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Erzgebirgischer Volksfreund : 18.02.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192102187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19210218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19210218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1921
- Monat1921-02
- Tag1921-02-18
- Monat1921-02
- Jahr1921
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 18.02.1921
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l «durch H« V hab« Ä«, 17. Fübr. Nach Unterschlagung von 1299 Mart einkossletter Gcklde« ist eine bi eher »ei einen» Gastwirt in Stellung gewesen» 80 Kahr» alt« Kellnerin au» Zwickau flüchtig g»woöden. v. Schneeberg, 17. Fsbr. Der im Oktober vorig«» Johne» hier gegründet« Bürgerbund, der bereit» eine stattliche Mwgliooer- »abl aufweist, hielt am Montag im Gasthau» zur Post ein« gut »suchte Protestversammlung ab. Der Vorsitzende de» Dürgerbunde», huntogerichterat Dr. Hartmann^ kennseichnet« in sachlicher, aber nachdrücklcher Welse die neuen, dem deutsche» Volt, von den Feinden auferlegten wah-mvitzigen Bedingungen. Ausyehend von ver geil nach dem WasfensttUstand, wo fortgesetzt Blut aus dem deutschen Volks- und -Wirtschaftskörper gesogen wird, ros täglich vngeheur« Kohlenzüg« au» dem Ruhrgebiet nach Frankreich gehen, lodaß diese» Land bald an Kohlenüberfluß erstickt während unsere Wirtschaft nach und nach zinn völligen Stillstand kommt, und da» deutsche Volk hungernd und frierend den Winke» verbringt, schilderte « di« Erpresserpolitik der Entente an dem betrogenen und belogenen deutschen Doll in ihren verschiedenen Phasen. Di« neuen Forde- rungen seien «in« Wahnsinnstat. Durch sie worb« Deutschland voll ständig entmündigt. DÄt reichen »ahlenmäßigen Unterlagen er kSuterte er di« gewaltigen Summen, die der Schandvertrag von Ver sailles aus un» herauspressen will. Mit Recht stellt« er fest, daß sich .unser voll noch gar »licht klar darüber sei, am» ihm der Friedens- Vertrag auferlege. van der Schwere und dem Umfang der ge waltigen Forderungen könnten wir un» einfach keinen Begriff machen. 42 Jahre soll da» deutsche Doll zu angestrengtester Sklaven arbeit für unsere Feind« verpflichtet sein. Wenn da» Diktat Wahr heit werden wild, muß uiser« Lebenshaltung auf «in« Stufe herab- aedrückt werden, auf der selbst wilde Doller nicht strhem Unsern Kindern konnten wir nicht mehr die Erziehung zu teil werd«» lassen, wie jetzt. Unser Doll würde geistig verarmen. Deutscher Ersinder- geist würde erlahmen, deutsche Kultur an» der Welt weyaetilgt wer den. Nie wohl wären wir mehr in der Lag«, am»,diesem Tief stand un» wieder zu erheben. Was können wir dagegen tun? Wir besaßen vor der, Revolution zwar nicht da» größte, aber da, glänzendste Hc«r, zwar nicht bi« größte, aber bi« glänzendste Flotte bar Welt. Don alledem besitzen wir heute nicht» mehr. Unsere 7" RWs A.'AÄr. vkMfleMHSk tzkN'WÄHy Grotrstversammlurm gegen da» g«plant« N»tch»«i«tft«»»r- »afrtz ab, di« zahlreich besucht war. De» Abgeordn«» Berndt p»» Dresden hielt ein Reserat üb«, Miletsteuer, Reichs»irtsieuevgesttz Pw Grundstpuer «md führt« u. «.folgend«» ans» Nachdem vor de« »rt«. da» ehemalig, preußisch« Dmiklafftnvarlament da» bekannt« Wahlrecht geschaffen hatte, was den Hausbesitzern in Stadt und Land tza» Privileg in den Semelndevevwalung« gab, bringe di« jetzige Reichsrogierung ei» Miittsteuergesetz, da, umWal sei. Schon vor dem Krieg« hatten dl, Krankenkontrolleun di» Wohnungsnot zu» Genüg« «ststellen können, indem di« «neipen Kranke» in Wohnungen sich halte« «mißten, di, aller Beschreibung spotteten. Da« fei bi» heut« tzoch nicht «»er» geworden, und di« Wohnungsnot ist »um Woh- Dpigselend herangereift. Um diesem Uebel abzuhelfc», müßten N « u- «auten entstehen und da, Reich müßt« di« Mittel durch Heim- fätten-Darlehnsschetu» beschaffen. Di« Reichsregierung hab« au» jem neuen Mietgüsetz di« für di« Mieter vorgesehenen Recht« ae- ckrichen; «» hob« ihnen kein« Möglichkeit gegeben, auf die Hansbe- Ätzer ein Kontrollrecht «m-uliben. Bezüglich der Grundsteuer äußert, sich der Rediwr dahin, daß nur ein« Besteuerung der Grundrente du «rsolge» haben. — In der Aussprach, kritisierte Schuldirektor P «idl« r da» Devhalten de» Hau^sitzerverein», der bi» heut« aus Da» Schreiben de» Mieterverein» zweck» Gtellungnahm, zu den Miet- Steigerungen noch keine Antwort gegeben hab«. Schließlich wurde «in« Entschließung, die di« Ablehnung de geplanten Reichmnirtsteuer» gesetzt» »um Ausdruck bringt, einstimmig angenommen, der auch di» anwesenden Hausbesitzer mit zustimmten. FikttS» rkitzm» fkG bk» an dl« Kym auf Sw vifle darbassitek. Sa, dmitsch« Boll gleicht «ine» Halbverhungert«» und Halbnackten, der unter ein, Schar wilder geraten und dies«» vollständig prei»gegeben ist. Ms» mit bewaffnen« Widerstand ist e» nicht». Bleibt die Woltk-nsteklatio». Auch dies« bi«t«t zunächst nicht» günstige» für uns«« Lag«. Auf der «inen Seit« d i« noch immer festgefügt» Entrnt«, «ruf der ander«» da» brodelnd« Rußland. Wenn noch immer Leut« in Deutschland behaupt»», daß dieser Frieden durchgeführt «erden könne, muß dem «nigegeng« halten werden, daß kein Deutscher daran denk^ den» diefer Frieden sei Selbstmord All« Völkerrecht- lichen Verträge «etde» unt«r der Voraussetzung geschlossen, daß die Ding« so bleiben, wie sie zur gelt de» AVscAusss» der verträg« sind. Erst wenn sich di« Weltlage einmal ander» gestaltrn sollt«, tonn wird auch Deutschland diese» Joch abschütteln- können, vorläufig ist aber dies« Konstellation noch da. Zunächst muß Rußland wieder «ruf beide Beine kommen, vielleicht konnte auch von Amerika au» ein» Aenderuna kommen. Wahrscheinlich ist die» vorläufig al>«r nicht. Wenn Amerika diesen neuen Ententesorbevungen entgegen- tritt, dann nicht au» ideellen^ sondern mehr aus wirtschaftlichen Gründen, Wir haben den Frledensvertvag unterschriiben, wenn mich unter dem Druck der Gewalt. Völkerrechtlich gilt die vollzogen« Unterschrift. Di« Kommission der Wiedergutmachung ist an kein bestehende» oder kommende» Gesetz gebunden. Sie ist allmächtig. Wir wissen aber auch au» dam Krieg, baß da» Völkerrecht eine Ein richtung zu Gunsten der Feind« ist, wenn keine Macht dahinterstsht. Recht ohne Macht ist nicht». Sind wir denn chne jede Hoffnung? Einige schwache Waffen haben wir noch Da» ist die Sachlichkeit unserer Unterhändler und tms«r gute. Recht bei kommenden Ver handlungen. Deswegen ist es zu begrüßen, daß dazu die Besten unsere» volle» ausgesucht sind. Havenstein, SUnne« und Dr. Simon«, der wohl der überrage«Me Kopf der jetzigen Regierung sei. Es nutzt jetzt nicht», wenn wir starke Worte gebrauchen. Die Geisteskraft unserer Unterhändler und die Einigkeit unsere» Volkes sind es, die vielleicht »in« Gewähr dafür bieten, daß wir etwa« er reiche» werd«». Din« weiter« klein« Hoffnung sei di« Einsicht, di« sich auch bei unseren Feinden bemerkbar mach«. Hier erinnert« Redner an da» Buch des Engländer» Keynes. Dor allen Dingen aber muß da» deutsch« Doll einlg sein und der Regierung den Rücken stärken. Dann dürfen «vir hoffen^ daß der neu« Angriff abgeschlagen wirb. Reicher Beifall lohnt« die sichtlich von großer Lieb« zu Volk und Vaterland zeugen den Ausführungen de» Redner». E, wurde folgende Entschließung angenommen, dl« an den Reichskanzler, den Reich»- und den Dezirk»- bürgerrat abgeschickt werden soll» DI« Deutschen- ein alte» groß«» Doll höchster Kullur und ge waltigster Leistungen für den menschlichen Fortschritt, sind kein Negerstamm, den französisch« Rachsucht und englisch« Hckbgier in di« Sklaverei sichren darf. Um unser selbst und unserer Nach kommenschaft und der ganzen Welt Fortschritt willen ist es uns Deutschen von heut« heiligste Pflicht, den Dernichtunqswrchnsinn der neuen Feindsovderungen abzulehnen. Einmütig, fest und stolz! Im zweiten Teil de» Abend» bot Stadtverordneter Hermann Georgi einen Dortrag über den Haushaltplan und die neuen Gemeindesteuern, ter manch« interessant« und wertvoll« Aufklärung brachte und «ine reg« Aussprach« zeitigte. Neben «iner Füll« neuer Anregungen wurde u. a. Kritik daran geübt, daß Li« neuen Steuer vorlagen so schnell vorgelegt und beschlossen worden seien. Es wnrde der Wunsch geäußert, künftig« Eteuevvorlagen zeitiger an die Oef- fentlichkcit zu bringen, damit dies« dazu Stellung nehmen kann. Ferner wurde mit Rücksicht aus die Verlegung des Dersorgungs- amte» nach Aue angeregt, Laß künftig alle» getan werden soll, um zu verhindern, daß «eiter« staatlich. Behörden ihren Sitz von Schneeberg verlegen. Da» Prosckt der Durchtunnelung des Floß- graben« zweck» Ausnützung t«r Kraft für «in Elektrizitätswerk MM t^enfass^ «lnsttHiiL VefpKYM Mf MtMknL Visser MP» legenheit soll «in, bäsonder« Versannnluivg sind« rufen werd«». Au» der Füll« der Anregungen «ar zu entnehmen, daß di» Bestrebung» de* Bllrgerbunde» in der Einwohnerschaft äußerst günstig ausge nommen «erde», und daß mit weiterem erheblichen Kürnach, au» alle» «reisen der Bürgerschaft zu rechnen ist. In di«s«m Sinn« war auch da» Echlußvott de» Obermeister« Sieber gehalten- Lauter, 17. Febn Oeffentlich» Gomeinderat»sitzung am 7. Fedr. Vor Eintritt in di« Tagesordnung wird beschlossen, da der Zuhörer« raum nur argen 1S9 Sitz« hat, diese Sitz« in der letzten Zeit «He« nicht «»»reichten und dadurch Unzuträglichkeiten entstanden, in dt» Geschäftsordnung be» Semeinderate» di« Bestimmung aufzunchmen« daß der Zutritt zu Len öffentlichen Demeinderatssttzungen nur am gen Kart« gestattet ist. Die Karten sollen Le» Mitgliedern de» Dm meinderate» -ur Verteilung überlassen wevden. Ein Antrag de» Gemeindeältesten Fraaß, alle Eitzungspunkt« Ler nichtöffentliche» Tagesordnung in öffentlicher Sitzung zu behandeln, wird abgelehnt. Kenntnis nimmt man von Ler Iahrcsvechnung für di« Anna und Gustav Gniichtel-Sti tung auf 1920, von der Abweisung der Bem waltungsNag« des Bürgermeister» Stötzner in Tripti» gegen dl« Gm meinde, vom Geschäftsbericht der Gemeinnützige» Einkaufsgesell» schäft auf 1929 und vom Protest Le» Verein» für Handel und Dm werb« gegen di« Kommunalisierung de» Lebensmittelhandel». So dann wird beschloss«»: gegen Li« Abtrennung von Land vom Grund» stück Ler gemenmütz-ige» Baugenossenschaft Bedenken nicht zu erhe ben, in den Dollsbildungsmislchuß Li« Gemeindevertreter Eisert und S. Seltmann, Schuldirektor Uhlig und Fabri küirekior Weid mann zu wählen, ziun Vorsitzenden de« Evwerbslosenfürsorge-Aum schufses Steu«rkassl«rer Seidel zu wählen- die Einverleibung de» Sutobczirk» Durlhardtswald in den Gemeindebezirk zu beantra ge», di« Gebühren für Lie Heimbürgin auf da» Doppelt« L«r gegen wärtigen Sätze zu erhöhen, gegen di« Erhöhung Ler Gebühren für die wissenschaftliche Fleischbeschau Einsprüche nicht zu erheben, «in« Versicherung gegen Aufruhr nicht einzugehe», dem abgeänLerten Vertrag über di« Kraftwagenlinis Grünhain, Schwarzenberg, Lau ter and Aue -ugustimmen. als Vertrauensmann für die land- und forstwirtschaftliche Derufsgenossenschaft unL dessen Stellvertreters Gutsbesitzer Gustav Barth und Gustav Weiß wiedsrzuwählen, dl« am 18. Dezember 1929 erfolgte Vergebung der Gameindcfuhrsn zu genehmigen- ein Gesuch von Leopold Seyfrred und Gen. und ein sol- ches der Kriogersiedlung .Vaterhaus" um Ueberlassung von Land zu Siedlimgszwscken, denen man grundsätzlich entgeoenkommen will, Lom Wirtschaftsausschuß zu überweisen, Las Gesuch der Gastwirts- ' witw« Sarah Vogel um Ueberlassung von Gemeindeland und um Ankauf ihres Hausgrundstückes abzulehnen, zu Ler durch Neichrae- setz geordneten Grundenverbs-steusr einen Zuschlag von VL ». H. -es Werles für Lie Kirchgemeinde zu erheben und La» bei der Kreditan stalt sächsischer Gemeinden erbetene Darlehen gegen Dcsamtschuld- verschreibung aufznnehmen. Zn nichtöffentlicher Sitzung wird über ein« Einbürgerung-fach«^ «in« Schankkonzessionsjache, Zuwachs, steuer- un- Arnrensachen Lernten. Vttcrselb, 17. FeLr. Das Feuer bei dem Gussbesitzer Stiehler soll von dem 22 Jahre alten Klempner Max Orser vorsätzlich ange- lezt worden sein, der deshalb verhaftet wuvd«. Es soll ein Racheakt vorliege», km Oeser, der wlcdecholt um Arbeit bei Stiehler »ach- gesragt halte, von diesem nicht eingestellt worden ist. , — Bonßen. Auf der EifeiGahnsahrk von Dauben nach KotLbn«, wohin er für Len Pferdemarkt einen Pferdetranspott zu leiten Katte, wurde dem 19 Jahre alten Arbeiter Karl Köhler aus Dautzen oer Kopf abgequetscht; Da» gräßliche Unglück geschah beim Rangieren. Landwirtschaftliches, i — l Landwirtschaftlich« Umschau. Es bricht immer mehr dir Einsicht dmrch- Laß -le gegenwärtigen Verhältnisse sowohl auf dem Vieh-, wie auf dem Fleischmarkt durchaus ungesund sind. Ein Haupthindernis zur Devbilligung der Schweinemast scheint in Ler Höhe der Preise für ausländische Futtermittel zu liegen. Ein« Verbilligung der Futtermittel scheint aber nur auf zwei Wegen möglich: entweder da» Reich trägt «inen Teil der Kosten für ausländisch» Futtermittel, od«r e» muß den Landwitten ermöglicht werden, ihr Getreide gegen ««eignet« Futter- mittel umtauschen zu können. Den Unterschied -wische« Lem Preis« Ler ausländische» Futtermittel und dem Höchstpreis, für inländische» Getreide müßte dann natürlich da» Reich trage». Dieser Weg Mrd» nicht nur zu «iner ganz bedeutenden Hebmig unserer Schweinemast sichren, sondern e» würde da» Reich auf Lies» Weise auch ganz beträchtliche Brotkornmengen mehr einbekomme». Die Schlachkeit Ler Hauxschwein» hat wieder einmal den Beweis ge liefert, daß La» Schwei» di« Sparbüchse L«» kleine» Manne, ist Und für di» Ernährung nach imd nach Lie alt« Bdeutung wieder gewinnt. Da di« im vergangenen Frühjahr beobach ten De- ltrebungen landwirtschaftlicher Kreis», der Arbeiterbevölkerung villige Ferkel -ur Verfügung zu stellen, schr beachtenswerte Erfolge ««zeitigt habe», besteht di« Aussicht, Laß mich im kommenden Früh jahr ein« derartige Hilfsaktion für die Versorgung der minderbe mittelte» Bevölkerung mit billigen Ferkeln wieder vorgenommen «vird. Dl» Frühsaaten haben sich km allgemeinen gut entwickelt, doch haben Frost und Trockenheit di« später gesäten Fruchtarten im Wachstum stark behindert. Vielfach wurden in den letzten Wochen euch Klagen laut über da» Auftreten von Maulwürfen und Acker- schnecken. — In Ler Viehzucht übt die Dlaul- und Klauenseuche weiter ihre schädigend« Wirkung au». Dl« hohen Preise machen den Ankauf von Zuchtvieh fast unmöglich, andererseits wird aber infolge der guten Futterernt« viel Jungvieh angestellt. Nus Newyork kommt di« Nachricht, daß man nach amerikanischen Schätzungen die diesjährige Ernte an Rei», Mal» und Tabak die größte in -er Geschichte der Vereinigten Staaten sein werde. Durch plötzlich elngetretenen Preissturz in Amerika ist dort der ganze Getretdehandel mit einem Schlage stillos legt wovdsn. Ein Zeichen der Zeit, während der amerikanisch» Produzent im Uebsrsluß er stickt, verhungert Ler europäisch« Konsument. Argentinien hat di« Ausfuhr von Weizen umd Wei»em»»hl f«igegeben. Dr. Horst^rGo». lieber da» DüngumgrbebÄrfnk« ve» Acker». Hier kann allein der Düngungsversuch Aufschluß geben. Durch bl« chemisch« Untersuchung können wir ja alle Bestandteil« -«» Do- den» erfahren, al^r nicht ermitteln i-ber die Löslichkeit der Nähr stoff«. Darauf aber kommt «» vor allem an. Die schwer löslichen Bestandteil« kann bi» Pflanz« nicht au fach men, un- so kann «» komm«», daß trotz chemisch nachoewtesener Vollkraft an Rahrungs- Koffen doch erstchtlick)« Mangel«rjcheinuag-n zu Lag« treten. Dabei soll der Feldversuch keineswegs allgemein« Dünaungsfrage» lösen, sondern er soll, worairf schon Ler vekannt« Natronalökonom Prof. Wagn«r hirnveist, nur Aufklärung gebe» über die örtlichen Verhält- niss« dir Wirtschaft, über di« Eigenschaft eine» bestimmte» Boden», über be» DünM»g»rustand «ine» bestimmte» Acker», über di« unter gegebenen Verhältnissen erzielbaren Ertrüg» usw. In diesem Sinn« sollt» «lgtnUIch jeder Landwirt alljährlich aus eine« feiner Felder «inen Düngungsversuch anfetz«», um so allmählich mit d«r Beschaf fenheit seiner Ländereien bekannt zu werden. Ein« verhältnismäßig kurze Nott» darüber im Tagebuch und der Vergleich mit Len auf «!»»'.!- nen Feldstücke» «ns-ekmuten Fruchtarte» gibt dam» «in«» guten An holt für die später« ük«»»misch« Bmsittschastung und unterrichtet »ebener «och über «Aerkei Fragen au« Le, vüngerlrhr«, bi« »hne praktisch« «igen» v»rsuche stltt» s» überzeug«»» zu« Geltung g- Zur Pfleg« der Wintersaaten. > ' Same», ble bei feuchter, kalter, Witterung keime», besitze» eine größer« WiderlstanLrfähigkeit goqen Frost, al» wenn Las Keimen in wiivmerer Zeit vor sich ging. Di« Wids rstaudrfäh igkeit des Getrei des nimmt »«, j« älter es wird. Di« Winterkält« schadet Lurch Er- fti«r«n d«r Pflanzen -»sonders dann, wem, stärkerer Frost auf Bo den «hne genüge:^« Schmedeck» «inwirlt, durch da» Aufziehen Le» Bodens. Stam« Schneedecke auf ungefrorenem Baden begünstigt da» Verfaulen. Unter einer solchen Schneedecke sammelt sich das ausgeattnet« Koklendior?- — auch Lie Pflanze lebt un- atmet im Winter — und so tritt Mangel an Sauerstoff «in, die Pflanzon er sticken, faulen dann oder leiden gegen Frühjahr zu durch Schnee schimmel. Durch Heben und Senken des Boden» bei wechselndem Gefrieren un- Aufl-uuen «iniern Lie Pflanzen au», diber auch die Getreide fliegen sirü nicht selten Li« Ursache des Nb-sivrben, der Pflanzen im Winter. Di« Lurch den Frost au» dem Boden gehobe nen Pflanzen sind zur B»förde«mg de, Anwachsen» im Frühjahr anzuwal-en, wodurch auch gleichzeitig Li« Bodrnkrust«, di« sich über Wmter gebildet ha^ gebrochen wir». — Bei einer Kontroll« der Seote» im Frühjahr findet man »st, daß sie entweder zu dünn oder aber auch zu Licht stehen, vielfach ist allerdings di« Meinung ver trete», daß di« Saaten ni«mas» zu Licht stehen könnten. Das ist aber «in großer Irrtum, der sich fast siet» durch rin Lagern der Frucht rächt. Zn Lichte» GetreiL« kann man durch scharfes Eggsn lichten; wer Schaf« hat, kann dies« im Frühjahr bei trockenem Wetter über die Saaten treiben. Bei zu -ümirm Stande ist ein lichte» Eggen rätlich, La -i« Pflänzchen, sich al»dan» besser bestocken. , Dr. Horst-Dredow. Kaus, Kvf, Garleu * Ratschläge für den Lamenelnkanf. Auch im kommenden Frühjahr wird der Wunsch, ein eigene» Stück Laich zu Lobauen, noch reger sein al» in Le» Vorjahren; will sich doch jeder gern rin wenig Gemüse pflanzen, um so leichter über die teuren Zeiten hinwegzulommsn. Der Laie, der noch niemals rin Gärtchen be sessen Hot, wird gerade beim Einkauf des Samens manchen F hlsr machen, weil er oben für Li« nötigen Mengen kein Verständnis be sitzt. Denn nun auch der Same im allgemeinen 2—S Jahre keim fähig bleibt, wenn er trocken und kühl aufbewahrt wird, so zwingen doch Li« tour«» und knappe» Ketten Lazu, sparsam mit Geld und Vorräten umzugeben und nur da» einzickaustn, uas man gerade braucht. Nehmen wir an, es handelt sich um die Größe eine» üblichen Lauibengatten». Der Gartenbesitzer kaufe dann von Mohrrüben, Salat, Sellerie, Peicrsili» und Radies immer nur Li« ll«inst« erhältliche Menge. 1 Gramm würde durchan» amligen. Gibt bas di« Handlunz nicht ab, so tu« «r sich -beim Einkauf mit einem anderen Garteichesitzer zusammen. Al» Anhaltspunkt bei der Berechnung der Gewichtmuengen seien nachstehend di« ungr- fähren Körnerzahle» genannt, die aus 19 Gramm Gewicht ent fall«»: Bohnen S9, Erbsen 89, Kürbis «9, Gurke» 499, Salat 8099, Mohrrübe», Grün-, Weiß-, Rot-, Wirsingkohl, Sellerie 29 909. Man ersieht daraus ungefähr, wie viel man braucht. Mit 19 Gramm Erbsen kann man ^^8 Quadratmeter bestellen. Nu» dem Gesagte» wirb sich auch der Anfänger ungefähr ei» Diw machen können, «i« viel er eintaufen muß. " Der Sellerie fol K»»lkm und kein« Warze!» bilden. Zeigt er d»ch Lios« Unart, so li«gt es nicht immer am Samen, denn auch Samen von Pflanze» mit wurzellosen Knollen geben unter Um ständen Pflanzen mit «urzelreichm Knollen. Die» ist jedesmal -:r Fall, wenn der vodm zu tief bearbeitet wurde un- der Dünger zu tief in die Erb« kam. W« stuchtbere Erde die Knollen u>mgwt, da haben e» diese nicht uötig, viel« Wurzeln auf Nahrungssuche an», »»schicken. Auch Verletzungen -er Hauptwurzel beim Letzen der Ärmling« »«günstig«, stark« M-r-elbULm^ -«gltichc» zu dicht«, Pslaizzen., H. H. H Me!«t!srzuchr. Zieg« «ich Gatte«. Ein dnflsche» Sprichwort redet von dem Vock a!« schr üble» SLkti«, »tz« IM Mi t« LiiL Li» U« Mj i» Ka dern auch seine bessere Hälft«, die Geiß. Dem Klegengetchlccht ist die Naschhaftigkeit angeboren. Das liegt in Len Lebensbooingungcn begründet, unter denen Las Tier im witd«n Zustande sein« Nahrung zu suchen gezwungen ist. Ursprünglich «in Tier des Gebirges, war es auf die wenigen Pflanzen angewiesen, die zwischen dem Gestein der Berg« in spärlicher Menge auswuchsen. Der »Untere Teil Lt-ft« Pflanzen war meisten» trocken und hart, nnd so wurde nur die Spitze derselben abgeknabbert, um im nächsten Augenblick schon an einer sicheren Stelle sich wiederum das Best« auszusitchen. Dies« Naschhaftigkeit hat die Ziege auch al» Haustier beibehalten, und wohe, wenn sie einmal in den Garten gerät. Dann ist nichts vor ihr sicher. Das schönst« Blumenbeet ist in kurzer Zelt zertreten nnd fnner Blüten beraubt; das junge Gemüse wind au» dem Erdboden gerissen und verzehrt; Johannisbeeren, Erdbeeren »md Himbeeren müssen ihrs Blätter hergeben. Es ist unglaublich, welche Der- wüstungen eine Ziege in ganz kurzer Zeit im Garten anrichten kam». Selbst di« jüngeren Obsibäume im Daumgarten sind vor ihren scharfen Schneidezähnen sickzer. Hoch richtet sich das Tier auf, um zunächst die erreichbaren Blätter der Bäume abzureißen. Mit- Vor liebe aber schält die Ziege di« Rinde der jungen Obstbäume ab, und die Stämme müssen schon sehr gut geschützt sein, wenn sie vor Lea Zähnen des Tieres sicher sein sollen. Selbst durch weitmaschiges Drahtgeflecht vermag es seine spitz« Schnauz« zu zwängen und schweren Schaden an den jungen Stammen anzurichten. Ls kommt vor, baß eine Ziege in giftig« Zierpflanzen, z. B. Rhododendron, gerät mid sich eine Vergiftung zuzkht. So notwendig die Bewegung im Freien auch für di« Ziege ist, In den Garten soll si« ni« gebracht werden, auch nicht, wenn die Berte abgeerntet sind, denn sie kann dann noch an dem jungen Holz der Beerensträucher genug Schaden onrichten. Im Baumgarten muß sie so sicher angebunden sein, Laß sie keine jungen Stämme erreichen kann; aber auch dann nur darf sie hier weiden, wenn das unter den Stämmen stehende Gra», da» al» Schattengras ohnehin nur geringeren Wett hat, nicht durch di» Absoudcrungeu von Raupen oder durch Blattläuse verunreinigt ist, ... , ,i - . ,, > Schr. i. Wr. ............... D 1 * Der IauiHenabflnß km Zisgenstall. Ein« trocken« Lagerstätte ist für die Gesundheit unserer Ziegen von größter Bedeutung. Bei der geringen UrinabsonDerung ist es gar nicht schwer, eine solche Herzerstellenz und doch findet man so ost Zicgenställe, in denen di« Jauche aus dem EtreiOroh hervorüringt. Di« Tier« liegen in d«r üblen Flüssigkeit und sehen natürlich auch danach «ms, sind auch ge sundheitlich stark geschädigt. An Linstreu hat es in vielen Fälle» nicht gefehlt, aber sie nützt wenig oder gar nicht, weil Ler Bobe» des Stalles und besonders das Iauchoabslußrohr nicht in Ordnrmg sind. Es ist notwendig, hier Wandel zu schaffen, wenn di« Tier«, nicht verkommen sollen. — Der Boden de» Ziegenstall«» wird am zweckmäßigsten au» hochkantig gesetzten Backstein«» hergestellt. Lr muß «ine ziemlich starke Neigung nach Ler Stell« Le» Stalles her ben, an ter Las Iauchcabflußrohr seinen'Anfang nimmt. Das Rehr soll einen nicht zu kleinen Durchmesser haben und vor allem stari nach Ler Iauchogrnb« hin geneigt sein, damit LI« htneintretend« Jauch« rasch abfließen kann. Verschlossen ist La» Nohr mit «inem leicht zu entfernenden Rost, dessen einzeln« Stäbe nicht so eng sein dürfen, da si« sich sonst! leicht durch Kot und Stroh zusetzen. Di« Anbringung de» Rohre» in der Wand empfiehlt sich einmal, weil di« Zivgen dann nicht im Gefahr kommen, hinelnzutveten, wenn der Rost durch «inen Zukall von Ler Oeffnunq gerutscht ist, außerdem wird «In im Siallboden liegender Rost leichter durch festgcstampft» Kotmassen verstopft. In einem so angelegten Stallboden sickert di« Jauche langsam aber stetig in der geneigten Richtung ab und wird durch da» F<nrcherohr vor Dunggmbe zugcführt. — Beim Nuemisten Le» Stalle» soll der StaMrden au-gegoflen «vevdenz ab und zu auch mit der vorzüglich desinfizierenden Kalkmilch. Der Rost vor dem Abflußrohr ist abzun«hm«n un- gründlich vom Kot und Stroh z« reinigen. Mt «inem lang««» Stock oder noch besser mit «inem Draht untersucht man, ob da» Abflußrohr »ein ist. E» ist wichtig» Lassebb« ss anzulegen, Laß eine Reinigung leicht möglich ist. Einig» Eimer Wasser spülen s» gründlich Lurch. -— Lin Lerartiq angelegter Stallboden bietet den Tiere» siet» «in« trockene Lagerstätte, ist aber auch für Lie Melkerin r icht -hne Bedeutung, da er da» »nai^ »chm« velch»utz«a der f -»und Kleide, vechüjeL Schr. .
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