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Erzgebirgischer Volksfreund : 12.01.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192101126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19210112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19210112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1921
- Monat1921-01
- Tag1921-01-12
- Monat1921-01
- Jahr1921
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 12.01.1921
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Iu»- Prüfung»au»lchuß !k Neues aus aller Welt p«n, «l«ktrischi.Sichertmg»pa«tvn«n Stück« Linoleum, welch«» vom Du Fabrik an der Kobaltsttaß« ein l Tveibriemen. wt« Jope» straft, «. mnig, Büfett abgerissen «mbe; au» «inev 12 Meter lang« V^L Meter breit« " Lrlmmltschau. Obwohl bi« bsirgerNche« Stabtvervckmeten t!« stärkste Fraktion im Stabt Parlament sind, gelang » den link.« Parteien, all« drei Dorstandsämter zu besetzen. " Kamenz. Bei den Stadtverordnetenwahlen erhielten di« Mehrheitssozialisten 4 Sitze, di« Unabhängigen 4, di« FestdofÄdeten S, die Demokraten 2, di« Koummnisten 1 Sitz, di« Mivtschästliche Vereinigung S Sitze. IvUn, 10. Im». Amerikanisch« und ««lisch« Missionar« er- Aku furchtbare Einzelheit«« üb« di« St«s«xpobitton japanisch« Gruppen gegen koreanisch« und chinesisch« Banden, di« da» japanische Honfulat in Hunch» angriffen. 3» ein« Reihe von vr«christ«n wurde« Kirchen, Schulen und -Luser niedergebrannt. Ueber SO V««son«n wurden u»edevgvm«tz«lrr fünf Personen wurden lebend verbannt. Einig« sind gewoung«« worden ihr eigene» Grad zu schaufeln, worauf st, erschossen wurden. OwU», 1L Ian. D« unter dem verdacht der Mittäterschaft u» Lod« Llchknechb» stehende Oberleutnant D o g »l, der vom Krieg»- »«richt zu 2 Jahren 4 Bionaten Gefänani» verurteilt worden war, und nach Holland flüchtet«, ist durch Beschluß de» Landgericht» in di« vergangene Amnestie einbezogen worden. Er soll wieder nach Deutschland zurllckgekehrt fein. Der Etaatoanwalt hat gogen di« Amnestierung Beschwerde eingelegt. Breme», 11. Zan. Bei der Volksabstimmung handelte e« sich km besonderen um die Frag«, ob die Bremer Stadtwehr, ein« Selbstschutzovganisation, deibchalten oder abgeschafft werden soll. Di« sozialistische Mehcheit der Bürgerschaft hatte seinerzeit dl« Ab schaffung beschlossen, d« Senat ab«, der ein« bürgerlich« Mehrheit aufweist, hatte sich geweigert, den Beschluß auszufiihre^ Der Volks- entscheid ergab, wi« schon gestern im E. B. mitgetetlt, ein« Mchr- heit von 20000 Stimmen für den Senat und damit für die Beibe valtung der Stadtwehr. Zn sozialdemokratischen Blättern wird da» Erg^nri» al» katastrophale Niederlage bezeichnet. rückung durch zahlenmäßig« U«berl«eu- ft «Mond«», so daß e» jod« Ration, vt« Wert auf selbständig« «ltun, zur Se« hat, möglich ist, sich «>— Rüstung »» schaffen, dt« r« Leist»ng»Mlgk«it und ihren Bedürfnissen entspricht. England -«herrscht di« Meer« nicht mshr, seitdem man sich sein« Flott« u« Br Wasser «w«hr«a «ad st« umgehen kau«. treiben. Di« überlege«, englisch, Ueberroasserslott» kmtttel mehr, «eil st, m verstumt hat, um ihr An oft». Di« Empfindung schchnt sich jetzt in England * Erhöhung d-o Grundsteuer. Nach einem dem Landtage vom Süsamimiirisierium zupogangenen Gesetzentwurf soll die Grund teuer im Re^nun-"-tzro 1920 mit insgesamt 20 Pfonnigen von ober Steuereinhkit schoben werden, wodurch eine DLHreinnah.ne von 13 800 000 Mark «zielt werde« soll. ^^^^VerUtche Angelegenh«tt«n. Zahle«, -le eine ernste Sprache rede«! Ma» schreibt un»: Im Bezirk, d« Amtshauptmannfchaft Schwarzenberg wurdei von der Metall- und Maschinen-Industri« folgende Lohnsummm und »«hält« gezahltr Arbeiterzahl, abgerundet auf 2000 (schwankend 18—22 000). Bramt» (technische und kaufmännisch«) mich 2800. 1v14r Gofamtlohnsumm« 22 780 000 Mk. Gehälter 8 288 000 Mk. 1212: Gesmntlohnsmmn» 108 000 000 Bit. Gehälter 11820 000 Mk. 1220: Gesamtlohnsumme 218000000 Mk. Gehälter 82 700 000 BL — Zu der Legendenbildung um Theodor Körner- To» ' schreibt Arno Roßbach in Frankenberg: AIS langjähriger Körner-Freund und Körner-Forscher hab« ich Jahre hin« durch gemeinsam mit dem verstorbenen Gründer des Dresd ner Körn «»Muse ums, dem Körner-Forscher Hofrat Dr.Emil Peschel, zusammenaearbettet, und wir haben unS in gegen seitiger Arbeit geholfen und ergänzt. Durch diese Zu« sammenarbeit ist mir auch das Archiv deS Körner-Museums mit seinen reichlichen Schätzen zugänglich gewesen. Aus diesem aber haben wir durch die Ortgtnalschriftstücke den untrüglichen Beweis dafür, daß der Sänger, Dichter und Held Theodor Körner tatsächlich nach dem Gefecht bei Ga debusch am 26. Anglist 1813 durch die meuchlerische Ku gel eines versteckten Franzosen fiel. Wenn jetzt behaupte- wird. Körner habe nur in der Etappe gelebt, so können! wir dem nur Körners schwere Verwundung im Gefecht bet Kitzen entgegenhalten, wo Körner mit Mühe und Notz hat gerettet werden können. Körner war als Adjutant Lützows im Gefecht bet Kitzen durch drei Säbelhiebe am Kopfe verwundet, suchte aber trotzdem noch die ihm anver traute Kriegskasse mit 4000 Talern Inhalt in Sicherheit zu bringen. Trotz eines Ohnmachtsanfalles ist ihm dies gelungen. Einer aber, der fern von» Schlachtgetümmel gestanden hätte, würde bei „zufälliger" Verwundung nicht seine letzten Gedanken haben zusammenfassen können in ein Gedacht, wie Körners „Abschied vom Leven". Nachdem Körner dann wieder genesen war und zu seinen Lützowern zurückkehren konnte, nahm er wieder tätig teil .an den Kriegsereignissen. Als die Lützower bet Gadebusch durch Hornstgnat zurückgerufen wurden, überhörten Körner und die wenigen bet ihm befindlichen Lützower dies. Als sie dann ihre Truppen wieder aufsuchen wollten, traf Körner der aus dem Hinterhalt abgefeuerte Schuß eines Fran zosen. Er sank, tödlich getroffen, seinem Freunde Ober jäger Helfritz sterbend in die Anne. Dies ist die Ueber- lieferung, di« ohne Schönfärberei an Hand der im Körner- Museum zu Dresden befindlichen Schriftstücke nachgewiesen werden kann. — Jeder Mann sein eigener Bauarbeiter. In Sulz bach verpflichteten sich je 20 Baulusttge gegenseitig, zusam men S Jahre lang täglich drei Stunden nach der Berufs arbeit zum Erbauen von Wohnhäusern behilflich zu sein. Wer 5 Jahre lang sich in den Dienst des Unternehmens gestellt hat, erwirbt ein eigenes Famtlienhaus zum Preise von 26 000 M., welcher Betrag sich durch die in Aus sicht stehenden staatlichen und gemeinschaftlichen Beihilfen auf etwa 10000 M. ermäßigt. — Es geht nichts über Genauigkeit. Eine Bekannt machung mit folgender schöner Ueberschrift wird im Reichs gesetzblatt veröffentlicht: „Bekanntmachung zu der Be kanntmachung vom 3. November 1920, betreffend Abän derung der Bekanntmachung zur Ausführung der Verord nung über Erhebung des Branntweinmonopolausgleichs vom 12. ö. 1920." — Bibeln für Rußland. In finnischen Druckereien ind 80000 Bibeln bestellt worden, die für Sowjet-Rußland bestimmt sind. Es erweist sich, daß hier eine gesteigerte! Nachfrage nach Bibeln herrscht, die im Verkauf gar nicht zu habe»» sind. — Gin Schieberkonzern aufgehoben. Riesenschiebun gen, bei denen es sich um Millionenwerte handelt, wur den in Schwerin aufgedeckt. Ein früherer Angestellter, der Retchstreuhandgesellschaft, namens Becker, hatte am 1. Dezember in Hamburg ein Handelshaus er öffnet. Beamt« der in Hamburg stationierten Kriminal polizei des ReichssHatzamtes stellten fest, daß es sich bei! dem größten Teil« der Waren um Retchsgut, vorwiegend, um Kleidungsstücke, handelt. Di« Ermittelungen «rgWen, daß sich in Schwerin Än ganzer'S ch teb er ko n z er n be fand, dessen Führer Beaer war. Ein anderer Angestell ter der Reichstreuhandgesellschaft, der im Magazin für Be kleidungsstücke beschäftigt war, betrieb einen schwunghaften! Handel mit Handelsvescheinigungen. Zu seinen Hauptab nehmern zählte auch Becker. Zu den Hauptbeteiligten ge hörten weiter der Unterzahlmeister Garbe vom Schweriner Artillerie-Regiment. Er konnte am Silvesterabend verhaf tet werden, als er im Begriffe war, nach Hamburg zu rei sen. In seiner Brieftasche wurden noch 80 000 Mark vor gefunden. Ls sind bis heute bereits 32 Personen, di« in die Affäre verwickelt sind, verhaftet. Z« viele Deutsche in Elsaß-Lothringen. Ku. Unter dieser Usbeüschrlst bringt der Pariser „Exelsior* «in«« ausführlichen Artikel über die zahlenmäßigen Verhältnisse «Nischen »Deutschen* und „Franzosen" in Elsaß-Lothringen, der die französischen Behaupkmgen, Elsaß-Latbringen sei ein rein franzö sisch« Land, iki ein eigentümliches Licht stellt. Der „Exelsior" kommt zu dem Schluß, daß vor dem Krieg« EIsak-Lothringen von 400 000 Menschen rein deutschen Stan, mcs bewohnt wurde. Er stellt dann fest, daß trotz aller Abzüge für Ausweisungen und freiwillige Abwanderung es heute noch in Elsaß-Lothringen 160 000 „Rein-Deutsche" gäbe und 100080 „Haw-Deutsch«', das heißt Sehn« und Töchter von Rein-Deutschen. Da» Blatt findet, daß die Anwesenheit dieses deutschen Elements ei« schweres Problem für Frankreich darstelle und fragt hetzerisch, «oa» Frankreich eigentlich von diesen entsetzlich vielen Deutschen zu «rwarten Hobe. Er tischt ein« Geschichte auf, daß im Lyzeum von Saargemünd ein Pastor, dessen Nam« er verschweigt, in einer Dor- lesung über die Bauernkriege zu Zeiten Luthers, den Großen Krieg mit wenig schmeichelhafte« Hinweisen auf Frankreich und England gestreift hab«. Dieser eigentümliche Neligionslehrer hüte nämlich erklärt: „Dom Standpunkt der Wahrheit aus läßt sich wirklich «icht feststellen, wer für den Krieg verantwortlich war, wer der wirklich Schuldige ist . . Der „Lxelsion* berichtet dann weiter: »Di« Schüler protestierten, und der Leiter der Schul« wies den wütenden Pangeomonisten di« Tür. Da« war natürlich nur das Vorspiel zur endgültigen Ausschließung vom Lyzelnn, denn man wivd natürlich diesen Lehrer nach Deutschland zurückscbiFen'. Dos Hübsche ist, daß der „Exelsior* gar nicht za begreifen scheint, welch eigentümliches Licht gerade diese Geschichte, die ihn so empört, aus dt« Schulverbältnisse in Elsaß-Lothringen unter französischer Der- «paltung wirft! Besonders aber beschäftigt sich der „Gxelsior* <n dieser Hetze liebevoll mit den deutschen Angestellten in staatlichen Betrieben, vor allem der Eisenbahn. Er gibt alle möglichen Ziffern, aus denen hervovgchen soll, daß «och dem früheren „alldeutschen" System di« Etaatsongestellien deutschen Stamm«» nicht nur überall in über wiegender Mehrheit waren, sondern vor allem auch di« Stellen ein- nahmen, di« von Bedeutung und Verantwortlichkeit waren. Dies-» System existier« leider immer noch E» gäbe bei einer Gesamtzahl von rund 40 000 Eisenbahnangestellten rund 80 000 Elsaß-Lothrin-rr und rund 10000 Rein-Deutsche. So belaufe sich da, deutsch!« Element auf 24 v. -. Diese Deutschen müsse man lo» werben, E» Me genau so au« auf der Post, im Telegraphendtmst und im Lelsphondienst. Der Deutsch«, ganz gleichgültig, welche politisch« Ueberzeuaung « haben mach wird diesen Notschrei de, Pariser Doulevavdblat e« mit einigem Vergnügen lesen. Der frührer« Soldat besonder» wird sich daran erinnern, daß deutsche Dörfer in Elsoß-Lohtringen sauber waren und französisch« Dörfer, dreckig. Denn der Feldzug gegen da» Deutschtum in Elsaß-Lothringen Erfolg hat, so wird der leid- timomd« Teil Elaß-Lothringen sei«. An einem von allen Deutschen gesäuberten EHaK-Lochringen wird Aomckreich <mß«rovd«nt-ich wenig Fr«ud« Ayo in»gcsamt rund 280 Millionen, «elch« doch ausschließli«! für L«dens-lmterholt und Beklvidnngszwecke gezahlt wurden. Nimm man ». M einen 20 vrozentigen Verdienst hievvon an, so verbleiben i« dem Bezirke rund 47 Millionen! 1214 kamen al» Höchstverdienst eine» Facharbeiters 160 Mark, 1219 hingegen schon 840 Mark, 1920 aber 1800 Mart im Monat kn Frage, und doch ist es bei diesen so enorm gestiegenen Ein- kommensverhältnissen unmöglich, daß da» Existenzminimum erreicht wivd, sondern ein Hunger- und Lmnpenelend besteht gegen 1914! Berücksichtigen wir weiter folgend« Zahlen nach Lalwer, so finden wir einigermaßen Aufschluß. Die Indexziffern der Ernährung be- trügen im November 1920 da» „14 fache" de» Friedenspreise«. Im Juli 1214 bekam man noch das Dreifach« ter Friedensration des Deutschen Marinesoldaten im Mittel von 200 Plätzen für 28,12 Mark wöchentlich. Im November 1920 die gleiche Ernährung für 867,06 Markl Im Oktober 832 20 Mark. Im November ist also die Indexziffer fast um den ganzen Betrag der FrirLenswochsnkost gestiegen. Die große Masse der Bevölkerung muß ibre Lebenshaltung immer mehr zurückschrauben, es ist ein verlältnismaßig recht kleiner Kreis, in welchem die Zunahme de» Einkommen» ebenso stark in di« Höhe geht, wie die Verteuerung der Waren. Der Der» brauch diese» Kreise» mag noch so erheblich sein- für den Massen verbrauch kommt er nicht in Frage. Die zunehmende Verarmung entwickelt sich in der Weise, daß aus der einen Seite di« Warenpreise stärker steigen als die Ent wertung der Mark beträgt, währet auf ter anderen Seite die Löhn« und Gehälter noch nicht einmal in dem Grade der Ent wertung der Mark zunehmen können. Di« Verteuerung der Er nährung hat im Lauf« des Jahres 1920 geradezu rapid« Fort schritte gemacht. Im Dezember 1919 stellte sichXder Index noch auf 114,65. Dis November de» vorigen Jahre» hat er ^ch mehr als verdreifacht. An folgender Zifserreihe sieht man deutlich, wie der Grad der Verteuerung von Jahr zu Johr zugenommen hat. Dir Indexziffer stellte sich rr November ter einzelnen Jahre wie folgt: 1914 1915 1910 1917 1918 1912 1920 27M 38^6 62^4 56,42 62,49 108,83 857/05 Don 1914—1917 tauerte es drei Jahve, ehe die erste Ver doppelung der Indexziffer eintrat. Dann dauert« es zwei Jahre bis zur Verdoppelung der verdoppelten Indexziffer. Don 1919— 1920 hat sich aber die Indexziffer des November 1919 nicht etwa ich mir einem Jahre verdoppelt, sondern sie hat sich ver dreifacht. Wenn die Verteuerung im nämlichen Tempo fortgehen würde, so würden wir Erde 1921 mit einer Indexziffer zu rechnen haben, die bereit» ü>r 1000 Mark wöchentlich hinou-gHen würde! Nicht unter 700 Mttrk in der Woche, wchl aber bis zu 1000 Mark und darüber dürfte Ende nächsten Iabres di« Indexziffer für di« wöchentlichen Ernähvungskosten einer Friedensration, wie wir sie unseren Berechnungen zu Grunde legen, betragen, d. h. bi» zum 28 fackln mindesten», bi» zpm 40 fachen des Friedenspreises droht unter de» heulkge» Voraussetzung«« di« Verteuerung bt» Ende nächsten Jahres anzustcigen. Wo das Grun-übel der Verelendung der Masse liegt — ob im Verdienste oder der wahnwitzigen Verteuerung der Lobensmittel und Dellerdungsgegcnstände — dürfte wohl jeden» Denkenden klar werden. Der Fachmann gegen -rn Dllellanlen. 3» Berlin sprach der Vizepräsident der Reichsbank, Elas«, »app über Währung» Dabei kritisierte er dt« Tätigkeit Erz. derger» in verschiedener lehung. So erzählte er, di« Reichsbank hob« dringend befürwortet, daß durch Ausgabe einer Zwangsanleih« «in Rückstrom der Zahlungsmittel zu ihr herbeigeführt werde. Die ser Vorschlag aber wurde von dem damalrgen ReichsfinnuzminWr Erzberger abgelehnt. An Stell« dessen wurde gegen den dringenden Rat d« Reichsbank dir Sparprämienanleihe begeben, di« «inen kläglichen Erfolg hatte. Es blieben daher nur die Steuer« übrig, «m di« Zahlungsmittel zurückzulriten. Die indirskten Steuern er- fuhren «Inen weiteren Ausbau und die direkten «ine ansehnlich, Vermehrung. Gleichzeitig aber wurde, und zwar muh auf Devan- lassrmg des Hrn. Erzberger die ganze Organisation der Steuererhe. bang auf da» Reich übertragen. So zweckmäßig Liefe Maßnahme an sich au! sein mochte, so war sie doch «in Fehler, da di« umgostal- tete Organist.:»« unmöglich bald aktionsfähig sein konnte. Dieselbe Erfahrung hat man in England gemacht, wo ein« ähnliche Umstel lung zwei Jahre brauchte, um sich «inzuarbeiten. Der Rückstrom durch Steuern blieb daher bi» setzt ein sehr gering«, und di« Infla tion stiog immer mehr und mehr. Dies« Vermehrung de» Papier» gekdumlaufs ohne Rückstrom hat naturgemäß eine Steigerung aller Warenpreise, der Löhne, Beamtendesoldu nae n usw. im Gefolge, und in dirsom cireulus vitiosu» sind wir noch keineswegs am Ende an-^c- langt. E» ist «ine ganz« Reihe von Dorschlägen zur Abhilfe Ler Not gemacht worden. Darunter auch di« mechanisch« Einschränkung der gesamten Inflationsmittel durch Umtausch oder Abstempelung empfohlen. Hierfür hat sich namentlich der Reichsminister Erz berger im Irchre 1919 mit aller Energie eingesetzt. Es wurde zur Prüfung dieser Frag« eine Enquete-Kommission gebildet, zu der Erzberger selbst eine ganz« Anzahl Sachverständiger entsandte. Dies« Kommission hat ein Ergebnis, wie noch nie ein« Enqueie- Kommission, gezeitigt. Sie kam mit absoluter Einstimmigkeit zur «chsoluten Verwerfung d»s Projekt», da es nicht möglich gewesen wär«, die Ersatzstücke in einer zu bestimmenden Frist zu beschaffen, und so wäre eine Zahlungsmittelkrisis heraufbeschworen worden, di« einem Zusammensturz und einer Katastrophe gleichgekommen wäre. Die» Projekt darf nunmehr al» endgültig begrabe» angesehen «erden. echmarz»«r«pg, 11. Ja«. Da» »«such Su»o Reinwart, in Neuwelt um Wiedevaufhsbung der Einverleibung der Gemeind« N«mv«lt in die Stadtgemeind« Schwarzenberg beschloß der Da auf Airweisnngen seitens des Reichs in einer den Bedarf des Landes voll deckenden Weise auch für die nächste Zeit nicht mit Sicherheit gerechnet werden kann, macht sich eine weitere erhebliche Verstärkung -er VetrieLemittol der Finrrnzhaupikass« erforderlich, um Stockungen in der Erfüllung der nötigsten Stoatsbedürsnisse zu vermeiden. Das Finanzministerium soll daher nach einem weiteren Deletzentnuwf ermächtigt worden, weitere mwerzineliche Schatzau- wetfunZcn iu Hö« von 500 Millionen Mark auszugoben. » » * Ausschließung säumiger Abgabepflichtiger von öffentlichen Vergnügung »orten. Das Lasmntministerium hat dem Landtaoe einen Gesetzentwurf zugehen lassen, nach dem das Gesetz, di« Be- uguis zu Ausschließung säumiger Abgabepflichtiger von öffent lichen Vergnügung sotten bett, vom 21. April 1884, aufgehoben werden soll und olle örtlichen Regulative, die auf Grund des auf gehobenen Gesctz/s erlassen morden sind, außer Kraft treten sollen. * Anstellung von Beamten nach politischen Gesichtspunkten. Der Verband Sachs. In-dustriellrr hat an das Gesamtministcrimn eine Eingabe gerichtet, in welcher er das Gesamtministerium dringend auffordert, die Anstellung von Beamten nach rein sachlichen, di« bewährten Voraussetzungen über Eignung und Borkenntniss« be rücksichtigenden Gesichtspunkten vorzunehmen. * Stiftung der 24. Ref.^tviflon. Am 1. Apr« 1921 verteilt die Stiftung der 24. Reserve-Division die Halste ihrer Zinsen an bedürftige Hinterbliebene ihrer Gefallenen. Es kämmen diesmal zur Unterstützung vor allen Kriegsmaifon in Frage, di« zum ersten Schulgang oder zur Konfirmation ausgerüstet worden sollen. Di« Gesuche müssen bis spätestens 31. Januar 1921 bei Divisions- Pfarrer D. Zitzmann, Rothenburg O. L. eingegangen sein. Bei erstmaliger Bewerbung ist Beifügung eines Nachweises vor Zuge hörigkeit des Gefallenen zur 24. Roservedivision erforderlich, ein Briefumschlag od«r Postkarte mit dem Fel-poststempel der 24. R. D. genügt. Nicktangehorigen der 24. Ncscrvcdwiston wind im eigenem inieresse dringend geraten, von einer Bewerbung adzusshen, da Berücksichtigung unmöglich ist. * Auszahlung rückständiger «ngllsHr, Guthaben an S«lmdchrer. Don der englischen Neuerung sind Listen über 43 000 englische Pfund« eingvgangen. Dies« Sumin« umfaßt rückständige Arbeits löhne der in englischer Hand und auf englischem Boden in Kriegs- g«fangenschast gewesenen Heimkehrer. Di« Zweigstelle der Grneral- kriegskasse Betlin SW. 19, Unterwasserstt. 7, ist angewiesen, di« Einzelbeträge an dt« Empfangsberechtigten zu zahlen. Den Heim- gekehrten sind von der englischen Regierung Guihabenscknin« über ein«» bestimmten Betrag lautend ausgehändigt worden. Diese Sck*in« werden von der genannten Zweigstelle zur Abrechnung b«- nvtigt. H-Imkehrer, in deren Besitz sich noch englische, auf «inen b«- stinnnten Betrag lautend« Duthabenscheln« befinden, werden aufge- sordert diese Scheine sofort an die genannt« Zweigstelle zu senden. — Dow England ist ferner ein Dar-oetrag von rund 120 000 Mark n«bst zugehörigen Listen ei »gegangen. Diese Summe enihält Post« «sw. Geld, mit deren Auszahlung die Zweigstelle «benfall» beauf tragt ist. d , Schneeb««, 11. Ian. In ktzter Zeit sind wie'«! verschiedene : Elnbruchodiebstähl« auegeführt worden. E» wurden gestohlen: bet '»iaer LchuittwarrnLLndtui» « du VahnjojstvaL« Männer, urck — Schadenersatz wegen Bruch de» Verlöbnisse». Ein von sozialem Geist getragene» Urteil hat das Oberlandesgericht Miinckea iingst in einem Falle «rgehon lassen^ in welchem ein« Kontoristin hren Verlobten wegen Derlöbmsbruch auf Schadenersatz verklagt hatte. Es führt in seinen die Entschädigung auf 8000 Mark erhi tzenden Lntscheidungsgründen aus: Während der Erst, richter die Deruvsachung schweren seelischen Schmerze» durch di» Aufidftmg dos Verlöbnisses und die Verkürzung der Versorgung r- aussichten zutreffend als ein die Festsetzung der Entschädigung aus einen höheren Betrag beeinflussendes Moment behandelt, hat er di« Abstammung der Klägerin, das Milieu, in dem sie steht, U r* Ausbildung und ihren Stand al» schodenmindernd bei der Ab- Messung der Entschädigung betrachtet. Dies« Anschauung kann aber vcm sozialen Standpunkte au» nicht gebilligt «erden. Ehr« und sittliche» Empfinden sind nicht von Besitz oder Bildimg ab- hängig. Di« Klägerin ist Kontoristin, hat di« Handelsschule be sucht und steht seit 1911 im Erwerbsleben. E» ist nicht angängig, der Klägerin eine geringer« Feinfühligkeit in sittlichen Dingm zu imMtieren und die Verletzung ihre» sittlich«» Empfind«»» gertnrer zu werten» bloß weil fl« Kontoristin ist wrd den Eowerbsständca angchört. — 8 rotz stadtbild. Gin Kaufmann D. kam st» September 1919 von Homburg nach Berlin, nachdem «r dort ein Geschäft gemacht hatte, da« Ihm I830OO Mark eingebracht hatte. Er hat «» fertig- gebracht, diese, Geld in zwei Nachten und «stiem Loge bi» auf den letzten Psrnnia zu vergeuden, denn al» er am Morgen de» 9. Sep, Mb« aut »in« LaMpaß» «« »icht »« da»
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