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Erzgebirgischer Volksfreund : 05.12.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192212052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19221205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19221205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1922
- Monat1922-12
- Tag1922-12-05
- Monat1922-12
- Jahr1922
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 05.12.1922
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N««e» «t« aller 2vell. tt- .L r ^ttesdienst mit au«- Lerantwortlich für di, SchriMeftung: Flledrich « » nzn « rfür den Anzeiamteil: Leinrich Seibort, Rotatlvnedrnck und Verla«: S. «. Dürtarr, sämtlich U» Aue, «r««b. Die heutige Stumm« ckmsaßt 4 Aettui. «uein» und Linzei Zeit und Geld brii auf dem Gleesborm wetter«, «ingeworje re ist Asm Wirrnos seümnnsschaöe, wen« m «och für di« Äguaetnhek Opfer an So sind letzte» Mittwoch im Köhl«rturm Fensterscheiben und tags darauf sechs den, wodurch dem Erzgebirgsverein ein 000 Meuck entstand«» ist. L« destsht der von Kartoffeln und O > ' Flvnzerte, Theater, DergnS-mrgea. ü» Neustädtel, 4. Dez. Innerhalb acht Togen fanden hi« zwei Wohltätr^eitskonzerte statt, die beide ihren Zweck völlig er- reichten, den Besuchern «inen großen Kunstgenuß boten und ein« hohe Einnahme brachten. Das erst« gab am 24. November der Ge sangverein Sängerklub unter Leitung feines Lisdermrifters Lehrer Schnädelbach zum Besten einer Wcrhnachtsunterstützung für di« Armen der Stadt; über LV 00v Mark konnten von dem Vereins des Ersrischmras- und Feuerwack wehren, der Sätze für städtische Fuhren, der Löhne der Kehrfvauen in der Bürgerschule und der Gas- und Kokspreise. Für di« Volks- Hochschule werden 4000 Mark Kosten nachbewilligt, di« Besoldung der Gemeindeschwester auf Grund der jeweiligen Kvankenhausver- pflvgssätzs in Klosse 1 (vovgeschbagen war Klasse 2, auf Antrag von Staötv. Friedrich wurde jedoch der Antrag des Rates und des Krankenhausausschusses nach oben hin abgeändert). Die Stiftung -es Kaufmanns Baumgärtel von SV OVO Mark für Feuerwechvjoppen wird angenommen. Die im Gerbergut (Liebers) sich nötig .machen» den Dach- und Putzavbeiten werden genehmigt; mit der Bevcch- nung von Witwengeld an eine Beamtenwidwo ist da» Kollogimn einverstanden, ebenso mit der Durchlogung der Blaueutholer Wasserleitung der Stadt Aue durch städtisches Areal am Rechen haus, der Befreiung der Mitglieder des Kreditausschusses von der persönlichen Haftpflicht, dem k. Nachttag zur Sparkassenordnung, Lem Ankauf des Hoymannschen Waldgrundstückes in Weißbach, der Aufnahme eines Davlehns von zwei Millionen Mark bet der Kreditanstalt Sächsischer Gemeinden; für eine Weihnachtsfeier im Krankenhaus werden 1000 Mark bewilligt; für Instandfetzungsar- beiten im Stadtbad 73000 Mark, ebenso die Kosten für gering« Reparaturen im Falkhaus. Der Vergütung des Tierarztes, der Verwendung von 14984 Mark Reingewinn vom Berg- und Sport fest, der Festsetzung des Pachtzinses für städtisches Areal und der GrundstücksanLaufssache Grothe-Overfchiema, wird zugestimmt. Für die Almosenvmpfänger werden 42 000 Mark Untsrstützungsgeldrr, für die Kleinrentner 7800 Mark bewilligt. und geirchmigt den BrstimmungseNtwurf. . Da» Angebot der Bereinigten Servievgeräte-Fabriken A.-G. für Verzicht auf das Borkaufsrecht wurde angenommen. Dem Bezikksfeuerwehronband wurden zur Beschaffung neuer Spritzenprüfungs-Instrumente 800 Mark, dem Prinzeß-Märienstift 2000 Mark zur Weihnachts- bescherung bewilligt. Zur Förderung der Bestrebungen des Bezirks» obstbauvcreins tritt dir Gemeind« dem Verein als Mitglied bei. Zum Orts- und Friedensrichter ward Oberlehrer i. R. Küchler, zum Stellv. Fabrikant Gustav Stiehler vovgeschlagen, Oeffentliche Sitzung -er Sla-lveror-nelen zu Schneeberg am 30. November. Hwei Punk» d«r umfangreichen Tagesordnung waren es, die der Sitzung ihr Gepräge gaben. Die Einführung einer Sozial- abgabe. Au Gunsten der Wohlfahrtspflege, Lie infolge der katastrophalen Finanznot auf das äußerste eingeschränkt werden muß, sollen künftig von allen gezahlten Lohnsummen 1 Prozent für Liess Zwecke aufgebracht werden. Die Steuer ist noch heiß um- stritten, trotzdem ist sie bereits in einer Reihe von DtWten, u. a. in Aue und Themnitz eingeführt, bezw. beschlossen worden. Dio Stadt Chemnitz hat erst ein bi« in di« höchste:: Instanzen gehendes Devwaltungsstreitoerfahr«, durchzufichren, «he sis daran gehen Sann, die Stsuer zu erheb««. Augenblicklich ist da» Verfahr«» noch nicht endgültig entschieden, w«il der Reichestnanzminister dagegen Einspruch «hebt, und dies« Steuer am liebsten für den Reichssäckel haben möchte. Schneeberg macht sich meisten« neu« Steuern zu Stutze, was Wunder, wenn es auch auf dies« Möglichkeit, di« Finanzen zu stärken, hinarboitete. Di« neue Steuer wurde vom Bürgermeister selbst ausführlich begründet. Er beleuchtete das Für und Wider, wobei er mehr für Li« Steuer -u sprechen hat, al» gegen sie. Anders bei der bürgerlichen Fraktion. Man «mpfindrt die Steuer al, «ine ungerechte Svndsrbestwerung und der Frak tion-Vorsitzende Michaelis bekämpfte nicht ungeschickt in längeren Ausführungen die Steuer. Auch die Sozialdemokraten dringen ihre für di« Steuer sprechenden Gesichtspunkt« zum Ausdruck. Wioderholt« Gegenreden durch bürgerliche Stadtverordnete vev- mögcn dir Mehrheit zu keiner anderen Ueberzougung zu bringen, ein Redner der Linken versucht der Ablehnung der Steuer durch di« bürgerlich« Fvaktion ein politisch« Mäntelchen ummchängen, findet aber mit seinen Ausführungen wenig Gogensieb». Durchaus «fveulich war «, daß bei dies« Gelegenheit von den bürgevlstben voreins statt. Beierfeld, 4. Dez. Oeffentliche Ratssitzung am 1. Dezember. Anwesend sämtliche Vertreter' und fünf Zuhörer. Kenntnis wmd« genommen von der Bezirksrsgelung der Zuckerversoryuny. Die ZuckerkaLen, für Dezember drei Pfund, werden mit L«n Brot marken ausgegeben werden. Di« Firma August Zschiedrich hat an 20 Bedürftige 100 Zentner Steinkohlen verteilt und von der Deutschen Ouäkerkommission sind für Ledürftiae Kinder 02 Paar strünMs, 92 Hemdhosen und 100 Meter Flanell zugowiesen uwrden. Don den Spenden nimmt man dankend Kenntnis. Bon den weiteren Beschlüssen des FürsorgsauSschusses, betr. Gabenver- teilung, Regelung von Unter,tützuMs- und Berpflogfällen, wird zustimmend Kenntnis genommen. Dee beiden Ortsgruppen der Kriegsnotopfer halben um vetbill. - Brennstoff nachgesucht. Zum großen Teil ist dem Ansuchen durch die außerordentliche NatuvalbeihWe für Sozialrentner entsprochen ivovden. Zu einer wettergehenden Hilfe ist di« Gemeinde außer- stand«. Hinsichtlich der Regelung der Teuerungozuschüsse ist die Eingabe den zuständigen Dezirksstellen unterbreitet worden. Die Beratung über die Hundesteuer wurde ausgesetzt bis Anfang Februar, zwecks Anpassung Ler Steuersätzs an die Markentwertuna. Borgeschlagen sind jetzt 600, 800 und 1000 Mark. Dem 17. Nach trag zur Steuevordnung über Befreiung von erwerbsunfähigen Kleinrentnern von Ler Wertzuwachssteuer winde in erster Lesung zugestimmt. Desgleichen dem 18. Nachtrag über die Erhebung einer Sozialabqabe für di« Zeit vom 1. Oktober 1022 bis 31. März 1923. Die Beschlüsse des Gaswerks-, de» Finanz- und dos Bauausschusses -wurden genehmigt. Dar Gemeinde, der sonst immer hoch kreditiert wird, ist vom Bezirksausschuß die Bürgschaft des Bezirksverbandes für ein Drei-Millionen-Darlchn der Folgerungen wegen abgelshnt -worden. In der GrunLstllcksverkaufsfache Salzer (Stadt Schrvarzen- Ixwg) wird auf das Vorkaufsrecht nicht verzichtet. Dia am 8. Nor. beantragte Genehmigung der Veräußerung eines Pachtgrund stückes steht »och aus. Zur Veräußerung der Baustelle an Bau unternehmer Großmann zum Zwecke des Wohnungsbaues hat die Amtshauptmannschaft . . ... - , igung, von Erhöhung de» Kauf ¬ preises abhängig gemacht. Dsr Gomeindevat kann dies« Einwen dung der Konsequenz halber nicht billigen, zumal Großmann ohne Staatshilfe gebaut hat. Um der Wohnungsnot zu steuern, schlägt Ler Wohnungsausschuß die Gewährung von Prämien für Frei- machung von Wohnungen vor. Der Rat heißt den Vorschlag gut vorstand für diesen Zweck an den städtischen Wohlfahrtsausschu abgeführt werden, der seinerseits noch einen erheblichen Betrag zu fügen wird. Die Vortragsfolge war sorgfältig gewählt. Die Leistungen des Männ«r- und gemischten Thores waren sehr gute unk fanden verdienten Beifall. — Sonnabend abend göch der Männerchor des Lehrerseminars in Schneeberg unter Mikrirkung von Frl. Ilse Hoh mann-Nsustädtel, Frau Bertha Mattig (Violine), Kammermusiker Herlitz (Moline) und Musikdirektor Mättig «in Konzert, dessen Reinertrag der Unterstützungskasse des hiesigen Militärveveins zufließt, lieber das vorzüglich zu sammengestellte Programm und die sattsam bekannten Leistungen Les unter der meisterhaften Leitung des Hrn. Musikdirektor Mättig sichenden Ehores und seiner Solisten, di« Darbietungen der freund lichst mitwirkenden Damen und Herren wäre viel zu schreiben, «r- iihriat sich wohl, es würde nur «ine Wiederholung ost gezollter höchster Anerkennung sein. Km» und gut, es bot uns die Auf führung Lis zum Ende einen Kunstgenuß, der uns unvergeßlich bleiben wird und für den wir -um herzigsten Danke verpflichtet sind. Diesen bracht« die Führerschaft, welche Len Saal bis auf den letzten Platz gefüllt hatte, durch reichsten Beifall zum äußerlichen Ausdruck. Lößnitz, 4. Dez. Im Volkskunstabend des Volksbildungsausschus ses spendete am Donnerstag Oberspielleiter Kirchner aus Zwickau treffliche Proben seiner schauspielerischen Kunst. Er begann mit der Schülerfzen« aus Goethes »Faust", in der Mephistopheles, der Geist der Verneinung, seinen beißenden Spott über die Fakultäten ausgießt, und traf, wie zu erwarten, den rechten, übermütigen Ton. Wer noch nicht Gelegenheit hatte, etwas von Shakespeare zu hören, wird ge- wiß von der packenden Gewalt der dramatischen Gestaltungskraft überrascht gewesen sein, mit Ler der große Brite seine Werke formte. Die Szene aus dem »Kaufmann von Venedig", von Kirchner ge sprochen, war von mächtiger Wirkung und wir dürfen in der kom menden Spielzeit des Naturtheaters die Wiedergabe dieses Kunstwer kes mit freudiger Spannung erwarten. Ticferschütternd wirkte ferner die Szene de» 2. Akte» aus Schiller» »Kabale und Liebe". Unter Tränen machthierLerDi«nerd«rLadyMilfordMitteilung von den herzzerrei ßenden Vorgängen beim Abtransport der vom Lanbesfllrsten nach Amerika verkauften Regimenter, unter denen sich auch seine Söhne befanden. Leiterer Anschauung wandten sich nunmehr di« Schluß stücke zu: die Kapuzinerpredigt aus »Wallensteins Lager", .Raps" und „Die Abreise". Alle diese Stücke trugen dem Vortragenden reich sten Beifall ein. Aber wie reizende 'Perlen flocht zwischen die Sze nen ein von Musikdirektor Tittrl geleitetes Streichquartett herrlich, Stücke klassischer Musik ein. Es war uns vergönnt, Haydns Adagio aus der Sinfonie mit dem Paukenschlag mit seinen wunderbaren Variationen in tadelloser Ausführung zu hören, ferner R. Schn- nwnns schwermütiges »Nordisches Lied" (Niel» W. GaL« gewidmet) und endlich Mozart» -raz ös« Menuetts Nr. 1. Der Wirkung die- er liebsnswürbtgen musikalisch«! Darbietungen könnt, sich niemand entziehen und so kargte man auch für bi»f» Künstler nicht mit dem wohlverdienten Beifall. Lößnitz, 4. Dez. Mit dem am vergangenen Freit« veranstal teten Konzert im Deutschen Hau» bereitete der Verein LoutenklLnge einer großen Hörerschaft durch sein, Darbietungen einige anae- nehme Stunden. Nach einem flott gespielten Marsch legt« d«r Verein Zeugnis feine» Können» ab in der Fantasie über E. M. von Weber» Freischütz. Hier wie in allen anderen Darbietung« mit gleicher Besetzung wurden ausgezeichnete Ovchesterwirkungen erzielt. Nur di, Dynamik könnt« etwas bessrr sein. Nicht aus fleicher Höhe standen di« Zithervorträge. Im Groensatz zu ribheren Veranstaltungen hatte man diesmal auswärtige Kräfte gewonnen, Bunoesdiriaent Naumann-Thennritz uns Töchter be- , tätigen sich im Grstuntsviel al» aut, Vertreter der ZnpstniHk. G» , wagt war aber ihr Auftreten al» Solisten. Da» vollbesetzt, Hm,, und d« reiche Beifall hat von neuem gez»tgt, welch äußeren»«tz- sicher Beliebtheit sich derartige 'Darbietungen erfreuen. A. Sch» Jugendlich,» hingewstsen worden ist. Di« St«« wncb» schließlich gegen di« acht bürgerlichen Stimmen, (zwei -üo-entch« Stadwer- ordnete fehlten) angenommen. Man darf nunmehr auf die ent» gültige Entscheidung, die der Skich-finan-gerichtshof treffen wird, g«spmmt ftin. Der -wett« Punkt, der da» Kollegium beschäftigte» war «in Antrag des Stahtv. Kvauß, der sich üb« angeblich reaktionäre Beamte auf dem Rathaus beschwert«. Di« ganz« große Aktion, di, seinerzeit schon einigen Staub aufzuwivbeln drohte, ist nunmchr zerstoben wie «in« Seifenblase. Verlesen wurde die An klageschrift Les Stadtv. Kvauß. Verlesen wurden auch die Gegen- äußerungen dar in Frage kommenden Beamten. Und das Ergeb- nie? Redet man lieber nicht davon. Im Kollegium und auch auf der Tribüne wirL «bei Verlesen der drastischen Verteidigungsschriften öfters herzlich gelacht. Schließlich nimmt man von dem gesamten Material (I) Kenntnis, wobei man allgemein den Wunsch hatt», daß unerwrefen« oder übertriebene Behauptungen nicht ahn« weiteres zum Gegenstand einer Beschwerde, viel wenig« noch einer Stadtverordnetensitzung «macht werden. Di« übrigen Punkte -er Tagesordnung, meist Erhöhungen, werden dann schnell und reibungs los erledigt. — Der Sparkassenabschluß auf Oktober 1022 wird in Umlauf gesetzt, ebenso dir Bericht über die Besichtigungen der städtischen Waldungen, dar sich anerkennend über d«n guten Hu- stand des Waldes und da» Forstpersonal ausspricht, fern« der Jahresbericht Ler Handelsschule auf 1021/22. Folgenden Er- Höhungen stimmt dann da» Kollegium zu: Löhne der Svadtarbeiter vom September 1022, wobei von bürgerlich« Seit« «ine Ein schränkung dringend empfohlen wird, der Vergütung für Reinigung der Polizeiwache, Ler Schornsteinkehrlöhn«, der HandeleschulgelLer, der Tage- und Uebernachtungsgelder, der Krankenhausverpflögsätze, Ler Hundesteuer, der Entschädigung für di« Leitung Ler Landtags- wahtzeschäste, de» Bettrage» für die fretw. Ganitätskolonne, der Ver gütung für die Besorgung der Invalidenveostchevungsgefchäfte der fretw. Versicherten, d« Maldavbeiterlöhne, des KläppÄschulgsldes, begründet» Verdacht, daß di« Schandtat von Schnerschuhfahvern, deren Spuren zu sahen waren, verübt wurde. Der genannt« Verein wäre für all« Mitteilung«», di« zur Aufdeckung de» Frevel» u. Bestrafung der Rohling« führen können, n. die an den Vorsteher Ob«ichier Hommel oder an dis Polizei zu richt«» sind, dankbar. Schwarzenberg, 4. Dez. Zwei Veranstaltungen außergewöhn- sich« Art bi«t«t der Vevein ft« Volksbildung in G«m«lnschaft mit dem Kaufmännischen Vevein am Dienstag, den 8. Dezember und «im Mittwoch, den S. Dezember abends N8 Uhr im Ratskellersaal. Oberstudienivat Prof. Dr. Pauli-Aue will dis Besucher in! di« Gehrimnisse Lev flüssigen Luft an der Hand von etwa 80 Experi- «menten einweihm. Da da» Gebiet sehr umfangreich ist, verteilt c, der Dortragend« auf zwei Abende. Nur wer die Masse der in Kisten und -Kost«» verpackten, z. T. selbst erfundenen Apparate gesehen hat, wer Lie Gründlichkeit und das Geschick de» Experimen- '.ators kennt und wer von Le« merkwürdigen Eigenschaften der flüssigen Luft schon gehört hat, vrrinag zu ermessen, welcher Genuß den Besuchern beoorstcht. Kein Mitglied des.Vereins unk andere Interssierde sollten es vevsäusiren, an den zwei Abenden ihr Wissen zu 'bereichern unk einen Einblick in Liv Wunderwvrkstatt der Natur zu tun. Bockau, 4. Dez. Oeffentliche Genminderatssitzung am 21. Nov. Di« Fernsprecher im Gemeindeamt sollen in der bisherigen Weise 'bcibshalten werden. Dom 4. Nachtrag zu den Satzungen des Avbeitgcber-Devbawde» wird -»gestimmt, den Mitglied«» der ÄaUvorstände für die Landtagswohl wird eins Auslösung be willigt. Auf Grund des Schul bedarsgesetzr» sollen drei Lehr« an- gefordert worden. Al» Wahltag für di« Elttrnvatswahl wird der <4. Januar 19S3 bestimmt. Al» Schlachtdage werden »»der Mon- tag, Dienstag und Freitag bestimmt. Der 3. Nachtrag -um Orts- gesetz für die i» den Ruhestand versetzten Bezirkshebammen wird genohmiqt. Die Gparkassen-Rechnung 1021 wird richtig gesprochen; der 5. Nachtrag zur Sparkaffenordnuna genehmigt. Dem Devoin Heimatschuß werden! 200 Mark Beihilfe bewilligt. Kenntnis M- Kommen wurde von einer abermaligen Erhöhung der EffenSchrer- gedühren, von Zuweisung von Liebesgaben aus Ler Quäkechilfe und von Lex Erhöhung des Bezugspreises fürs Rsichsgesetzblatt. Neuwelt, 4. Dezember. In Abwehr der aus Lauter unter 20. November von H. S. in Nr. 278 des „E. V." veröffentlichten Kritik des in hiesig« Gmmauskirche am Bußtage ausgeführten Oratoriums „Asus Razarenus" von Bruno Leipold, dessen Werke die rück haltlose Anerkennung von Komponisten besten Ansehens, wie Dr. Merkel, Dr. Georg Göhler, Gust. Schreck, Arnold Mendelssohn, Max Steger, Earl Türk, Paul Gerhardt, Uso Seifert, fanden, wird auf den aus Neuwelt unter 27. November in L» 276 des „E. D." veröffentlichten Bericht hingewiesen. Neuwelt, 4. Dezember. Nächsten Freitag abends 8 Uhr findet in der; Konferenzstubo oes Pfarrhauses eine Versammlung des Frauen- — Laudfrls-eu-ßruL. D« Schneesturm, -« am Dienstag i» , ganz Süvdeutschlan- wütete, hat aus -«m Bahnhof ln Karlsruhe za i unliebsamen Vorsäkls» geführt. Da dl» Weichen ties verschneit unv > etngefooren waren, sielen vie Arbeitsszüge au», und öle Arbeiter au» ; der Umgegend, für die es keine ander« Transportmöglichkeit gibt, sammelt«» sich in Massen aus dem Bahnhof an. Al» der D-Zuä Basel—Hamburg etnlies, stürmten etwa SOO Arbeiter den Zu- un versuchten, di« Schnellzugslokomotiv« aLzukuppeln, da man dle Are > beit« mit dem Schnellzug wegen Ueberfüllung nicht befördern konnte. ! Al» die Arbeit» nicht zu ihrem Ziel -«langten, schlugen sie dia i Scheiben de» Schnellzuge» »in und nahmen «gen dl» Polhet und di» Bahnbeamten «in« drohende Haltung «in. E» wurden zahlreiche Ber« > Haftungen vorgenommen. Dir Verhafteten werden sich wegen Land- frieden^bruch zu verantworten haben. — V« Gruß dr» alte» glmmeraesrllr». Atts Taufkirchen an der Dram, wo kürzlich der Einsturz de» Kirchturms «fotzte, wird berichtet: Zn einem Balken uns««» eimestürzten Turme» sand man rin Matt Papi«, aus dem »» hrißt: Dies« Turm ist rrnovlrvt wordrn im Johr» 1848 »w»i Klafter von unten auf neu eingedeckt worden vom gimmermeister Igna» Lillenbauer au» Scharding. Ge sellen waren Georg Sandtner, Joseph Si-l, Joseph und Bemdikt Grubmüller, Johann Andershammer. Der Getreibeprei» ist 1848 für Weizen 12 Dulden, für Korn 0, Gerste 8 Gulden; da» Pfund Rindfleisch kostet 8 Kreuzer, die Maß Bier 7 Kreuz«. Der Ta-» lohn beträgt 30, auf der -VH« 4V Kreuzer. Ich, G»org Sandtner,, Zimmer-eseNe und ledig« Sohn von der Borstadt Scharding, Haus Nr. 71, grüße euch, ihr lieben Zimmergesellen; betet sür un, Gesel- len vom Jahre 1848, da wir nicht meA l«ben, wenn ihr dies» gei len lesen w«rbet". — Der letzt« D«tst tm Kamwm-au». Do» Idyllisch« Wohnhaus de» schwäbischen Dichters Justinus Kuner in Weinsberg ist bekannt lich berühmt geworden durch die Deisteruscheinungen, die der Dich ter hier erlebt haben wollt» und ausführlich beschrieben hat. Dev „Geisterseher" von Weinsberg hat die okkultistische Wissenschaft viel fach beschäftigt und andererseits den Spott der Zeitgenossen hervor- gerufen, wie z. B. die bekannte Parodie in Immermanns „Münch hausen" erkennen laßt. Der Sohn von Justinus Kerner, Theobald' Kerner, der die Erinnerungen an den Vater pietätvoll pflegte und auch seinen interessanten Briefwechsel herausgegeben hat, war »in vielbeschäftigter Arzt, der durch seine Wohltätigkeit dem alten Ruh», meskronz des Kerner-Hause» neue Lorbeerblätter hinzufügte. Ey hatte noch in späten Jahren eine junge schön« Frau geheiratet, un-i Liese hat als „Muse" des vielbesuchten Dichterheim» manch Inter essantes erlebt, von dem sie nach ihren Tagebuchvufzeichnungen in „We- stermanns Monatsheften" erzählt. Ihrer schalkhaften Laune ver danken wir auch den letzten Geist, der La» Kernsr-Haus unsicher ge macht hat. „Es kamen viele Besuche", so erzählt si« davon, „darun ter der berühmte Maler Gabriel Max und sein Freund, der be kannte Spiritist Du Prel. Sabris! Max machte bei uns Studien zx seinem Gemälde von der Seherin von Prevorst und auch ich mußte ost Modell stehen; ich sollte zur Belohnung «ine Skizze erhalten, aber Max hat nicht Wort gehalten. Es waren ja interessante Män ner, aber wenn man acht Tage lang gar nichts anderes als von Spiritismus und ähnlichen Dingen hört, so bekommt man endlich genug. Sie wollten unser Hau» nicht verlassen, ohne einen Geist gesehen zu haben. Und da beschloß ich denn, dem Schicksal ei» wenig nachzuhelsen. Baldi (ihren Mann) zog ich natürlich in» Vertrauen, und er bereitete die beiden Geisterseher «in wenig vor. daß heute Nacht sich vielleicht ihr Wunsch «füllen würde. Sie standen nun beim Geistertuvm auf der Lauer, und Schlag 12 Uhr erschien ich im Nachtgewand — es war ein» warme Nacht im August — und mit bloßen Füßen, huscht« lautlos die Stufen hinauf und erschien mit ausgebrAteten Armon auf der Plattform dr» Turme». Soweit war alles gut. Sie schrien: „Ein Geist! Ein Leist! Nun wollen wir sehen, ob er einen Astratlsib hat, und auf ihn schießen." Das ping mir doch über den Spaß, ich legte mich platt auf die Erde nieder, und da HSrte ich, Gott sei Dank, Boldi rufen: „Habt Ihr nicht ge- sehen, eben ist der Geist über das Haus hinüber zum Alexander- Häuschen geflogen." Sie entfernten sich, und ich wie der Blitz, die Stufen hinunter und in mein Bett gekrochen; doch verschwor ich mich, nie mehr einen Geist zu spielen. Später stand die ganze Ge schichte, d. h. wie sie er ansahen, in der Zeitschrift „Sphinx", und ich Ichwieg wohlweislich darüber." — Der Erbonkel, der fit» Seid mit in» Grab rühmen wollt«... In Leipzig starb kürzlich ein alter Witwer ohne Leibeserben. Be sagter Witwer hatte aber einen Neffen, der an der Universität dem Studium Ler Rechte oblag. Für den Studiosus war natürlich der Onkel sozusagen d» ruhende Pol in der Erscheinungen Flucht. Der Onkel bezahlte da» Studium, der Erbonkel mußte doch wohl eines Tages dem Neffen einen schönen Batzen Geld hinterlassen. Aber der Erbonkel war ein Griesgram, und so nahm er in seine letztwillige Ver fügung eine Klausel auf, worin der Antritt ber Erbschaft davon ab hängig gemacht wurde, baß ihm 280000 Ml. ins Gvyb mitgegeben wurden. 280 000 Papiermari sind gewiß heute nicht mchr viel. Aber welcher Neffe gibt sie einem toten Erbonkel gerne mit ins Grab. So setzte sich denn der junge Rechtsgelehrte hin und steckte die Nase in die Bücher, um einen Grund zur Anfechtung des Testament» zu ftn. den. Er zog auch ein älteres Semester zu Rate. Die Kommilitone jedoch riet ihm ernstlich davon ab, das Testament anzufechten. Der Stesse erstarrte zu Eie. Doch der Aeltere ließ sich nicht irre machen. „Mensch, Glückspilz! Wo steht denn geschrieben, daß Du dem ollen Knaben die Dirrtelmillion in Gold oder Papier mitgeben sollst?! Wir stehen doch im Zeichen des bargeldlosen Zahlungeveckchr». Gib doch dem Ollen «inen Scheck mit in» Grab, einen Scheck über 280 000 Markl" Und so bekam d« alt« Erbonkel tatsächlich seinen Scheck n den Sarg gelegt. Versteht sich, daß der Einfall gebührend begos sen wurde! — Nordische« Humor. „Hier, meine liebe Amanda, habe ich die Ehre, Dir einen alten Freund, den Ingenieur Jonsson, vor-ustellen." 5rau Svensson: „Sehr erfreut! Sag^ war das nicht Herr Jonsson, >er so viel gereist ist? Wo waren Sie doch zuletzt im Auslände?" Jonsson: „Auf den Kanarischen Inseln, gnädige Frau." — „Ach, dann singen Sie un» gewiß nach Tisch etwas vor?" Letzte Drahtnachrichten Di« ««t«« Äurs«. Bern«, 4. Dezember. Dr« Soll« n«»- heul» vor- dvrvlich aas 8000, bi« tschech.-sl. «rvae «ms «D. Letzter omll. Kurs: Dollar: 8229,37 iich«h.-slow. Krone: 280,84. Au» St. Nicolai). Montag abends AS Uhr Posaunen chor-, A8 Uhr Aivckenchor-Pwb». — Dienstag abend» 8 Uhr Versammlung der kirchlichen Helfer des 1. Bezirk«» im großen Pfarrh<ru»saäle: Leßmüller. Abends 8 Dr Adarthaverein. — Mttwoch abend« 8 Uhr in ' 7 "... , ' 7 anschließend« Beicht« und Abendmahl »fein: Herz«. — Donners tag abend« - Uhr Männerabrnd und Christl. Verein jung«? Mann«. — Freitag abends AS Uhr Bibelkränzchcn für konfir mierte Töchter: Herzog. Luc. 18. Abends 8 Uhr Tauchend der Helferschaft des KinLergotttedienstr» A: Oertel. — 2. Advent, 10. Dezember: nachm. AS Uhr Ovatorium-Auffübnmg in der Kixchc: Die L«durt Ehristt, von Herzoarndevg. Eintrittspreise: schließlich Kartenftüwr. , . . Zigarrengeschäften d. Herren Lorenz u. Milster. — Freidag, 18. Dezember: abends 8 Uhr im Mkyergarten Weihnächte- famtlien-Abend d« Ehrisfl. Elttrnvereiutgun«.
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