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Erzgebirgischer Volksfreund : 10.04.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-04-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-191904106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19190410
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19190410
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1919
- Monat1919-04
- Tag1919-04-10
- Monat1919-04
- Jahr1919
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 10.04.1919
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Berst», 8. April. Die di« „D. Z.' erfährt, ist der kommandi». i /,V. O» P4fk4»ILv, Ofb VW» «nd« General de» 4. Armeekorps in Marburg, ». Kleist, der, wie ! vo» E. D. gemeldet, zugleich mit dem Minister Landsberg festge- »o«un«« worden war, wreder frelgelassen worden. 17075 SOOOl 58II9 8V27S 17V50 40730 «3742 80500 22803 «Visa 70242 103110 Zschorlau Karlenslein Wildenfels 1883S IV788 20027 22472 22550 22034 40838 40S1S 50001 53459 54720 55417 05537 08028 08807 72701 73744 74847 8V48S 90140 94059 V037Ü 90808 100482 280'10 57037 77010 107090 108300 108490; 2000 3808 13121 19413 23220 28077 30008 31847 82023 33090 38143 43728 47188 58477 «0081 01109 70841 74275 81282 83479 84487 88107 90048 99283 102399 104115 104120; 3000 ^t: 0543 10090 15138 15574 25429 40781 49310 55823 57910 58855 70124 73901 74089 75418 790«9 79919 850V3 90104 92004 92041 93889 95221 1079V4 107839; 5000 ^t: 50738 93008; 10000 auf «r. 03903; 15 000 aus Nr. 23840. Aue Bernsbach . . . Bockau.... Eibenstock . . . Grvnhain . . . Johanngeorgenstadt Lauter .... Lößnitz .... Neustüdlel . . . Nieüerschlema. . Oberschlema . . Raschau. . . . Uebersicht über die bei den Sparkassen in Sachsen im Monat Januar 4919 erfolgten Siu- und Rückzahlungen. «leine Nachrichten. Der Staatsanwalt Hot beim Präsident«« d«r Rakionakversamm» lung Grnekmigung nachgesucht, gegen den vnabh. Ada. Dr. Seyer weaen der Erpressung der 400000 M. von dem Leipziger 0b«dürg«r» melsler das Verfahren einleiten zu dürfen. Am heutigen Mittwoch hat die Nationalversammlung ihr« Sitz ung mit der ersten Beratung des Zteichshaushaltes wieder ausge nommen. Di, früher, deutsch« Nronprinzessia wird mN ihren Kindern Mr Kun« Zeit nach Lolland kommen und aut dem Schloß der Famllie Ufford in der Nähe von Utrecht Wohnung nehmen. Rach den Erfahrungen der Droh-Berliner Prüfungsstelle kür Lr» werbslosentürsorge haben 20 Proz. aller Erwerbslosen die Unlemudungsaelder zu Unrecht erhallen. Dadurch verlor Berlin monatlich 6 Millionen. Nach einer Kopenhagener Meldung soll Dänemark dl« Ausfuhr von Lebensmittel» »ach Deutschland «ingestellt haben. Laag. 7. April. Bei einem Ausslug aus einem Motorrad kam der frühere deutsche Kronprinz -um Sturz und soll sich einen schweren Landbruch und «inen Armbruch z»gezogen habe,«. Der Streik. Sch««» Plünderung», i» MagdeVarg. MaÄteburg. 8. April. Nacht« überfiel ein bewaffneter Hmife dl« Getreidespeicher im Hafrngeiiinde und plünderte sie teilweise aus. E» sanden stundenlange Schießereien statt. Lin Angriff auf den Iustizpalast wurde durch Mafchinengewrhrfeuer abgeschlagen. Di« Zahl der Opfer sind unbekannt. Infolge dieser Exzesse hat der Exekutivausschuh den Belagerungszustand über Magdeburg ver hängt, «he von der Regierung die entsprechende Weisung kam. Der überwiegend« Teil der Garnison hat sich v«i den Zwischenfällen al» «giirungstreu erwiesen. D« Polizeipräsident Pat« »«haftet. Magdeburg, 8. April. Der stellv. Polizeipräsident Baker, einer d« Führer der Unabhängigen, ist unter dem dringenden Verdacht, «n den gegenrevolutionären Vorgängen beteiligt zu sein, selner Uuuktio» «nthobra worden. Freilassung -es Generals v. Flleist. Oerlliche Angelegenheiten. sek. Kundgebung sächsischer Geistlichem Eine dieser Tag« in Chemnitz zusammengetreten« Konferenz sächsischer Geistlicher hat folgende Kundgebung an Landessynode und Konsistorium einmütig beschlossen: 1. In einer Stunde wie der gegenwärtigen, bi« di« ge samten Grundlagen unserer Kirch« zur Prüfung und Aussprache stellt, wäre es unnatürlich, wenn nicht auch das Bekenntnis dieser Kirche zur Sprache käme. 2. Wir erwarten deshalb, daß die dem nächst zusammentretende bedeutungsvolle Landessynode oder die ihr folgende Konstituante sich feierlich und förmlich aufs Neue zu dem Bekenntnis der reformatorischen Väter bekennt, we wir auch unserer obersten Kirchenbehörde warmen Dank dafür wissen, daß sie bei den Verhandlungen mit dem Staate in den letzten Monaten dir Güter der Reformation so klar und unzweideutig vertreten hat. 3. Unter diesen Voraussetzungen lehnen wir eine Seperation von der Kirche ab, erwarten aber, baß in Zukunft stärker als bisher secl Ärgerlicher Einfluß auf die Träger de» Amtes zur Wahrung des Bekenntnisses geltend gemacht wird. 4. Wir erwarten, daß bi« künftige Kirche zielbcwnßter al» bisher die Aufgabe innerkirchlicher Evangelisation, deren Anregung anläßlich des Nsformationsjubiläum» leider fast ohne Erfolg geblieben ist, aufnehmen wird. * Uebe, Privatunterricht und Privatschulen verordnet da» Kul- tusministerium: 1. Privatunterricht im Sinne de» Dolksschulgcsetzes ist nur insoweit zulässig, al» es sich um H a u » unterricht für Kin der einer einzelnen Familie handelt. Zur Teilnahme nicht zur Fa- milie gehöriger Kinder an solchem Unterricht bedarf e» der Geneh migung der Schnlbehörde. 2. Unterrichtsveranstaltungen für Schü ler, die sich wegen ihrer körperlichen und geistigen Veranlagung und Beschaffenheit nicht zum Besuche der allgemeinen Volksschule eignen, müssen den gesetzlichen Anforderungen für Privatschulen entspre chen, wenn mehr al» acht Schüler vorhanden sind. 3. Dir mit Ge nehmigung der obersten Schulbehörde errichteten Prtvatschu- len können bis auf weiteres weitergeführt werden. Di« Bildung neuer Klassenzüge an diesen Anstalten ist unzulässig. * Freiwillig« sür den Grenzschutz gesucht. Uns wird geschrieben: Nina» um die Grenzen unserer Heimat stehen die Feinde und har ren de» Augenblick», wo st« über unser arme», durch den Krieg zer schlagene», grdemütigtes Volk herfallen können, um ihm da» letzte, wa »«» noch besitzt, sein Stückchen Heimaterde, zu rauben. Heim tückische Elemente wühlen im Innern, das Volk zu verhetzen, die Regierung zu stürzen, den Bolschewismus, die Schmach-Diktatur des Proletariat» emznsctzen. Freie Manner der jungen Republik Sachsen wehrt Euch gegen die äußeren und inneren Feinde, folgt dem Rufe des Vaterlandes, meldet Luch zum freiwilligen Grenz- schutzi Die Hauptwerbestelle der 2. Grenzjäger-Drigade Nossen i. Sa., Gasthof „Goldner Stern* und die Nebenstellen in Dresden, M.-D.-Kaserne, Königsbrückcrstraße 80, Ziegenhain, Meißen, Neins- berg, Großvoigtsberg, Hainichen, Roßwein nehmen Meldungen von Freiwilligen entgegen. * Gegen dl« Zwangswirtschaft lm Schnhhandel. Di« Schuhwa- rrnhandler fordern, soweit Grossisten in Frage kommen, energisch di» Abschaffung der gesamten Zwangswirtschaft im Schuhhandel. Di« Erfahrungen der letzten Zeit hätten bewiesen, daß ungeheure Mengen von Echuhwaren durch das langsame Arbeiten der Kricgs- organisationen monatelang den Verbrauchern vorenthalten würden. Der deutsche Schuhhandrl sei imstande, weit mehr und viel schneller Warr heranzuschaffen und zu verteilen, al» »» durch di« Zwangs- Wirtschaft möglich sei. Gleiche Klagen hört man auch au» den Krei sen der Fabrikanten von Pantoffeln und Hausschuhen. Ein baldi ger Abbau der in Frage kommenden Gesellschaften wird deshalb von den maßgebenden Firmen dieser Branche gefordert. * De« groß« Mangel an Zündhölzern hat die sächsischen Han- delskammern veranlaßt, beim Wirtschaftsministcrium nachdrücklichst auf Abhilfe der immer mehr um sich greifenden Not zu drangen, die aus Mangel an Rohstoffen und Kohle, aber auch auf eine verfehlte und zu engherzige Höchst- und Linfuhrprrispolitik zurllckzufUhrenist. * Dr. Neurath, der Totengräber der sächsischen Textilindustrie. Der Gesellschaft sächsischer Spinnereien zu Chemnitz war es nach vielen mit großen Kosten verbundenen Bemühungen gelungen, 10 000 Ballen Baumwolle zu kaufen und durch eine neutrale Fi nanzgruppe zu finanzieren. Die Bezahlung sollt«, um Dalutaschwle- rigkeiten auszuschalten, «rst nach einigen Jahren erfolgen. Die ge kauften 10000 Ballen Baumwolle hätten in aller Kürze in Sachsen eintreffen und für viele sächsische Epinnereiarbeiter auf längere Zeit lohnende Beschäftigung schaffen tonnen. Leider ist die neutral» Fi nanzgruppe im letzten Augenblick von dem Geschäft zurückgetreten. Sie begründet ihren Schritt ausdrücklich damit, daß bi, SoziaHsie- rungvpläne des Hrn. Dr. Neurath da» Zutrauen de» neutralen Aus lände» zur sächsischen Volkswirtschaft völlig vernichtet, wie auch den Kredit der sächsischen Industriellen im Auslande endgültig unter- bnuden hätten. (Die sächsischen Arbeiter können sich also bei Dr. Neurath dafür bedanken, wenn sie weiter feiern müssen. Schristl.) Konzerte» Theater» Vergnügungen. Schwarzenberg, 9. April. DI« Freudigkeit, mit wclcherSchwar- zenberg im vorigen Jahre die Kiinstlcrhilfswoche aufnahm, bringt uns wohl den Vorzug, bald wieder drei erste Künstler von der Lan» desoper zu Dresden hier hören zu dürfen. Äm 17. April (Grün, donnerstag) finden im Realschulsaal» zw »i Konz»rt« mit glei. chrm Programm statt: nachmittag» 4 Uhr zum Preis» von 1^0 für all« Platz, (Schüler nicht unter 14 Jahren 1 ^t); abend» 7 Uh» zum Prelle von 3 sür au, Plätze. Hr. Kapellmeister Kutzsch. buch wird zunächst einen Dortrag bieten über „Franz Schubert und da, deutsch« Li«d< Di« Oprrnsüngerin Frl. E. Nethberg und der hervorragend, Tenorist und Opernsänger Lr. Tauver werden dann, von Hrn. Kutzschbach begleitet, zur Illustration des Gesagt,» Schubertsch, Lied» singen. Der Vorverkauf der Karten beginnt a» Soiumbead, de» 12. «pris, tu der Helmertschen Buchhandlung. DU »rmchstch« ««,1«»», ML« öU SUS»»««» ats««»ahaer. Barlin. S. April. DI« preussisch« Reglenmg wendet sich gram dl« B«sir«dungm Ets«ndahnd«amt«n zur Durchführung «in seitiger Gchallslordmmgm. Sie führt au», -atz auch da» Aoati - lion,recht keinen Kontraktdruch rechtseritä « und der lchwerbedrängt« Siaat in feiner Fürsorge sür di» Deamlen durch Milliardenaulwendung bl, an dl« außtrsi« Grenz«« seiner LeisiuagesLhigkeit gegangen sei. 'DieNangoon-Bodnen. Bon sachverständiger Seite war daraus hingcwieien worden, dab Rangoon-Dohnen, die uns von der Enlen'e avisiert werden lollen, giftig seien. Jehl wirb mitgeleili, dah beim Rassischen vandesiebensmillelaml Rangoon-Doknen bisher noch nicht einaeiroffen und auch nichl «»gekündigt sind. Da» Landeslebens- mitielamt Hai aber an das Reicksernährungsaml eine Ansrage gerichlel. ob Sachsen mit Nanaoon-Dohnen belieierl werden soll und wenn la. ob eiwas geschehen ui. um diesem Nahrungsmittel die Gist stosse völlig zu entziehen. * Lotterie. Verzeichnis der höheren Gewinne vom 8. April. 1000 ^t: 858 1012 1513 3037 5780 8901 13173 10370 IV543 10089 A«, T April. Di, Berren-o»1«rv«st»v «in«er «- Schlos ser Smil Hahn au» Alb«roda, bet der Firma Erdmann Kirche» hierselbst beschäftigt, feierten heute ch« «jährig«» Arbeitsjubtläum. * Schneeberg. A April. B«t «lnmi wegen Einbruch leit- genommenen Arbeiter von bi«r wurdea unle« anderen Samen auch«« !lk«bmkiäv^ unfein rUrolim Alla» L^Nerles m. «eustädtel, 9. Avril. Di« stadt» « rordn «t« n geneh. »igten da, Ort»statut über di, Gewähruna von Reisekosten und b«- willigten die Mittel zur Bekämpfung der Obstbaumschädlinge in den hiesigen Gärten; genehmigt wurden ferner di« Kosten für die Her- richtung der Wohnung der Klöppelschullehrerin und sür die Beschaf- funa von Hochspannuugssicherunaen; einstimmige Annahme fand der Vertrag weg«, Verstaatlichung de» Erzgebirgischen Krast-Omnibu». Verkehr» (Ekoo) Ehrenfrieder»dorf—Geyer—Lößnitz — Aue Schnee berg—Neustädtel—Zschorlau in Anlehnung an die früheren Bedin gungen; abgelehnt wurde di« Gewährung einer «inmaligen Teue rungszulage an «inen städtischen Beamten. Alberoda, 8. April. In «in«r der letzte« Rächt« waren zwet auswärtige Einbrecher bei einem hiesigen Landwirt an der Ar beit. Sie wurden jedoch bei ihrem lichtscheuen .Gewerbe durch zwei Landwirtssöhn« gestört. Während es gelang, den «inen der Spitzbuben festzunehmen, entkam der andere. m. Zschorlau, 9. April. Am Sonntag hielt im Hauptgottesdirnst Hr. Predigtamtskadidat Ebert aus Freiberg sein« Antrittspredigt al» Hilfsgetstlicher hiesiger Kirchgemeinde. Bockau, 9. April. Die für Donnerstag angesetzt« Versammlung der Jugendpflege im Jugendheim muß auf Sonnabend oben» verschoben werden. * Raschau. 8. April. Bei der Sparkasse erfolgten tm Mär, 110 Einlagen lm Betrüge von 41871,63 Mk. und 52 Rückzahlungen lm Delrage von 19083,t>6 Mk. Bei der Girokalle beirugen die Ein gänge 441667,14 Mk. und die Ausgänge 392752,61 Mk., der Gelamt umsah 834419,75 Mk. Ein- und Ausgänge waren S40 Stück zu ver zeichnen. Die Jaki der Kouten^Jnhaber ist aus 137 gestiegen. Der Zinsfuß sür die Guthaben bei der Sparkasse und bei der Girvkasse be trügt 3»/,°/. . " Zwlckmt. Auch der Stadt Zwickau ist wi« verschiedenen ande ren sächsischen Städten, so u. a. Chemnitz und Annaberg ein Poste« amerikanische» Weizenmehl au« d«r Ladung des Dam» pfers „West-Moura* überwiesen worden, da, ans dem Wasserweg« ab Hamburg hierher geschafft werden und außerhalb des regelmäßi gen Bedarfsanteil» verteilt werden soll. - Zwickau. Sämtliche Arbeiter der Zwickauer Metallindustrie, einschließlich der Hüttenwerke, etwa 12 000 Mann, haben di» Arbeit niedergelegt und eine Kundgebung vor dem Nathan» und der Amts» hauptmannschast veranstaltet. Sie fordern: Ersatz für die weg fall en den Schwerstarbeiterbrotzulage und Erhöhung der Fleischratron auf 250 Gramm, für den Fall der Nichtmöglichkeit, Ersatz für das Feh- lende in Hülsrnfrüchten. Die Ausständigen haben ein, entsprechend« Entschließung telegraphisch dem Landesernährungsamt in Dresden übermittelt. " Oelsnitz 1. Trzg. Die Belegschaften dr» Lngau - Oelsnitzer Kohlenreviers sind ausständig. Die Streikenden haben 10 Forde rungen aufgestellt und verlangen u. a.: die Einführung der 7- i stündigen Echichtzeit, völlige Auszahlung der Cntschuldungssiimme, jBeseitigungder bestehenden Negierung, soziali- stische Führung der Bergwerke durch Einsetzung der De- triebsräte, sofortige Zuweisung von reichlichen und billigen Lebensmitteln in das Streikgebiet. Alle Streikschichten sind zu be zahlen. Im Falle des Versagen» des alten Bergarbeiterverbande» soll eine sächsische Dergarbciterunion gegründet werden. Auch im Zwickauer Kohlenrevier wird von kommunistischer Seite eifrig für den Streik agitiert, so daß ein Uebergreisen der Ausstandsbewegung auf Zwickau zu befurchten ist. - Plaue«. Die vogtlimdischen Kommunisten verlangen di« Ausrufung der Räterepublik Sachsen und aegebenenfall» die Los lösung des Vogtlande» von Sachsen und dessen Anschluß an Bay ern. — Klingenthal. Der 26 Jahr« alte Josef Scheerbaum au» Sil berbach in Böhmen ist in Obersachsenberg von einem sächsischen Grenzschutzsoidaten erschossen worden, al» er Zigaretten über dt« Grenze paschen wollte. ' Annaberg. Am Dienstag vormittag ereignete sich auf der Strecke Weipert—Chemnitz zwischen den Stationen Wicsenbad und Schönfeld ein kleiner Felsrutsch. Ein ungefähr 50 Zentner schwerer Block stürzte auf die Schienen und sperrte für 1X Stunde den Ver kehr. " Limbach. Der Komm « nist Dienst wurde zum unbesolde ten Stadtrat gewählt. * R ieia. Bei der 'Frau eines Gutsbesitzers in Radewih bei Glaubitz erschienen zwei Mililärpersvnen, welche von ihr Geld ver langten. Die Frau händigle den Männern 200 Mark aus. Der Ehemann nahm später mit einigen anderen Männern die Verfolgung aus. Aus dem Elbdamm in Promnih gelang es, die Verbrecher zu stellen. Diese sehten ihrer Festnahme hestigen Widerstand entgegen und im Ver lauf desKanw'es machle der eine von ihnen von seiner Schubwasf« Gebrauch und verletzte den Elalionsschaffner August Stellmacher durch einen Schub in den Leib schwer und den Eisenwerksarbeiler Oskar Böhme durch eraen Schub m den linken Oberann lelchler.Den Verbre chern gelang es nunmehr zu entkommen. Der eine lief nach der Elbe und hat den Versuch unternommen, den F'ub zu durchschwimmen und das andere User zu erreiche». Bei diese», Vorhaben hat er den Tod in der Elbe gesunden. Des zweiten Verbrechers konnte man bisher noch nicht habhaft werden. -Zittau. In einer stark besuchten Volksversammlung in Olbersdorf erklärle sich der Lanplredncr. der Unabhängige und Ge- meinderatsmitglicd Karlmann, offen Mr den Kommunismus und Bolschewismus, die einen idealen Zustand darstelllen. Htanbarg, 8. April. Heut» vormittag kam es auf dem Altonaer Fischmarkte zu größeren Krawallen. Eine Menschenmenge versucht» di» Fischauktionshall» zu stürm«» und dort die vorhandenen Fische »u rauben. DI« Handler wurden an der Abfuhr der Fische verhin- «rt, die Wagen umgeworsen und die Körbe und Kisten geplündert. Angestellt« und Arbeiter in der Fischball« wurden mißhandelt. Erst j«inem größeren Aufgebot von Polizei und Sicherheitsmannschaften gelang «», den Markt zu säubern. Die Ausweisung -er Thlaa-Deutfche«. Ber«, 8. April. Die chinesische Regierung hat beschtossen, alle Deutschen, «twa 2500, au» China auozuweisen. 1800 sind schon ab- «»schoben worden. Ausgenommen sind nur Personen über 00 Jahr» sowie einig« A«rzt« und Konsulatsbeamte, die bei der holländischen Gesandtschaft tätig sind. Da» gesamt» deutsch« Eigentum ist seque striert wordrn und wird demnächst veräußert. Di« Militarisierung Polens. Thon», 8. April. Da» Posenblatt „Lech* meldet: Gemäß ber Militärkonvention zwischen Polen und Frankreich ist Frankreich verpflichtet, in zwei Jahren die polnisch« Arni« nach französischem Muster zu organisieren. 1200 französisch« Osfizirr« werd«» i« nach, per Z«it mit der Militarisierung beginnen. ««»serbische «undgebungea in Agram. In Agram fanden große anti-serbischr Knndgebungen statt; -l« »o« den serbischen Truppen blutig nieorrgeschlagrn wurden. Die Bankbeamten verlangen Einheitstarif. Berlin, L. April. Der allgemeine Verband der deutschen Bankbeamlen tritt mil, dah die heutig« Versammlung der Dankange- ; Wien vrohderlins eine Desolulion angenommen Hal, in welcher die Kollegenschast im Reiche ousgesordert wird, die Arbeit am 10. April niedenulegen, wenn nicht bis dahin vor dem Relchsardeilsamt seilen» des Verbandes Berliner Bankleiiungen di« Verhandlungen auf Grund des vom allgemeinen Verband und dem deutschen Bankdeam- Mvrrein vorzulegenden Sloyeislarifes ausgenommen worden. MAo» Machthaber in München «Men sich darüber klar sein, -aß si« mit -er Erklärung -er Räterepublik für di« w«tt«r» Exist«nz»öa- »ichkett Bay«rn» Vorbedingung«« schaff««, di« schwirwirgrnd« Fol- «rang«« mit sich bring««. Bayern ist angewiesen aus da, R«i<h. B«t«i o«somt«n wirtschaftlich«« und kultur«ll«n B«,irhuna«n w«ts«a «» auf «u» innta«, Zusamm«ng«hrn mit d«n übrige« d»utsch«a Staa» «« bin. Maa hat u, Vay«rn während d«, Kriege» »» ost bitt«r mapfund««, daß bi« Zufuhr von Rohstoff«« au» dem Nrich« nicht in b«M Maß« «rsolg«n könnt«, wir «» dem Bedarf Bayern» «ntsprach. Trist «an fetzt i» München in «ine« bewußten Gegensatz »um übri- aen Deutschland, so wrrben sich darau» sür Bayern, «elnschaftlich« Gchwi»rigt«it«i rrgtben, der«« man nicht Her« zu werd«« v»rmög«n wirb. Berlin, L April. Da» .Verl. Tagebl.' meldet an» Mila- ch 0«. daß auf den Slrahen offen und laut zum Bürgerkrieg aus- gesvrdert wird. DI« List« der neuen Dolksbeaustragien soll teilweise tt»r* GüUIgkeit verloren haben. Prosessor Jaffe erklär^ «r kdnne dl» Wahl nicht anmhmm. Buch d«r Dauernbüadl« Sleiaer dürft« rrappenausgebot gegen Magdeburg. PotÄnua, 8. April. Gegen Magdeburg sind m» Poksdmn za» verlässig« Truppen abgegangen. Die Truppen haben den Auftrag, bi« Magdeburger Ausständigen zu entwaffnen und die gesamt»« ' Vorrat« aa He«r«»gut ta den D«sitz der R»ich»regi»ruag zu üb«r- Der Slrelk km Induflriegeblel. Duisburg, 8. April. Der Kommissar der Neichsregierung tm Bereiche de» 7. Armeetorp», Severing, wendrt sich an di« Arbeitrr -e» rhelnisch-westfälischen Industriegebiete» in einem Aufruf, in welchem e» u. a. heißt: Ich bin zur Anordnung aller militärischen »nd politischen Maßnahmen ermächtigt worden, um die Ruhe und Sicherheit im Industricbezirk aufrecht zu erhalten. Diese Maßnah. men erblicke ich nicht in erster Linie in gewaltsamer Unterdrückung, sonder» in dem Versuch einer Verständigung mit den streitenden Arbeit,rn. Meine erste Sorge wird sein, »ine Besserung in der Le» -»«»mittellieferung der Bergarbeiter herbrizuführen. Ohne Kohle und ohne die durch die Kohle geschaffenen Industriewerte werden wir auf di» Dau«r k»ine Lebensmittel erhalten. Heute gilt es. zu verhindern, daß durch einen Zusammenbruch de» rheinisch-wrstfäli. lchen Pergbaue» dem deutschen Wirtschaftsleben das Rückgrat zer- ! schmettert wird. Ich appelliere dabei an eure Einsicht. Gewalt soll nur dort t« Anwendung gebracht w»rden, wo unverantwortlich« Elemente dazu auffordern. Esse« a. Ruhr, 8. April. Ueber Essen Stadt «ab Laad tst d«r verschärft« B«lagrrungszustand virhängt wordra. Da» streike«-« Esse«. Essen a. Ruhr, 8. April. Das äuher« Skrahenblld tst un verändert. Nachts ist di« Eladi völlig in Dunkel gehüllt. Der Sos- -mck ist so gering, daß weder Laiemen brennen, noch Gas für Koch- tzweck« Verwendung finden kann. Die Aerzle und Krankenhäuser erklären, Operationen nicht mehr vornehmen zu können, da sie kein« MSglichkeit Haden, di« Instrumente zu sterilisieren. Bei der Firma Krupp hoben sich Arbeliswllllge heule stütz in sehr großer Zahl ein- gesunden, sie wurden aber durch Spartakisten, die an den »auplein- Längen des Werkes Ausstellung genommen hallen, an der Ausnahme der Arbeit verhindert. Der Straßendohnverkehr ruht in seiner ganzen Ausdehnung. Auch die Straßenbahnen in Gelsenkirchen und Mülheim haben den Beiried eingestellt. Leute vormiüag sind Regie- nmgslruppen in Essen eingerückt. Nach einer Mitteilung der ZenIral- sireikleiiung wann heul« vormittag L65 Echachlanlagen «U SSS700 Mana ausständig. 8« Dttsset-ors wir- weikergeffreikt. Düsseldorf, 8. April. Die Düsseldorfer Arbeiterschaft hat sich in ««Heimer Abstimmung in den Betrieben mit überwiegender Mehr heit für dir Fortsetzung des politischen Generalstreiks entschieden. Sämtlich« Arbeiter der städtischen Gas- und Elektrizitätswerke ha ben rbenfall» die Arbeit eingestellt. Ueber Düsseldorf wurde der verschärft« Belagerungszustand verhängt. Generalstreik ia Mannheim. Frankfurt a. M„ 8. April. In Mannheim wurde znm General streik aufgerufen als Sympathiekundgebung für di« Münch«n«r und Budapest«« Räterepubliken. LebensmilletkrawaNe ia Altona. Anzahl Betrag Mark Anzahl Beirag Mark 2 782 763 035 753 283896 172 43 651 52 18554 245 44477 38 3377 1578 379338 691 S27716 244 81 724 161 51 SS8 133 107832 278 S031S 531 162 385 233 165 828 2842 896 418 790 364 S83 2103 797 527 827 256 153 170 21 480 60 11 382 162 25 470 56 8264 178 43 939 49 16SS8 1572 527 679 653 229 513 752 191 728 287 86 332 2755 839 289 942 285 82S 165 30 361 45 12463 614 171 056 246 V00IS 649 132 45S 205 65080
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