Erzgebirgischer Volksfreund : 07.03.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-191903078
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19190307
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19190307
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1919
- Monat1919-03
- Tag1919-03-07
- Monat1919-03
- Jahr1919
-
-
-
-
-
-
-
-
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 07.03.1919
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
WMWer 1 Freitag, den 7. März 1919 Nr. SS 72. Jahrg. s I- slaU. Lötznitz, den S. März 19«9. Der Rak »er Stadl. Neuslädlel KriegsunlerflUtzung 84l S 3 I-. N ng an unsere umerhandler ein wesentliche» Ergebnis haben Arbeiter und Angestellt . türk«. LLiMgL^tÜ^n . ollLLLchUich .und ^i» Leünnuna ara^nisationen uritwirk 902 978 7 8 . 625 . . 698 . . 784 . . 842 . . 903 . It. l >» i« rr r» » S- i« te I. n. g. a- ie rs ». es! n -tu n. Auf I' . 2 '/,10 io —l. Man steht dieser Ankündigung eines neuen unerhörten Gewaltaktes gegen das Leben und die Gesundheit unseres Volkes verständnislos gegenüber. Sind da» die Ergebnisse der Untersuch ungen der vielen Entente-Kommissionen, welche die Lebensmittel frage in Deutschland studieren? Der neue Erp; cssungsoersuch reiht sich Mnlichcn Taten unserer Feinde auf anderen Gebieten würdig Wir glauben nicht, daß die neuen Instruktionen der deutschen Regierung an unsere Unterhändler ein wesentliche» Ergebnis haben Die Auszahlung der gesetzlichen Kriegsfa-niliennnkerlltttzung auf Monal März 1919 erfolg! Freilag, den 7. Mürz 1919 me mg I? -IS !ses ein Lössnitz. Kerings-Verkaus Freilag, den 7. Mürz 1919 im Tonsnmvereln Vaden Kindenburgstraße, Elise Schreyer, Ewald Riedel, M. Slrnaz, W» Saaldach, R. Gebhard», A. Schwarz, Albin Aledel. Auf I Person cnlfällt l Kering, - 2 Personen entsallen 2 Heringe, . 3 und 4 Personen entsallen 3 Heringe, »5.6. .5« d»«,. Ein« ««»»« »er »u vspaiM« d»r »« »«„«»rietlun La,, „t< -» d^NmaUn SI«Il, wir» »ich«»Ich« sllr dl, RitlIÄwU d« durch g«»- lanchir aufg^«d«m - gerRüt-Ä« »no«n«»s« «s»g«landl,r Schrlftswch« üdElmml dl, SchNftläl»», lulm Deranlwarluiig. - Un!«rb»chm>a«n dr, »«schOft» dUr>U>« d^ründm krln, ÜWIprlich«: B«i gadlan^»«»», und SoiUuir, aUlen Rada», »I, »Ich! «rüadarl. ui «u,. «bdi». S»—d«» «N 783 nachm.'/, 1 3 '/, S Fleisch-Berkaus an Wililiir-Arlanver 122 . 208 209 . 289 290 . 383 384 . 464 465 . 542 findet in der Zeit vom 4. März bis 3. April l9t9 bei Fleischermeister Paul Günlher, Talstraße - Louis ««übler, Königstraße Die vorslehen-e Reihenfolge ifl genau einzuhaNe«. Zu spar Kommende haben zu gewärtigen, daß sie bis zur nächsten Auszahlung Ansang Februar zurumgewiesen werden. Alle Veränderungen (Geburks- und Todesfälle, Vollendung des 15. Lebenssahres bei Kindern, Beurlaubung und Entlassung) sind sosorl, spätestens am letzten Tage oor der Auszahlung im Rathaus, Zimmer Nr. 1 zu melden. Die Unterstützungsempfänger Haben diesmal wegen Quitlungsleislung selbst zu erscheinen. Aeuslüdlel, den 6. März 1919. Dor Sladlra». vr. Richrrr, N AeuslSdlel. Milchkarlen werden Sonnabend, den 8. MSrz 1919 sm Vebensmilielaml Bezirk 1— 4 vorm. '/, 9 Uhr, , S-9 . '/,10 . , 10-14 . '/,l1 . . 14-19 . '/«12 , Ir Kinder bis 6 Jahre gegen Vorlegung des Lsbensmittelblocks und für Kranke usw. gegen Vorlegung Oer ärzll. Zeugnisse ausgegeben, desgl. an die über 70 Jahre allen Personen. NeuslLvlel, den 4. MSrz 1919. Der Sladlra». vr. Richter, B. unserer Feinde zu tierisch. Denselben Leuten, die den Hungertod zehntausender von Vurenfrauen und -lindern auf ihrem Gewissen haben, kommt es auf ein paar Millionen Deutscher nicht an. Und der große Moralprediger Wilson gibt seinen Segen zu all diesen Scheußlichkeiten. Daß die Bedingungen überdies den völlige» Ruin unseres lleberseehandels bedeuten, läßt sich durch keine erzbergerischen Un- klarheiten mehr vertuschen. Wir werden unsere schönen Handels- schiffe niemals unter deutscher Flagge Wiedersehen. Die Seegeltung Deutschlands gehört der Vergangenheit an und damit erledigt sich auch die Kolonialfrage. Auch Optimisten wird es klar werden, daß das ehemals kräftigste und mächtigste Volk der Erde für die Zukunft zu einem Sklavendasein verdammt sein soll und ein dauerndes Er- pressungsobjekt für unsere Feinde sein wird. Die Gefahr der Bolschewlflerung Deutschland» scheint den Geg nern nicht allzu große Kopfschmerzen zu bereiten, sonst würden sw keine Hungerexperimente mit uns machen. Sie müssen sich ziemlich sicher davor fühlen, daß der russische Bazillus ihre Völker anstecken könnte, oder sie müssen Deutschland die Kraft zutraucn, daß es trotz allem ein unübersteigbarer Mall für den Bolschewismus bleiben wird. Jedenfalls müssen wir uns nun endlich klar werden, daß wir im Kampfe gegen die russischen und eigenen Bolschewisten uns allein auf unsere geschwächte Kraft verlassen müssen. Der Hunger ist aller- dings in einem solchen Kampfe ein schlechter Veibündeter., Wir müssen ihn aber trotzdem führen, wenn wir uns nicht von vornher ein selbst aufgebcn wollen. Schließlich kommen wir im Vertrauen auf unsere eigene Leistungsfähigkeit doch noch eher durch, als im Vertrauen auf die sagenhaften Mengen von Fett und Welzen, die uns Trotzki und Genossen versprachen, die Herrscher über das am Hunger sterbende Rußland. Die Hoffnung wollen wir aber in uns nähren, daß die Schläge mit der Hungerpeitsche einst doch auf un sere Peiniger zurückprallcn werden. Der Generalstreik. Eine neue Grundlage für die Einigung. Berlin, 5. März. Die Kommission der Mehrheitssozialisten, die nach Weimar gefahren war, um mit der, Regierung über die Bei legung des Streiks zu verhandeln, hat sich mit der Regierung über nachstehendes wirtschaftspolitisches Arbeitsprogramm geeinigt: 1. Die Arbriterräte. I v« .Or»«dIr,Nch« «»IMno»»» »glich »U I Uurnahm« d« Lag« »ach San», und g«Mag«n. Iw«»NI»pr«I»< «anallich Marli I.Z0 durch dl« AuUrllarr I lnt I» Dau«: durch dl« Pust lxjog«» »l«rl«I»tnlch I war» 4.», »onalllch Mar» 1.44. l l»«i«i»«n»r«i»> >» UmlrblalldrM dn Raum d«r i Ip. ' I L-lonUz«st« S0 Pla., auuwarl, ZS Plg., im amllich«» T«st I di« halb« 2«tt«l.40-' lm NeklamMU dl« Jill« lL0 Wb. iPagschrtk-«»»«», Stipp, Nr. irre». 1 bis 56 vorm. '/« 9 Ühr 57 - 121 km Sitzungssaals in der Reihenfolge der gestellten Anträge und zwar: Nr. 1 bis 56 vorm. '/< 9 Uhr Nr. 543 bis 624 mittag V,12 Uhr 697 - 12 - Meldung -er Milchziegen betreffend. Auf Grund der Verordnung des Sächsischen Mrtschastsminlsteriums vom 29. Januar 1919, Verkehr mit Ziegenmilch und Ziegenkäse belr., in Verbindung mit der Bekanntmachung des Slellver- Keters des Reichskanzlers über Auskunstspslicht vom 12. Juli 1917 und der Verordnung des Sächsischen Ministeriums des Innern vom 27. 7. 19Io wird hierdurch folgendes angeordnet: Jeder Ziegenhalter des Bezirks hat binnen 1 Woche der Orlsbehvrde anzuzeigen, ») wieviel milchgebende Ziegen er für seinen Haushalt hält, sowie d) b. a. w. allmonallich, und zwar bis zum 14. eines jeden Kalendermonaks, etwaige Ver änderungen, die sich im Bestände seiner milchgebenden Ziegen gegenüber der letzierstallelen Bestandsanzeige ergeben. Als milchgebend ist nach Punkt 4 der oben angezogenen Bekanntmachung vom 29. 1. 1919 jede Mutterziege nach dem Absehen des Ziegenlammes, spätestens aber 3 Wochen nach dem Zickeln anzusehen. H Wer, obwohl er zur Anzeige nach Maßgabe dieser Bekanntmachung verpflichtet ist, di« rechtzeitige Erstattung der Anzeige unlerläht, oder aber in der Anzeige, sei es wissenllich, sei es fahrlässig, unrichtige oder unvollständige Angaben macht, wird nach Maßgabe von Z 5 der Bekanntmachung vom 12. Juli 1917 über Auskunstspslicht mit Gefängnis oder Geldstrafe bestraft. Zwickau, am 28. Februar 1919. Der Bezirksverband -er Amkshauplmannsthafk. gez.: vr. Ja ni. Lötznitz. Kvklrübenverkaus. Ein Posten Kohlrüben wird zu Fulterzwecken zum Selbstkostenpreis abgegeben. LStznitz, den 6. März 1919. Der Rat »er Stad». "' Megen vorzünrhmenber RMgmrg'-bleiben bir GeWlfMume »tS- Rathauses Mout«, yU Dirnskag, -en 10. und 11. MSrz 1919, geschlossen Das Standesamt ist Dienstag, von vormtttags 11—12 Ahr, geöffnet. > Lohanugeorgeuslad», am 3. März 1919. Der Bllrgeroletster. Nutzholzoerstelgerung. Wildent-aler Staalssorslrevier. Gaflhvs „Earlshof" in SchSnheiderhammer, Donnerslag, »en 13. MSrz 1919, nachm. 1 Uhr: 3571 w- Klötze 7—15 cm stark, 2913 w- Klötze 16—22 cm stack, 2497 - - 23um. - - , 23,5 rm Nutzknüppel in Abt. 30 und 88 (KahlschlSge). Forstrevierverwallnng Wildenlhal. Fvrslrenlamt Sibenslock. a) Die Arbeiterräte werden als wirtschaftliche Interessenver tretung grundsätzlich anerkannt und in der Verfassung verankert. Ihre Abgrenzung, Wahl und Aufgaben werden durch ein sofort zu veranlassendes besondere» Gesetz geregelt. b) Für die einzelnen Betriebe sind Betriebsarbeiter- und Ange- stelltenratc zu wählen, die bei derNegelung der allgemeinen Arbeits- verhältnissc gleichberechtigt mitzuwirken haben. . o) Zur Kontrolle und Regelung der Produktion und Warenver teilung werden für alle Industrie- und Gewerbszweige Arbeitsge meinschaften gebildet, in denen die Unternehmer und Betriebsleiter, Arbeiter und Angestellte ukd di« Arbeitgeber- und Arbeitnehmer- Taaeblatt - Amtsblatt k" Amk-hm»»»«^»«» sch««,«», berg und Zwickau, sowie der Staals- und Städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Kartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg bzw. Wildenfels. Verlag von E. M. Gärtner, Ane» Erzgeb. Femsprech - Anschlüsse: Aue 81, Lößnitz (Am« Aue) 440, Schneeberg 10, Schwarzenberg 19. Drahtanschrijt: Dolkssreund Aueerzgebirg«. 8 . - 7 mehr . .8 Zum Bezüge nölig: Bezirkslebensmittelkarle 8 5. Beim Verkauf muß die Brolmarkentasche zwecks Nachweisung der Personenzahl mit- vorgelegt werden. Die Preisaushänge in den Lüden sind zu beachisn. Lötznitz, den 6. MSrz 1919. Der «al -er Sladt. S) Für bestimmte territoriale Bezirke werden Bezirksarbeitet räte (Arbeitskammern) und für das ganze Reich ein Zentralarbeiter rat gebildet. In den Bezirks- und gentralarbeiterräten sollen alle selbst Arbeit Leistenden, auch die Arbeitgeber, knien Berufe usw. vertreten sein. Diese Räte 'haben bei Sozialisierungsmaßnahmen mitzuwirken und sind zur Kontrolle sozialisierter Betriebe und Gs- werbezweige heeranzuziehen. Sie haben weiter alle wirtschafts- u. sozialpolitischen Gesetze zu begutachten und das Recht, solche Gesetz« zu beantragen. Die Reichsregierung wird den gentralrat vor der Einbringung wirtschaftlicher und sozialer Gesetze hören. 2. Arbeitsrecht. Lin Gesetz über ein einheitliches demokratisches Arbeitsrecht mit dem Ziele der Schaffung demokratisch-konstitutioneller Verhältnisse in den Betrieben ist sofort der Nationalversammlung vorzulegen. 3. Sozialisierung. a) Der Bericht und die Vorschläge der Sozialisierungskommis sion werden sofort veröffentlicht. b) Die Sozialisierungsgesetze und das Gesetz über die Soziali sierung der Kohlenbewirychaftung sind von der Neichsregierung un- oem Staatenausschuß bereits angenommen und der Nationalver sammlung zur Beschlußfassung unterbreitet worden. Weitere Sozi alisierungsmaßnahmen werden unter Zuziehung von Sachverständi gen und der Arbeiterräte sofort in Angriff genommen. » ^Militärisches. Alle nach dem allaemeinen Strafgesetz strafbaren Handlungeki werden auch bei Militarpersonen den bürgerlichen Gerichten zuge wiesen. Ein entsprechender Gesetzentwurf ist von der Reichsregie» rung bereits vor einer Woche in der Nationalversammlung ange kündigt worden und wird mit Beschleunigung fertiggestellt werden. S. Lebensmittelversorgung. Die Regierung hat bereits angeordnet, daß die Lebensmittel unter Ausschaltung jedes unnötigen Zwischenhandels durch Vermit telung der Gemeinden an die Konsumenten verteilt werden. An der Verbesserung der Lebensmittelversorgung wird dauern- ge arbeitet. * > « Die Arbeiterabordnung ist noch in der Nacht nach Berlin zu- rückgekehrt, um die Vorschläge der Regierung den streikenden Ar- beitern zur Genehmigung vorzulegen. Die Lage wird noch nicht al» zu rosig betrachtet, da zu befürchten ist, daß die unabhängigen So zialdemokraten und Kommunisten sich mit dem Abkommen nicht ohne weiteres einverstanden «rklärrn werden. Berlin, 5. März. Die Beamtenschaft des Dircktionsbezirks Ber lin beteiligt sich an dem Generalstreik nicht, weil sie im Interesse des allgemeinen Wohls die Ordnung aufrechterhalten wissen will und auf der Seite der jetzigen Regierung steht. Einen entsprechen den Beschluß haben auch Vertrauensleute der Arbeiterschaft, sowetk sie im Allgemeinen Eisenbahnerverband organisiert ist, gefaßt. Der private Fernsprechverkehr ist gesperrt worden. Der Streik ist durchaus nicht einheitlich durchgeführt. Lin Toit der Großbetriebe streikt, dagegen wird in den mittleren Betrieben meistentett» gearbeitet, während in einer Reihe von Betrieben ein Beschluß noch nicht gefaßt ist. Die Postbeamten haben «ntsch«idend» «lM »ack^Lt^t.^ Ne«stü-»e». Warenanmel-nna. , Die Anmeldung der Waren auf die neuen Lebensmittelkarlen, gallig vom 10. März biss. April 1919 Hai, bei gleichzeitiger Abgabe vom Blockblatt l, Anmeldeschein ä bis „ Sonnabend, »en 8. März 1919 bei den Kändlern zu erfolgen. Butter kann der Lange, Konsum-Verein und Dietzmann angemeldei werden. Neuftüvlel, den 6. März 19,9. Ser S»a«r«. Lötznitz. Die PoNzeisknnde ist sür den Regierungsbezirk Zwickau allgemein, auf'/,12 Uhr mit der Maßgabe festgesetzt worden,-atz nach 10 Uhr abends jede Beheizung der in Frage kommenden Räume eingestellt wird und die Beleuch tung weder durch Gas noch durch elckirisches Licht erfolgt. Löbnitz, den 5. März 1919. - Dar «ak »er Stad». Lötznitz. Die Kungerpeitsche. Bertin, 5. Mürz. Gestern begannen in Spaa die Verhandlun gen über die Lebensmittelversorgung Deutschlands. Die verbünde ten Regierungen überreicht enein Memorandum, worin die Bedin- gungen über eine zeitweilige Lebensmittelversorgung Deutschlands und die Ablieferung der deutschen Handelsflotte im einzelnen festge setzt sind. Admiral Hope erklärte, daß man nicht erlauben werde, Nahrungsmittel nach Deutschland gelangen zu lasten, bevor ein be deutender Fortschritt in der Uebergabe der deutschen Handelsflotte gemacht sei. Es müsse daher sofort eine Versicherung der deutschen Regierung erfolgen, daß sie dasNötige für das Auslaufen der Flotte tue und daß sie die gesamte Handelsflotte unter die Kontrolle der Verbündeten stellen werde. Aus den Verhandlungen geht hervor, daß die Verbündeten entgegen den deutschen Wünschen nicht die Ab sicht haben, über die gesamte Versorgung Deutschlands bis zur näch sten Ernte zu verhandeln, sondern die kleine bereits zugcsprochene Teillieferung von 270 000 Tonnen machen wollen. Darüber hinaus wollen sie Deutschland nur noch eine ziemlich verklausulierte Teil lieferung von 100 000 Tonnen aus Argentinien machen. Hope er- klärte, es sei keine Rede davon, Deutschland oder sonst irgend jeman den bi» zur nächsten Ernte zu versorgen. Der englische Delegierte Kaynes fügte dem hinzu, der Verband habe beschlossen, nicht über mehr zu verhandeln, als über die Menge von 270 000 Tonnen. Auch diese Menge könne Deutschland nur aus dem Wege der Ablieferung der Schiffe erhalten. Wenn die Schiffe abgcliefert seien, werde die ser grundsätzliche Standpunkt die Vertreter des Berbandcs nicht hindern, in technische Besprechungen über weitere Lieferungen an Deutschland einzutretcn. Für die Ablieferung der Flotte werden die alten Bedingungen gestellt. Der deutsche Delegierte erklärte u. a.: Deutschland habe das größte Interesse daran, die Verhandlungen zu beschleunigen und se^ fest entschlossen, mit der Auslieferung der Schiffe sofort zu beginnen!! Die deutsche Regierung könne aber die Verantwortung nicht über nehmen, die Flotte herzugeben, ohne die Lebensmittelversorgung für die hungernde deutsche Bevölkerung geordnet zu haben. Admiral Hope erklärte, er könne nicht «unwilligen, die Einzel fragen in Unterkommissioncn zu verhandeln, bevor er schlüssige Ant worten auf die Fragen wegen der Auslieferung der gesamten deut schen Flotte erhalten habe. Infolge dieser Vorgänge in Spaa fand heute morgen inWeimar eine Sitzung des Kabinetts statt, als deren Ergebnis eine Instruk- tion nach Spaa an unsere Unterhändler ergangen ist. Auf Grund dieser neuen Instruktion wird heute nachmittag in Spaa wiederum verhandelt.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht