i« MWeW. Breslau, 21. März. Nack) den hier emgetroffenen Meldungen ist die Abstimmung in Oberschichten ruhig und ohne Zwischenfällen verlaufen: Die Berliner Presse hatte heute gerüchtweise von Kämpfen und Artilleriefeuer berich tet. Bon Seiten des Kattowitzer Kreistontrolleurs wurde die Sache dahin aufgeklärt, das; die Polen jenseits der Grenze den Borabend ihres voraussichtlichen Sieges etwas voreilig mit Böllerschüssen gefeiert haben. Immerhin trug dies bei der herrschenden Erregung der Bevölkerung zu un glaubhaften Gerüchten bei. In den Morgenstunden war der Andrang zu den Wahllokalen sehr stark. Die Meldung über die für Deutschland günstige Borabstimmung der Beamten am letzten Sonntag, die von der Ostdeutschen Morgenpost verbreitet wurde, ist zutreffend gewesen und hat in deut schen Kreisen lebhafte Freude ausgclöst. Die betreffende Nummer der Ostdeutschen Morgenpost wurde sofort von der Bisherige» Gejä«1ergeh«». Ka Nowitz, 21. März Nach den bis heute gegen 5 Uhr vorliegenden Abstimmungsergebnissen wurden iMige- >amt 671 SOO deutsche und 36S 700 polnisch« Stimmen abge geben. Das ergibt eine Mehrheit für Deutschland von über 63 Prozent. Die Ergebnisse aus den Kreisen Plessen und Triebnitz sind noch ungewiß, doch ist bei beiden eine polni'che Mehrheit zu ermatten. Der Adstimamngstag in Kattowch. Kattowitz, 21. März. Die Stadt gleicht einer Frem denstadt. Die Straßen werden von zahlreichen herbeigeeilten Abstimmungsberechtigten belebt. Es geht lehr nüchtern zu, da der Aus'chank von alkoholigen Getränken verboten ist. In Kattowitz 'ind mehr als 27 000 Fremde zu zählen. Auch hier war der gleiche Abstimmungseifer wie anderwärts zu finden. Zwischenfälle waren nicht zu verzeichnen. Die pol nischen Abstimmungsberechtigten sind recht kleinlaut geworden, da sie nun wohl bald einsehen, wie schlecht es mit ihrer Sache steht. In den Straßen sieht nian nur vereinzelt französische Patrouillen. Auch in ländlichen Ott'chaften war von einer Abstimmungspolizei so gut wie gar nichts zu sehen. Die Ausnahme des Abstimmungsergebnisses in Breslau. Breslau, 21. März. Der 1. Schnellzug aus dem Abstimmungsgebiet traf gegen 1 Uhr nachts heute in Vres lau ein. Die Wagen waren über alle Matzen voll. Heller Jubel begleitete die Einfahrt der einkommenden Züge. Ein stimmig war das Lob der deutschen Abstimmungsberechtigten über die überaus herzliche Aufnahme bei ihren deutschen Brü dern in Oberschlesicn. Was geboten werden konnte, wurde ihnen zuteil. Selbst minderbemittelte Leute Hetzen es -ich nicht nehmen, für die ihnen anoettrauten Abstimmungsberech tigten zu tun, was in ihren Kräften stand. Andererseits zeigte der Ausdruck herzlicher Freude über die Aufnahme, daß der Abstimmungstag ein unvergeßlicher fein wird. Kämpfe zwischen Polen uni» Italienern. Breslau, 21. März. Jin Kreide Nybnik und anderen Industricvrten fanden Kämpfe zwischen Polen und Italienern statt. Die Italiener haben die Wahlurnen in den Stimm bezirken beschlagnahmt. In Lubnitz sind Lie Sokvlvereinr, die die Wahlurnen zertrümmern sollten, von den englischen Truppen bekämpft werden. Opfer der Heimattreue. Berlin, 21. März. Die Tägliche Rund'chau meldet aus Kattowitz unerhörte polni'che Terrorakte, besonders in den östlichen Grenzbezilken des oberschlefischen Abstimmungs gebietes. In Pletz >ind vier Bureaus und Wohnbaracken für die Abstimmungsberechtigten durch Brandstiftung oder durch Bomben zerstört worden. Im Kreise Pletz wurde gc stern ein deutsches Automobil überfallen, wobei eine Person getötet und fünf verwundet wurden. Im Kreve Kosel wur de gestern ein deutscher Lehrer ermordet. In« Kreise Nybnik wurde ein Wachtmeister der Abstimmungspolizei aus dem Hinterhalt er'chvssen. An der Landstraße nach Nilvlai wur den verschiedene Personen von bewaffneten Banditen er- 'chofsen. Jin Landkreise Kattowitz wurde eine gesellige Ver- anstaltung der Heimattreuen von polnischen Banditen über fallen. Beim Eingreifen der Abstimmungspolizei wurden meh rere Beamte getötet. Außerdem wurde im Kreise Nybnik von den Polen ein Gasthaus in Brand gesteckt, weil dort Abstimmungsberechtigte untergebracht waren. Auf Abstim mungszüge ist verschiedentlich geschossen worden. m M »kl M W Ser istMen MMM. Bon Dr. phil. Rudolfs. Nach der Unterzeichnung des Beitrages von Bermilles war die Ablehnung der Pariser Beschlüsse und die Weige rung auf der Konferenz in London, sie zu unter;eichnen, eine bedeutsame Tat der deutschen Reichsregierung vom Juni 1920, die nicht nur die Billigung der Volksgechmtheit fin det, sondern die damit zugleich den Anfangspunkt einer neuen Entwicklung in un'crem Staatsleben darstellt. Mö gen die Gewalttaten, die von der Entente zur Durchführung gelangen, noch io hart sein, sie sind nicht zu teuer bezahlt, wenn das deutsche Bolt nunmehr endlich sich zur Selbstbesin nung aufrafft und aus diesem Vorgang sich wieder zurück findet zum Bewutzt'ein nationaler Würde und Größe. So kann dieser Schritt auch im Auslande, soweit es überhauM unbefangen zu urteilen vermag, den Dindrüö einer wmlich an««mtnswetten Leis orrufen, »md «^rd » Hcht Mni Frei HD U Wer HK Erfolg «bAchchwWhl Md vekNag nLt meWt die Mittung auszu iHm'. di«' nötig g«tiefen wäre, um nun endlich einmal das tönerne Fundament des Äer- failler Vertrages, der unser Glend Md schwere Rot be deutet, Mm Wanken zu bringen, und damit de« Bertrdg selbst umzustoßen: jenes unselige Bekenntnis der ausschließliche« SchuN» Deutschlands am Weltkrieg«, das unseren Unterhänd lern am 28. Juni 1920 abgepreßt wurde. Es mag dahin gestellt bleiben, inwiefern Herr Dr. Simons durch ein zu brüskes Auftreten nicht jede Vorhand lungsbalis für die nächste Zukunft abbrechen wollte und in wieweit allo seine Mäßigung gerechtfertigt war. Soviel ist hcher, daß er einen Augenblick von welthistorischer Bedeu tung unbenutzt ließ, als er auf die neuerlichen Angriffe Lloyd Georges in der Frage der Kriegsschuld nur indirekt ant wortete, statt in London nun die Propaganda gegen die Lüge von der alleinigen Kriegsschuld Deutschlands unmittel bar aufzunehmen. Nicht etwa, weil wir nicht aufs neue ein .Bekenntnis zur Kriegsschuld ablehnen wollten, wurde die Unterzeichnung in London verweigert, sondern weil das deutsche Volk außerstande war, die geflehten Bedingungen zu erfüllen. Nachdem aber einmal auch dort wieder durch Lloyd Ge orge die Schuldfrage angeschnitten war und als Grund dafür hingestellt wurde, daß wir zahlen müßten, nachdem wieder einmal vor aller Welt dieser Lüge Ausdruck gegeben wurde, da war auch für uns der maßgebende Zeitpunkt da, mit aller nur irgend wünschenswerten Deutlichkeit die Haltung der Gegner als Verleumdung zu brandinarken. Wohl geschah es gleichzeitig im Reichstag, wo das Schuldbekenntnis zurück- gewiesen wurde, aber welches viel gewaltigere Forum wäre die Tagung in London gewesen, gegen diese Lüge Front zu machen! Nicht nur bei uns wäre dieser Rus entsprechend ausgenommen worden, auch die ge'amte Presse des Aus landes und besonders die unserer Gegner hätte an diesem Protest nicht vorbei gehen tönnen. So wurde eine günstige Getegenheit verpatzt. Trotzdem darf der wichtigste Punkt unseres gesamten autzenpolitt'chen Programms für die Zukunft nicht wieder außer acht gelösten werden: die Aufdeckung der Ursachen, die zum Kriege geführt haben. Beginnt es erst bei unseren Gegnern zu dämmen«, daß wir nicht die Schuldigen sind und der Anfang dazu ist ja nach den eigenen Worten Lloyd Georges vom Dezember 1920 gemacht, wonach die Staatsmänner aller Nationen in den Krieg hineingeglitten stnd oder vielmehr hineinstrauchelten und -stolperten - dann wird auch die Urkunde von Versailles eine andere Fassung erhalten. Aber das Volk in 'einer Gesamtheit muß darauf himvirien, diesen Lug und Trug zu vernichten. Es gilt mir wirklich großzügigen Mitteln im eigenen Lande und dann vor allem bei unteren Gegnern und iin Auslande überhaupt eine Propaganda zu entfachen, wie ste bis dahin die Welt nicht gchehen hat und wie nur sie allein zum Ziele führen kann, da die ganze Welt gegen uns steht. Wie lange noch, 'o fragen wir, will die Regierung war ten, das Volk zu diesem geistigen und sittlichen Kampfe auf den Plan zu rufen? Das Reich in seiner Gesamtheit wird bereit 'ein, diesem Verlangen nachzugeben und einzutreten in die Liga zur Bekämpfung der Lüge von der ausWietz" lichen Kriegsschuld Deutschlands. Deutsches Reich. Di« Regierungsmehrheit. Dresden. Die mehrheits'vzialdcmokrausche Dresdner Boltszeitung erführt zu ihrem Vorschläge aus Einführung einer Stellvertretung für verhinderte Abgeordnete, daß die 'oziatdemokratische Fraktion ein Eingehen auf den Vorschlag nicht eingegangen ist. Hierbei sei die Erwägung maßgebend daß 'einerzeit die sozialdemokratischen Mitglieder der Volks kammer gegen eine Stellvertretung gestimmt hätten, deshalb könne man jetzt nicht eine gegenteilige Haltung einnehmen. Das Blatt bemerkt dazu: „Obwohl es sich hier nur um ein Zweckmäßigkeitsvcrfahren handelt, das man nach Lieb knecht unter Umständen in 24 Stunden 24mal ändern kann, würden wir die Haltung der Fraktion verstehen, wenn sie hier vollständig vernachlässigt gewesen, Sie jedoch brachten Vor stellungen heraus, wie man sie in großen Slädten auch nicht bester hören könne." Kapellmeister Wolbring griff nach der kleinen Mädchenhand und drückte sie warm. „Sie verstehen es gut, Balsam aus Wunden zu legen, gnä diges Fräulein, und ich dante Ihnen herzlich. Doch nun will ich Ihnen auch berichten, was mir Ihr Herr Vater auf mein An liegen geantwortet Hai." „Kann es mir denten," fiel ihn« Ehristine von Stahl ins Wort und mit einem feinen spitzbübischen Lächeln rieb sie ihre Hände gegeneinander, als ob sie dieselben wasche und sprach rn abgehackt näselndem Ton: „Mein verehrter Kapellmeister, Sie sind ein Idealist, unsere Bühne ist doch kein Versuchsgebiet für unbekannte Größen. Ke den Sie Meverbeer, Svohr und Verdi, auch neuere Opern, von denen man bestimmt weiß, daß sie schon überall Erfolg hatten, aber um des Himmelswillen verschonen Sie uns mit Unbekanntem! Glauben Sie denn, der Musilfritze, der Ihnen da die Oper einreichte, hätte sein Glück nicht erst bei größeren Bühnen versucht, ehe er Dortenhausen die Ehr« antat? Und Sie reden zu, wir sollen so dumm sein, dem Menschen hilfreiche Hand zu bieten? Nee, verehrter Herr Kapellmeister, für das rausgekchmissene Geld legen Sie lieber rin fesches Ballet in ein« von den ollen Opern ein, sowas hebt mächtig." Christine von Stahl hatte die Art und Weise, wie ihr Vater zu sprechen pflegte, bis ins kleinste getreu nachgrahmt, Arnold Wolbring mußte wider Willen laut auflachen: „Ia. eine ähnliche Rede hielt mir Ihr Herr Vater," be stätigte er. Sehr ernst werdend, fuhr er fort: „Ich werd« mich bescheiden, werde wieder nachgeben müssen wie schon öfters. Müs sen!" Er m-rschte das Wort förmlich^ so daß ihn Christine von «Stahl ehrlich erschreckt ansah. „Aber Herr Kapellmeister, wer wird denn gleich di« Flinte ins Korn werfen, können Sie denn nicht auf eigen« Faust die Over, die Ihnen am Herzen liegt, zur Aufführung bringen? i Wenn sie überzeugt sind, daß es sich wirklich um eine außerge wöhnlich gute, wertvolle Arbeit handelt, so überraschen Sie die Dortenhausener doch damit, der Erfolg wird Ihnen dann schon recht geben." Es lag etwas Burschikoses in der Art. wie sie ihn« den Vorschlag so hinwarf. Arnold Wolbring lächelte schwermütig. „Wenn ich ein reicher Mann wäre, statt ein armer Teufel, dann täte ich das. mein gnädiges Fräulein, bei Gott, dann täte ich das! Dann würde keine der mir eingereichten Arbeiten un geprüft zurückgesandt werden, und jede, von der ich mir etwas Ersprießliches verspräche, sollt« angenommen werden. Ganz ehr lich und geradeaus wollte ich dann mit Seiner Durchlaucht sprechen und ihr sagen, daß jch mit meinem Können und meinem Ver mögen für jeden möglichen Schaden bürge — — Er blickte verträumt an Christine vorbei. „Dergleichen Ge danken bewegen mich oft. Ich möchte Talente fördern, möchte eine Musterbühne in Dortenhausen schaffen und man sollte hier her wallfahren, um zu hören, was irgend ein neuer, der Welt noch völlig unbekannter Musiker zu geben hat." Er lachte plötzlich unfroh. „Verzeihen Sie, mein gnädiges Fräulein, daß ich mich in Phantastereien ergehe, man kann eben nicht, was man möchte, und so ein unbedeutendes Hoftapellmeisterchen wie ich. wirkt komisch, wenn es eigene Wünsche laut werden läßt." Christel von Stahl sah ihn mit leuchtenden Augen an. ,Mi« wunderschön wäre es, wenn Sie Ihre Pläne zur Ausführung bringen könnten!" Bon der alten Schloßkirche am Berge schlug es eins.' Cristine erschrak. „«Schon so spät, da muß ich zurück, gleich nach eins essen wir. Auf Wiedersehen!" «Sie reichte dem Manne die Hand, und dann sagte sie fest und zuversichtlich: tKortjeMng, k»ktt4 _ _ «inen anderen A hätte. Das ist a! letzte« Vorgänge Anlaß zu sc^oer» Unabhängigen M schreiend mit Hin daß ein einzelner nötig hat, oder he den Unabhängige uns bereits erwäl zeitung an der El tusministers sprich die Unabh. Absick Unterstützung der <SZ.) Das 18. März 1921 ! entwürfe oorzuleg tungsgerichte, 2. die Bezüge der bi Ruhestand verletzt terbliebenen der storbenen Staatsb Berlin. Der fehlshabers der ar die Ausschreitung« Rheinland, welcher bestätigt, daß in Militärgerichte eir weitem nicht alle werden und hebt zipliniert 'ind. Tr doch das Gutacht« wesentlich« Tatsack General Allen- gib verwendet werde, deutschen Bevölter Truppen richten. 2 gale'en an Rohei Schwarzen nur wc rückgezogen gewe'e wenn er nur von u frei sestgestellt ffnd 13 Fälle mehrfach chen, 20 Fälle ' Frauen, 7 Fülle w bekannten Fälle L Der Bö Nach einer M da Cunha, Bor'i sei ihm natürlich n punkt der deutscher auszudrücken, aber heit zu 'chaffen: " habe keinerlei Reck müßte denn sein, k regung gibt. Der 2 ganz ausnahmüwcv in erster Linie ein gemein'ame Entschc Das V; Tas Reichster gen gegen die von Kriegsverbrechen bc sönlichkeiten beschäf ledigt worden, in d brechen verurteilt v. die Anklagen genü Rückfragen bei den wendig erscheinen. Reich Im Reichstag der Unabhängigen Dienstag dauern r MO Vertretern be'm tagsabgeordnelen !i den die einzelnen 2 Zu Vorsitzenden d Trispien und Level längere Rede über eingehend mit den f durch das Inkraftt Lage. An der Aus Ledebour Rosenfeld den Beratungen nah gen zu einer etwai bietes stellen 'ollen. Fragen gewidmet. «»s Lie Die Konfirn dem Palmsonntag be gibt. Auch gestern v Tausende junger Mei lichen Kirche aufgenor stigen Verwandten, gl ihr Treubekrnntnis a nigsten und herzlichster teten die jungen Leu treten, an diesem wiä sich alle Hoffnungen wurden, erfüllen, mö< deutschen Volkes werd, höchsten Erwartungen — Der Tag tockte h sich nicht als so freund hatte. Die Temperatu tat «in übriges. So r ben rauh« Stürme ni das in rechter Ordm ist, um allen Ledens stehen und unentwegt *— Neuer Nom» mit dem Abdruck des fymvhonie" von Ostermrfthr. fest«, v» eimmrtei-«« dm* sonst mrmrmechlkh
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