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Wilsdruffer Tageblatt : 27.11.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-11-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192811278
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19281127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19281127
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWilsdruffer Tageblatt
- Jahr1928
- Monat1928-11
- Tag1928-11-27
- Monat1928-11
- Jahr1928
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 27.11.1928
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Das Wasser dringt in di« Währungen und lockert den Unter grund. Die Landstraße Osten—ObeiM ist fast überflutet. Die Provjnzialchausste Hamburg—Cuxhaven droht in Woigting über schwemmt zu werden. Bei Laumühlen ist die Oste über den Desch getreten. Das Hadelner Sietland ist ebenfalls gänzlich unter Was ser. Alle Ländereien von Steinau, Odisheim und Wester-Ihlien worth und Süderleda bilden einen riesigen See. Deichbruch in Holland. Rotterdam, 26. November. Infolge des heftigen Stur mes ist in der verflossenen Nacht das Wasser der Maas so hoch gestiegen, wie es seit vielen Jahren nicht hr Fall war. Bei der Stadt Ridderkerk haben mehrere Dörser von der Bevölkerung heute früh fluchtartig geräumt werden müssen, da die Deiche der Maas durchbrachen. Die Städte Rotterdam und Dortrecht stehen zum großen Teil uner Wasser. Bruch des Scheldedammes Gent, 26. November. Heute früh ist der Scheldcdamm an drei Stellen bei Tennonde gebrochen. Eimge Dörfer sind über schwemmt, das Wasser steht zum Teil zwei Meter hoch. Man be fürchtet, daß die lleberschwemmung beim Eintreten der Flut sich noch verschlimmern wird. Die Aussperrung gehi weiter. Wiederaufnahme der Einigungsverhandlungen. Durch die Nrteilsfällung der Berufungsinstanz, die den Schiedsspruch im Eisenkonslilt für rechtsgültig er klärt, ist in der Lage keine Änderung hervorgerufen. Die Aussperrung ist weiter aufrcchtcrhalten worden. Die Arbeitgeber haben sofort Revision gegen das Urteil eingelegt. Wie verlautet, ist mit der Revisions verhandlung in der Angelegenheit des Schiedsspruches vor dem Reichsarbeitsgericht nicht vor dem 15. bis 20. Dezember zu rechnen. In Düsseldorf haben am Montag unter dem Vorsitz des Regierungspräsidenten Bergemann neue, und zwar getrennte Verhandlungen mit den beiden in den Eisenkonflikt verwickelten Parteien begonnen, um nach Möglichkeit eine neue Grundlage zu weiteren gemein samen Besprechungen zu finden. Die drei Metallarbeiterverbände haben ein gemeinsames Schreiben an den Arbeitgeberverband gerichtet, in dem mit dem Hinweis auf das Urteil des Landesarbeitsgerichts die Aufhebung der Aussperrung und die unverzügliche Wiederöffnung der Betriebe ge- fordert'wird und in dem weiter die Arbeitgeber für allen Schaden verantwortlich gemacht werden. Schiele beim Bayerischen Landbunb. Für Erhöhung der Agrarzöllc. In der Laudesvcrsammlung des Bayerischen Land- buudes hielt d. geschäftsführende Präsident des Reichst landbundes, Minister Schiele, die Haupirede. Er be handelte die allgemeinen Fragen der Agrarpolitik, betonü die nachteiligen Auswirkungen der Auslandskredite au! die Landwirtschaft und forderte Mitwirkung der Land wirtschaft bei den Verhandlungen um Revision des Dawes-Planes. Bei Erörterung der wichtigster agrarpolitischen Einzclfragen führte der Redner u. a. aus daß von der Regierung Maßnahmen zur Hebung d c > Rinderpreise verlangt werden müßten. Im Not Programm seien hierfür die Grundlagen gegeben. Weiter« Mittel hierfür wären die Wiederinkraftsetzung des 8 1t des Fleischbeschaugesetzes zur Drosselung der Fleischein fuhr, die Begrenzung der Zuständigkeit der Seegrenz schlachthöfe, die strafst einheitliche Durchführung dec seuchenpolizeilichen Grenzschutzes und endlich die Er höhung der Lebendviehzölle, die an die Fleisch zölle angepaßt werden müßten. Desgleichen müßten energische Maßnahmen getroffen werden zur Beseitigunc des Preisdruckes auf dem Gebiete der G e t r e i d e z ö l l e Die Mittel hierfür wären die Erhöhung der Getreidezölle die Stärkung der Mittel der Getreidehandelsgesellschafi und die Erhöhung der Einfuhrscheine beim Export vov Braugerste auf 5 Mark. Zur wirtschaftlichen Lage. Das Organ des Verbandes Sächsischer Industrieller, die .Sächsische Industrie", schreibt über die wirtschaftliche Lage in Sachsen u. a.: Die wirtschaftlichen Schwierig keiten haben im vergangenen Monat zugenommen und führten zu einer Steigerung der Konkursan- träge. Während im September 83 Konkursanträge ge meldet wurden, ist die Monatszahl auf 85 gestiegen, wobei 17 Anträge wegen Mangels an Masse abgelehnt wurden. Die Anträge auf Einleitung des Verglcichverfahrens haben gegenüber dem Vormonat keine Veränderung er fahren. Die Betriebsstillegungsanzeigen haben zu genommen, indem die Monatszahl von 119 auf 122 stieg, während im gleichen Monat des Vorjahres nur 33 An zeigen zu verzeichnen waren. Die Einlagen bei den Sparkassen und Girokassen haben ihre stetige Steigerung bis zum Monat September fortgesetzt, desgleichen auch der Goldpfandbriefumlauf. Die Verhältnisse auf dem Arbeitsmarkl haben zu einer Verschlechterung geführt, indem die Monatszahl von 94,0 auf 100,0 gestiegen ist, obwohl die Zahl der Arbeitsuchenden aus der Textilindustrie, dem Holz- und Schnitzstoffgewerbe, dem Nahrungs- und Genußmittel- gewerbe, dem Bekleidungsgewerbe und der Papier industrie gesunken ist. In der Metall- und Maschinen industrie und im Baligewerbe haben die Arbeitslosen ziffern zugenommeu. Beim Güterverkehr ist hinsichtlich der Wagen stellung ein leichter Rückgang zu verzeichnen, während der Verkehr bei der Reichspost eine Steigerung er fahren hat. Der Export weist, gemessen an der Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten, abgesehen von der Kreishaupt-- mannschast Leipzig, einen Rückgang auf, der auf einen verminderten Export in Textil- und Lederwaren, künst lichen Blumen, Papierwaren, Porzellan- und Glaswaren, Metallwaren und Textilmaschinen zurückzuführen ist. Die Exporlziffern für Musikinstrumente weisen eine leichte Erhöhung auf. Für die Baumwollspinnerei war im Oktober eine kleine Belebung eingetreten. Die Lage in der Baum wollweberei war im Oktober nicht weniger schwankend und unsicher als im September. Eine leichte vorüber gehende Belebung, die nur auf saisonmäßige Einflüsse zurückzuführen ist, hat an dem allgemeinen Konjunktur bild nichts geändert. Die neuen Auftragseingänge waren zwar nicht durchweg unbefriedigend, aber schleppend uns für eine reguläre Produktion infolge ihrer Kurzfristigkeit absolut unzureichend. Außerordentlich erschwerend wirken sich auf die Gesamtlage der Baumwollwcberei die Lohnkämpfe aus. Der Eintritt des Herbstes hat für die Strumpfindustrie keine besonderen Änderungen gegen über den Vormonaten herbeiführen können. Die sächsische Papierindustrie war im Monat Oktober größtenteils noch voll beschäftigt, jedoch wird übev-ein Nachlassen der Aufträge geklagt, so daß mit der Einführung von Kurzarbeit gerechnet werden muß. Die sächsische Pappcniudustrie berichtet, daß sich viele Firmen infolge Wassermangels genötigt sehen, ihren Betrieb wesentlich einzuschränken. Die sächsische Schuh industrie teilt mit, daß bei einzelnen Betrieben im Oktober eine etwas bessere Beschäftigung eingetreten ist. Klein» Nachrichten Neue Einigungsversuche im Eiscnkonflikt. Düsseldorf. Nachdem die Parteien des westdeutschen Kon flikts am Montag einzeln beim Regierungspräsidenten Berge- mann verhandelt haben, treten sie am Dienstag zu einer ge meinsamen Besprechung zusammen, um zu versuchen, ob eine Fortführung der unterbrochenen Verhandlungen mög lich ist. Zwei Frauen von einer Pappel erschlagen. Straßburg. Opfer des Sturmes sind zwei Frauen ge worden, die beim Verlassen des Bahnhofs Lützelhausen im Bruchtal von einer durch den Sturm umgcrissencn 45 Meter hohen Pappel erschlagen wurden. Ermordung elnes faschistischen Agenten in Paris. Paris. In Paris wurde ein 42 Jahre alter Italiener namens Culaglia von unbekannten Tätern durch drei Re volverschüsse niedergcstreckt. Er wurde in schwer verletztem Zustande ins Krankenhaus cingeliefert. Man gtaubt, daß Cutaglia, der vor zweieinhalb Monaten aus Mailand ein- aetroffen war, faschistischer Agent war und der Rache politischer Gegner zum Opfer gefallen ist. Hermann Sudermanns Beisetzung. Berlin. Hermann Sudermanns sterbliche Hülle wurde in Anwesenheit des preußischen Kultusministers sowie zahlreicher Vertreter des deutschen Schrifttums und der Kunst auf dem Friedhof im Grunewald feierlich beigcsetzt. In vielen Reden wurden die Verdienste des Verstorbenen um die deutsche Literatur gewürdigt. Für Gerhart Hauptmann legte Herbert Eulenberg am Sarge einen Kranz nieder als Zeichen inniger Freundschaft. Auf der Landstraße ermorde«. Werder a. d. Havel. Der an der Kemnitzer Chaussee wohnende Landschaftsmaler Professor Awer« Kurz wurde aus der Straße mit einem Beil erschlagen aufgefunden. Kurz darauf wurde in das Werdersche Krankenhaus ein junger Mann mit einem Brustschuß eingeliesert Es ist nicht aus geschlossen, daß ein Zusammenhang mit der Ermordung des Professors besteht, da die Waffe, die Professor Kurz stets bei sich trug, fehlte Die Polizei ist mit der Aufklärung des bisher noch völlig dunklen Vorganges beschäftigt. Wilsdruff, am 27. November 1928. Merkblatt für den 28. November. Sonnenaufgang 7'^ ff Mondaufgang 16" Sonnenuntergang 15" ff Monduntergang 9°° 1898: Der schweizerische Dichter Konrad Ferdinand Meyer gest. Fliegen im Winter. Während der kalten Jahreszeit treten die Fliegen in Wohnränmen, Küchen usw. nur noch vereinzelt auf und dies« einzelnen sogenannten „Winter- oder Brotfliegen" pflegt mau oft nicht nur zu dulden, sondern als Rarität ganz besonders zn Pflegen. Allein den Winterfliegen gegenüber ist solche Schonung durchaus nicht angebracht. Jede weib liche Fliege, die den Winter überlebt, kann bei Eintritt wärmerer Witterung im Frühjahr ihre Eier ablegen und da durch in erheblichen« Maße zur Entstehung der sommerlichen Fliegenplage und ihrer gesundheitlichen Gefahren beitragen. Deshalb sollte jede im Spätherbst oder Winter auftretende Fliege schonungslos vernichtet werden. Als Mittel hierzu kommen u. a. in Frage: Erschlagen mittels Fliegen- klatschc oder Töten durch Aushängen von Papierstreifen, die mit Fliegenleim bestrichen sind. Auch das Aufstellen von Flüssigkeiten, die für Fliegen giftig sind, ist zweckmäßig, jedoch muß dafür gesorgt werden, daß diese Gefäße für Kinder und Haustiere unzugänglich sind. Ganz besondere Bedeutung kommt der Fltegenbekämpfung in Stallungen, auch während der kalten Jahreszeit, zu. In Ställen mit genügend hoher Temperatur kann nämlich die Fliegenentwicklung auch während der kalten Monate ununter brochen vor sich gehen, so daß die sommerliche Fliegenplage auf dem Lande sich oft schon früh tn erheblichem Umfange bemerk bar macht. Außer den obengenannten Vernichtungsmitteln ist für die Fliegenbekämpfung tn Stallungen die Verstäubung von gutem, feingemahlenem Insektenpulver, wie cs unter den ver schiedensten Forinen in den Handel kommt, zu empfehlen Durch das sogenannte „Packen" des Mistes, in dem die Fliegen brutstadien leben und sich entwickeln, muß ferner für möglichst restlose Vernichtung aller Fltegcneier, -larvcn und -puppen ge sorgt werden. Die Fortführung der Fliegenbekämpfung wäh rend der kalten Jahreszeit und im Frühjahr ist mithin eines der wirksamsten Vorbeugungsmittel gegen die die Gesundheit des Menschen und seiner Haustiere gefährdende.Fliegenplage und sollte in weit größerem Umfange Anwendung finden, als es im allgemeinen geschieht. * Aufwertung der erloschenen Sparkonten. Es sch^m noch nicht genügend bekannt zu fein, baß nach der 3. sächsischen Bei ordnung zur Durchführung -der Auswertung der Sparguthaben vom 30. 7. 1927 außer «den noch bestehenden auch die Sparkonten -unter -die Auswertung fallen, -die nach dem 1-4. Juni 1922 -erlo schen sind, Heren Bestand also unter Rückgabe des Sparkasien buches seiner Zeit vollständig abgehoben worden ist. Derartige Aufivertungsforderungen sind bei her zuständigen Sparkasse -bis spätestens zum 30. Juni 1929 anzumelden, ba ja den Sparkassen m den meisten Fällen die Gläubiger her Forderungen nicht mehr bekannt -sein Kirnen. Es liegt -deshalb im Interesse aller Beteilig ten — bei Vermeidung -des Verlustes ihrer Ansprüche — «die An- -melbung -baldigst vorzunehmen. Soweit von noch bestehenden Sparbüchern Rückzahlungen nach dem 14. 6. 1922 erfolgt sind, werden die abgehobenen Beträge bei der Auswertung ohne wei teres von -der Sparkasse berücksichtigt. Der Ortsausschuß -es Handwerks hielt gestern nachamllag im Löwen seinen -Wichen Sprechtag ab. Der Besuch neß fthrM wünschen übrig. Herr Stadttal Zienert streifte zuerst die Wa gen der Versicherungspflicht von Meisterföhnen. Er bewirke, -<H jeder Meister seinen im väterlichen -Geschäft tätigen Sohn ver sichern solle, um späteren Streitigkeiten aus dem Wege zu g-lM- An einigen angeführten Beispielen erläuterte her Vorsitzende die Vorteile, Ucber Schadenersatzpflicht bei ungenügender Ausfüllung der Arbeitsbescheinigung sowie Hochschraubung -der Einheittwene von Seiten des Finanzamtes wurde eine rege Aussprache ge führt. -Herr Rode - -Grumbach führte ein Beispiel aus-er Landwirtschaft an und forderte eine neue Festsetzung der Sm hsitewerte. Herr Tischlermeister Geißle-r entrollte ein Bu- von den vielen Steuerarten, -mit -denen das -Gewerbe belastet ist. Die -Steuerbetastung -der Landwirtschaft stehe doch dazu in keinem Verhältnis. Damit her Handwerker seiner Steuerpslicht Nachkom men -könne, müsse er zum größten Teil sich Geld leihen. Yem Glasermeifter Hombfch als Sachverständiger ftmer Berufs- gruppe bemängelte die Ausführungen des Herrn Dr. Weiß, die -anläßlich einer Versammlung in Rosien gemacht wurden. Zu die sem Punkt -sprachen die Herren Breuer und Geißler sowie Herr Stadttat Zienert, der ordnungsgemäßes Buchsühren als die Hauptsache für jeden Handwerker bezeichnete. Kleber die Reichs- verdi-ngungsordnung -sprach Herr Geißler und er betonte da bei, daß alle -Handwerker und G-ewerbetteibenden zur Teilnahme an -den Sprechtagen her-angezogen werden müßten. Um -den Un tergang des Handwerks zu steuern, -empfahl Herr Breuer die Gründung von Einkaufsgenossenschaften. Dem stimmten wohl die Herren Geißler und Zienert zu, aber sie erklärten es gleichzeitig auch als -unmöglich, da das Kapital nicht auMoracht werben kön ne. Man kam zu Krankenkasien-Angelegenheiten, -die eine lebhafte Diskussion auslösten. Tas Hauptthema des Sprechtages war das Referat des Herm Rode - Grumbach -über „Kämpfe -innerhalb TeutM-an-ds". Es -mußte wegen -der sehr -vorgeschrittenen Zeil stark gekürzt werden. Aker trotzdem wußte Herr Rod« die An wesenden -durch -seine Ausführungen zu fesseln. Er streifte kurz den Kamps der Eisenindustrie im Westen, bei dem wohl oder -übel doch der Mittelstand wieder -er Leidtragende sein werde. Bei fällig wurden feine Ausführungen ausgenommen und jeder Anwe sende konnte sich selbst ein BW -davon machen, wo -der «eigentlich« Gegner des Handwerkes zu suchen ist. Für seine Ausführungen wurde -Herm Rode Dank gezollt. Herr Stad trat Zienert sprach noch -Der die -Verschandelung des Lucherl-iedes auf den Tanzböden. Bekannt wurde, daß in -der nächsten Zelt Herr Staatsmi-nifter a. D. Wilhelm in Wilsdruff sprechen wird. Er hofft, daß sich zu -diesem Wortrag -der gesamte Mittelstand ein- finden wird. -Interne Angelegenheiten kamen noch zur Sprache. Dev Vorsitzende schloß 8.15 Uhr den Sprechtag mit dem Wun sche, haß sich nun bald die noch fernstehenden Handwerker und Gewerbetreibenden zu den Sprechtagen einfinden möchten im dringendsten Interesse ihrer- eigenen Lebensfähigkeit und zum Wohle des Handwerks. Oe. Der neue Kraftpostfahrplan bringt zwischen Dresden und Mohorn eine weitere Werktag-Verbindung: ab Dresden 1-1.25, ab Wilsdruff 12.20, -an Mohorn 42.-50. Ab Mohorn 48.35, ab Wilsdruff 14.10, an Dresden 14.55 Ahr. Eine nicht öffentliche Gedenkfeier für Geheimrat Dr. Georg Andrä wurde am Totensonntag in -der Landwirtschaftlichen Schule abgehasten. Die Feier war verbunden mit -dar Enthüllung der Büste des Verstorbenen, einem Geschenk seiner Witwe an hie Schule. In einer Gedenkrede schildert Direktor Dr. Höfer -den Lebenslauf und die Bedeutung Andräs f-ür die gesamte sächsisch« Laitdw-irvschast. Einer seiner Vorfahren, ein Christoph Andrä be saß -das Lehng-ut Marbach bei Dorf Schellenberg zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Dann siedelte -die -Familie nach Pulsitz «bei Staucha -über, wo später «das größte Gut des Dorfes durch Heirat in Andräfchen Besitz -kam. Der Großvater, Geheimrat An drä, erwarb ein Gut in Tronitz an der «Kleinbahnlinie Döbeln- Mügeln. Der Vater war nach längerer Beamtenlaushahn Pächter des Rittergutes Schönseid bei Leipzig, wo Georg Andrä geboren wurde. Sein; -landwirtschaftliche Lehrzeit verbrachte «er auf dem Rittergute Mühlbach- bei Wurzen. Nach Ableistung des Dienst" jähres bei den -Gardereitern war er als Beamter auf den Ritter gütern Kittlitz bei Löbau, Rottersdorf bei Plauen und «Franken- Hausen hei Erimmitschau Eg. Im Alter von 26 Jahren pachtet Andrä -das Rittergut Limbach bei Wilsdruff, wo er trotz eifriger und systematischer Arbeit und fortschrittlichster Maßnahmen nicht vorwärts kommen -konnte. 1890 kauft er -das Rittergut Brauns dorf bei Wilsdruff, wo er in drei Jahrzehnten alle möglichen Neuerungen in Dich- -und Feldwirtschaft und ost «unter beträcht lichen -Geldop-fern für die allgemeine ffstaxis -der Landwirtschaft ausprobierte. Abgesehen von Düng-ungs- und Sortenembaaver- suchen hat Braunsdorf «erstmalig in unserer Gegend gleich nach dem -Hauen ausgepupptes Getreide, Kleeneuter, Jung- und Milch- -viehweiden gef-chen, ebenso Kursstände, ftiästvfferhaktende Jauch' ausbcwchrun:-, Silos, Trocknungs- und Strohaufichlissimgsanlage- Andräs Tätigkeitsdrang -erschöpft sich aber nicht in seiner Oekc« nomiewirtschaft, er war «auch sonst aufs vielseitigste für die Allge meinheit tätig. Zahlreichen Körperschaften gehörte er an und -er angesehene Wilsd-rüffer Lan-dwi-rtschafAche Verein ist -seine Grün dung. In der -deutschen Lan-dwirtschaftsM-s-ell-fch-ast «hat er führende Stellung, mehr als 25 Jahre -lang war er Vorsitzender des Kreisvcreins Dresden und schließlich Präsident des Landes- kulturrates. Dor allem ober war er auch ein tätiger Freund und Förderer des Landwirtschaftlichen Schulwesens. Das Interesst dieses begabten Mannes galt neben der Landwirtschaft aber nuD der Geschichte, der Geographie, der Politik, »der Musik, der IM und dem Reisen. Der Pfarrer, der ihm 1923 in Kesselsdorf d-i« Grabrede hielt, nannte ihn mit Recht eine Bismarck-Natur. Guts besitzer Alwin Wittig aus Seebschütz, ein ehemaliger Schuler -der Meißner Landwirtschaftlichen St-ule, zeigte den Verstorbenen, der ausgeftatdet mit reichen Kräften «und Gaben und -eurer der Mlgrnreinhöit dienenden Gesinnung als Vorbild, dem nack Z" eifern -hohe Ausgabe der Jugend fei. Im Landbund, der am Sonnabend in der „Sonne" cm« staribesuchte Versammlung abhielt, besprach man erneut «m err/v licher Debatte genvssensckastliche Fragen. Veranlaßt wa* . Aussprache durch -die Absicht -der l -and wirtschaftlichen ZenN^, in Dresden, die Getreideablieferung an -re nosfenschaften zu einem etwas höherem Pwzenipip n . - werden nur etwa 5—89L der Produktion von den Genoßem . ten erfaßt) zu steigern. An «der Versammlung nahm eine - « s führender Genossenschaftler teil, von denen sich ft a. an -^7 sprach« beteiligten, außer dem Vorsitzenden, die pukspachter Böhme-Klipphausen, Dr. von Heymtz, "" , Gasch-Zadel, Geschäftsführer Bobe - Dittmannsdorl, wywm sichrer Schreiber - Stauchitz und Ritterguksbösitz-er mtz. Gegen die Zw-angsablieferung wurden sowohl von Heynitz, wie «von Herrn Schreiber, Mischwitz ^„c<hafts- Einwände erheben, jedoch wurden diese von den 4^ ins- Vertretern mit stichhaltigen Argumenten bekampst- f', Einstich besondere hervorgehoben, daß nur dann ein ocacv^d«n auf die Preisgestaltung des ^eE-m^ktes S- '' pro könne, «wenn es gelinge, einen erheblichen Proz
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