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Erzgebirgischer Volksfreund : 21.12.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192212219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19221221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19221221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1922
- Monat1922-12
- Tag1922-12-21
- Monat1922-12
- Jahr1922
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 21.12.1922
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des n e um. OerMche Angelegenheiten. (Fortsetzung folgt.) Volksbtblloth«! Schneeberg geöffnet Km,nsb«nd abends S—- Uhr, My» der Selt kenn da» SrgMch» al« »la «acht «frtuNchW genmmt werden. Dl« Sammlung «gab S7009 Mk. in bar und ca. 180 000 Mk. in Naturalien, wie «aLsfeln, Fletsch, Mchl, Brot, Kohl« uf». van den «ingeoanaenen Bardetrilaen wurde« 38000 Mk. -»»Araueu- verein und 32000 Mk. dem ÄSbtifchen Wohlsahrtsaurschuß zur Verteiluna al, Weihnachtsgeschenk« an da, «otleitend» Alt« Ker« wichen. Di» Notuvalien wurden für gleich« gw»d» zur Verfüg«»« de» Fraurnvereins gestillt, welcher st« in Form von Hutschet«» a» alter» bedürftig. Einwohn« zur Verteilung vracht«. Di» Gabe» sind da«, bei den Spenbern g»g«n Abgabe der Sutfchiine selbst abzuholwr. Auch an dich« Stell« sei allen Spend«» herzlichst gedankt. „Aber, «bitte, lieber Georg, ich begreife nicht, wie du dich so er eifern kannst! Es ist mir durchaus nicht eingefallen, Herrn Rudorff i» irgendeiner Meise anzugreifen. Ich habe mich lediglich auf di« Konstatierung seines bereits vorgerückten Alter» beschränkt!" - „Ich weiß ganz genau, was du damit sogen willst. Herr Rudorfs ist jedenfalls ein ehrenhafter Kaufmann, dem di« Solidität sein«» Hauses über alles geht und Ler es nicht läng« mit ansehen kann, wie Ler Chef seiner Firma zu leichtsinnigen Börsenspekulationen ver leitet wird." „Diese letzte Bemerkung ist wohl direkt an. meine Adresse ge richtet", entgegnete Alfred mit vollkommener Ruhe. „Herr Rudorff hat mich angeklagt; hoffentlich gestehst du mir nun auch das Recht der Verteidigung zu." „Ich bitte sogar darum, wiewohl ich nicht einzuschen vermögt wie du deine Handlungsweise rechtfertigen willst." „Du bist voreingenommen, Georg, und dann kennst du an scheinend dis tatsächlichen Verhältnisse nicht. Selbstverständlich sind wir, d. h. Lein Dat« und ich, nicht «her zu Börsengeschäften ge schritten, al» bi» di» äußerste Not drängt«. Und o» hat «ich groß« Mühe und U«b»rr«dung gekostet, den Widerwillen und da, Miß trauen deine» Vaters dagkgen zu besiegen!" „Du gestehst also zu, Papa zu diesen Machinationen o«rl«tet zu haben!' „Aber gewiß! Ich gestehe e» nicht nur zu, sondern bin sogar stolz darauf, di« Geel« dieser Machinationen zu fein, wie -u sie zu nennen beliebst. Denn ahne sie wäre es mit Ler Herrlichkeit der Firma Forster bereit, zu Ende!" Dresden, IS. Dez. Heute ist eine litauische Delegation unter Führung des litauischen Gesandten Lchaulis «ingetrosfen, um mit Deutschland Verhandlungen über den Abschluß eines direkten Ab kommen» zu beginnen. Die Verhandlungen werden von deutscher Seit« von Ministerialdirektor v. Stockhammern geführt. Berlin, 19. Dez. W.T. D. erfährt von zuständiger Seite: In letzter Zeit häufen sich Beschweren Ler hiesigen Vertreter fremden Staaten über eine unfreundliche oder gar seindse lige Haltung einzelner Personen aus Ler deutschen Bevölkerung gegenüber den bei uns weilenden Ausländern. Dies gibt , Verlafsung aus Lie Folgen hinzuweisen, die Ausschreitungen gegen hiesige Ausländer für Deutschland zeitigen können. Jeder sollte sich im Verkehr mit Fremden vergegenwärtigen, das sein Verhalten die ohnehin notleidende Allgemeinheit und unsere Landsleute im Aus land in ernste Schwierigteiten-chringen kann. Berlin, 19. Dez. In Ausführung seiner im Oktober d. I. gefaß ten Beschlüsse trat Ler internationale Eisenbahnerver- iband am 14. bis 16. Dezember in Paris zu seiner ersten Sitzung zusammen. Der Vorsitz in der Kommission für den Personenverkehr, die am 0. April n. I. in Berlin zusammentreten wird, wurde der deutschen Reichsbahn vertragen. Die Geschäftsordnung für die Arbeiten der Kommissionen wird ebenfalls von der deutschen Reichsbahn aufgestellt. Berlin, 19. Dez. Blättermeldungen zufolge ist die Nummer des „Miesbacher Angeizers" vom 2V. Juni wegen des Artikels „Aus Ler bvitschen Republik" nachträglich beschlagnahmt worden. Die De- ischlagnahme erfolgte im Auftrag des Amtsgerichts Miesbach. Altona, 19. Dez. Die Polizei hat nachts in einem Fabrikkontor S5 Personen festgenommen, die der Geheimbündelei beschul digt wurden. Dubkt», 1». Dy. Amtlich wirb bekanntgegeben, -aß heute sieben Mann hingerichtet worden sind, weil sie sich im Besitze vo» Waffen befunden haben. — , 7 Kämpfe zwtschru Kommunist«» und Faszisten. Pari«, 19. Dez. Dem „Petit Parisken" wird aus Turin gemel- -et, daß zwischen den Turiner Faszisten und den Kommuni - ist e n einKonflikt ausgebrochen sei, im Verlaufe Lessen die Faszi- sten mehrer« Schwerverletzt« und einen Toten zu verzeichnen hatten. Die Faszisten haben daraufhin mobilisiert und erklärt, daß sie ihre Gefährten rächen wollten. Gestern nachmittag bemächtigten sich meh rere Stoßtrupps der Arbeiterbörse. Der kommunistische Abgeordnete Pagello, der sich in den Räumen der Arbeiterbörse befand, wurde schwer verletzt und mußte in« Spital geschafft werden. Mehrere Kom munisten wurden von den Faszisten verhaftet. Lin Kommunist wurde nach der Verhaftung an Ort und Stell« erschossen. Bei den Zusam- menstöß«» fanden 11 Personen den Tod. Lößnitz, so. Dez. Oeffentlich« Stadtvevordnetensitzung am 14. Dezember. Anwesend: 13 Stadtverordnete. Dom Rat« anwesend: Bürgermeister Tauscher, Sdadtrat B«y«r. D« Vorsteher Kuhnert. Die Linrtchttmgskosten für I Feueralarm» durch die Dampspseife der Firma A. Doehner werden bewilligt. Di« Gesamdabrechnun» de» 6 Familtenwohnhause« am Steinweg in Höhe vo» 468 643.90 Adark gelangt zur «Kenntnis Der Erhöhung Le» Wasserzins«» auf 10 Mark für «inen Kubikmeter und der jährlichen Wassermessevmiet« auf 20 Mark ab 1. Oktober d. I. stimmt man zu. Von Ler Verordnung de» Ministerium» d. I. vom 16. Novenrber 1922 über Lie Entlohnung der AngesdM«^ Lehrlinge, den Rundschreiben d«s Arbeilgebrrvmbmün, Sächsischer Gemeinden Nr. 32—SS 1922 über die Stadtarbeiterstundenüchnerhöhung, der Erhöhung der Beamiengshälter mit. Wirkung vom 16. November. 1922 an auf Grund Ler Ministerialvevordnuna vom 29. Rov. 1922, der Stundenlohnerhöhung der Kehr- und Scheuerfrauen in der " Wiederbeschaffungspreis. Das Reichsgericht hat ent schieden, daß bei der Preisberechnung von Waren der Wiederbe - schasfungspreis nicht gefordert werden darf. Dagegen kann hie vojle Geldentwertung beim Einstanbpreise be- rückfichngt werden. Unter Anerkennung dieses Grundsatzes hat das Reichsgericht zwei Urteile des Landgerichts Gera aufgehoben, Lurch die zwei Kaufleute wegen Preistreiberei zu Geldstrafen verurteilt worden waren. ' Großhandclsindexzisfer. Die nach den Ermittlungen H>s "statistischen Neichsamts auf den 18. Dezember berechnete Groß- handelinderzisfer ist vom 149Sfachen am S. Dezember auf idas I468fache oder uni 1P Prozent am 1S. Dezember zurückge - ^gangen. Damit ist seit Lern Londoner Ultimatum vom 16. Mai >1921 zum ersten Male eine Senkung des Preisstandes eingetreten. ' Auckerversorgung. Die Kleinhändler dürfen von der Zucksr- fkarte, die ihnen vom Verbraucher vor Beginn jeder Versorgungs- Periode vorzulcgen ist, stets nur den einen für die Periode geltenden Bczugsauswets abschneiden, nicht mehrere oder gleich alle vier Be- zugsöusweise auf einmal. Lin solches Verfahren ist strafbar. Es nimmt dem Verbraucher die Möglichkeit, in den künftigen Versor- gungspertoden den Kleinhändler, von dem er den Zucker beziehen Deutschland In der lnternatl-nalen Kommission »ertre- ' e n sei, da es ein bedeutendes Interesse am Schwarzen M««r hoch«. 'Die Vertreter Numäni»ns, Jugoslawiens und Griechenland» er klärten sich mit dein alliierten Projekt einverstanden. Dl« sranzSflsch« Eara»tl« für di« Anleih« a» Oesterreich. Part», 10. Dez, Die Regierung legt« der Kammer «inen Ge setzentwurf vor, durch den Frankreich sich bereit »rklärt, mit 22 Pro zent die für Oesterreich auszunrhmcnde Anleihe -u garantieren. Die notwendigen Medite für Oesterreich gelten bekanntlich bi» zum 81. Dezember. Das neue französische Gesetz beabsichtigt deren Ausdeh- nung auf weitere zwei Jahre. Französische Militkrjustiz. Frankfurt, a. M., 19. Dez. Der Bürgermeister von Rauenthal, Becker, ist vom Kriegsgericht zu 100 000 Mk. Geldstrafe verurteilt worden, weil er nach einer Schlägerei zwischen französischen Soldaten nird Kirchweibbesuchern die Festnahme der Täter unterlassen und di« Meldung an oen französischen Kr«isdel«gierten versäumt haben soll. Di« Sache wuvde vom RevifionstzeriA an 'das Mainzer Kriegsgericht zurückverwiesen, weil die höchstzulässig« Geldstrafe nur 10000 Mk. beträgt. Da» Gericht wandelte dir Geldstrafe in eine Gefäng- will, frei »u »Hl«, kluch seht «o ihn außerstand, i« Pan« oe» Wegzug«» sich von b« nächsten Bersorgungsprriode ad in seinem neue» Wohnorte mit Zucker zu versorgen. L» ist ferner streng zu beachten, daß jeder einzeln« d«k vier Bezug»au»«eks» und ebenso di« Stammkarte selbst anf der Rückesite mit der Unterschrift de» Karten inhaber» und der Wohnungsangab, zu »ersehen ist. Fehlen diek« Unterschriften, so darf die Kart» vom Kleinhändler nicht beliefert werden. S» ist also unzulässig, daß der Karteninhaber nur einmal seinen Namen und seine Wohnung quer auf die Rückseite der Kart« schreibt. 'Di« van den B«rgh-Magari ne-W«rk» haben dem Reichspräsidenten al, Beisteuer zur Linderung der Not in Deutschland sieben Millionen Mork zur Verfügung gestellt. Im Einverständnis mit den Stiftern hat der Reichspräsi dent hiervon 3 Millionen der deutschen Zentrale für Jugendfürsorge, 2 Millionen der deutschen Alterehilse und 2 MGlionen der Notge» meinschaft der deutschen Wissenschaft überwiesen. (Richtiger als diese Methode der Spenden wäre die, die Margarinepreisr zu sen ken. „E. V.") " gumt Retchsmletengesetz. G» sind Zweifel ausgebaucht, wann di« zweite sächsische AusMrungsvewrümmg stum Reichsmieten gesetz in Kraft trete. Da sie Verordnung selbst nichts darüber be stimmt, tritt sie gesetzesgemäß mit dem 14. Dag nach Ablauf des Ausgabetages tn Kraft, also am 14. Dezember 1922. Die neuen Hundertsätze der Zuschläge aber können nach den Eingangsworten der Verordnung erst für di« Zeit nach dem 1. Januar 19S3 ein- geführt werden. " Geweribekommertag. Auf dem kürzlich in Chemnitz abge haltenen Gewerbokammertaa stand die Berdindlichteitserklärung von Mindestsätzen für Lehrherren, die ihren Lehrlingen Kost und Wohnung nicht gewähren, zur Beratur«. Das Wirtschaftsministe rium hatte zu dem aus Grund eines Beschlusses de» letzten Gr- werbelam-mertages von den Gewerbekammern «ingerrichten Nach trag zu den Lehrlingsvorschristen einen Zusatz gewünscht, gegen Len die Kammern zunächst Bedenken erhoben. Die Gowerbekammern beschlossen, Len Nachtrag zu den Lehrlingsvorschriften in folgender Form zur Genehmigung einzuveichen: „Die Gewerbodammer ist befugt, nach Gehör oder auf Antrag einzelner Fachverbände Min- Lestsätze für die Käsigeldzuschiisie verbindlich für solche Vehrherrn festzusetzen, Lie ihren Lehrlingen Kost und Wohnung nicht ge währen. Höhere Vergütungssatze, Lie im Einzelfalle oder mit der Vertretung der Arbeitnehmerschaft vereinbart oder im Rechtsweg« festgesetzt werden, bleiben von dieser Regelung unberührt." Ein weiterer Punkt der Tagesordnung "betraf da» Ersuchen Les Wirt- schaftsministeriums um Mitteilimg etwaiger Wünsche für di« be- vorstehende Neuwahl -er Steuerausschüsse, da der Reichsfinanzminister beabsichtigt, vor Ausschreibung der in der ersten Hälfte 1923 vovzunehmenden Neuwahlen die Bestimmungen über die Bildung der Ausschüsse und ihrer Verfahren unter Zugrunde- legung der gewonnenen praktischen Erfahrungen einer Umarbeitung zu unterziehen. Der Gewerbekammertaq erklärte, Laß Lie Steuer- ausschüsse neben Vertretern der Industrie, Ler Landwirtschaft und der Arbeitnahiner gleichmäßig auch mit geeigneten Vertretern des Handwerks und Les Gewerbes zu «besetzen sind, daß die Wahldauer von drei Jahren beizubehalten ist und den Mitgliedern der Steuer- ausschüffe a^emessene Entschädigungen gewährt werden müssen. * Gin« Bahnsteigkarte kostet jetzt 8 Mark. Das Lagergeld für Reisegepäck ist von 24 auf 48 Mark erhöht worden. Ebenso sind alle Mindestfrachssätze wesentlich erhöht worden — sowie die Auf- bewahrungsgsbühren für Gepäck. Sie betragen nun 24 Mark für die beiden ersten Tage, 24 Mark für jeden folgenden Tag und 60 Mark für KraftfahrriiLer für jeden Tag. ' Heimkehr de» letzten erzgebirgischen Kriegsgefangenen!. Unter den letzten fünf Kriegsgefangenen, welche, wie im E. D. gemeldet, jetzt begnadigt wovden sind und aus Toulon iroch vor Weihnachten in ihre deutsche Heimat «Massen werden sollen, befindet sich auch ein Sohn des Erzgebirges: Otto Reuter aus LhrenfricdeersLvrf. Auch noch ein Sachse: Erwin Schmidt aus Schleenhain wird mit zurückrrmartet. * m. Reustädtel, 20. Dez. Der Stadtrat lehnte die Einführung einer Brennstellenfteuer und einer Uebernachtungssteurr wogen der zu erwartenden geringen Erträge und hohen EinhebungsaufwanLes ab; abgelehnt wurde weiter eine vom Mieterschutzverein erbetene an- derweitige Festsetzung der Hundertsätze für Lie Neichsmiete, die ge- genwärlig 400 betragen, da man sie völlig den örtlichen Verhältnissen entsprechend hält und auch erst die Entscheidung der Kreishauptmann schaft auf die vom genannten Verein gegen die Höhe der Zuschläge für die Reichsmiete erhabene Beschwerde abwartcn will. Weiter soll eins von der Oberbehörde angeregte Sammlung für die DeRr- sche Nctgemeinschaft gegenwärtig nicht stdttfinden, La in hiks'ger Stadt in letzter Zeit eine ganze Reihe von Sammlungen für gleiche und ähnliche Wohltatigkeitszwecke veranstaltet worden sind. Fest gesetzt wurde eine Umgehungsgebühr von 1000 Mk. für auswärtige und 300 Ml. für hiesige Hebammen. w. Neustädttl, 20. Dez. In Ergänzung der Notiz über die Wcih- nachtsbescherung des Frauenvereins sei noch mitgeteilt, daß der Wert der vom Bürgerbunde gestifteten Lebensmittel über 60 000 Mk., der von anderer Seite geschenkten Kohlen und Briketts 22 800 Mk. bs- trug und außerdem 32 000 Mk., die zum größten Teile für weitere Brotspenden verwendet werden sollen, geschenkt wurden. Lin Fabrik- besitz« hat dem städtischen Wohlfahrtsausschuß den Betrag von 78 000 Mk. überwiesen. w. Reustädtel, 19. Dez. Der Anregung einer früheren Haupt- Versammlung entsprechend, beschloß der Vorstand des BürgerbunLcs, sofort unter seinen Mitgliedern eine Sammlung für das notleidend« Alter, sowohl in Gelb als Naturalien zu veranstalten. Trotz der Alfred, Ler ihn über Lem Hof hatte kommen sehen, erwartete ihn bereits in Ler geöffneten Tür und führt« ihn in sein Arbeits zimmer. Hier nötigte er ihn auf das Sofa und bot ihm Wein imd Zigarren an. „Ich freue mich, lieber Geora," sagte er dann, zwei Gläser ein schenkend, „daß Lu mir die Ehre antust, mich kurz vor meiner Hoch zeit noch einmal in meiner alten Iunggesellenwohnung aufzu suchen. Du sagtest mir gestern im Zoologischen Garten nur ganz oberflächlich, Laß du mich dringend zu sprechen wünschtest. Darf ich Lich vielleicht jetzt bitten, dich -darüber deutlicher zu erklären?" „Gewiß," versetzte Georg mit mühsam verhaltener Schärfe, „es ist eine sehr «rnste Angelegenheit, die mich zu dir führt und von deren Erledigung sich eventuell Li« ganze Gestaltung unsere« späteren Verhältnisses abhängig machen dürfte." „Bitte schr, ich sich« vollkommen zu Lein« Disposition." ,-Du hast vielleicht «fohrsr, daß ich gestern vormittag in der Fabrik gewesen Lin imd mir wieder einmal dm ganzen Betrieb an» gtschen hab«. Zufällig tvaf ich dqbel m Papa« Kontor mit Herrn Rudorff zusammen und hatte mit ihm «tn« läng«« Unterredung!" „Ich kann mir denken, was Herr Rudvrsf üir gesagt hat", gab Alfred zurück, und ein kmun inerkliches Lächeln umspielte seine Lippen. „Er -hat dich jedenfalls vor mir gewarnt und deinen Bei- stand gegen mich erbeten." „Du nimmst mir das Wort aus Lem Mund«, da» war im ganzen der Sinn seiner Morte!" Herr Rudorff mag in'seiner Art ein sehr tüchtig« Mann sein, «r ist aber auch ein alter Mann!" „Er ist ein LHrennramr durch und Lurch!" suhr Georg aus. „Lk steht mir al» väterlicher Freund und ältester Beamter uns«« Firma sehr h°4l' 3200 Prozent ab 1. Dyember 1922 wird zustimmend Kenntnis ge- nommen. Die jährliche Pauschale für Reinigungsarbeiten, Hand tücher- und Fensterwäsche-Waschen im Rathau» findet «ntsprechend« Erhöhung. Auf da» Gesuch de» Prinzeß Marlenstiftes in Schwarzenberg um Gewährung eines Beitrages ssür die Weihnachts- bescherung der Pflealnm« werden 2800 Mark bewilligt. Der Der- zinsmig der Sparkasseneinlagen mit 4 Prozent ab 1. Januar 1923 und dem Nachtrag« zum Sparkassenregulative über Höchstgrenzen für Sparkasseneinlagen wird zugestimmt. Der 8. Nachtrag zur G«- meindesteuerordnung, Ler eine Erhöhung der Hundesteuer vorsieh^ und der 1. Nachtrag zum Ortsgesetz üb« die Gewährung einer Auf- wandsentschädigung für die unbesoldeten RatsmiiglieLer pp. finden Genehmigung. Die Übernahme der Kosten für die Kirchturmuhr, bsleuchtung auf die Stadt wird mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Auf Ansuchen wird der Betrog füv die Retnigungsarbeiten tm Jugendheim von 600 Mark auf 1200 Mark jährlich ab 1. Januar 1923 erhöht und beschlossen, die Flurbeleuchtungskosten an 147.20 Mark auf die Monate September, Oktober und November 1922 auf Lie Stadtkasse zu übernehmen. Nach einer längeren Aussprache auf Lie Eingabe -Les Haus-besitzeroereins über die Auflösung de» Woh- nungsausschusses und Einsetzung eines Mchnungskommissars und noch Erledigung mehrer« Anfragen findet nichtöffentliche Sitzung statt. «m. Gridchain, 19. Dez. Der Frauenverein hielt am 1. Dezember sein« letzt« diesjährig« Versammlung b«i Viehweger ab. Lichter glanz und Gesang gaben dem Abeiwe eine trauliche vorweihnacht- liche Stimmung. Die Bescherung wurde auf den dritten Advent lm Kirchgemeindesaale festgesetzt; und außerdem wurde beschlossen, noch dem Feste je nach Kräften Brote zu verteilen. Durch Teller» sammlung gingen 846 Mk. ein, die dem Magdalenenhilfsverein in Dresden zugesandt wurden, wofür schon herzliche Dankeswortc ein- trafen. Am 3. TVLvent führte der Iungfrauenverein nachmittag« 4 Uhr drei feierliche und schöne Weihnachtsstücke auf, in der Art Ler mittelalterlichen Mysterienspiele. Den Vorhang bildeten jedesmal sechs Engel, die unter feierlichem Gesänge vor den Altar schritten, sich an der Hand faßten und so gleichsam eine lebendig« Wand bil deten. Ein Reinertrag von 3276 Mark konnte an die Fraucnoer- cinskasse abgeliefert werden. Herzlicher Dank sei gesagt den Mädchen des Iungfrauenvereins und Ler Frau Pfarrer für all« Mühe. Auch sonst waren durch das Sammeln der Dorstandsfrauen schön« Beiträge ein gegangen. Firma Ring und Gtrumffabrikant Fischer hatte» hohq Summen gestiftet, sodaß in diesem Jahre schöne warme Sachen tit der Bescherung am 3? Advent verteilt werben konnten, und zwar Hemden, Jacken, Filzschuhe und Hauben, außerdem noch Gemüse und Geld. Die Beschenkten wurden mit Kaffe« und Kuchen bewirtet, Lich» terglanz und Weihnachtslieder verschönten die Stunden, eine An sprache des Kurators vertiefte sie. Leid« war gerade die uner- müdliche Vorsitzende erkrankt, sodaß st«, die alles so sorgsam vorbe reitet hatte, nicht anwesend sein konnte. Vielen herzlichen Dank auch allen lieben Frauen, die schon seit Wochen in Len Nähstundsn fleißig waren, und denen, die es ermöglichten, daß alle Beschenkten mit Kaffee und Kuchen bewirtet, werben konnten. Möge unser alter, seit 1836 bestehender Frauenverein sich im neuen Jahre weiterbin segensreich entfalten, denn er hat die wichtig« Aufgabe, eine Bruck« zu schlagen zwischen Voikstreisen, die sonst durch da» Parteitreu«» und den gegenseitigen Haß fremd und kalt gegen einander stehen müß ten. Die Liebe bindet und eint. Larlsfeld, 20. Dez. Am Wiesenhause wurde unweit Les Bahn gleises ein Mann erfroren aufgefunden. Di« Personalien sind noch unbekannt. " Brünlos. Dies« Tage stürzte da« zweijährige Söhnchen Les Gutsbesitzers Seidel vom Dreschboden- herab und fiel in die im Gange -befindliche Strohpresse. Das unglückliche Kind wurde vollständig zerquetscht und war, ohn« «inen Laut von sich zu geben, auf Ler Stelle tot. * * Zwickau. Am Montag konnte in der Geovgenschul« -er Uns »erricht nicht abgehalten werden, weil durch die Erkrankung zahl- Die Jagd nach dem Glück. ! Roman von Hane Schulze. f. (Nachdruck verboten.) (18. Fortsetzung.) Im Parterre «in vornehmer Glaswarenladen; weiter im ersten Stock eine R«chtsanwaltfirma, ein Patentbureau. Auch alle übrigen Stagen schienen Geschäftsräume zu dienen; bis unter Las Dach nooren die Fenster sämtlich mit weißen und blauen Finnennamen durchmalt. Georg trat durch die halboffene Haustür in dem mit künstlichen Tteinfließen ausgelogten Flur und sah sich suchend nach einem mrenschlichen Wesen um. Auch auf dem asphaltierten Hose war anfangs niemand zu er- blicken; nur in einer Ecke ein Sttlläben von umgestürzten Aisten, zer brochenen Kristallsachen und verstreutem Stroh. Endlich kam «in Man« mit Handwerkszeug au» dem Küll« dm HoupigeLÄede» und begann an den Kisten herumzunageln. Georg rtef ihn an, and fragte «ach Ler Wohnung dm Herrn Htllwaldtt Dtt Mann, der sich jetzt als Porti«r vorsteilte, Lot sich sogleich mit großer Bereitwilligkeit zum Führer an. Herr Hellwoldt bewohnt im «rsten Stock des letzten Hinter hauses die ganze Etage al» einziger Privatmieter de» gesamten Grundstückes; alles übrige seien Fabrik- und Lagerräume. Der Herr habe seinerzeit die Wohnung genommen, weil sie ihm w«g«n ihr« Rlche und Abgelegenheit so sehr gefallen; auch biet« sie ihm einen hübschen Blick auf die Gärten Ler Wilhelmstraße. Georg schnitt den Redestrom des Mannes endlich durch ein r-ichliche» Trinkgeld ab und stieg dann im Leitrnqwrtal des letzten Hause» di« aurgetreten» Trepp« zu der Wohnung des künftigen , jvch»ag«r» «mpvL,
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