Erzgebirgischer Volksfreund : 24.04.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-191904243
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19190424
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19190424
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1919
- Monat1919-04
- Tag1919-04-24
- Monat1919-04
- Jahr1919
-
-
-
-
-
-
-
-
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 24.04.1919
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
WMWMWM rik, Donnerstag» den 24. Aprll 1919. Nr. 93. eld. Bveslan, 22. April. Da die Bergleute auf Absetzung sämtlicher -ktoren bestehen, ist die Lage in Oberschlesien sehr gespannt. Das terwcrfen zu wollen. Seflernnp im Dahrgrbirk. stellt. Vorbereitungen zu einem Generalstreik» in Stattgart. » be» » i, g«. ichl. s- b. «ur. en cht d.N, n, X l. it t. Die amMchen Bekannlmachnngen befinden sich im Beiblatt. Damberg, 22. April. Nachrichten aus München zufolge hat sich die Stärk« der Roten Armee auf 28000 Mann erhöht, eine HpeveA 8a. >rlön« « b«- M. ft» ««»E ft, »«MM«, MX««. «IN ««MM » LZ la«: «sert Negierungstruppen nach «amburg. Berlin, 22. April. Megen den Unruhen, die in den Ostcrtagen in Hamburg vorgckommen sind, hat die Neichsregicrung die Ent sendung eines stärkeren Truppenausgebots nach Hamburg ange ordnet. Weitere Einstellung des Personenverkehrs. weite fassen zu müssen. Dies Vorspiel zeigt um» aber auch, wie sehr drüben noch mit den alten Mitteln der Diplomatie gearbeitet wird. Berliner Tageblatt: Die sechs Delegierten müssen den Staatsmännern der Verbündeien beweisen, daß wir unsere Pflicht den anderen gegenüber redlich erfüllen und daß nur ein gerechter Friede ein dauernder werden kann. Lokal-Anzeiger: Es liegt auch nach dieser zweiten Note noch die Möglichkeit vor, daß man von unseren Vertretern nur ein Ja oder Nein erwartet und sich erst nach der Unterzeichnung des Vertrages mit ihnen in Verhandlungen über seine Ausführungen einlaffen wird. Deutsche Zeitung: Es reifen die Früchte der Scheide- mannschcn Saat. Wir warnen aber alle die Kreise des deutschen Volkes, die sich ihrer Verantwortung bewußt sind, durch ihre Un terstützung der In ihrer Ratlosigkeit geradezu grotesk anmutenden Negierung die Möglichkeit zu geben, sich persönlich mit Anstand aus der Schlinge zu ziehen. Schlimmer als ein unterzeichneter Ee- wallfriede kann die Nichtannahme des Gcwaltfriedens sicher nicht wirken. Wir würden durch di« Ablehnung die Verbündeten rin- fach moralisch kreuzigen. Kreuzzeitung: Mr sprechen die Hoffnung aus, bas, die Regierung den Mut zeigen wird, sich nicht ängstlich hinter eine Volksabstimmung zu verkriechen, wohin sie die Element« der radika len Linken fa drängen möchten. Gerade bei den Volksabstimmungen würde durch die Gelder der Verbündeten, die heute mit Leichtigke't nach Deutschland hineingeworfen werden können, ein« schmähliche Volksverhetzung unweigerlich hervorgerufen werden. ve.lchr eingestellt wird. Delagerungszustan- über Sslz^edel. Salzwedel, 22. April. Ucber Salzwedel ist der Belagerungs zustand verhängt worden. Der Obmann des hiesige« Eoldatenratea Obermaat Dieckmann ist verhaftet worden. Die Spondauer WerLMten. Ein Kapitel aus der Gegenwartswirtschast. Dio Schließung der Spandauer Werkstätten ist darauf zurück zuführen, daß sich «dort Zustände herausgebUoet haben, die jeder Pc- jchreibung spotten und dem dcutschcnDolke pionatlich 8t) bis 7V Mil lionen Unkosten auferlcgcn. Hier wurde auf Kosten der Allgemein heit eine kommunistische Hochschule mit Agitationskursen eingerich tet. Zn welchem Umfange dort Staatsgelder durch Nichtstun ver geudet wurden, beweisen nachstehende Ziffern. Mährend im Ian. die Ausgaben 42)L Millionen Mark betrugen, waren di« Einnah men gleich Null. Im Februar standen LS Millionen Mark Aus gaben minimale Einnahmen gegenüber. Im März und April sind die Einnähmen etwas größer geworden. Der Fehlbetrag der un> gedeckten Löhne und Gehälter beläuft sich allein aus 2V Millionen Mark monatlich, wobei nicht berücksichtigt ist, baß die dort befind lichen kostbaren Rohmaterialien, nach denen die noch arbeitende» Industrien Deutschland» außerordentlich hungrig sind, teils durch die Arbeiterschaft gewaltsam zurückgehaltcn, teil» in sinnloser Weise verwüstet worden sind. Rechnrt man diese Verluste hinzu, so ergibt sich eine monatlich« Unterbilanz von Sa bis 70 Millionen Mark. GroßeDerluste sind auch dadurch eingetreten, daß die ursprüng lich nur für di« Kriegsindustrie bestimmten Werkstätten für Frie- dcnsauf.räg. h»raiH«zogen worden sind. Unter anderem b«trug der Fertsgprei» «ine» dar im Handelsverkehr yv latnu. Streik und Unruhen. Der Dankbeamlenstrerk -cen-ck. Berlin, 22. April. Die Betriebsversammlungen der Berliner Bankbeamten haben sich nunmehr in ihrer großen Mehrzahl für die Annahme des Schiedsspruchs und für die sofortige Wiederaufnahme der Arbeit ausgesprochen. Di« Banken sind von Mittwoch ab wie der für d«n Kundenverkehr geöffnet. Ardeiksanfnähme in -er Berliner Metallindustrie. Berlin, 22- Ap»!-. In de» Großbetrieb«:, der Metallindustrie ist heute überall die AÄÄt Mieder aufg«nrmmmrM»rb«k Zuspitzung in Oberfchlesien. »er»a»eu,nch« v»imlr«»«»» «navni iag»ch »u vusnoh»« tx, lag« »ach Son», »n» ssNNo,«». w»z»«„r«I»i »wnaMch Mara I.so dm» bl« «uslriarr IM In, Nan«: durch dl« Poll b«j»ae» oIrriMchrNch ' Liard«! »r. monaML Ward I.S4. «n»elg<n»r«I»i Im «m!,b!aNb«iIr» dir Naum dm ! I». L«Ion«Ne»<L0PIa., answeus SSPIg., Im amMchrn TrU d»«haIb«I«tt«I.4<>Md.. ImR«liIamU«U »I«2«U« I.r0Md. V»in««a»»»t»> capzig Nr. irrre Pressestimmen zum Notenwechsel. BerNn, 22. April. Tägliche Rundschau: Man muß in die Geschichte der Kämpfe wilder Dölkerstämme zurückgrciscn, um ähnliche Sicherungen für die Unterhändler zu entdecken, wie sie von unserer Seite verlangt werden müßten. Bei gesitteten Völkern gel ten sie seit einem Jahrtausend für unnötig, und selbst bei den Bal kanvölkern hätte eine Belästigung oder Demütigung oder Internie rung der Friedensabgeordneten für unwürdig gegolten. Vorwärt»: Schon das Vorspiel zeigt, daß wir uns auf ein zähe» Ringen gefaßt machen müssen und aus die Notwendigkeit, »innen kurzem Entschlüsse von ungeheurer weltgeschichtlicher Trag- 7S. Jahrg. i allein nach der Kalkulation 88 Ut, wobei noch nicht gesagt ist, daß' er für diesen Preis wirklich hergestellt wurde. In einzelnen Ab» teilungen gehen dank der immer von neuem erhobenen Lohafordo» rungeu der Arbeiter die Arbeitslöhne um da» Vielfache auseinan der. So betrug in einzelnen Abteilungen der Dreherlohn gewiss« Arbeiter 8 ^l, m anderen Abteilungen 40 für den gleichen Ge genstand. Um die Räum« für di« Pulverfabrlkatton nutzbringend zu machen, hat man sie zur Gemüsetrocknung heraerichtet. Die Ein nahmen betragen 40000 «K, die Selbstkosten für di« Trocknunck 340 000 ^t. Infolge de» passiven Widerstandes der Arbeiterschaft! war es nicht einmal möglich, die geringen Heeresauftrage sür di« Freiwilligenformationen im Osten auszuführen, obwohl dk« dorti gen Werke gerade dazu geeignet sind, sodaß diese Auftrag« der Pri» vatindustrie zugewiesen w«rden mußten. Dabei werden dort zur zeit noch 342 000 Arbeiter beschäftigt, gegen 9000 im Frieden, di« damals den ganzen Bedarf für unser Heer deckten. Unter andere» ist festgestellt worden, daß die Arbeiter für künstliche Gliedmaßest, für die -och gegenwärtig ein außerordentlich hoher Bedarf herrscht nur etwa den fünften Teil der Arbeit leisten. Da an die dortige« Arbeiter, wie an alle Arbeiter, die in der Rüstungsindustrie be schäftigt waren, Schwerarbeiterzulagen im weiten Umfange geliefert wurden, ist diese Minderung nicht auf unzureichend« körperliche Kräfte infolge mang«lick>er Ernährung, sondern auf passive Resi stenz zurückzuführen. Es herrscht uneingeschränkte Anarchie, die jeden Einfluß d«! Werklcitung und der Aufsicht ausschließt und es ist ünbegreiflich, daß d'e Regierung mit dem Entschluß, die.Spandauer Werkstätten zu schließen, so lange gezögert und den Arbeitern die Verfügung über die dort lagernden Rohmaterialien überlassen hat, nach denen bei den anderen Industrien ein so dringendes Berlar.g-n herrscht. Wie wir erfahren, besteht nun der Plan, die Werkstätten der Privatlndustri« nutzbar zu machen, da die Ueberführung der Be triebe von der Kriegs- in die Friedensindustrie im Staatsbetrieb« zu großen Schwierigkeiten führen würde. Der Generalskreitz ln Arland. Londo«, 22. Avril. Die Vertreter der Eisenbahnsyndikat« pro klamieren überall den Generalstreik. Eine Anzahl irischer Stöbt« ist ohne Gas, Elektrizität, Brot und Milch, lieber «inen großpn Teil von Irland wurde der Kriegszustand »erhängt. L'LNm^ LLln tW .gespannt Das > ^Mi«« kämpfen kann, weshalb es immerhin, nach einige Tage dauern wirk zusammen. Beide Parte.cn haben zugefagt, sich seinem Spruch in gemeinsam« Angriff der Armeen auf Münch«» erfolgest kann. Die Münchener Gewalthaber erlassen Aufforderungen, jeden - Die doppelte „Einladung" «ach Paris. Man schreibt uns: Am 13. April hatte General Nudant eine Abordnung der deutschen Negierung auf den 28. abends nach Ver sailles entboten zur Entgegennahme des bis dahin fertigzustellenden Fciedensentwurfes. Es war ausdrücklich der Aufforderung („Ein- ladung' wäre kein passender Ausdruck) hinzugefügt, daß die Beaus- tragten während ihres Anscnthattes in keinerlei persönlichen Ver kehr eintreten dürften. Natürlich war die Mitteilung deutscherseits so aufgefaßt worden, daß lediglich ein Botendienst für die zuverläs sige llebermittlung des Schriftstückes nach Weimar und Berlin ge leistet werden solle, und waren die Geschäftsträger dieser Ausleg ung entsprechend gewählt. Aber über Nacht sind den Herren in Paris allerlei Bedenken aufgestiegen, ob diele Form der zweckdien- i lichste Weg sei, zum Ziele zu gelangen. Möglich auch, daß eine Absicht, die Deutschen zu demütigen, durch deren Reaktion auf die Ungebühr bereits als fehlgeschlagcn empfunden und daraufhin wie der aufgegeben wurde. Denn bereits am Ostersonntag langte ein neuer Brief an, welcher zu Verhandlungen bevollmächtigte Vertre ter verlangte. Daraufniu sind, denn nunmehr diesfeits (wie der . ,,E. V/ gestern mitteilte) Graf Drockdorsf-Rantzau, Landsberg, Giesberts, Melchior, Leinert, Schücking bestimmt wo: den. Man sollte nun voranssetzen, daß wirklich Verhandlung«» über den Inhalt des Vertrages in Aussicht genommen sind, und unsere Unterhändler nicht in der französischen Hauptstadt mit der Benach- ; r-chtigung empfangen werden, man habe zwar das Erscheinen Ganz- bevollmächtioter gefordert, um der Sache ein vornehmeres Relles zu geben, sich aber damit nicht vervflichtct, nun auch wirklich in Unter handlungen «inzntreten. Die Franzosen, welche die Regisseure der Friedensverhandlungen zu sein scheinen, sind wetterwendisch wi« der April sie hassen und fürchten Deutschland wie die Pest. Des halb müssen wir uns auf veberraschunaen auch bei den Aeußerlich- leiten der Friedens„verhandlungcn* gefaßt machen. Ginberufung -er Nationalversammlung? Aus Weimar wird gemeldet, daß zwischen dem Präsidenten der deutschen Rationalversammlrmg und der Neichsregieruna Verhand lungen wegen einer sofortigen Einberufung, der deutschen Nationale Versammlung stattfinden. Eins Anzahl von Abgeordnete» hat sich telegraphisch an den Präsidenten Feßrcnbr d gewandt mit der Bitte, die Nationalversammlung auf den kommenden Sonnabend in Wci- mar einzuberirfew. Md» ist der Ansicht, daß die Nationalversamm lung versammelt sein müsse, wenn die Fricücnsbedingungen bei der Negierung eintreff:». Ankerzeirhvnng am 2. Mai? Amsterdam, 22. April. Nach der Eentral News wird der Frie- densverlrag bestimmt am 2. Mai unterzeichnet werden. Wilson wird sich, nachdem er persönlich seine Unterschrift unter den Ent wurf gesetzt hat, von Brest aus bereits in den nächsten Tagen nach den Vereinigten Staaten zurückbcgcbcn. Reichspräsident ESerl über -en Frieden. Nach der „Neuen Frccicn Presse" erklärte Reichspräsident Ebert: Trotz der Niederlage und der grausamen Wafsenstillstands- bedingungcn nach dem furchtbarsten Kriege der Weltgeschichte und trotz der schweren inneren Krisen hat Deutschland sich bisher auf recht erhalten und wird sich, davon bin ich fest überzeugt, auch fer nerhin aufrecht erhalten. Deutschland wird und kann nicht unter gehen. Die gegenwärtige Negierung will ein freies soziales Deutsch land durch den Willen der Mehrheit des Volkes. Wir wollen keine Herrschaft der Minderheit, kein Experimentieren mit wirtschaftlichen Utopien. Wir wollen aufbancn, nicht zerstören, vor allem aber keine Gewalt. Es ist dagegen auch der feste Entschluß der Regie rung, keiner Drohung und keinem Zwange zu weichen. Auch gcgrn den mit neuer Kraft von Osten anstürmcnden Bolschewismus wird Deutschland weiterhin einen Damm bilden, dessen Bruch nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa und die ganze Welt in der bol- ° schewistischen Flut ertränken würde. Dies sollten sich unsere Feinde gesagt sein lassen und ihre Volitik danach einrichten. Deutschlands Lage jeüt und in Zukunft hängt von einem schnellen und annehm baren Frieden ab. Will die Entente aber mit dem Frieden noch zögern oher uns einen Gewaltfrieden aufzwingen, so hat allerdings olles, was ich eben gesaat habe, keine Geltung mehr. Auch die innc'-e Kraft des deutschen Volkes kann nicht mehr helfen, wenn man sie gewaltsam zerstört. Weder die jetzige noch iroend eine deutsche Ne- gierung würde einen Frieden unterzeichnen können, der den 14 Punkten Wilscms widerspräche. Eie wäre scrtig und damit würde alles zusammeirstllrzen. Der Friedsnsansschnst -er Nalivnakversammkung hielt am 10. April unter dem Vorsitz Fchrcnbachs seine 1. Sitzung ab. Erzberger erklärte, die deutsche Negierung stehe nach wie vor dem Standpunkt, wie er in dem Notenwechsel mit Wilson dargelegt sei, und sei bemüht, einen gerechten, dauernden Frieden mit alle» Völkern, auch mit Franlre'ch, z» schließen. — Auf eine Anfrage antwortete Erzberger: Nichtig ist, daß gewaltig« Geldsummen In Form van Tausend- und Hundcrimarkscheincn über das besebte Ge biet nach dem Ausland abströmen. Dagegen sind bereits Maßre geln getroffen worden. Es werden in die besetzten Gobie'e nur noch Fünfzigmorlfchelne gegeben, die im Auslande nicht angenommen werden. Sin -eulscher Gegenenkwurs -es Vvlster-nn-verlrages? Wie das „B. T.' hört, hat die deutsche Regierung einen Gegen entwurf zu dem Mlkerbunvprojckt der Entente aucgearbeitet und beabsichtigt, ihn in den nächsten Tagen der Oesfentlichkeit zu unter breiten. Stuttgart, 22. April. Die Eeneraldirektion der wiirttcmbergi- schcn Staatseiscnbahnen teilt mit, daß infolge der Einstellung des gesaniten Echnellzugsvcrkehrs ln Baden und wegen Kohlenmangels vom 23. April auch die auf den württembergischen Sireckcn noch ver kehrenden Schnellzüge ausfallcn und daß auf sämtlichen rechtsrhei nischen bayrischen Strecken vom 24. April ab der gesamte Personen- Tageblatt - Amtsblatt und Städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Kartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg bzw. Wildenfels. Verlag von L. M. Gärlner, Aue, Erzgeb. Frmsprech - AnjchMssr: Au« 8i. Lößnitz (Amt Aue) 440, Schneeberg >0, Schwarzenberg 1L Drahlanschrist: Volkssreun- Aueerzgebirge. er,; irün^ M 'Icher haftl.; wir- . 30. M nocK 'ung. 2 d. ! sir s !' worden. - München, 22. April. Mühsam und Landauer sollen verhaftet, Lcwicn und Toller sollen entflohen sein. Die Sachlage ist einstwei len noch ganz ungeklärt. Mittags wurden Plakate in der Stadt an? geschlagen, welche verkünden, daß die Garnison sich hinter die Re gierung Hofsmann gestellt hat. Sonderbare Gerüchte durchschwir ren die Stadt: Schneppenhorst stehe mit der freiwilligen Dolkswehr bei Dachau unweit München. Andere Gerüchte besagen, die Garni son sei schon wieder zur Räterepublik abgeschwenkt. Der Angriff gegen München beginnt Augsburg, 22. April. Die Operationen gegen München hab«« begonnen. Die von der Regierung in Bewegung gesetzte Truppen macht soll mehr als 8 Divisionen betragen. Man rechnet zwar aus erbitterten Widerstand, hofft aber, diesen verhältnismäßig rasch zu brechen. Augsburg ist die Hauptbasis für die Operationen. Ditz Münchener Spartakisten haben die Verteidigung der Stadt mjt allen modernen Mitteln vorbereitet. , Die Vag« in «ugsburg. Nürnberg, 23. April. Trotz bestimmter Abmachungen über ge genseitige Waffenruhe würde am Montag vormittag der Versuch ge macht, die.Spartakisteuführer aus dem Untersuchungsgefängnis zu befreien. Im Anschluß daran kam co zu neuen Kämpfen. Di« Nr» gierungstrupp.n rückten wieder näher an die Stadt heran. Di« Vorstädte Lechhausen und Wortach wurden mit Artillericfeuer be legt. Mittags wurde von der Dorortstation Gelshofon ein letzte« Zug in Richtung nach Nürnberg abgelaffen, der viel« Flüchtling, nach hier brachte. Au«burg, 22. April. Die Kommunisten und die von ihü«M beeinflußte Arbeiterschaft der Vorstädte beharren in ihrer sein-setk- gen Haltung gegen die Regierungstruppen. Den ganzen Tag Üb« hielt d«- Schießerei mit Unterbrechungen on. Die Nacht »E Dirnstag verlief ruhia. Heute Vormittag begannen die Unier- Lao-ttmaev «tt den Äriw!t«nM>.«ru sind .PeLtilbsamtÜbL»«» n. -»o >re Stuttgart, 22. April. Di« Arbeiter bei Bosch und Daimler sind' wegen Entsendung württembergischer Truppen noch Bayern in den Streik getreten. Sin Aktionsausschuß des geeinigten Proletariats in Stuttgart bereitet einen Generalstreik vor. Di« Bürgerschaft und die Negierung treffen Gcgenmaßregrln. n. Die Münchener Gewalthaber erlassen Aufforderungen, jcderr- zu denunzier««, der nicht auf feiten der Spartakisten steht. Dies« Bochum, 22. April. An den Osterfciertagen fanden im Ruhr- «us solche Meise l'ckanntgeworkonen Leute werden für vogelfrgi er- gebiet zahlreiche' Bclegschasisversammlungen von streikenden Verg- klart. Auch die Plünde-mnge« und Haussuchung«» haben bereit, arbcitern statt, in denen beschlossen wurde, die Arbeit wieder auf- Ku großem Unfug in München geführt. So wird gemeldet, baß b«. zunchmcn, da ein weiteres Verharren in, Streik nutzlos erscheine, deutendd Ausschreitungen und G«walttättgke,ten auf junge MLd- Berlin, 22. April. Im Ruhrrcvier ist heute unter Tag 30, FE" vorgckommen sind. Auch aus Rosenheim verlau- über Tag SO °. H. elngefahren, was eine wesentlich- Besserung bar- und dort einem^ ' Essen, 22. April. Die Zahl der streikenden Ruhrbergleute hat I Freikorps Bamberg wirbt in echt amerikanischer Weise seine Soldä» ! ten, indem es mit Musik durch die Stadt zieht und zum Eintritt in bas Korps auffordert. Das Freikorps Epp hat auf Befehl de» Kriegsministers Schneppenhorst den Namen „Bayerisches Schützey- korps* zu führen. . München, 22. April. Während noch gestern früh Bekanntmach ungen des revolutionären Zentralraics erschienen, verkündeten ge gen 10 Uhr vormittags Proklamationen, daß die gesamte Garnison Münchens in der letzten Nacht den Zentralrat abgesctzt und sich hin ter die rechtmäßige Regierung Hoffmann gestellt habe. Landfremd« Agitatoren, von denen Dr. Wagler und Dr. Lipp, der Minister de» Aenßcren in der letzten Räterepublik, mit Namen genannt werden, bättcn das Volk irregeführt. München sei dadurch vollkommen von der Außenwelt abgcschnitten worden. Jetzt ständen wieder Lebens- mittelzüge bereit. Ueber München ist der Kriegszustand verhängt
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht