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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 04.02.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-193702044
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19370204
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19370204
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- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1937
- Monat1937-02
- Tag1937-02-04
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Das Zdeal — gleichmäßige Beanspruchung Die Konstruktion von Landmaschinc» Die idealen Vorbedingungen für die wirtschaftliche Konstruktion einer Maschine sind gleichmäßige Bean- H-rnchungen. Nur dann können die Werkstoffe bis an die Grenze ihrer Leistung ausgenutzt und die Konstruktions- Aele mit dem geringste« Bauaufwand erreicht werden. Bei den Landmaschinen sind die Vorbedingungen in dieser Hinsicht denkbar ungünstig. Vs wird kaum ein anderes Gebiet der Technik geben, auf dem die Betriebsverhältnisse der Maschinen derartig ungleichmäßig sind. Man denke an den Acker mit allen Zufälligkeiten, an Unterschiede der Tiere, des Wetters, der Betriebsart usw. Es ist Sache der Landmaschinenkonstrukteure, diese praktischen Gegebenheiten mit dem Ideal soweit wie mög- Ah in Einklang zu bringen. Erschwerend wirkt hierbei die meist sehr geringe Benutzungsdauer der Land maschinen, die dem Bauaufwand aus wirtschaftlichen Gründen eine sehr enge Grenze nach oben zieht. Man muß also zunächst davon ausgehen, daß die Bean spruchungen der Landmaschinen sehr ungleichmäßig sind. Messungen haben immer wieder ergeben, daß im „nor malen" Betrieb nur ganz geringe Werte auftreten, die aber plötzlich sehr hoch ansteigen oder zu stoßartigen Ge waltbeanspruchungen auswachsen können. Für diese Ge waltbeanspruchungen muß man heute Wohl oder übel die Landmaschinen bemessen — ein Umstand, der von dem Ideal weit entfernt ist. Dementsprechend werden Schäden in der Hauptsache durch die Gewaltbrüche oder Verbiegungen verursacht, während Dauerbriiche selten sind. Bei der Werlstofsaus- wahl sind also die Streckgrenze, die Dehnung, die Kerb zähigkeit usw. besonders zu berücksichtigen, soweit nicht im Hinblick auf den Verschleiß auch die Härte zu beachten ist. Der Konstrukteur hat aber auch eine ganze Reihe von Möglichkeiten, um Beanspruchungsspitzcn zu unterdrücken. Er kann z. B. nachgiebig bauen, damit die Werkzeuge oder Maschinenteile Hindernissen ausweichen oder sich Bodenunebenheiten anpassen können. Er kann das Ent stehen von Massenkräften durch Verringern der Massen oder der Geschwindigkeitsänderungen unterbinden, er kann stetige Arbeitsvorgänge anstreben usw. Bei diesen Ueberlegungen hat die Großzahlsorschung gute Dienste ge tan. Erst mit ihr war es möglich, die stark schwankenden Betriebsverhältnisse in befriedigender Weise za erfassen. Der Konstrukteur steht also den ungünstigen Arbeits bedingungen der Landmaschinen nicht machtlos gegenüber, sondern ist durchaus in der Lage, seine Erzeugnisse dem Ideal einen tüchtigen Schritt näherzubringen. Gut geschmiert Das beste Oel ist auf - Im Laufe der Gebrauchszeit tritt unweigerlich ein Verschleiß der Teile ein. Auch das hochwertigste Material kann nicht die Zeit und die Beanspruchungen schädenlos überstehen. Der Verschleiß beeinflußt natürlich auch den Verbrauch. Ein Wagen, der schon mehrere 10 000 Kilo meter im Dienst steht, kommt daher nicht mit den Kraft stoffmengen aus, die er am Anfang seiner Laufbahn be nötigte. Allerdings sind die Verbrauchsunterschiede nicht beängstigend groß, solange sich der Verschleiß in nor malen Grenzen hält. Durch den Verschleiß wird dabei übrigens weniger der Kraftstoff- als vielmehr der Oelverbrauch beeinflußt. Es treten im Laufe der Zeit Undichtigkeiten ein, die zum Oelaustritt aus dem Motorgehäuse führen; außerdem wird bei undicht schließenden Kolbenringen Oel in den Verbrennungsraum geführt, wo es verbrennt, daher auch dem Schmierprozeß verlorengeht. Andererseits ist aber der Verschleiß vom Oelverbrauch abhängig. Jede Er sparnis an Schmierstoff, sei es an der Schmierstoffmenge, sei es an der Qualität, ist in Wirklichkeit keine Ersparnis, sondern nur Geldverschwendung. Man soll nur erstklassige Markenöle und Markenfette verwenden und von der Qualität in bezug auf Flammpunkt, Schmierfähigkeit und dergleichen mehr, wie von der Fabrik ausdrücklich vorge schrieben wird. Außerdem muß zweckmäßig geschmiert werden, was so viel bedeutet, daß man reichlich Schmier stoff zuführen soll, aber nicht überreichlich. Vor allem ist es zweckmäßig, während der Einlaufzeit möglichst oft das Oel zu wechseln. Das ist eine Vorsichtsmaßregel, die etwas Geld kostet, die sich aber doch in langer Lebensdauer und Verschleißfestigkett auswirkt. Wie ist es mit dem Zusatz von kolloidalem Graphit? Dieser Zusatz mutz in bescheidenen Grenzen bleiben, und zwar in den Grenzen, die von der Fabrik vorgeschrieben sind. Viele Fabriken wünschen, daß es nur während der Etnfahrtzeit^beMitzt wird. Ruhe beim Vergaserhrand Ein Vergaserbrand kann gefährlich werden, er muß es nicht immer, wenn der Fahrer die Ruhe behält. Erstes Gebot beim Vergaferbrand ist, den Brennstoffzufluß ab zustellen und den Motor auf hoher Tourenzahl laufen zu lassen, so daß der vorhandene Brennstoff und die Flamme in den Motor eingesaugt werden. Das Ablöschen des Vcrgaserbrandes geschieht durch Neberwerfen von Saud und Ersticken mit Decken oder Kleidungsstücken. Niemals - gut gefahren! ie Dauer am billigsten versuche man jedoch, durch Wasser einen Vergaserbranö zu löschen. Das leichte Benzin schwimmt nämlich auf dem Wasser fort und trägt den Brand weiter. Man braucht ix einer solchen Situation, solange die Flamme das Fahr zeug selbst noch nicht ergriffen hat, nicht zu befürchten, daß der Benzintank explodiert, vorausgesetzt, daß Siebe in der Leitung vorhanden sind. Wenn natürlich der Wagen selbst brennt, so daß durch Schmelzen der Tank lötungen Kraftstoff aus dem Tank herausfließen kann, ist es ratsam, die Umgebung des Wagens zu verlassen. Kür den Winter Zur Winterausrüstung gehört auch ein Schutz der Batterie auf ihren Energiegehalt hin. Die Klemmschrau ben sind einzufetten, damit die Bildung von „Krtech- strömen" verhindert wird. Auch die Lichtmaschine und der Anlasser müssen noch von einem Fachmann geölt werden, um wieder für sechs Monate einwandfreie Arbeit leisten zu können. Jeder Fahrer, der noch keinen Winter hinter dem Stener erlebt hat, mnß sich „umstellen". Das Wichtigste ist, um einen Motor in Gang zu bringen, stets mit durchs getretenem Kuppelungspedal zu starten. Ist das Oel im Motor durch die Kälte sehr erstarrt, dann hat es keinen Zweck, dauernd den Anlasser zu benutzen und die Batterie „auszupumpen". Mit der Andrehkurbel „lockere" man da her durch einige Umdrehungen nach jeder größeren Be triebspause erst den Motor und benutze dann die lek- trische Starteinrichtung. Hinter Scheinwerfer und Hupe Nach der grundsätzlichen Rechtsprechung des Reichs gerichts tritt der Versicherungsfall immer erst mit dem Zeitpunkt ein, zu welchem der Versicherungsnehmer von den gegen ihn erhobenen Ansprüchen des Verletzten Kennt nis erhält. Der Versicherungsschutz beginnt, falls dies beim Abschluß der Versicherung vereinbart wurde, von dem vereinbarten Termin ab. Die Versuche der englischen Straßenbautechniker sollen ergeben haben, daß ein neuartiger Straßenbelag mir rosa Färbung bet Nachtfahrten besonders gute Sicht bietet. Wenn der Kettenschutz trotz fester Verschraubung nicht festsitzen will, legt man zwischen die Befestigungsmuttern Leder- oder Gummischeiben. Vier Lahre Arbeit am Rundfunk Nationalsozialistische Rundfunkarbeit / Der erste Dierjahresplan erfüllt! Getreidesäuberung mit dem Staubsauger Lagerndes Getreide muß von Zeit zu Zeit entstrubt werden. Auf recht einfache Weise geschieht dies mit Hilfe eines Staubsaugers. Die Getreidekörner bleiben zum Entstauben in dünner Schicht noch auf dem Boden aus gebreitet liegen. Auf die Körnerschicht wird ein Draht- steb gelegt, das von einem mit Handgriffen versehenen Rahmen eingefaßt ist. Die Maschenweite des Drahtsiebcs ist derartig zu wählen, daß die Getreidekörner nicht durch die Maschen .hindurchgelangen können, sondern nur Staubteile. Zum Entstauben des Getreides fährt man mit der Saugdüse, der gleicheu Art, wie sie zum Äbsaugcn eines Teppichs verwendet wird, über das Drahtsieb strich weise hin und her. Der Staubsauger bedarf für diese Verwendung keines Umbaues oder besonderer Teile. Die Saugdüse sitzt hier zu, wie üblich, an dem Saugrohr, das von der Hand ge führt wird und durch einen Metallsangschlauch mit dem Saugstutzen des Staubsaugers verbunden ist. Um mög lichst frei beweglich zu sein, schnallt der Speicherarbeiter den Apparat mit Hilfe eines Traggestells auf den Rücken. Der Stecker des Gerätes sitzt an einer genügend langen Gummischlauchleitung. Für diesen Zweck eignet sich be sonders der Kesselstaubsauger, weil der Kessel einen großen Raum zur Aufnahme des abgesaugten Staubes bietet. Gasschutz- und Feuerlöschgerät Die Beschaffung von Gasschutzgcräten für den Luft schutz stößt insofern noch auf Schwierigkeiten, als Spezial geräte in friedlichen Zeiten für andere Zwecke kaum zu ver wenden sind. Zum erstenmal erscheint jetzt aber ein Gerät, das im Gasschutz, aber auch sonst gute Dienste tut. Es handelt sich um eine Hochdruckpumpe, die normalerweise als Feuerlöschgerät dient. Die Pumpe erzeugt einen ge schlossenen Wasserstrahl von etwa 15 Meter und mehreren Atmosphären Druck bei einer Stundenleistung von 650 Liter. Durch Auswechseln der Düse kann die Pumpe in ein Gasschutzgerät umgewandclt «ud zum Entgasen und Entgiften verseuchter Räume benutzt werden. Es be steht sogar die Möglichkeit, zur Desinfektion von Räumen Salkmischungcn zu spritzen. Fortschritt am laufenden Ban- Für den Verkehr auf dem Bodensee läßt die Deutsche Reichsbahn zur Zeit zwei nene Motorschiffe, „Schwaben" und „Karlsruhe" erbauen, die im nächsten Frühjahr in Dienst gestellt werden sollen. Die beiden Schiffe erhalten eine Länge von je 56,8 Meter und werden 800 Fahrgäste aufnehmen können. Die japanische Luftverkehrsgesellschaft plant die Ein- pchruna eines wöchentlichen Flugdienstes Tokio—London. Im Nahmen des Gesamtaufstieges des neuen Deutsch lands steht auch der Aufstieg des deutschen Rundfunks. Im Jahre 1933 hat Reichsminister Dr. Goebbels als äußeres Ziel den, deutschen Rundfunk gestellt: Verdoppe lung der Hörerzahl. Das Ziel ist buchstäblich erreicht. Äst, 1. Januar l933 betrug die Zahl der deutschen Nund- funkhörer 4 307 722 — am 1. Januar 1937 betrug sie 8167 957, das ist eine Steigerung um 90 v. H., während die Zunahme in England z. B. in der gleichen Zeit nur 50 v. H. betrug. Mit dieser gewaltigen Ausdehnung der Hörerzahl hat die Herstellung und der Absatz von Rundfunkgeräten Schritt gehalten, lieber zwei Millionen Deutsche besitzen den Volksempfänger, der 1933 geschaffen wnrde, ein Ge schenk, das von dem Teil des deutschen Volkes, der sich einen anderen Empfänger noch nicht leisten kann, mit freu diger Dankbarkeit ausgenommen worden ist und das ihnen die Teilnahme an einem kulturellen Faktor des deutschen Lebens ermöglicht, an dem es früher nicht teil haben konnte. All das sind Zahlen, die beweisen, aber es sind nicht nur Zahlen von äußerlicher Größe, es sind Zahlen mit innerem Wert. Hand in Hand nrit der Erhöhung der Hörerzahl und der Vermehrung des Apparateabsatzcs ging der geistig kulturelle Ausbau und die innere Auflockerung des Rund funkprogramms. Denn dem Hörer, dessen Interesse am deutschen Rundfunk sich — äußerlich gesehen — auch in dem immer stärkeren Besuch der Nundfunkansstellungen dartat, sollte mit den Sendungen nicht dürre Weide ge boten werden. Er sollte nicht mit Vorträgen unfrucht baren Wissenstoff in sich aufspreichern, er sollte geistige Anregung, aber auch Erholung und Entspannung nach des Tages Arbeit im Rundfunk finden. So ist, um nur ein Beispiel zu nennen, aus der unzulänglichen „deutschen Welle" der Deutschlandseiwcr geworden, dessen Programm nun im ganzen Land und darüber hinaus mit Interesse gehört wird und der es war, der 1936 im August den akustischen Eindruck der Berliner Olympiade zusammen mit dem technisch zur höchsten Vollendung entwickelten „Deutschen Kmrztvettensender" Deutschland und der Wett vermittelte. In den Sendeplänen ist allgemein das Wort hinter die Musik zurttckgetreten, und damit ist einem berechtigten Wunsch der Hörerschaft, der sich früher nicht hat durch setzen können, entsprochen worden. Während 1932 in der Sendung der Anteil der Musik 64 v. H. betrug und der Anteil des Wortes 32 v. H„ betrug 1936 der Anteil der Musik 74,4 v. H. und der Anteil des Wortes nur noch 19,4 v. H„ wobei unter „Wort" der „lederne" Vortrag zu verstehen ist, der ausgemerzt wurde. Die Zahl der künst lerischen Sendungen stieg von 260 000 auf 500 000, 1932 wurden gesendet 48 000 Programmstunden, 1936 an nähernd 76 000. Daß die technische Entwicklung des deut schen Rundfunks hinter der Programmentwicklung Nicht zurückgeblieben ist — es sei hier auch auf die Entwicklung der Ultra-Kurzwellen und des Fernsehens hingewiesen —, darüber braucht gar nicht geredet zu werden, sie ist eigent lich selbstverständlich. Zahlen beweisen! Wir haben einige dieser Zahlen aus der Entwicklung des deutschen Rundfunks in den ver gangenen vier Jahren angegeben. Vier Jahre liegen hinter uns — vier Jahre weiteren Aufbaues liegen wieder vor uns, in denen alle Kräfte des deutschen Volkes leben dig gemacht werden sollen. Auch der deutsche Rundfunk wird in diesen vier Jahren wieder auf seinem Platz sein! Wettenstarke und Störungen Der englische Rundfunk veröffentlicht statistische Er hebungen über Feldstärkemessungen und über die notwen dige Wellenstärke und die maximal zulässigen Störungen. Rund fünf Millionen Hörer haben sich an diesen Er- Hebungen beteiligt, und so können die Ergebnisse als all gemeingültig gelten. Nach diesen Erhebungen errechnet der englische Rundfunk als ausreichende Versorgung mit Rundfunk die folgenden Feldstärkewerte: Ländliche Gegend ...0,5mV/m; vorstädtische Gegend ...2mV/m—; kleine Städte ...10m/Vm —; Großstädte ... mehr als 25 mV/m. Eine Störung gilt bei einem Verhältnis von Stör- zu Nutzspannung von 1 :100 als gerade bemerkbar^ 1 :20 als dentlich bemerkbar, aber nicht unbedingt störend, 1:5 als stark störend. Legt man diese Werte der Feld stärken einem Vergleich mit der Empfindlichkeit des deut schen Volksempfängers zugrunde, so zeigt sich, daß er einen sehr guten Empfang gewährleistet. Welle Welt Nach einer Mitteilung des „Europa-Funk" hat sich einer, der gern rechnet, die Mühe gemacht, sämtliche Funk stationen der Erde zu zählen. Es sind nicht weniger als 35 700. Davon sind allerdings die meisten, nämlich 28 000, im Schiffs- und Flugverkehr tätig. Sender mit eigenem Programm gibt es etwa 7700. ,
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