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Erzgebirgischer Volksfreund : 23.02.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-02-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192302233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19230223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19230223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1923
- Monat1923-02
- Tag1923-02-23
- Monat1923-02
- Jahr1923
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 23.02.1923
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L den Orten der Ortsklasse in Ass »KM Serrchrssaar. zustellen.* lSortfttzm« j H« Sitzm, wurde wenig Ausfl rcalsck brache unter band« wesen Geld, » für 15 E nach Ruh Sssent Rittm> Lokom Lokom omter " Dresden. Der Mlliardenfchwinüler, der zuletzt in Leipzig sein Unwesen trieb und seit einigen Logen sein Arbeitsfeld noch hier Bor den, Dresdener Schwurgericht fand ein weiterer Prozeß gegen die Plünderer aus dem verflossenen November statt. Angcklagt waren sieben meist jugendliche Arbeiter wegen Landfriedensbruchs und Plünderung. Es handelt sich diesmal um die Ausplünderung des Modegeschäfts von Hängeholz, wo für etwa 7V Millionen Mark Stoffe gestohlen wurden. Die Angeklagten waren geständig, schoben aber die Hauptschuld dem bekannten Barbier Freu- zel, dem „kleinen Holz von Dresden", zu. Die sieben Angeklagten wurden mit Gefängnisstrafen von 1—Jahren und Ehrverlust von drei Jahren belegt. GrrmMLN «MS »SM Leserkreis. A Lößnitz, 22. Fcbr. Mozart-Abend des Vereins Na turtheater. Wer Musik nicht versteht, sollte auch nicht darüber schreiben! In dem Bericht über den Mozart-Abend in Lößnitz wurde die Auswahl der Stücke beanstandet — die hat Hr. Studienrat Rit ter selbst getroffen, der als Musiklehrer am Seminar Stollberg, al» Schüler Hans Sitts, als feingebildctcr Musiker nach Angaben und Isolde — selbst in Anbetracht unserer langjährigen Freundschaft und der Ausnahmestellung, die Ihr Vater so gütig war, mir in seinem Hause seit jeher einzuräumen? Sie setzen mir ja förmlich das Messer an die Kehle!" „Und Sie — kneifen aus, sobald dies Spiel auf feinen Ernst geprüft werden soll. Ich wußte das übrigens." „Ich kneife gar nicht aus. Ich lehne es nur ab, mich über meine persönlichen Gefühle weiter zu äußern." Isolde sah ihn lange stumm an. Dann ftchr sie erregt fort: „Auch wenn ich Ihnen sage, daß dies Spiel unbedingt aufhören muß, weil es Papa und mir durchaus nicht paßt?" „Auch dann. Ich sehe nämlich nicht ein, warum?" „Oh, Sie wissen ganz gut, daß Dr. Halbem sich um Brigitte bewirbt und daß cs unser Wunsch ist, diese Verbindung nicht ge fährdet zu sehen." „Ihr Wunsch. Nicht der Fräulein Eckardts!" „Brigitte ist ein Kind, das noch nicht weiß, was es will. Sie aber müssen sich doch klar darüber sein, daß Ihre beständige Gegen wart Dr. Halban jede Gelegenheit raubt, Brigitte seine Gefühl« zu zeigen." „Gewiß. Das will ich ja eben, und dafür ist sie mir dankbar, „daß ich ihr in dem Kampf beistehe gegen diesen alten Narren." „Mit welchem Recht tun Sie das?" „Mit dem Recht meine, gesunden Menschenverstandes, der mir sagt, sie sei zu schade, sich so wegzuwerfen. Erklärte ich Ihnen da» nicht schon einmal. „Ja. Aber ich erklär« Ihnen, daß Sie gar kein Recht haben, hier den Herrn zu spielen, mrd daß ich Sie unter Liesen Umständen ersuche, Ihre Besuche lieber — wenigstens vorMufig — gong ein- " Plauen. Durch Anfall wurden ein 27 Jahre alter Schlosser und ein 29 Jahre alter Kellner sesigsuommen, die Kokain über die Grenze schmuggeln wollten. Bei Prüfung der Sachlage stellte sich heraus, daß die Beiden von auswärtigen Schiebern heveingelegt worben sind, denn das angebliche Kokain war salizytsoures Natron. ' Reichenbach. Der Rat beschloß, die Namen derjenigen öffent- lich bekannt zu geben, die künftig wegen Verstoßes gegen dir Be stimmungen über den Handel mit Lebsmittelu bestraft werden. " Oschatz. Ein Lehrer in Strehla erhielt folgendes Schreiben: „Gvherder Herr ... Mein Sohn Willy kam zcchaufe und eyzelte mir, das er müsse geschickten schreim (von Paparosa und von Heinrich) da habe ich kein Papir dazu; erstens qenne ich den Paparosa und Hein rich kar nicht, und ich klaube (sie kenn n erst recht »ich?). Achtungs voll . . ." " Leipzig. Die Aufnahme von Franzosen und Bel giern in Leipziger Hotels während der diesjährigen Frühjahrs messe ist durch Beschluß der Leipziger Hoteliervereinigung abge- lehnt worden. Auch wird es kann: möglich sein, Besucher aus die sen Ländern in Privatquartieren unterzubringcn. Das Messeamt für die Mustermessen hat in Anbetracht der Besetzung des Nuhrgebietcs sofort jede Propaganda in Frankreich und Belgien eingestellt. " Freiberg. Ein Gutsbesitzer aus Niederbobritzsch, der mit ei nem Schlitten zur Stadt kam, hatte anscheinend die Gewalt über das Pferd verloren, denn das Gefährt rannte mit aller Gewalt gegen das Schaufenster eines Manufakturwarengeschäfto. Der Gutsbesitzer wurde aus dem Schlitten geschleudert, sauste mit dem Kopf direkt in eine der großen Spiegelscheiben und blieb darin stecken. Der Vor gang sah aber weit gefährlicher aus als er ablies, da der Gutsbesitzer seinen Kopf zurückziehen konnte. Er blutete stark im Gesicht, die Verletzungen waren jedoch nur geringerer Natur. Weit bedeutender ist der Sachschaden, der sich auf zwei Millionen Mark belaufen dürfte. über bewiesen, daß ich mich — gegebenen Tatsachen, mach wenn sie überraschend kommen, anzupasssn verstehe. Eben darum begreife ich nicht, weshalb Sir auf einmal mir gegenüber nicht einmal jene äußere Form von Höflichkeit beobachten, auf die sonst jeder Besucher dieses Hauses zählen kann'" „Wenn Sie Lies merken, warum kommen Sie dann noch? Meinethalben geschieht es doch nicht!" „Meinen Sie damit, daß ein junger Mann nur so lang: das Recht hat ein Haus zu besuchen, als er noch hoffen darf, der Haus tochter zu gefallen?" lächelte er spöttisch. „Sie werden ungezogen!" „Durchaus nicht. Ich suche nur der Logik Ihres Gedanken ganges zu folgen." Isolde runzelte die Stirn und blickt« ihren einstigen Anbeter durchdringond an. „Lassen wir das alberne Wortgefecht. Die wissen ganz gut, warum ich Ihre häufigen Besuche unpassend, herausfordernd und frivol finde." „Keine Ahnung habe ich." „Wollen Sie etwa leugnen, daß Ihre Besuche ausschließlich meiner Kusine gelten?" „Nein. Warum sollte ich denn leugnen? Um Ihretwillen zu kommen, ist mir doch verwehrt!" antwortete er seelenruhig, während i» Isolde «in blinder Aevger m«hr und mehr die gewohnt« Ruh« verdrängt«. Schärfer als sie wußte, fielen die Worte von ihren Lippen. „Da» gibt Ihnen noch lange kein Recht, hier «in frivoles Spiel zu treiben, das nur zu Mißdeutungen führen kann. Oder wollen Sir vielleicht behaupten, daß Sie allen Ernste» die Absicht haben, meine Kusine — zu heiraten?" Er lächelt'. „Wissen Sie, daß dich: Fvv »in «»i- indi»kret ist, UH» Ion de» Buchhändlers und Aufkäufers Max Georgi in Berkin fest« gestellt. G. hatte auch hier bereits bei mehreren Firmen Kauf« und Bestellungen auf Zigarette» und Scbokolad« im Gesamtwert« von 20V Millionen Mark gemacht und dafür Schecks, die er mit Münzen- berg unterschrieb, in Zahlung gegolten. G. bczissert seine Einkäufe und Bestellungen in vrrschiedenen Städten Deutschlands auf insgesamt 4)4 Milliarden Mart. "Pirna. Um dft Zwangswirtschaft in» Sastwirtsgewerbe ab. zuwenden, hat der Dezirksverband der Gastwirtsvercinc in der Amt», houptmannschast Pirna freiwillig eine Anzahl Beschränkungen b«. schlossen, bei deren Innehaltung die Zwangswirtschaft nach Zusage des Ernährnng»minister» unterbleiben soll. Aus den eingegangenen Verpflichtungen, deren Ucbertretung Ordnungsstrafen bis zu «iner Million Mark nach sich ziehen, seien folgende hervorgehoben: Es darf keinem Gaste zu einer Mahlzeit mehr als ein Hauptgericht aus Fleisch, Butter darf weder zum Frühstück noch zu anderen Mahlzei- ten, Eier und Eierspeisen dürfen zum Frühstück nicht verabreicht wer- den. Französische und belgische Gäste werden in Hotels nicht ausge nommen, auch dürfen solche Zeitungen nicht ausliegen und keine französischen und belgischen Werte oder Noten in Zahlung genommen werden. Französische Weine, Liköre und Lebensmittel werden weder ver- noch gekauft. " Kamenz. Eine Hochstaplerin, wie sie sonst nur da» Groß stadtleben aufweist, gab im benachbarten Hoyerswerda eine Gast- rolle. Die elegant gekleidete junge Dame mit braunem Pelz war leit Anfang Februar Kinderfräulein bei dem Landrat. Als die Herr schaft dieser Tage auswärts war, packte sic alles, was sie erreichen konnte, wie Gold- und Silberschmuck von hohem, unersetzbarem Werte, sowie Bargeld, seidene Kleider usw., ciu und verlud es in einem von Bautzen bestellten Auto. Mit dem Kraftwagen fichr dann das „Kinderfräulein" nach Elsterwerda, wo sich die Spur der Die bin verlor. Bisher konnte sie noch nicht gefaßt werden. > ,»W—M*— Im Schatten. Original-Roman von Erich Eben st ein. Urheberrecht 1921 durch Greiner u. Co., Berlin W. 39. (Nachdruck verboten). (14. Fortsetzung.) .Warum lassen Sie Brigitte nicht benachrichtigen, daß für sie Besuch da ist?" Die Österberg legte erschrocken ihre Arbeit hm, stammelte, daß dies ohnrhin bereits geschehen sei und erhob sich: „Ich will selbst sehen, wo sie so lange bleibt!" „Ja. Bitte, tun Si« das, lieb« Leonie!" Sie verschwand. Heitzmann trat zu Isolde, die, ohne ihn zu brachten, im Bücherschrank kramte. „Suchen Sic etwa» Bestimmtes? Darf ich Ihnen helfen?" fragte er mit kühler Höflichkeit. „Danke. Nein." „Ms belieben also, auch wenn wir allein sind, mich mit Ihrer »sfenen Feindschaft zu beehren, Isolde?" „Feindschaft? Wieso?" sagt» si« hochmütig, ohne den Kopf )U wenden. „Da eben wollte ich Sie schon lange einmal fragen! Meso kigrMlich? Mr waren Loch früher sehr gute Freunde! — Und ich bin mir nicht bewußt, die von Ihnen — durch Ihre Verlobung — selbst gezogenen Grenzen in unserem Verkehr überschritten zu haben! Dennoch behandeln M« mich neuesten» wie einen Verbrecher, der Lie schwer beleidigt hat!" „Sie träumen!" M bi» leis Träumer Haberade Auen gegen- !T- für männliche Personen ») über 21 Jahre, sofern sie ftx nicht im Haushalt eines ' anderen lelnn t b) über 21 Jahre, sofern sie . G in dem Haushalt eines - i-' anderen leben ' o) unter 21 Jahren tz, für weibliche Personen o) über 21 Jahre, sofern sie A. nicht im Haushalt eines anderen leben H b) über 21 Jahre, sofern sie 5, in dem Haushalt eines - anderen leben ! e) unter 21 Jahren Ms Familien-Zuschläge für o) den Ehegatten - l d) die Kinder und sonstige j L. unterstützungsberecht. An- ' gehörige l M- " Personalveränderungen im ev.-luth. Landeikonsistorium. Am 1. April tritt der Geheime Kousistorialrat Pache In den Ruhestand. Al» sein Nachfolger ist Superintendent Glänzel in Plauen in Aus sicht genommen. Notstandsuwßuahmsn für die Totenbrstattung. Das sächsische Tischlergewerbe hat sich in «iner Eingabe Mi die sächsische Regierung dafür eingesetzt, daß aus den Staatsforsten zur Savgherftcllung Holz zu verbilligten Preisen bercitgcstellt wird. In der Eingabe wird . darauf hingewicscn, daß es namentlich für Lic minderbemittelten Kreise ein« besondere Härle bedeutet, daß ihnen eine Totenbestattung vielfach zugemutet oder durch die Notlage aufgezwungen wird, die das Pirtätgefühl tief verletzt. Neben der verbilligte:: Mgabe von » Hdlz regt der Verband günstigere Zahlungsbedingungen au, die es dem Tischlevgewerbe mit Hilfe von öffentlichen Darlehen gestatte», wenigstens das Holz den Preissteigerungen zu entziehen. Das Holz kostet für den einfachsten Sarg heute 48 OM—89 090 Mark, so daß sich selbst bei der primitivsten Fertigstellung ein Preis ergibt, den viel» Leidtragende einfach nicht mehr erschwingen können. " Geldersatz für nicht geliefertes Umlagcgetreiüc. Der Preis für ausländischen Weizen, welcher der Errechung des GelLcrfatzes bei nicht rechtzeitiger Erfüllung der Getreidenmlagc zum Liefertermin vom SI. Januar 192S zugrunde gelegt wird, ist auf Grund der Welt- inarktpreise auf 1800 00 Mark für 1000 Kilogramm festgesetzt wor den. Slach der gesetzmäßigen Bercchmmgswsisc würden infolgedessen für »inen Doppelzentner Getreide 207 000 Mark Ersatz zu zahlen sein. " Kartofselpreift. Die Kartoffelpreisnoticrungokommission hat in der Sitzung am 10. d. M. einen Erzeugerpreis von 3000—3300 Mark für den Zentner ft nach Qualität notiert. Die sachliche Lanosvpeuzet. UMK, »1. Fvbr. In der heutige» ReichMagssitzung kommt Uo. Brüninghau» (P. Dp.) nochmals ouf Li« Zustände in Sachsen zu spvrchen und empfiehlt «in« Entschließung, in welcher die RÄHoregierwng aujoefovdert wird, di« Einrichtung der Gstchst^che» La«de»po1i,«i zu kontrollier*». Di« Ein- setzuna der Regftnrngskommiffam habe die Lande»palizei politisiert. Lochst» Ist da» Land der Unfreiheit. Da» hat sei,« Rückwirkung«» ", aus wirtschaftlichem Gebiete. Die Beamten sollen immer mehr tistert «erven, und wer sich nicht fügt, wird drangsaliert. Dagegen sm di« bürgerlich«» Parteien ganz enevgisch protestieren. Die apo soll zur Schutztruppe des Proletariats gemacht werde». Die >rnibesttz«r Haden davor gewarnt, die Autorität, namentlich der Zeitgeber, weiter hrravzumltrdigen. Di« Förderung werde üar- «nt« ftiden. Dl« Unternehmer haben Recht behalten. Die sächsischen Bergarbeiter haben fast durchweg infolge der Verhetzung jede» Urberschichtenobkommen anläßlich der Besetzung des Ruhr- Mb4et» abgelehnt. Die sächsischen Bergleute sind also ihren Brüdern M -er Rrchr in den Rücken gefallen. Ich sag« nicht, daß der einzeln« Arbeiter schuld ist. Diese ganze,» Zustände stth«n mit der Desorgani sation der Sächsischen Landespolizei im Zusammenhänge, und Minister LiptmEi hat die ZirstSnd« in etn«m ganz schiefen Lichte üavgestellt. sollte froh sein, durch eine Nachprüfung des Reiches eine Nscht- strtigumg vor dem ganzen Volke zu finden. Geradezu lächerlich ist Li« Behauptuna. die sächsischen Polizcibeamten könnten nach sechs monatiger Ausoildung das Referendarexamen bestehen. Der Redner sprach den Schupobcamten des Nuhrgrbietes Dank und Anerkennung au» und schloß mit brr Hoffnung, daß man Las gleich« auch balp von der sächsischen Schupo sagen möge. Ein Ragierungsvertrter teilt« mit. daß auf eine Au- srqm an die Länder, ob Regterungskwnmiffare zulässig sein sollen, 'verschiedene Länder, darunter Sachsen und Preußen, zustimmend , geantwortet haben. Gebrauch gemacht von dieser Institution '»den laber nur Sachsen and Preußen. In Preußen gibt es fünf solcher ! Regierungokonunsssar«, in Sachsen 11, von denen neun Soziaidemo- i kraten und zwei Demokraten sind. Das Reich könne nur eine Ein- l Wirkung bezüglich der Schupo ausüben, bezüglich der anderen Polizei nicht. m I OerMche Angelegenheiten. I > Erhöhung der Srwerbslosenfürsorge Das Arbeitsministcrium macht bekannt: Der Neichsrat hat fol- ends Erhöhung der Unterstützungssätze in der Erwerbslosenfürsorge schlossen, der die Neichsregierung zugestimmt hat. Die Höchstsätze vom 12. Februar 1023 an betragen: ' Auf der Tagung der Deutschen Bollspartei in Chemnitz er stattete Reichstagsadgeordnoter Brüning Haus einen eingehenden Bericht über dis politische Lag« im Reiche. Er kennzeichnete di« schwere Situation, die das Kabinett Cuno bei seinem 'Amtsantritt vorgesundeu habe und schilderte im einzelnen Lie Aktivität, die das Kabinett Eun« seither entfaltet hat, einmal durch seinen positiven Vorschlag zur Lösung der Reparationssrage, dann durch den Vor schlag einer Korporation der deutschen Industrie mit Lor französischen Industrie, endlich durch Las 'Angebot eines Friedeirspaktes am Rhein. Durch diese Offensive sei es gelungen, Frankreich wenigstens mora- lich zu isolieren. Im Innen, Habs sic die jetzt geschaffene Einheits front vorbereitet. Der Einbruch brr Franzosen in das Ruhrgebiet bedeute nichts anderes als eine furchtbare Zerstörung der Wirtschafts kräfte und zwar in Deutschland wie in Frankreich, für dessen Finanz luge Lie Kosten für das Ruhrabenteuer von katastrophaler Wirkung sein müßten. In Paris sei denn auch Lie Enttäuschung sehr groß und die Stimmung außerordentlich schlecht. Auf unserer Sette könnten wir eine weit besser« Stimmung buchen. Di« Einheitsfront sei heute noch fester als am Anfang. Es wurde folgend« Ent schließung angenommen: „Die aus Lem 33. Wahlkreise zahlreich rerftu,mellen Vertreter der Deutschen Bolispartei begrüßen dank bar die Initiative, die Lie Neichsregierung im Kampfe gegen Wucher und sonstige Auswücksse unseres üfftenlichen Lobens ergriffen hat; sie bitten, in diesem Kampfe auch von der Anwendung der schärfsten Strafen nicht Mrückzuschrccken und zu verhindern, daß gevado diese Strafen Lurch Amnestierungen abgeschwächt oder ausgehoben werde» können. Sic sichen auf diesem zum Schutze der Lebensnvtwendig- keitcn und zur sittlichen Festigung des Volkes eingeschlagenen Weg« geschlossen hinter der Regierung in der festen Uebevzeugung, damit der Stützung unseres einheitlichen Widerstandes gegen Rechtsbruch und Raubgier Ler Franzosen und Belgier zu dienen." * SXutschdö-mssLe Pate» für reich,d«utfche Kinder. In Ma- ri« nbad hat «in» Anregung zur Uebernahme d«r Patenschaft für «tchsdcntsche Kinder au« Lem besetzten Gebiete starken Anklang ae- sundeu. Vereine und Privatpersonen melden sich in großer Zahl. Die Patenkinder erhalten «n Angebinde von 190 Kronen und einen Patenbrief, in welchen, auf di« gegenwärtige schwere Zeit Deutsch land» und auf die reilnahme der Sudctendentschen an dem harten Schicksal de» Deutschen Reiches hingewieftn wird. " Die drührnd« Ronnens-fochr. Bon fachmännischer Seite wird Larmts hiugewiesen, daß drr gesamt« sächsische Fichtenbcstand durch dir Nonne verloren zu gehen droht, w«nn nicht schon von Anfang April »nin größtem Umfang« geleimt wird. ' Rückgang der Biehschlachtungen. Nach Lrn FeststclluMen des Sächsischen Statistischen Landrsamt:« sind im 4. Vierteljahrs 1922 in Lachst» geschlachtet und der Fleischbeschau unterzogen worden: 7029 (1921: 8728) P-rde, 8223 (11 023) Ochsen, 8SSV iWV8) Dullen, 38 380 (34 121) Kühe, 8984 (0790) Iungrinder, 72 647 (85 411) Kälber, 108 047 (228128) Schweine, 45 809 (88 072) Schaf- und 27139 (49 852) Ziegen. " Der kältest« Tag in diesem Wurtmhalbjahr war der Monta. In der Nacht zum Montag sank die Temperatur auf 15 Grad, im Freien und Höheirgelünden sogar auf 18—29 Grad Celsius unter Null. » Aue, 22. Frbr. Dieser Tag- wurde hier eine 19jährige Fabrik arbeiterin Neubrrt au» Niederplanitz verhaftet, die in Zwickau in einem Hotel cinem Geschäftsreisenden, der mit ihr einige fröhliche Stunden verlebt hatte, ein« Brieftasche mit über 390 009 Mark gestohlen und weiter ei» von anderen Personen gestohlenes Spar kassenbuch über 59 990 Mark sich zu verschaffen gewußt hatte. Die Diebin, die sich „von Rodeckcn" nannte, erregte hier Lurch Auto fahrten, größer« Zcchaelo^ ,md andere noble Passionen Aufsehen, so daß sich die Polizei nA>er um sie kümmerte und nach Feststellung des Sachverhaltes zu ihrer Verhaftung sckxritt. Schneeberg, 22. Febr. Vertreter der Hörerschaft der gegen- närtig siattfmbsirden V ol k s h o ch s ch u I ku r s e versammelten sich kürzlich mit den Kursuslettern zu cinem gemeinsamen Meinungsaustausch über Dolkshochfchullehrgängc. Pie Frage nach Ler Fortslihrimg von Vortragsreihen und Arbcitsgcmeinschften wurde einmütig bejaht. Möglicherweise wird die Bolkshochschnl- arbeit in beschränktem Umfange während des Sommerhalbjahrs fortgesetzt. Im allgemeinen ober wird sie nach Ablauf der jetzigen Kurse erst im Herbst dieses Jahre» wieder ausgenommen. Für ihre Gestaltung wurden mannigfache Wünsche geäußert. Man wünschte Lehrgänge bezw. Arbeitcgemcinschaften in englischer Sprache, Litera tur, in den Naturwissenschaften, in Philosophie, Musik, Kunstbe trachtung, in Leibesübungen, Kranken- und Säuglingspslsge. Leb hafte Zustimmung fand Lie ebenfalls aus Hörerkreisen stammend« Anregung, Lie reifere, fortbrlduugksckm! entlassen« Jugend für geistige Betätigung innerhalb drr Volkshochschule zu gewinnen. Anfang Juli wird einer zweite,« Vertretervecsammlung Ler Entwurf des Arbeitsplanes für den Herbst 1923 vorgelegt Eden. Mit cinem Appell an di- 30 aiuvcsevdeu Höverv-nreter (ft 10 Hörer Haien einen Vertreter entsandt), kräftig zu werben für den Besuch der Beran- staltungen der Volkshochschule Schneeberg und Umg., schloß nach 1)4 stündiger Avsjpvache der den Vorsitz führende Studienlcitcr die Versammlung. Lößnitz, 22. Febr. Der Dolksbildungscrusschuß veranstaltet morgen, Freitag, in Ler Turnhalle einen Lichtbildervortraq über Wilhelm Dusch. Pfarrer Truckenbrodt wird Len großen Humo risten als Dichter, Künstler, Psychologen und Phttosoptven schildern. Schwarzenberg, 22. Fcbr. Die Eisc nbahndirektion Dresden hat auf einen Antrag der Firnia Saponin hin den von Schwarzenberg 5 Uhr 59 Min. frikh abfuhrenLen Zug ausnahmsweise auch am Sonn tag den 4. März, am Eröffnngstage der Leipziger Frühjahrsmesse, zum Verkehr fveigsgobcn. Bortrao cschöps hönhei taume. Genieß, der tro hm zu !-ren A lich mc abender gen, un vildet j M -art-Al Ausgaben des berühmten Geigers Joachim Mozartsche Kammermusik sttldicrt hat und sie wohl besser kennt als der Berichter. Das Spiel des Violinkünstlers war für Lößnitz ein Ereignis, hoffentlich können wir ihn recht bald wieder bei uns hören. Die Klavierfantasie ist in mufikkritischsn Werken als eins der besten Mozartschen Klavierwerke bezeichnet. Die Lieder bestehen vor der Kritik Scheidemantels, des berühmten Gesangspädaqogen, brauchen also Las Urteil anderer nicht zu fürchten. Und daß sich der ausgesprochen lyrische Tenor des Hrn. Gruner besser für Lieder von Schubert und Löwe eignen soll, zeigt , , , ... wieder die vnisikalische Urteilsunfähigkeit des Berichters. Außerdem verlegt hatte, konnte f-stg-nommen werden. Er wurde in der Per- i war die Vortragsfolge nicht in dem Gedanken zusammengestellt, dis .4« ö 0 O u. L 1500 1490 1399 1299 1390 1299 1190 1999 909 859 899 759 1309 1209 1109 1999 1199 1950 1090 «50 899 759 700 6M 799 659 609 559 699 559 809 459
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