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Wilsdruffer Tageblatt : 17.03.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-03-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192603172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19260317
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19260317
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWilsdruffer Tageblatt
- Jahr1926
- Monat1926-03
- Tag1926-03-17
- Monat1926-03
- Jahr1926
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 17.03.1926
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vorsen worden, ob der deutsche Weinbau — mit Aus nahme von den besten Lagen des Rheingaues — unter den heutigen Verhältnissen überhaupt noch lebensfähig sei, und ob es sich überhaupt lohne, diesen unrentablen Wirtschaftszweig durch steuer- und handelspolitische Maß nahmen zu schützen. Durch den Krieg haben die deutschen Weinbauern ihren gesamten ausländischen Absatz verlo ren; die früher feindlichen Länder haben sich der deutschen Weine entwöhnt. Aber auch der inländische Weinver brauch hat abgenommen, — weil Weingenuß allgemein als nn entbehrlicher Luxus angesehen wird. In gewissen gewerb lichen Kreisen, — besonders in der Maschinenindustrie—hat man an die Weinbauern ganz unverblümt das Ansinnen gestellt, sich zum höheren Nutzen des deutschen Volkes zu< opfern. Man warf den Weinbauern vor, sie hätten in^ Juni 1925 den eben erst abgeschlossenen deutsch-spanischen Handelsvertrag „torpediert". Auf verschiedenen industriel len Tagungen, in der Presse und in Wirtschaftsdenk schriften ist die Neichsregierung aufgefordert worden, die „aufsässigen deutschen Winzer zur Raison zu bringen" — Hierzu ist zu sagen, daß keinem Erwerbsstand — auch nicht dem zahlenmäßig kleinsten — das Recht bestritten werden kann, sich gegen Lebensgefahr zu wehren. Es ist weiter zu billigen, daß die Regierung durch Steuernachlaß, durch Gewährung von Darlehen, durch Erleichterung des Zucler- bezuges und durch mindestens vorübergehende Ermäßigung der Weinsteuer den Winzern Gelegenheit gibt, sich neue Daseinsgrundlagen zu errichten. Eine Erhöhung des Zoll- schutzes gegenüber den ausländischen Weinen ist nur soweit möglich, wie wir uns nicht dadurch die Ausfuhr industrieller Erzeugnisse unmöglich machen. Der inländische Verbrauch kann durch die Hebung der wirtschaftlichen Rentabilität und damit des Einkommens, vor allem aber dadurch erhöht werden, daß die deutschen Weintrinker wieder die inländi schen Gewächse bevorzugen. k Neues aus aller Well s Aufsehenerregendes Ermittrlungsverfahrcn. Der Untersuchungsrichter beim Landgericht I Elberfeld hat gegen den Industriellen Gehe im rat Walter Kellner, der seinen Wohnsitz in Schlangen in Lippe hat, ein Ermittlungsverfahren wegen Untreue eingslcitet. In der Wohnung Kellners wurde eine Haus suchung vorgenommen, bei der einige Bücher und Men beschlagnahmt wurden, und aus den Geschäftsräumen -der Lippeschen Werke, die zum ehemaligen Kellner konzern gehören, wurden einige Dokumente mit Be schlag belegt. Uber die Gründe wird von der Behörde Stillschweigen beobachtet. Ein vierzehnjähriger Mörder. In der kleinen deutsch böhmischen Gemeinde I ü g el - L e w i n hat der noch nicht 15jährige Ernst Lienert den Hausierer Julius Witsch, der nn dem Knaben Vaterstelle vertrat, nachts erwürgt. Um das Verbrechen zu verdecken, ging er früh in die Apotheke und holte Schwabengist. Er baute den Plan darauf, daß -die Polizei glauben würde, ZVitsch hätte Gift genommen. ,Jm ersten Augenblick schien das Spiel zu glücken, denn man erkannte auf Herzlähmung. Die Leichenöffnung aber ergab keine Anhaltspunkte für Gift. Die Gendarmerie unterzog daher den Burschen mehrere Stunden lana einem Verhör und endlich nach frechem Leugnen und Aus flüchten gestand der Junge den Mord ein und wurde verhaftet. 'Millionenunterschlagungen eines italienischen Bankiers. In Florenz erregt die Flucht des Bankiers Giovanni Gindotti das größte Aufsehen. Der Bankier unter schlug zwei Millionen Lire, wodurch hauptsäch lich die amerikanische Kolonie geschädigt ist. Auch die Witwe Carusos befindet sich mit einer halben Mil lion Lire unter den Geschädigten. Tovcssturz beim Eissegeln. Ein schweres Unglück ereignete sich beim Eissegeln im Fjord bei Stockholm. Die Eisjacht des Direktors Jonas Johnson wurde in schärfster Fahrt gegen einen Felsen geworfen, so daß die beiden Insassen in großem Bogen den Berg hinaufge schleudert wurden. Direktor Johnson ist tot, sein Be gleiter schwer verletzt. Mysteriöse Autocxploston. In S t o ck h o l m hat sich eine recht mysteriöse Explosionsaffäre ereignet, bei der in der 60. Straße ein Auto vollkommen zertrümmert und der Fahrgast, Direktor Flyborg, in Stücke zerrissen und Hun derte von Metern fortgeschleudert wurde. Der Chauffeur wurde wie durch ein Wunder nur betäubt. Die Häuser in der Umgebung sind stark demoliert worden. Der merk würdige Vorfall ist Gegenstand eifriger Nachforschungen der Polizei. Es kann sich nur um ein Unglück handeln oder um ein Verbrechen, bei dem eine Höllenmaschine im Paket in das Anto gelegt wurde. Die beiden Herren, die das Auto holten und den Toten in einen Laden schafften, sind vorläufig in Haft genommen worden; es sind die beiden Kompagnons des Getöteten. Der eine war im Besitz einer Lebensversicherung, die auf den Namen des Getöteten lautete. Grippeepidemie in Newyork. Die Kältewelle, die im März erneut über Newyork hereingebrochen ist, hat eine Grippeepidemie zur Folge gehabt, die besonders bösartig verläuft. Von 361 Grippekranken, die in den Kranken häusern eingeliefert wurden, sind in einer Woche 61 ge storben. Man befürchtet, daß die Epidemie einen Um fang wie im Jahre 1919 annimmt. Damals starben mehr Amerikaner an der Grippe, als die Zahl der Kriegs opfer betrug. Das Eisenbahnunglück in Costarica. — 248 Tote. Bisher ist festgestellt worden, daß bei dem Eisenbahnunglück bei San Joss 248 Personen ge tötet und 93 verletzt worden sind. Nachrichten aus Boston zufolge hat die United Fruit Co. angegeben, daß die Ausflügler, die sich in dem Eisenbahnzug befanden, auf dem Wege nach Cartago waren, wo sie an einer religiösen Feier teilnehmen wollten. Aus Anlaß des Unglücks ist eine dreitägige Landestrauer angeordnet worden. Der Präsident der Republik hat eine nationale Sammlung zur Unterstützung der Hinterbliebenen der Opfer eingeleitei. Große Überschwemmungen in Südamerika. Wie ge meldet wird, sind in der Provinz Oro infolge Hochwassers des Jubones, das durch einen Wolkenbruch entstand, mehrere Dörfer überschwemmt worden. Viele Einwohner wurden in ihren Häusern von den Wassermassen über rascht. 50 Personen sind ertrunken. Der Sach schaden wird auf zwei Millionen Dollar geschätzt. Bunte Tageschronik Amsterdam, Ein holländisches Militärflugzeug ist in der' Nähe der deutschen Grenze bei Nimwegen aus einer Höhe von ungefähr 30 Metern abgestürzt. Die beiden Insassen wurden getötet. Paris. Nach einer Meldung ans Shreveport (Louisiana) sind dort einem Hotclbrande mehrere Personen zum Opfer gefallen. Fünf Leichen sind bereits geborgen worden. London. Die englische Sommerzeit beginnt am 18. April 1926. London. Bei Ausbesserungsarbeiten in einem Bergwerk bei Doncaster in England riß eine Eisenkette, die ein Gerüst hielt. Sechs Arbeiter stürzten in den Schachtsumpf. Mau befürchtet, daß sie alle ertrunken sind. Nom. über dem Karst vor Montona stürzte infolge falschen Manöverierens ein Militärflugzeug ab. Der Offizier wurde dabei getötet. Reval. Auf der Fahri zu einem Krankenbesuch starb hier plötzlich der auch in weiten Kreisen des Auslandes bekannte Chirurg Professor Zoege von Manteuffel. Der Ver storbene War Leibchirurg des Zaren Nikolaus 11. von Ruß land und im japanischen Kriege Bevollmächtigter der flie genden Sanitätskolonne. Washington. Die amerikanische Flotte hat einen neuen Schallapparat eingesührt, mit welchem man unter Wasser zwifche» Unterseebooten und anderen KricaSiwissen tele phonieren kann. Aus dem Gerichtssaal. Das Urteil im Bothmer-Prozeß. Im neuen Bothmer-Prozeß wurde folgendes Urteil verkündet: Die An- arklaatc wird wegen Urkundenfälschung in Tateinheit mit Betrug zum Nachteil des Präsidenten Rieck zu zwei Monate» wegen Betruges in zwei Fällen zum Nachteil des Landrats Rieck nnv des Geheimen Justizrnts Kaempff z» einem Monat Gefängnis verurteilt. Diese Strafe wird zusammengezogen zu einer Gefängnisstrafe von zwei Monaten 14 Tagen. In den übrigen drei Betrugsfäken wird auf Frei spruch erkannt. Die Gräfin Bothmer hat Berufung eingelegt. Ein NeichSwehrsoldat wegen Landesverrats verurteilt. Das erweiterte Schöffengericht in Elberfeld verurteilte den Reichswehrfoldaten Karl Hase wegen Fahnenflucht und Verrats militärischer Geheimnisse zu fünf Jahren sechs Monaten Gefängnis, Dienstentlassung und Stellung unter Polizeiaufsicht. Hase war nach vierjähriger Dienstzeit flüchtig geworden und hatte sich mit den Engländern in Köln in Verbindung gefetzt, denen er geheimzuhaltende dienst liche Dinge, mit denen er während seiner Tätigkeit im Reichs wehrministerium bekanntgeworden war, verraten hat. Palririerblut. Roman von Reinhold Ortmann. üZj (Nachdruck verboten.) „Du bist ja, wie es scheint, schon wieder vortrefflich unterrichtet. Und es gewährt dir begreiflicherweise eine nicht geringe Genugtuung, mich nun wirklich an dem Ende angelangt zu sehen, das du mir vor anderthalb Jahren mit so bewunderungswürdigem Scharfblick prophezeitest." Er hatte sich beim Anblick seines Vetters ohne Zweifel fest vorgenommen, nichts von der verzweifelten Stimmung zu verraten, in der er sich befand. Aber in der Art des anderen war vom ersten Augenblick an etwas eigentümlich Zwingendes gewesen, das alle seine trotzigen Vorsätze zu sammenbrechen ließ. Und vielleicht auch war es ihm nach all der mühselig durchgeführten Verstellung der letzten Tage plötzlich zu einem unbezwinglichen Bedürfnis geworden, seine hoffnungslose Lage rückhaltlos preiszugeben. Der, vor dem er es tat, mußte ja wissen, daß es nicht geschah, weil er noch auf Beistand und Rettung baute. Wie in leiser Mißbilligung nur hatte der Konsul bei seinen bitteren Worten den Kopf bewegt. „Es ist doch wohl nicht nötig, daß ich mich gegen solche Unterstellung erst noch ausdrücklich verwahre. Es würde mir eine wahre Herzensfreude sein, wenn ich dir heute eingestehen dürfte, daß ich mit meiner Voraussage im Unrecht geblieben sei. Ich habe ein Recht zu verlangen, Laß du mir das glaubst." „Ob ich dir's glaube oder nicht, was ändert das an der , Tatsache, daß der Verlauf der Dinge dir recht gegeben hat — und zwar vermutlich noch um einiges schneller und vollständiger als du selbst es erwartet haben magst. Du siehst, ich verhehle nichts und zwar aus dem einfachen Grunde, weil es keinen Zweck mehr hätte, etwas zu verhehlen. Es ist doch wohl ganz gleichgültig, ob du um vierund zwanzig Stunden früher erfährst, was morgen oder über morgen in Berlin und in Hamburg die Spatzen von den ebenso gründlich ruiniert, wie ich es ohne Helgas groß mütige Hilfe damals gewesen wäre." „Wäre es nicht besser, Henry, wenn wir ohne Ueber- treibungen miteinander sprächen? Ein Kaufmann, der in der Lage ist, unaufgefordert so große Summen zurück zuzahlen, wie du sie heute deiner Schwester angeboten hast, kann nicht gleichzeitig von sich sagen, daß er ruiniert sei. Oder vielleicht verbindest du mit dem verhängnisvollen Worte einen anderen Sinn, als man ihm gewöhnlich unter legt. Willst du damit etwa nur sagen, daß es dir für den Moment an weiteren Betriebsmitteln fehlt, und daß du Bedenken trägst, sie dir auf dem Wege des Kredits zu verschaffen?" „Verzeih', wenn ich in diesem Augenblick wenig Lust verspüre, mich lang und breit über diese Dinge zu äußern. Gedulde dich noch ei» paar Tage, und du wirst dir ohne besondere Schwierigkeiten selbst eine Urteil darüber bilden können, ob ich übertrieben habe oder nicht. — Wenn ich nur begriffe, weshalb Helga mich hier eine Ewigkeit antichambrieren läßt. Ich habe ihr doch bereits durch ihren Mann sagen lassen, daß die Zeit meines Münchener Aufent halts knapp bemessen ist." „Wenn sie dich warten läßt, geschieht es sicherlich nicht ohne zwingende Notwendigkeit. Wir aber sollten dies zufällige Alleinsein nutzen, um uns mit der Offenheit auszusprechen, die sich zwischen Verwandten und Jugend freunden ziemt." „Zwischen Jugendfreunden?" wiederholte Henry mehr wehmütig als sarkastisch. „Mir ist, Cäsar, als wären wir von den Tagen unserer Iugsndfreundschaft durch eine Ewigkeit getrennt. Und wenn es etwa deine hochsinnige Absicht sein sollte, mir irgendwie beizustehen, so laß dir ohne allen Groll und mit aufrichtigem Dank gesagt sein, daß ich unwiderruflich entschlossen bin, keines Menschen Beistand mehr anzunehmen. Ich könnte den Kampf gar nicht mehr von neuem beginnen, auch wenn ich es wollte. Meine Schiffe sind hinter mir verbrannt." „Was heißt das? Du hast doch nicht etwa den Kon kurs bereits nug-meldet?" .Jürgens als Zeuge von dein Staatsgerichtshof abgelehitt. Zu dem Prozeß gegen die mecklenburgischen Kommunisten (Wenck und Genossen) vor dem Staatsgerichtshof wurden nach mehrstündiger Beratung sämtliche Anträge der Verteidigung aus Nachprüfung der Glaubwürdigkeit des Untersuchungs richters, Landgerichtsdirektors Dr. Jürgens, abgelehnt, ebenso die Ladung und Vernehmung von Dr. Jürgens selbst. In der Begründung heißt es, daß das Gericht auf die Vorermittlun gen Dr. Jürgens', auch aus das Urteil in dem mecklenburgi schen Kommunistenprozeß (Winkel und Genossen), in dem Dr. Jürgens ebenfalls die Ermittlungen geführt hat, keinen Wert legt. Was die Beschuldigungen gegen Dr. Jürgens betrisft, so nehme das Gericht weder für noch gegen sie Stellung. Arbeiter und Angestellte. Warschau. (130 00V polnische Landarbeiter für Deutschland.) In den nächsten Tagen begibt sich ein » Transport von 59000 polnischen Arbeitern zu landwirtschaft lichen Arbeiten nach Deutschland. Die Gesamtzahl der pol nischen Landarbeiter, die sogenannten „Sachsengänger", die dieses Jahr nach Deutschland gehen sollen, beträgt 130 OM» Die 50 000 Mann stellen den ersten Transport dar; der Reg folgt später. SpieS und Sport. Aufruf zum Kampfspielwcrbetag am 16. Mai 1926. Der 16. Mai 1926 ist im ganze» Reich als Werbetag für die deutschen Kampfspiele in Köln vorgesehen. Das volle Gelinge» des Werbetages ist für die Kampffreudigkeit selbst von ausschlaggebender Bedeutung. Es ergeht daher an die Ortsgruppen des Deutschen Reichsausschusses für Leibesübungen nochmals die dringende Bitte, die Vorbe reitungen zu dieser einheitlichen Werbung aufzunehmen. Der geschäftsführende Ausschuß der Deutschen Kampf spiele in Köln im Verein mit dem Deutschen Reichsaus schuß für Leibesübungen-Berlin steht mit Ratschlägen jederzeit gern zur Verfügung und bittet, von dem in Kürze zum Versand gelangenden Werbematerial reichlichen Gebrauch zu machen. Deutscher Boxersteg in Stockholm. Der brauden- burgische Amateurschwergewichtsmeister Wegener feierte in Stockholm zwei glänzende Siege. Den ersten Gegner, Larsson, schlug er in der zweiten Runde k. o., den zweite» sogar i» der ersten Minute! Der Europameister Bror Persson ging ihm deshalb wohlweislich aus dem Wege. Auck ein Erfolg für Wegener! 246 Kilometer iu der Stunde. Man ist au Rekord- MNbrÜiiNlscher Autorennfahrer üuluer« hin überrascht die Meldung, daß es Tom Mu-vn'gewuaeu sein soll, in Dayton mit einem Duesenberawage» t Stulweutempo von über 246 Kilometer erreicht zu habest. Vermischtes. Das tanzlustige Wien. Der Aschermittwoch hat d ' Tauzlust in Wien nicht merklich beeinflußt. Vom 17. Fe- . bruar bis einschließlich 3. März sind beim Wiener Magi strat 1398 Einzelfeste angemeldet worden. In dieser Zab! , sind die regulären Tanzveranstaltungen bei den Fünfuhr tees, in Konzertkaffeehäusern, Bars und Nachtlokalen all r^ Art nicht inbegriffen. Es handelt sich dabei nur um Einzelveranstattungen, die vorwiegend von Vereinen durchgeführt werde». Auf den Tag enksiUWUww i-- Nachfasching rund hundert Feste und auch gegenwärtig ist noch gar keiy Abflauen in der Hochkonjunktur des Tanzes zu verzeichnen. In den Monaten Januar uns Februar 1925 wurden beim Magistrat 5469 Einzelfeste angemeldet, in den beiden ersten Monalen des laufenden Jahres waren es 5859. Ein Hochmoor im Erzgebirge Naturschutzgevkel. El» i- srtttes Naturschutzgebiet hat der Landesverein Sächsischer I Heimatschutz durch Kauf in seinen Besitz gebrach: Bisb-r besaß er außer kleineren Schutzgebieten besonders n, / weitaus größten Teil des an seltenen Pflanzen reichen t Zechengrundes, der von Oberwiesenthal längs des fach- l fisch-böhmischen Grcnzbaches bis zur böhmischen Gren;,-. I reicht. Das zweite umsangreiche Schutzgebiet liegt beün i Sattelberg. Nunmehr hat der Heimatschutz das Georgen- I felder Hochmoor im Ausmaße von rund 12 Hektar er- s worbe». Fortan bleibt das letzte und einzige Hochmoor i im östliche» Erzgebirge in seiner ursprünglichen eigen. - artigen Schönheit und mit seinem Hauch aus Urwalds- j tagen dauernd erhalten. Ein letztes Stück Urland dcs f Sachsenlandes wird als Naturdenkmal hinüdergerettet in ' künftige Zeiten. „Nein, aber ich habe meinen Geschäftsfreunden gestern abend durch Zirkular mitteilen lassen, daß die Firma Henry Frederiksen in Liquidation tritt. Und du begreifst wohl, daß man eine solche Mitteilung nicht mehr zurück» nehmen könnte." „Ich verstehe immer weniger. In einem solchen Augen blick, wo du auf eine sofortige Regelung aller Verbindlich» keiten vorbereitet sein »rußtest — in einem solchen Augen blick kannst du eine Summe entbehren, wie Helgas Gatte sie heute von dir empfing?" „Es handelte sich wohl weniger darum, ob ich sie ent behren konnte, als darum, daß Helga sie nicht verlieren durfte. Sie mußte jedenfalls die erste sein, deren Anspruch bei einer Liquidation zu berücksichtigen war." „Sofern es geschehen konnte, "ohne die berechtigten Interessen anderer sträflich zu schädigen — gewiß." Henry Frederiksen sah Cäsar für einen Moment starr an; dann richtete er sich hoch auf und trat dicht vor ihn hin. „Sie halten mich also für einen Dieb und einen ge meinen Betrüger, Herr Konsul Frederiksen?" Er war dunkelrot im Gesicht, und seine Lippen zitterten. Da, obwohl er eine Bewegung machte, sich da gegen zu sträuben, legte ihm Cäsar beide Hände auf die Schultern und sagte in einem Ton, wie ihn bisher wohl nur wenige aus dem Munde des immer beherrschten Hamburgischen Großkaufmanns gehört haben mochten: „Ich halte dich vorläufig für nichts anderes, Henry, als für einen guten Menschen, einen liebevollen Bruder und einen schlechten Kaufmann. Einem vermeintlichen Dieb und Betrüger würde ich sicherlich anderes begegnet sein, als ich dir in dieser Stunde begegnete. Nach allem, was ich aus zuverlässigster Quelle über deine Lage er fahren habe, stehe ich vor einem Rätsel. Und unter herz lichster Berufung auf unsere alte Freundschaft, die in meiner Erinnerung wahrlich noch nicht verblaßt ist, bitte ich dich, mir dies Rätsel zu lösen. Kann es nur unter dem Siegel der Verschwiegenheit geschehen, so verpfände ich dir das Wort eines ehrenhaften Kaufmanns für mein un verbrüchliche» Schweigen." (Fortsetzung folgt.)
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