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Erzgebirgischer Volksfreund : 05.06.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-06-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-191906058
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19190605
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19190605
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1919
- Monat1919-06
- Tag1919-06-05
- Monat1919-06
- Jahr1919
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 05.06.1919
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Ar. 127 Donnerstag, den S. Juni 1S1S «*' si! Die amllicheu Bekanntmachungen bef!n-eu sich im Beiblatt. Petersburg genommen? ' ' Berlin, 8. Juni. Nach einer noch unbestätigten Kopenhagen«?' Ms RStesystem Im Dör-affungsausschrch. . Berlin, 8. Juni. In der Sit-ung des Derfassungsausschusses wurde die erste Lesung der Verfassung abgeschlossen. Nach längerer Debatte wurde Artikel 57 der Grundrechte in der Fassung des Ent wurfs des Unterausschusses in folgender Form angenommen: „Die Arbeiter and Angestellten stnd dazu berufen, gleichberech tigt mit den Unternehmern in der Negelung der Lohn- und Arbeits bedingungen sowie an der gesamten wirt'chaf lichen Entwicklung der prodnkklvrn Kräite mitzuwkrken. Die beiderseitigen Organisationen und ihre Vereinbarungen werden anerkannnt. Die Arbeiter und Angestellten erhalten zur Wahrnehmung ihrer sozialen und wirt- ichastltchen Interessen oesetzlicheVertretung in Detriebsarbeiterrätrn sowie in nach Wirtschaftsgebieten gegliederten Bezirlsarbeiterräten und im Reichsarbeiterrat. Die Bezirksarbeiierräte und der Reichs- arbeitsrat treten zur Lösung der gesamten wirUckastlickr» Ausgaben und zur Mitwirkung bei der Ausführung der EozialMernngsgesehe mit de» Vertretungen der Unternehmer oder sonst beteiligten Volks» kreise zu Dezirks-Wirtschaitsräten und im Neichswirtschaftsrat zu- lammen. Die Dezirkswirtschastsröte und der Neichswirtschaftsrat sind zn einer Vertretung der wichtigsten Veruicgruppen, entspre- chend ihrer volkswirt'chastlichrn und sozialen Dedcuiung, auszuge» stalten. Sozialpolitische und wirtschaftspolitisch« Gesetzentwürfe von grundlegender Bedeutung sollen von der Neichsregittung vor ihrer Einbringung dem Neichswirsschafteamt zur Begutachtung vor- geleat werden. Das Reichsmlrtschaftsamt hat das Recht, selbst solche Geieße beim Reichstage zn beantragen, die ebenlo wie Vorlagen der Reichsregiernng zu behandeln stnd. Er kann dazu Vertreter ab- ordnen, d'e wie Vertreter der Länder an den Verhandlungen teil nehmen könne«. Den Arbeiter- und Wirtschaftsräten können auf den ibnen überwiesenen Geb'eten Kontroll- und NerwaUnngsbsfng- nisse übertragen werden. An^an und Aulaaben der ArkeUer- und Wkrtschalterät« sowie ihr Verhältnis zu anderen sozialen Selbstver- waltungskörper« zu regeln ist ausschließlich Sache des Reiches.» gigen Staat, oder mehrere unabhängige Staa'cn oder sonst einen modus vivendi, aber in allen Fällen werden die Deutschen auf dem linken Rheinufcr nichts zu sagen haben. Der General führte weiter aus, bah die größte Aussicht bestände «.ns Annahme der Fochschen Bedingungen durch die Alliierten. Er ersucht aber, über alle seine Mitteilungen nicht soviel zu sprechen, bevor dieVorschläge des Mac schalls durch die Alliierten bestätigt seien. Er stellt alsdann den Völkern die W cderausnahme des Wirtschaftsleben» nach der end- gülttaen Festlegung der Nheingrcnze in Aussicht und eine Erleich terung für dl« Pfalz bei de» Zahlung der deutschen Krlegsentfchä- digung. Die Mainzer Zeitungen wurden durch die Franzosen gezwun gen, eine Kundgebung zu veröffentlichen, in der es heißt: Die rheinische Republik ist ausgerufen D'e Not der Stunde hat dazu getrieben. Berlin hat unter der neuen Regierung genau so wenig Verständnis gezeigt, wie unter der alten. Es hat das Rheinland in seiner schwersten Stunde völlig vergessen. Nun sind die Grenz- pfähle zwischen den zusammengehörigen und auseinander angewiese nen Gebietsteilen gefällt. Ein Jahrtausend miteinander verbundene Gebiete, die die Politik einer endgültig vergangenen Fest durch künstl'cke Schranken trennte, sind wieder vereint zu ihrem Heil. Ma'nz, 8. Juni. Gestern verhastcten die Franzosen den soz'al- dem. Abgeordneten und Mainzer Beigeordneten Adelung, Präsi dent der hessischen Kammer, ferner Redakteur Schildbach von der sozialdem. Volkszeitung und einige Lehrer. Mainz, 3. Juni. Anläßl'ch von Demonstrationszügen in Mamz wurden von den Franzosen Scncgalneger aufgebotcn, die auch nach Wiesbaden beordert wurden. Wiesbaden, 3. Juni. Dr. Dorten, der, wie der „E. D.» mel- bete, zum Staatspräsidenten ernannt worden ist. hat seine Tätig keit heute vormittag begonnen General Vinot hat dem Req'erunas- präsidcnten non Wiesbaden angcw'esen. Dorten zu erhorchen. Re gierungspräsident v. Meister hat darauf seinen Abschied oenommen. Veber Dorten macht eine Berliner Korrespondenz Mitteilungen, aus denen zu entnehmen ist, dass Dorten zur Zeit noch Beamter der Berl'ner Staatsanwaltschaft ist Er wird als hochgradig ner vös und kaum als geistig vollwertig bezeichnet. Dorten ist 1880 in Endenich im Rheinland geboren. Meldung soll Petersburg von dem aus Estländern und F nnläyderH bestehenden Heer eingenommen worden sein: Britische Flieger hq-, benin den letzten Tagen die Stadt bombardiert. Die Bolschewisten i haben alle Engländer aus der Stadt abgcführt. , 72. Jahrg. es notwendig sei, dl« Bedingungen de» Friedenrvertraae» trotz, tt»! deutschen Drohungen durchzuführen. In der WirtschaftsklauseVi könnte einiges abgeändert werden, wenn Deutschland einen besserem Zahlungsmodus vorschlägt. Aber die hauptsächlichsten Bedingungen müssen bleiben. Wie man sagt, ist der Präsident entschiede» gegM einen sofortigen Eintritt in den Völkerbund. i Di« Frlrdeusbedlnguuge« für Oesterreich. '7 ' Wien, 3. Juni. Das Wiener Korr.-Bur. meldet: Rach deA Fricdcnsentwurf sind die Grenzbestimmungen derart, daß Südtiro» und das südwestliche Kärnten mit Ausnahme vonArnoldstein,Rossest und Villach, aber elnfchl eßllch Klagenfurt und BLklamark, sowi« ganz Süd-Steiermark einschließlich Marburg und der Stadt Rad» kersburg dem südslawischen Staate zugewiesen werden. Von Deutsch- Ungarn wird Oesterreich kein Gebiet zuerkannt An den tschecha» slowakischen Staat sollen nicht nur alle deutschen T«ll« Böhmen^ Mährens und Schlesiens einschließlich des Znaimer Kreise» und de» Bochumer Waldgaues abgetreten werden, sondern es wird ihm auch ein Streifen längs der March in Niederösterreich, ferner di« ganz« nordöstliche Ecke bei Feldberg und rin nicht unwesentlicher Gebieta stressen bei Gmund zuerkannt Die Bestimmungen Über Eise« bahnen, Wasserwege und Häfen sind den deutschen Friedensbrdi« gungen nachgebildet und enthalten eine einseitige Meistbegünstigung fow'e die Pfl'cht, Bahnkanten durch die Entente aus österreichischem Gebiete ansführen zu lassen. Oesterreich erhält freien Zugang zu« Adria, mit anderen Worten, Freiheit des Transitverkehr» dahin und in seine früheren Häfen. Den Tschecho-Slowaken wird d'e Führung eines Zuges über di« Strecke Preßbnrg—Fiume und Bud- we s—Linz—Triest, ebenso Post- und Telegraphenlinien über östem reichiGes Gebiet eingeraumt. Wien, 3. Juni. Vizekanzler Fink erklärte, daß der En'ente-s vorchlag unannehmbar sei. Die Hauptforderung des deutsch-öfter» f reichsschen Gegenvorschlages fei eine Volksabstimmung in denGrenz» gebieten. Ganz ausgeschlossen sei es, daß Dertragsm lderungen durch den Verzicht auf den Anschluß an Deutschland erkauft würden. Wien, 3. Juni. Unter dem Eindruck der Friedensbedingung«« wurde verfügt, die Börse heute und morgen geschlossen zu halten. 380 030 französisch« Arb«U«r ausständig. Aus Paris wird gemeldet, daß d e Streikbewegung in Frantz- reich zunimmt. Insgesamt sind 380 OVO Arbeiter ausständig Eine Neichsarbeitsstund«. Berlin, 8. Juni, Die Neue Berl.Mittaasztg. veröffentlicht einen Man des Neicksfinanzministers Dernburg über eine Neichsarbelts- stunde, ter auf dem Wege der Gesetwebu-ng durchgefübrt werden und dem Reiche nach der Ansicht des Ministers einen jährlichen Er trag von 7 Milliarden erbringen soll. Ans den Einzelheiten de, Planes teilt bas genannte Blatt mit, daß von einem bestimmten Tag an an« Betriebe täglich «in« Stunde länger als bisher arbeiten sollen. Für diese Reichsarbeitsstunde soll dem Arbeiter zunü bst der normale Stundenlohn ausbezahlt werden. Da es üblich ist, daß für Neberstnnd'n ein höherer Lohn ausoezahlt wird, so soll der Unternehmer diele veberstunde mit einem Aufschlag von 1 .« auf den regulären Stundenlohn bezahlen. Die Mark wird aber nicht dem Arbeiter ausgshändigt, sondern an die Neichskafle ahaesührt. Da in Deutschland etwa 21 Millionen Menschen für Taqelohn ar beiten, so würde das der Neichskasse eine monatliche Einnahme von 630 Millionen Mork eibbrinoen, im Iabre also 7 Milliarden. Da w'r in Zukunft etwa mit einem Ansgabeetat von 28 Milliarden rechnen, so würde diese Neichsarleitsstunde unserer Ausgaben decken. Dernburg ist nach der Ansicht des Blattes augenblicklich be müht. das Kabinett für seine Idee zu gewinnen. Ein Teil des Ka binetts steht dom Plane svmpnthvch gegenüber, der andere hält ihn für nndnrchfühkbgr, besonders da das Dernburgsche Projekt den Achtstundentag wieder aüssckalkn würde und da man annimmt, daß von den Arbeitern Politische Gegenforderungen «»hoben werden Levin« zum Tod« verurteilt. Münch««, 3. Juni. Der 1888 in Petersburg geboren« Redak- teüt Dr. Eugen Senin«. bgvischer Staatsängeböriger, silbischer Kon- session, d«r sn der Münchener Räterepublik al» Kommunistrnstthrer ein« Roll, gespielt hat," würde wegen Hochverrate» z«m Tode »er- nrt«llt. MVmi gegen Deutschland. Gens, 8. Juni,. „Ehcago Tribune" zufolge hat Wilson in «in«« Meürorandum an Llenuurccau und Lloyd Georg« erklär^ daß ber Amlshauplmannschasten Schwarzen- berg und Zwickau, sowie der Staals» und Slädllfchen Behörden in Aue, Grünhain, Lartensieln, Johanngeorgenstadt, Löbnih, Neustädlel, Schneeberg, Schwarzenberg bzw. Wildensels. Verlag von E. M. GSrlner, Aue, Erzgeb. Fernsprech - Anschlüsse: Au« 81, Lößnitz tAmt Au«) 440. Schneeberg 10, Schwarzenberg IS. Drahtanschrift: Volksfreund Aueerzgebirg«. einer rheinischen Republik angeheftet werden durften, während an- dere Desatzungsbehörden es verboten haben, die von der deutschen Regierung am LS. Mat ergangene Warnung vor hochverräterischen Umtrieben, zu veröffentlichen. Nach den bis jetzt der Neichsregierung bekanntgewordenen Nachrichten wurde am Sonntag vormittag der Aufruf zur Grün dung einer rheinischen Republik in Mainz plakatiert, unterzeichnet von namenlosen unbekannten Ausschüssen. Die Bevölkerung hat, «m ihren Widersvruch zum Aue druck zu bringen, die meisten Pla kate wieder abgerissen. Französisch« Militärbehörden sind dagegen «ing,schritten und haben Deiche, beseitigten» haftet und bis zur Stunde noch nicht fleigelassek. Dkl einer De- Hreckung, welche der nassauische VWckuß gegen dir rheinische Ne- Hübljk mit vktzrst Pinat hätte» hat dieser emeir deutschen Beamten, der pflichtgemäß darauf ausnierksam macht«, daß die französischen Militärbehörden einen Hochverrat gegen das Deutsche Reic.) unter stützten. erwidert, er werde den Städten, di« mit der Gründung -er neue» Republik sich nicht abflnden, die Lebensmittel abfperren laf- i«n und hinzuaefügt, daß der Beamte tunelhalb 24 Stunde« aus dem besetzten Gebiet ausgewiesen werde. Nach amtlichen Meldungen ist Regierungspräsident Wlnter- stetn, der höchste Derwaltungsbeamte derPfalz von den französischen Okkuvationsbebörden aus der Pfalz ausgewiesen worden Französische Okkupationsbchörden haben weiter zwei Depeschen eines Staatsanwalts Dorten in Wiesbaden, der sich aus eigenem den Titel des Präsidenten der neuen Republik beilegte, an die Frir- denskommission der alliierten und assoziierten Mächte in Paris ent gegengenommen, in weichen er unter anderm gebeten hat, nach Pa cis zu Verhandlungen kommen zu dürfen. Diese Handlungen französischer Okkupationsbehörden stehen in Die Loslösungsbeslrebungen im Rhetnlan- Srzbergers Protest. Der Vorsitzende der deutschen Waffenstillstandskommiflion, Reichsminister Erzberger, hat an den Vorsitzenden der deutichen tKommiffion in Spaa, Generalmajor Frhrn. o. Hammerstein, gedrohter: Ersuche Six, noch heilte folgenden Protest an Marschall Foch durch General Nudant überreichen zu lassen: „Der deutschen Negierung sind glaubwürdige Nachrichten dar über zngcgangen, daß französisch« Bcsatzungsbebörden im links rheinischen Gebiet unter Mißbrauch der ihnen durch den Waffen stillstand eingeräumten Befugnisse hochverräterische Bestrebungen in den besetzten Gebieten fördern und unterstützen. Die deutsche Regierung bedauert lebhaft, daß sie infolge der Maßnahmen der Alliierten nicht in der Lage ist, direkte Untersuchungen über die ihr zugegangenen Nachrichten in den besetzten Gebieten anzustellen. Sic muß daher sich auf die ihr zugcgangencn glaubwürdigen Berichte stützen. . Hiernach haben politische cinflußlosePersönlichkeiten, die keiner lei Auftrag vom Volk hatten, wiederholt Verhandlungen über die Ausrufung einer rheinischen Republik und über die Loslösung der rheinischen Republik vom Deutschen Reich geführt, und zwar mit den französischen Osiiziereu General Mangin, General Gerard, Oberst Pinot, Hauptmann Rostam. Französische Besatzungsbehörden haben auch gestattet, daß am 1. Juni Plakate über die Ausrufung r« .»rrz«dlrgUch« «»>r»in»»d- «NLNxl »u «u-nahm, d« 1°,« »ach Sann- »ad 8«Mag«a. L«,»e»pr«I»i «onaM» Mark I.S0 durch dl« vu,lrdg«r Irv la» Kau,: durch dl, Poll d,-»,,» »lvlrMrilch ward 4.92. moaalllch Mark I.S4. ««»riS.nprrl», u» UmliblaHb«,lch du «m» d« > l». Lolon-lz-llr Sr Pl»., aurwürl, 40PIg„ l» aml»ch«a TUI »t, halbe gell, l.d0M>., tmArdlaaxial »tlgill, l.L0Md. p»in»«a-«»a»»> va,jl» vr. irres. schroffstem Geaensatz zu den Waffcnstillstandvbedingungen vom 11. November 1S18 und zu den wiederholten Erklärungen des Mar schalls Foch gegenüber dem Unterzeichneten bei den Erneuerungen ves Waffenstillstandes. Das Verhalten der französischen Militärbe- börden stellt die schwerste Verletzung völkerrechtlich übernommener Verpflichtungen dar. Die deutsche Regierung legt gegen d'eses Ver halten den schärfsten Protest ein und erwartet, daß namentlich 'n den Zeiten der Friedensverhandlungen seitens der Okkupationsbc- hördn, ai es unterlassen wird, was dazu führen muß, den erfolg reichen Verlauf der Friedensverhandlungcn zu stören und unmög- lich zn macken. Als Anlage zu diesem Protest bitte ich die beigefügte, soeben einstimmig beschlossene Kundgebung der Abgeordneten der rheini- -chen Lande zur Deutschen Nationälvcrsammllmg und Preußinen Landesversammlung gegen die Ausrufung von Sonderrepublikru in Westdeutschland ebenfalls General Nudant zur Weitergabe an Marschall Foch zu überreichen. Reichsminister Erzberger." Unter Frankrelcha Schutz. Mannheim, 8. Juni. Die „Neue Badische Landeszeitung" tst tn der Lage, ein Protokoll zu veröfsentlichen über eine gusammru- kunft des Generals Gerard, Kommandeurs der französische» Bc- iatzungstruppen in der Pfalz, und der Abgg. Richter und Lossmann, datiert vom 8, März 1V1S. Es geht daraus hervor, daß bereits früher Verhandlungen zwischen Gerard und den beiden Abgeord neten über die Gründung einer selbständigen Republik Pfalz ge pflogen worden sind. General Gerard antwortete den beiden Ab- georonetcn in der Zusammenkunft: Ich habe mich mit Ihrer Ange legenheit beschäftigt, wie es vereinbart war. Ich habe ein« Abschrift Ihrer Vorschläge dem Marschall Foch selbst durch Oberst Wimuf.-n überreichen lassen. Letzterer hat sich vor zwei Tagen nach Pari» be- aeben und Marschall Foch persönlich gesprochen. Der Marschall hat die Schrift gelesen und sich alsbald zu Herrn Clemenceau begeben, um mit ihm Rücksprache zu nehmen. Oberst Wimpfen hat lebhaft hinzugefügt, daß die 48 Unterzeichner die Mehrheit der Wähler ver treten. Ich habe Marschall Foch gesprochen des Inhalts, daß oie Unterzeichner dir Bekanntgabe ihrer Namen noch nicht wagten aus Angst vor späterer Maßregelung durch die Deutschen. Ich habe das, was mir die Herren Hofsmann und R'.ckter sagten, hinzugcsügt, nämlich: daß jedermann unterzeichnen wird, wenn man sicher sei, keine Maßregelung zu befürchten zu haben. Ich bin noch nicht er- nmchtigt, alles zu sagen, was mir der Marschall geantwortet hat, aber ich kann Ihnen tn seinen eigenen Morten sagen: St« könne» dr« Herren versichern, daß sie mit der brutsch:« Regierung recht» de» Rhein» nicht» m«hr z« tun habe« werde«. Da» recht, Rhein- ufor wird vom Unken getrennt. Demgemäß sind kein« Maßrege lungen zu befürchten, und dl« Alliierten w«rd«n bei den, Ftt«den«- schknß di« recht»rhrlniich« R«gieruäg hindern, dl« Bevölkerung des linkrn Rhr'nufer» zu schädigen. Die Tätigkeit ter trststhr» Regie- rnng wird am Rhein aufhören. Die BolksteUe» dos Unken Rhein- us«r, können sich datübet äußern, «i« st« w»v«n: «in«» unahhän- OerMche Angelegenheiten. 1 Einweisung -es neuen Amtshauplmanns. Am Dienstag wurde durch Hrn. Kreishauptmann Dr. Frau» statt aus Zw'ckau der zum Amishauptmann und Vorstand der Amtshauptmannschaft Schwarzenberg ernannte bisherige Regie-; rungsrat bei der Amtshauptmannschaft Zwickau Hr. Dr.. K«str»«t für sein neues Amt verpflichtet und in dasselbe eingew^esen. Z»; dieser Feierlichkeit hatten sich eingefunden die Beamten der Amts»^ Hauptmannschaft, die Gendarmerie sowie die Amtsstraßen- und^ Flußmeister des Bezirks, Vertreter der Angestellten der Amts- hauptmännschaft und des Dezirksverbandcs, rin Vertreter des Ar», bciterrats der Amtshauptmannschaft, eine größer« Anzahl Mitgli«»' der der Dczirlsvcrsammlung und des Bezirksausschüsse», Bürger» meister, Gemeindevorstände und Guisvorsteher, sowie Ehrengäste. Dor dem Derpflichtungsakt gedachte der Kreishauptmann in «hrcn- den Worten der unermüdlichen fürsorgcnden Tätigkeit des blsherl» gen Amtshauptmanns, Hrn. Geheimen Regierungsrat Dr. Dimamb für das Wohl des Bezirks und brachte seine besten Wünsche für ein« gesegnete Wirksamkeit des neuen Amtshaüptmanns zum Ausdruck., Nach der Verpflichtung und Einweisung begrüßten Hr. Kammerrat > Herrmann-Lauter namens des Bezirk» und Hr. Regierungsrat Dr. Aulhorn namens der Beamten und Angestellten der Amtshaupt» Mannschaft und des Bezirksverbandes sowie der Gendarmerie Hr«.. Amtshauptmann Dr. Kaestner in längeren Ansprachen. Letztere» sprach sodann dem Kreishauptmann und den Herren Kammerrat Herrmann sowie Negierungsrat Dr. Aulhorn herzlichsten Dank au« und gelobte, seine ganze Kraft für das Wohl des schönen Schwarzen» berger Bezirks und seiner Bewohner einsetzen zu wollen. Diese Ver pflichtung war die letzte Amtshandlung des in den Ruhestand tre tenden Hrn. Kreishauptmanns Dr. Fraustatt ' -d« Hr Amtshauptmann Dr. Kaestner ist am 18. Oktober 1878 i« Zwickau geboren, war vor dem Kriege mehrere Jahre äl» juristi scher Hilfsarbeiter bei der Amtshauptmannfchaft Zittau beschäftig^ befand sich von September 1014 bis Ende 1018 beim 10. Husaren»! Regiment, sodann bis Mai 1S17 als Kompanie- und Bataillon» Führer beim Plaucnschcn Infanterie-Negiment Nr. .184 im Feld« und war dann bis November 1V18 als givilkommissar der belgisch« Zivilverwaltung zugeteilt. Nach der Rückkehr aus dem Felde w« er al» juristischer Hilssarbeiler bei der AmtshäuptmannschM Zwickau tätig. - De, neu, Kr«I»hauptman«. Anstelle de» am 1. Juki in da» Ruhestand tretendrn Kreishauptmann» Dr. Fraustadt ist der Seht Neg.-Rat Dr. Morgenstern zum Krcishauptmannin Zwickau ernana» worden. - Regierung* und Gewerttrat -eine bei der Krelshauptman» schäft Zwickau wurde zum Oberregi erüngsrat ernannt. »Di« fächsiich« Rkäl«n»»-.a« dl« Bergarbelter. In den sächsi schen Kohlenbeztrken ist ein Flugblatt verbreitet worden, da» dt» Unterschrift des Gesamtministeriums trägt und in eine Mahnung an die Bergarbeiter ausklinat, Kohlen zu fördern, damit Leben»- ; mittel gekauft.und die sächsische Industrie vor einer Katastrophe tt- - wahrt werde» könne, E» ««rtt» tu diese« Flugblatt« diOKhLt
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