Suche löschen...
Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 13.11.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-192211138
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19221113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19221113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1922
- Monat1922-11
- Tag1922-11-13
- Monat1922-11
- Jahr1922
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 13.11.1922
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Im nommen sind, scheiden am 19. November aus, soweit sie in den Nachwahlen nicht wiedergewählt worden sind. Einschränkung des Beamtenapparates. Wie wir aus gut unterrichteter Quelle hören, wird die Reichsregierung zum Ausgleich des Budgets in Ver folg der Verhandlungen mit der Reparationskommission be reits zu Beginn des neuen Jahres in allen Ressorts eins Einschränkung des Beamtenapparates vornehmen und in erster Linie alle entbehrlichen kündbaren Angestellten entlassen und zwischen den einzelnen Ressorts einen Ausgleich innerhalb der Beamtenschaft vornehmen. Verhaftung unter Verdacht des Landesverrates. Der zweite Vorsitzende des Bezirksbetriebsratcs' der Reichseisenbahndirektion Berlin, August Baer, ist von Be amten der politischen Polizei in seiner Wohnung verhaftet worden. Die Verhaftung, die großes Aussehen erregte, er folgte auf Grund eines richterlichen Haftbefehls, der von den Berliner Gerichtsbehörden erlassen worden ist. Wie wir hören, handelt es sich dabei um eine Anschuldigung gegen Baer, der sich angeblich des Landesverrats schuldig ge macht haben soll. Cs wird Baer zur Lait gelegt, das; «r sich mit der Entente in Verbindung setzte und dort Mittei lungen gemacht habe, die als Landesverrat ausgelcgt werden. Ausland. 59900 Flugzeuge für Ruhland? Moskau. Ein Mitarbeiter des „Manchester Guardian" berichtet über die Vorbereitungen, die von der Sowjetregie- rung zur Einrichtung eines ausgedehnten Luftoerkehrsnetzes getroffen werden, das dem Namen nach durchaus russisch sein soll, in Wirklichkeit aber auf Arbeit deutscher Ingenieure und Flugzeugführer beruhen wird, die angeblich 50000 Flug zeuge herzustellen im Begriffe sind. Es soll ein Netz von groben Hauptverkehrslinien über Ruhland hinweggeführt und sodann Verkehrslinien zum Anschluß an die angrenzenden Gebiete angelegt werden. Die deutschen Berater der Sow jetregierung sollen erklärt haben, bah man zur wirtschaftlichen Wiederherstellung Ruhlands auf dem Luftwege in wenigm Monaten mehr erreichen könne, als auf anderer Weise. In mehreren der von Moskau angenommenen Pläne wird auch die Heranbildung eines ausreichenden russischen Personals vorgesehen, doch sollen zunächst sämtliche Stellen von Deutschland besetzt werden, das dadurch in den Stand ge setzt wird, sich mit dem Bau und Betrieb von Flugzeugen mo dernster Art, die nach dem Versailler Vertrag in Deutschland selber nicht hergestellt werden dürfen, vertraut zu machen. vslk in Not! Berlin, 12. November. Der Arbeitsausschuh deuricher Verbände verbreitet den nachstehenden Aufruf, den man als ein erfreuliches Symptom der sich befestigenden Einigung des deutschen Volkes im Hampf gegen das Versailler Dik tat nur auf das wärmste begrüßen kann: „Die Not des deutschen Volkes steigt von Tag zu Tag. Teuerung und Mangel am Nötigsten drücken auf die breiten Schichten mit schwerer Wucht. Unsere Mittel sind erschöpft. Wertvollster Teil« unseres Gebietes beraubt, in der Entfaltung unserer Wirtschaftskraft gehemmt, vermögen wir die zu einer ausreichenden Lebenshaltung des Volkes WOWM« WN M WLtenttein-Lallnbera. HoLndmf, RödNtz, Bernsdorf, Büsdorf, St-Eaidte«. Heinrichsort, Marienau, den MMenarund, Auhschnavvel und Tirschdebu. Montag, de» IS November W22 72. Jahrgang Nr. 264 Regierm mit iMMm GM«! »utter 6rvn! von 8—9 Uhr Anfangsbuchstaben A—D Ikr ab Gegen de« das ste Dänre. der Kuster, »t iri^en Lke- unck 1922. l u. fr-au Erscheint täglich, außer Sonn- und Festtags nachmit- tags. — Bezugspreis: 160,— Mk. monatlich frei ins Haus, durch die Post bezogen 480,— Mk. vierteljährlich. Bestellungen nehmen die Geschäftsstellen, sämtliche Postanstalten, Briefträger und unsere Zeitungsträger entgegen. — Einzelnummer 7,— Mk. Lichtenstein Callnberg, am 13. November 1922. Der Stadtrat — Unterstütz»» gSawt. — 1-2 Vorlegung aber 1922. „«aaBerWaNuag Drollette. mscke ilick. llimlerlieim die nächsten 2 Wochen ugsankäge find bei S-H 3-L unbefriedigt. Man findet es unmöglich, mit der deutschen Regierung zu einer Verständigung zu gelangen aus dem ein fachen Grunde, weil die letztere nicht itt der Lage war, der Kommission irgend welche konkrete Vorschläge zu unterbrei ten. Die allgemeine Meinung in London ist die, dah die Lage in Deutschland außerordentlich ernst ist und dah gleich zeitig die Regierung Dr. Wirth zu schwach ist, um irgend eine endgültige Entscheidung zu treffen. Vom Standpunkt des abwärts gleitenden Deutschland wird es als notwendig angesehen, dah eine starke Regierung, die imstande ist, selbst die Verantwortung zu übernehmen, an Stelle der jetzigen schwachen Kombination tritt. Diese plötzliche Einstellung der englischen Presse ent spricht dem früheren Vorstoh der französischen Zeitungen, die hinter Loucheur und Barthou stehen, dah man in Deutsch land die Jndustriekrejse mit zur Regierungsverantwortung zulassen solle, da ohne die deutsche Industrie keine Lösung des deutschen Wührungs- und Schuldenproblems gerantiert erscheinen könne. Diese etwas allzu aufdringlichen Ratschläge des Auslandes erübrigen sich jedoch, da Dr. Wirth dabei ist, eine Rekonstruktion des Kabinetts durch Hinzuziehung der Wittschaftskreise oorzunehmen. In Reichstagskreisen hält man es für unmöglich, dah der Kanzler am Dienstag vor dem lm. l-Aufuahmev Luftschiff au» M-Q R, S, Sch. St. T-I Dürfe« Bkttt euchiM die «mtNchen Bekanutmachmrs«« de« Amt-geeicht« und der Am1«o»Wo»tfch«f1, fo»1« de« S1adtr»1e, p» Lichteu8«i«.L«lI«»erch NruS u. Verlag von Otto Koch L Wilhelm Pester Lichtenstein-T., Inh. Wilhelm Pester in Lichtenstein^., zugleich verantwortlich für den gesamten Inhalt des Blatt«. mälungs ILn-erm rster, öerlin. Berlin, 12. November. Die Reparationskommission hat te ihre Abreise auf Freitag nachmittag 2 Uhr mit dem Pa riser Schnellzug festgesetzt und war auch pünktlich auf dem Bahnhose. Da der Zug aus Warschau aber mit 50 Minu ten Verspätung eintraf, entwickelte sich in. der langen Warte zeit noch lebhaftes Gespräch, das sich natürlich vielfach um die Berliner Erlebnisse und Eindrücke drehte. Sehr angeregt war die Unterhaltung rund um Barthou, der mit General Rollet und Bankier Hugenin zusammen stand. Hier sprach man viel von der politischen Bedeutung und Entwicklung in Deutschland und dabei fiel wirklich das von den Pariser Korrespondenten heute früh zitierte Wort von der „Flucht vor der Verantwortung", als Parallele zur deutschen Kapi- talsflucht, aber es fiel schon mit Beziehung auf die bevor stehende Umbildung des Reichskabinetis. In dem Augen blick, da sich ergehen wird, dah man hier eine feste Regie rung auf breiterer Basis besitzt, in welcher auch die Indu striellen in hervorragendem Matze vertreten seien, wird sich Anzeigenpreis: Die sechsgespalten« Erundzeile wjrd mit 8,— Mk., für auswärtige Besteller mit 10— Mk. berechnet. 2m Reklame- und amtlichen Teile kostet die dreigespaltene Zeile 20,— Mk.. für Auswärtige 24— Ml. Schluß der Anzeigenan nahme vorm. 10 Uhr. Fernsprecher Nr. 7. Drahtanschrift: „Tage blatt". Postscheckkonto Leipzig 86 697. Vertrauen der Welt bedeutend leichter gewinnen lassen. Die Auffassung in London. London, 12. November. Don dem Ergebnis der Reise Reparationskommission nach Berlin ist man hier sehr Spo««e«df Am D!root«s, de« 14. November 1922 erfolgt, »NNW M 8MIW an die Empfänger von Rentenbethilse auf dem Güter» H«h«h0fe und zwar: Plenum mit einer Erklärung über die unbefriedigenden Ver handlungen mit der Reparationskommission tritt, ohne durch eine Ergänzung und Auswechslung seiner Mitarbeiter im Kabinett zu zeigen, daß neuer Arbeitsgeist in die Regierung kommt. Der Reichskanzler hat auch die Initiative zu einer Ergänzung und Erneuerung des Kabinetts ergriffen. Wegen des Widerstandes der Sozialdemokraten soll es auch diesmal noch nicht zu einer großen Koalition kommen, aber man will, die ins Kabinett zu berufenden neuen wirtschaftlichen Fachmänner so wählen, daß sie das Vertrauen der Parteien von der Sozialdemokratie bis zur Deutschen Volkspartei genießen. Neu zu besetzen wären die Ministerien des Aus wärtigen und des Wiederaufbaues. Für die beiden Ver kehrsministerim, besonders für das Reichspostministerium, wünscht man schon lange einen Ministerwechfel, und auch um einen Minister ohne Portefeuille wird gedacht. Die Rep ko wieder in Pari«. Pari«, 12. November. Die Reparationskommissivn ist gestern nachmittag mit dem Warschauer Schnellzug in Pa ris eingetroffen. Die belgischen Delegierten Delacroir und Bemelmans hatten bereits in Lüttich dm Zug verlassm. Sie begeben sich nach Brüssel, um sich mit der Regierung zu besprechen. Morgan präsidiert der Bankierkonfevenz. Paris, 12. November. Pierpont Morgan reiste gestern von London nach Paris und wird dort sogleich «ine Bespre chung mit der Reparationskommission im Hotel Astoria ha ben. Das Ergebnis dieser Besprechung dürste bestimmt dis Abhaltung einer neuen Bankierkonferenz sein, in der Mor gan den Vorsitz führen wird. Morgan ist durch seine Reifen nach Rom und London über die Wünsche und Absichten der italienischen und englischen Regierung unterrichtet und er hält jetzt in Paris Aufschluß über die französischen Strö mungen. Am Montag trifft in Paris der Newyorker Volks wirtschaftler Jmks ein, der eine hervorragende Rolle auf der Berliner Sachverständigen-Konfermz gespielt hat. Jenks wird Morgan entgehend über di» Berliner Situation unter richten, so datz Morgan vor der Eröffnung der zweiten Bankierkonferenz ein vollständiges Bild der finanziellen Ge samtlage in Europa erhalten hat. Den HarDtpunkt der Besprechungen wird auch hier die Stabilisierung der Mark bilden. Deutsches Reich Die große innerpolitische Reichstagsdebatte. I Berlin. Nach den Dispositionen des Reichstagspräsi- R dentm soll dem Aeltestmrate vorgeschlagen werden, in die- I ser Woche vier Plenarsitzungen abzuhalten und mit Rück- I sicht auf die Wahlen in Oberschlesim erst wieder am 21. November zusammmtretm. Der Kanzler wird am Dienstag seine große Rede halten. Hieran schließt sich eine zweitägige Debatte der Parteien. Die oberschlesischen Vertreter de« Reichstages, die noch aus der Nationalversammlung Mer- . gelben Monatsausweises find Lie erforderlichen Sutschrine vorher im Unterstützung«, amt abzuholen. S-10 . lO-11 , 11-12 » 12-1 . IMK MM SEMM H«te Mvntnr, den 13. November 1922 und «arge« den 14, November 1922 auf dem hiesigen Güterbahnhofe gegen Vorzeigung und Abgabe der An zahlung» quittunpen- Lichtenstein Callnbera, am 13. November 1922. Der R«1 der Stadt. ilM Wr rt 6is «fffsllit. Kurze wichtige Nachrichten. * Aus Berlin wird berichtet: Gestern sand eine Bespre chung des kürzlich eingesetzten Ausschusses für Wirtschaftsfra- jgen statt, der mit der Ausarbeitung eines Wirtschaftspro- jgramms beauftragt ist. Der Ausschuß tagte unter dem Vor sitz des Reichswirtschaftsministers. Die Beratungen selbst hat ten bis jetzt noch kein Ergebnis, das verzeichnet zu werden ver diente. * Am 11. November fand in Whitehall (England) zur Erinnerung an den 4. Jahrestag des Waffenstillstandes eine Feier statt. Für 2 Minuten stockte km Reichs der ganze Ver kehr als Achtung vor den Gefallenen. * Bei Tampiegne, an der Stelle, wo vor 4 Jahren der Waffenstillstand unterzeichnet wurde, enthüllte Poincaree ein Denkmal, wobei er die übliche Schmährede gegen Deutsch land hielt. * Die Meldung, als habe die Reichsbahn für ihren O Betrieb ungeeignete englische Gaskohle beschafft, wird von dieser Stelle als falsch bezeichnet. * Auf der Heidelberger Sternwarte wurde am Sonn abend ein heftiges Erdbeben registriert. Der Herd scheint in Südamerika zu liegen. Näheres ist noch nicht bekannt. * Die bayrische Regierung dementiert alle Putschre- jgierung und daß sie allen Versuchen, die öffentliche Ordnung zu stören, mit Nachdruck entgegentreten wird. * Die Braunschweiger Regierung weigert sich, dem Buß tag (22. November) die staatliche Anerkennung zu verlei hen, es entsteht dadurch ein Konflikt mit der christlichen Elternschaft, die ihre Kinder an diesem Tage nicht in die Schule schicken will. Wird das Reich gegen das verfassungs widrige Verhalten der braunschweigischen Regierung ein- schreiten? * Die englische Negierung erklärt, sie wisse nicht, wo sich der Sultan gegenwärtig befinde; sie habe aber die Gewiß heit, datz er nicht an Bord eines englischen Kriegsschiffes geflüchtet sei. >
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite