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Erzgebirgischer Volksfreund : 12.12.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192412122
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19241212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19241212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1924
- Monat1924-12
- Tag1924-12-12
- Monat1924-12
- Jahr1924
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 12.12.1924
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Hm Herabsetzung Ler Gehälter solle nicht stattfinden. Die Vorlage wird angenommen. Ueber den Gesetzentwurf über die Aufwertung von Gebäudeschädenveraütungen der Landeobrandver- sicherungsanstalt berichtet Abg. Dr. Eckardt (Dntl.) und beklagt es, daß von der zugelassenen Zusatzverstcherung zu wenig Gebrauch gemacht worden sei. Jetzt erheb« die Anstalt Teuerungszuschläge, wodurch die Zusatzversicherung Überflüssig ist. Das Gesetz über die Aufwertung findet Annahme. Das mitverhandelte Gesetz über die Aushebung der Zusatzversiche- xung Lei der Gebüudeabteilung geht an den Rechtsausschuß. Es folgt die Beratung des Entwurfes eines 2 agdge - s * b Abg. Fellisch (Soz.): Der vorliegende' Entwurf stellt einen nicht unwesentlichen Fortschritt im Geiste der neuen Zeit dar. Leider werde es nicht versucht, die Zerrissenheit der Jagd bezirke abzuändern. Die kleinen Bezirke können nicht wirt schaftlich besagt werden. Die Negierung schlage eine Fläche von 150 Hektar für einen Jagdbezirk vor. Die Derzipfelung der Jagdbezirke sei heute katastrophal. Wir werden uns dar- Uber noch im Ausschuß zu unterhalten haben. (Abg. Lieberasch (Komm.) ruft: Vergessen Sie die Kammerjäger nicht!) Die Kammerjäger haben wahrscheinlich in Ihrer Fraktion genug zu tun. (Heiterkeit.) Die Enklaven müßten durch die Verwaltung«. Lehörde beseitigt werden können. Weiter fehlt eine Strafbe- jtimmung für schwarz« Pachtsummen. Mg. Meinel-Tannenberg (D. Vpt.): Auch seine Fraktion erblicke in dem Entwurf einen Fortschritt. Abg. Dr. Weigel (Dem.) trägt einzeln« Sonderwünsche vor. Auch der Vogelschutz sollte in das Gesetz einbezogen werden. Abg. Pagen stech er (Dntl.) behält sich Abänderungs- anträge für den Ausschuß vor. Besonders trat Redner für einen ausreichenden Schutz für Wildschäden ein. Abg. Siewert (Kom.) spricht sich gegen den Entwurf aus, durch den die alte Auffassung bestehen bleiben soll, daß die Ausübung des Iagdrechtes ein Privilegium der besitzen den Klassen sei. Der Arbeiter werde nicht die Möglichkeit haben, zu jagen. Die Jagd müsse Eigentum des ganzen Volkes sein. Seine Freunde würden gegen das Gesetz stimmen. Das Jagdgesetz geht an den Rechtsausschuß, während das mitverhandelte Gesetz, betr. die Schonzeit des Hoch- und Reh- wildes, in Schlußberatung Annahme findet. Dann kommt zur Beratung die Vorlage über eine Unterstützung der Rentner der Altersrenten, bank. Finanzminister Dr. Reinhold begründet die Vorlage. Es handelt sich nur um eine Aufwertung aus sozialen Grün- Len. In Betracht kämen 6000 Rentner, die in der Mehrzahl Len höheren Lebensaltern angehörten. Er Littet um baldige Annahme der Vorlage, damit die Notleidenden ihr noch vor Weihnachten teilhastig würden. Abg. Dr. H ii b s ch m ann (D. Vpt.) ist mit der Auswer tung der Renten bis 50 Mk. einverstanden, nur müsse auch bei Len größeren Renten eine höhere Aufwertung erfolgen. Mg. Börner (Dntl.): Hier handle es sich nicht um ein« Wohltat, sondern um «in wohlerworbenes Recht. Vielleicht wäre es trotz Les Widerspruchs der Kommunisten und Linksfozialisten, Lie Vorlage in Schlußberatung zu verab schieden, Loch möglich, den Rentenberechtigten vor Weih nachten noch «inen Vorschuß zu geben. Abg. Renner (Komm.): Di« Vorlage sei «ine Ver höhnung Ler Rentner. Er beantrage, unbeschadet einer ander- welligen Regelung, eine unverbindliche Summe sofort an di« bedürftigen Rentner auszuzahlen. Finanzminister D r. Reinhold: Der koinmunistische Antrag bedeute nur, daß das sanktioniert werde, was Li« Regierung bereits getan habe. Eie habe nämlich in den dringendsten Fällen bereits Unterstützungen gewährt. Mit der sozialen Fürsorge hat die Altersrenten bank nichts zu tun. In 1507 Fällen betrage die Versicherung unter 50 Mark. Es trete also hier eine Aufwertung von 100 Prozent «in. Abg. Siegert (Dntl.): Die Erhöhung der Renten Ler über 50 Mark hinaus Versicherten sei ganz ungenügend, die Altersrentncr wollten keine Unterstützung, sondern ver langten ihr Recht. Finanzminister Dr. Reinhold: Die sächsische Regie rung sei die erste, Lie eine sofortige Aufwertung Ler Renten vornehme. Nur Lie sehr hohen Renten sollten mit 10 Prozent aufgewertet werden. Abg. Niethammer (Dtfch. Vpt.) stellt Angriffen von kommunistischer Seite gegenüber fest, daß ihm nichts ferner liege, als sich au den Spargeldern feiner Arbeiter zu bereichern. Er habe aus eigenem Antrieb Lie Spargelder der Arbeiter auf 50 Prozent aufgewertet. Als Redner Len Kommunisten sagt, sie hätten sich Lurch ihr« Angriffe in unparlamentarischer Form vor Len Arbeitern nur blamiert, fangen die Kommunisten zu lärmen an. Die Vorlage wird an keinen Ausschuß verwiesen, sondern kommt in einer der nächsten Sitzungen wieder auf die Tages ordnung. Den nächsten Derhandlungsgegenstand bildet der kommu nistische Antrag auf „Besserung des Erwerbslo Ae«es aus aller Well s«nelendH und kn Verbindung damit der Antrag Hoff- manns (Dnatl.) auf Rückzahlung der Summen, di« unter dem Druck der Erwerbslosen berettgestellt werden mußten. Abg. Lieberasch (Komm.) hält wieder ein« seiner be kannten Agitationsreden. Nach einstündiger Rede des Abg. Lieberasch äußert sich namens der Regierung Oberregierungsrat Zschucke zu dem Antrag. Die Regierung werde einzelnen Forderungen, soweit sie nicht bereits erfüllt seien, nachgehen, lehne es aber ab, die- jenigen Forderungen zu vertreten, die gegen die Reichsbe- stimmung verstoßen. Abg. Voigt bemerkt, daß der Antrag derselbe sei, der bereits im Reichstag behandelt wurde. Der Antrag geht schließlich an den Haushaltungsausschuß. Nächst« Sitzung Donnerstag, den 11. Dezember. I Oerlliche Angelegenheiten. Aue, 11. Dez. Das Erstickungsunglück in Ler Arrestzelle im Stadthaus in der dtacht zum Sonntag, dem Ler Werkmeister Michel zum Opfer fiel, hat noch ein« zweite Person in schwere Gefahr gebracht. Durch Len Licken Qualm nämlich, der sich beim Brand Ler beiden Stroh sacke entwickelte, erlitt einer der in Arrestzellen untergrbrachien Obdachlosen ein« so schwere Rauchvergiftung, Laß der Mann im Krankenhaus un lergebracht werden mußte, wo er sich noch jetzt befindet. Es war höchste Zeit, Laß er aus der Zelle befielt wurde, La auch er sonst zweifellos dem erstickenden Qualm zum Opfer gefallen wäre. Aue, 11. Dez. Am Freitag, Len 12. Dezember, zahlt die GLterkasse an di« Ruhe- und Wartegeldempfänger sowie an die Hinterbliebenen den Nest der Dezembevbezüge. Schneeberg, 11. Dez. Bei der Reichstagswahl lief ein« Postkarte folgenden Inhalts im Wahlburcau zur Post ein: Da ich mich nicht verstehen kann, wen ich wählen soll, so wähle ich diejenige Partei, di« zum Austrag Ler Sach« di« meisten Stinrmen hat. Schwarzenberg, 11. Dez. Der Verein für Volks bildung unternimmt Sonnabend, den 13. Dez., 3)4 Uhr, ein« Besichtigung der Porzellanfabrik in Sachsenfeld. Auch Nicht-Mitglieder sind willkommen. Schwarzenberg, 11. Dez. Ein schon seit längerer Zeit vom Landgericht Freiberg wogen Aufruhrs und Landfriedensbvuchs gesuchter Bauarbeiter R wurde in vergangener Nacht von der hiesigen Polizei aufgegriffen und heute Leni Amtsgericht zu- geführt. Lauter, 11. Dez. Di« diesjährige Viehzählung hatte fol gendes Ergebnis: 117 Pferde, 392 Stück Rindvieh (darunter 196 Milchkühe) 26 Schaf«, 325 Ziegen (darunter 314 milch- gebende), 157 Schwein« und 3872 Stück Federvieh (Gänse, Enten und Hühner). Es ist «ine erfreuliche Zunahme Ler Tier- bestände gegenüber Len beiden Vorjahren zu verzeichnen. Beierfeld, 11. Dez. Dein kaufmännischen Angestellten Albin Fischer, Lem Kaufmann Hermann Junghanns, dom Kaus- mann Alfred Junghanns und Lem Hufschmisdemeister Arno Schmidt wurde die Deutschs Ehrendenkmünze des Weltkrieges mit Kampfabzoichen verliehen. — Generalfeldmarschall Mackensen Ehrensenator. Rektor und Senat Ler Universität Greifswald haben beschlossen, Generalfeldmarschall v. Mackensen zum Ehren sen atvr Ler Ilniveüsität Greifswald zu ernennen. Di« gleiche Ehrung widerfuhr dem Admiral v. Schröder, Lem ,Löwen von Flandern". — Nebel in London. Seit 24 Stunden herrscht in London und ganz SüdenglanL ein so starker Nebel, wie man seit Jahren nicht erlebt hat. In den gestrigen Mittagsstunden war es unmöglich, auch nur zehn Schritte weit zu sehen. Die meisten Privat-automobil« sind von den Straßen verschwunden und 13 000 Anioomnibusse haben den Verkehr eingestellt. Tausende von Arbeitern und Angestellten konnten ihr« Arbeits stätte nicht rechtzeitig erreichen. — Zugzusammsnstoh. Bei Elermond-Ferrand (Frank reich) stießen ein Personenzug und ein Güterzug zusammen. Zwei Passagiere wurden getötet, 10 verletzt. — Ein großer Kinobrand brach in dem Lichtspielhaus „Stern" der Vereinigten Lichtspiele in Berlin-Neukölln aus. Während das Kino völlig niederbrannte, gelang es, di« an grenzenden Gebäude zu schützen. Personen sind nicht zu Schaden gekommen. — Wieder eins Autofalle. Dienstag abend wurde zwi schen Genthin und Ncubensdorf in verbrecherischer Absicht ein Drahtseil über die Chaussee gespannt, wodurch ein Auto mobilbesitzer aus Genthin der mit seinem Wagen die Stelle passierte, leicht verletzt wurde. Es handelt sich augenscheinlich um dieselben Täter, die kürzlich zwischen Burg und Genthin ähnliche Anschläge versuchten. * — Frau Raffke will auf dem Vahnhof jemanden abholen und verlangt am Fahrkartenschalter: „Ditte eine Bahnsteig karte erster Klasse!" Letzte Drahtnachrichten Zum Rücktritt de« Retch-kabinett«. Berlin, 11. Dez. Zu de« gestrigen Beschluß de» Reiche kablnett«, alsbald zurückzutreten, bemerken die Blätter, daß der Reichskanzler voraussichtlich noch tm Lause de- heutiat» Tages Gelegenhett «ehmeu werde, mit dem Reichspräsident«» über den Beschluß Rücksprache zu nehmen. Die weiteren Aeutze» rungen der Blätter zur Lage lassen den Schluß zu, da» gegenwärtig die Bürgerbl-ckregierung mit Gin- schluß der Deutschnationalen größere Aussicht auf Verwirklichung hat als die Große Koalition. Als Kanzler dee Bürgerblock-Regierung wirb von mehreren Blätter» Dr. Stresemann genannt. Die „Germania" schreibt zu der Kanzlerfrage, es ist nicht gut möglich, daß ei» Kabinett mit deutschnationaler und volksparteMcher Mehrheit unter Zen. trumsführung stehe« kann. Glaubt -r. Stresemann, mit de« Rechtsblock die von ihm bisher betriebene Politik «etter ver. folgen zu können, so wäre es besser, er übernähme selbst die Führung. Ueber die Haltung de» Zentrum» zur Regierung überhaupt sagt das Blatt, da» Verhalten de« Zentrum» zu dieser Regieruug sei und bleibe dadurch bestimmt, ob sich di« künftige Politik aus der alle» Linie bewegen wird. V Berlin, 11. Dez. Im Vorstand Ler Deutschen Volkspartei, >Ler sich gestern mit Ler politischen Lag« befchäfigte, ging den Blättern zufolge Li« übereinstimmend« Meinung dahin, daß Lie Deutsche Dolkspartei sowohl im Reiche wie in Preußen di« Destrsbungen wieder aufnehmen wolle, die auf «ine Evwsite» rung der Reichsvegierung Lurch Hereinziehung der Deutsch- nationalen abztelen. Leipzig, 11. Dez. Reichsgerichtsrat Döhn, stellv. Vor sitzender dos Staatsgerichtshofes, ist heut« morgen an Herzschlag gestorben. London, 11. Dez. „Daily Telegraph" meldet aus New» york, eine Gruppe von wohlhabenden amerikanischen Kauf leuten Habs beschlossen, in Verhandlungen cinzutreten mit dem Zweck, in DeutschlanL gebaut« Luftschiffe zu er werben, welche für den transatlantischen Handelsverkehr geeignet seien. Dem stehe zwar Lie Len Luftschiffbau betreffend« Bestimmung Les Versailler Vertrages entgegen, aber man glaube, daß die Zeit gekommen sei, sie abzuändern. Di« cm Lem Plan interessierten Personen haben Schritte unternom men, um die Unterstützung des Staatsdepartements zu erlangen. MMerungsaussichlen mitgeteilt von der Sächsischen Landcswettcrwarte für de» 11- Dezember nachmittags bl» 12. Dezember »Mag». Heiter, zeitweise wolkig infolge NebslbilLnng, verbrsl tet Nebel, besonders am Morgen. Temperatur tagsüber we nige Grade über Gefrierpunkt. Nachtfröste; Gebirge sowie Flachland etwa minus 5 Grad. Schwache bis mäßige östlich« bis südöstliche Winde. Verantwortlich für die Schriftleitung: Friedrich Menzner, sä» den Anzeigenteil: Heinrich Seibert, Rotationsdruck und Verlag: L. M. Gärtner, sämtliche In Aue, Erzgeb. Die heutige Nummer umfaßt 10 Seiten. Der heutigen Auslage liegt ein Prospekt von H. Thümmler» Verlag, Chemnitz, bei, in dem gut« und" billige Weihnachtsbüchcr, besonders auch Erzgebirgsliteratur, an geboten werden. Wir empfehlen die Beilage dem Interesse unser« Leser. Mr Gs ZtoHsnbäcLerer . , „ ^Veirvmnvbl, kein, 70h» ^nsmablunZ, mit ^NLloväsvoi^ou 5 pkä. 100 ?k. prima Xusruxmvkl „?IanF«-I)joment" ö-1'kä.-Ltottbeute1145 ?k. 2Iuebvr, Zsmsblen 3 ?kä. 95 ?k. 8uI1nuiueu Lkä. 75 ?k. lioriatben . ?kä. 75 ?k. 6ern8polte Ikokosvuü . , , , Lkä. 75 blauSol-Lrsatr, dittor, Zebackts .-Iprikossnüsrvo < . , , ?kä. 120 ?k. blnnklsla, sW ?kä. 195 pk. Alnaäeln, bitter ?kcl. 195 ?k. Laz r. Sekmoirmarxarivo, prima . , . . ?kä. 90 krisobs ^ekelmerAerino . . kkä.-V7ürksl 63 ?k. voeoskett „Kunvrol" ...... Pkä.-Taksl 73 LI. 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