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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 05.10.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-10-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-192210052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19221005
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19221005
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1922
- Monat1922-10
- Tag1922-10-05
- Monat1922-10
- Jahr1922
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 05.10.1922
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kW »»» Vauktzo» l Donnerstag, oen 5 Oktober 1922 72 Jahrgang Nr 233 1 5 ge- mit Bttmarckpraße 8. — ch— ) dm, und die Unterstützung aller Parteien von der Deut schen Volkspartei bis zu den Vereinigten Sozialdemokraten finden, so daß es gewissennahen als Ersatz für eine Neu wahl gelten könnte. In welcher Weise schließlich diese ver schiedenen Strömungen gelöst werden, läßt sich noch nicht übersetzen, so daß ein endgültiger Termin für die Wahl des Reichspräsidenten vorläufig nicht genannt werden kann- icdnellste l.iekerunx. Luderste äuskübrune' um gleichzeitig mit der Erhöhung des Brotpreises auch entsprechende Erhöhung der Löhne und Gehälter zu wirken. Rücksicht auf die Verteuerung des Brotes bei den Regie rungskommissionen Schritte unternehmen, um die Geneh migung der Wiedereinführung der Reichszuschüsse für Le bensmittel zu erhalten. Die Zuschüsse würden jedoch nur Len niederen Einkommen zugute kommen. eine er- «rkt s elskoa 47 Erscheint täglich, nutzer Sonn- und Festtags nachmit tags. — Bezugspreis: 65,— Mk. monatlich frei ins Haus, durch die Post bezogen 195,— Mk. vierteljährlich. Bestellungen nehmen die Geschäftsstellen, sämtliche Postanstalten, Briefträger und unsere Zeitungsträger entgegen. — Einzelnummer 3,— Alk. Brief, 5857.45 72941.10 8290.35 8060 ;o 35204.10 1889,86 t 4342,9b -2340,40 49311,80 13491,85 5881,— 5866,— 2 645 Di« Gruppe Lebeko«. Gestern ist in Berlin die von dem unabhängigen Ab geordneten Ledebour herausgegebene Wochenzeitung „Der Klassenkampf" erschienen. Sie enthält an der Spitz« des a krevdAe» m Ml«». r»ic»-< Wieder Reichszuschüsse für Lebensmittel. Laut Berliner Lokalanzeiger will die Regierung Anzeigenpreis: Die sschsgespaltene Grundzeile wird mit 5,— Alk., für auswärtige Besteller mit 6,— Alk. berechnet. Im Reklame- und amtlichen Teil» kostet die dreigespaltene Zeile 12,— Alk., für Auswärtige 14,— All. Schlutz der Anzeigenan nahme vorm. 10 Uhr. Fernsprecher Nr. 7. Drahtanschrift: „Tage blatt". Postscheckkonto Leipzig 86 697. Ser MWzek Mem. Die Vernehmung des Hauptangeklagten. Leipzig, 4. Oktober. Der zweite Derhandlungstag „Ich habe der Organisation meid Ehrenwort ge geben, zu schweige» und zu gehorchen." Zu diesem Punkt zur Rede gestellt, sagt der Ange klagte, dem der Vorsitzende wegen der langen Dauer der Vernehmung gestaltet hat, auf einem Stuhl vor dem Rich tertisch Platz zu nehmen, er habe den Brief in der Ver wirrung der Untersuchungshaft geschrieben. Der Brief habe einen anderen Sinn, als man ihm unterlege. Hierauf wird der Untersuchungsrichter Dr. Alken ver nommen. Auf die Frage, warum er ein von Techow bean tragtes nachträgliches Protokoll über dessen innere Stellung nahme zu Rathenau nicht ausgenommen habe, erwiderte er, ein solches Verlangen sei nie an ihn gestellt worden. Die Ver teidiger intervenieren scharf: das müsse ein Mißverständnis sein. Techow selbst erinnere daran, er habe dieses Verhör ausdrücklich deshalb beantragt, weil er vorher in der Sprech stunde mit seinem Onkel eine Unterredung gehabt habe, und dieser ihm geraten habe, er möge bestimmte Feststellungen über sein Verhältnis zu Rathenau und dessen Politik nie derlegen. Unter dem Eindrücke dieser Erklärung hielt der Un tersuchungsrichter die Möglichkeit nicht für ausgeschlossen, daß Techow, wenn auch nicht so bestimmt, das Ansuchen nach einem besonderen Protokoll gestellt habe. - . Der jüngere Techow, der den Eindruck der Of fenheit und Glaubwürdigkeit macht, wird befragt, warum er eine Zusammenkunft zwischen Stub enrauch, von dem bekanntlich der Plan des Attentats ausgegangen ist, und Kern vermittelt habe. Er erwiderte, Kern habe über Stu benrauchs Attsntatsplan am Telephon ironisch gesprochen, und deshalb habe er es für nützlich gehalten, die beiden zusammenzuführen, denn er selber verabscheue jeden Mord. Außerdem befänden sich er und Stubenrauch noch in einem sehr jugendlichen Alter. Als er von dem Morde hörte, sei sein erster Gedanke gewesen, daß Kern und Fischer die Tat vollbracht hätten. Als sein Bruder nach Hause kam, habe er den Eindruck gehabt, daß auch dieser bei der Tat beteiligt gewesen sei. Der Hausarzt der Familie Techow erklärt als Sach verständiger, bei Hans Techow sei die linke Körperseile seit den Pubertütsjahren in der Entwicklung zurückgeblieben; in folge Kränklichkeit mußte er viel liegen und sei so zur Be schäftigung mit Ler Politik gekommen. Der ältere Bruder sei insofern abnorm, als er bereits aus das geringste Quan tum Alkohol reagiere. Die Zurechnungsfähigkeit der beden Brüder sei zweifellos gemindert. Nach der Vernehmung des Sachverständigen wird die Verhandlung geschlossen und auf Donnerstag 9 Uhr vertagt. Die deutschen Leistungen gemäß dem Versailler D/tat. Die Reparationskommission begann am Dienstag mit der Herausgabe von halbjährlich erscheinenden Heften, die in französischer und englischer Sprache Dokumente und Sta tistiken enthalten werden. Das hauptsächlichste Kapitel des ersten Heftes behandelt die Naturalleistungen nach dem Was- fenstillstandsabkommcn, die Barzahlungen und Okkupations- kosten. Ein Mitarbeiter des „Intransigeant" zitiert aus dem Kapitel der Okkupationskosten folgende Zeilen: Bis 30. April 1921 betragen die Ausgaben für Okkupationen 2 132 Mil lionen Goldmark für die Alliierten, 1011 Millionen für die Vereinigten Staaten, was nach dem jetzigen Kurse für den Monat 314 Millionen Franken oder pro Tag mehr als 10 Millionen Franken ausmacht. Der französische Jour nalist ist ehrlich genug, seine Entrüstung darüber auszudrücken, er fügt zur Entschuldigung der Reparationskommission nur hinzu, daß dieser nicht das Recht der Kontrolle der Aus gaben, sondern nur die Buchführung zusteht. Die Repara tionskommission kündigt noch eine weitere Veröffentlichung eines demnächst erscheinenden Weißbuches an, die sämtliche offizielle Schriftstücke aus den Verhandlungen der Korrespon denten mit Deutschland seit, dem 5. Mai 1921 enthalten sollen. ' Deutsches Reich Auftakt zur Reichspräsidentemvahl. Berlin. In dre Reichskanzlei haben gestern mittag dir Besprechungen der Reichsregierung mit den Parteiführern über die Wahl des Reichspräsidenten begonnen. Zunächst fand eine Aussprache des Vertreters des Reichskanzlers, Vizekanzler Bauer, mit den Vertretern der Koalitionspar teien statt. Daran schloß sich eine weitere mit Vertretern der deutschen Volkspartei und der deutschnationalcn Volks partei. Die Besprechungen sind noch nicht abgeschlossen. Hier zu wird weiter gemeldet: In der Besprechung mit den Par teiführern ist vom Vizekanzler Bauer der Gedanke erör tert worden, die Wahl des Reichspräsidenten bereits im De zember bezw. im Januar des nächsten Jahres vorzuneh men. Ueber den genauen Wahltag ist aber eine Entscheidung noch nicht getroffen. Überhaupt erscheint es noch unklar, ob die Wahl in so naher Zeit schon vorgenommen werden wird. Bekanntlich ist vor der letzten Vertagung des Reichs tages von demokratischer Seite ein Antrag eingebracht wor den, wonach die Amtsdauer des Reichspräsidenten Ebert um zwei Jahre mit Rücksicht auf die allgemein: politische und wirtschaftliche Lage verlängert werden sollte. Der Reichs präsident hatte einer solchen Verlängerung seiner Amtsdauer durch den Reichstag sich zunächst widersetzt, da er bekanntlich seinerzeit auch nicht vom Volke, sondern von der National versammlung gewählt worden ist. Nunmehr wird der Ge danke vielfach besprochen, «in Reichsgesetz, das eine Ver fassungsänderung bedeuten würde, im Reichstage emzubrA- gen, das die Verlängerung der Amtsdauer des Reichsprä sidenten um zwei Jahre oorsieht. Ein solches Gesetz müßte im Reichstage mit Zweidrittelmehrheit «genommen wer- Das täglich« Brot. WTB. meldet: Das Neichskabinett hat die Beratung über die Erhöhung dch Preise für das erste Drittel des llmlagegetreides festgesetzt. Der vom Reichsminister für Er nährung und Landwirtschaft vorgelegte Gesetzentwurf, in dem etwa eine Verdreifachung des Preises für das erste Um lagedrittel vorgesehen ist, ist angenommen worden. Der Ge setzentwurf wird noch heute dem Reichsrat und dem Rrichs- wirtschaftsrat zugehen. Der Reichstag wird sofort nach sei nem voraussichtlich am 17. Oktober erfolgenden Zusammrn- treten sich mit der Angelegenheit befassen. Gleichzeitig mit der Genehmigung der Gesetzesvorlage stimmte das Kabinett dem Anträge des Reichsernährungsministers auf Erhöhung der Abgabepreise der Neichsgetreidestelle zu; das von die ser abgegebene Getreide setzt sich etwa aus gleichen Tei len aus Inlands- und Auslandsgetreide zusammen. Das Auslandsgetreide hat nach dem sprunghaften Steigen der fremden Valuten in den letzten Monaten aber außeror dentliche Preissteigerungen erfahren. Ausländischer Weizen kostete zur Zcht der Verhandlungen über das Reichsge- treidegesetz und die jetzt geltenden Abgabepreise 18- bis 20000 Mark, heute fast 84 000 Mark, nachdem der Preis bereits auf 93000 Mark und höher gestiegen war. In folgedessen war eine erhebliche Steigerung der Adgabsn- preise der Reichsgetreidestelle unter allen Umständen unver meidlich. Dementsprechend mutz auch der Preis für Mar kenbrot erhöht werden. Diese Erhöhung wird jedoch nicht vor Ablauf dieses MsMts eintreten und voraussichtlich übr« eine Verdoppelung nicht wesentlich hinausgeh««. Da die Erhöhung des Brotpreises eine schwere Belastung der min derbemittelten Bevölkerungskreise mit sich bringt, beabsichtigt die Regierung noch im Laufe dieser Woche mit Vertre tern der Arbeitergemeinschaft in Besprechungen einzutreten, Dieses Matt enthält di« amtlichen Bekanntmachung«« de« Amtsgericht« und der Amt,««»«lisch afl, sowie de» Stadtrate» zu Lichtenktein-CaklnberD. Druck u. Verlag von Otto Koch L Wilhelm Pester Lichtenstein-T., Inh. Wilhelm Pester in Lichtenstein-T., zugleich verantwortlich für den gesamten Inhalt des Blatt««. ^litxliecjskarlen Plakate Linlsäun§en Lintrittskarten Programme Statuten u. s. vv. >ei cker Druckerei cles IMteiiMn - Krllutiriir kriiwllir" - bemsprecker 7. — Montag, den 9. Oktober und Die««tag, de« 10. OK« loder l922 können wegen Rer»iO»O Ler SefchSsts- rN»»e nur dringliche Geschöste erledigt werden. Ltchtenstein-Callnberg, den 5 Oktober 1922^ Da« Amtsgericht. 3. HO 77^0 1. 84,SO , 376.- 108,«- 2t0 - 70, - 71,- 89,- 96,- 95,- 106,- 94'- 1135,- 1'40,- 77i),- 765,- 1550.- 2100,- 435 - 625.- 335,— 3775- 84^,- 885,— :660 — 2.stv, ' « 77^0 71,7S„ 390.- . 117,- . roo - » 69 25 . 67.— , 86,50 . SO,- . Ü4. - » «6,75 . 9z — . IM,- , ILOl,- , igOO — .. 600 - «Oo- „ I7vO — 220c.- . r vo,- » 66a- . 2*5.— 40Z0- „ 87S,— „ 870,- . 3200,- . Kurze wichtige Nachrichten. * Die Einberufung des Reichstages ist auf den 17. Ok tober vorgesehen. Wie Indessen der „Demokratische Zeis- tungsdienst" erfährt, ist man gebeizt, die neue Tagung Anfang oder Mitte November beginnen zu lassen, wenn nicht der Streit über den Umlagepreis zu einer ernsthaften Krise führen sollte, womit in politischen Kreisen nicht gerechnet werde. * Die Filmoberprüfungsstelle verbot, wie der amtliche preußische Pressedienst meldet, den von der Filmprüfungs stelle Berlin zugelassenen Bildstreifen Ostpreußen und sein Hindenburg der Firma Photokinohaus Schattke in Königs berg für die öffentliche Vorführung im Deutschen Reiche. * Die Gastwirte Groß-Berlins haben eine Versamm lung einberufsn, um zu der Schlsmmersteuer und zu der neuen Beherbergungssteuer Stellung zu nehmen. Für den Fall, daß ihnen von den Behörden nicht das notwendige Ent- gege.lkb.urux.1. gezeigt wird, drohen sie, nach dem Vorgänge! der Lichtspieltheater mit Schließung der Betriebe. * In Köln ist Dienstag nachmittag das erste Flugzeug der Instone-Air-Linie unter dem Namen City of London, das für den regelmäßigen Luftverkehr bestimmt ist, mist englischen Journalisten an Bord gelandet. Es ist ein täg licher Dienst London—Köln mit Zwischenlandung in Brüs sel vorgesehen. Lichimfteia-EaUober«. hörte fast ausschließlich der Vernehmung des Hauptange klagten Ernst Werner Techow. Ueber die Ziele der Organisation L und über die Beweggründe, die ihm zum Beitritt veranlaßten, verweigerte er die Auskunft. Dann gibt er eine sehr ausführliche Darstellung darüber, wir er dazu gekommen sei, die Stelle eines Chauffeurs für das in Dresden erwartete Auto anzunehmen, das „nationalen Zwecken" dienen sollte. Ueber die Art dieser nationalen Zwecke befragt, sagt Techow, man habe ihm stets gesagt, cs sei beabsichtigt, in das besetzte Gebiet zu fahren und dort von der Entente zurückgehaltene deutsche Gefangene zu be freien. SchlüUich gibt Techow aber zu, daß er in den letzten Tagen vor dem Mord von Kern ringewrjht worden sei. Kern sei der Uebrrzeugung gewesen, daß nur eine streng 1 national denkende Regierung Deutschland wieder hoch- I bringen könne. Eine solche Regierung an die Spitze zu 1 dringen, könne aber nur mit Gewalt erreicht werden. Man I müsse eine politisch linksstehende führende Persönlichkeit be- I seitigen, dann käme der Bürgerkrieg und dann werde die f Rechte siegen. Techow gibt weiter zu, Kern habe/ihm un- mittelbar vor der Tat gesagt, daß es Rathenu sei, der er mordet werden müßte. Techow will dir Gründe, die Kern l leiteten, bis auf wenige, nicht gebilligt haben. Auf die Frage des Vorsitzenden, weshalb er trotzdem seine Beteiligung an dem Morde zugesagt habe, erwidert Techow, er habe gänzlich unter dem suggestiven Einfluß Kerns gestanden, sei völlig in dessen Gewalt gewesen. Am Abend vor der Tat sei Kern auf ihn zugetreten und habe zu ihm gesagt: Jetzt mußt du die Fahrt unter allen Um ständen machen. Es gibt jetzt kein Zurück mehr für dich. Du brauchst nur denWagen zu führen. Er habe ihm die Hand entgegengestreckt und er, Techow, habe, da man ihm keine Zeit zum Ueberlegen gelassen habe und alles so schnell gegangen sei, eingeschlagen. Vorsitzender: Haben Sie Ihr Ehrenwort gegeben? U Techow: Nein. D Vorsitzender: In der Voruntersuchung haben Sie aber dementsprechend ausgesagt. Techow: Das Protokoll ist nachher r>M dem Untersu- . Hungerichter selbst berichtigt worden. Um 12 Uhr tritt ein« kurze Pauss ein. Nach der Pause wird ein Brief Techows aus der Untersuchungshaft an seine Mutter verlesen, in welchem er schreibt: bestelle» idren Lecksrk sn DiVebsZcdev WW-WMWWW ! kk Mdtenttetn-Callnbera, Hohndorf, Röblitz, Bernsdorf, Rüsdorf, St.Egidien, , 1 _ LeiuriLsort, Marienau, den Mülsenarund, AMchnappel und Tirschheim.
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