Suche löschen...
Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 13.03.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-03-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-192203134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19220313
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19220313
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1922
- Monat1922-03
- Tag1922-03-13
- Monat1922-03
- Jahr1922
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 13.03.1922
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Karze wichtige Nachrichten. 'Die »Basel« Nachricht«»" melden aus Berlin: Die deutsche Negierung hat gegen di« neu» Vorschrift der Uebenoachungskom- Mission betreffend di« Artillerieinftruftion der Reichswehr ge stern eine Protestnote nach Paris abgeben lassen. ' Eine Meldung des „Matin", -aß Staatssekretär Sim son und Dr. Bergmann sich nach Paris begeben hätten, um der Reparationskommission darzulegen, bah di« deutsche Regierung die 31-Millionen-Raten nicht länger bezahlen könne, wird von Berliner unterrichteten Kreisen als falsch bezeichnet. ' Die beiden vereinigten Steueransschüsse des Reichstages haben das Mantelgesetz zur Zwangsanleihe und die 14 neue» Steuervorlagen einstimmig angenommen. * Die interalliierte Kommission für das Rheinland zeigte gestern den deutschen Behörden an, daß sie eine Arbeitsruhe äm 1. Mai in de» dem öffentlichen Verlehr dienenden Unter nehmungen des besetzten Gebietes nicht zulassen werde. Wie der „Demos" meldet, hat die deutsche Regierung eine Neuregelung des Kohlenablieferungsoerfahrens in Paris beantragt. Die deutsche Regierung erklärte sich außerstande, die bisherige Monatstonnage an Kohlen für die Monate Avril. Mai und Juni weiterzuliefern. ' Der 8,30 Uhr von Station Präsident nach 2vattensch-id fahrende Personenzug fuhr in eine Gruppe Rottenarbeiter hinein. Fünf Personen wurden gelötet. ' Aus Budapest wird gemeldet: Bei der Polizei in Stei- namanzer sind zwei Männer eingeliefert worden, auf deren einen die Personalbeschreibung eines der Mörder Erzbergers/ paßt. Die Verhafteten leugnen: doch gibt der eine zu, daß er nach Kirschau in Deutschland zuständig ist. Die beiden sollen noch Budapest gebracht werden. * Wie das Pariser „Echo" meldet, sind der Reparations kommission nachträglich Anmeldungen aus der zerstörten fran zösischen Zone von insgesamt 1': Milliarden Franks zugegangen, über die die Reparationskommission zurzeit mit dem französischen Finanzministerium verhandelt. ' Wie Londons Blätter glauben, werden von der am Sonnabend erfolgten Aussperrung in der Metallindustrie ins gesamt 1 Million Arbeiter betroffen. ' „Daily Erpreß" meldet aus Moskau über Riga: Die „Prawda" veröffentlicht die Reaktivierung säintkicher Offiziere des früheren Zarenheeres durch den Rat der Volksbeauftragten, soweit sie sich innerhalb 20 Tagen zur Verfügung des Chefs Ler roten Armee stellen. * In den Bergwerksbrzirken Südafrikas sind ernste Arbeiter unruhen ausgebrochen, dis bereits zu blutigen Zusammenstößen führten und zahlreiche englische Opfer forderten. dis MerMkte MWMmell. Paris, 12. März. Das interalliierte Finanzabkommen ist heute Nachmittag unterzeichnet worden. Es liegen im Auszuge folgende Bestimmungen vor: 1. Die Besatzungskosten bis zum 1. Mai verteilen sich folgendermaßen: auf Belgien 102 Millionen belgischerFrancs, auf England zwei Millionen Pfund Sterling, auf Frank reich 460 Millionen französischer Francs. 2. Di: Sachleistungen ' Deutschlands im Jahre 1922 verteilen sich folgendermaßen: 65 Prozent für Frankreich und 35 Prozent für die übrigen Ententemächte. 3. Das Wiesbadener Abkommen wird für eine Dauer von drei Jahren abgeschlossen unter dem Vorbehalte, daß die Sachleistungen im Jahre 1922 nicht 340 Millionen und in den Jahren 1923 und 1924 nicht je 750 Millionen über steigen. — Analoge Abkommen können mit Deutschland auch von anderen Ententemächten als Frankreich abgeschlossen werden. 4. Die deuvchc Kohle wird den Franzosen nur mit d:mJn- landspreis eingerechnet. Die Italiener sollen unterstützt wer den, von Deutschland die gleiche Vorzugsbchandlung für Kohlenlieferungcn zu erhalten. 5. Die erste Goldmilliarde wird folgendermaßen ver teilt: 500 Millionen Goldmark für England als Rücker stattung eines Teiles der englischen Besatzungskosten vor dem 1. Mai 1921; 140 Millionen Goldmark für Frank reich, 172 Millionen italienische Lire (Papierlire) für Ita ¬ lien, der Nest für Belgien <Pnoritätsford«rung). Das Rest guthaben der Engländer und Franzosen für ihre Besatzungs rost« bis zum 1. Mai 1921 wird gedeckt, nach der Be friedigung der belgischen Priorität. 6. Bezüglich der Saarkohlenbergwerk« wurde verein bart, datz hierfür dreihundert Millionen Goldmark auf das Konto Frankreichs für das Jahr 1922 angerechnet werden sollen. Falls die Entschädigungskommission jedoch die Saar gruben höher einschätzen sollte, wird Frankreich dafür Schuld verschreibungen der Serie E, soviel aus seinen Anteil ent fallen, zurückgeben. Di« neue Belastung Deutschland». Pari», 12. März. In einer halbamtlichen Auslassung der Agentur Havas über das gestern von den alliierten Finanzministern angenommene Abkommen heißt es u. a.: Di« Entscheidungen böten Frankreich anerkennenswerte neue Vorteile, namentlich in der Frage der Besetzungskosten, in dir auch die Kosten für die Mobilisierung des Jahrgangs 1919 zu Deutschlands Lasten einbegriffen werde. Deutsches Reich E« Drrihnndertmittiomnaachtragsttat der sächsisch.»» Regierung. Dresden. Die sächsisch: Regierung hat drm Landtage jetzt eine Vorlage zugehen lassen, in der lie erhebliche Neueinstel lungen in die außerordentlichen Staatshaushaltpläne für 1921 und 22 fordert. Die Vorlage kommt einein Nachtragsetat gleich. Insgesamt wird ein Betrag von rund 300 Millionen Mark angefordert. Die Regierung begründet die Vorlage mit der ein getretenen weiteren Geldentwertung .die sich in einer allgemein starken Steigerunader Löhne und der Betriebsstoffe äußert. Außerdem sind seit der Einstellung des Kapitalbedarfes in den außerordentlichen Staatshaushaltplan 1922 in verschiedenen Staatsbetrieben dringlich: Anforderungen für Neuanlagen aus getreten. Es handelt sich im allgemeinen darum, den werbenden Staatsunternebmunaen flüssige Betriebsmittel zur Verfügung zu stellen. An Einstellungen sind vorgesehen: Im außerordentlichen Staatshaushaltplan für 1921: Kapitalbedarf der Marmor- und Kalkwerke um 1 423 000 auf 5 423 000 Mk.: der Porzellan manufaktur Meißen um 1 115 000 auf 2 960 000 Mk.: des St:in- kohlenmerkes Zauckerode um 9 217 000 auf 18 282 000 Mk.: der Braunkohlenwerke um 40 000 000 auf 178 009 999 Mk.: der Hüttenwerke bei Freibecka um 3 985 000 auf 15 085 000 Nik.: des Dlaufarbenwerkes Oberschlema um 4 863 MO auf 8 863 000 Mark. Im außerordentlichen Staatshaushaltplan für 1922: Ka pitalbedarf der Porzellanmanufaktur Meißen um 15 383 000 auf 18 628126 Mk.: des Steinkohlenwerkes Zauckerode um 14 044 000 Mk. auf 166 658 740 Mk.; der Braunkohlenwerk- um 159 3M 000 Mk. auf 254 300 009 Mk.; der Hüttenwerks bei S j Freiberg um 30 726 000 Mt. auf 37 276 000 Mk.; des Blaufar- I 8 benwerkes Oberschlsma um 16 370 000 auf 16 722 200 Nik. zu D ß erhöhen. Ferner sollen im außerordentlichen Staatshaushalt- ' js plan für 1922 folgende neu: Titel und zwar Kapitalbedarf t der Marmor- und Kalkwerke mit 500 000 Mk.; der Münz? mit z 500 000 Mk. nachträglich eingestellt werden. s z Beanstandung des ReichsnnKrnzesrtzes durch den Reichsrat. « Berlin. Das Reichsmietengesetz, das vom Reichstag angr- i nommen worden ist, hat bis jetzt noch nicht die Genehmigung des f Reichsrates gefunden, obwohl am Donnerstag die endgültige l Beschlußfassung über das Gesetz seitens des Reichsrates erwartet ? wurde. Wie verlautet, machen sich in den Kreisen des Reichsrates i aber Bedenken dagegen geltend, das Gesetz in seiner jetzigen r Form überhaupt anzunehmen, weil es ein oerfassungsänderndes » Gesetz ist und weil es Beschlüsse enthält, die dem Rcichsrqt ' nickt Vorgelegen haben, sondern vom Reichstag selbständig hinein- gearbeitet worden sind. i Die Berliner Tagung des Rücks rusjchujjes der Deutschen z VollspartA. s Am Sonnabend und Sonntag tagte in Berlin der Reich-aus - schuß der Deutschen Volkspartei unter dem Vorsitz von Dr. : Stresemann. Dr. Streßmann gab den Bericht über die voli- > tische Lage. Die sich daran anschließende »Aussprache, an der sich ' die meisten küurenden Abgeordneten des Reichstages und des - Preußischen Landtages sowie zaulreich: Vertreter aus den Wahl - kreiien beteiligten, endete mit der Annahme einer Entschließung, ; in der der Parteileitung, der Reichstagsfrattion und der preußi- ' schen Landtagsfraktion der Partei das einmütige Vertrauen aus- j ; gesprochen wurde. - i i l ; Zuerst sranzöfifche Offerten. j t „Dem „Temps" zufolge hat der Wiedergutmachungsaus- i ' schuß der Kammer am Sonnabend einen Antrag 9epais oerad j schiedet, der die deutschen freien Lieferungen für das Wiederauf- ! hauzebiet erst nach Einholung der Preisofferten sranzömcher j Firmen zulassen will und nur dann, wenn die deutschen »Preise j niedriger als die französischen gehalten sind. Der »Antrag wurde j zum Beschluß erhoben. Der Regierungsvertreter sagte die Bc- j achtung der Resolution zu. i " G«»«»>W»ikstinmni»s t« uMlaud. - Di« gesamte ArdeiWsthaft in der aAttem-- basischen Metallindasttt« st« befchlosstLm -M 1«n. Ss handelt sich bei drm StvÄ um dl» gMnWmlichej Frag«, ob 46 Stund«» oder 46 Stünden in der Woche gearbeitet werden soll. Die Arbeiterschaft hat ein« Vertzieichsvorschl«» des Arbeitrministers abgelehnt. El« Masstürimbgtbltng be» selbständig« Mittelstand.»«. Zu ein« Massenkundgebung versammelten sich gestern die Angehörigen der selbständigen Mittelstände ans Hand- und Gewerbe im Berliner Lustgarten. Es sprachen Ver treter der Stanbesorganisationen und Innungen und all« mittelständisch - interessierten politischen Parteien. Sie gingen aus vom Selbsterhaltungstrieb des deutschen Volkes und forderten die gleichmäßige Behandlung aller Stände bei gleichen Rechten und Pflichten. Die Kundgebung richtete sich wirtschaftlich und innerpolitisch gegen die Verelendung bestimmter Schichten und gegen die Mißwirtschaft in Reich, Ländern und Gemeinden, außenpolitisch gegen die Erfüllungs- Politik. Nach Annahme einer Entschließung, in der diese Anschauung zum Ausdruck kam und betont wurde, der durch die Not der Zeit jetzt zu einem Kartell zusammengeschlossene gewerbliche Mittelstand sei fest entschlossen, den Kampf um eine Eristenz mit allen ihm zu Gebote stehenden gesetzlichen Mitteln zu führen, ging die imposant: Kundgebung aus einander. Ausland. Der Kampf der Aroßdeutschm g.gn Dr. Schober. Wir». Die Großdeutsch-n belsacren nach wie vor darauf, daß sie nur im Falle des Rücktrittes des Bundeskanzlers Dr. Schober bereit sind, mit den Christlich-Sozialen rine Mehrlxit zu bilden. Im Laufe dieser Woch: soll di: Lntsch:idung fallen. Falls Di. Schober zurücktritt, dürfte der bish:rige LaBdeshaupt- mann von Vorarlberg, Dr. Otto Lnsler, die meiste Aussicht haben, die Kabinettsbildung zu übernehmen. Neu« Kriegsvorberritimgen gegen Rußland. Prag. Zu d:n alarmierenden Nachrichten des Paris« Journal und des italienischen Paeso, daß sich Kriegsaktionen von Rußland oder gegen Rußland vorbereiten, erfährt der Korrespondent des Berliner Tageblattes aus der Umgebung des Prager Vertreters einer westlichen Großmacht, datz in letzter Zeit grotze Transporte von Militärgut donauabwärts geschickt werden. Das Militärgut soll aus österreichischen Kriegsbränden stammen, die vor kurzem von einer Macht aufgekauft worden sind. Der gut unterrichtete Prager „Ven- kom" macht unter Wiedergabe verschiedener Meldungen über bestehende Aktionen an der russischen Grenze auf den grotzen Emst der Situation aufmert'am und meint, die Folgen einer neuen Explosion im Osten wären für Europa unab- ßhbar. In der Prager russischen Kolonie, die täglich Zu wachs erhält, wird bi: Anwesenheit Wrangels in Süd- slawim lebhaft kommentiert. ZM W MMS. Tie Reichstagsfrattion der Unabhängigsozialdemokrati- fchen Partei hat am Freitag unter Beifügung des Beweis- materials folgendes Schreiben an den Reichskanzler gerichtet: „Sehr geehrter Herr Reichskanzler! Der Vorstand derRsichs- tagsfra'tion der Unabhängig-Svzialdemokrati'chen Partei bat 'ich mit den gegen den ReichLernährungsminister Dr. Hermes in der »Preße erhobenen »Vorwürfen beschäftigt. Er hat sicd davon überzeugt, daß 1. Herr Dr. Hermes im April 1920 187 Flaschen EbLwein im Gesamtwert von 8439 Mark bezogen und dafür ani 23. Juli 1929 600 Mark bezahl- hat; 2. daß Herr Dr. Hermes in einer Re'sortbZprechung am 18. Dezember 1929 eine besondere Zuwendung von Zucker an den Winzcrvcrband für Mo'Z, Srar und Ruwer ungeordnet hat. Das ist geschehen, obwohl der Verband der Reichszuckerstell: daraus hinwies, datz nach den vorliegen den Berichten eine Sonderzuweisung von Zucker nicht er forderlich sei. Ferner wurde von dem Minister ungeordnet, datz di: ZuwZ'ung im Gegensatz zur bisherigen Regelung nicht durch Pr.mtzm vorgenommm werden soll. Die Zucker sonderzuweisung wurde dann auf 4-900 Doppelzentner fcst- gLetzt; 3. datz Herr Minister Hermes im Februar 1921 erneut Wein ähnlicher Qualität, diesmal 110 Flaschen zum MM M. Roman von Richard Nordmann. 12. Nachdruck verbalen. .Eine Stunde und noch länger, Däspinida", erwiderte die ser keuchend. „»Wir haben den Wind entgegen, und ich zwinge es kaum. Ich habe es dem Herrn Doktor gesagt — heute war's nicht gut, hinauszusahren, um Damen zu holen." „DLache niemand Angst" fiel Alexander ein, und seine Hände lasteten nach den im Kahn liegenden Rudern. „Ich will Dir keifen, und wir sind in dreiviertel Stunden drüben." Aber als ob diese Worte ein Signal gewesen wären, alles hu entfesseln, ging gleich darauf ein Pfeifen und Zischen aus den Lüften nieder, Blitz und Donner und ein Regenguß, der über die vier hinprasselte und ihnen Hören und Sehen nahm. Dabei stieg und sank das Boot, daß Tonio jedesmal ein dumpfes Aechzen ausstieß und sich stöhnend an Elena klammerte, und es schien, als ob die kräftigen »Ruderzüge der beiden Männer nutzlos wären, als ob das Boot nicht nur an derselben Stelle bliebe, sondern immer um ein ganzes Stück zurückgeschleudert würde. Elena hatte ihre Kaltdlürigkeit verloren. Sie bebte am vanzen Leibe, große Schweißtropfen standen auf ihrer kalten kstirne, und ihre Finger verkrampften sich mit denjenigen An tonios. Sie hätte es ihm gleichtun und stöhnen mögen, so oft ihre Augen die Finsternis durchdrangen und das aufgepeitschte w-lde Meer vor sich sahen, dieser fürchterliche, endlose schwarze Fläche, dieses wütend« Ungeheuer, das jeden Augenblick be reit war, sie zu verschlingen. Ein furchtbarer W«Ilenstotz schleuderte das Schiff weit aus dem Kurs den sie halten wollten, d«r schäumende Gischt sprang über Bord, der Boden dockt« sith Flut und netzte di« Füße — da schrie Elena auf, und ihre weit offenen, angst vollen Augen auf Alexander gerrchtet, stammelt« si«: „Ich werde Ingenio nie mehr Wiedersehen. . . Si« hielt Tonio in ihren Armen und wußte er nicht. «Sein Kopf war auf ihre Schultern gesunten und dann halt- los in ihren Schoß geglitten; feine Augen waren geschlossen, das Antlitz fahl, der Körper regio» — « war ohnmächtig. db«r niemand nahm es wahr in diesen furchtbaren Minuten. Merv»-« kwach rasch und leise mit dem Fisch«, al Kin Lien» verstand keine Silb: davon, sie batte für nichts mehr Bs wußtsein und Empfindung als für ihre Angst. In ihrem Kopf hämmerte und sauste es, und plötzlich faßt: sie ein neuer Schreck an, ein abergläubischer Gedanke, der sich bis zum Wahn stei gerte und sie nicht mehr frnließ. Sie kämpfte an, sie wehrte sich dagegen, aber es war wie eine Art Zwangsvorstellung, dir sie nicht mehr losgab: „Die »Mutirr will mich nicht nach Hause lassen/' Sie schloß die Augen, um nichts mehr zu sehen, und von da an wußte sie nicht mehr, was geschah. kV. Es ist auf die Dauer unmöglich, gegen den Sturm zu steuern, ohne zu ermatten — auf dem Meere wie im Leden. Doktor Kerhardos kannte beid^ viel zu gut, um das nicht früher zu erkennen, als dis die Kräfte ganz vergeudet waren und die große Ermattung eintreten mußte. Es lag in seiner Ikatur, die Unmöglichkeit einer Sach: zu erkennen, wo sich andere noch in froher Hoffnung wiegten oder im Anstürmen und Lrobernwollen den Kopf wundstießen. So l>atte er auch gleich, als sich das erste grotze Sturmesmehen erhob, erkannt, datz sie Marina jetzt nicht erreichen würosn und was er vorhin zu dem Fischer gesagt hatte, war di; Wei sung, dieses Ziel aufzugehen und «inen festen Punkt zu gewinnen zu suchen, wo immer es auch sei. Er empfand es als eine Wohltat, daß das ihm nun anvertraute Mädchen sich so still verhielt, daß Antonio von einer Ohnmacht befangen war, und so die Schrecken dieser Stunde nicht in allen ihren Phasen mit- machen mußt«. Als Arzt wußte er diesen Zustand richtig zu beurteilen, er prüft«, so oft es anging, seinen Puls und es ängstigte ihn, daß dieser schwach und langsam pochte. Aber was halt seine Angst- Er fühlte sich machtlos, irgendwie einzugreifen, und sein« ganz« Sorg« war dahm gerichtet, eine Insel oder die Küste zu gewinnen, dann wollte er Wiederbele bungsversuch« unternehmen, die jetzt ebenso unmöglich als nutz los «wesen wären. Elena war von ihrem Sitz herabgeglittlm, sie lag auf dem feuchte» Boden der Barte, mit dem Kopf auf Alexan der» Knien und Antonio n«b«n ihr. mit fei»« Hon- die ihrig« fest umklammernd, das Antlitz auf ihrer Schult«. Alerond« hatte -«» Maßstab verloren, wie lange sie auf dem Mee« trieben und wie spät er fei» mochte. Da Sturm lmtte sich gelegt, es regnrt: längst nicht mehr, nur d:^ Wind pfiff noch scharf und peitschte die Wellen zu weißem «chaum, zerriß die finstern Wolken und faste sie weit über die öden Berge von Alabanien, deren Umrisse in der Feme allmählich in dunklen Zacken heroorzutreten begannen. Zugleich wurde in einiger Entfernung ein schwarzer Strich sichtbar, von dem ein winziges Licht herüberflimmerte, und d:r Fischer erkannte nach und irach einen Strand, seitab von San Marina und den anderen Inseln, eine Strecke Landes, auf der sich Küstendörfer mit kleinen Häusern befanden. > Mit erneuten Kräftm zogen di: beiden Männer an den Rudern, ihr leuchender Atem zitterte durch die Luft und ihre Leiber begannen unter den nassen Kleidern zu dampfen. Da machte Elena eine Bewegung und ihre Augen öffneten sich. Sie starrte ohne Bewußtsein dessen, was um sie oorging, lange ins Leere; dann trafen ihre Blick: das sich üb«r sie neigende Gesicht Alexanders: sie hörte feine Stimme und J>a erwachte sie zu der qualvollen Erkenntnis ihrer Lage, «k sagte kein Wort, erst als ihr Alexander den nahen Strand verkündete, stieß si« einen Seufzer aus, und ihre Hände fuhren über das eiskalte Antlitz Antonios, der regungslos neben ihr lag. Kalte Fieberschauer schüttelten ihren Körper, ihre Zähne schlugen aufeinander, und von einer gren^nlosen Apathie erfüllt, mit hängenden Armen, blickt: sie auf Tonio, den sie für tot hielt. Sie scheute sich, zu Alexander zu reden, da auch er kein Wort sprach und es war ihr. als ob sie dieses furchtbare Erlebnis ganz anders getragen haben müsse, wmn er ihr nicht gegenüber säße, mit dieser wortlosen, ehernen Ruhe und den unbewegten Mienen, die in Elena ein Gefühl des Zornes, ja d«s Hasses entflammten. Warum hatte das Schicksal nicht Ingenio auf das Schiff geführt, statt sein«? Sie wär« mit Freuden bereit gewesen, mit ihm zu sterben, anstatt dies« qualvollen Stunden mit seinem Bruder durchzumachen, -er alles das, was er zux Rettung aus dieser Lage anstellte. tat, ohne sich um Antonio und sie zu kümmern. Richt «in« einzig« Frag« hatk « an s» a«richtrt, kein Wort der Ermutigung, nichts al» -k trocken« Mitteilung- ,Sn «in« halb«» Stund« werden wir auf fest«» Boden lein, dort drüben können Sie den Strand khe», FrLukin Ekna." GvrlktzLN» folgte i Mreise von 3 S vnd Ruwer bezo tion -er llnabh land unterbreitet und erwartet en rung. Hochachtur stand der Reichst, Schreibens an ix tion des Z«ntrui Bor dem U Berlin, 12. August vorigen -er gegen den l der zusammen. - ordnete Fischer, . Huber. Der una trag auf weitere ! für die Automo rium gestellt. R des Ausschusses jungen im „Vo: Antrag auf weit wird nunmehr sc suchung sowie üb Weiter hat einmütig bcschlos erhobenen Borw; lieferung eines 3 Minister Dr. He wurde zunächst b fpondenz über die tolle über die fordern. V München. 12 wird aus Berlin Sonnabend mit d Darlegung des Ä leit gejehen, dem beit" vorzuireiien. -kr Vertrauen. Soeben wird Beweis für den Während des von Deutsch-Ostas fant mit llMersch deutscher Ossizier, auf den unsicheren schloß sich daher in die er mit einem sprach ihm, das später beim Auffi darauf wurde der und kam nach o zurück. Vor einige von Deutsch-Ojtas dem freudigen Ein habe ihn beiseite sei, seinen: Herrn er versprach, das e Askari in den Bi zahl Goldstücke au 2. bezeichnete. Di raschle Oiiizier dc beim NachZM-en den: vor fünf Jal Tin d Ter „Saarfre le: „Kam da ei Saarbrücken) Hern gnügt an einer < Hosentaiche, wie ) bemerkt dies, läßt warum er dies to Antwort des Bur schein wandelte do se dann aach wir! steckt sie sckcheunigh „Soll ich's sahn- Avpetit vergang!" ser Bub ist 1935 Heimat nicht oerlc ') Aus der „ tag, den 2. März AuL Wunsch len und geboten Li» baut am 1. V Polieren f werden. nach der zeichnerisch Lehrstoff für Tisch! zer Innenräume i perspektivische T-ars Gewölbe, Fußböde fimse, Rüstungen, Verbindungen, Tre Ausmittlung der 7 Fortgeschrittene: Gi 1«, D«!ail- und W risch« Darstellung i — Den Kursus häl ab. Auf die Anzei D«r Kam, len zur Angestellte ten den Ausbau schmelzung mit der bau verlangten die werkchajten zusamm fchaftsbund der Ai bilden. Die Verß demokratischen Afa- tchuensmännerwahl
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder