Erzgebirgischer Volksfreund : 02.12.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-12-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192112027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19211202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19211202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1921
- Monat1921-12
- Tag1921-12-02
- Monat1921-12
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- Erzgebirgischer Volksfreund : 02.12.1921
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» enlhallend dke amMchen DeKannlmachungen der Amks- hauptmannschaft Schwarzenberg und der Slaalsbehörden in Aue und Schwarzenberg, sowie der Slaaks- und städtischen Behörden in Schneeberg, Löbnitz, Neustädtel, Grünhain. Verlag von C. M. Gärtner, Aue, Erzgeb. Fernsprech - Anschlüsse: Aue 81, Löbnitz (Ami Aue) 440, Schneeberg 10, Schwarzenberg 1S. Drahtanschrift: Dolkssreund Aueerzgebirge. D„ .,r»s«blrinck« D«Ik»1r«umd- ligllck mU ^usnattm« der T«l>» nach Sonn- und Dezuadpr.Idi nwiatltch Mark 9.— dnrck die Ausirügel in, 6au,: durch di« Polt bezogen »NNMSInIIck Mord IS so. monatlich Mord SSL 4inzeig«npr«Id eimi,d>aiid«zied der Naum d« Np. üoioneizeUe I.S0 Md.. auswüNri.7c Md., «inlchliebl Nn- zeiaenlteuer, im amtlichen Teil die daide "eite S - Aid.. ,U,W«N5 7.-Md . imRediameleU dl« P-NIjM«».- Md., au,will» 7.— ML. v»o>»«a-a»n«», o«ipzig Nr leere. 4lnzeiz«a-4Inna-m» lUr Li« am Nachanttag «ichtinind« Nummi« bi» oaemittag, V Uhr in d«n SaupiaelchLli^ Itklien. Sin« L>«wddr lür di« Aulnadm« die Anzeig«, am ooeg<lchet«b«nen Tag« sowi, an deltimmlm Slrll« wird nicht g«g«ixn. auch nicht We dt« 2iichtiad«it dm durch ssrrn- ipr«ch«r aulg«g«dmen Anzeigen. Hite Rückgabe unoeelangl «ingrlaodim Schriltltück« übermmnet die Schrtltieiiung dein, Verantwortung. Unterbrechung«, de» L«ichdli> beiriebe, begründen dein« Ansprüche. Bit Zadiuag»»«eju g und Soidur» aelien Rabatt, al» nicht o«r<inbari »aupi„,«»ft»Ii«N«- in Au«, Vlb-t». S^n-t«, »ud Schwor.,milxrg. Nr. 280. Freitag, den 2. Dezember 1921. 74. Iahrg. Der Nat -er Stadt. chwärzenberg, am 29. November 192l. Der Skirchenvorstanb. * Die in der Bekanntmachung der Amtshauplmannschaft über die Crwei- Lkßpb * kerung der Wasserleitung der Stadl Schwarzenberg oom 14. November 1921 (Erzgeb. Volkssreund Nr. 269 vom 19. November 1921) genannten Flurstücke liegen in der Slaöl- slur Schwarzenberg, nicht in der Flur Bermsgrün. Die Amtshaupmannschasl Schwarzenberg, am 28. November 1921. Der von der Kircheninspektion genehmigte 6. Nachtrag zn den Satzungen, die kirchlichen Amtshandlungen betr.» tritt mit dem heutigen Tage in Kraft und liegt m der Kirchner« 14 Tage lang zur Aniich! aus. Schneeberg, den 1. Dezember 1921. Unter dem Viehbestände des Landwiris Herrn Johann Küfner ist die Maul- UN- Klauenseuche amtlich sestgeslelll worden. Sperrgebiet ist das verseuchte Gehölte Obergasse 1. Deobachtungsgeblet ist der Stadtteil Vorstadt einschl. Obergasse. Es gellen die gleichen Bestimmungen, wie in der Bekanntmachung der Amlshaupkmannschask Schwarzenberg oom 28. Mai 1920. out die ausdrücklich.hingewiesen wird. Notgeld. Die Notgeldscheine des Bezlrksverdonds (80. 25 und 10 Psg -Schelne) werden nur noch bis Ende dieses Jahres bei der Kasse der Amlshauptmannschast eingelöst. Schwarzenberg, am 1. Dezember 1921. Der Dezlrtisverband »er «mtshaupkmannfchast. Anlerhallungsgenvsfenschasl für -as Schwarzwasser in Schwarzenberg. D'e Beitrüge tür dse Zwecke unserer Genossenschaft sind in der GenossenschaNs-Dersammkuna am 23 November d. I. für das lausende Jahr >921 in Löhe von 1» Psg. für die Belragseinheit fest gesetzt worden und bis zum 31. Dezember -. 8. an den Schatzmeister, Herrn Sparkassenkassierer Emil Markert in Schwarzenberg zu entrichten. Die Löhe der Beiträge wird jedem Genossen durch Posskarl« besonders dekanntgegeden. Der Dorftanö. Sladtverordneten-Sitznug zu Aue. Freitag, »en 2. Dezember 1921, nach«. '/, v Uhr im Staülverordnetenfitzuugssaat«. Tagesordnung: a) öffentlich: I. Begründung einer ständigen Lehrerstelle an der Gewerbeschule. 2. Erhöhung des Beitrages für den Bau der Talstrah« Aue-Niederschlema. 3. Ortsgesetz über das Bestaltungswesen. 4. Aenderung der Satzung des Girooerbandes. 8. 9. Nachtrag zum Ortsgrundgesetze 6. Ortsgesetz über Reisekosten und Tagegelder. 7. Ermächtigung des Rates, Ausgaben dis zu 1000 Mk. ohne Mitent'chliehung durch die Stadtverordneten zu bewilligen. 8. Mitgliedschalt im Museumsoerein. 9. Bewilligung einer Beihilfe für das Kriegerkurhaus in Davos-Dorf. 10. Unterstützung für die Abgebrannten in Bockau. 11. Bewilligung e nes Beitrages für eine Weihnachtsbescherung im BezirkslMte. 12. Beschaffung eines Schrankes für die Girokasse. 13. Dorlebn an den Verein der Kunstfreunde für die Bühnenemrichtung tm Bürgergarlen saal. 14. Satzung der Stadtkapelle.. Kierauf t>) nichtöffentliche Sitzung. Nebeneinander? —I. Undurchdringliches Dunkel liegt über den Konferen zen in Washington, sowohl was die Weltpolttik als die Poli- tik Europas anlangt. Vorläufig beanspruchen da» größere Interesse die Verhandlungen, die Männer der deutschen Wirtschaft mit England führen und geführt haben. Das sind Angelegenheiten von größter Wichtigkeit, die mit der zartesten Zurückhaltung in der Oesfentlichkeit behandelt werden sollten. Lei der ist diese Erkenntnis in der deutschen Presse bisher nicht durchge- drungen. So steht sich die „D. Allg. Ztg." veranlaßt, folgendes zu veröffentlichen: Die „Dossische Zeitung' und bas Berliner Tageblatt" berichten heute über Aeußerungen, die Hugo Stinnes in der gestrigen Prästdialsltzung des Neichsverbandes der deutschen Industrie über die Industriekrcdite angeblich ge tan hat. Die Sitzung war streng vertraulich, und es ist daher ausgeschlossen, daß aus dem Kreise der Teilnehmer Mitteilungen an die Presse gelangt sind. Wir stellen aber hiermit nach Er- kundigung an maßgebender Stelle noch ausdrücklich fest, daß Herr Stinnes über die Ergebnisse seiner Londoner Neise und über eineangeblick« Zusammenkunft mit Lloyd George keinerlei An- gaben gemo ht hat. Es liegt hier also wiederum, wie in der letzten Zeit so oft, eine tendenziöse und in ihrer Gesamtheit durchweg falsche Berichterstattung vor. Die Urheber dieser Be- richterstattung sind sich offenbar nicht bewußt, welche außer ordentlich nachteiligen Folgen ein derartiges journalistisches Ge baren im Inlande und vor allem im Auslande haben muß. Et- waige zukünftige Verhandlungen mit fremden leitenden Persön lichkeiten werden durch nichts mehr gehemmt und schwerer ge schädigt, als durch leichtfertiges Geschwätz, das nicht der Wahr heit entspricht, wohl aber zeigt, daß die Schwätzer allen publizistischen Derantwortlichkeitsbewußt- sein» ermangeln. Die beiden angoprangerten Zeitungen nennen sich selbst sehr gern Weltblätter. Sic sehen mit Verachtung auf die kleineren Kol legen im Reiche, die sie wohl gelegentlich mit wenig schmeichelhaften Titeln benennen, herab. Der vernünftige Leser hat sich schon oft Gedanken über die Berliner Publizistik gemacht, wie sie von dem „Berl. Tagebl." und der „Doß" betrieben wird. Der Vorwurf, sie ermangelten allen Verantwortlichkeitsbewußtscins, der ihnen jetzt von dem offiziösen Regierungsorgan gemacht wird, ist der härteste, den es für eine Zeitung geben kann, er ist in diesem Falle aber lei der nur zu berechtigt. lieber eines möchte endlich die deutsche Ocffentllchkeit aufge- klärt werden: arbeiten Stinnes und Rathenau Hand in Hand oder gegeneinander? „Berl. Tagebl." sowohl als „Vossische Zeitung" sind „Nathenaublätter." Ihre Indiskretionen könnten also dazu angetan sein, ein Durcheinander und nicht ein Nebeneinander ahnen zu lassen. Das wäre das Schlimmste, was uns jetzt passieren könnte. Die weitere Zurückhaltung der Reichsregierung, die sich schon seit Beginn des Eisenbahnstreites angenehm bemerk bar macht, ist zu begrüßen. Nur könnte es nichts schaden, wenn dem,Vorwärts" und seinen Nachbetern durch die sozialistischen Mi nister ein Dämpfer aufgesetzt würde. Diese Zeitungen suchen in dem politischen Dunkel Parteigeschäfte zu machen. Ihnen sei ins Stammbuch geschrieben, was der Sozialdemokrat Severing, preußischer Minister ü. I., am Mittwoch im preußischen Landtage ausführte: Ein Minister des Innern kann heute nicht, wie früher, sich auf einen fcstfundierten Staat stützen. Ein Minister hat heute oft nur die Wahl, unter mehreren Fehlern den kleinsten zu be- gehen. In der Verwaltung habe ich gar nichts dagegen einzu- wenden, wenn dcutschnational, selbst monarchisch gesinnte Be- anitc ihr Amt pflichttreu ausüben, wie ich auch ganz gern die Kommunisten hcranziehen möchte, um ste zum Staatsgedanken zu erzisben. Herr Stinnes ist eine wirtschaftliche Potenz, ein Wirt- schnstskcnner, der Achtung auf allen Seiten genießt, auch bei ' Krassin und anderen Kommunisten. Ein Nebeneinander wäre nicht nur in der Wirt schaftspolitik zu begrüßen, sondern buch in den Beziehungen der k-ruie». Rückgang des Dollar«. Berlin, 3V. Nov. Im heutigen Dcvisenverkehr der Berliner fach in überstürzten Abgaben. Der Dollar fiel in einigen großen Sprüngen auf 240 zurück. Pari», 30. Nov. Nach dem Bericht de» Heeresausschusse» der Kammer wird Frankreich mit den Kolonien am 1. Januar 1822 820 000 Mann unter den Waffen haben, nach Entlassung des ersten Kontingents der Iahresklasse 1920 bei 649 000 Mann im Mat nach der Einberufung der ersten Hälfte Rekruten 777 000 Mann. Ihre Anzahl stellt sich nach der Entlassung de» restlichen Teiles der Zäh ¬ es vielleicht noch Ende dieser Woche zu entscheidende» Beschlüsse» kommen kann. Welt-Finanzkonferenz lu Sicht. London, 30. Nov. Nach einer Reutermeldung aus Washington ist Harding der Ansicht, nach Regelung der augenblicklichen Fragen werde ein ernstlicher Versuch unternommen werden, um ein Ab. kommen über die Finanzfragen zu erzielen. Die Erörterung diese» Planes rücke den Vorschlag in den Vordergrund, daß sämtliche Fra- aen der Weltfinanzen, besonders die Kriegsschulden und die Wieder herstellung der bankerotten Länder auf der künftigen Konferenz er örtert werden sollen. Man glaubt allgemein, daß, wenn der Gedanke angenommen wird, die nächste international« Konferenz sich dam» mit den Weltsinanzen befassen wird. Frankreich.^rzbereit". Der deutsche Notruf. Rotterdam, 30. Nov. Laut einer Londoner Meldung wird dem Vertreter des „Manchester Guardian" an unterrichteter Stelle ver sichert, daß sowohl Stinnes wie Rathenau persönliche Besprechungen mit Lloyd George gehabt haben. Rathenau kehrt am Freitag nach Deutschland zurück. „Daily Expreß" versichert, daß ein letzter Hilfe ruf Deutschlands an die alliierten Mächte bevorstehen soll, naivem sich Deutschland außerstande erkläre, ohne Hilfe von anderer Seite die Januar-Rate in bar zu leisten. England für da« Moratorium. London, 30. Nov. Dr. Walter Rathenau hat gestern längere Konferenzen mit dem britischen Delegierten der Reparationskommis sion Bradbury und danach wichtige Unterredungen mit dem briti schen Finanzministcr gehabt. Er wird wahrscheinlich heute vormit tag von Lloyd George empf.mgen werden. Auf Grund der Vor- schlüge, die Rathenau überbracht Kat, findet heute nachmittag eine Sitzung des englischen Kabinetts über die Moratoriumfrage statt. Bemerkenswert ist, daß die Londoner City, wie gestern im „E. V." Mort hat die Reparationskompiission, in der die Haltung der übri gen Alliierten mitbestimmend ist. Die Haltung Frankreichs ist vor- läufig noch ganz oppositionell. Frankreich fordert für die Gewäh rung eines Moratoriums noch über die interalliierte Kontrolle hin aus'gewisse Pfänder. Der ursprüngliche Plan, staatliche Bergwerke und sonstig« Unternehmungen als PfandobsM in den Vertrag aufzunehmen, ist fallen gelassen worden. Die englischen Finanziers wollen der deutschen Negierung die Dahl der Mittel zur Sicherstellung der An leihe überlassen. Damit eröffnet sich auch der Ausweg, daß die Reichs reg ierung den Versuch macht, aus die Erfassung der Sachwert« zu verzichten und ein Angebot der Industrie anzunchmen, durch das sie in die Lags gesetzt wird, ihren Verpflichtungen gegenüber den ausländischen Geldgebern nachzukommen. Die Verhandlungen mit der Industrie werden sofort nach der Rückkehr Rakhenaus ausgenommen werden. Die Bedingungen z« einem Moratorium. London, 30. Nov. „Evening Standard" schreibt, daß, falls ein Moratorium an Deutschland bewilligt wird, Deutschland folgende Bedingungen annchmen müsse: 1. Deutschlands Finanzen werden Innerhalb zweier Jahre revi diert. 2. Scharfe Maßnahmen gegen die Papiergcld-Inflation. 3. Lin« alliierte Auffichtskommifsion über die deutschen Finan zen wird in Berlin errichtet. Da» Blatt weist darauf hin, daß es nicht notwendig sei, daß alle Alliiertenvcrtreter diese Regelung gutheißen brauchen, da die Bestimmungen des Artikels 13 de» Versailler Vertrages für diesen Fall keine Einstimmigkeit vorsieht. Churchill über Washington. London, 30. Nov. Churchill hielt gestern abend ein« Rede beim Festessen der Ueberseebanksn. Nachdem er sich mit der irischen Frage befaßt und erklirrt hatte, er sei keineswegs ohne Hoffnung, besprach er di« Washingtoner Konferenz und sagt« darüber: Die Politik löse sich in ein DrciländevcLkomme» zwischen Ainerika, Großbritannien und Japan zur Sicherung der friedlichen Entwick lung im Stillen Ozean auf. Dieser Plan sei durch di« Washingtoner Konferenz sehr gefördert worden. Es sei jedoch ein weitere. Drei- länderabroninren 1» Europa notwendig, nämlich gute» Einvernehmen und freundscl^astlühe Annäherung zwischen Großbritannien, Frank reich und Deutschland für die Wiederherstellung Europa« und Neu- schaffung der geschwunden«» finanziell«» Wohlfahrt de» Weitieile». Pari», 30. Nov. Die gesamte «nglische Presse von h«ute gibt der Veberzeugung Ausdruck, daß da» Moratorium Deutschland ge- roiihrt werden müsse. Man kann sich der Lrkenninl» nicht länger verschließen, daß di« finanziell« Lage in Deutschland sich immer mehr verschlimmert, nicht nur zum Schaden des Reiche» selbst, sondern ganz Europa», in»besondere England», wo sich die wirt schaftlichen Rückwirkungen -rr schwierigen N«ichfinanzlag« immer mchr bemerkbar mach«». Infolge dessen findet der Gedanke Bradbury, und Lloyd G»rge», Deutschland da» Woraterium für zw«i bi» drei Jahr« zu g« währen, nicht einmal in den Blättern wi« der »Tim«»" mehr Widersvruch und mm» ist überzeugt, daß t Reichswirtschaftsminister Schmidt über die Wirtschaftslage, Eaflel, 30. Nov. Gestern abend sprach Reichswirtschaftsmini- ster Schmidt in der Stadthalle über die deutsche Wirtschaftslage. Er gab einen Rückblick auf die Arbeitslage in der Industrie. Die Tex tilindustrie beschäftige nur 80 Prozent ihrer Spindelm Ebenso liege der Baumarkt darnieder. Die Eisenindustrie habe eine groß« Zahl Hochöfen nicht mehr in Betrieb. Zn der Zement- und Kalkin dustrie, für welche heimische Rohstoffe genügend vorhanden seien, wirke bsmmend der Kohlcnmangel, der auf die Zwangsablieferungen an die Entente zurückzufiihren sei. Die chemische Industrie leide un ter der ausländischen Konkurrenz, die während des Kriege» stark ge worden sei. Die Landwirtschaft habe sich dagegen weiter erholt. Die Haupturlache der Preissteigerung siege in der Entwertung de» Mark. Die bisherige Unterlassung der Erfassung der Sachwerte sei ein Eruud mit für den Valatasturz. Der Tiefstand der Mark wirke katastrophal. Amerikanischer Weizen kostet z. B. jetzt 14 000 MI geoen 240 Mk. vor dem Krieg; der Inlandspreis betrage 7000 Mk. Auch die Preise für Butter und Milch seien ungerechtfertigt hoch. Abgesehen von Rußland, Polen und Oesterreich sei di« Teuerung in Deutschland am größten. Sehr wichtig wäre es, wenn man den Eisenmark ebenso binden würde wie die Preisgestaltung der Koül« gebunden sei. Würden die Kohlen freigegoben, so würde das Preis entwickelungen geben, welche alle bisherigen in den Schatten stellen würden. Der Minister sagte zum Schluß, man überschätze die Ein- sicht mancher Leute in den Ententeländern nicht, die heule schon er klären, daß die Reparationsforderungen undenkbar seien. Der Vor schlag der englischen Industrie laufe letzten Endes darauf hinaus, einen Teil der deutsch«» Aktien in ihren Besitz zu bringen und damit einen gewaltigen Einfluß auf die Führung der dentfchen Industrie zu erhalte«. Di« Justiz und di« Partei««. Berit», SO. Nov. Di« „Juristisch« Wochenschrift" veröffent- licht den Wortlaut der Ansprache, die -er Reichsjusrizminister Dr. Radbruch bei der Uebernahm« seines Amtes an di« Beamten de» Ministeriums gerichtet hat. Es heißt darin: Nicht als Partei politiker, sondern auch als Jurist sitz« ich hier, und hab« für di« Zeit mein«, Ministtramtes die Ausgabe, die Justiz wieder heraus- zuholen aus dem Knuzfeurr dr» Parteikampse», d. h. aber, da» Vertrauen zwischen Volk und Justiz wiederherzustellen. Di, Oesfentlichkeit ist gewohnt, di« gesamte Justiz nach der Strastusti» dies« aber nach der politischen Strafjustiz zu beurteilen. So wi» die entsag*n^v^e Arbeit, die unser Richterstand für kärglich«« Entgelt lüstet, wegen «ine» verhältnismäßig schmalen Gebiet«» von Fehlgriffen nur zu oft Überfeh«». Aber dadurch darf man sich nicht verleiten lassen, dies« Fehlgriffe für eitel Verleumdung, für histo rische» Geschrei zu erklären. Da» Heilmittel dafür liegt wenig« in der Iustizpolittk, al» in der allgemeinen Politik. Dies« mlrd allmählich rin« Atmosphäre der Unwiderruflichkit der heutige» ta»tlichrn BechLltmffe schaff«», »«lcher sich di« Justiz dann vo» elbst anpaffen wird, aber wir können dkssn Pr»z«ß fördern, retltch nickt durch Eingriff« i» di, UnabhLngigk«tt «r Gsrtcht* mitgeteilt, der Regierung ein zustimmendes Gutachten über den Zahsimgsnufs Hub für Deutschland erstattet hat. Sachlich wird mit- „ geteilt, daß die Morntoriumsvorschlägc Nnthenn.is sich im wcscnt-f ^cchl stellt sich nach ... .nii-kda- lichen auf ein System von Sachleistungen für England oder für Ena- nÄ?A060 Mann. 2m Nov.mber wird da» lands Rechnung zum Wiederaufbau in Rußland gründen. Es ist wieder d:e Starke von 880 000 Mann erreichen. fast sicher, daß die englische Regierung an eine Moratoriumsgewäh- rung gewisse Sicherheitsbcdinanngen knüpfen will. Eie wird da» Versprechen einer gründlichen deutschen Finlmzrcform in den nach- - -- - . „ . ... sten zwei Jahren fordern und für diesen Zeitraum eine interalliierte Börse kam es zu dem von gewissen Kreisen erwarteten umfangreichen Kontrolle über die Durchführung dieser Finanzreform (in der Form ! Abbau am Markt der fremden Wechsel. Die Ueberraschung der in- einer interalliierten Kommission in Berlin) verlangen. Das letzte teressierten Kreise war zum Teil seyr groß und äußerte sich mchr-
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