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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 12.01.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-193201125
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19320112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19320112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-01
- Tag1932-01-12
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kannt Umbildung des Kabinetts zurückzutreten. Amt- bcrkchtete dem Staatspräsidenten über die Lage. K" - MinlfterprSftdent Bram an die geretteten Bergleute wurl von schon wert des ist, s ungr vom baut straf Nack gebö der den Jahr Seim den weit «uf I könne »u »e ein Si ner Ko d a r b ii b V chi vc P de S Ist ar si' Z le ül S< ai m ai d t< T Briand vleidt Alutzennnnister? Die internationalen Berhandlungen werden von Laval nefnhrt Man will den Aeldzna sortsetzen Tokio. 1l. 1. Das mvanlsche Kabinett trat am Montag zusammen. Ministerpräsident Inukai er- stattete einen Re richt über di« ameritanis», Note und über Japans Stellungnahme. Der Kriegs- minitter und der Chef de« Keneralstabe« erörterten die Lage in der Mandschurei. Das Kabinett stellte fest, daß ein Abbruch der militürilchen Ooeratlonen in der Mandschurei unter keinen Umständen in Frage komme. arbeiten beteiligten Bergleuten gelungen ist, mehrere ihrer verschütteten Kameraden nach lechstäqiger AK. geschlossenheit lebend auszufinden. Ich bitte, an die am Rettungswerk Mitwlrkenden meinen und de« preußischen Staatsministerlum« aufrichtige» Dank für diele hervorragende Tat zu übermittln. Gleich, »eitia geb« ich dem Wunsche Ausdruck, daß di« weiteren Bergungsarbeiten ebenso erfolgreich sein mbaen." Blshtt kein LebenszMen von den noid einoesAlofsenen Bergleulen Beuthen. 11. 1. Alle Bemühungen, auch an di« l-hten lieben verschütteten Bergleute auf der Karst-n- Zentrum-Grube heranzugelangen, waren bi« Mit ternacht obne Ergebnis. Alle anderslautenden Ge rüchte entbehren feder Grundlage. Insbesondere Ist es unrichtig, dak dl« Einaeschlollenen llch durch Klopfzeichen bemerkbar gemacht hätten. Irgendein Leb-nrzetch-n von ihnen Ist, wie von zuständiger Stelle aus Anfrage erneut mitgeteilt wird, nicht »u vernehmen. Um nichts unversucht zu fasten, hat man eine "lbhürvorrichtung, wie sie im Soppenkrieg an der Westfront verwendet wurde, mit in den Stollen genommen, In der Hoffnung, auf diele Weile vielleicht etwaige Kelchen bester vernehmen in können. Ob allerdings diese Borrichtung, deren Wirksamkeit Im Koblengesteln überhaupt noch nicht «rvrobt ist, einen Nutzen haben wird, erscheint von vornherein, fraglich. Da« Schwergewicht der Bergungsarbeiten liegt nach wie vor bei den Rettunaskolonnen, die in Starke von etwa 3ü Mann unermüdlich mit dem Abbauhammer dem Gestein zu Leib« gehen. Bohrmaschinen können vorläufig nicht in Tätigkeit treten und das Sprengen ist nach wie vor wegen der damit verbundenen «roßen Gefahren für Ver schüttet« und Netter vom Oberberqamt verboten. ! i de; N- ye stii Li be W pfwgv Deinen »als »öglick — Oufgl« Noä<«n mir »le 6«^«' Dein»rrSsn«I das; die kommenden internationalen Verhand- licherseits hüllt man sich in Schweigen. Laval lungen von Laval selbst geführt werden. für den 1 Wahlgang in Aussicht genommen Es ist aber nicht unmöglich, das, dieser Termin nun auf einen früheren Tag angesetzt wird Im Falle der Zustimmung Hindenburgs zu einer Wiederaufstellung als Präsidentsckmstskandidaten wird vermutlich nur ein kommunistischer Gegen kandidat aufgestellt werden und eine Wahl Hin denburgs lm elften Wahlgange würde dann ge sichert lein. Der Reichskanzler dürfte wahrscheinlich im Laufe des morgigen Taaes dem Reichspräsidenten Bericht über seine Berhandlungen erstatten. Preise laut NotverordmW" Die Besprechung des Reichskommissars für Preis überwachung mit den Vertretern der Länder Berlin, 11. 1. Der Reichskommissar für Preisüberwachung hatte, wie bereits gemeldet, die Vertreter der Länder und die Beauftragten des Reichskommissars für Bauern und Sachsen zu einer Besprechung über die Durchführung der Preisüberwachung und die bisher gewonnenen Er fahrungen gebeten. Erörtert wurden Fragen der Brot- und Fleischbildung, aus den Gebieten der Mühlenindustrie und des Mehlhandels (Mühlen spanne und Mehlhandelsspanne), die Begrenzung der Zuschläge in den Arzneitaren und die sich für die weitere Zeit ergebenden Aufgaben. Die Besprechung ergab Uebereinstimmung über die bisherigen Matznahmen und die weiter in An griff zu nehmenden Arbeiten. Der Reichskom- müsar teilte mit, bah teils Verhandlungen be reits im Gange seien, teils für die nächste Zeit bevorstünden, um weitere Preissenkungen herbei zuführen. Da die Durchführung der Preisschilder verordnung noch verschiedentlich zu wünschen übrig lätzt, hat der Reichskommissar mit grösster Be stimmtheit vorzugehen. Es wurde festgestcllt, datz das Einsetzen von sogenannten Staffelpreisen in die Preisschilder unzulässig sek. Jeder einzeln« habe neue schärfste Kalkulation vorzunehmen und alle irgend möglichen Erleichterungen bei der Preisfestsetzung den Kunden bei der Preisbildung nutzbar zu machen. Es sei a n ch u nzu lä ssi g, die amtlich vorgeschriebenen Preis- schildermitReklamebeiwcrkoderVer- merken wie z. B. „Preise laut N o t- verordung" zu versehen. gedrängt werden dürsten, so steht jedenfalls so viel fest, da die km öffentlichen Interest« liegen den Instandsetzungen von öffentlichen Straßen, Uferböschungen usw. sofort von Staatssrite in Angriff aeuommen werden und datz man auch unbedingt Sorge für Instandsetzung und Verstärkung etwa unsicher gewordener Dämme tragen wird, um eine Wiederholung von Damm- brüchen im kommenden Frühjahr unter allen Um. ständen zu verhüten. Verbilligte Fahrt zum Theaterbesuch a» MttVM-en Ab 13. Jan. werden auf dem Bahnhof Franken- berg sowie den Haltepunkten Gunnersdorf und Dittersbach an Mittwochen verbilligte Rückfahrkarten »um Preise der Sonntag-karten für den Tkeater- besuch in Chemnitz mwaeaeben. Zum Nachweis des Theaterbesuchs ist bet Lösung der Fnh-kart« dte Theater-Eintrittskarte vorzulegen. Ist die Theater karte noch nicht gelöst, so mutz beim Kauf der Fahr, kart« am Fahrkartenschalter ein Gutschein kür 1.50 Mark mit entnommen werden, der an der Theater- kaffe für die Theaterkarte In Zahlung genommen wird. A Ma lasse gefo ihre -u k Dm Dm film Spi näck Leu A heil ein 17. lion such Der kom Me und fi'm In und S'e La< Bei Ani So Kiu 7 Bergleute nach M Stunden lebend aus dem »euthener llnglüSsschacht geborgen Eine Nettungskolonue beim Abtransport eines Verletzten. Den mit beispielloser Aufopferung betriebenen Bergungsarbeiten der unermüdlichen Hilfsmann- schaften ist es nach sechstägiger Arbeit gelungen, 7 der verschütteten Bergleute, die man bereits tot geglaubt hatte, noch lebend zu bergen. Das Schicksal der übrigen Verschütteten ist noch un- gewiß Der unschlüssige Briand Paris, 13. 1. (Funtfpruch.) Di« Verhaut» lungen über die Beilegung der Mmisl«rkrise haben im Laufe des Montag keinerlei Vevämdenmg er fahren. Ministerpräsident Laval wird erst heute (Dienstag) den Auszenminister Misslichen, von dessen endgültiger Haltung es nunmehr abhängt, ob eine weitgehende Neubesetzung des Kabinetts stattfindet oder ob Laval sich bannt begnügt, das Kriegsministerium an Tardieu zu übergeben und das Landwirtschastsministerium durch einen Senator zu besetzen. Es ist nicht ausgeschlossen, datz Briand seine ursprünglich geäußerte Rück- trittsabsicht wieder fallen lätzt und sich bereit erklärt, sein Portefeuille weiter zu behalten. Das wird jedoch kaum etwas an der Tatsache ändern, Aus Heimat und Vaterland Frankenberg, 12. Januar 1932. Der sächsische Innenminister im Hochwassergebiet Auch das Frankenberger Gebiet besichtigt Wie bereits kurz gemeldet, hat der sächsische Innenminister Dr. Richter am Sonnabend das erzgebirgische Hochwassergebiet besichtigt. Der Innenminister traf um 10 Uhr in Begleitung von Ministerialdirektor Dr. Sorger vom säch sischen Finanzministerium, dem Dezernenten für Wasserbausachcn, in Flöha ein. Er wurde hier von Kreishauptmann D-r. Grille, Amtshauptmann Dr. Oesterhelt, Bürgermeister. Möbius, Flöha, und den zuständigen Bausachverständigen begrüßt. Die Herren besichtigten die Schäden kn Flöha und in Plaue-Bernsdorf, besonders die großen Damm brüche, und fuhren dann in das Verwüstungs- gebict der Zschopau bis nach Frankenberg. Hier zeigten sich besonders die Felder unterhalb von Lichtenwalde verwüstet und die Gun- nersborfer Mühle stark beschädigt. Tine Brücke über den, Mühlgraben wurde sortgerisscn. Von hier aus ging di« Fahrt weiter nach Ehem- nitz, wo Oberbürgermeister Arlart mit den zu ständigen Herren der Stadtverwaltung die Füh rung übernahm. Man besichtigte die Uferschäden an der Georgbrücke, die au/gerissenen Straßen in Furth und Glösa und fuhr weiter nach Alt chemnitz und Harthau, wo man zahlreiche be sonders stark hcimgesuchte Privathäuser und das Gebäude der ehemaligen Aktienspknnerei be sichtigte. In letzterem sind rund 40 Krempel, von denen jeder einen Wert von 900 Mark darstellt, durch die eindringenden Wassermassen mehr oder weniger stark beschädigt bzw. über haupt unbrauchbar geworden. Ueber Burkhardts dorf ging die Fahrt weiter nach Meinersdorf und Schönfeld, wo Freiherr o. Wirsing die Führung übernahm, da man inzwischen das Ge biet der Nmtshauptmannschaft Annabcrq bctre'en hatte. Man besichtigte das bekanntlich vom Hochwasser am meisten heimgesuchte Geyer, mußte aber dann infolge Einbruchs der Dunlelheit die Fahrt abbrechen, die in den nächste» Tagen fort gesetzt werden soll. Am heutigen Dienstag unülten Mitglieder d«s sächsischen Landtages in unserem Bezirk, um die Wasserschäden zu besichtigen. Wem» «S auch verfrüht rväre, über irgend welche Hilfsmaßnahmen der Regierung zu sprechen, die infolge der Finanznot in lehr enge Grenzen Var Bl« wird billiger Die Besprechungen, dl« der Reichekommiffar für die Preisüberwachung, Dr. Goerdeler, mit den Vertretern de« deutschen Brauerei- und Gastwirts gewerbes wegen einer Verbilligung de« Bierpreises gelübrt hat, haben jetzt dazu geführt, datz von den betelllaten Kreisen der Negierung eine Ermätzlgung um 10 NM. je Kektollter Vollbier vorgeschlagen worden ist. vorausgesetzt, datz dl« Brausteuer ent- sprech-nd herabgesetzt wird. Darüber hinaus wollen auch die Gastwirte die Au-Ichankprelle uw den dop- velten Betrag der Ermätzlgung der Braufteuer kürzen. Da« würde also bedeuten, datz ab 1. Februar da« große Gla« Bter 10 Rpfa. und das kleine Glas Bier ü Ppka. billiger würde. Sowohl die Brauereien al« auch die Gastwirte vertreten die Meinung, datz die Senkung der Braufteuer und die damit verbun dene Verbilligung des Biere« «ine so erhebliche Steigerung des Konsums nach ffch ziehen wird, daß der Fisku« trotz der Senkung der Braukteuer mit einer erheblichen Steigerung der steuerlichen Ein nahmen aus dem Bier rechnen könne. Wenn bi« zur Stunde eine endgültige Entscheidung über den Umfang der Blerfteuerermätzigung noch nicht ge fallen ist, so ist da» auf Kompetenzsragen zurückzu- führen, well bet der Ermäßigung der Brausteuer nicht nur das Reich und die Länder, sondern bei spielsweise in Norddeutschland auch di« Gemeinden mitzusprechsn haben. In Bayern dagegen kennt man ein« Gemeindebiersteuer überhaupt nicht. Voraussichtlich wird der Reichsfinanzminister dem Reichrrat schon in den nächsten Tagen einen Ent wurf vorlegen, der eine Senkung der Braufteuer vorsteht. In der Vorlage fall betont werden, datz die In den Jahren 1930 und 1931 vorgenommenen Erhöhungen der Blerfteuern den erwarteten Mehr ertrag nicht gebracht haben. Die Reichrblerfteuer ist im Etatsjabr 1930/31 mit einem Aufkommen von 473 Mill. RM. »um ersten Mal« hinter dem Vor anschlag mit 77 Mill. NM. »urückgeaeblieben. Für das neue Etatssahr 1931/32 bat die Reichsregierung selbst den ursprünglich eingesetzten Voranschlag von 610 Mill, auf 460 Mill. RM. herabgesetzt. Auch diese Summe wird nicht erreicht werden. Nam-f » Briand Parks, 11. 1. Hinter den Kulissen wird um Briand ein harter Kamps geführt. Während seine Freund« alles tun, um ihn zur Zirrüch- nahm« seines mir mündlich vorgebrachten Rück- trittswunsches zu bewegen, sind seine Gegner leb haft bemüht, seinen Entschluß als unwiderruflich darzustellen und sein Ausscheiden zu erzwingen. Dieser Kampf spiegelt sich auch kn der Presse wie der, da ein Test der Blätter den Rücktritt Briands als vollzogen anskeht, während andere ebenso betonen, daß von einer Krise ani Quai d'Orsay gar keine Rede sein könne. Ein verstärkt auf- tretendes Gerücht will wissen, daß Briand gar- nicht die Absicht habe, im Falle einer einfachen Bottsbiihne Franl-nberg Au« verschiedenen Gründen Ist es leider nicht möolich, im Monat Januar ein Gastspiel von Schau, spielern der Chemnitzer Städt. Theater In Franken»' bera durchzuführen. E« mutz deshalb «Ine Aen- derung im Epielplan vorgenommen werden. DI« Vorstellung durch die Chemnitzer Künstler wird >m Februar staltfinden. Dafür bringt die SäcMchö Kulturbühn« (Dir. A. Hamp«) bereit« am S2. Ja«, nuar das (für Februar geplantes Lustspiel „Die Sache, die sich Liebe nennt" zur Ausführung. f- Au« dem Pfarramt. Mittwoch, den 13. Ja nuar, abends 8 llbr sollen Im neuen Jahre dl« Bibelstunden im Pfarramt, Eingang Winklerftraß«; wieder Ibren Anfang nehmen. Oberpfarrer Lud in I g wird über „Zeitgemäße Fragen auf biblischer Grunds»««" sprechen und dazu ds« betreffenden Schriftstellen aurlegen. Es ist jedermann herzlich willkommen. ch Der. Erzgeblrgsverein ehrt Pufendorf. Am 8. Januar waren es bekanntlich 300 Jahre, daß der große Staatsrechtslehrer Samuel Pufendorf in dem Erzgebirgsdorfe Dorfchemnitz betz Zwönitz geboren wurde. Der Erzgebrrgsoerein hielt es als Heimatverein für seine Pflicht, dieses großen Sohnes der engeren Heimat zu geden ken, indem er am Sonntag, 10. Januar, in der Kirche zu Dorfchemnitz eine Gedenktafel an brachte und in feierlicher Weise enthüllte. Außer dem Vorstand des Erzgebirgsvereins hatten sich zahlreiche Zweigvereine mit ihren Mitgliedern und eine stattliche Festgemeinde eingefunden. Der Vor- mittagsgottesdienst war der Erinnerung an de» großen Sohn des ehemaligen Pfarrers von Dorf- Berkin, 11.1- Wie der amtliche preutzifche Presse- dtenst mittetlt, hat Ministerpräsident Dr. Braun an den zuerst aeretteten der bei der Karsten-Zentrum- Grube verschütteten 14 Bergleute, Paul Kulpok, der sich im Beuthener Knapvschastslazarett befindet, folgendes Telegramm gerichtet: „Ihre und Ihrer Arbeitskollegen glücklich« Er- rettung nach sechstägiaer Verschüttung hat mich mit größter Freude erfüllt. Ich spreche Ihnen allen dazu auch im Namen des preußischen Staatsmini steriums die aufrichtigsten Glückwünsche an« und hoffe von Herzen, daß cs gelingen möge, Ihre noch obgeschnlttenen Kameraden gleichfalls lebend ans- zufinden. Ihnen und den bisher Geretteten bitte ich. von diesem Telegramm Kenntnis zu geben und wünsch« baldige Genesung." An die Verwaltung der Karften-Zentrum-Grub» in Beuthen hat Ministerpräsident Braun folgende« telegraphiert: »Mit größter Freude habe Ich vernommen, daß es den» unermüdlichen Eifer der an den Bergung,- > SandHI gegen die Soldaussuhr ans Wien Bombay, 12. 1. (Funksprnch) Am Montag wurde eine neue Botschaft Gandhis bekannt, in der es u. a. heißt: „England ist bankerott, daher stürzt es sich mit allen Mitteln auf Indiens Gold reserven. Wenn die Goldausfuhr aus Indien so fortgeht, dann wird Indien bankerott werden. Wir müßten daher verrückt sein, wenn wir das bißck«n Gold ausgeben, um dafür Rupien oder Noten zu erhalten, deren zukünftiger Wert wahr scheinlich praktisch bis auf den Nullpunkt herab- ssnken wird wie die deutsche Mark." Gerüchtweise verlautet, daß Gandhi möglicher weise nach Abgabe des Ehrenworts aus dem Ge fängnis entlassen werden und an einem abge legenen Ort Aufenthalt nehmen soll, wo er rrur mit wenig Leuten in Berührung kommt. Be zeichnend ist, daß der gemäßigte Führer Jayakar nach seiner Unterredung mit dem Vyekönig sich sofort nach Poona begelren hat, wo Gandhi in Haft sitzt. von folgt, num befin drrS Fri^ sank« lang! au» , chemnih gewidmet. In feinsinniger Weise brachte der Ortsgeistliche Pfarrer lic. Dr. Heinisch seins Predigt mit dem Leben und Wirken Pufendorfs unter dem Worte: „Gemeinwohl geht vorEigen- nutz" in Verbindung. Im Mittelpunkt der Feier stand die Festansprache des 2. stellv. Vorsitzers des Erzgebirgsvereins, Bürgermeister Schimpf- Buchholz. Das Erzgebirge den Wandernden zu erschließen, Liebe zur Heimat zu wecken und zu pflegen, habe sich der E. B. auf seine Fahne geschrieben. Als rechter Heimatfreund achte er aber mich darauf, kulturelle und geschichtliche Werte und Schätze zu heben, die im Erleben einst und setzt der erzgebirgischen Heimat schlummern und oft noch verborgen liegen. In großen Strichen zeichnet er einen Lebensabriß des großen Staats rechtslehrers. von dem Heinrich von Treitschke sagt: „Er ist einer jener arbektsfrohen Männer, die unsere zu Tode erschöpfte Nation wieder ein führten in den Kreis der Kulturvölker. Nach dem die von der Firma Lattermann in Morgen- röthe in Bronze gegossene Tafel mit Namen, Geburtstag und Widmung des E. B. enthüllt war, dankte der Vorsitzer des E. V., Oberftudie-- direktor Grundmann, dem Pfarrer und Ki- chenvorstand von Dorfchemnitz dafür, daß die Tafel in der Kirche angebracht werden ducste. Nicht die gegenwärtige Zeit allein habe den E gebirger schlicht gemacht, er ist immer schlickt gewesen, ebenso wie der große Tote, dem die heutige Ehrung gilt. — Hainichen. DI« erst« Stadtverordnetensitzung des Jahr«» hall« nur eine kurze Dauer, da ü« ledialick« das n<me Sta^tverordnetenpräüdium z» wäblen hatte. Die Wabl »raob unter Wiederwahl dr» ersten Vorftebers Fabrikbesitzers Großlaub ein rein bürgerliches Präsidium. — Chemnitz. Dem Beispiel der nationalsozia listischen Chemnitzer Sektionen Mitte. Nord und West find jetzt auch die Sektionen Ost und Sonnen berg gefolgt und staben sich an der Bernhardstroß« ein aus sieben Räumen bestehende» eigene» Sek« tionsheim geschaffen, das dieser Tage mit schlichter Feier seiner Bestimmung übergeben wurde. Außer den Büroräumen sür die Sektionsgeschästrstelle um» faßt da» Heim ein Sitzungszimmer, einen großen Aufenthaltsranm für erwerbslose Parteimitglieder und ein Schlafzimmer, um aeleaentlich plötzlich wohnungelos gewordenen Kam-raden eine Unter kunft für die Nacht zu schaffen. Eine Bücherei wird noch eingerichtet werden. — Im Rahmen der all» gemeinen Sparmaßnahmen wird voraussichtlich Ende März auch di« Abteilung Moritzburg der Landesblindenanstalt Chemnitz-Altendorl für Spät^ erblindete und in der Beruf-aurbilduna stehend« Blinde «ingezogen und in die Hauptanstalt Chemnitz^ Altendorf zurückoerlegt. Ebenso soll in der Blinden» Hilfsschule in König«wartha nnr da« Blindenheim und ein« Jugendabteilung verbleiben. Man glaubt/ Bie Kosten der vottswahl Berlin, 11. 1 Da aller Voraussicht nach die Neuwahl des Reichspräsidenten nicht durch den Reichstag, sondern durch eine allgemeine Volkswahl erfolgen wird, dürfte die Oeffent- lkchkeit sich für die Kosten dieser Wahl interessieren Wie das 6-Uhr.Abendblatt zu berichten weiß, haben sich seinerzeit bei der Wahl Hindenburgs die Kosten auf insgesamt 4 250 000 Mark be ziffert. In dieser Summe sind die Kosten für den ersten und zweiten Mahlgang enthalten. Das Reich trägt vier Fünftel und die Gemeinden «kn Fünftel dieser Kosten Pariser Echo Paris, 12. 1. (Funkspruch.) Die Weigerung der Rechtsparteien, einer pa-lament'rischen Ver längerung des Amtes des Reichspräsidenten zu zustimmen, wird in den Pariser Blättern als eine Niederlage Dr. Brünings bezeichnet. Das „Echo de Paris" schreibt u. a., daß das politische Prestige der beiden Rechtsparteien und beson ders der Nationalsozialisten bedeutend gewonnen habe. Beide Parteien hätten außerdem sehr ge schickt manövriert und dem Reichskanzler eine politische Niederlage beigebracht. Der gleichen Auffassung sind eine Reihe anderer Blätter, zu denen auch das linksicnchtete,.Oeuvre" zählt, das ebenfalls von einer Niederlage des Reichskanzlers spricht. Enilllfches Kabinett Kein« Drohung, sondern Feststellung os» Tatsachen London, 12. 1. (Funkspruch.) Das englische Kabinett hat es der „Times" zufolge abgelehnt aus der Erklärung Brünings über die Tribut frage eine Drohung oder ein Ultimatum heraus zulesen. Die Erklärung gebe nach Auffassung des Kabinetts lediglich die Ansichten der deutschen Regis una über dis Lage wisdcr, wie sie durch den Bastler Bericht aufgedeckt worden sei. Das englische Kabinett sei weiter der Meinung, daß es km Augenblick nichts in der Frage zu tun habe, ob Dr. Brüning den richtigen Zeitpunkt für seine Erklärung 'gewählt habe. Somit entfalle jetzt die Notwendigkeit der Erklärung beizuftimmen, oder sie zu verurteilen. Die Gelegenheit hierzu werde erst in Lausanne kommen.
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