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Erzgebirgischer Volksfreund : 13.05.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192105133
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19210513
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19210513
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1921
- Monat1921-05
- Tag1921-05-13
- Monat1921-05
- Jahr1921
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 13.05.1921
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Sims, Sof, Garte«. Äleinllerzschl. O-Ml-t» ««hrscheinNch hüb«, sich schon In lüttster DM »»»er den Kege» hornlose Tiere «ftmden, Sie -am» »lese Et- «easihaft auch »um Teil auf -ie Nachkmme» vererbten, «l» man mm» auf hie «igentliche Zucht mehr Gewicht lest«, »am man nn- «« mehr -azu, gehörnt» Ziege» al» Zuchttiere aurzuschülten. L» m«ß p^mGen «erd« -eß für -ens»nigen, -er nur Ziegen mit Hörrurn kennt, et« hornlose» Tier zunächst einen ungewöhnlichen Din-rack «acht; es scheint ihm etwa» zu fehlen, un- m -er Lat achöat ja eigentlich Sa» Horn al» natürlich» Verteidigungswaff« Gem Bilde, -a» «um sich von einer Ziege vomellt, an. Al» Haus» N« hat -i« ZK« aber für ihre HSrner keine Verwendung, -rnn sie -raucht sich nicht m^r vor Feinden, -ie Hr draußen in -er Frei heit «»genübertreten, zu schütz»». Die Hörner sind aber unter Um- KLndea sehr wohl «eignet, aefährUche Verletzung«, herbeizuführen. E» ist eigenartig, -aß mir dem Femen -er Verteidigungswaffe euch da» ganze Wesen -er Ziege sich verändert zu habe« scheint. H»gehörnt» Znaen find ruhiger und weniger streitsüchtig und schei- neu auch «höhte Milchleistungen aufzuweisen. Hornlosigkeit laßt sich bei Ziegen leicht durchzüchien, aber seil st in ganz alten Zuchten kommt « vor, daß bei oirEm Lamm plötzlich Hörner sichtbar wer den, nachdem schoa siiwtliche Nachkommen derselben Mutt« horn los waren. Da di» meist«, Zuchtziele Hornlosigkeit mit zur Be- -ingan, machen, ist «in gehörnte» Lamm jur Zucht natürlich nicht greignlrh kann ab« eine sehr gute Milchzrege werden. Will man -ie Horn« beseitigen, so kann man do» erreichen, wenn man sie sqfort aach dem Durchbruch mit Salpetersäure betupft. Ziegen mit künstlich unterdrückter Hornbildung sind ab« keine hornlosen. E» können von Hnsn, da di« Eltern kein« Hörner hatten, ungchörnt« Lämmer fallen, groß« aber ist die Wahrscheinlichkeit, daß fie -ie Hörner vererben. Will man die Hornbildung unterdrücke^ so soll da» Betupfen mit Salpeterskiure sehr vorsichtig geschehen. Es darf oon der Säure nichts auf di, umliegende Haut, vor allem aber nichts ins Auge fließen. Die erfolgte künstlich beseitigt« Hornbildung darf übrig »ns bei einem etwaigen Verkauf nicht ver schwiegen werben. Schr. VKnöwlrHchaMches. * Für Kaninchenzüchter. Nichr selten finde, man Kaninchen, dir »nruhig im Stalle auf und ab Hüpfen, alle Augenblick sich hinfet- z« und mit Pfoten stopf, Hals und Körper kratzen oder sich gegen die Wand drängen, um sich -n scheuern. Augenscheinlich leiden diese Tiere unter einem unerträglichen Juckreiz. Vielfach wird dann -« Zücht« zu -er Annahme neigen, seins Tiere -wärm von -«r Krätzmilbe heimgesucht, und dementsprechende Mittel anwen- -rn. Nicht selten aber geht er in dieser Annahme ichl. Man un tersuche zuvor einmal ein solches Tier rech, genau. Finden sich ans der Haut Borken und Pusteln, so Hot man es mir der Krätzmilbe zu tun. Fohlen ab« diese Kennzeichen, so handelt es sich fast immer am die sogenannte Schaufelmilbe (Liftropborus longirosiris). Diese Milbe Ak an sich ziemlich darmlos. Li« ist kein Blutsauger, son dern nährt sich oon den losgelösten Schuppen der Haut und der Haare. Nur in großen Mengen wird diese Milbe den Kaninchen lästig, indem sie durch ihre stete Bewegung einen unerträglichen Juckreiz verursacht. — Das büüe Bekämpfungsmittel ist gut« Haut- pflege. Durch öfteres kräftiges Ausbürsten bezw. Auskämmen des Pelz« werden losgelöste Schuppen und damit die Nahrung der Schaufelmilbe entfernt, so baß letztere, soweit sie nicht schon durch das Ausbürsten beseitigt sind, ans Nahrungsmangel «ingehen müssen. —en. * Durchfall bei Z-Pem Diese in einem Magen- und Daruckatarrh bestehend, Krankheit tritt bei Ziegen recht häufig auf, besonders auch -ei Äkmmern. Di« Ursachen bestehen meist in Erkältung durch un- günfttge Witterung al» auch durch gefrorene Futtermittel. Auch ver dorbene Rüben, Kartoffeln und dergleichen erzeugen Durchfall, eben- jo viele« und zu nasse« Grünfutter. Da bei Ziegen und Schafen der vormnle Mist die bekannte Rosinen- oder Kugelform hat, so wird schon »in geringe» Abweichen oon dieser Form, als z. D. «in wcichbrriiger Mist, zum Durchfall in gelind« Art gerechnet und mutz auch als sol- ch« mit demselben Mittel, wi« wenn er dünnflüssig wäre, behandelt werben. Bei geringgradigem Dnrmkartarrh genügt manchmal eine diätische Behandlung, al» Darmhalten des Bauches durch eine gute wollene Decke, reicht che trocken« Streu, warmer Stall, verschlagenes Getränk, am besten Haferschleim, «was gut «ingebrachies Heu und zur Kräftigung dann und wann ein Stück Brot. Als Arzenei hilft stets Tannöform oder wen« der Durchfall schon länger angedauert hat, Tamuirgentan. Bon ersterem gibt man einem Lomm dreimal täglich ein Gramm mit einem Esslöffel Wasser, einer Ziege die 2- bis 3- sache Quantität .Mnfo oft. * Heb« die sächsische Pferdezucht machte der frühere Lcmdstall- merster Graf Münster bemerreuswerte Mitteilungen Der deutsch« Pferdsdcstaab ging von 1914 dis zum t. März 1920 von 3 435 283 Stück auf 2 382 241 zurück, hinzu kommt noch ein Abgang von 36 000 Stück im letzten Haibfahr. Geboren wurden vor dem Kriege 200 000 Pferde jähr!im, der rvekarf war aber 340 009, sodaß 140 000 ringe- Met werden mußten. Die Einfuhr war ein schwerer Fehler, denn «-gesehen davon, Latz dadurch viel deutsches Kapital ins Ausland wanderte, wurde die heimische Pferdezucht nicht angeregt. Hätte nicht der Slaat Sie Pferdezucht gefordert, so wäre heute kaum je- maud im Inlands, d« etwas Tüchtiges von der Zucht verstände. Im Jahre 1214 wurden in Sachsen nur etwa 5250 Stuten den Hengsten zugeführt, 1910 befanden sich 108 Beschäler bei den, LandKaUamte Moritzburg, 1.920 etwa .150. Die Zuführungen von Stuten sind setzt aus 20 OM gestiegen. Bar dem Kriege gab es in Sachsen nur fünf Pr vathengsle. jetzt 120 bis 130. Die Regierung solle ersucht werden, auf den Stationen nur den alten sächsischen Zuchttyp, den Olden- b«MI«r, beizubehalten. Grundlage aller Pferdezucht sei der Weidegang. Gerade di« Jetztzeit sei zur Anlage von Weiden günstig. Di« schweren Fälle d« Maul- und Klauenseuche. Me Geißel dieser Seuche unter unserm Viehbestände ist zwar im Rbaehmen, aber noch lange nicht verschwunden. Die empfohlenen M- . dagegen, so- «ohi Heil- wie Borbeugemittel, sind eirie Legion, was in der Tat be weist, daß es zur Zeit ein sicheres, in kurzer Zeit, d. h. in 2—3 Tagen den Bazillus abtötendes und damit schnell heilendes Mittel nicht gibt. Sin sicher wirkendes Schutzmittel ist möglicherweise in der Impfung gegeben. Damit ist aber durchaus nicht gesagt, daß man den Tierarzt nicht nötig hat. Im Gegenteil, man warte nicht erst damit, dis sich schwere Komplikationen zeigen, bei denen die Krankheit infolge Herz- schwachr leicht tödlich wirkt. Ich wemgstcns habe den vielfachen stets mit Herzschwäche verbundenen Komplikationen durch sofortige Anwen- -vng der sogen. Kunzel-Tinktur b«i -en ersten Anzeichen der Maul- «nd Klauenseuche vorgebeugt. Die kranken Klauen werden nach vor- Heriger Reinigung am einfachsten mit einem Holzteeranstrich behan- Lelt. Herzschwäche erfordert eine Unteryauteinspritzung mit Dipolen. Auch solche von Tosfein natra-benzoirum und von Tamphoröl dienen -icsem Zweck. Leider sind schon plötzliche Todesfälle infolge Herz schwäche vor solcher Behandlung konstatier!. Tierarzt Ehler». Vst Siderfiandsfä-igktit d« «buelnen vetreideart«. Nachdr. v«-. Gstreveartrn, -ie seit lang« Zeit in derselben Gegend angebout »o»dm find, haben sich allen dort herrschend« Umständen, soweit e» ihnen möglich ist, angepaßt. Alles, was den Mttt»-umwe!nfliissen usw. nicht miderslrbl. wird ja durch den T-d aiivgen'erzt. und nur die Pflanze kann Nachkommen erziele», dl,- nioien Einflüffen widerstan den Hai. Von den z.üüroichon illongensort.::, die ich aus den ver- ichicürnsteu Gegenden Europas bei mii eozummrn versucht habe, wider standen alle mehr oder weniger schlecht, doch alle schlechter, als die «in- heimischen. Petkus«, Schl-mstr-t« and Nr»s»A»r H«i»rich-Ro«ru »aha» ft«t» bi« hast« Erfolg« Bei« Welze» find « eigrntllmNcherroetse nicht ist» nordischen Spielarten, di» besser durchwintern, sondern viel häufiger die proteinreicher« südlichen. Auch beim Roggen scheint di« eigen tümlich« Erscheinung Tatsache zu fei^ -aß -ie südlichen Sorten, im Sü-en angebaut, viel «her au»wint«n al» umgekehrt. Um von «ei- n« selbstgrzächteten Rogaensort» zu «mitteln, welchen Einfluß da» Klima auf sie au»übt, ließ ich st, brntt» vor -em Krieg» auf ein« Reihe von Gütern sowohl im tiefsten Süden, wir auch i« höchsten Noro« Europa» anbauen. Bon acht südlichen Bersuchsorten winterte -« Roggen auf sieb« au», während « in den sechs nördlich« Ber- such»orten überall schon seit acht Jahr« -en Winter vorzüglich be stand« hat. Ob dieser Erfolg, w«igstm» zum Teil, mit davon ab- hängt, daß -« Roggen, wie die meist« nordischen Getreidesort«, energischer, da» heißt rasch« wächst» Alle südlichen Mntergetreide- fort« wachsen im Herbst viel langsamer al» di» nordischen. Sie haben ja auch mehr Zeit -az«. Erstere hab« auch «inen viel feste ren Winterschlaf, wenn ich so sagen darf, und di« warm« Wintcrtog« «wecken st« viel wenig« daraus, al» fie «» bei den nordischen Sorten tun, di» eine solche Warme irrtümlich schon für -en noch fernen Früh ling halt«. Es ist folglich nicht imm« Schuld de» Klima», wenn un» «in nm« Anbauversuch mißlingt, denn bei früherer Aussaat würden möglicherweise die südlichen Sorten auch im Norden besser anshalten. Isdensall» müssen wir «st viele -er mitwlrkends« Um stände genau prüfen, bevor wir ein Urteil fällen können. Selbst wmn un» eln Versuch scheinbar eine Antwort gibt, so müssen wir imm« noch vorsichtia prüfen, denn leicht kann das Ergebnis durch andere luitwirkende Umstände veranlaßt sein. Dr. Horst-Bre-ow. ' «nfbeffernng der Luzeraefelve». Leider ist « ein« andestteit- bave Tatsache, -aß zahlreiche Luzerneäcker mehr und mehr ver kümmern. In den meisten Fällen liegt die Ursache darin, -aß man meint, -ie genWsame Luzern« bedürfe deiner Düngung; sie uird auf schlechtem Bad« ausgesät und alsdann Hrvm Schicksal überlassen. Eine leichte Ditngevabgabe, besonders von Superphos phat, das Gn-e März bi» Mitte April gegeben wird, zeitigt »inen überraschenden Erfolg. — Auf vielen Luzernefeldern zeigen sich häßliche, kahle Stellen. Da auf ihnen die Pflanzen »ingegangen sind, bedeieten sie eine Verringerung -«» Ertrag«». Man kann jedoch solche Felder durch da» Lm-saen verschieden« Gr äs« auf- beffern. Am besten haben sich zu diesem Zweck das italienisch« Ray- gras sLolium italienm) und das Glvckengra» (Dastilis Glomonaia) bewahr^ da sie mit dem Wachstum L« Luzern« ql«ichen Schritt halten und mit ihr zusammen einen reiche» Schnitt liefern. * * Per .ilgmig schädlicher Wiese upflanzeo Ein« gute Wiese soll nur solche Wiefeupflanzen «ufweisen, di« dem Lieh «in wohlschmeckende» und nahrhaftes Futter liefern. M« anderen Pflanzen sollen auf der Miese nicht geduldet werden. Die schädlichst« Unkräuter sind: Schachre Halm, Wolfsmilch, Sauerampfer- Schierling, Klapperkraut, Bärenklau, Binsen allerlei Moose «. a. Gegen die Wolssmilchart«, die Hauhechel, den Knöterich und den Saueranwf« Hilst am besten wiederholtes Aushacken derselben samt ihrer Wurzeln bei feuchter Witterung. Dies ist allerdings keine klein« Arbeit, kann aber schon von Kindern vorgenommen ««den. Gegen Schierling. Klapperkraut u. dsrgl. Hilst am besten da» Abschneiden der Stengel, bevor der Same zur Reife gekommen ist, bezw. da, zeitige Mähen. Degen Moos Hilst fleißige» Aufeggen der Wiesen, Dewässe-- rung, Düngung mit ätzenden Düngemitteln, wie Kalk, Mergel, Asche. Auch wird manchmal da» Wiesenungeziefer sehr lästig, besonders Engerlinge, Ameisen, Mause un- wohl auch der Maulwuri. Kann man Wasser auf die Wiese leiten, so wird alles Ungezieler hierdurch am leichtesten und sicherst« vertilgt. Nicht allzu streng verfahre man ge gen Maulwürfe, die ihrerseits viel Ungeziefer vertilgen. Die Maul- wurshaufen werden planiert. * Der Gau«ampf«. Nachdr. verb. Der Sauerampfer ist in Deutschland nicht jedermann» Freund. Es kommt bei ihm sehr viel auf die Zubereitung an und auf die Mischung mit Spinatarten oder Melde, welche ihm etwas von seiner eigentümlichen Schärfe nehmen können. Der Sauerampfer von Belleville ist eine sehr wenig empfind liche und sehr ausgiebige Sorte mit breiten Blättern, von ziem lich sunrom Geschmack. Diese Sorte wird in der Umgegend von Paris am meisten gezogen und versieht dort fast ausschließlich den Markt. Die Aussaat geschieht im August, aber auch im März und April. Der gewöhnliche Sauerampfer treibt Blätter von 60—80 Zentimeter Lange. Es ist eine gute Sorte mit wenig scharfer Säure, weshalb man sie gerne mit dem Sauerampfer von Belleville mische, dessen Säure dadurch gemildet wird. Auch mischt man ihn mit Spinat und Endivien. Abgesehen vvn der Mnrktgärtnerei, säl man dm Sauerampfer meist als Einfassung. Indessen wird es für Krankenhäuser und Unternehmungen mit zahlreichem Personal vorteilhafter sein, ihn auf Beeten für sich zu bauen, er ist dann um so ergiebiger. Der für alle Lauerampfersorten geeignetste Zeitpunkt der Aussaat ist der August. Er schießt dann weniger leicht in Samen und gibt viel schönere Blätter, als bei der Aussaat im Frühjahr. Sät man ganze Beete an, so zieht man auf einer Rabatte 30 Zentimeter vvn. einander entfernte Furchen. Im Angus: gemachte Aussaaten geben zwei Jahre lang gute Erträge. Nur in» Sommer, und wenn man reichlich mit Sauerampfer versorgt ist, schneidet man ihn mit dem Messer ab, Aber diese verderbliche Ernteweise darf nur da An wendung finden, wenn man mit Sauerampfer nicht zu sparen braucht. Wenn er rarer wird, pflückt man ihn Blatt für Blatt. Auf diese Art nimmt man ihm nur die großen Blätter, während die kleineren verschont bleiben. Dann haben die Stöcke nach kurzer Zeit wieder eine Ernte zu geben. Schneidet man mit dem Messer alles iml, ist das natürlich unmöglich, und man muß eine Zeitlang ohne dieses Gemüse bleiben, bis sich wieder neue Blätter gebildet haben. Durch büschelweise-, Einpflanzen in ein kaltes oder halb- warmes Mistbeet kann man sich sehr zeitig im Frühjahr den Genuß des Sauerampfer» verschaffen. I». ' Für Korbweide » Zücht«. Der Anbau sollt« dort, wo dafür geeignete Ländereien vorhanden sind, weit mehr betrieben werden, als das -bisher noch der Fall -war. Manches Stück Land, das bis her wenig einbringt, könnte durch den Bei-enba« Kußecht nutz- bringend -bewirtschaftet werden. Nur muß die Zucht der Korbweide auch wirklich rationell betrieben werden, -sonst ist der Erfolg nur ein geringer. Ganz von selbst, ohne hinreichende Pflege gedeiht kein KulduvMwäch», auch nicht die sonst ziemlich anspruchslos« Weide. Von größter Bedeutung für die Wirtschaftlichkeit -er ganzen Anlage ist die für den jeweilig benutzten Boden zu treffende Airswahl der rechten Sorte. Es ist nämlich ein großer Unter schied in der Qualität -er Ruten der einzelnen Sorte, sofern sie auf verschiedenen Boden gewachsen sind. Für schweren, lehmigen Boden paßt die gemeine Bandweide (Saliz; vominalis), für kalk haltigen Lehmboden wählt man vielleicht besser noch die Mandel- weibe (Salix amygalina), di« auch auf rohem Lehmboden gut ge deiht: für letz,ter« ist auch die Purpurnnide (Salix purpurea) ge eignet. Für mageren, trockenen Sandboden kommt die Kaspische- Weidc (Salix brumosa acutisolia) in Betracht, für Moorboden wieder die Purpunveide. da alle andern Gort« hier leicht Ruten treiben, die zu -weich airsfallen-, auch zu zahlreiche unentwickelte Schößlinge hervorbringen. L Vie Bekämpft«» b« Erdflöhe. Du De Entwicklung und da» Wohlbefinden der Erdflöhe dnrch Trockenheit, Wärm« und Sonnenschein gefördert wird, so gilt es vor allem, die entgegengesetzten Verhältnisse, also Feuchtigkeit und Schot- trn, zu schaffen. In kleineren Aalag« mag das ja auch schließlich durchzuführen sei-': wiederholte» Bespritzen mit Salzwasser (auf die Gießkanne «in« Handvoll Salz) oder auch Jauch« und Bedecken der Beet« mit Reisig, Torfmull us«. In größer« Betrieben aber «r- l«Et man mutz ,inLr«if»ud«ra» B»kSmpfu«g»mlU«i». E» ««ch« Per -ft -nMeSenft-n MMl «pM«. Fn «sirr SM SEM- atzend« Wirkung die künstlichen Düngemittel: «e-kalk, Kainit. «Ms salpeter, schweselsaure» Ammoniak und Suv«rpho»phat; dann -i« wck» ren, di« Bewegung der Erdflöhe hemmend« Substanzen, «ie Säg» mehl, Torfmull, Nuß, Schweselpulv«, Holzasche, Mischung von Ofen- ruß mit^Kaltstaub us«.; schließlich da» Bespritz« mit Nitotinlösun» Karbolineum (1 Eßlöffel auf «in« Gteßkann«) Wermutabsud, Petr». leum-S«if«lSsuna us«. Auch mit Fangapparaten, mit L«er un- an deren KlebeMitteln bestrich«« Brrttchen, ist man d« Erdflöhen zu Leib» gsgsng« und hat bei entsprechend« Auidau« auch relativ gün stig, Erfolge «zirl», ebenso durch da» Einlegen d« Saat über Nacht i» Petroleum usw. Am empsrhlen»««testen «scheint Li« Verwendung von Tabakstaub und Schweinfurter^Srün. Besond«» letztere», da, allerdina» wegen seine» Arsengehalt» sehr vorsichtig zu behandeln ist, soll vielfach radikal gewirkt haben, öv bi» 7V Gramm ««dm mit SOO Gramm Aetzkafl zu 100 Liter Wasser aufgefüllt und »ach jede»- maligem Umschüttel» der Mischung über di» Pflanz« versoritzt. ' Ameksmplage. Wer »mt« Amelsen za leid« hat, probiere «inenol: Ein Eßlöffel Honig auf A Liter Wass«. Davon werde» Fläschchen -«iviertel voll gefüllt. Dies« werden so in -i« Erde g» setzt, -a» die Ameiseir bequem Zugang haben. Ein Liter Zucke» saft un- 160—ISO Gramm Brechwetnstein. Die Mischung wird io dünnen Streifen in -i« Nähe -er dlmeisenstraß« hingegossen. — Heißes Wasser in die Nest« aießm.— Große Badeschwämme -werden in wcrvmsm Wasser aufgeweicht, ausgedrückt und mit feinem Zuck« bestreut. Sind die Schwämme voll Ameisen, dies« in heißem Wass« Kien. — E-nd« April oder Anfang Mai großen leevm Topf in Nah« de» Amtzisenncksie» umstülpen, -a» Ak^ugtzloch zudecken. Di« Ameise» bauen dann ihr Nest in -en Topf. — Petroleum i»» Nest gieß« — Den Boden mit Lysol umarbeiden. Mit «in« Spritz« Schwefel- kohlenstoff in die Nester rinsühvm. — Hefe in Zuckerwasser auflös«, und dies dahin gießen-, wo sich Ameisen aufhalten; die Tiere fressen davon und werden durch die Hefe getötet. — Ebenso ist Hefe mit Honi-swass« anzuwenden. — Zincmn slorum mit Wasser oerdtHint dahin gieße», wo sich Ameisen zeig«. — Leinenlappem mit Schwefelkohlenstoff tränken und in dir Nest« leg«. — Trockne Holzasche wird von Ameisen nicht überstiegen. — Hohl, Knoch« Hauswirtschaftliches. ' Manche unserer Nahrungsmittel können unk« Umstände» Diftstbsfe enthalten bezw. entwickeln, die nicht selten zu schwer« Erkrankungen führen. Jede Hausfrau ist gMiß schon mal in Der» uchung gekommen, Fleisch öd« Fische zu verwenden, -i« schoa einen »Stich wtghaben'. Da» sollte ab« nivmals geschehen. Dies« unangebrachte Sparsamkeit bann leicht teuer bezahlt werd« müssen. Besonders im Sommer muß wmn damit äußerst vorsichtig fein. - Gleiches gilt oon den verschiedenen Konserven. Diese können g» und und einwandfrei sein bsi sofortig«» Derbrauch; die ve» iloBx-nden Reste aber Wunen schön nach wenigen Stunden ei«« Veränderung erfahren, die si« gssun-dheit^chädlich macht. Auch mit Kartoffeln sei man namentlich «m Frühjahr, vorsichtig. In -e» ungen Trieben wie auch in -er Keungrub« bildet sich dann «im Giftstoff (Solanin), der schr gefährlich wertien kann. Man soll da» ^er mn diese Zeit alle Kartoffeln nicht zu dünn schäl« un- -ie Keimgrube nicht zu flach ausstcchen» Manche Hausfrauen gebrauchen die zerstüßenen Kerne von Kirschen und Pflaumen zu Frucht» tunken, Früchtsuppen und dergleichen, weil -die Gerichte dadurch bin« pikanten Geschmack bekommen. Auch damit sei man sehr vorsichtig und benutze nicht zu reichlich davon, da die Kerne einen schr gefährlichem Giftstoff, die Blausäure, enthalten. Kinde« oute «s ni» erlaubt werden, -ie Steine aufzuknacken und dm Kern u verspeisen. Bei Anzeichen von Dlausäurevergistung «eiche mau vsort «in Brechmittel und sende gleich -nm Arzt. sch. ' Gefüllte Spargelkartoffeln. Man kocht dm Spargel kn Salz- mass« ab, schält inzwischen Kartoffeln und kocht sie halb gar. Darauf werden die Kartoffeln abgegossen und vorsichtig ausgehohlt. Den weichgekochten Spargel hat man inzwischen zu Mu» gebrückt, mit dem nrm di« auogehShltm Kartoffeln gefüllt werden. Dann wirst man sie in da» Epargelwasser wrd Läßt sie darin völlig gar - kochen. Der Rüst de» Spargelwasser» wird mm leicht eingebrannt und ikb« die gestillten Kartoffeln gegossen. Das Essen ist schmack haft und billig. Sim herrschaftliches Essen «hält man, wen» Spiegelei« dazu gereicht werden. M. Tr. ' Fische kam» man mehrere Tage frisch erhalten, wenn man st« vsfm», reinigt und, ohne zu spülen, inwendig mit etwas Streu zucker einveibt. Ab und -u wendet man di« Fischs, damit der Zucker gut auf beiden Seiten eindringen kann. sch * Ist der Brat«, angebrannt, hilft es zuweilen, wenn -man unter denselben einige trockene Koöke legt, die den bren»eligen, bitter« Geschniack auszichen. sch " Ungebrannte Speisereste i» miaklliertm Geschirr« soll man nicht mit einem Messer oder einem Löffel zu entfernen suchen, weil dadurch der Enmillebelag gar leicht beschädigt wird. Di« einge brannte Schicht entfernt man leicht und ohne Beschädigung de» Topfes, wenn mm biofen aufs Feuer setzt, mit etwas Wasser, in dem man 1 Eßlöffel Lhlaktair gelöst Hot. Nach einer Kochdau« von einer Mertelsumde läßt sich die Borke leicht Wsm. sch- * Z» stark gefalzene Gpeifm sind durch Zusatz von etwa» guck» wieder schnmckhaft zu machen. Man muß sich ob« hüt«», -u viel Zuck« zu nehmen. Mau setzt -ihm, nur in geringen Mengen m» - bis der salzige Geschmack verschwunden ist. sch. * Silbrrfachr» kann man auch ohne Sklberfekfe tadellos blantz. erholten Man miM einen Brei von Spiritus und Schlemm- lveide und reibt die SMersachm fest damit «in. Getriebene oder ausgeschnittene Gegenstände kam» man mit einer alten Zahnbürste sehr gut reinigen. Ist di« ausaeviebene Schicht trocken, reibt man den Gegenstand mit «m«m weichen Tuch ab und mit einem Leine» lappen nach. Silberne Eßgerät» aierden kochend heiß übmbraust- und sorgfältig getrocknet. ' Vsize für Holz kann man selbst Herstellen, indem ma» 50 Gramm übermangansaures Kali und SO Gramm schwefelsaurer Magnesia in einer Literflasche voll heißem Wass« anflSst, - * Petroleum al» Reinigungsmittel. Wenn eine Schraub«, di« gebraucht wird, r.ngrrostet ist, wenn der Schlüssel in einem Schloß nicht mehr recht schließt, weil sich im Schloß Rost gebildet hat, k» hilft Petroleum, da» man mit der Flügelfeder darauf streicht. — Di» Hausfrau oder das Küchenmädchen klagt, daß das Ausgußbecken in d« Küche an den Wandungen »inen fettigen Schmutz ansetzt, der durchs Abreiben und Abbürften mit heißem Wasser unter Zuhilfenahme von Soda nicht zu entfernen ist. Auch hier Hilst Petroleum. Man tränkt einen Lappen mit Petroleum und wischt das Ausgußbecken damit ad, wodurch eine schnelle und vollkommene Reinigung erzielt wird. Um den Petroleumgeruch wieder zu entfernen, bürstet man da» Becken mit heißem Sodawasser ab und spült mit kaltem Wass« nach. Gr. * Badeschwämme find Heuer sehr teuer. Deshalb soll« un- drauchbore, schleimig gewordene Schwämme wi»d« airsgefrischt werden. Da« gesü/ishi, indem man sie 24 Stund« in eine Koch salzlösung legt- (Ntan nimmt A Pfund Kochfalz auf 1 Liter Wasser.) Dann werden -ie Schwämmt mit kalte« Wass« ausg^ spült. Sie werden wie neu. , * Pes«» ganz gleich, ob Haar- ob« Dorstrnbefe», soll« nt» ' stehend aufbewahrt werden, sondevn nur hängend, oder «U da» Borsten noch -4»n, sonst leid« di« Haare oder DoMen. ' «iRlezesohl«, »aom«, lassen sich »ich» nur au» alten Stösst eist« Herstellen, sondern auch au» Zeitmigspapt«. Letztere» wivd ebens» grschmitte» «te StoffeinleMohlen. Abend» «erden -ie Soh- l« aus den Stiefel» herausgenmmn« und über Nacht an eine« m«»»» Orte ««keLWst Papiersohl« wrchm poch Bedarf een««-».
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