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Erzgebirgischer Volksfreund : 14.01.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-01-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-191901140
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19190114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19190114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1919
- Monat1919-01
- Tag1919-01-14
- Monat1919-01
- Jahr1919
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 14.01.1919
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ei KZMMMWM Nr. 10 Dienstag, den 14. Januar 1919 Amtliche Dskannkmachungeu besinden sich auch im Beiblatt. SN wir ekV im I rn. ko! der die ue. >sen nann M elckes später t will. irsten. unter cls. öl. Was'«» abziehen. Berlin. 12. Jan. Die'Erfolge der R«g:«nmgstru?pen, en, irtsn, ! clurci« . «SS. sage- gerlür ckver- s§en. esen. Säuberung im Zettungsvierlel. Berlin, 12. Jan. In der vergangenen Nacht sind die Zeüungsvierlel von den Spartakisten befehlen Gebäude, mbisr., siplion Ungen, Preise. ztr. 6. !7S4. , sistsnr- rok. vr. u Halls «l» sl» ungu . V «n- » unck vut- s 6er ,sr1k. «llvn netsr I'IIUNg Ss»., darnnier das W.T.B., das Mosse- und Ullstein-Haus, geräumt worden. Die Spartalisten sind ohne Kamps unter Hinterlas sung von Wassen und Munition sreigelajsen worden. Die Ge bäude sind von den Regierungstruppen de ckt. Auch das Poli zeipräsidium ist genommen und von Negi.rungstiupren besetzt, Im kosten der Stadt sind in der Stacht viele Plünderungen und/ Diebstähle vorgelommen. Seitens der Negie.u igstru,rr» wer« den starte Patrouillen, auch Kavallerie, durch die Strafen ge-. sandt, um weitere Diebstähle zu verhindern. Dies« Streifcui werden auch in der folgenden Nacht fortgesetzt werden. Berlin, 12. Jan. Entmutigt durch die Einnahme deH „Vorumrts"-Eebüud«s durch die Negieiungstruppen, zeigten die- Soarlaiisten im Ullstein-Haus Neigung zu VsrlMidlungen. E i: forderten aber freien Abzug mit den Waffen und Rücktritt Eberts und Scheidemanns. Als von den Regierungs truppen bedingungslose Uebergabe gefordert wurde, hieflen es die Spar takisten für geraten, bei Einbruch der Dunkelheit in unauffäl liger Meise über die Dächer zu flüchten. Ein Teil von ihnen wurde von den Negierungstcuppm noch gefaßt. Als die Negie- rungstruo^en nun von allen Seiten in die Gebäude emdrange >, fanden sie tatsächlich keinen ein.iien Spartakisten mehr vor. Die Spartakisten im W.T.B. stellten für die Uebergab« die selben Bedingungen, bezuemlen sich aber nach deren Ablehnung zur bedingungslosen Uebergabe. Man 'lieh sie nach Abgabe U m9-12 Irtung. heute Morgen 8 Uhr noch kräftiger Beschickung cenommmen. Dos Stockwerk, wo Eichhorn residiert«, hat einige Treffer er- kialten. Als inan in das Gebäude eindrana, waren die Siar- talucleute verschwunden. Sie hatte» durch die Fenster das Weite gesucht Nur 8 Mann konnten festgenommen werden. Besonders dos Zeitungsvirrlel und das Polizeipräsidium wer den von zahlreichen Spaziergängern besucht. Die Gebäude die len «in wüstes Bild der Zerstörung. Der Schlesische Bahnhof ist ebenfalls frei. Augenblicklich herrscht Rube. Während ge stern noch die Gewehrs knallten, d'e Ntoschinengewehre ih- un heimlich«; Tack, Tack ertönen lieben und grollender Geschütz donner die Luft erfüllt«, rief-n d'e Parteien durch Plakat« ihr« Anhänger zu zahlreichen Conntagsvcrsammlungen auf. In 1b groben Lokalen hielt di« Deutsche demokratisch« Partei schon um 10 Uhr vormittags «ine Heerschau ab. Grohe Kundgebun gen veranstaltet« auch die Deutsch-nationale Dvlkspartei im klir''«; Busch und in der Philharmonie. Abends hatten di« Mebrb«it«soziaiiston 20 Versammlungen üna nachmittags 12 Versammlungen esnberufen, .in welch«» Ebert, Sch«'t«mw"n, Landsberg und eine grob« Zahl führender Männer dieser Partei sprachen. - ... gestern mit all«r Energie gezen den „Vorwärts" vordran gen und ihn schlicblich einnahmen, Haber di: übrigen Quar tiere der Spartakisten schnell in die Hä» e der Ne^ie.ung ge bracht. Alle Zeitungsgebäud« und das W.T.B. sind frei, und man geht allenthalben daran, den Betrieb weseraufzunehmen. Noch gestern Nachmittag haben die Sparlalu .' ute in der Pcenz- lauer-Allee den Bötzow Berg geräumt,' wo Eichhorn und Liebknecht ab und zu weilten und «in Werbebüro eingerichtet hatten. Auf das Gerücht, dah der Berg um 6 Uhr gestürmt werden sollte, verliehen die Spartakuslcu!« so unauffällig wie möglich ihre Festung und zogen mit etwa 200 Mann mit 800 Gewehren, 9 Maschinengevnrhrcn und «wer groben Menge Munition wieder zum Polizeipräsidium zurück. Dieses wurde Entscheidet selbst! Wir wollen die Einigung der Arbeiterklasse, aber ehrlich, ohne Hinterhalt, ohne Waffen. Helft uns das durch setzen. Wir können Frieden und Sozialismus nur schaffen, wenn — sind und bleiben Euere Vertrauensmänner) Berlin, 12. Jan. Gestern sind ungefähr 400 Spar» takusleute verleastet worden, darunter ein« Anzahl Russen, Unter den Verhafteten sollen sich aubrr Ledebour auch Dr. Ernst! Mever, Zubeil und der älteste Sohn von Dr. Liebe knecht befinden. Berlin, 12. Jan. Einer Darstellung der am Kampfe im Zeitungsvierlel besonders beteiligt gewe^um Freiwilligen- truppen entnimmt W.T.B. die nachfolgende Schilderung: Nacht der Rückeroberung des „Vorwärts" streben-Erkundungstrupps! in das Zeitungsviertel vor. Den ganzen Nachmittag dauert» mit kurzen Unterbrechungen das Geplänkel. Inzwischen wurde« immer wieder Verhandlungen ängebahnt. -ir führten zunächst bet Ullstein, wo sie durch «inen Angestellten des Hau'es geführt wurden, zum Erfolg. Ein Stohtrupp der freiwilligen Helfer, der in den anliegenden Strahan Lie Feinster unter Felder nahm und mit Handgranaten vorginy, verlieh den Verhand lungen Nachdruck. Eilfertig räumte» die Spartakisten das Haus unter Zurücklassung grober Mengen Vorräte. Noch war aber die ganze Umgebung von Spartakisten brsetzt. Von dem in' der Nähe gelegenen W.T.B. und dem Stützpunkt in der Mark-- grafenstrabe konnte reden Augenblick ein Gegenstob erfolgen. Sofort wurde deshalb nach dem Reichstag um Verstärkungen geschickt. Zunächst kam von dvrt «in Panzerautomobil miS 6 Mann und einem Maschinengewehr. Dann folgte ein Last wagen mit schweren Maschinengewehren, uelche sofort im ersten Stockwerk eingebaut wurden. Mit der glücklichen Erstürmung des Ullstein-Hauses war der Tatendrang der Stürmenden jedoch nicht gestillt. Kaum, dah das Eroberte notdürftig -gesichert war, drangen Stobtrupps gegen das W.T.B. vor. Bald knat^ terle das Feu«rgefecht über dis Strahe. Einzelne Gefangen« wurden «ingebracht. Ihr« Papiere förderten «rb-auliche Tat« fachen zutage. Einzelne trugen noch Ausweise und Fahrschein bei sich, aus welchen hervorgeht, daß sie als Agitatoren in di« Provinz geschickt worden waren, vor allem nach Oberschlesicn.! Einer hatte einen Ausweis des De'erteuramtes im Abgeord netenhaus bei sich. Während aus den Aussagen der Gesang genen hervorging, 'dah di« "Stimmung unter der Besatzung! teilweise doch schon recht kleinlaut mar, verweigerte d«r Füh-l rer zunächst noch die Uebergabe. Auf dir Aufforderung dazuh erklärte «r: Nein, niemals! Als noch weitere Patrouille^- anrücktcu, wurden neue Verhandlungen angeknüpft, und nach?! kurzer Zeit kapitulierte die Besatzung. Abzug ohne Wassens, wurde zugestanden. Eine Anzahl Ernähre, Handgranaten, sov wie schwere und leichte Maschinengewehre wurden erbeutet. Berlin, 12. Jan. Gestern sind 10 regierungstreue Ma trosen in der Wilhelm- und Besselstraß: ohne jeden Grund von.' Spartakisten erschossen worden. Bei einer verhaft«I«n Russi» sind 15500 Mark vorgesunden worden. Spartaknslrut:» wurde Munition mit russischer Aufschrift abgenvmmen. Bei L«r gefangenen Besatzung des Ullstein-Hau''«? wurden Listen vorge- funden, welche die Namen solcher Personen «nthalien, die von Spartakusleuien bereits erschossen wo'den sind, bezw. er. schossen werden sollten. Berlin, 12. Jan. Im Polizeipräsidium haben die Sva» takusleute bei d«n letzlen Kämpfen 12 Tote und 450 Gefan gene verloren. Die abzi«henden Spartakist«» waren zum größ- ten Teil völlig niedergeschm-Üert. Ein 'kleiner Tess zog trotzig von dannen und brachte Hochrufs auf Eichhorn und Liebknecht t aus. Der Bürgerkrieg in Berlin. Berlin, 12. Ian. Nunmehr ist in dem Kampfe der Regierung mit den Spartakisten und Unabhängigen eine Wendung eingetrcten. Die Einnahme des „Vorwärts"' und des Büpensteinschen Druckerei gebäudes, zwei der stärksten Forts der Aufständischen, dürfte die Ernüchterung verstärkt haben, die allmählich in den Kreisen der Ra dikalen Platz gegriffen hat. Zu Anfang der vorigen Woche waren die Blätter „Note Fahne" und „Freiheit" noch voller Kampfesmut; jetzt bringt es die „Freiheit schon fertig, die Spartakisten als ge hetztes Edelwild und die Negierung als blutdürstige Verfolgerin, die Kampf um jeden Preis wolle, darzustellcn. Plötzlich entdeckt sie die Notwendigkeit der Einigung aller Arbeiter und des Friedens, sie, die ihren Daseinszweck in der Störung des Friedens und der Ordnung und in der Letze gegen die Mehrheitssozialisien suchte. Nun will man Frieden schließen, wenn die Mehrheitssozialisien ihre Negierung opfern und ein neues Ministerium aus allen sozialisti schen Parteien bilden wollen. Natürlich wäre das nur die Bemänte lung des Sie-es der Unabhäniocn, die allein regieren würden. Merkwürdig ist übrigens, daß Liebknecht, der zu Anfang voriger Woche die Straße beherrschte, gänzlich verstummt ist. Seine Fami lie hat er in die Schweiz geschickt; er selbst versteckt sich, da es ernst wird. Die von ihm Verführten aber zahlen ihre Schuld unier den Kugeln der Regicrnngstruppen. Schneeberg. Wahl zur Volkskammer. Die Wählerlisten der Stadt Schneeberg für die Wahl zur Volkskammer für die Republik Sachsen liegen vom Dienstag, den 14. Januar !S!9 bis einschließlich Dienstag, den 2l. Januar 1919 im Rathause, Zimmer Nr. 7 während der Am!r-zeit zu jedermanns Einsicht aus. Das Wahlrecht kann nur in dem Stimmbezirke ausgeüdl werden, wo der Wahlberechtigte in die Wählerliste eingetragen ist. Einsprüche gegen die Wählerliste sind bis zum 21. Januar 1919 beim unlerzeichneien Sladtral schriftlich oder zu Protokoll anzubringen. Schneeberg, den 11. Januar 1919.Der Stadlrak. Schwer« Verlusts -er Spartakisten. Berlin, 12. Ian. Die Verluste der ,,Vorwärts"-Verteidig» sind außerordentlich hoch. Unter den Trümmern des Gebäudes sol» len etwa 3M Tote liegen, deren Bergung noch nicht möglich ist. Di« Setz- rmd Druckmaschinen des „Vorwärts" sind falt völlig zerstört. Beim Abtransport der Gefangenen hatten die Soldaten alle Müh«, sie vor der aufgeregten Menge zu schützen. Die Gefangenen sagten aus, daß im „Vorwärts" sich etwa 80V Männer und Frauen besan- den, die über IM Maschinengewehre und 12M Gewehre und weit über 1M0 Handgranaten verfügten. der Amkshauptmannschaflen Schwarzen- berg und Zwickau, sowie der Slaaks- und Städtischen Behörden in Aue. Grünhain, Kartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg bzw. Wildenfels. Verlag von C. M. Gürtner, Aue, Erzgeb. Fernsprech - Anschlüsse: Aue 81, Lößnitz (Ami Aue) 440, Schneeberg 10, Schwarzenberg iS. Drahtanschrift: Volkssreund Aueerzgebirge. Ein Aufruf -er Wsichsregierrmg. Berlin, 12. Ian. In einem Aufruf der Neichsleitung heißt es: Genossen! Die Spartakuslcute haben sich den Kopf zerrannt an der Mauer der sozialdemokratischen Arbeiterschaft Berlins. Wie ein Mann hat diese sich gegen die Blutherrschaft der wenigen empört, die ihren „Vorwärts" beraubt, die Bahnhöfe und Proviantämter besetzt haben, durch Unterbindung der Ernährung das Chaos herbci- führcn und die seit Sonntag abend in einer durchaus friedlichen Stadt Maschinengewehre und Handgranaten als Mittel des poli tischen Kampfes eingcführt haben. Spartakus gibt sein blutiges Spiel verloren. Schon hat er nach Moskau telegraphiert, der Kampf müsse bald abgebrochen werden, die Berliner Arbeiterschaft sei noch nicht reif für die Diktatur des Proletariats, das heißt, die Berliner Arbeiterschaft weist Terror und Bürgerkrieg mit Ent rüstung von sich. Nun erhebt sich der „Schrei nach Einigung". Genossen! Die Negierung hat tagelang verhandelt, um diese Eini gung zu erzielen, um jedes Blutvergießen zu vermeiden. Nur eine Bedingung haben die Regierung und der Zentralrat als sclstoer- ständliche Voraussetzung gestellt: Wiederherstellung der Preßfrei heit! Und dazu haben sich die Räuber der Berliner Zcitungs- betriebe nicht verstehen wollen, zur Erfüllung dieser einfachsten Forderung jeder Demokratie. Genossen! Ist der „Schrei nach Einigung" überall echt? Dürft Ihr an seine Wahrhaftigkeit glauben? Wie stimmt zu ihm der Auf- ruf zum Generalstreik, der von Len revolutionären Obleuten im Berliner Zentralvorsiand der U. S. P. D. und vom Spartakusbund unterzeichnet ist? Können wir glauben, daß die mit uns sich einigen wollen, die uns in diesem Aufruf „Verräter des Prole tariats, elende Handlanger der kapitalistischen Blutsauger, Ver körperung der Gegenrevolution" nennen, die schamlos genug sind, zu behaupten, „Die vom Urteil des Volkes gerichteten Mörder geben bas verachte Spiel nicht aus; sie gehören ins Zuchthaus, aufs Echa- sott! Ihr Cäsarcnwahnsinn lechzt nach Blut", die ihre Anhänger aufrufen: »Heraus aus den Betrieben. Auf zum Generalstreik. Auf zu den Waffen! Auf die Straße zum letzten Kampf, zum letzten Sieg!" Ist das die Sprache der Einnigung, die Sprache von Leu ten, die verbandeln wollen, die zum Frieden kommen möchten? Nein, es ist der Schrei zum Bürgerkrieg, der Spnrtaiusgcist ist es, der vor Mord und Räuberei nickit zurückschrcckt, der wieder zu den mit Arbcitcrblut bedeckten Waffen ruft, der Eure Vertrauens männer und die Negierung mit Galgen und Schafott bedroht, der auf den Trümmern nuferes ganzen Landes und Volkes den Sieg er- kömp.en will, das heißt Herrschaft von Totschlägern und Plünderern. . . Ousse Genossen in der Regierung erklären fcicrUchst: Wir sind kein Hmderp.s für die Eknlgnug! Im Gegenteil: Wir haben sechs Wochen lang den Unabhängigen die Hälfte der Negierung cinge- räumt, trotzdem sie ihrer Starke nach kaum auf ein Drittel Anspruch batten. Wir haben mit den Aufrührern in Berlin verhandelt, trotz dem diese mit bewaffneter Hand öffentliche und private Gebäude beraubt hatten. Wir stehen zu jeder Verhandlung bereit, die, ehr lich geführt, eine Einigung aller sozialdemokratischen Parteien er zielen kann. Aber wir sind auf dr'- Hut, und Ihr, seid wachsam wie wir! D- wolNtrcuttb» <rl<d«tn> tli,Itch «U Ausnahme der Ia„ nach Sann- und gelllagen. Leangdvreldi monatlich Mark I.A> durch dl« Auslrlloer lrel Ins Kaus: durch dl, Poll bezogen olertellllhnich Ward 4.02, monaMch Marli 134. Angeigenprel»! lm AmlsblaNbeprd der Raum der 1 lp. LolonelzeUe 30 Plg., ouowdrls 35 P>g„ lm amlllchen Teil dl« hold« gell« I.40PIg.. imReUameleU dlsJelle 1.20Wd. P«ftich«a-Noot»< Letpzlg «r. irr««. Löbnitz. Entrichtung -er Umsatzsteuer aus Sie Zeil v»m1. August bis mst 31. Dezember 1S18. Auf Grund des 8 51 der Ausführungsbestimmunaen zum Umsatzstcueraesetzc werden die zur Entrichtung der Umsatzsteuer verpflichteten gewerbetreibenden Personen, Gesellschaften und sonstigen Peisonenvereinigungen in der Stadt Lößnitz hiermit erneut darauf hingewiesen und verständigt, daß sie ohne Ausnahme gemäß 8 16 des Umsatzstcuergesetzes vom 2S. 7. 1018 verpslichtet sind, über die von ihnen vereinnahmten Enigelte, die sie für die in ihcem Gewerbebetriebe ausgeführten Lieferungen und bewirkten Leistungen erhalten, fortlaufend Aufzeichnungen und genau Buch zu führen haken. Die Bücher müssen gebunden und Blatt für Blatt mit laufenden Zahlen versehen sein. Bei den täglich vorzunehmenden Eintragungen ist es namentlich zu vermeiden, durch Streichungen oder Radierungen den ursprünglichen Inhalt unleserlich oder unkenntlich zu machen. Tie fortlaufend in ein Buch einzu tragenden Entgelte für ausgefiihrte Lieferungen und bewirkte sonstige Leistungen sind am Schluss« je den Kalenderjahres zn ermitteln und der hiesigen Ilmsatzstcuerslelle (Stadisicuerkasse) mittels eines von ihr dem Umsatzsteuerpflichtigen kostenlos zuzustellenden' Anmeldevo: drucks zwecks Steeurerhöhung — ohne Abzug ber geschäftlichen oder häuslichen Ausgaben weder bei der Eintragung der einzelnen Ent gelte, noch bei der Zusammenzählung — am Schluffe des Kalenderjahres anzuzeigen. Als steuerpflichtiger Gewerbebetrieb gilt auch der Betrieb der Land- und Forstwirtschaft, der Viehzucht, der Fischerei und des Gartenbaues, sowie der Bergwerksbetrieb. Die Absicht Ler Gewinn ¬ erzielung ist nicht Voraussetzung für das Dorliegen eines Gewerbebetriebes im Sinn« de» Umsatz steuergesetzes. Angehörige freier Berufe (Aerzte, Rechtsanwälte, Künstler nsw.) sind nicht steuer pflichtig. Die Steuer wird auch erhoben, wenn und soweit die steuerpflichtigen Personen usw. Gegen ständ« aus dem eigenen Betriebe zum Selbstgebrauch oder -Verbrauch entnehmen. Als Entgelt gilt in letzterem Falle der Betrag, der am Orte und zur Zeit der Entnahme von Wiederverkäufern gezahlt zu werden pflegt. Von der allgemeinen Umsatzsteuer nach dem Satze von 6. v. T. sind diejenigen Personen usw. besreit, bei denen die Gesamtheit der Entgelte in einem. Kalenderjahre nicht mehr als 2MV Mk. bo tragt. Sie sind daher zur Einreichung einer Erklärung zwar nicht verpflichtet, es ist aber erwünscht, eine Mitteilung über Len erzielten Umsatz hier abzugeben. Diejenigen Gewerbetreibenden, welche die in 8 8 de» Gesetzes genannten Gegenstände (Lux»»- gegenstände) im Kleinhandel umsetzen, haben über alle vereinnahmten Entgelte für umgesetzte Luxus» gegenstände genau Buch zu führen, auch wenn der Gesamtbetrag des Jahresumsatzes 3ÜM Mk nicht erreicht. Außer dem nach ß 15 Aös. 2 des Umsatzsteueraesetzes zu führenden Steuerbuch ist noch ein Lagerbuch zu führen, aus dem der Bestand und der tägliche Zu- und Abgang ersichtlich sein muß. Die Anzeige der vereinnahmten Entgelte für im Klein- oder Großhandel umgcfetzte Luxusgegenständ« hat entgegen der allgemeine Umsatzsteuer am Schluffe elnss jeden Monat» bei dem hiesigen Umsatz» stez>«ric ls zu erfolgen. Diesbezügliche Vordruck« werden in den nächsten Tagen an alle Steuerpflichtigen zugehen. Diejenigen Gewerbetreibenden, denen ein solcher Vordruck bis zum 18. Januar 1919 nicht zugestellt worden ist, haben ihn bei der Siadtsteuerkaffe selbst zu entnehmen. Die Nichteinreichung der Erklä rung zieht eine Ordnungsstrafe bis zu 15V Mk. nach sich. Das Umsatzsteuergesetz bedroht denjenigen, der über den Betrag der Entgelte wissentlich unrichtige Angaben macht und vorsätzlich die Umsatzsteuer hinlerzieht oder einen ihm nicht gebührenden Steuervorteil erschleicht, mit einer Geldstrafe bis zum, zwanzigfachen Betrage der gefährdeten oder hinterzogenen Steuer. - Lößnitz, den 19. Januar 1919. Der Rat der Stadt Lößnitz al» llmsatzsteueramt. L . 72. Iahrg. für dt« am Nachmittag «Nchamich«! Namm«, bi, varmittags S Uhr t» b« Laaplmbhilv. Sin« »«währ lür dt» «utziahm« d«r tkzUa«» »,rg,Ichrt«d«nm Lau« I«»t« a» baslimmt« Still« wir»; nicht grgedeii, auch nicht sür dl« Richttgd«» d«r durch Iprrchm ausgw'brnrn Angrif««. — KürAllck-ab« uimrnangi r>ng«l»ndi«r SchriMch« »drruimmt dt« SchrtlU«iiang I>«i», P«,a,twortung. — Unl«rbmchuag«n d«, s«lchlllt» barleb«, begrllnden ü«l»« Ansprüch«. B«i Iodlungirmrzag Md Nmbura a«l!«a Rabatt« al, nicht «ranbari. Panp,,«lch«f,,S«lle» tu «ue, Mbuth, Schn-b«r, m» kchwarividng. §
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