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Erzgebirgischer Volksfreund : 18.02.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192202184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19220218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19220218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1922
- Monat1922-02
- Tag1922-02-18
- Monat1922-02
- Jahr1922
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 18.02.1922
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so ergiebig- so sparssm.sorsin- äosmuh pseitterL Dillers kslkee-LNEleinl Llrich ou« «la 2us-M ru Velm«? uncl 6srlt«nlrsl/sa oci« AU>!r Onsinslöosen unäLi!d«rpsk«t» ruvadmin<im6«?ch^tt«>! «Uphnck sich «sm länger» Ausspvache. daß, wenn -richtrpräsi- grr vewin folgende Wünsche an den Landtag Drvsden-Slvchlcn und Oeivzig-Eonrtswitz ckbflihren wollen. für dl« 181 von Religions- «I Günstlingswirtschaft? rer um mys veoen mls oem r:anoe uoer oen yausvn werfen. mLn.is^r cNeik^ ss Abg. Gutknecht (Dntl.) und Dalthin (D. Vvt.) treten gleichfalls Retta!^ ein»2.._ n^^22^Sttmms^ a^elebnt^^le^Metttverttttuna bleibt also Derorduung der sächsischen Gierung über dH N gegen 122 Stimmen abgelehnt. Die Mi-tervertretung bleibt also Religionsunterricht zugestimmt. Für Ausbildung :hatten. . . . . lebrern werde nach Eimüdruna de» akwdsmischei lehrern werd« nach Einführung de» akademischen Studiums der Lehrer gesorgt Werden. Ein Antrag der Deutschen Dolksparsti betr. * Gegen di« Pfuscharbeit. Wegen des UcHechandnehmen« der so genannten Pfuscharbeit, d. h. der Uvbmmhme von N benarbeit durch vollbeschäftigte Arbcktsr und Beamte, fand im Mrlschastsministsrium mit Vertretern der Gewerkschaften, sowie von Handwerk, Handel und Industrie eine Besprechung statt. Don allen Seiten wurde anerkannt, Die Ernennung des Leipziger Kanzlsiexpedienten Lotz« zum Iustizamttnann im sächsischen Justizministerium hatte in ttzr Press« und auch im Landtag zu lebhaften Auseinandersetzungen Anlaß ge geben. Dis Berufung mar in der Hauptsache darauf zurückzuführen, daß Loß« ein Parteigenosse des Iustizmimisters war. Von bürger licher Saite war deshalb der Antrag auf Einberufung eines parla- »wischen seien auch noch weit«r« vefirb««ung»n Versetzung«» von Partri unter ähnlichen Umständen, wie bet erregt« di« Aussage de» IuMzoberß Unruhe« in Petersburgs Part», 1«. Febr. Journal de« Debats" berichtet au» einem Privatbrief: In Petersburg sind ernste Unruhen ausgebrochen. Di» Noten Truppen wurden entfernt. Aufklärungspatrouillen operier ten um die Stadt. Magazine wurden gevlündert. Die Unordnung wurde hervorgerufen durch di« Teirerung brr Lebenshaltung. der Regierung zur Kenntnis überwiesen werden. Der Antrag findet Änrahme, ebenso ein unabhängiger Antrag, wonach die Re- ^gierung dem Landtag schleunigst den Entwurf eines Höchstmieten- ! gesetzes verlogen und «ine Höchstgrenze für Mi:tssbeigerungen fest- i setzen soll. Dem Gesetzentwurf über Ablinderunq des Brand versicherung o gese tze» vom 1. Juli 1910 stimmt der Lanü- * Im Laichtag cryob am Danaersbag Vie Mstlnrmung Wer den drmokratichen Antrag, detveffend die Mißbikliaung der Zu sammenkünfte der sozialistischen Minister von Sachsen, Thüringen, Anhalt und Braunschweig, die Ablehnung des bllvgerliä-en Antrags mit 49 sozialistischen gegen 46 bürgerliche Stimmen. Bei der Abstimmung über die kommunistischen Anträge auf Auszahlung einer einmaligen Teuerungszulage an di« Arbeiterrentner wird der Antvag des Haushaltausschusses B angenommen, der die Siogierung «ersucht, wegen Behebung der Nentnernot beim Reich vorstellig zu werden. Hieraus folgt die Beratung iider den Gesetzentwurf über di« Auszahlung der Dienstdezüge der Volks- und Fortbildungsschul lehrer unter Mitwirkung von Gehaltsrechnern. Der Gesetz- entwurf wird gegen die beiden Fraktionen der Rechten ange nommen. * Ekn» auffällige Dermadiqrmg. Der svzkaldsmvkiMschr Kasste- Pfmi, der nach dem DolkshauÄrand in Leipzig den G-ldschrank 46 OM Mark beraubt und weitere 26 006 Mark städtische Aroeits- losenqsldsr in soinsm Keller vergraben hotte, wurde seinerzeit zu sie ben Monaten Dsfägitts vernrtilt. Dsr sächsische Iustizminist« hat ihm diese Strafe jetzt in Gnaden erlassen. Au keiner „Rechtfertigung* berief sich Pfau, »er schon zweimal vorbestraft ist, darach, baß er das — wohlg merkt im Keller vergrabene — Geld an die U. S. P. habe Die Anfnrge der Deutschen Dolkspartet: Ist die Regierung bereit, Maßnahmen zu treffen, welche den gesetzlich gewähr leisteten Religionsuntericht allerorts sicher, stellen führt zu einer längeren Aussprache in der Kultus- " lehnt, nochnrals auf die Frage des »hen. Di« Reichs reg terung halb« der ng über den Anmeldezwang zum menVM'Hen Untorsuch««g»a«»f-«fs«» gestM »mA«.sTs» Kark« Dieser Ausschuß tagte am Mittwoch und vernahm «in» Reihe von Aussprache, i Angenommen wirb auch 8 8 kn der Form, baß die Vemeinbe- behärde berechtigt ist, di» Arbeiten selbst vorziinehmcn, wenn der Vermieter trotz Aufforderung ein« große notwendige Instandsetzungs« arbeit innerhalb einer angemessenen Frist nicht ausführt. Abg. Baltbl« lD. Dpt) begründet bei 8 9, der die gewerblichen Betrieb« betrifft, einen Antrag, di« Bestimmung hinzuzufügen, daß bl« Mletelnigungsämter Erhöhungen der Mieten kestsctzen sollen, die dem jetzigen Betriebsgewinn gegenüber der Billigkeit entsprechen, ohne di» Existenz der kleinen Betriebe zu gefährden oder unbillig zu belasten. Der Antrag zum 8 9 wird avgelehnt. Mbg. Dr. Külz (Dem.) beantragt di« Streichung de« 8 16, der von der Mietervertretung handelt. Der Paragraph steht abseits jeder praktischen Erfahrung. Man kann die großstädtischen Verhältnisse nicht auf das Land übertragen. Ein Mieterrat würdr das ganze häuslich» Leben auf dem Lande über den Haufen werfen. Abg. Gutknecht (Dntl.) und Dalthln (D. Vvt.) treten Inkrafttreten -es Reichsmietengesetzes am 1. Juli 1922. . Berlin, IS. Februar. Nachdem b«r Reichstag heut« den deutsch» schweizerische» Schiedsvertrag angenommen hatte, nach dem sich Deutschland und bi» Schweiz verpflichten, alle Streitigkeiten irgend welcher Art, di» zwischen ihnen entstanden und nicht in einer ge wissen Frist geschlichtet werden können, entweder einem Schieds gerichtsverfahren oder einem Vergleichsverfahren zu unterwerfen, kommt da» Reichsmietengesetz in zweiter Lesung zur Verhandlung. Abg. Bazille (Dntl.) fragt an, welche Gründe den Reichsrat zu der Anschauung gebracht haben, daß da» Gesetz ein verfaflungsändern- Le» sei und welche Gründe di« Regierung für ihren gegenteiligen Standpunkt hab«. Ministerialdirektor Dr. Ritter erwidert, daß nach der Verfas sung da» Reich die Befugnis habe, die Grundsätze für da» Woh nungsrecht aufzustellen. Der Reichsrat war der Meinung, daß das Gesetz über da» binausgeh«, was man Grundsätze nennen könne. Die Regierung bestreitet das. Der Präsident erklär^, daß dies« Frage erst bei der Desamtab stimmung über da» Gesetz praktisch werde. E» folgt die Abstimmung über den Antrag Stresemann (D. Vpt.) auf Streichung de» 8 1 Abs. 8 (Nachprüfung des Mietzinse» durch di« Einigunasämter auf Verlangen der Gemeindebehörden). Sie muß im Hammelsprung entschieden werden. Der Antrag wird mit 169 Stim- men der Linken gegen 128 Stimmen der Rechten abgelehnt. Die Demokraten und bas Zentrum stimmten nicht einheitlich. Auf An trag der Sozialdemokraten wird mit der gleichen Mehrheit der Abs. 4 des 8 1 wiederhergestellt: Die Mieteinigungsämter sollen auch von Amtswegen eingreifen können. Abg. Gutknecht (Dntl) erklärt, daß bk immer von neuem ein- gübrachten Anträge beweisen, Laß das Gesetz noch nicht reif fei. Abg. Lebebour (Unabb.) spricht zur Schaffung von Mitteln für große Znstandsetzungsarbeitcn, daß von den Mietern ein weiterer Zuschlag in einem Hundertsatze der Grundmiete zu zahlen ist, der von der oberen Landesbehörde festzusetzen ist. Dieser Zuschlag ist von dem Vermieter auf rin für sein Haus oder seinen Hausbesitz beson- der» einzurichtende« Hauskonto einzuzahlen und lediglich für groß» Znstandsetzungsarbeiten an den Gebäuden des Vermieter» zu ver- wenden. ist» kommrrziell stark»» Deutschland ohne ein militärisch starke» Deutschland s»i aber nach Frankreichs Ansicht nicht denkbar. Er sei der Meinung, daß beide» -nöglich sei. Wenn England Frankreich sein geschriebene» Wort gäbe, daß »» Frankreich unterstützen würde, so würde Deutschland militärisch nirmal» stark werden. Uebe« di» tür kisch» Frag« sagt» Derby, er bedauere, daß England sich noch nomi- um mit der Türkei im Kriege befinde. Die Regierung hab« «in« Laumsttigkrtt gezeigt, di? verurteilt wevden msiss«. Dr hoffe, daß der Vertrag mit der Türkei radikal abgeändert werde, bevor er ratifi- ziert werde. England werde mehr als jede ander» Nation von der mohammedanischen Frag» b»rührt, »r wurde daher gern di« Freund schaft zwischen Großbritannien und der Türkei wirderhergesttllt sehen. * Zur UmwaEung der Seminare hat Ler Sächsische Philologen- vewin folgende Wünsche cm den Landtag gerichtet: 1. Die Seminar» Drvsden-Divehlcn und Leipzig-Connewitz sind in pädagogische Insti tute umzuwandeln, die zusammen mit »er am gleichen Orte befind- lichen Hochschule Ser Ausbildung Lor Volksfchnvehr« dienen. All- asmeiMhdende höhere Schulen, z. B. Gnmnasien, kommen für ein« Umwandlung in pädagogische Instituts mcht in Betracht. 2. Ssni- nar« in kleineren Städten Lürfen nicht al» zweite allgemeinbildende Häher« Schul« n-ibon eine bereits vorhandene tosten, sondern sind mit dieser zu einer einzigen allgemeinbildenden höheren Schule zu ver schmelzen. In der Ausgestaltung Ler betreffend) Schul« muß den Bedürfnissen Le» Schulart« und seiner Umacbung Rechnung getra gen werden. 8. Bei der Umwandlung Ver Seminare ist nicht allein Sie deutsche Oberschule Typus (mit einer Fremdsprache als Pflicht fach), sondern auch in ungefähr gleicher Anzahl Ler Tyvus 8 der oeutfchen Oberschule (mit zwei Fremdsprachen al» Pflichtfächern) zu versuchen. Nur aus Liefe Weise kann Li« Leistungsfähigkeit der neuen Schule unparteiisch beirrte!lt worden. 4. Die sogenannt« Aufbau schule, -. h. Li« von 9 Jahren auf ü Jahre verkürzte Form der zur Reifeprüfung führenden höheren Schulen, di» für hochbegabt; ältere Volks schiller bestimmt ist, darf für das klein« Land Sachsen höchsten» in vier Exemplaren vovqeßchen werden. In Lieser verkürzten Form sind nicht nur Lie deutschen Oberschulen Tnpu» und 8, sondern auch andere Schulen, z. B. di« LHsrveolschuk, zu «proben. Grund wie uni« Nr. 8. S. Auf dem Gebiet« Le» höheren Schulwesen» kann nicht von mechanischer, sondern lediglich van ovganischw Planwirt schaft di« Rede sein. Schulen, Vie unter Ler gegenwärtigen Wirt- schaftsloge besonders leiden, sind nicht schematisch durch non« Schul arten zu «setzen oder gar zu schließen, sondern durch iimeve Umge staltung den neuen Verhältnissen anzupassen. Im 8 22 wird die Geldstrafe von 10000 Mk. ans 100000 Mk. er- M'??..?°Er°tern falscher Angaben cmferlegt wird. Das i^nwrtt-i^g ^n Beschwerden Wer die Tätigkeit von Gesetz tritt am 1. Juli 1922 in Kraft. Tue Ncichsregierung bestimmt »Verwaltungsstellen Lurch Vertreter Ler Neichs- mit Zustimmung des Reichsrates den Zeitpunkt des Außerkraft-. Landtag wird gegen Li« Stimmen Ler Deutschen ^-"s. , , - '^sparte: abgelehnt. v ,m,<—— >»> »I - , L I. Ein kommunistischer Antrag, Len Mieterschutz betr., soll VvrutHK ANgöligSNhkilTN. i der Regierung ZM Kenntnis Wcrwiesen werden. Der Antrag für erledigt M «klär«» * DI» BrvtpresterHährmg. Der ist. Februar brachte an, «dw sprunghafte Verteuerung unsere» wichtzigsten Dolknahrimgsmitstl», oe» Vmte». Dies« Preiserhöhung wird nicht dadurch erträglicher, daß wir schon einig« Feit vorher von Amt»wagen auf sie vorbereitet wur den. Schon mit Rücksicht auf die leider auch im Verlauf der letzten Wochen ständig weiter steigende Tendenz der Preist für alle Artikel Ler Lebenshaltung wird sie doppelt schwer empfunden wevden. Den noch nützt vier ewige» Jammern und Klagen ebenso wenig wi« tö richte« Schimpfen und La» so beliebte Suchen nach Lem „Prügel- jungen*. Vorwiegend ist Li« Verteuerung de» Brote« auf di« For- «rungen der Smenst »urück-ufilhren, wonach die bisherigen Zu- schlisse Le» Reiches fovtfallen sollen. Dl» ReiHyttotidasstve mußt» daraufhin für Las nach dem 19. Februar zum Verbrauch gelangende Mehl ganz beträchtlich höher« Preist Metzen. Die zur Verbilligung des AuslandsbrotgetreiL« gezahlten Milliarden sollen jetzt zur Deckung Ver Reparationskosten verwendet wurden. * Verband Sächsisch« PalizMeamt« und Gisenbahnerstreik. Eine Versammlung der Fachgruppe Landespolizei Dresden im Ver band Sächsisch« PolizeibEüen nahm nochmal» Stellung zu den Richtlinien, die der Verband gelegentlich L« Gisenbahnerstveik» her- ansgeycben hatte. Nach eingehender Aussprache wurde einstimmig eine Entschließung angenommen, in A:r es heißt: Di« Versammlung bedauert, daß Lie Richtlinien in bestimmten Kreisen irrtümliche An- schmnmaen Über Lie absolirt« Zuverlässigkeit Lor Landespolizei her- vorgerufen haben. Sie würdigt die Lage Lor Vsrbandsloitung bei Ausbruch des Streik» und fordert für Lio Zukunft, daß in ähnlichen Fällen Li« erweitert« Derbaichsleidmg zur Deaakmg mit hcvan- gezogen wlrdi. (Das ist sine deutliche Zurechtweisung Ler Dr-sdenor Derbandsleitung, Lis Len streikenden Eisenbahnern ihre moralisch» Unterstützung ausgesprochen hatte). * Keine Abschaffung der Oborstudiendirektoren. DK kommemt- stIsche Landdagsfraktiön hatte beantragt, Lst Stellen ter OLsrstndien- Livcktoren zugunsten der kollegialen Schulleitung zu streichen. Der Hauschaltausschuß beschloß, Lam Antrag nicht beizutvoten. Ein Antrag Lrr Kommunisten, der Lie Regierung auffovdort, einen Gesotz- entwuvf zur ungesäumten Einführung der kollegialen Schulleitung in den Höheren Lehranstalten vorzulegen, wuride gegen Li« Stimmen der Kommunisten und der UmLbhänaigen obgelchnt. Im Verlaufe der Aussvmche wies Lor Kultuwninister darauf hin, daß die Abschaffung Ler Oberstudiendivcktvnn mw Lurch Gesetz erfolgen könne. Da Staat föi hierin auf Li, stüdtischen höheren Lehranstalten ohne Ein fluß. der inzwischen auch zum Zustizamtmann befördert worden sei, müsse er in Kürze weichen. Der Zeuge verlas dann Las Gutachten »Ine» Richter», in dessen Abteilung Lotze als Protokollant beschäftigt war imd in dem es heißt, daß Lotze zu selbständigen Awstten nicht verwendet werden könne. Woiter sagte er aus, daß Lotze sich ande ren Beamten in Leipzig gegenüber dahin geäußert hätte, Laß, wenn er erst einmal oben soin werde, dann sowohl der Amtsgerichtspräsi- Lent wie auch Fritzsche und noch einige anLtzre fliegen wurden. Wei- ter habe sich Lotze in Leipzig gerühmt, Laß, wenn er nach Dresden gehe, das ganze Justizministerium zittere. Es ergab sich mich, daß dam llntrr^ichungsausschuß von ihm verlangte Akten bisher nicht vorgelvgt worden sind, während andererseits Lie Prüfungsakten Lotze«, dis nach einer vordächtig«nden Bemerkung des Iustizminilte- rimn» auf sonderbare Meist verschwunden sein sollten, wohlbehalten Vorlagen. Dies» ?lussaaen Fritzsche» machten tiefen Eindruck auf Len Unbersuchmmsausschuß, Ler sein« Beratungen nach Vernehmung eini- andersr Amgen vertagt«. t ag zu. >, Gin demokratischer Antrag, betr. Nerrroahlen der Dszirksver- » sammlunzen und Bezirksausschüsse, wind abgel-chnt. .- j Uober Len kommunistischen Antrag, di« Sich«rst«Nung Zeugen. Ü. a. sagt« Lsr Vorsitzende Ln» verdank» mittlerer sächsi sch« Iustizboamten au», daß Lie Berufung Lotze» in L« mittler«» Beamtenschaft groß« Grvsgung au»goläst hab, und baß «, der Justiz- Minister Dr. Zeigner foinerzett abgolshnt hob«, auf Li« vorstttlunaen de» Verbände» hin Lst Ernennung wieder rückgängig zu machen. Zn» " ' - i» veförderunaen und genossen Le» ZuMMinister» , . _ , Lotz« «ttolgt. BesonLer, Aufsehen erregt« Lst Aussage de» Zuskszobers-kmtSr» Friß sch«. Leipzig vom Amtsgericht Leipzig, wrstr Lem Lotze bl» zu feiner Berufung nach Dresüen tätig war. Fritzsche sagt au», daß selbst di engeren Bekann ten Lotze» ihn nicht für m« Ernennung geeignet hielten. Lotze, -er al» Oekonomtchandwerker beim Militär gedient halb« und dann al» Militär invalid zum Gericht gekommen sei, sei von 1908 bi» 1920 al» Schreiber beschäftigt gewesen. M» dann «ine groß« Anzahl von Pro tokollanten g-vraucht wurde, halb« man auch Lotze mit hlnzugezoaen, dabei alber vodenken gehabt, ob er Liese einfach« schematisch« Tätig keit auch aueführen könne. Al» Lor Aoua« dann vom Vorsitzenden zu wetteren Aussagen mrfgofordert wurde, sagte er wörtlich: »Ich kann mich nicht so aussprrchen, ich bin schon einmal gemaßregelt und plötzlich versitzt woroenl* Dstst Versetzung führt« -sr Zeug« «mk Len Einfluß Lotze» zurück, -er ihm nicht gewogen war, well er als Vorgesetzter Lotz« wieLerhott Habs Vorhalt« machen müs sen. So hob« Lotze allein im Jab« 1921 173 Tage vom Dienst ge- fchlt. Auf eine Eingabe des Leipzig« Amtsgericht-Präsidenten sei zwar FriM>e wieder in seine alt« Stellung zunivvsrsttzt, gleichzeitig aber ein Bekannt« von Lotz« mit an sein» Stell« gekommen. Diesem, Das Geheimnis vom Brinlnerhos. Roman von Erich Eben st« in. (Urheberschutz 1918 durch Greiner ». Lo., Berlin W. 30.) (41. Fortsetzung.) M» und zu warf m einen höhnischen Mick nach Leu Brmtnvrschrn hinüber. Konrad starrt« hinaus in Leu Garten, wo all» in Sommer- blüte stand. Nelken und Rosmarin sandten ihr« Düfte in di« schwill» Stab«, gdldgesäumtos Gewölk kroch immer höh« am dunstig«» Himurel empor und in dec Bohnenloub«, die voll brenn roter Blütm war, zwitscherten jrmge Bögel au» einem verborgenen Nest. Dachst Kvirrad an jene Mondsucht im Frühling, da dort an der Laub« noch alle» kahl gewesen und « mit Marei dort gestanden? Sein Blick hing miverwanLt an Lem Kiesfkckchen vor der Laube. Plötzlich fuhr er zusammen. Ihm war, al» hätte sich hinter Len mit Lvennroten Blüten übersäten heoabhängenden Ranken Le» vaubineingange» etwa» geragt. Al» sähe er Lort «in weißes Gesicht mit goldigem Schein und großen Wrgen, di« starr auf ihn ge richtet wärm. — Fahle Blass« überrann sein Geisicht. Schweißperlen erschienen auf seiner Stirn. Mit stöhnendem Laut wischte « sie mechanisch ob. -Frhlt Ihnen etwas?" fragt« fein Hüter. »Ich weiß nicht —" lautet« Lie stammelich erteilte Antwort, „Lie Schwül« — » zieht wohl ein Wetter herauf." — ^Wollen Sie «in Glas Wein?" Konrad schüttelst stirmm Len Kopf. Vann fuhr « sich wieder über Lie Stirn. Las Eesicht — es war noch iminrr Lort! Und », gehörst Marei, er fühlte es, wenn er mich Li» Zöge nicht unter- scheiden tonnst. Worum sah st, ihn so an? Ahnt« st» nicht, Laß e» ihn um allen Verstand brachst, si« so n<che zu wissen und doch getrennt durch eine Wellt? — Daß er es nicht länger ertragen konnte. — Sr legte di« Hand über Löe Augen und preßt« Li« Lippen zusammen, um Las Stöhnen zu unterdrücken, daß sich seiner Brust entringen wollte. Und Loch konnte « «s nicht ganz. Ein ächzender Laut quoll zwischen den zusammengckbifsenen Zähnen drrrch. „Dch, füh« ihn ein wenig hinaus an Lie frisch, Lust," sogst derjenige, der Lie Oberaufsicht üb« Li« Gesungenen hatte, zu Konrads Begleiter. ,Da wird ihm gleich Lesser wevden. E» ist ja auch schwül hier zum Ersticken! Aber geh nicht auf Lst Straß« mit ihm, sondern dort in den Garten. Gleich die nächste Tür muß dorthin münden. Da kann ich „ gleich Hinausrufen, wenn Li« Herren ihn -rauchen." Taumelnd schritt Konrad neben sei!«ein Begleiter hin, Len weißen Kiesweg entlang. Auch im Garten war es schwül. Es zog «in Gewitter herauf. Di« Vögel im grünen Blätter- gcwirr der Laub« waren jäh «wstummt. -Ist Ihnen besser?" fragst Konrads Begleiter. Ab« er bckkam keine Antwort. Sein Gefangen« war pWtzlich stehen gckblieben und blickst wie erstarrt auf die Bohnenlarrbe, au» deren Gerank jetzt «in« zarst Gestalt auf ihn zuglitt. .Marei!" .Konvaid!?" Zwei Augenpaave tauchten ineinander, zwei Hände suchten sich zitternd. — »Halt, Jungfer, hier wird nicht geredet!" viof Konrad» Vs- gleit« und wollt« Marei zunickdrängen. ?lb« sie achtete nicht auf di« barschen Worte. Leuchtend hing ihr Blick an Konrad, und wie Helle Sonn» strahlte rs aus ihren blauen Augen. .Ich danke dir! Ich Lande dir! Jetzt weiß ich es — unrecht tun sie dir!" stammelst st« Kis«, wovauf er, »ick bittere» Lächeln um die Lippen, murmelst: do- dass er'^ — fragen müssen?" E» war alles, was sie sprachen. Konrad, Dogkistr erinnerst sich sein« Pflicht und befahl Mavei, sich augenblicklich zu entfernen. Den Blick immer noch auf Konrad gerichtet, murmelt« sie: .Gr ist ja »»ein Bräutigam. Ich hab, ihn ja nur sehen wollen — und jetzt leb wohl, Konvad! Ich bleibe dir treu, auch wenn sie Lich . . ." Da schob fst Ler Wächter schon «m bst Hauoecke und zog Konvad mit sich fort. Auf Ler andern Seist Le» Haufs» stand Inzwischen Ler Knotzen^ipp im Wohnzimmer do» Ermordeten. Man hatte ihn holen lassen, damit « noch einmal an Ort und Stell« genau an- grbe, wir «r damals in» Hau» gekommen ftt wL wie er alle» vor- fand. Lipp demonstriert« es. Gr blieb dabei, mit Kanach Fercher durch das Fenster gestiegen zu fein, wo st» dann Lrn alten Mann boroist in seinem Blut liegen fanden. Justina und Andre» seien mit ihm beschäftigt gewesen. ^xrt Ihnen denn L»r alle Mann nicht leid getan?" würbe «r gefragt. .Da kam» man Haft nicht» machen." Mer hat also zugestochen?" .Die Frau Brintner. Nachh« auch der Zahlmeister ,U»L Sie?" .Ich hab ihm bloß d»n Mund zuhalten müssen. Dafür HL- ich Las Geld bekomm«». Da» grhört mir!" .Hat er nicht» geredet? Nicht um Hilf» gerufen?' .Da» weiß ich nicht mehr." .Philipp Knotz," sagst der Vorsitzende mit ttndrtnglichsm Ernst, sprechen Si« Lst Wahrheit! Hi«r auf den Dielen ist noch da» Blut d»» Ermordeten, DK ssthrn am Ott -er Dat, ich frag» Sie noch »imnal: Wie war «s? " »Ich sag ja «h Lst Wahrheit! Alst vstr haben wir» getan," lautest bst gstichgültig gvgibene «nstvai» (Fortsetzung folgt.)
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