Suche löschen...
Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 18.11.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-11-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-192211184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19221118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19221118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1922
- Monat1922-11
- Tag1922-11-18
- Monat1922-11
- Jahr1922
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 18.11.1922
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
WM-MW UW N» riLtmstern-Tallnberi, Kobndorf, MdW, BernsLorf. RSrdorl. SIEaiLIea. L«i>ÜL«rt, Marienau, den MMenarund, Kublchnavvel und Tirschbei«. »»M^fcheft, f»»1« d«» St«dtr«te» Licht««8«i«.E«N«KerA Diese« Blutt enthLlt die «mtlich^a Bednuttmach«»-«» de» Amtegericht» u«d der Amt«« 72. Jahrgang Nr 269 Sonnabend, de» 18. November r»22 Cuno bei der Kabinettsbildung V. Erscheint täglich, au her Sonn» und Festtags nachmit tags. — Bezugspreis: 160,— Mk. monatlich fr« ins Haus, durch die Post bezogen 480,— Mk. vierteljährlich. Bestellungen nehmen die Geschäftsstellen, sämtliche Postanstalten, Briefträger und unsere Zeitungsträger entgegen. — Einzelnummer 7,— Mk. Demi u. Verlag von Otto Koch L Wilhelm Pester Lichtenstein^., Inh. Wilhelm Pester in Lichtenstein^., zugleich verantwortlich für den gesamten Inhalt des Blatte«, Berlin, 17. November. Der mit der Kabinettsbildung beauftragte Geheimrat Tuns ist heute nachmittag um V26 Uhr aus Hamburg wieder in Berlin eingetroffen und hat sich zum Reichspräsidenten begeben, um die weiteren Ver handlungen über die Kabinettsbildung zu führen. Im Reichs tag selbst herrschte heute nachmittag vollständig Ruhe, da man vor dem Wiedereintreffen des Geheimrats Cuno keiner lei Schritte in der Frage der Kabinettsbildung unternehmen kann. Selbstverständlich hat aber gerade diese Unterbrechung der Verhandlungen zur Bildung der verschiedensten Gerüchte geführt.' So versucht man, den gestrigen Beschluß der So zialdemokraten, der bekanntlich einer Kabinettsbildung durch Cuno grundsätzlich zustimmte, dahin auszulegen, daß sich diese Zustimmung nur auf die Person Cunos, nicht aüf ein künftiges Kabinett Cuno erstrecken soll und das; die Sozialdemokraten jedes Kabinett ablehnen würden, in dem ein Mitglied der Deutschen Volkspartei sitzt. Bemerkens wert ist, daß sich die Sozialdemokraten selbst demgegenüber sehr zurückhaltend benehmen und daß der Vorwärts heute abend erklärt, seine Partei habe einstweilen keinen Anlaß, sich mit den verschiedenen Gerüchten, die über ihre Haltung verbreitet würden, ausemanderzusetzen, da hierüber in den weiteren Verhandlungen Klarheit geschaffen werden würde. Im allgemeinen beurteilt man heute die Lage allgemein weniger zuversichtlich als gestern abend, da es scheint, als ob die bekannten Differenzen zwischen Sozialdemokraten und Deutscher Volkspartei um die Besetzung einzelner Ministe rien auch jetzt noch fortbestehen. Die Leipziger Sozialdemokraten zur Regierungsbildung. Leipzig, 18. November. Die Parteileitung der Ver einigten Sozialdemokratischen Partei im Bezirke Leipzig be schäftigte sich in ihrer gestrigen Sitzung mit der durch den Rücktritt der Reichsregierung geschaffenen politischen 'Lage. Nach eingehender, lebhafter Aussprache gelangte eine Entschlie ßung einstimmig zur Annahme, in der u. a. gesggt wird': „Die Parteileitung erklärt sich gegen jede Beteiligung an einer Regierung mit der Stinnes-Partei und ist der Auf fassung, daß das „Kabinett der Persönlichkeiten" nur eine unerhörte Diktatur der Stinnespartei bilden würde und for dert, von allen weiteren Unternehmungen abzusehcn, die Deutsches Reich Die R«pko kommt wieder nach Berlin. Berlin. Das Pariser „Journal des Debats" meldete gestern, in Kreisen der Reparationskommission bestehe ernstlich die Absicht, sich nach Bildung der neuen deutschen Regie rung nochmals nach Berlin zu begeben, um persönlich die Zusage der Reichsregierung entgcgenzunchmen, daß sie sich in der Neparationsfrage aus den Boden der letzten Wirth- schen Vorschläge stelle oder andere Vorschläge der neuen deut schen Männer entgegenzunehmen. v. Knillmq gegen Blumtritt. München. Im Verlauf der Aussprache im Landtag machte, wie gemeldet, der sozialdemokratische Abgeordnete Blumtritt, der früher der USP. angehörte, sehr abfällige Ausführungen über das „Schlagwort von der Kriegsschuld lüge", mit dem jetzt in übler Weise operiert werde. Dejr Ministerpräsident v. Knilling gab hierauf, wie nachträglich gemeldet wird, folgende Erklärung ab: „Wir haben aus dem Munde des Abgeordneten Blumtritt Worte zur Kriegs schuldftage vernommen, von denen ich den Eindruck hatte, f Kurze wichtige Nachrichten. * Das sächsische Kesamtministerium hat jn seiner Sitzung vom 17. November beschlossen, den neugcwählten Landtag auf Freitag, den 1. Dezember mittag 1 Uhr einzuberufen, t * Der Reichstag erledigte gestern nur kleinere Vor lagen u. a. wurde die Znseratensteuer neu festgesetzt sowie l die Zuständigkeitsgrenze der Gewerbe- und Kaufmannsgerichte i laus 840000 Mark erhöht. * Jn Berliner amerikanischen Kreisen erwartet man, auch - von Mitteilungen aus Paris, daß Morgan in allernächster j LMMMMWkll. ' I Zur Regelung der geordneten Vermietung von U»ter- I »i«termoh»«»-e» und zur Bekämpfung der überan» I -rotzen Wohnungsnot wird folgende? bekannt gemacht: I 1) Jeder Raum, der an Untermieter vermietet oder über- I lasse« war, ist binnen 3 Tage« nach dem Freiwerden beim t Wohnungsamt zur Weitervermieiung anzuzeigen. ZnrAn- I Meldung oekpfltchtet ist der Unteroermleter. Es ist untersagt, I ohn.^ Zustimmung des Wohnungsämter bisher an Unter- I Mieter, vermietete Räume anderweit zu vermieten oder zu I überlassen. I 2) Die Zuweisung einer Untermieterwohnung erfolgt I nach Eintragung in die Wohnungssuchendenliste für Unter- I Mieter. Meldungen hierzu nimmt das Wohnungsamt I entgegen. Zuwiderhandlungen gegen die Bestimmungen zu 1 werden Mit Geldstrafe bi» zu 1500 Mark oder Hast bi» zu 14 Tagen bestraft f Lichtenstein-Callnberg, am 11. November 1922. Der Rat der Stadt Lichteaftei« Lalladerg. l Wohnungsamt — daß sie jedem, der Deutscher nicht nur dem Namen nach ist, die Scham- und Zornesröte m das Gesicht treiben müsse. Im Namen der bayrischen Regierung fühle ich mich verpflichtet, dem tiefsten Bedauern darüber Ausdruck zu verleihen, daß solche Anschauungen von der Rednertribüne! eines deutschen Parlamentes aus in die Welt gehen kön nen." Die Erklärung des Ministerpräsidenten wurde von der Mehrheit mit stürmischem Beifall und mit lebhaften Zurufen gegen den Abgeordneten Blumtritt aufgenommsn. Zeit in Berlin eintreffen wird, um hier über die schwebenden Finanzfragen Besprechungen auszunehmen. — An zustän diger Stelle war eine Bestätigung dieser Meldung nicht zu erlangen. * Der Aeltestenrat des Reichstages ist auf heute Vor mittag 11 Uhr einberufen, um zu beraten, ob der Reichstag während der Versuche zur Neubildung der Regierung wettere Plenarsitzungen abhalten soll oder nicht. * Der türkische Sultan ist mit seinem Sohne unter eng lischen Schutz nach Malta abgereist; er erklärte, nicht ab danken, sondern sein Leben in Sicherheit bringen zu wollen. * Aus Santiago de Chile wird telegraphiert, daß ge stern neuerlich zwei Erdstöße sowie eine Springflut in der Nähe von Coquimbo beobachtet worden sind. Die Oster insel, die zu Chile gehört, ist im Meere versunken. auf die offene oder verdeckte Form der Großen Koalition Hinzielen. Wenn die innen- und außenpolitische Linie, dis in der letzten Note an dir Reparationskommission bezeich net wurde, als Grundlage der neuen Regierung dienen soll, so erhebt die Parteileitung dagegen schärfsten Protest und fordert den Kampf gegen das gesamte Bürgertum und die Auflösung des Reichstages, um durch die Befragung des Volkes eine Klärung der gesamten politischen Situation her-, beizuführen." Befriedigung der Wirtschastskreis«. Berlin, 17. November. Besonders groß ist die Befrie digung über Cunos Betrauung in den deutschen Wirtschafts-, kreisen. Cuno gilt unter ihnen nicht so sehr als Wirtschafts dogmatiker, der ein alleinseligmachendes Programmstecken pferd reitet, sondern als sehr komibnattons- und einfalls reicher Praktiker. Man betrachtet in Wirtschaftskreisen dies Art, wie er 1920 den Vertrag mit dem Newyorker Harri man-Konzern zustande brachte, als meisterlichen Beweis ge. schäftlicher Mathematik. Die Hapag schien damals den Ame rikanern gar nichts zu bieten zu haben, weder Geld noch Schiffe, Cuno verstand das Gegenteil zu zeigen in geschäft lichen Werten des Wissens, der Erfahrungen, der Bezie hungen. Er liefette der Newyorker Reederei Harrimans dieses zwar nicht materiellen aber sehr positiven Güter fettig, und> Harriman fand sie sehr kaufwürdig. Die Wirtschaftskrise meinen nun, daß bei der Wiederein schaltung des materiell ganz verarmten Deutschlands in die internationale Politik und Wirtschaft eine solche Denk- und Rechenmethode, wie sie Cuno eigen ist, sehr nützlich angewen- det werden kann. Ferner glaubt man, daß das Vertrauen, daß sich Cuno bei so statten ausländischen Finanzkräften wie dem Harriman-Konzern, aber auch bei anderen Wall- strettgrötzen und beim Präsidenten Harding erworben hat — eine Zett lang wollte man ja Cuno gern als Botschafter nach Washington senden —, den dringend nötigen Ver besserungen des deutschen Kredits zugute kommen werde. Ein Reichskanzler ist aber nicht nur auf seine außenpolitischen, sondern auch auf seine innenpolitischen Fähigkeiten ange wiesen. : ' ' ' ' > ' 2-' Die Klei«h«»kel»Weeise stir Steinkohle»» find infolge «ine» wetteren bedeutenden Preieausschlag«, für Lichtenstein-Eallnberg ab 16. diese« Monat« wie folgt fest gesetzt worden: Steinkohle» vom Hele»eId». »nd D««1fchl»»k. schacht 1840—M, Steinkohlen vom Bereini-tfeldschacht 1280 —M Wr Ke» Zentner frei Hau». Preisüberschreitungen werden uauachstcktlich bestraft, außerdem erfolgt Entziehung der Bezugsscheine Wir mache« di« Käufer von Brennstoffe« darauf auf- - merksam, daß sie berechtigt find, sich die gekaufte« Brenn stoffe -weck« Nachprüfung de« Gewichte» wiegen zu lassen. Ktaktrat Lichterestein-Lallnder-, de» 18. November 1922. Anzeigenpreis: Die srchsgeivaltene Grundzecke wird mit 8,— Mk., für auswärtige Besteller mit 10,—, Mk. berechnet. Im Reklame» und amtlichen Teile kostet dir oretgeipaltene >,e te 20,— Mk.» für Auswärtige 24— Mk- Schlumder Anzeigenan nahme norm. 10 Uhr. Fernsprecher Nr. 7. TMytanschnst: „Tage blatt". Postscheckkonto Leipzig 86 697. Ausland. Eine bolschewistische Skandalaffäre. Reval. Die Kommunistische Pattei hat unlängst ge gen Sinowjew, die Lilina und Jacobsen eine Untersuchung wegen Diebstahls der Juwelen aus der „Verwaltung der Kaiserin Maria" angeordnet. Sinowjew ist Kommissar dre Nordkommune, Diktator Petersburgs, Präses der Exekutive der 3. Internationale. Lilina ist seine „Frau" und Sekretärin, Jacobsen ist der Besitzer des ehemaligen Varietee-Bordells „Bouffes" und Schwager der Lilina Apfelbaum. Es han delt sich um folgendes: Anfang 1918 — also kurz nach dem bolschewistischen Umsturz — wurde vom Rat der Volks kommissare an Stelle der „Verwaltung der Kaiserin Maria" ein „Kommissariat für soziale Fürsorge" eingerichtet. Als Leiter dieser proletarischen Fürsorge würde die „Sekretärin" Sinowjews ernannt, Frl. Lilina bezw. Frau Sinowjew, zu ihrem Gehilfen aber Herr Jacobsen, der Inhaber des be rüchtigten Varietee „Bouffes". Der betriebsame Jacobsen hat mit alter Tüchtigkeit die Juwelen des ehemaligen za- rischen Instituts in seine Taschen sozialisiert, verkaufte sie für riesige Summen an schwedische Schieber (richtiger wahr scheinlich: an in Schweden lebende Schieber) und legte dies ehrlich verdiente Geld in guter Valuta im Auslande an. Die Sache wurde ruchbar und man fürchtete, das begau- nette Proletariat würde von diesem Diebstahl etwas er fahren. Lenin selbst drang nicht auf den Galgen, sondern aus die Entfernung des geschäftstüchtigen Jacobsen. Der siel, k / „M Me M" ^4^-Grötze reichhaltige. Vücheran«stell«»s für da» Atter Vd« r—20 Fahre« und darüber; nur vorzüglich« Jugend- Weratur « Geöffnet oo,u Sonnabend, d. 18. Noo. bi« Sonnab- " k de« 25. Nao., Wochentag« von bi« V,8 Uhr. k Sonn- und Bußtag von bl« '/,6 Uhr in der I Aula der D.iesterw e gs chu le- L Alle jugendlichen und vor allem auch alle Eltern, die I deu kostbaren Wert eine« guten Buche« in der Hand I ihre« Kinde« zu schätzen wissen und sich vorher orientieren r wollen, werden eine Sammlung oorstnden, die allen Nei- I gvngen und allen Altersstufen im reichste« Matze gerecht k wird. Kinder unter 12 Jahren haben nur in Begleitung f Erwachsener Eintritt. Bestellungen können gleich in der 1 Umstellung durch Listeneintragnng bewirkt werden. Zur Deckung der Unkosten: Erwachsene 5 — Kinder 3 — Mk. r Nur in wenigen größeren Städte« wird dem öffentl. 1 Dvblikum solche Abstellung ausgemacht, man dauke es k Veewal mit mehr Interesse al« da» Jahr vorher. l Die Ivgend und besonder» auch alle Eltern und Er- » ziehe», die der ihnen anbefohlenen Jugend einen wahr- l hast treuen, echttn Freund und guten Kameraden zuführeu I wollen, find herzlich eingeladen zur Dücherschau! »Ei» gnte« Buch ist ei» edler «. starker Freund" Der Stüdt. A»«fch»b für I»g»»dpflege. P. Müllet Bors.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite