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Erzgebirgischer Volksfreund : 17.04.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-191904175
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19190417
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19190417
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1919
- Monat1919-04
- Tag1919-04-17
- Monat1919-04
- Jahr1919
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 17.04.1919
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. - — ——' ' . - WMMerMksfMM Donnerstag, den 17. April 1919. Nr. 89 72. Jahrg^ I^^ss ') Tritt an die Stelle der in den gestrigen Zeitlmgen erschienenen Dekannkmachung. Ministerium für MHltärwese». Zu Ven Dresdner DorgSngen Dresden, am 9. April 191». Ministerin» de» Inner«. ? . Iustizmlnlstenuuh - «r »I« «» flach»««-, »tchgy«,», b«, v-n,!«-», 9 Uhr «» »« »«jua^chiö»- «»»«. «I« »«ihr f»r d«. «ul-ahm» d«r om »»„«Ichrledm«« lag« »wir an bMmaUn Sl«Il» nij» »Ich! e«g«d«n. auch »teil ihr »I» AtchUekM drr »>r<d Nrn». Irnibn a»Ig<o«b«»m U-jNo«. - ffürRüiIi-abrimixrlanM ängeiandln öchriftjuck» »drrnknml »t, SchUPMI»«» tzn», Dnaulworluna. - vnl«pbi*chii»««i »« a<tch«t>»- drlrled« brgrün»« drine Anlpküch«. DÄ gahlnn»««,^» und »««>»«» -»II«, «laball« ,1, nicht «errlnbän. Dekannlmachung. -) ^... . .Nachdem das Gesamlmsiüskerinm mlt VekE vom N-Nprll 1910 das vebiek des Frelslaass Sacksen in velagerunsszusland (Krleasstand) erklärt und dl« Anordnung und «nsMnmg aller dH» Wiederherstellung und Aufrechterhaltung der üilenllichen Ruhe, Ordnung und Sicherheit bezweckenden und daran! Bezug habenden Maßregeln mir überlassen Kai, verordne ich in Ausübung der mir sonach LUitekeudO «bersten inilitärischen Konunandogewait und unler Sluskebnni meiner gestrigen BskrnnlmMl ii über den B-lagernngsmstand siir Dresden nunmehr mu Wirkung silr ganz Sachse« Sola«»-«»: 1. Sille Iivilbekörden bleiben zwar in Tüligkeit wie bisher, haben aber »«einen Anordnungen und Aufträgen Folge zu leisten. L Ji» dem in Belagerungszustand erlüärlen «Neblet proklamiere ich das > Slan-rechl. ' Dem slandrechllichen Verfahren unlerstegen iosgende Verbrechen und Vergehen: «»»verrat. Lrndrsnrrrai. W»rl>, Tiijchlri, W irr land g>i:n die Slailsnemnll, Ausruhr. Slu-lauf, DraudMluui, D-rursachuna einer Ueberschmemumng. Ierstörrnna von Slsenbadnrn. SA«, graphen» une Telephonleilungen. Befreiung von Gefangenen, Meutere«. Plünderung. Baud. Landsrledensbru». Lupresfung. Lerleilung der Soldat«» zur Untreu« uud St« vo» mir besonder» »U Straf« bedrohten Verfehlungen. Solange und soweit in den einzelnen Gerlchtsbezirken Slandgerichte von mir »och nicht elngeseht sind, verbleibt die Gerichtsbarkeit des ordenlllche» Gerichte». 3. Kaus'uchungcn »md Verballungen können von den dazu hcrechUglen Militär» und JIvilbehördcn und Veamlen ohne Beschränkung vorgenommen werde». i 4. Die Polizeistunde ieslznsehen. b!oibt bis aus ivelleres den örtliche» B-kördrn überlasten. Sie darf aber nicht über 10 Uhr abends hinausgehen. Niemand darf sich in der Zeit von abend» >/,N Uhr bis morgens 4 Ukr unbesWt auf Slraben und Platzen au'hatten. Wer den, zuwiderhrndelk. fegt sich der Aerhattnug aus. . .. 5. Jede Veräußerung oder Wellergabe von Waffen, Munition, Pucker und anderen Sprengmitteln ist verboten. Wer beim unberechligken Tragen von Waste» belrosten wird, ist zu entwaffnen «ich unverzüglich der Besira nng zuznsuhren. 6. Das Erscheinen neuer Zeitungen Ist verboten. Es ist weiter verboten. In Wort oder Schrift zu Gewalttaten, zu unerlaubten Versammlungen, zu Demonstrationen oder zu Streiks, die da» Wirtschaft»» lebe» und die Ernährung des dcullchen Volkes oder die lchnelle Herbeiführung des Friedens gefährden können, aufzusordern. 7. Stils Versammlungen unler freiem Kimmel sind verboten, alle Versammlungen in gesck'ostenen Raumen bedürfen der Erlaubnis der OrlspolizelbehSrd«. 8. Oessentticke Aufzüge, sowie Ansammlungen und Zusammenrollungen aus öfsenllichen Slraken und Plätzen sind verboten. v. Der Verkehr auf öffentlichen Strafzen und Plätzen ist iin Inlereste der persönlichen Sicherheit der Bevölkerung auf das unbedingt notwendig« Mab zu beschränken. 10. Die Befolgung vorstehender Anordnungen wird nöligenfalls mit Waffengewalt erzwungen. 1 l. Die Anwendung der bewassnelen Macht zur unlerdmckung etwa voriwmmender Äufruhrversuche erfolgt nach meinen Befehlen. 12. Die Truppen stehen während des Kriegszustandes unler den Kriegrgeletzen (Z 9 Mil.-Llr.-G). . . Atte Zuwiderhandlungen wider meine Anordnungen werden, soweit nicht schwerere Strafe.» in den Gesetzen anzrdrohl sind, mit Gefängnis bis zu zwei Jahren, Kaft oder Geldstrafe bestraft. «KA kann auf Einziehung einzelner Gezenstands und Entziehung olsentilchrr Armler eraaunt werden. L,» »u Ministerium für WMSrwesea. » Der mit Wahmehumn^ der ^«Seschäfl« Deauftragler Dre-den. Die W'rlschasts-D«"estUgnnien Kriegs» ' beschädigter (Laudesverv^nd Sachsen) wei'e« daranf bin, i vah sie in keiner Beziehung zu "den iüngsien Borkammniss«« ste» hen und dih die Ersüllung der turchcur berechtigten Ansprüche der Kriegsbeschädigten nur auf karieinalilisch streng neulvä- ler Grundlage von ihnen angistrebt wird. Leipzig. Zu der Ermordnnq des sächsischen Minister« Nmrintz schreibt die sozialdemokratische .Freie Presse': ,.Dor etwa 14 Tagen t versucht, «in, spartakistische Trupp« d«n Genossen S.rurin, deüch Der militärische Deaustragte der Regierung, WSzold, und de» mit der Führung der Truppen in und um Dresden beauftragte Ge neralmajor Frotscher erlassen einen Aufruf an die Dresdne» Bevölkerung, m dem mitgeteilt wird, daß die von der Regierung «uv geordnete Bereitstellung von Dresdner Truppenteilen, sowie Grenz, lägcrverbanden und des Freikoeps Görlitz lediglich die Aufrechter haltung von Recht und Ordnung bezwecke. Der friedliebenden ru higen Bevölkerung wird jeder Schutz zuteil, dagegen wird mit alle« Strenge gegen Aufrührer und Plünderer eingeschnttrn. Dresden. Die von der Reichsreglerung zum Schutze der Stadt Dresden und einer Bürger hierher befohlenen Regierungstruppev sind hier einmarschiert. Voraus ritt der Stab, der unter Führung des Generalmajors Frotscher am Kricasministerium Aufstellung nahm. Die Truppen, etwa Lvvü Mann stark, alle Waffengattung«», darunter auch Minenwerser, marschierten im Parademarsch und un ter den Klängen der Musik in alter tadelloser Haltung vorbei. Diel« .Soldaten, die zwar noch in Uniform, aber nicht mehr «m Dienst find, schloffen sich freiwillig dem Zuge an und machten den Parademarsch in geschloffenen Formationen mit. Die Bevölkerung begrüßte di» einziehenden Truppen mit lauten Hurras, wobei sichtlich nicht allein das Bewußtsein des gewonnenen Schutzes, sondern auch die Freud« an der musterhaften Haltung zum Ausdruck kam. Dresden. Neurings Leiche ist »loch nicht gefunden. Neurina hinlerläßt Frau und zwei Töchter im Aller von 1E und 14 Sahre», die älteste sollt; am ll^lmsonntag, dem Tag «»ach der Tat, kousimiert werden. Dresden. Ter Ministerpräsident Tr. Gradnaue» hat an Frau Neuring folgendes Beileidsschreiben gesandt: Liebe Frau Neuring! Wir oll« sind in tiefster Seel« erschüt tert angesichts der entsetzlichen Untat, de el Opfer unser lieb« Kamee rid Gustav Neuring geworden ist. Wir verlieien in ihn« einen Mitkämpfer und Freund, d«r die trefflichsten Eigenschaf ten in sich vereinigt hat. Er hat sich schon früher als Gewerk schaftsführer und während der letzten Monate, da die Not unseres Volles immer höher stieg, ass Minister für Militärwe^ii durch rastlose Aufopfe ung im Dienst« der Allgemeinheit großes Verdienste erworben. Unser Dank bieibt ihm gewiß. Seist Anden'en werden wir stets bewahre «. ?m Nam«n des Ge- somtministeriums des Freistaats Sachsen spreche ich Ihren und Ihren Kindern unser tiefstes Beileid zu dein furchtbar schwere« Verlust aus, der Sie betroffen hat. ' Dresden. Die Fraktion der Deutschen Dolksparlei sich tete anläßlich der Ermordung N-urings folgende Deoeschr ast den Ministeroräsidenten Dr. Eradnaurr: Die Fraition d« Deutschen Volkspartei teilt die allgemeine und tiefe Entrüstung über das an Herrn Minister Neuring begangenen fluchwürdig« Verbrechen im vollen Miße. Sie spricht d«r sächsisch««, Negie rung ihr aufrichtigstes Beileid für den großen Verlust aus, ^est sie durch den Tod des so tüchtigen, psljchtreum und tatkräftiger» Mitarbeiters erlitten hat. gez. Blüher, Vorsitzender. Manulmachung, betreffend den Besitz von Schußwaffe« und Sprengstoffe». Rach den dem Ministerium des Innern erstatteten Berichten ist anzunehmen, daß nur ein Teil der Besitzer von Schußwaffen und Munition im Sinne von 8 1 der Verordnung über Waffenbesitz vom 1t«. Januar 1S1S (N. G. Vl. S. 81) dec durch die Sächsische Aus führungsverordnung voin 14. Februar 1V19 (G. u. V.-Bl. S. 29) und Sächsische Etaatszeitung Str. 40 vom 18. Februar 1V1S) geletzten Auf- sordcrnng zur Ablieferung der Schußwaffen und Munition nachgc- tommen «st. Da sich bei der Ablieferung innerhalb der gesetzten Frist zum Teil Schwierigkeiten ergeben haben, wird die Abiiefc- rungsfrist der Amlshaupkmannschasten Schwarzen. MLUFbOiUH bng und Zwickau, sowie der Staals- und Städtischen Behörden ln Aue, Grünhain, Larlenstein, Johanngeorgenstadt, Löbnih, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg bzw. Wildenfels. Verlag von C. M. Gürtner, Aue» Erzgeb. Fernsprech - Anschlüsse: Aue 81, Löhnlh tAmt Aue) 449, Schneeberg 10, Schwarzenberg 19. Drahtanschrift: Dolkssreund Aueerzgrbirg«. bis zum 39. April 1V1S verlängert. Personen, die nach diesem Zeitpunkte unbcfugterweise im Besitze von Schußwaffen oder Munition betroffen werden, haben ihre unnachsichtliche Bestrafung mit Gefängnis bis zu 5 Jahren und mit Geldstrafe bis zu 100 OOO Bk. oder mit einer dieser Strafen, und sollten die Waffen oder die Munition zu Gewalttätigkeiten gegen Personen oder Sachen verwendet werden, unter Umständen mit Zuchthaus bis zu S Jahren zu gewärtigen. Weiterhin wird darauf hingewiesen, daß nach den Bestimmun gen de» Gesetzes gegen den vtrbrecherischen und gemeingesährlichcn Gebrauch von Sprengstoffen vom V. Juni 1884 (RGBl. S. 61) die Herstellung, der Vertrieb und der Besitz von Spreng st offen so wie ihre Einführung aus dem Ausland! nur mit polizeilicher Ge- führcn. Deshalb gebietet uns das Lebcnsintereffe unseres Volkes, diesen Bestrebungen mit allen Kräften entgegenzutreten und gegen Eewaliakle terroristischer Elemente entschiede» einzuschreiten Schleuniger Fried« nach außen, fußend auf der Grundlage der Verständigung und eines Bundes aller Völker ist für uns eine Le bensfrage; aber nicht weniger beruht unsere Rettung vor dein Unter gang auf der Notwendigkeit von Frieden und Arbeit im Innern. Darum wende ich mich in dieser ernsten Stunde an unser deutsches Volk in allen seinen Schichten mit der Bitte: Laßt ab von ter Selbst zerfleischung, überwindet euch, tut die Augen aus vor dem Abgrund, arbeltetl Und Sie, die Abgeordneten unseres Volkes, bitte ich, wo- hin Sie auch gehen während der Pause, die heute in Ihren Dera- tungen eintritt, soigen Sie überall kür Friede und Arbeit. Unser Vaterland, unser neues Deutschland, darf nicht zuschanden werden. —l. Der Reichspräsident tritt seit seiner Wahl mit der Ostcr- botschaft zum ersten Male wieder an die Oefsentlichkeit. Es sei zu gegeben, baß auch für den Präsidenten viel anderes nicht zu sagen war, als wie von einsichtiger Seite in den letzten Wochen immer und immer wieder gesagt worden ist. Doch hätte man wünschen können, daß die Botschaft sowohl dem Inhalt als der äußeren Form nach et- was persönlicher und eindringlicher gehalten worden wäre. Man hat nicht den Eindruck, als ob die Botschaft auf den Gang der Ereignisse der äußeren und inneren Politik, die unmittelbar be- vo»stehen, einen Einfluß haben könnte. Dazu fehlt der Stelle, von welcher sie ausgeht, wohl noch das nötige Ansehen. Inwieweit dies an der Person des Präsidenten, an der Reichsrcgierung oder der Nationalversammlung liegt, soll hier nicht erörtert werden. Nur wollen wir darauf hmweisen, daß sich bei solchen Gelegenheiten der Mangel an Ueberlleferung, einer in unserer Zeit viel zu wenig be- achteten Macht, in unliebsamer Weise geltend machen kann. Unsere Feinde haben nicht das Bestreben, uns Neuansängern ln der Weltpolitik das Leben leicht zu machen. Der Nat der Dier zeigt sich, wie aus seiner Presse hervorgeht, gänzlich abgeneigt'. Taran wird also auch die Ebertsche Botschaft (warum wählte man den Aus druck „Botschaft', der zu unliebsamen Dergleichen mit wirklichen Machthabern herausforoert?) nichts ändern. Und der Appell an die Vernunft des deutschen Volkes? Hosse» wir, daß er nicht ungehört verhallt, wie soviele seiner Vorgänger. Das wäre «in Erfolg der Osterbotschaft, aufs innigste zu wünschen! Dresden. Das Gebäude des Kricgsministeriums, da» sogenannte Blockhaus am Aufgange der Friedrich-August-Brücke, ist durch die Beschießung mit Maschinengewehren durch die Spactak.ftcn leider schwer beschädigt worden. Die Eingangolllre und die Sandstein- mauern des Gebäudes weisen über hundert Einschlagstellen auf, wo bei auch die schönen Sandstein-Skulpturen leider stark mitxencmmen worden sind. Auch die Mehrzahl der Fensterscheiben des Gebäude» sind zertrümmert, ebenso sind die Wände und Decken im Innern de» Hauses durch einschlagende Maschinengewehr-Kugeln stark beschädigt worden. Das Feuer der Spartakisten hat sich hauptsächlich auf die Lingangstür en der Brücken-Sciie und auf das nach dem Neustädter Markt gelegene Eckfenster im ersten Stock gerichtet, wo man wahr scheinlich den ermordelen Kricgsminister Neuring vermutet«. Durch die sinnlose Zerstörungswut der Spartakisten ist bedauerlicherweise ein schönes Baudenkmal Dresdens aus früherer Zeit schwer beschä digt worden. Auch im Innern des Gebäudes haben die spariak sti- schen Eindringlinge wie die Wilden gehaust. So wurden die Akten« schränke erbrochen und die Akten umbergeworfen, die Rückwände der Eine Volschafl des Reichsprüfidenien. Weimar, IS. April. Reichspräsident Ebert hat an die National versammlung folgende Osterbotschast gerichtet: Die Nationalversammlung als die berufene Vertreterin unseres deutschen Volkes hat am 10. April mit großer Einmütigkeit die Er wartung ausgesprochen, daß die Neichsregierung nur einem Frieden der Versöhnung zustimme und jeden Vertrag ablehne, der Gegen wart und Zukunft des deutschen Volkes und der Menschheit preis gibt. Ich begrüße diese Kundgebung als das Bekenntnis des un beugsamen Willens des deutschen Volkes, daß der kommende Friede «in Friede dauernder Verständigung und Versöhnung der Völker sein soll, und daß er somit auch Deutschland die Möglichkeit geben muß, diese» Grundsatz der Verständigung und Versöhnung bauernd zu beobachten. Der Wille des deutschen Volkes wird für die Ncichs- regierung maßgebend sein. Nationalversammlung und Neichsregierung arbeiten mit Hin gabe und Energie an der Erfüllung ihrer großen historischen Auf gabe, Friede, Brot und Arbeit und eine neue Staatsform für ein großes Volk zu schaffen. Die Aufgabe ist schwer zu erfüllen, solange diejenigen, die es in der Hand haben, der Welt den Frieden zu ge ben, sich von dem Gefühl des Völkerhasscs und der Rache beherrschen lassen und ^urch Hungerblockade und drohende Existcnsvernichtung das deutsche Volk zur Verzweiflung bringen. Bereits vor 5 Mona- ten haben wir unter Annahme der Bedingungen unserer Gegner die Grundlage für den Fricdcusschluß mit ihnen vereinbart. Wir ha- ben die schweren Ausgaben des Waffenstillstandes erfüllt, unser Heer aufgelöst, die feindlichen Kriegsgefangenen herausgegcben, aber im mer noch wird uns der Friede vorenthalten. Obgleich wehrlos und wirtschaftlich am Ende, werden wir durch die Blockade immer noch abgesperrt, werden unsere Gefangenen immer noch im Feindesland zurückbehalten. Das ist gleichbedeutend mit der Fortsetzung des Krieges und einer Belastung, wie sie wohl noch kein Volk zu bestehen batte. Wir haben alles getan, um bei unseren Feinden den Frie- dcnsschluß zu erreichen, um unser Volk von dieser unerträglichen Oual zu befreien. Die Veianiwortung für alle Folgen, die sich aua^ der Fortdauer des jetzigen Zustandes für uns, für das übrige Euro- pa und letzten Endes für die ganze Welt ergeben müßten, fällt somit >uch auf sie. Dies mögen sich unsere Gegner in zwölfter Stunde vor Augen halten. v« .«r„<»lr,uqe «,INIr«»»»» «naa»« «>,«»» «u «»«ad», der S«u>- md g-M-g- m«mM<d M-N, I.50 durch dl, «uMdinr «r» ln, Suu,: durch dl« Pul« d«joü«° »terMiddrUch Llurd-» «. m-naMch Ward I.S4. *»»cl,«n»r«I»> M UmlsdlaNdeUr» d« 41mm d-r I 1p. «»lmirUMr Sopla.. nuswürl, LL P1,.. Im omMchrn IM »» duld,2«U«l.«Md.. ImArUamMU dl«2<U« 1^2Md. «r. «rrr«. I nehmignng zulässig ist, und daß der nnzulaffig« Gebrauch oder B» ' sitz von Sprengstoffen unter Umständen mit guchthau» bestraft wird, Der Bestrafung verfällt auch sckon, wer von dem Vorhaben ein« im 8 L vorgesehenen Verbrechens ober von einer in 8 9 vorgesehene» Verabredung oder von dem Tatbestand eine» In 8 7 des Sprengstoff- gesetzes unter Strafe gestellten Verbrechens in glaubhafter Wmf« Kenntnis erhält unb es unterläßt, der durch das Verbrechen bedrof ten Person oder der Behörde rechtzeitig Anzeige zu machen. Friede, Arbeit, und Brot und bas neue Deutschland zu schassen ist aber auch unmöglich, solange Teile unseres eigenen , Volkes in einem Kampfe sich befinden, der unser schwer darnicdcrlie- gendcs Staats- und Wirtschaftsleben vollends zu vernichten droht. .Es ist viel gesündigt worden im deutschen Volke in vier schweren Kriegsjahren, barum ist unsere erste Pflicht, zu verstehen, zu helfen ,und zu bessern. Aber das Drängen nach Menschlichkeit und Men- lschenwürdigkelt ist keine Entlastung siir «Ine Hanbvoll führend« Un ruhestifter, die den Ausbau der deutschen Republik zu stören trach ten. Das neue Deutschland soll aufgcbaut werden im Wege cnergi- cher, organischer Ausgestaltung zum sozialen Volksstaat. Den wirt- chaftlichen und sozialen Interessenvertretungen soll* dauernder Ein- luß auf die Gestaltung des Staatslebens eingeränmt werden. Be- ander» die letztere Frage ist Gegenstand eingehender Prüfung der Negierung. Aber das neue Deutschland kann nicht geschaffen werden i durch einen radikalen Sprung in« Dunkle, der sicher ein Sprung in h«» Abgrund wäre. Die bolsck?ewlstische Diktatur der Minderheit des Proletariats würde den Industriestaat Teuttchland stch«r in wenigen Monaten rnin'eren. Selbstverständlich muß berechtigten und wirt schaftlichen Forderungen der Arbeiter, Angestellten und Beamten Rechnung getragen werden. Dafür wird sich die Regierung immer, schränke erbrochen und die Akten umbergeworfen, die Rückwände der einsetzen, aber sinnlose politische Streiks setzen das Sch'cksal der Ar- Kleidenchkänkc h«rauogeriss«n und die Kleidungsstücke der Beamten 'Ketter und ihrer Familien auf» Svlel und müßten zur Verelendung > und Ollirier« aeftohlen.
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