Suche löschen...
Erzgebirgischer Volksfreund : 09.07.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-07-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-191907090
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19190709
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19190709
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1919
- Monat1919-07
- Tag1919-07-09
- Monat1919-07
- Jahr1919
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 09.07.1919
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
WWWÄWM WAmUNch MaNc 1.60 bm» d« Austrüaer tN'L »E; »A »« VoN »«zog«» M«k S^S, «önaiUch Mm» > 74. 3«N«I.SoÄt., ImR«»IameI«iId!«3«u«I.Z0W». Psstschea-lt»««», vitzzi, «r. irr«. ber Amkshaupkmannschasten Schwarzen- ^mrsoldll berg und Zwickau, sowie der Slaaks- und Städkischen Behörden in Aue, Grünhain, Kartenslein, Johanngeorgenstadt Lößnitz, Neustädlel, Schneeberg, Schwarzenberg bzw. Wildenfels. Verlag von L. M. Gürtner, Aue, Grzgeb. Fernsprech - Anschlüsse: Aue Sl. Löbnitz (Am« Aue) 440. Schneeberg 10. Schwarzenberg IS. Drahlanschrist: Volksfreund Aueerzgebirg«. «»»,lg«»M>m«H»« Dr »» «» «c rimmmr dt, ommilkv r Uhr I» still«», «m »««hr für »I« «ost l-»iÄ«i»;n» d«r *»»«»«, a» om^schn«»«««» log« mol, an »«stim»»« scm, «r» »Icht g«geb«<, «Ich »lchlstk »I« RIchliMN d«k»mch Nm». Isnchm mik^,d«n«> «xzrig«». —MtrRü<»go»«m!0«rI<»»g« «mg«I«mdt«r SchklstftiUl» «d«r«t«»t dl« LchrjftU»», »«!»« D»<in«wm«m». — WUm»««ch»»»»» »m »«>»09- b«Irl«b«, digrüod«» !u», «»sprach«. D«t JodlmrgWM», —d Nootur, »Ul«» Rada«» Ä» »Ich« »««I»»«. -«lptätschäNdsKllt» d, «W, W»»Ib. Sch,«»«« »»» Nr. 1SS. Mittwoch, den S. Juli 1S1S. 72. Jahrg. Amtliche Bekanntmachungen befinde«» sich im Beiblatt. Der sSchfifche Ministerpräsident gegen die Unabhängigen. r Wir geben im folgenden die Rede Dr. Gradnauer», die er in der Sonnabendsitzung der Volkskammer gegen di« Unabhängigen hielt, nach dem inzwischen eingetroffenen amtlichen Bericht aus- Äihrlich wieder. Ministerpräsident Dr. Gradnauer: Ich will noch ein Wort Aber die Einwohnerwehren sagen. Der Hr. Vizepräsident Lipinski hat davon geredet, durch die Einwohnerwehren solle das Bürgertum gegen die Arbeiter mobilisiert werden. Das ist wiederum eine voll ständig unwahre Darstellung des Tatbestandes. Die Einwohner wehren sind notwendig geworden, weil in vielen Gebieten Unruhen und auch Plünderungen vorgekommen sind und keine genügenden Machtmittel des Staates vorhanden waren. Da ist es notwendig, sich an die Bevölkerung zu wenden, daß sie sich einen demokratischen Selbstschutz schafft, und ich protestier« auf das allerschärfste gegen die unwahre Behauptung, daß die Einwohnerwehren gegen di« Ar- beiter gerichtet wären. An den Einwohnerwehren sollten die Arbei- ter selbst sich beteiligen, und sie sollen nur in solchen Fällen in Tä tigkeit treten, wo die öffentliche Ordnung und die demokratische Grundlage de» Staates bedroht wird. Das allein ist der Zweck. Diese fortdauernden Verdrehungen, die sich Hr. Vizepräsident Li pinski leistet, indem er es so darstellt, als wenn wir gegen die Ar- Leiter vorgehen wollten, sind ganz ungeheuer« und können gar nicht scharf genug zurückgewiesen werden. Ebenso ist es, wenn er davon spricht, baß wir uns an di« Offi- -ker« gewendet hatten und sie als wirksame Instrumente gegen die Arbeiter brauchen wollten. Nein, Hr. Lipinski, Ihre Politik, die die Arbeiterschaft zerspalten hat, hat leider dazu geführt, daß der eine Teil der Arbeiterschaft gegen den anderen Teil der Arbeiter schaft vorznaehen genötigt ist. Aber wir stehen auf seiten der Ar beiter, der Waffe der Arbeiter (Sehr richtigI), und alle einsichtigen und geschulten Arbeiter halten zu uns. Wer ist es, der Ihrer Po litik jetzt folgt? Das sind diejenigen Leute im großen und ganzen, die durch Ernährungssorgen sich so schwer getroffen fühlen. (Vize präsident Lipinski: Ihre ganzen Organisationen kommen zu uns!) Uebertreiben Sie nur nicht, Hr. Lipinski, Sie mögen au» der jetzi gen großen Notlage unseres Volkes Ihr trauriges Parteisüppchen sich zurechtmachen. (Lebhafte Zustimmung in der Mitte und rechts.) Aber wenn auch einzelne Teile der Arbeiterschaft, weil sie die Dinge nicht klar genug überschauen, uns jetzt vielleicht falsch beurteilen, die Klarheit wird in der Arbeiterschaft wiederkommen, sie werden sich besinnen, sobald wir erst ein wenig über die furchtbare Nah rungsmittelnot hinauskommen, sobald wir von der Blockade befreit sein und die Leute wieder einmal etwas im Magen haben werden. Dann werden sie wieder ruhig denken, und dann wird es mit Ihrer Politik nicht mehr weit her sein. (Zuruf bei den Unabh.: Ab warten I) Wenn der Hr. Vizepräsident Lipinski natürlich auch wieder gegen den Reichswehrminister Noske sich ausgelaffen hat, da möchte ich ihn daran erinnern, wie seine eigenen Parteifreunde eifrig be müht waren, diese geschmähten „Bluthunde" auf ihre Seite zu brin gen. (Sehr richtig!) Ach, die Herren um Lipinski, die immer über die Gewalt der anderen klagen, sie sind es selbst, die nur darüber tl'iurig sind, daß sie nicht selbst die Gewalt über andere haben. (Sehr richtig!) Und wo die Herren und ihre kommunistischen Freunde herrschen, da sehen wir doch, daß sie sich nicht scheuen vor dem Belagerungszustand«, nicht scheuen vor Haftbefehlen und noch .siel schärferen Maßnahmen. M. D. u. H.! Wir haben diese Debatten wi«derholt in diesem Hause gehabt. (Zuruf: Leider!) Ich kann mir nicht übermäßig viel Zweck und Erfolg davon versprechen, aber ich habe es für notwendig gehalten, di« Ausführungen des Hrn. Lipinski nicht ohne Antwort ins Land hinausgehen zu lassen. Ich kann nur nochmals die Herren Unabhängigen bitten, sie mögen bei sich selbst einkehren, sie mögen der Arbeiterschaft die Dinge unserer Zeit so schildern, wie sie sind, sie mögen die furchtbaren Gefahren, denen wir entgegen gehen, den Arbeitern klar machen und die Arbeiter warnen, sich auf den Weg der Gewalt und der gewaltsamen Streikbewegungen zu begeben. Wenn sie das täten, dann würde es besser werden. Wenn es bisher schlechter wurde, dann liegt ein Hauptteil der Schuld gerade bei den Unabhängigen. (Lebhaftes Bravo!) . Kin-enburg an Foch. Wie der „E. V." mitteilte, hat Hindenburg in einem Schreiben an den Reichspräsidenten erklärt, daß er für alle Ent- schlösse der Obersten Heeresleitung seit dem 29. August 1916 allein oie Verantwortung trage. Jetzt hat der Feldmarschall ein Schreiben an Marschall Foch gerichtet, in welchem er diesen Standpunkt be kräftigt und sich erneut vor den Kaiser stellt. Das Schreiben hat Vlgenden Wortlaut: , Groß« Hauptquartier, Kolberg, 3. Juli 1919. Herr Marschall! Der Krieg ist beendetl Das deutsche Volk ist entschlossen, die schweren Bedingungen, die ihm durch den Frieden auferlegt war- den sind, auf sich zu nehmen. Auch die Armee, an der Spitze ihre Offiziere, ist bereit, für die ehrliche Erfüllung dieses Friedens jedes, auch das härtest«, persönliche Opfer zu bringen, sofern ihre Ehre hierbei nicht Schaden leidet. Allein ein Soldat, der nicht für seinen Obersten Kriegsherrn eintritt, dem er Mannestreue geschwo- ren hat — ein solcher Soldat wäre dieses Ehrennamens nicht wert. Solange echte, soldatische Ehre auf der Welt noch etwas gilt, wer den Feind und Freund diese Auffassung achten. Auch dieser Krieg hat trotz der Härte, mit der er geführt werden mußte, auf beiden Seiten Beispiele hohen sittlichen soldatischen Denkens und Empfin- den- gezeitigt — Beispiele, die beweisen, daß di« allen Kultur- Völkern gemeinsamen soldatischen Erhebegriffe nicht erstorben sind. Als dimstältester Soldat und zeitweise erster militärischer Berater meines Kaisers und Königs halte ich es für meine Pflicht, im Namen Ler alten deutschen Armee aii Sie/ Herr .Generalissimus »1» de« obersten Vertreter der Heere der alliierten und assoziierten Mächte diese Zeilen zu richten und Sie zu bitten, dafür einzutreten, daß von der Forderung der Auslieferung Seiner Majestät de» Kaisers Abstand genommen wird. Als höchster Führer einer Armee, die Jahrhunderte hindurch die Tradition echter soldatischer Ehre und ritterlicher Gesinnung als kostbarste» Gut gepflegt hat, werden Sie unsere Auffassungen zu würdigen wissen. Um diese schimpflichste Erniedrigung von unserem Volke und unserer Armee fernzuhalten, bin ich bereit, jedes Opfer zu bringen. An Stelle meines kaiser- lichen und königlichen Kriegsherrn stelle ich mich daher hiermit den alliierten und assoziierten Mächten mit meiner Person voll und ganz zur Verfügung. Ich bin überzeugt, daß jeder andere Offizier der alten Armee bereit ist, ein Gleiches zu tun. Genehmigen Sie, Herr Marschall, den Ausdruck meiner vorzüg lichsten Hochtung. v. Hindenburg, Generalfeldmarschall. Dor -er Ratifizierung -es Frie-ens. Versailles, 7. Juli. Zum Vorsitzenden der deutschen Friedens- belegation wurde Legationsrat von Lersner ernannt. Die deutsche Waffenstillstandskommiflion in Span hat am 7. Juli Spaa verlasse«. Ein Teil der Mitglieder siedelt nach Düssel dorf über, der andere Teil kehrt nach Berlin zurück. Eine Antwortnote Eberts. Bakel, 6. Juli. „Newyork Herald" meldet: Auf die Note der Verbündeten, in der Deutschland von der Aufhebung der Blockade nach der Ratifikation des Friedensvertrages benachrichtigt wird, hat Reichspräsident Ebert der Friedenskonferenz geantwortet, der Ver trag werde zu Anfang nächster Woche ratifiziert werden. Die Note Eberts drückt die Absicht aus, die Klauseln des Vertrages möglichst sofort auszuführen. Gleichzeitig gibt der Präsident der Hoffnung Ausdruck, daß nach Aufhebung der Blockade die deut schen Kriegsgefangenen unverzüglich freigelaffen werden. Eine Anfrage an Clemenceau. Versailles, 7. Juli. Der Vorsitzende der deutschen Friedens delegation in Versailles, Legationsrat Frhr. von Lersner, über mittelte gestern abend dem Ministerpräsidenten Elemenreau folgende Note: „Die deutsche Regierung nimmt an, daß der Friedensvertrag selbst, nicht dagegen das Protokoll und die Vereinbarung über die besetzten Gebiete zu ratifizieren sind. Ew. Exzellenz darf ich um Aeußerung bitten, ob die alliierten und assoziierten Mächte diese Auf assung teilen. Sollten die alliierten und assoziierten Regierun gen auch die Ratifizierung des Protokolls und der Vereinbarung beabsichtigen, so würde dies auch deutscherseits geschehen. Alsdann müßten für den Friedensvertrag und das Protokoll eine gemein same Ratifikationsurkunde, für die Vereinbarung eine zweite Rati fikationsurkunde ausgefertigt werden. Ew. Exzellenz würden mich durch eine baldige Antwort zu Dank verpflichten." Clemenceau au Lersner. Versailles, 7. Juli. Ministerpräsident Clemenceau überreichte gestern abend dem Präsidenten der deutschen Fricdensdelegation in Frankreich Freih. v. Lersner die Antwort der alliierten und assozi- erten Regierungen auf die Note betreffend die Ratifizierung des friedensvertrages. In der Antwort wird gesagt, die Ratifizierung müßte sich auf sämtliche Akte, die ein Ganzes bildeten, beziehen, also auf den Friedensvertrag selbst, das Protokoll und die Verein- barung betreffend die Besetzung der Rheinland«. Diese Dokumente bildeten die Friedensbedingungen und seien eines von dem anderen untrennbar. Aus diesen Gründen könnten die drei Akte nur als ein einziges Ratifikationsdokument angesehen werden. Elemenreau zu Besprechungen bereit. Berlin, 7. Juli. Wie die „Deutsche Mgm. Ztg." zum Abkom men über die besetzten Gebiete erfährt, hat das Auswärtige Amt wegen der ungewöhnlichen Härte des Abkommens nochmals Cle menceau Verhandlungen vorgeschlagen. Clemenceau hat sich zu Besprechungen bereit erklärt. Die Verhandlungen werden vom Reichsminister des Innern geführt, da» den Unterstaatssekretär Lewald damit beauftragte, der von dem zum Rcichskommissar für die Nheinlande ernannten Regierungspräsidenten von Köln nach Versailles begleitet wird. Das Verfahre« gegen unsere Führer. Berlin, 7. Juli. Die Londoner Daily News berichtet, daß die Verbündeten beabsichtigen, den Kaiser ausschließlich wegen der Ver letzung der Neutralität Belgiens und Luxemburgs zur Verantwor tung zu ziehen. Dl« Auslieferung Hindenburg» und Ludendorffs. Der Pariser ,Iemps" meldet, daß die Auslieferung des Mar schalls Hindenburg und Generals Ludendorff von den Alliierten be- fchlossen worden ist, wegen der Zerstörungen, die beim Rückzug der deutschen Heere planmäßig und ohne strategische Notwendigkeit von dem deutschen Generalstab angeordnet worden seien. Di« Kaiserin an die Königin Wilhelmina. Rotterdam, 7. Juli. Nach der Londoner „Daily Mail" ver lautet, daß die deutsche Kaiserin an die Königin von Holland die Ditte richten wird, bei der englischen Königin und beim britischen Kabinett zu intervenieren, damit die beabsichtigte Auslieferung des Kaisers unterbleibe. Man glaubt aber, daß die alliierten Regierungen in der Frage der Auslieferung des Kaiser» ihren Standpunkt nicht ändern werden. Am di« Ehre und Würd« Holland«. Haag, 6. Juli. ,Het Vaderland" schreibt zur Frage der Aus lieferung des Kaisers: Unsere Minister haben eine schwere Zeit vor sich. Wir wünschen nur, daß Ne mit kühlem Kopf und mutigem Herzen tun, was Vie Ehr« und Würde unseres Lande» erfordert und alles verweigern, was diese Ehre und Würde verbietet. ,L«t Volk" führt aus, mann könne Wilhelm II. ehrlicher Weise nicht für den Anstifter des Krieges halten, der diesen gegen den Dillen seiner.Umgebung durchgesetzt habe. Jenen, die sich zu seinen Richtern anfwürfen, fehl«' dazu jede sittliche Befugnis. Der Welt- friede, den Wilhelm II. 2S Jahre lang geachtet, sei, soweit e» vo« Clemenceau, Wilson und Lloyd George abhänge, künftig kein« Augenblick gesichert. NiM ohne von neuem «in schamloses Unrecht zu begehen, könnten die Männer, die ein ausschließlich nach de» Recht des Stärkeren konstituiertes Europa zurückließen, einen Mo narchen vor ihr Lvibunal bringen; dazu müßten sie außerdem «och das Recht einer kleinen Ration mit Füßen treten. . * * * > Abbau d Zwangswirtschaft. Delmar, 7. Juli. Der Ministerpräsident wird am Donnersta» in der Nationalversammlung eine programmatische Red« halte» und dabei u. a. ausfühven, daß die Zwangswirtschaft nunmehr ziel- bewußt abgebant werden wird, die Tätigkeit der Kriegsgesellschaf- ten soll systematisch eingeschränkt werden. Die Wollvorräte werde» sofort der Industrie zur Verarbeitung zugeführt und die verfüg baren Tuche sollen d«m Handel übergeben werden mit einer: Ein- schränkung, die die Rücksichtnahme auf die minderbemittelten Bm völkerungskreis« erfordert. .r. Neue Bedingungen für die Rückgabe der Kriegsgefangene»? Aus Basel wird gemeldet: Zu der Freigabe der deutschen Ge fangenen hört man, daß Frankreich an die Rücksendung ein« Be dingung geknüpft haben soll, die für Deutschland «icht erfüllbar ist, und daß man in der deutsche» Delegation in Versailles hofft, daß Frankreich von dieser Forderung absehen werde. Es soll sich nm eine Anzahl von französischen Kriegsgefangenen handeln, di« sich noch in Deutschland befi nden sollen, deren Aufenthalt aber der deutschen Regierung selbst unbekannt ist und deren Rückgabe Frankreich fordert. Der Stichtag der Vermögensabgabe. Berlin, 7. Juli. Als Stichtag für die kommend« große Ver mögensabgabe ist der 1. Dezember 1919 in Aussicht genommen. Die Räumung Thorns. Thorn, 7. IUli. Der Gouverneur der Festung Thorn hat au sämtliche Offiziere, Unteroffizier« und Mannschaften de» Thorn« Bezirkes einen Befehl «lassen, in welchem darauf hingewiesen wird, daß jeder, so schwer ihm die Erfüllung dies« FordemrNg wird, sich zu der Ueberzeugung durchr tagen muß, daß es w««' de« gefaulten Interesses unseres Landes geschieht und im Interesse derer, die wir hier zurücklaffen, wenn wir fetzt in Ruhe, und Ordnung den von höherer Stelle gegebenen Befehl zur Räumung durchführe». ) Wirtschaftliche Zugeständnisse der Regier««» ' Eine Abordnung de» deutsche« Beamteubundes, in dem «s gärt aus ähnlichen Gründen wie in vielen derartigen Verbände», hat in Weimar mit der Regierung und den Parteien verhandelt. Die Verhandlungen mit den Parteien führten zu der Zusage größ ten Wohlwollen» im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten selten» aller Parteien. Die Regierung hat sich damit einverstanden er klärt, daß hinsichtlich der Bewilligung der einmalige« Teuerung^» lag« die dritte Teuerungsklaffe in Wegfall kommt. Es wird also künftig nur zwei Klaffen dieser Zulage geben. Die Frage dauernd« Zulagen ist noch in der Schwebe. Als weitere Unterstützung ver- wies die Regierung auf die allgemeine Herabsetzung der Nahrungs mittelpreise hinsichtlich der rationierten Lebensmittel, die sofort, d. h. vom nächsten Montag ab, eintreten soll. Weiterhin wird die Regierung ihre bisher zurückgehaltenen Vorräte an Kleider« und Schuhware« dem Vertriebe überweisen, wodurch eia allgemeine» Sinken der Preise in diesen Artikeln und damit auch eine bedm- tende Verbilligung der Lebenshaltung der Beamten herbeigeführt wird. Die ersten 49 Milliarden. Genf, 7. Juli. „Echo de Paris" meldet, daß die deutsche» Zahlungen an die Entente bereits am 1. Oktober beginnen sollen, und zwar mit der ersten Rate von 49 Milliarden Franken. Bischof Danell an Oberhofprediger D. v. Dryander. '' ! Oberhofprediger D. v. Dryander hat folgendes Telegramm Se» schwedischen Bischofs Danell aus Skara erhalten: In tiefster Not de» deutschen Volkes senden die Geistliches des Stiftes (Bistums) Skara, Schweden, besonders unseren evan gelischen Glaubensgenossen einen Gruß des Glauben», der Liebt und der Hoffnung. Ein feste Burg ist unser Gott! Bischof Dan« mcd d«r Hoffnung. Ein feste Burg ist uns« Gotti < Bischof Danell. Als Antwort erging der telegraphische Gruß: Im Namen der deutschen Kirchen innigen Dank für treue» Gruß brüderlicher Gemeinschaft. Wärmsten Gegengruß. Gott segne die schwedische Kirche, mit der vereint wir auch in dunkelstes Zeit den Glauben au den Sieg des Evangeliums festhalten. Dryander. -i Dl« nordische» Reich« al, Darenspeicher. Einige dänisch« Häfen, z. B. Kopenhagen, sind nicht mehr im- stände, die amerikanischen Warenzufuhren aufzunehmen. Amerika, Ueberseehandel hat aber nicht allein mit Dänemark, sondern auch mit Schweden den Warenverkehr wieder ausgenommen, und auch i« schwedischen Häfen stockt die Löschung der aus Amerika kommende» Uebersccwaren. Diese ungeheuren Aufspeicherungen von Lebens mitteln in den nordischen Ländern und in Holland werden der Re gulator des mitteleuropäischen und somit auch des deutschen Wirt- schaftslebens werden. In Gotenburg (Schweden) ist im dortige» Hafen die Ueberfüllung von schwedischen und Auslandschiffen der- art, daß Dutzends von Schiffen nicht entladen werden könne«; er muß, wie beim „Butterstehen", alles der Reihe nach lösche». Oft liegen gegen hundert (!) Handelsschiffe im Gotenburger Hafen! Be vor sich die deutsthe Schiffahrt und der deutsche Ueberseehandel nicht wieder befestigt haben, und das kann nur durch angestrengteste Ar beitsbetätigung und durch Wiederaufnahme des hundertjährigen traditionellen Verkehrs mit dem Auslande geschehen, muß Deutsch-' land zumeist aus den reichen Dorratsquellen des Nordens und Hol lands schöpfen. Zu haben ist dort alles im Ueberfluß, was zu den Lebensbedtngungen de» deutschen Volkes gehört. So sind B. in , Holland, an der deutsch-holländischen Grenze, gewaltige Vorräte a» Lebensmitteln und Rohprodukten im Werte von über 360 Mill. M vuf^cstapelt! Sie werden zurzeit zum Teil jetzt vom deutschen Groß handel aufgekauft und. harren ;U diesen Tagen der Freigabe dq«. Ausfuhr, Für uns' lftqey als» Lebensmittel und Rohstosft in,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite