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Erzgebirgischer Volksfreund : 15.01.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192401153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19240115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19240115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1924
- Monat1924-01
- Tag1924-01-15
- Monat1924-01
- Jahr1924
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 15.01.1924
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Auerhammer. 4 Linksparteien (bisher 3), 3 (4) Bürgerliche. i! 1275 1128 1409 1430 1141 1199 1079 1071 . L s EIß 217 LOS 253 28Z 231 278 269 284 r- « 244 4L3 388 3^6 341 509 3'8 294 -ZA 143 131 173 174 159 123 85 143 Z. ' M -k» 325 119 393 288 299 147 213 194 Schneeberg, 14. Ian. Bei der Demcinüevcrordneten- wahl erhielten Stimmen: Liste 1 (Dcmokr.): 083; Liste 2 (Biiwcr- vercin): 456; Liste 3 (D. S. P. D.): 1046; Liste 4 (Deutsche Bo!ks- partei u. Deutschnat.): 1033; Liste 5 (Kam.): 1332; Liste 6 (König): 184 Stimmen. Es entfallen auf Liste 1 vier; auf Liste 2 zwei; ans Liste 3 sechs; aus Liste 4 sechs; auf Liste 5 sieben Eiste. Die Liste 3 geht leer aus. Die Bürgerlichen gewinnen 2, die Sozialdemokraten verlieren 8, die Kommunisten gewinnen 7 Liste. Die Wahlbeteiligung betrug 84 v. H. Wenn man die Königsche Liste als eine bürgerliche betrachtet, ergibt sich folgendes Bild: Bürgerliche insgesamt 2356, Sozialdemokraten und Kommunisten 2378 Stimmen. 342 78 288 339 183 142 184 1>1 1724 veur Graf; 4. Vollsschullehrer Wolf; 5. Frau Löffler; 6. Sekretär Preß. Liste 8:1. Kaufmann Roßner; 2. Handlungsgehilfe Lenk; 3. Koch, schulleiterin Hoffmann; 4. Oberstudiendiicktor Aichingcr; ö. Postin spektor Martin. Liste 4: 1. Lehrer Hentschel; 2. Klempncrmcistcr Schieck; 3. Ma- schinenschlosscr Mehlhorn. Liste 5: 1. Iustizrat Raabe; 2. Schmiedemcister Mehlhorn: 3. Fa brikbesitzer Hugo Hiltmann; 4. Kaufmann Seidel; 5. Lehrer Bär. 3 (Alt-Aue) 1887 4. (Büraeraarken) 1896 5.<1.Durger!ch) 1518 6. (Reichshalle) 1489 7. (Muldenlal) 1484 8. (Kanüelsich.) 1493 .4 Die Gemeindewahlen. s» Ane 1» Bürgerlich«, 8 Kommunisten, 6 Sozialbemdokratem Der gestrige Ma',!sonntag hat sich inAüe ohne Störungen abge- wickelt. Der Andrang zu den Wahllokalen setzte sofort nach Ihrer Er öffnung in erfreulicher Stärke ein, so daß man bereits in der zehnten Dormittagsstunde oftmals bi, zu 12 Vordermänner hatte. Von 12 Uhr ab flaut« der Betrieb sichtlich ab; er wurde erst nach 2 Uhr wie- der lebhafter und hielt dann bi» zur sechsten Abendstunde in unvcr- mindertet: Stärke an. Die Beteiligung war die gleiche wie bei den letzten Stadtveroldnetenwaihlen im Dezember 1921, sie oetcuk rund 75 vom Hundert; von 12979 Wahlberechtigten haben 9760 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, es sind also über 8000 Wahlberechtigte Lem Wahlakt ferngeblieben. Die Nichtwähler, die zum weitaus größ- .ten Teil den bügrerlichen Parteien zugerechnet werden müssen, haben es verschuldet, daß diesmal wieder eine bllrgerliä)- Mehrheit für das Stadtverordnetenkollegium nicht erreicht werden konnte. 450 Stim men mehr hätten dazu genügt. Di« Bürgerlichen behalten ihre 13. die Linsparteien ihre 14 Sitze. Zm übrigen ist ein gewaltiger Ruck nach li-ks zu verzeichnen. Während die Kommunisten bisher nur 4 Sitze innehatten, haben sie es letzt auf 8 gebracht, die sie den Soz al- deinokraten abgenommen haben. Di« Sozialdemokraten bilden also jetzt mit ihren 6 Sitzen Las Zünglein an der Wage. Die Ergebnisse im Einzelnen sind: Unter fremdem Witten. Detektivroman von Adolf Stark. ,4. siorüetzungn „Sie können ruhig sagen, einer verhaßten. Magda ist nicht die Person, welche bei halben Gefühlen ste hen bleibt. Sie hat Temperament, wenn es auch vor läufig noch verborgen schlummert. Und höllisch klug ist sie auch. Denn ich kann es nicht glauben, daß sie von dem Testamente nichts weiß, welches Hartung gestern bet mir hinterlegte, obgleich er mir versicherte, über seinen Anhalt mit niemandem gesprochen zu haben, am wenigsten mit seiner Braut." „Ein Testament? Aha, da hat Wohl die junge Frau dereinst einen anständigen Witwenteil zu er warten?" Der Justizrat lachte leise vor sich hin. „Einen anständigen Witwenteil? Sie unterschätzen die Ver liebtheit des Bräutigams. Zur Universalerbin hat er sie eingesetzt. Alles bekommt sie auf Heller und Pfennig, und Sie wissen, daß Hartungs Vermögen Millionen beträgt." j „Soviel? Donnerwetter, da wird es ihr nicht »n Freiern fehlen, wenn sie erst einmal junge Witwe ist." „Glauben Ste, daß dieser Fall bald eintreten wird?" Der Sanitätsrat zuckte die Achseln. „Wer kann das wissen? Der Alte, Pardon, der junge Ehemann -ist.freilich so ziemlich am Ende seiner Kräfte, aber die Ehe und das solide, geregelte Leben wirken oft wie ein Jungbrunnen. Er kann sich noch Jahre halten." Tas leise Gespräch wurde durch die Majorin un terbrochen, deren grelle Stimme wie eine Trompete durch den Saal scholl. „Was haben Sie da für einen ungeschickten Kellner, liebe Frau Geheimrat? Ter Mann weiß ja nicht einmal, wie man eine Schüssel herumreicht." Aller Augen wandten sich dem jungen Manne zu, dessen Gesicht sich mit Purpurröte der Verlegen heit färbte. Tie Befangenheit vermehrte wohl noch seine Unbeholfenheit und Ungeschicklichkeit, so daß an verschiedenen Stellen der Tafelrunde lautes Lachen er scholl und der Bräutigam sogar ein auf den ungeschick ten Kellner gemünztes Scherzwort in die Gesellschaft warf. Der Betroffene wurde in plötzlichem Wechsel der Gesichtsfarbe leichenfahl und zitterte am ganzen Körper. Einen Augenblick schien es, als wolle er etwas sagen, vielleicht sich entschuldigen oder gar heftig er widern, im nächsten Moment aber erinnerte er sich an feine Lienerstelluna und preßte die Lippen aufrin- »nver, so heftig, daß die Zähne in der Unterlippe eins heftige Spur zurückließen. Gleichzeitig traf ein Blick des Zornes und Haßes aus seinen Augen den Bräuti gam, ein Blick, welchen der Justizrat auffing und ihn unwillkürlich zurückfahren machte. „Ein verdammt ungemütlicher Bursche dieser Kellner. Ich glaube, am liebsten würde er Hartung umbringen wegen der harmlosen Witzworts. Tie Do- meptHt werden doch immer frecher." — Zß ? s ZD 4 2 6 S 2 4 S 3 Gesamtzabl 12979 9769 31 2934 2118 1893 1122 Gewählt sind: Liste 1: 1. Markthelfer Dörfel; 2. Maler Gün zel; 8. Formet Korb; 4. Zeichner Teubner; 5. GcwerMastsbcamter Zettel; 6. Arbeiter Fabian; 7. Appreturarbeiter Lein; 8. Mctallschlei- fer Rehm. Liste 2: 1. Kontrolleur Lorenz; 2. Geschäftsführer Frey; 3. Gra- SewWt wurden: Liste 1: t. Gerichtsvollzieher Windisch; S. Fa- brlkant Michaelis; 8. Oberstudienrat Friedrich; 4. Kaufmann Schn- bei. Liste 2: 1. Staütrat Falk; 2. Kaufmann Arthur Günther. Liste 8: 1. Lagerhalter Krauß; 2. Bürgenchullehrer Schilling, 8. Zu schneider Oettel; 4. Ofensetzer Böhm; 5. Bauarbeiter Hagert; 6. Mau rer Schneider. Liste 4r 1. Stadtrat Georgi; 2. Filialleiter Kurt Ung«r; 8. Fabrikbesitzer Fritzsch; 4. Nechnungadirektor Dietz; ö. Bäk- kerobermeifter Georgi; 6. Bankvüroches Schubert. Liste ö: 1. Fabrik- avbeiter Schürer; 2. Kricgerswitw« Paasch; 8. Schlokselvormbester Wünsch; 4. Stanzer Schöniger; S. Mauer Richter; S. Maurer Fischer; 7. Dießereiarbeiter Günther. , Oberschlema. Bürgerliche 687, Sozialdemokraten 087 Stimmen, gewählt 9 Bürgerliche, 6 Sozialdemokraten. Niederschlema. Dürgerlistc 3, Hausbesitzer 2, Deamtenllst« 2 Ar- be'tsgemeinsclM der werktätigen Bevölkerung S, Mikwerein 2, Kommunisten 1 Sitz. * Griesbach. Bürgerliche 181 Stimmen (8 Sitze), Sozialdemo kraten 158 Stimmen (4 Sitze). Lindenau. 253 sozlalücmokratlsch«, 182 bürgerliche Stimmen; Soz'alLemokra!en 5, Bürg.rliche 4 Sitze. Neustüdtel, 14. Januar. Hier haben die Bürgerlichen die Mehrheit erhalten. Der Dürgerburd errang 5 (bisher 4). d'e parteilose Liste 3 (3) Sitze, Lie SozialLemolralen erhielten 4 (5), Lie Kommunisten 3 (3 Eitze). Oberschlema, 14. Januar. Hier haben Lie Bereinigten Bürger liche» 8, der Mielerschutzvrcein 2. die Sozialdemokraten 5 Litze er rungen (bisher 7 Bürgerliche, 7 Soziaidcmekra ei ). Zschorlau, 14. Januar. Das Mahlergeben's ist sollendes: Aste 1 (Koni.) 3 Sitze, Liste 2 (christl.) 8, Lisi« 3 (Eoz.) 8. Liste 4 (Hausbe- sitzcr) 4, Liste 5 (Landwirte) 2 Sitze, mithin 9 Bürgerliche, 6 Linke (früher 6 Bürgerliche und 8 Linke.) — — * Bockau. Bei der Gemeindeverordnetenwahl haben von 2384 Wahlberechtigten 1821 vom Wahlrecht Gebrauch gemacht; 563 haben n'cht gewühlt. Auf Liste 1 (Hausbesii erverein) entfielen 205, List: 2 (Eo,,i<Memokra!cn) 234, Liste 3 (Dereinst,!« bllrgerl. Parteien) 619 und auf Liste 4 (Kommunisten) 613 Stimmen. Liste 1 erhält zwei Sitze; Liste 2 drei; Liste 3 sechs; Lists 4 sechs Sitze. Es stehen 8 bürgerlich- 9 soz'M-mokratischen und kommunistischen Vertretern g -gcnüber (bisher 7 Bürgerliche, 9 Linksparteien). Lüstnitz, 14. Januar. Die gestrige Mahl hatte folgend«» Ergeb nis. Liste 1 (Handel, Gewerbe, Landwirtschaft) 370 Stimmen, 2 Sitze; Ast- 2 (Dürgerverein) 259 St.. 1 Litz; Liste 8 (Angest-Pte) 184 St.. 1 Sitz; List- 4 (Hausbesitzer) 531 St., 3 Sitze; Aste 5 (Soziald-mo- kruien) 1235 Lt„ 6 Sitze; Liste 6 (Kommunisten) 1080 St., 6 Sih>; insgesamt 7 Bürgerliche. 12 Linie. Wahlberechtigte: 4761. Ge wählt habcn"S65S. GeMähltlii'd: Liste 1: Uhlmann, Drogist; Trüben barl, S ellnwcherobermeister; Liste 2: Msrob H. Sauevbrunn, Fa- br'kdircktor; L ste 3: Mariin Heeg, Direktor; Liste 4: Dr. Hoffmann. Rechtsanwalt; Reuther, Ob-rmontcur; N. Emil Müller, Fabrikant; Lists 5: Kuhnert, Lagerhalter; John, Schuhabrikarbeitr; Hertzsch, Lehrer; O to, Strumpfnäherin;-Nützel. Kriegsbeschädigter; HcekMild, Forstwart; Liste 6: Friedrich, Metallarbeiter; Einenkel, Schlosser; Friedrich, Schuhfabr'.karbeitor; NcLer, Gußputzer; Trapp, Maurer; Arnold, Wender. O Schwarzenb-rq mit Nenwelt und Wildenau. 10 Kam, 8 H^D., 4 Arbeiter, Angestellte und Beamt-, 4 Gewerbetreibende, 2 aus Neu welt. 1 aus Wildenau, 3 Liste Werner. Lauter. 10 Bürgerliche, 10 Komm., 1 SPD. Bernsbach. 6 Bürgerliche, 9 Linksparteien. In diesem Augenblick wurde^kle Tafel aufgehoben, und im allgemeinen Aufbruch vergaß Lieblein wieder seine Beobachtung. Die Herren zogen sich ins Rauch zimmer zurück, während die meisten Damen Frau v. Forbach folgten, um den Troufseau der Braut zu bewundern. Diese selbst, welche die ganze Zeit über kalt und schön, mit unbewegten Zügen an der Seite ihres Bräutigams gesessen hatte, blieb auch jetzt nur traumverloren an der Tafel zurück, bis ihre Stief schwester, Frau von Ehren, die einzig wirklich Lu stige und Muntere der ganzen Tafelrunde, sie unter dein Arm faßte und mit sich fortzog in ein Nebenzim mer, wo ein rotes Samtsofa, von hohen, immergrü nen Gewächsen umrahmt, zum Sitzen einlud. - „Hier haben wir eine gemütliche Plauderecke ge funden." Sie drückte die Stiefschwester auf die Kiffen nieder und setzte sich neben sie. „Jetzt wollen wir uns einmal gemütlich aussprechen. Wir konnten ja heute noch kein ungestörtes Wort miteinander wechseln." Magdas Gesicht verlor das starre, maskenartige Aussehen und fast zärtlich blickte sie auf ihre Stief schwester. Cie liebte das muntere, trotz ihrer Haus frauenwürde kindisch verwöhnte Weib, wie alle im Hause sie liebten unv lieben mußten. Vielleicht, wenn Anna weniger oberflächlich gewesen wäre, wenn sie das Wesen ihrer Stiefschwester verstanden und deren Zuneigung erwidert hätte, vielleicht daß dies daS Auf keimen der Bitterkeit und Verdrossenheit in Magdas Herzen verhütet hätte. Aber Anna hatte schon mit 19 Jahren geheiratet, es fand sich also wenig Ge legenheit zur vertrauten Aussprache. Und über dies, wie hätte dies verwöhnte Schoßkind des Glücks die Gefühle ihrer Schwester verstehen können? Auch jetzt fiel es Magda nicht ein, sich der an deren anzuvertrauen, obgleich ihr Herz nach einer Aussprache lechzte, obgleich sie Jahre ihres Lebens dafür gegeben hätte, in diesem Moment eine ein zige Freundin zu besitzen, an de'-en Brust sie sich hätte äuSweinen können. Nie war ihr das Gefühl der Verlassenheit so klar zum Bewußtsein ceommen, als an diesem Tage, wo sich so viele um sie drängten, ihr dis Hände zu schütteln und ihr Glück zu wünschen. So viele Bekannte und nicht einen einzigen Freund! Mechanisch streichelte sie die Hände Annas, welche sie neckisch umschlungen hatte, und der Klang ihrer Stimme schlug an ihr Ohr. ohne daß der Inhalt der Rede ihr zum Bewußts-o kam, denn ihre Gedanken weilten weit weg. Sie kam erst wieder in Vie Gegen wart zurück, als Anna aufsprang und mit munte rem Lachen hinter den grünen Blättern verschwand, während Hartung, welcher eingetreten war, ihren Platz einnahm. Hartung war betrunken. DaS war sonst nicht seine Gewohnheit, in diesem Punkte war er gewöhnlich sehr müßig. Aber heute hatte er wohl nicht anders können. Jeder der Herren hatte mit dem jumen Ehe mann anstoßen wollen, und er mußte höflichkeitshalber Bescheid tun. Ucbcrdies waren die Weine, welche im ...-«.nomm^r kredenzt werden, un? gewohnt,. . - Fortsetzung sok-H «ins, eheni M«N! WUk! aus« Ferst schlu mach Laß Er l sefur pcwe Hurst wurt r° und L«r (zlrk Sim hiesij Dree Man eine deifu wurt gösse Hänt lich -enr Stil, ver»»grün. 8 Bürgerliche, 8 Linkoparlclsn Eraudors. 2 Bürgerlich«, 2 SPD., 4 Komm. * Beierfeld. 7 (8) Bürgerlich«, 6 (4) Linksparteien. Grünstädttl. 6 Bürgerliche, 1 SPD., 5 Komm. Pöhla, v Bürgerlich«, 4 SPD» 4 Komm. O Raschau, ö Bürg«rlich«, 2 SPD» 0 Komm. Mittweiöa-Marftrabach. ö Bürgerlich«, 4 Komm., 2 SPD. Grünhain. 4 Bürgerliche, 2 Beamt«, 1 Hausbesitzer, 2 SPD» 4 Komm. O Rann». Bereinigte Linksparteien 4 (8), Landwirtschaft S (4) Sitze. O Beuth«. Landwirtschaft 8, Hausbesitzer 2, S, P. D. 2 Ätze. woe den« lich« dun, für der ermi ten tertc Derr und alle! H«l rang teil, (mit zieh» Wort Lösche wir Lie 1 zu le gier» oerei und s-n z Eta nerpi uns > sein i Lrine gehe. «im lich lan läß! Leu wlckli daß Konz eine Grun im A nicht richte wirk« politi Kri kris halb bild und « zahllc bildoi Hoffe' Die 'S Ernst der Z läßt, in ih> die S kämpf Poli schla wovi hört zeiw kam Poli saun mit half, Asti wur lich * Der neue sächsische Zusttzminist», frühere Neichoamvalt Bän- gor führte bei L:r Uoberuahme seines Amtes in seiner Ansprache an Len B-amtenkörper tes Ministeriums folge'Le» aus: Das Bertram» zur Nechtrpflege müsse durch strenges Festhal!«» an dem selbstvcr- stänLlichcn LrunLsatz einer Lurch Strömungen von rechts oder links nicht im mindesten beeinflußten Rechtsprechung ««festigt werden. Pnttstpoü ik habe in d:r Justizverwaltung W-rbaupt au« allem, rvas mit Amt und Dienst Zusammenhänge, gänzlich ausznschriLen. Auf absolut korrektes Vorhalten bei allen Amtshandlungen werde mit Nachdruck hingewwk! wevden, wo sich Lies wider Erwarten als nötig erweisen sollte. Don neueitlichen Neformbestrobungcn, insbe- sonLere nach ter N'chüing einer Drsch'cunigung, Vereinfachung und Verbilligung Ler Nechtsgewährung, sowie einer möglichst vvilkom- wn cn Einstellung der Rechtspflege auf «in gesundes Volksbowußtsein und auf for entwickelt« wirtschaftlich« und politisch« Auffassungen werde Förderung zuteil werLen. * MMer-Lelpzig W'r'sckMsmIuifler? Nach einer Meldung -es „Vorwärts* soll Ler sozialdemokratische LandtagsabgeoiLnete Mül- ler-Lcipzi« am Montag zum W irtschafts m ini ster ernannt werden. Von den Dresdner zuständigen Stellen wird mi'getcilt. daß Lie Ernennung noch kcinee-wcgs fest stech.'. Falls Müller ablehnt, dürfte man auf Len Abgeordneten Fvanz-Ehrmmtz zurückkommen. * Folgende wahre Geschichte wird Len Dresdn. Nachr. von einem Leser mitgclcilt: Fuhr La vor einiger Zeit ein Dresdner Bürger von Dresden nach Plauen, urL zwar 8. Klasse. Unterweg» kam ihm, als er im Laufgang de» Schnellzugrrag-us stand, der Gedanke, in di« erst- Klasse hineinzusehen, um festzustellen, ob Larin noch Platz sei. Kaum hatte er die Tür nur wenig geöffnet unü den vovgezoa-nen Vorhang gelüste', als ihm plötzlich der Insasse dieses Wteils aufge regt cnigogensprang und sich den n-»gierigen Einblick in jene Tätig keit — er las angestrengt in Ler Zeitung — mit scharfen Worten ver bal. Auf die erstaunte Frage Los Reiserden üritter Klaffe, ob es verbalen sei. in Abteile erster Klaffe hineinzu sahen, wen» aas Abteil nicht als ausdrücklich bestellt bezeichnet sei, bedeutete ihm der erregt« Fay rau st Laß Las »ach den Bestimmungen Les Reichso-rkehrsmini« stsrs vcrbo!«n s i. Der Fahrgast dritter Klaffe H elt Las in einer freie» demokratischen Republik für «ine sonderbare Bestimmung, mußte sich schock; belehren lassen, daß Lem also sei; L-nn fünf Minu ten nachher erschien auf Anzeige Les beleidigten Fahrgast^ erster Klaffe Ler Zugführer, forderte Lem Fahrgast dritter Plass.' d>« Fahr karte ab und erklärt« ihm, er würde sie in Plauen vom Siations- lcitcr »ach Feststellung seiner Personalien wiederbekommen. Der aufgeregt« Fahrgast crst«r Klaff« — es stellte sich heraus, Laß es der ehemalig.' Staatsminister und demokratische Abgeordnete Gün ther war — hatte also den Eingriff in seine Ruhe Lurch eine An zeige beim Zugführer geahndet, unü da der Zugführer Li« Anzeig, Der Alkohol hatte khn nicht schöner und nicht jünger gemacht. Tie fleckige Nöte auf seinen Wangen ließ die fahle Gesichtsfarbe der übrigen Partien mn so schärfer hervortrcten, unterstrich förmlich die ein gefallenen Schläfen und dis trotz aller Kosmetik vor handenen Runzeln an den äußeren Augenlidern und um den Mund. Nie hatte dieser Mann so verlebt und greisenhaft auSgesehen, wie in dieser Stunde, da er, unter dem Einfluß seines Rausches seine sonst korrekte Haltung verlierend, mit zitternden Händen Magda umschlang und an sich zu ziehen versuchte. .Sie wehrte sich. ' - „Nein, laß mich, Karl/' Er lachte heiser nnd zynisch. „Hab' dich nicht so, Schatz. Jetzt gehörst du ja doch mir." „Er nimmt Besitz von dem, was er steh erkauft hat," ful,r es ihr durch den Sinn. Ihr ganzes Selbst gefühl, ihr ganzer Stolz empörten fick gegen diesen Vorgang. UebsrdieS empfand sie angesichts dieses vor Leidenschaft verzerrten Greisenantlitzes, dessen wein- dunstiger Atem ihr ins Gesicht schlug, einen unüber windlichen Ekel. Mit rascher Bewegung machte sie sich frei und stieß ihn zurück. Aber dieser Widerstand reizte ihn nur zur Wie derholung seines Angriffs. Stumm rangen sie mitein ander, sie, um ihn fernzuhaltsn, er, sie zu pmschlingen, an sich zu ziehen und zu küjsen. Keiner bemerkte, daß in der Tür eins schlanke Gestalt auftauchte, die angesichts der beiden Ringenden auf der Schwelle stehen blieb und mit haßerfüllten Blicken Hartung maß. Jetzt spannten sich die Sehnen Les jungen Man nes, seine Finger schlossen und öffneten sich krampf haft, und mit zm?i raschen Schritten stand er neben dem Brautpaar, die Arme weit ausgestrrckt, als wolle er die beiden ausrinandrrreißen, als wolle er Hartung umklammern und erwürgen. Plötzlich stieß Hartung einen kauten Schrei ans, seine Arme lösten sich und er sank zurück. Im ersten Augenblick fühlte Magda nichts anderes, als daß ste frei sei, dachte sie an nichts anderes, als daß eine Pause im. Kampf eingetreten sei, daß sie vorläufig dir ekle Umarmung aogewshrt hatte. Ein Blick des Tankes flog zu drm Manne hinübrr, welcher sie durch .sein Tazwischcntreten bsfreit hatte. ES war jener junge Kellner, der an drr Tafel den Unwillen der Majorin erregt hatte. Im nächsten Augenblick Hahr abrr auch sir mit einem Schrei in die Höhe. War das eine Täuschung ihrer erregten Phantasie oder floß wirklich Blut, HKle-, rotes Blut vom Halse Har tungs herab übrr den Kragen und dir Hemdbrust, ein breiter, roter Bach, der sich zuletzt in Lem roten Plüsch? übrrzug verlor, wie ein Strom im Mcere. Der doppelte Schrei hatte die Gesellschaft auf, geschreckt. In wenigen Augenblicken war dos Zimmer mit Leuten angeftillt, die ratlos und verwirrt die Szrne betrachtetem - - -- -
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