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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 29.05.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-193105299
- PURL
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19310529
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-05
- Tag1931-05-29
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von der Notwendigkeit der Fortsetzung der Versailler Präsidentschaftswahlen. Entgegen teilt wartsaufgaben in der Erhaltung des Reallohnes und des sozialen Arbeitsschutzes, der Steigerung der Massenkauskraft, der Sicherung der Lebens- häktung der Erwermosen und einer gerechten Der- Ercnze seiner Leistungsfähigkeit im nächsten Jahre, wenn nicht schon in diesem Jahre erreichen. Tie Erklärung eines Moratoriums mühte in der gan zen Welt, allerdings nicht notwendigerweise auch in England, einen Rückschlag verursachen. Den noch deuteten Anzeichen darauf hin, dah die Reichsregierung die Reparationsfrage aufwerfen werde, woraus sich zum Teil die Liquidationen erklären liehen. Tie Lage der Zentralbanken in Deutschland und Oesterreich sei gesund, aber man müsse Geduld und Ausdauer haben, um sie durch die politischen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten Hindurchzusteuern, bis sie wieder vollstes Ver trauen genössen. sitäten, in Deutschkand 24 Verwaltungs-Akademien mit zahlreichen Zweiganstalten, deren Studieil. teiter Hochschullehrer sind Ueber 240 OM Be. nationale Zusammenarbeit ein. Oesterreich, das gleichzeitig schmierigen politischen und wirtschaft ¬ habe" Zuruf von feiten Franklin Bouillons: „Ich behaupte dieses entschiedener denn je." Briand erwiderte: „Ich kann feststellen, dah die Anschluhangelegrnheit zum Stillstand gebracht worden ist. Allerdings ist in Genf die Ober, schkesienfrage zur Sprache gebracht worden, doch handelt es sich dabei Nur um eine formale An gelegenheit. Die Zurückstellung der Frage wurde vom VMerbundsrat angeordnet. Wenn ein Eng länder zum Präsidenten der Abrüstungskonferenz gewählt wurde, so muh dazu bemerkt werden, dah die Kleine Entente den Vdrsitz abgelehnt und dem Deutschen Beamtenbund herausgegebeiren Boamteir-Jahrbüches erschienen, worin das ge samte Beamtenbiidungsprobkem von Vertretern der Wissenschaft und der Berwaltungsprarks be handelt wird. Reichspräsident von Hindenburg begrüht darin die BoamtenhochschuGewegung in einem Geleitwort. «ommunW-er Aebersall Ein Toter, 10 Verletzte Hagen, 2d. 5. Anläßlich eines Umzuges der Nationalsozialisten wurden am Donnerstagabend in der Mittelftrahe die Nationalsozialisten von Kommunisten überfallen. Es fielen rasch hinter einander ungefähr 12 Schüsse. Der National sozialist Emil Wagener wurde tödlich getroffen, zehn weitere, zum Teil unbeteiligte Personen wur den durch Kops- und Bauchschüsse verletzt. Dis Täter entkamen, bevor die Polizei an der lln- fallstelle erschien. Die Verletzten wurden in das Krankenhaus ekngMefert. Die Untersuchung ist im Gange. Vas Deutsche Landooll zur politischen Lope Münster, 28. 5. Die Landvolkpartei Die Sanierung der Desterreichlschen Kreditanstalt Reparationspolitische Betrachtungen London, 29'. 5. (Funkspr.) Auf der Sitzung des Londoner Sonderausschusses, der in Verbin dung mit der Angelegenheit der Oesterreichischen Kreditanstalt eingesetzt worden ist, erklärten sich die Londoner Banken, wie die „Financial News" erklärt, damit einverstanden, ihre Depositen bei der Kreditanstalt zu belassen, vorausgesetzt, dah die österreichische Negierung die Bürgschaft über nehme. Ta diese Bürgschaft inzwischen vom öster reichischen Parlament genehmigt sei, bestehe kein Grund zur Beunruhigung. Es würde jedoch nicht fair sein, wenn man die ganze Last auf den Londoner Schultern ruhen liehe. Paris und djeu- york sollten ebenfalls ihren Teil dazu beitragen, denn es liege im allgemeinen Interesse, ein finan zielles Unheil zu vermeiden. Tie Zusammen arbeit aller führenden Finanzzcntren sei dringend notwendig. Es sei eine kurzsichtige Politik, in schwierigen Zeilen die Kredite einzuschränken. Auch die „Financial Times" seht sich für inter- VrtandS Sieg in der Kammer „Der Anschluß ist zum Stillstand gebracht" deutsche Voll ferner ungeheuren Verantwortung bewuht und bereit sein müssen, - , «Ine besondere allgemeine Krisensteuee aus sich zu nehmen. Da sich die Unwirksamkeit der bisher von der Reichsregierung gegen die Brotpreiserhöhungen durchgeführten Mahnahme» erwiesen hat, muh die unverzügliche Herabsetzung >er Zölle für Brotgetreide und Futtermittel er- 'okgen. Die sozialdemokratische Reichstagsfraktion erblickt nach alledem ihre dringendsten Gegen WeltanBauunz, Erziehung und Schule Allgemeiner Deutscher Lehrervereltz in Frankfurt a. M. Dis zweite Versammlung des Allgemeinen deut schen Lehrervereins in Frankfurt a. M. begann Donnerstag früh mit einem Trauerakt für den in Frankfurt plötzlich verstorbenen Lehrer Mari- milian Keller aus Leipzig. Dann entbot der Vertreter der Lehrervereme Frankreichs, Eng lands, Luxemburgs, der Schweiz, Ungarns, Hol lands und Dänemarks dem deutschen Lehrerverein ihrs Gvühe. Mit brausendem Beifall wurde der Vertreter der deutschen Lehrer in der Tschecho slowakei gefeiert. Alle Redner betonten di« internationale Kulturverbundenheit der Lehrer schaff. Im Mittelpunkt des Vormittags stand sodann der Vortrag von Prof. Hofsmann (Heidelberg) Freiheit zu erarbeiten. Wenn wir unser Volk nicht mehr als Gesamtheit von lauter einzelnen Individuen verstehen wollen, dann sollen wir uns durch noch so bestechende Schlagwörter von sogenanntem Kollektivismus nicht blenden lassen, sondern ruhig bekennen, dah ohne Individuen weder Volk noch Menschheit einen Sinn haben. Der neue Staat habe seine eigene Freiheit und die seiner nationalen Schulen nicht nur nach außen zu schützen gegen Bolschewismus, Faschis mus und Klerikalismus, sondern vor allem auch nach innen gegen jede Partei, die im eigenen Programm bereits eine Weltanschauung ausübt, dadurch den Weltanschauungsbegriff realisiert und die Teilansvrüche einer einzelnen Partei mit den gesäurten Anivrüchen der Nation verwechselt. Aber das in Wissenschaft fortschreitende Leben der Nation, zu dem die Schule den Einzelnen erziehen will, ist nicht das Dasein aller Parteien, sondern ist das Leben in den Kreisen, wo Idee, Nation und Menschentum ihr Sein haben. Sodann sprach Landtagsabgeordneter Julius Reiber (Darmstadt) über „DK Schule in Gefahr". Deutschlands Lehrer richten einen Notschrei an das deutsche Volk für die deutschen Schulen um der Jugend willen. Die Lehrerschaft erkenne den furchtbaren Ernst der wirtschaftlichen Notlage. Nur grohe Opfer können Staat und Volk retten. E» mühten tiefe Eingriffe ertragen werden und seit her für unmöglich gehaltene Sparmaßnahmen im Interesse der Gesamtheit hingenommen werden. Nur ein Gebiet müsse ausgenommen bleiben. Es müsse halt gemacht werden vor dem Kind um ' des Volkes willen. Deutschlands Lehrer empfinden es als Gewissenspflicht, «indringlich zu warnen vor Eingriffen zu Sparzuxcken in der Schule. Schon seit Jahren wird die Stellenzahl vermin dert. Die Klassenstärken hätten eine Höhe erreicht, die das Ende jeder eindringlichen Arbeit, ja jeder Reform bedeutet. Der Referent ging auf di« einzelnen Sparmahnahmen, wie die Kürzung aller Kredite ein und warnte besonders vor dem An griff auf die sozialen und schulgesundheitlichen Einrichtungen der Schulen. Die deutsche Schule sei ms unerträMche steigende Not und die wachsende Erbitterung der Nollsmassen droht zu schweren innerpokitischen Verwicklungen zkl führen, wenn trotz aller Warnungen der Versuch unternommen werden soMe, eine Sanierung der öffentlichen Finanzen einseitig aus Kosten der Opfer der Krise zu erreichen". Der Sta-lbelm-Aufmarsch In Breslau Ein 76jährlger wandert zu Futz von Rheydt nach Breslau Breslau, 27. 5. Während mit dem Ein treffen der Bundesführer des Stahlhelm am Mittwoch nachmittag der 12. Neichsfrontsoldaten- tag begonnen hat, befinden sich noch Stahlhelmer aus allen deutschen Landen auf dem Wege nach Breslau. Viele find bereits seit Wochen auf dem Marsch. Die ersten, die kn Breslau eintrafen, waren zwei junge Stahlhelme«: aus Düren im Rheinland, die den 1200 Kilometer langen Weg bei einer Marschleistung von durchschnittlich 40 Kilometer am Tage mit 25 Pfund Gepäck in weniger als einem Monat zu Fuh zurückgelegt haben. An schließend trafen Kolonnen und Einzelwanderer aus allen Teilen Deutschlands ein. Am Pfingst sonnabend meldete sich ein 76jähriger Stahlhelmer aus Meydt am Rhein, der sich am 8. April nach Breslau in Marsch gesetzt hatte. Auch Rad fahrer und Motorradstreifen nähern sich aus allen Straßen der Stadt Breslau. bt ihre beruflich« ' zu vertiefen uno so fliche und allgemeinen Kenntnisse zu ver. fiesen und so Ihre Leistungsfähigkeit zu steigen«. Im Zeitalter der Verwaltungsreform sind die Verwaltungs-Akademien immer mehr eine Staats notwendigkeit geworden und aus dem Kultur leben des deutschen Beamtentums nicht mehr fort- zudenken. Aus Anlaß des zehnjährigen Bestehens ist eine Sondernummer des vom Reichsoerband über „Weltanschauung, Erziehung und Schule". In der Kultur Habs man, so führte er ungefähr aus, ein Nebeneinander von Wertgebieten, unter denen Wissenschaft, Moral, Kunst und Religion .die maßgebenden seien. Unter diesen Gebieten mittelbar berührt. Die Verhältnisse seien dort! Wissenschaft das Einzige, dem es in kemeswegs so, daß sie zu Jnvestterungen du^ ^f die Kultur primär auf gar nichts Ausländer e^ttgtem. Tie Nervosttat in Franh ankomme, als den Fortschritt in der reich sei m erster Linie schuld an der Zuruckziehung Erarbeitung des wahren Wissens zu erzeugen, der Kredite und dem Verkauf der deut chen Pa-j^ Geschichte der Wissenschaft vollzieht sich pme. Wahrscheinlich seien die amerikanisches das fortschreitende Leben der Mensch- ?um größten Teil auf die Eindrücke zuruck-, und gerade der Staatsgedanke der deutschen Mfuhren, die die hartnäckigen Erörterungen des Philosophie seit Fichte sei es gewesen, der unserer Reparation-- und Schuldenproblems wahrend der Z^se Tatsache zum Bewußtsein gebracht Konferenz der Internationalen Handelskammer Die Ausgabe der Schule wird in der Er in Amerika hervorgerufen hatten. Ziehung zu einem Menschentum erblickt, das be ¬ rufen sein soll, jeden Fortschritt der Natron in Dresden, 28. 5. Aus seiner Maitagung fanden. in Dresden kann der Reichsverband Deutschers Nach weiteren Mitteilungen schloß gegen 14 Uhr Verwaltungs-Akademien unter der Leitung von der Vorsitzende Georg Wolff (Berlin) die im- Staatsminlster a. D. Professor Dr. Apelt (Leip- posamte Versammlung mit Worten des Danke, zkg) und Regierungsrat Pietsch (Berlin) aus ein« an die festgebende Stadt Frankfurt und den zehnjährige erfolgreiche Tätigkeit für unser deut. Frankfurter Lehrerverein für die Mühe der Vor- sches Berufsbcamtentum zurückbllcken. Zurzeit be- bereitnngen der Tagung. Die nächstjährige Ta« stehen, in engster Verbindung mit den Univer- gung des Lehrervereins findet in Rostock statt. Vie Mauur-tlommWon hat ihre Mbeiten beendet Berlin, 28. 5. Amtlich wird mitgetellt: Die von der Reichs regierung eingesetzte Gut- achterkoimnissioi« zur Arbeitslvsenfraae hat ain Donnerstag, den 28. Mai, ihre Arbeiten beendet. In der Schlußsitzung dankte Reichsarbeitsminister Dr. Stegerwald namens der Reichsregierung den Mitgliedern der Kommission für die mühevolle und schwere Arbeit, die sie zu leisten hatten. Das dritte Gutachten der Kommission über die Arbeitslosenhilfe ist fertiggestellt und bedarf nur noch des redaktionellen Abschlusses. Vor- aussichtlich wird das neue Teilgutachten der Neichsregierung im Verlaufe der nächsten Woche überreicht werden. Verhandlungen Wer ein zusW. Ardelts« beschaffunssprogramm der Reichsbahn Berlin, 28. 5. Wie die Telegraphen-Union erfährt, ist es richtig, daß Verhandlungen mit der Neichsregierung über ein zusätzliches Arbeitsbe schaffungsprogramm der Reichsbahn schweben, dessen Verwirklichung sie in ihrem eigenen Inter esse und in dem der deutschen Wirtschaft auf das lebhafteste begrüßen würde. Die Verhand lungen über Art und Umfang etumiger Aufträge werden noch längere Zeit dauern. daß sich meine Politik einer weitgehenden Unter stützung erfreut. . Briand erklärte ferner, daß das deutsch-öster reichische Anschlußproblem in Gens sowohl auf politischem wie juristischem und wirtschaftlichem Boden aufgeworfen worden sek. „In Wirklich keit kann die Unabhängigkeit Oesterreichs nicht beeinträchtigt werden, ohne daß der Völkerbunds- rat sich damit zu befassen hat. Es darf kein Unterschied zwischen der politischen und wirtschaft lichen Unabhängigkeit gemacht werden. Franklin Bouillon hat also nicht das Recht, zu behaupten, daß ich dis französische These in Genf verraten Gegen Bata Dresden, 28. 5. Der Tekunion-Sachsen- dienst erfährt aus Prag: Am 26. Mai sand in Prag eine große Manifestationsversammkung aller Schuhmacher der Tschechoslowakei statt, die einen stürmischen Verlauf nahm. Zahlreiche Redner er. hoben Angriffe gegen den ffchrchischen Schnh- könig Bata und sein System. Nach Schluß der Versammlung zogen einige lausend Schuhmacher durch die Prager Straßen zum Rathause, um ihre Forderungen dem Stadtrate vorzulegcn. Es wurde darauf hingewiesen, daß Bata, der in der Tschechoslowakei jährlich 30 Millionen Paar Schuhe verkaufe und einen ganz geringen Steuer satz bezahle, größere Vergünstigungen seitens der Behörde genieße als die übrigen 60000 Schuh- macher zusammen. der Behauptung des Interpellanten, daß das, hat. Andererseits war Henderson der einzige Versailler Ergebnis eine Verurteilung der Briand-1 Kandidat, der eine einstimmige Wahl erzielen scheu Außenpolitik bedeute, erklärte Briand: „Das, konnte." ist nicht wahr! Ich erwarte von der Kammer,! „Es ist nicht wahr", so schließt Briand, „daß daß sie mir bei ihrer heutigen Abstimmung recht die Nationalversammlung von Versailles dis geben wird. Jedenfalls aber bin ich bereit, das auswärtige Politik verurteilen wollte. Die heutige Tor zu durchschreiten, das zum freien Horizont, Abstimmung in der Kammer wird das beweisen führt, d. h. von meinem Posten zurückzutreten.! müssen/' (Lebhafter Beifall von links bis zur Ich habe nur den einen Wunsch: daß mein Nach- Mitte.) mit: „Parteivorstand und Roichstagsfraktiou des Deutschen Landvolkes (Christlich - Nationale Bauern- und Landvolkpartei) haben auf ihrer Tagung in Münster in Westfalen am 28. Mai die politische Lage besprochen. Es wurde da bei der schweren Enttäuschung über den Ausgang der Genfer Beratungen und über das Ausbleiben durchgreifender Maßnahmen zugunsten der bäuer lichen Veredelungswirtschaft Ausdruck gegeben. Parteivorstand und Fraktion erwarten, daß aus dem diplomatischen Mißerfolg des Außenmini sters Curtius die entsprechenden Folgerungen ge zogen werden und in kürzester Frist die aus Grund des ZollermächtigungsgesetzeS möglichen Maßnah men zugunsten der bäuerlichen Veredelungswirt schaft kn ausreichendem Umfange getroffen werden. Sollte die Reichsregierung etwa unter dem Druck der Sozialdemokratie sich gegenüber aus natio nalen und wirtschaftlichen Gründen notwendigen Forderungen ablehnend verhaften, so muß das zwangsläufig Rückwirkungen aus die Haftung der Neichstagsfraktion haben. Parteivorstand und Fraktion können sich auch von der kommenden Notverordnung eine grundlegende Besserung der Verhältnisse nicht versprechen, wenn nicht be schleunigt die Reparationsfrage von der Reichs regierung aufgegriffen und mit aller Deutlich keit ausgesprochen wird, daß das deutsche Voll die Tributlasten nicht zu tragen in der Lage ist. Das Wort muß endlich Geltung bekommen: „Erst Brot, dann Reparationen!" SMMung der sozialdemokratischen RelchslagssraNion Berlin, 28. 5. Die sozialdemokratische Reichstagsfraktion hielt am Donnerstag im Reichs tag eine Sitzung ab, in der Abg. Dr. Breitscheid einen Bericht über die politische und wirtschaft liche Lage gab. Nach mehrstündiger Aussprache wurde eine Entschließung angenommen, in der «S u. a. heißt: „Gegenüber der furchtbaren Wkrtschafts- und Arbeitsnot haben sich die bisherigen Maßnahmen der Reichsregierung als unzureichend und teil weise verfehlt erwiesen. Die Senkung der Löhne Und Gehälter mußte bald bei Ausbleiben einer entspreche den Preissenkung die Kaufkraft der Kontinenten Massen erheblich schwächen und damit die Wirtschaftskrise verschärfen. Gleichzeitig mußte diese Politik des Abbaues verhängnisvolle Rück wirkungen auf die Lage der Reichsfinanzen haben. Die Drosselung der Massenkaufkraff mußte um so verbängnisvoller wirken, als die Opfer der kapitalistischen Mißwirtschaft (!!)auch durch gesteigerte hochschutzzöllnerische Maßnahmen in ihrer harten Lebenshaltung weiter bekaishctz wurden. Die Produktion vermißt ferner eine strenge Handhabung und Ausgestaltung der Kar- teMontrolle, um die monopolistischen Hemmnisse durch eine Beweglichkeit der Preise zu überwinden und so die Krise verkürzen zu können. Trotz der Ankündigungen der Reichsregierung ist bisher nichts geschehen, durch gesetzliche Arbeitszeitver kürzung die Arbeitsplätze auf mehr Arbeitshände zu verteilen. Die Fraktion verlangt daher an erster Stelle eine Anspannung aller finanzielle«) Mittel des Staates und beschleunigte Durch führung aller wirtschaftspolitischen Maßnahmen, «m die Erwerbslos«» vor dem Untergang zu bewahren und die Konjunktur zu beleben. Sie warnt vor allen Plänen, die darauf hinauslaufen, die Be züge der Arbeitslosen-, Sozial- unk Krisenrentner weiter zu kürzen. Die Leistungen der Invaliden versicherung und der Knappschaftsoersicherung be dürfen der Sicherstellung. Eine Verschlechterung der Unfallversicherung ebenso wie ein Leistungs abbau bei der Arbeitslosenversicherung würde das Elend verinehren, ohne eine wirkliche Sanierung der gesamten Finanzen zu erzielen. Die Versor gung der Ausgesteuerten mache die Umorgani sation und Vereinheitlichung der Krisenfürsorge und sonstigen Wohifahrtsunterstützungen dringend erforderlich Die Fraktion ist sich bewuht, daß die Sicherung der sozialpolitischen Leistungen und die Besserung der Wirtschaftslage die Sanierung der öffentlichen Finanzen erfordern Sie fordert daher vor allem die Heranziehung der leistungs- 6L Stimmen Mehrheit Paris, 28. 5. Die Kammer hat mtt 318 gegen 261 Stimmen die von der radikacken Kam- mersrakfion beantragte Priorität für die radikale Tagesordnung, eine Priorität, gegen die sich die Regierung durch Mnisterpräsident Laval ausge sprochen hatte, abgeckehnt. Die Negierung hat also eine Mehrheit erhalten. Nunmehr wird ücherj die übrigen Tagesordnungen abgeftimmt. Bei der Mfttnnmmg über die eigentliche Ver trauensfrage erhielt die Regierung eine Mehr, heit von 62 Stimmen. Bei der großen außenpolitischen Aussprache der Kammer begründete zunächst Frankkin Bouillon seine äußerst scharfe Interpellation, die das Aus scheiden Briands aus dem Kabinett fordert. Er führte u. a. aus, dah dte Behauptung auf. gestellt worden sei, in Gens sei die Einstellung der deutsch-österreichischen ZoNmionsverhandlun. gen bis zum Artest des Haager Gerichtshofes er zielt worden. Das sei eine reine Komödie, denn Schober habe erklärt, daß die vorbereitenden Arbeiten zwischen den beiden Ländern fortgesetzt würden. Frankreich habe also nichts erreicht, während Oesterreich 150 Millionen Schilling aus der französischen Tasche bezogen habe. Briands Verteidigungsrede. Den Höhepunkt der Verteidigungsrede Briands bildeten dann die Erklärungen über die Bedeutung amte haben die Semesterlehrgänge und Fach, woch^n der Akademien besucht und hier eine bisher folger von der Notwendigkeit der Fortsetzung „ichf gebotene Gelegenheit gehabt ihre beruflich« der Friedens, und Annäberungspolltik gleicher-! „„d allgemeinen Kenntnisse maßen durchdrungen ist wie ich Jedenfalls hat ihre berufliche und allgemeir meine Politik Frankreich vor einer Isolierung diesen und so ihre Leistung bewahrt. Die Genfer Vorgänge haben gezeigt, -Zeitalter der Verwalk der Mittelpunkt der Depression in Europa. Hier durch werde auch das Schicksal Deutschlands un mittelbar berühtt. Die Verhältnisse seien zehn zahl« Reichsoerband . Deutsch« Verwaltungsalademien LS fähigen Kreise der Mvöllerung Im Kampfe gicin-zeing ^wiengcn ponlycyen uno wirizlyasi- gegen die Not der Arbeitslosen wird sich dasj lichen Problemen gegenüberstehe, sei vorläufig zum Sparobjekt geworden und ganze Körper schaften schlagen noch weitere Maßnahmen vor. Das war noch nie in Zeiten der Not der Fall. Stets habe man da begriffen, daß gerade dann der Schule eine besondere pflegliche Behandlung zukommen müsse. So müsse es auch bei uns werden. Mit einem Appell an die Gewissen aller Verantwortlichen, dem deutschen Volke seine Schule sei bekannt, dah Amerika seine Haftung in testüng der vorhandenen Arbeitsgelegenheit. Disl der Schuldensrage bisher nicht geändert habe. - - - — --- --- Deutschland werde seine Verpflichtungen bis zum Letzten zu erfüllen suchen, aber es werde die
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