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Erzgebirgischer Volksfreund : 16.03.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-03-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-191903166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19190316
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19190316
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1919
- Monat1919-03
- Tag1919-03-16
- Monat1919-03
- Jahr1919
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 16.03.1919
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Amlshauplmannschasten Schwarzen- ^ugeoiul^ « -ttinrsolurr berg und Zwickau, sowie der Staals- und Städtischen Behörden in Aue. Grünhain, Kartenslein. Johanngeorgenstadt Löhnitz, Neustädlel, Schneeberg, Schwarzenberg bzw. Wildenfels. Verlag von C. M. Gürtner, Aue, Erzgeb. Aernfprech - Anjchlüslr: Aue 8». Löbnitz (Amt Aue» 440. Schneeberg 19. Schwarzenberg IL Drahlanfchnst: Bolksfreund Aueerzgeb lrz«. .-7 s WSS-S-SS--S—---— i Nr. 63. --- " .Sonntag, den 16. März 1919. 72. Iahrg. Slaattirhe Zeichenschule sür Textilindustrie und Gewerbe Schneeberg. Anmeldungen für die Oslerausnahme werden baldigst erbeten. «MtstaewerbNche Abteilung r Ausbildung von Musterzeichnern jür die Textilindustrie und Zeichnern ' für kunstgewerbliche Beruse. Kursusdouer 3 Iabre- Jährliches Schulgeld 56 M. , Schülerinnen-Ableilungr Teilnahme am Unlerrichle der kunstgewerblichen Abteilung. Stunden ! noch Wahl. j Gewerbliche Abteilung: Abteilung für Melastarbeiler und für gcmischie Berufe. Fochzeichnen, Deutsch, i Rechnen, Maihemalik, Buchführung, Malerialkunde, Mechanik, Gewerbekunde, Bürgerkunüe. Jährliches Schulgeld 8 M. Aufnahmeprüfung 28. Avril ISIS vorm. 8 Ahr. Echulsahungen werden auf Wunsch abgegeben. Schneeberg, am 16. Januar 1919. Dir. Lorenz. ' Gewerbeschule Ane i. S. — Gegründel am S. MSrz ILM. — . — . „ Die Gewerbeschule Aue l. S. kann Ostern 1919 aus ihr SVIähriges Bestehen zurückbllcken. Sie ist die älteste Bernis- und Fachlekranstalt am Orle, die die berufliche Wellerbilduna aller gelemten Beruse im Gewerbe, im Handwerk und Industrie verminest. . „ „ l. Aufnahmen sinden: Iüncitinge von Aue und auswärts nach 8:3hrlgem Besuch der Bürger» undBolks- fchule: dieieiben sind, solange sie Schüler der Gewerbeschule bleiben, vom Besuche der allgemeinen Fortbildungsschule besreil. (Vorbereitung zur Gefellenprüsung und zur Ausnahme sür höhere lechn. Lehranstalten). „ . . L . . Gekilsen aller lechn. Denise, welche schon der gesetzlichen Verpflichtung zum Besuche der Gewerbeschule bezw. allgem. Forlbildungsfckule Genüge geleistet haben, um sich in ihrem Beruse weiler auszubilden oder die Meisterprüfung abzulcgen gedrillten, i tSonderlmrse und ossener Zeillumsaal). j L - - Frauen und Töchter von Handwerksmeistern, die an Ausbau imseres neuen Skaals- wefcns mit besserer Wirlschaslsordnung dem Manne und Baler bei der Berujs- arbeik in Sache und Person mithelsen wollen. (Sonderkurse). , . 4 « » Solche junge Le»>le Höherer Schulen, die nach 8 4. Abs. 9 des Dolksschulgesehes vom 26. April 1873 und 8 11 der Ausführungsverordnung vom Besuche der Fort bildungsschule bestell, beziehentlich aus Grund des 8 14. Abs. 7 des Gesetzes besreil sind. , Fachklasten für Bau-, Werkzeug- und Maschinenschlosser — Maschinenzeichner — Schnitt- mt Skanzenbauer — Klempner und Melalldrücker — Dauhandwerker — Graphische und schmückende Berus« (Lilbographen) — Schriftsetzer — Buchdrucker — Graveure — Gürtler — Maler u. s. w.) Klassen für ge mischte Beruse. Je nach Bedürfnis und Anmeldung werden auch Fachklassen anderer Beruse eingerichtet, l Anmeldungen für Ostern 1S1S nimmt der unterzeichnete Direktor jeden Monlag und Dienstag nachm. von 5—ü Uhr und Mittwoch nachm. von 2—'/»4 Ahr in seinen, Amtszimmer—Mehnertstrake 29— - entgegen. j Bei den Anmeldungen zu Nr. 1 und 4 hat der gesetzliche Vertreter mit dem Schüler zu erscheinen! und hat das Zeugnis der Bolus-, Bürger-, Realschule mstw, oder Aeberwelsungszeugnls der Fortbildungs schule vorzulegen. ' Aufnahmegebühr und Schulgeld für das erste Diertestahr sind bei der Anmeldung zu entrichte«. ! Anmeldungen, die nach dem 25. März eingehcn, können nicht berücksichtigt werden. ' ! Weitere Auskunft erteilt der Direktor in den angegebenen Sprechzeiten. i Aue st S.. den 24. Februar 1919. Dang. Ingenieur «nd Direkt«. § Abteilung für erwachsene Mädchen der ! Kandelsschule zu Schneeberg. Der Zweck dieser Abteilung ist, Mädchen jeden Alters, die im Haushalte ihrer Eltern «bet sonstigen Angehörigen beschäftigt sind, oder im kaufmännischen Kleingewerbe einzutreten gedenken, durch einen einjährigen abschließenden kaufmännischen Unterrichtsgang lontoristische Ausbildung zu ga- wäheen. Pflichtfächer (wöchentlich 29 Stunden): Deutsch, kaufm. Schriftverlehr, kaufm. Rechnen, Buch führung (einst u. doppelte), Handels» u. Wechsellehre, Biirgerkunde, Wirtschaftsgeographie u. Waren» > künde, französische u. englische Umgangssprache, Stenographie, Maschinenschreiben, Schreiben mit Kunst»! schlisst — Gelegenheit auch zur Erlernung landwirtschaftlicher Buchführung. > Wahlfächer: Deutsche Literatur und Kunstgeschichte (je 1 Stunde wöchentlich). Die Teilnahme! an diesen, sowie an englischer und f,anzösifcher Umgangssprache ist auch solchen Interessentinnen gestat- tet, die der Vollabtcilung nicht angehören. Das Schulgeld beträgt für die Pflichtfächer vierteljährlich 20 Marl, für da- Wahlfach viertel jährlich je S Mark. — Aufnahmegebühr S Mark. Schriftliche oder mündliche Anmeldungen werden recht bald erbeten. —.Weitere Auskunft er teilt Direktor Orlopp. , Vertraut den Führern! —l. In der vor kurzem stattgcfundcncn Sitzung des Landesrats der A.» und S.-Räte Sachsens beklagte sich der Minister für Heeres» wesen, Neuring, darüber, oaßSoldaten leider auch den selbstgewähl ten Führern Nichtachtung und keine» Gehorsam gewähren. Es herrsche die reine Anarchie. Einem solchen Zustand müsse schleunigst !«in Endb bereitet wirken." Bisher war altem Volke immer und immer verkündet worden, daß lediglich die Offiziere aste Schuld an dem mllitärischcnZusammcubruch trügen. Obwohl jeder, der die Ver hältnisse kannte, von der Unwahrheit dieser Auffassung überzeugt fein mußte, wurde durch eine beispielslose Hetze eincMassensugestlon hervorgerufen, die ihreWirkungcn bis in die Kreise des Bürgertums ausübte. Und nun kommen solche Eingeständnisse von höchster Stelle! Mit der selbstgewollten Disziplin ist es also nichts, auch nicht den sclbgcwahlten Führern gegenüber. Aber: Disziplin muß lein, das hat der Reichswchrminister Noske mehr als einmal össent» lich erklärt. Wenn wir wieder zu befriedigenden Zuständen kommen wollen, ft mu ßvor allem die Hetze gegen die Führer aufhören, die von der Presse der linksstehenden Parteien mit besonderer Vorliebe weiter betrieben wird. Es ist bedauerlich, daß sich auch Zeitungen daran beteiligen, die sonst in der Hauptsache verhältnismäßig objektiv zu urteilen pflegen. Was nützen alte Mühen Noskes, unsere Wehr macht, die wir so biller notwendig brauchen, zu heben, wenn Blätter wie das, an dem er bis vor kurzem Hmiplschriftleiter war, ihm durch gehässige Verunglimpfungen der Führer in den Rücken fallen? Ze weiter links die Presse gerichtet ist, um ft wüster werden die Borwürse gegen alles, was auf Ordnung und Disziplin hält. Mit welchem Recht, das mag eine kurze Gegenüberstellung zweier Zci- tungsmcldungen aus den Berliner Schreckenstagcn zeigen. Das »berliner Tageblatt" schreibt über die Wirkung des Ein dringens von Reglerungstruppeu in die Vollversammlung der Ber liner Arbeitcrrätc: .Der Kommunist Herfurth war gerade tm besten Zuge, die < „bürgerliche" Presse, der er auch den „Vorwärts" hlnzuzurcchncn ! für angebracht hielt, mit Schimpfwortcn zu traktieren, die kom- munistische Partei als eine von der Noske-Garde vergewaltigte Verenigung von Menschenfreunden hinzustcllen und sich über die Gra i'Ekeit der Ncgicrungstruppcn zu entrüsten, als die Stahl- ! Helme auftauchten. Mit bemerkenswerter Geschwindigkeit ver» j schwand Herr Herfurth hinter den. schützendenKulissen, um weiter» 1 hin nicht mehr ge;ehen zu werden. Auch seine kommunistischen ! Anhänger, die bis dahin nach der üblichen Gepflogenheit jeden ! Redner der rechten Seite niedergebrüllt hatten, wurden nun plStz- i llch sehr zahm. Es ist nur die Feststellung einer historischen Tat» sache, daß von diesem peinlichen Augenblick an die Räteversamm- ; lung einen fo friedlichen Verlauf nahm, wie nie zuvor." „W. T. D." meldet: Bevor am 12. März vormittag» die vereinigten Truppen der deutschen Schujzdivision und des Freikorps Hülsen zum Angriff gegen die Barrikaden der Frankfurter Allee übergingen, bahnte sich ein mit Offizieren de» Divisionsstabes der deutschen Schuhdi vision besetzte» ungepanzertes Personenauto unter Führung des Rittmeisters v. Arnim kämpfend den Weg bis zur ersten Darri» kade, die sofort von den Offizieren und zwei Bcgleitlcutcn ge» stürmt wurde, wobei fünf schwere Maschinengewehre in die Hände der Angreifer fielen. Die Spartakisten flohen unter Hinterlassung eines Toten. Dieselbe krastfahrcnde Besatzung fuhr dann als erste Spitze der Reglerungstruppeu, umjubelt von der befreiten Lich tenberger Bevölkerung, noch von allen Seiten beschossen, die Frankfurter Allee weiter, teils auf dem Bürgersteig, teils auf den Anlagen sich vorarbeitend und stellte die Verbindung mit den an der Warschauer Straße vorrückcndcn Teilen ter Garde-Kavallerie» Schützrn^Division her, die zunächst das geglückte Wagestück nicht für möglich hat'en wollte. Ein Kommentar hierzu ist wohl überflüssig. Zu wünschen ist nur, daß auch auf dem Gebiet der Beurteilung unseres MilitSr- wcsens recht bald die Verminst allgemein zum Durchbruch kommt. Unsere Trnvpm können die ihnen bevorstehenden schweren Aufgaben nur bewältigen, wenn sie, Soldaten und Führer, vom Vertrauen aller Bevölkerungskreise getragen werden. Die Negierung i« Berlin. Weimar» 14. März. Die Regierung hat sich nach Berlin bege ben. Ministerpräsident Scheidemann fuhr heute mittag ab. Dr. Preuß bleibt hier wegen der Verhandlungen des Derfassungsaus» schusses. Deutschlands Lebensmittelversorgung. Sens, 14. MSrz. Die Zusicherungen, die die Entente Deutschland in der Frage der Lebenomittelversorgung machte, erstrecke» sich nach Meldungen Pariser Blatter auf L0906Ü Tonnen Getreide u. 79099 Tonnen Fett, und zwar bis zum 1. September. Die Entente behält sich das Recht vor, jederzeit den Verkauf der deutschen Goldreserve zu verlangen. Die deutsche Handelsflotte muß der Entente überge ben werde». Die deutsche Besatzung wird nach Hause zurückgcschickt werden. Rotterdam, 14. März. Die hier zwischen englischen und deut schen Delegierten geführten Besprechungen sollen angeblich zu einem befriedigenden Ergebnis geführt habcn.Es handelte sich um die Fest stellung, wieviel Kohle, Kalisalze und Anilinfarben Deutschland so fort an die Entente aboeben kann, und welche Mengen an Nah» rungsmittcln es dafür sofort von der Entente als Gegenleistung er kalten soll. — ,Let Baderland" schreibt hierzu: Daß man schon jetzt die Hand nach den deutschen Farbstoffen ausstreckt, ist merkwürdig nach all den Berichten, die in der Kricgszcit über die herrlichen Er gebnisse, die die neugcgriindete englische Farbstosfindustrie erzielt hat) erschienen sind. Auf jeden Fall ist aus den Verhandlungen in Rotterdam ersichtlich, daß man die Schätze des deutschen Bodens u. die Errungenschaften des deutschen Geistes nicht entbehren kann. Erniihrungs-Derhan-lnngen in Brüssel. Berlin, 14. März. Die In Spa unterbrochenen Verhandlungen über das Lebensmittel-, Schissahrts» und Finanzabkommen wurden in Brüssel am Donnerstag, den 13. März, wieder ausgenommen. Den Vorsitz für die Entente führt Admiral Wemyß, sür Deutschland ttnterstaatssekretär von Braun. Die Verhandlungen verliefen bis her ruhig und sachlich. Aushebung -er sinanzletten Blockade? Haag, 14. März. Amerikanische Meldungen betonen, daß in» folge der Brüsseler Besprechungen die finanzielle Blockade Deutsch» lands aufgehoben sei und daß die neutralen Staaten Deutschland jetzt Vorschüsse machen dürfen. Senf als Sitz -es Völkerbundes. Bafel, 14 .März. Wie der „Newyork Herold" berichte!, ist Genf als der Sitz des Völkerbundes in Aussicht genommen. Das Gn-e -er -enlfchen vuslmachl. Wien, 14. Marz. Pariser Blätter melden: Deutschland werde alle seine Kampf- und Bombardierungsklugzeuge, sowie alle seine Lenklufisckifse abliefcrn müssen. Von Wasserflugzeugen werde es nur soviel behalten können, als für die Küstenpolizei und die Be seitigung von Alinen notwendig sind. Die Alliierten werden später hin die Verteilung der deutschen Flugzeuge unter sich regeln. E» handelt sich darnm, für die Zukunft die Bildung einer deutschen Luftflotte zu verhindern. Frankreich ei« furchtbarer Gläubiger Deulfchlands. Pari«, 14. Marz. In der Kammer sprach Finanzwinister Klotz über die Finanzlage und den Staatshaushalt von 18 Milliarden Franken. Die ltünftigcn Staatsausgabcn schätze er auf das drei fache derjenigen vor dem Kriege; für die Einnahmen würden die Deuifchen heranaczogen werden, ehe man die Steuerpflichtigen be laste. Frankreich fei ein furchtbarer Gläubiger Deutschlands, es werde seinen Staatshaushalt nach der Fohl der Milliarden einrich ten, die es von dort erhalten werbe. Verheimlichte Dokumente. Berlin» 14^ März. Prof. Theodor Schiemnan enthüllt in der „Tägl. Rdsch." die Tätigkeit eines russischen Bolschaftsbeamten in London, durch den die deutsche Negierung seit dem Jahre 1900 von allen Korrespondenzen zwischen London und Petersbmg in Kennt nis gesetzt wurde. Die ganze Verschwörung gegen Deutschland war demnach in Berlin einigen Eingeweihten bekannt. Bethmann Holl weg weigerte sich all die Jahre hindurch standhaft, den Kaiser in» Vertrauen zu ziehen, sodaß dieser ahnungslo» noch sein« Nordlanbs- reisc annot. Schiemann fordert di» sofortig« Veröffentlichung die-! ftr bedeutsamen Leheimpapi««. ,, - .. . > Französisch« Ränke. Wlen, 14. März. In diplomatischen Kreisen verlautet, daß -ft! französische Regierung beabsichtigt, nach wie vor den Anschluß Leutsch-Oesterreichs an Deutschland zu verhindern. Um in Deutsch-s österreich, aber auch in Berlin Stimmung gegen den Anschluß M! schassen, wird die Meldung verbreitet, Frankreich sei bereit. Deutsch» , österreich finanzielle Hilse zu leisten, wenn man in Deutschösterreich . auf den Anschluß an Deutschland verzichten würde. Mit ähnliche« Mitteln sucht man Berlin zu beeinflussen, indem man für Deutsch land billigere Friedensbedingungen in Aussicht stellt, falls es »Wk zum Anschluß Deutfchösterreichs an Deutschland kommen sollt«. - Gegen -te Annexion badische» Gebiets. > Karlsruhe, 14. Marz. Die badische vorläufige Dolksregieruug hat folgenden Protest erlassen: Nach allen Nachrichten, welche uns: zugchen, müssen wir annehmen, daß Frankreich die Absicht hegt, da»; rein deutsche auf dem rechten Nheinufer gelegene badische Gebiet von Kehl und Umgegend sich anzueignen. Segen solches Vorgehen erheben wir schärfsten Protest. Es widerspricht dem Nationalität»- Prinzip, dem Prinzip des Selbstbestimmungsrechts, sowie allen An kündigungen Wilsons und würde lediglich einen brutalen Gewalt akt darstellen. Das badische Volk ruft das Gerechtigkeitsgefühl aller > Völker an mit der Bitte, ihm gegen die Verwirklichung solcher Ad-i sichten beizustehen. Auch Sana« «oNen die Franzose« behalten. Berlin, 14. Marz. In Altenheim, im besetzten badischenHonauer Lande, ließen die Franzosen Bekanntmachungen anschlagrn, daß da», Hanauer Land ab 1. März offiziell zu Frankreich gehöre. Eine Her ausgabe dieses Gebiete» sei nicht beabsichtigt. Der Schaden -er feln-lichen Fliegerangriffe. Berlin, 14. März. Nach einer amtlichen Zusammenstellun haben die feindlichen Fliegerangriffe auf deutsches Gebiet tn der Zeit von Anfang August 1914 bis zum 6. November 1918 sür rund 2SH Mill. Mark Sachschaden verursacht. Bei den Angriffen wurde« 72S Personen getötet und 1764 Personen verwundet. Bolschewistische Unruhen in Oberfchlesten. > Kattowltz, (O.-S.), 13. März. In der vergangenen Nacht ist e» zwichen Spartakisten und Negierungstruppen zu einem schwere» Zusammenstoß gekommen. Em großer bewaffneter Spartakisten haufen griff den Kattowitzer Hauptbahnhof an. Die Angreifer wa ren mit Maschinengewehren, Handgranaten u. Bomben ausgerüstet. Es gelang den Spartakisten jedoch nicht, die Bahnhofsbesatzung z« überwältigen, die sich tapfer wehrte und nach langem und erbitter tem Gefecht, das bei den Angreifern schwere Verluste verursachte die Angreifer in die Flucht schlug. Sechsstündige Arbeilszeil o-«r Streik. Esse« (Ruhr), 14. März. Auf d.en Zechen im Sterkrader Revies verlangen die Bergleute unter Androhung des Streiks nunmehr -ft sofortige Einführung der sechsstündigen Arbeitszeit einfchließttch des Seilfahrt, nachdem ihnen erst vor kurzem die 7)4 stündige Schicht be willigt wurde. Lriga-e Liebknecht. Berlin, 14. MSrz. Die Berliner Börkenzeitung schreibt: S« gibt in Petersburg einen deutschen Soldatenrat, dessen Vorsitzender ein gewisser Filter ist, der früher als Journalist in Berlin tattg war. Filter gibt in Petersburg drei Zeitungen heraus, Der röt« Soldat, Die zweite Internationale und Der Kommunist. Diese Zei tungen werden in großen Mengen besonders nach Ostpreußen ae» gebracht. In Petersburg ist eine Schule eingerichtet worden, in beji deutsche Kriegsgefangene in bolschewistischem Sinne ausgcbildol werden. Im ganzen sollen tn Petersburg etwa 19099 solcher Pro pagandaleute ausgebildet werden ,die als entlassene Kriegsgefan gene nach Deutschland zurückkehren. In Nischni-Nowgorod und Sa* mara werden die ans Sibirien zurückkehrenden Gefangenen gesam melt; ou» ihnen wird dir westlich« kommunistische Division ausge stellt, die etwa 29 099 Mann stark sein soll. Diese Division ist ge gebenenfalls zum Einmarsch in Deutschland bestimmt, soll aber mehr Propaganda- als Kamvflruppe sein. Besonders geeignete LeutS werden zur Brigade Liebknecht nach Petersburg geschickt, die jetzt etwa S900 Mann stark ist. Das ganze System ist ft angelegt, daß die au» Sibirien heimwandernden Kriegsgefangen«» entweder v«s» hungern ob«r in -ieft Organisation «intreten müssen. ,
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