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Wilsdruffer Tageblatt : 11.02.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193302113
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19330211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19330211
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWilsdruffer Tageblatt
- Jahr1933
- Monat1933-02
- Tag1933-02-11
- Monat1933-02
- Jahr1933
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 11.02.1933
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Werr MMtmr W deWen ZMst Auf einer großen Kundgebung der NSDAP, im Berliner Sportpalast sprach Reichskanzler.Adolf Hitler. Bevor Reichskanzler Hitler das Wort ergriff, wies Dr. Göbbels einleitend darauf hin, daß der Führer der Nationalsozialisten diesmal nicht wie so oft im Sport- ' Palast als Führer der Opposition, sondern als Deutscher Reichskanzler spreche. Reichskanzler Adolf Hitler legte zu Beginn seiner Ausführungen die Gründe dar, die ihn dazu bewogen haben, das Reichskanzleramt zu übernehmen und seine Bewegung für die zweite entscheidende Phase des Kampfes um die deutsche Erhebung einzusetzen. Als der Krieg beendet war, habe er wie das ganze deutsche Volk die Überzeugung gehabt, daß die Revolution ein Verbrechen gewesen sei. In ihm sei damals die Erkenntnis gereift, daß man den Fo.lgen dieses Verbrechens nur dann be gegnen könne, wenn man aus den Fehlern der Vergangen heit lerne. Wie einst vor der politischen Einigung sei das deutsche Volk jetzt getrennt in zwei weltanschaulich zer fallende Gruppen, in Parteien, die sich n i ch t m e h r v e r - ständen. Aus der Not dieser Zerrissenheit wäre ihm klar, daß wieder die Voraussetzungen geschaffen werden müßten für die Wiedergewinnung einer neuen deutschen Einheit, es müßten wieder die Grenzen cingerissen werden zwischen Berufen, Parteien und Ständen, um ein einheitliches deutsches Volk auferstehen zu lassen. Mir war es in jenen Novembertagen klar geworden, daß es um das Leben, um die Existenz des einzelnen Menschen ging. Die Politik darf nicht auf Trennung auf bauen, es muß irgendein Gegengewicht gegen die zer setzenden und auslösenden Tendenzen des Lebens geschaffen werden. Aufgabe der 'politischen Führer muß es sein, die natürlichen Trennungen durch ein größeres Ideal, durch eine größere Erkenntnis zu überwinden. Es galt, einen Weg zu finden, über Stände und Berufe hinweg das deutsche Volk auf einer neuen Ebene wieder zu vereinigen. Ich faßte damals den Entschluß, es als ein zelner, Unbekannter zu wagen, dieser Zerreißung entgegenzutreten und über die Parteien hinweg das deutsche Volk wieder auf einer Ebene zu sammeln. (Bravo!) Wenn ich dieses Ziel, das ich mir damals auf stellte, näher ins Auge faßte, dann war ich mir darüber klar, daß man damit verbinden mußte, Krieg und Kampf gegen den Gedanken des Klassenkampfes. Zum erstenmal gelobte ich mir damals, als unbekannter Einzelner den Kampf zu beginnen und nicht zu ruhen, bis endlich diese Erscheinung aus dem deutschen Leben beseitigt sein würde. Folgendes sagte ich mir damals: Der Marxismus bedeutet die Verewigung der Zerreißung der Nation und damit die Schwächung und Verelendung des gesamten Voltes und damit den Ver rat gerade der Klasse, die der Marxismus einer besseren Zukunft entgegenzuführen verspricht. Der Verrat an der Arbeiterschaft ist die zwangsläufige Folge der Zerreißung des Volkskörpers. Dem muß das Volk Widerstand entgegensetzen. Der Verrat an den deutschen Bauern, der Verrat an den deutschen Massen, dem Mittelstand und dem Handwerker, muß zwangsläufig einen Kampf gegen den Begriff „Volk" und damit gegen den Begriff „Kultur", die aus dem Volke herausgewachsen waren, zur Folge Habens ein Krieg gegen alle Traditionen. Es mutzte darauf ein Angriff gegen alle Fundamente unseres Ge meinschaftslebens entstehen. Nach außen hin pazifistisch, nach innen terroristisch, nur so konnte die Weltauffassung der Zerstörung und der ewigen Verneinung sich behaupten. Die Folgen sind genau so eingetroffen. Vierzehn Jahre herrscht diese Weltanschauung, manchmal unver hüllt, manchmal schamhaft verdeckt, aber im Kern immer noch derselbe Geist. Und die Ergebnisse, die sind grauenhaft. Sie, die einst das deutsche Volk in Glück und Wohl fahrt bringen wollten, die von Schönheit und Würde ge redet haben, wohin haben sie das deutsche Volk in vier zehn Jahren geführt? Die ungeheuren Kriegsrohstoffe sind in wenigen Jahren vergeudet worden. Dann begann das Verbrechen der Inflation und nachdem sie mit diesem Raubzug das Volk ruiniert haben» kamen unerhörte Wucherzinsen, die in keinem Staate früher genommen werden durften, sie waren aber in der sozialen Republik an der Tagesordnung. Damit begann die Vernichtung der Produktion, die Vernichtung der marxistischen Wirtschaftstheorien und durch den Wahnsinn einer Steuerpolitik, die das übrige besorgte. Und nun sehen wir den Staat zusammen brechen. Hunderttausende von Existenzen werden auf gelöst, Jahr für Jahr werden Zehntausende Konkurse angemeldet, Hunderttausende Zwangsversteigerungen fin- den statt. Das Unglück kommt dann zum Bauern, der zu verelenden beginnt. Und greift schließlich auf die Stadt über, wo die Arbeitslosenheere wachsen. Es dürfte heute tatsächlich in Deutschland über acht Millionen Arbeitslose geben. Weil ich überzeugt bin, daß wir noch nicht zu spät kommen, um mit der Rettung einzusetzen, habe ich mich bereit erklärt, am 30. Januar meine Bewegung zur Rettung des deutschen Volkes und des Vaterlandes einzusetzen. (Lang andauernde Heilrufe.) Man fragt mich nach meinem Programm. Ich könnte jetzt die Frage an die Gegner richten: Wo war denn euer Programm? Ist das, was ihr in Deutschland angerichtet habt, euer Programm ge wesen? Wenn sie heute sich plötzlich nicht mehr erinnern wollen auf ihre Versprechungen und an die Verant wortung, die sie vierzehn Jahre trugen, so werden wir die Mahner sein. Wir werden zugleich die Ankläger sein und dafür sorgen, daß ihr Gewissen nicht nachläht. Nach den letzten vierzehn Jahren muß man das deutsche Volk neu auf bauen, und es erheben sich nun eine Anzahl von großen Aufgaben vor uns. Die erste und damit der erste Programmpunkt: wir wollen nichtlügen. Ich habe es deshalb abgelehnt, jemals vor dieses Volk hinzutreten und billige Ver- sprechungen zu machen. Es kannViemand hier argen mich aufstehen, daß ich je gesägt hätte, der Wiederaufstieg Deutschlands sei nur eine Frage von wenigen Tagen. Immer und immer wieder predige ich, daß der Wieder aufstieg der deutschen Nation die Frage der Wiedergewinnung der inneren Kraft und Gesundheit des deutschen Volkes ist. Mit derselben Energie, wie ich die zwölf Millionen Deutscher hinter mich bekomme habe, wollen wir bauen und arbeiten an der Wiedererrichtung des deutschen Volkes, um es zur Größe und zum Leben zurückzuführcn. Der zweite Punkt: Ich will nicht versprechen, daß diese Wiederauf erstehung unseres Volkes vonselbst kommt, wir wollen arbeiten, aber das Volk mutz mitgehen, es darf nicht glauben, daß ihm plötzlich Freiheit, Glück und Leben vom Himmel geschenkt wird. Alles wurzelt nur im eigenen Willen und in der eigenen Arbeit. Der dritte Punkt: Wir wollen unsere ganze Arbeit leiten lassen von der Erkenntnis und der Überzeugung, nie an fremde Hilfe zu glauben, nie an eine Hilfe, die außerhalb unserer eigenen Nation und unseres eigenen Volkes liegt. Wenn wir selbst dieses deutsche Volk emporführen zur eigenen Arbeit, dann werden wir auch emporsteigen. Der vierte Punkt: Wir wollen den Aufbau dieses Volkes vornehmen nicht nach blaßen Theorien, die ein fremdes Gehirn ent sinnt, sondern nach den ewigen Gesetzen, die uns die Erfahrung und die Geschichte lehren. Im Leben gibt es politisch und wirtschaftlich be stimmte Gesetze, die immer Geltung besitzen, und nach diesen Gesetzen wollen wir den Aufbau des deutschen Volkes durchführen. Diese Gesetze wachsen in einem fünften Punkte zusammen: die Grundlagen unseres Lebens beruhen auf zwei Faktoren, die uns niemand rauben kann, und zwar in unserem Volke als Substanz von Fleisch und Blut und Wille und Ingenium, und auf u n s e r e r E r d e und unserem Boden. Das sind die beiden Kräfte, aus denen auch wir unsere Kraft ziehen wollen und auf denen wir unsere Entschlüsse aufzubauen gedenken. Der sechste Punkt ist klar: Ziel unseres Kampfes ist die Erhaltung dieses Volkes und dieses Bodens. Die Erhaltung des Volkes für die Zukunft in der Erkenntnis, daß dies allein für uns einen Lebenszweck darstellen kann. Nicht für Ideen und Theorien leben wir, nicht für Zeitprogramme, nein, leben und kämpfen tun wir für das deutsche Volk, für die Er haltung seiner Existenz, für die Durchführung des eigenen Lebenskampfes! Ein Weltfrieden wird immer starke Völker voraus setzen, die diesen Frieden wünschen und beschützen. Eine Wltkultur baut sich auf auf den Kultüren del Nationen und der Völker, eine Weltwirtschaft ist nur ge tragen von den Wirtschaften aller Nationen. Indem wir als Völk bestehen, Helsen wir mit an dem Aufbau der g e- samten Welt, indem wir einen Baustein errichten, der nicht herausgebrochen werden kann aus dem-Gefüge der übrigen Welt. Das Hauptziel aber erblicken wir in der Herbeiführung der Versöh nung der deutschen Klassen, ein Ziel, das wir nicht in sechs Wochen erreichen und nicht in vier Monaten, ein Ziel, das wir nie aus den Augen verlieren werden, indem wir die neue Gemeinschaft aufbauen und indem wir den Verfall langsam beseitigen werden. Die Parteien der Klassenspaltung mögen überzeugt sein, solange der Allmächtige mich am Leben läßt, ist mein Entschluß und mein Wille, sie zu vernichten, ein unbändiger. Niewerdeichmichvonder Aufgabe ent fernen, den Marxismus und seine Begleiterscheinung aus Deutschland auszurotten. Ich werde hier nie zu einem Kompromiß geneigt sein, eines muß hier Sieger sein, entweder der Marxismus oder das deutsche Volk! Und Sieger wird Deutschland sein! Wenn wir diese Versöhnung der Klasse herbeiführen, so wollen wir weitergehen und das vereinte Volk zu den ewigen Quellen seiner Kraft führen, wir wollen es er ziehen in dem Glauben an Gott, wir wollen weiterschreiten zum Wiederaufbau dieses Volkes. Der deutsche Bauer ist der Grundpfeiler deutschen Volkslebens, und indem ich für die deutsche Zukunft kämpfe, muß ich für die deutsche Scholle kämpfen und für unseren deutschen Bauern. Er gibt uns die Nahrung, er gibt uns Menschen in unsere Städte, er ist die Quelle seit Jahrtausenden gewesen, und er muß erhalten bleiben. Dann komme ich zum deutschen Arbeiter, der in der Zukunst kein Fremdling sein soll und sein darf im Deutschen Reich, den wir zurückführen wollen in die Gemeinschaft unseres Volkes, für den wir die Tore aufsprengen werden, auf daß er mit einzieht in die deutsche Volksgemeinschaft als ein Träger der deutschen Nation. Und dann wollen wir dem deutschen Geist die Mög lichkeit seiner Entfaltung sichern, wollen den Wert der Persönlichkeit, die schöpferische Kraft des einzelnen wieder einsetzen, wollen brechen mit allen Erscheinungen einer traurigen Demokratie und an ihre Stelle setzen die ewige Erkenntnis, daß alles, was groß ist, nur kommen kann aus der Kraft der einzelnen Persönlichkeit, und daß alles, was erhalten werden muß, wieder an vertraut werden muß der Fähigkeit der einzelnen Persön lichkeit. Uns leitet die Erkenntnis von dem Wert und der Kraft der Einzelpersönlichkeit. Wir treten ein für die Wiederherstellung der Sauberkeit auf allen Gebieten des staatlichen Lebens. Wir wollen das Volk mit einer wirklich deutschen Kunst erfüllen und die Ehrfurcht vor der großen Tradition unseres Volkes und vor den großen Männern der großen deutschen Geschichte erwecken. Wir wollen auch erziehen zn der Ehrfurcht vor unserem alten Heer, in dem die Jugend wieder das Sinnbild der größten Leistung erkennen soll, die unser Volk in seiner Geschichte vollbracht hat. Wir werden unduldsam sein gegen jedes, der sich an der Nation versündigt; aber wir ^werden Fr e u iM fein fedsm, der! mitkämpsen will. X Wir haben kein anderes Ziel als dem zu dienen, was uns das Höchste auf Erden ist: unserem Voll! Ich kann mich nicht lossagen von der Überzeugung, daß die Nation einst wieder aufcrstehen wird, ich kann mich nicht entfernen von der Liebe zu diesem Volk, das tft mein Glaube: Es wird wieder auferstehcn ein neues deutsches Reich der Größe, der Ehre, der Kraft und der Herrlich keit und der Gerechtigkeit! Amen! Berliner Morgenblätter und Kanzlerrede Berlin, 11. Februar. Die Berliner Morgenblätter, dis bis auf wenige die Kanzlerrede in großer Ausführlichkeit brin gen, nehmen, wenn überhaupt, dann nur kurz zur Kanzlerreds Stellung. Der „Völkische Beobachter" sagt in seinem Slim- mungsbericht unter anderem: Wenn es eines Beweises be durft hätte, daß sich der Führer nach seiner Berufung nun nicht etwa vom Volke abgeschlossen hat, sondern sich wie in den ersten Tgaen, als er die Bewegung ausbaute, aus dem Volks kommend, seinen Kameraden zugehörig fühlt, dann war dieser Abend der Beweis. Nie brachte Hitler den Hörern die Ge waltigkeit seines Ringens näher als an diesem Abend de? 10. Februar. — „Der Tag" spricht von einer ausgesprochenen Kampfrede gegen den Marxismus und seine Helfershelfer; stark sei Hitlers Appell an das Volk, der Regierung bei dM kommenden Wahlen die Vollmacht zur Durchsetzung des Vier- sahresplanes zu geben. — Die „Kreuzzeitung" überschreibt ihren Auszug aus der Kanzlerrede mit: „Hitlers Bekenntms zur deutschen Zukunft". — Die „Germania" erwähnt in ihrer Morgenausgabe die Sportpalastrede des Kanzlers noch mit l keinem Wort. — Das „Berliner Tageblatt", das nur kurze Sätze aus der Rede Hitlers in seiner Kritik wiedergibt, meint, die Rede habe sich von Hitlers früheren Reden in national sozialistischen Parteiversammlungen nicht unterschieden. — Der „Vorwärts", der ebenfalls wie das „Berliner Tageblatt" nur einige Sätze der Rede kritisch betrachtet und Hitlers Auffas sung zum Beispiel über das Verbrechen der Inflation ablehnt, ist der Ansicht, daß sich bald im Volke" eine tiefe Sehnsucht nach einem Regiment der Sachlichkeit und der Nüchternheit einstellen werde wie zu Zeiten der „großen historischen Figuren Friedrich Eberts und Hermann, Müllers". Sonderausgabe des Iutranfigeaut über Lie Hitler-Rede. Paris, 11. Februar. Die Rede des Reichskanzlers Hitler im Sportpalast hat in Paris so große Aufmerksamkeit erregt, daß der „Int r a n s i g ea nt" in den späten Abend stunden eine Sondernummer herausgegeben hat. Unter der Ueberschrift: „Der Führer kündet dem Marxismus eine wahre Kriegserklärung an", schreibt das Blatt unter anderem: Der Reichskanzler habe sich um die Form vielleicht weniger ge kümmert; seine Rede sei aber von dem Willen erfüllt gewesen, die Zuhörerschaft mitzureißcn. Ob diese Dynamik gewollt, ge künstelt oder echt gewesen sei, sei insofern nebensächlich, als die Zuhörer jeden Satz seiner Ausführungen mit unerhörtem Beifall begrüßten. „Kampffront schwarzweißrot." Die dcutschnationale Pressestelle teilt mit: In der seit mehreren Tagen von der Deutschnationalen Volkspartei einberufenen Wahlkundgebung im Sportpalast in Berlin werden am Sonnabend außer dem bereits an gekündigten Reichsminister Dr. Hugenberg auch Vize- kanzler vonPapen und Reichsarbeitsminister Seldte sprechen. Auf Grund getroffener Vereinbarungen werden die beiden letztgenannten Herren auf der Liste 5 zum Reichstag kandidieren, die als Ausdruck des Zu sammenschlusses das einigende Kennwort „Kampffront schwarzweißrot" tragen wird. Unter dem gleichen Kenn wort werden die deutschnationalen Landesverbände ihre Wahlkreisvorschläge zur bevorstehenden Reichstags- und Landtagswahl einreichcn. Hus unserer keimst Wilsdruff, am 11. Februar 1933. Merkblatt für den 12. und 13. Februar. Sonnenaufgang 7°° 7" l Mondaufgang 19^ 21°» Sonnenuntergang 17"° 17°° I Mondunlergang 8°° 8" 12. Februar. 1804: Der Philosoph Immanuel Kant gestorben. 13. Februar. 1883: Richard Wagner gestorbey. Wie wird das Wetter? Die starke Wirbeltätigkeit, die gegen Ende voriger Woche auftrat, beherrschte das Wetter in Deutschland. Die Temperaturen stiegen vielfach bis auf 10 Grad Wärme. Auch in den deutschen Mittelgebirgen herrschte im all gemeinen ziemlich mildes Wetter. Mitte der Woche trat dann in den Alpen wieder eine Abkühlung ein; es kam bei leichtem Frost zu verbreiteten Schneefällen. Gegen Ende der Woche hatte sich der nördliche Sturmwirbel bis nach Nordskandinavien entfernt. Auf der anderen Seite lag aber westlich von Irland bereits ein neues Tiefdruckgebiet. Wenn auch auf der Rückseite des Nordtiefs außerordent lich starker Luftdruckanstieg zu verzeichnen ist, so läßt sich doch im Augenblick nicht übersehen, ob uns die ziemlich kalten Luftmassen erreichen werden. Für die nächsten Tage jedenfalls ist mit stark verändertem Wetter zu rechnen. * Winter ade? Welch ein Wunder! Vor kaum zwei Wochen noch war grimmiger Winter von jener Güte, daß wir allemal zufrieden waren, wenn wir unsere Nasen und Ohren Halbwegs heil vor ihm in Sicherheit gebracht hatten, und daß wir uns glücklich schätzten, wenn wir unseren Platz am Ofen (recht nahe heran, bitte!) für den Abend nicht mehr zu verlassen brauchten. Nur dem sorgenden Haüsvater war auch dieser Platz kein Ort der ungeteilten Freude: Wenn das am Ende bis Ostern so weiter gehen will '. . . und er dachte entsetzt an die Kohlenrechnung! Aber dann hörten wir es eines Nachts ganz barbarisch um die Hausecke blasen und in den Esten und Kaminen heulen — und als wir am anderen Morgen aufwachten und aus den Fenstern schauten, da war da draußen die ganze weiße Winter herrlichkeit schon ganz bedenklich aufgeweicht. Nun, schön war das ja gerade nicht in jenen Tagen — wer kein wasserfestes Schuhwerk hatte, der war recht übel daran:. mckwmie »rüHM
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