Sächsische Elbzeitung : 01.03.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-03-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-187103017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18710301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18710301
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1871
- Monat1871-03
- Tag1871-03-01
- Monat1871-03
- Jahr1871
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- Sächsische Elbzeitung : 01.03.1871
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ÄilhlWe Elbzeilung. Amts- Uttd Anzeigeblatt für das Königs. Gerichtsamt und den Stadtrath zn Schandau und den Stadtgemeinderath zu Hohnstein. Die „Sächsische Elb-Zeitung" erscheint Mittwoch und Sonnabend und ist durch alle Pofianfialtcn, sowie durch die Erpedtlion dieses Blatte» stir IN Ngr. viertes, jährlich zu beziehen. — Inserate sitr da» Mittwochsblatt werden bis Dienstag früh !> tlhr, fiir das SonnabendSblaii lvätrgenS bis Freitag früh !> Uhr er- beten z später eingehende Inserate können erst in der darauf folgcndkN Nummer Aufnabmc finden. — Auswärts weiden Inserate silr die Elbzeitnng angenommen In Hohn stein bei Hrn. Hesse, in Dresden in den Annoncen.Bureaur der Herren W. Saalbach nnd M. Nnschplcr, nnd Haascnstkin L Bögler II. H. 8n gier in Leipzig. 17. Schandau, Mittwoch, den 1. März 1871. Die Wsihlcil zum ersten deutschen Reichstag, veranlasse» die osficiellc preussische „Prov.-Corr." zu folgendem Mahnruf: Am 3. März soll daö gc> sammle deutsche Volk von Memel bis an den Bo densee, von den Gestaden der Nordsee bis an die Alpen zum ersten Male eine gemeinschaftliche Ver tretung zum deutschen Reichstage wählen. Es ist die erste und zugleich die höchste Errungenschaft un serer glorreichen Erhebung, dass die deutsche Nation, wie sie mit einigem Sinn und Geist in den gewalti gen Kampf eintrat, nunmehr mit gesicherter politi scher Einigung alö ein fest verbundenes Staatswesen aus dem Kampfe hcrvorgcht. Diese« geistige Ver- mächiniß der jetzigen großen Zeit zu wahren und zn pssegtli, da« wird da« Streben aller wahrhaften deutschen Patrioten sein — und in solchem Sinn wird unser Volk vor Allem auch an die ersten Ncichü- tag«wahlcn schreiten. Der Geist der Einheit und der Einigkeit, der Versöhnung und de« inneren Frieden« war cs, dem wir Deutschland« wunderbare Auferstehung und Neu- gcstaltung zn danken halten: möge derselbe Geist da« deutsche Volk an die Wahlurne geleiten, damit der erste deutsche Reichstag da« Werk de« Friedens vollauf bestätige und zur allseitigen Erfüllung bringe. Nicht im Kampf der politischen Parteien, nicht durch Willkür und Gewalt, — sondern durch freudi ge« Entgegenkommen und unter allseitiger Achtung der geschichtlich begründeten Unterschiede und Eigen- thümlichkeiien ist da« einige Deutschland erstanden; jeder ächte Patriot wird jetzt dazu Mitwirken, dass die aus solchem Grunde ungebahnte Entwicklung des Reiche« nicht wieder durch da« Vordrängcn neuen Parte,kämpfe« beeinträchtigt werde. Feste« Ver trauen und wahre Gemeinschaft unter allen deutschen Stämmen, welche jetzt ein einige« Band umfasst, — feste« Vertrauen zu den Fürsten und Staals männern, welche in erhebender Uebereinstimmung mit dem Vollögeistc die jetzige Grosse de« Vaterlandes herbeigcführt haben, da« wird hoffentlich der Grund lon der Bollsstimmung bei den Wahlen sein. ES be darf kaum eine« Hinweises darauf, wie sehr die Män ner, welchen die Teilung de« neuen denlschcn Reichs zunächst anvcrlraul ist, ein Anrrchl auf da« volle hingehende Verwalten de« Volke« erworben haben. Deutschland weiß, unter welchen Schwierigkeiten und Kämpfen unscrc Negierung einst den Grund zu der Politik gelegt hat, welche un« von Stufe zu Stufe zur immer glänzenderen Erfüllung de« alten Seh. ncnö der deutschen Herzen geführt hat, — welcher Festigkeit, Ausdauer und Umsicht c« bedurfte, um .zunächst zur Gründung des norddeutschen Bundes, gleichzeitig aber jur Anknüpfung hoffnungSvollcr Bande mit den süddeutschen Staaten zu gelangen, — wie alsdann die sorgsame, schonende Pflege dieser Beziehungen Seiten« unserer Bundesregierung, gegen über dem ungeduldigen Drängen der Parteien, vor- nehmlich dazu beigelragcn Hal, den freudigen, rück- haltlosen Aufschwung nationaler Gemeinschaft in ganz Deutschland im vorige» Sommer zu ermöglichen. Wie sollte» nicht die Wahlen de« deutschen Volles zum Reichstage vor Allem von dem Wunsche gelei tet werden, dass die Volksvertretung in vertrauens voller inniger Gemeinschaft mit dieser Negierung die Geschicke Deutschland« auf dem Vertrags- und ver fassungsmäßig gelegten Grunde weiter segensreich gcsialtcn helfe? Wein e« Ernst ist mit der patrioti- schcn Freude über die großartige, herrliche Enwickcl- ung, welcher unser Vaterland entgegengeführt ist, der wird am 3. März seine Gesinnung mit der That bekunden, und durch Abgabe seiner Stimme an der Wahlurne mit dahin wirken, dass Männer in den Reichstag gewählt werden, deren politischer Cha- ralicr und bisherige Stellung zur Negierung Bürg- schäft dafür geben, daß sie unserem glorreichen Kai ser und seinem bewähncn Kanzler au« voller Ucber- zeugnng und mit aufrichtiger Hingebung helfe» wol len, die einheitliche Kraft und die Wohlfahrt deö deutschen Reiches im Geiste de« Frieden« und wah rer Einigkeit immer wirksamer zu entwickeln. Tages,qcschichtl'. Sechsen. Schandau. Nachdem Montag, am 26. d. Mon., die erste Knude von der Unter zeichnung der Frieden« - Präliminarien in Versailles hier cingegangen war, begann unter Böllcrgedrön sofort ein l stündiges volles Glockengeläut und Beflaggung der Stadt. Um 2 Uhr bildeten sämmtlichc Schuttinder mit ih re» Lehrern ein Zng vom Schulplatze anS nach dem Markie, welchem sich der Herr Localschulinspector anschloß. Dort angelommen, deutele Herr I'. Schult heis in einigen Worten den Zweck dieses Umzuges an, worauf die ganze Kinderschaar in da« Lied ein. stimmte: „Nun danket Alle Gott re." Während sich der Zug nun nach der Zauke in Bewegung setzen wollte, ertönte au« der l. Etage de« ForsthausholclS ein Hoch auf Deutschland. An der Scbnitzcr Straße angckomincn, wurden wieder einige andre Verse gesungen, worauf sich der Zug durch die Zau- kenstraßc zurück, durch die Obergaffe nach der Badc- wiese wendete, um auf dem Platze vor dem „hohen Hause" nochmal« einige Verse anzustimmcn. Hie rauf schlug die junge Sängerschaar den Rückweg durch die Badergaffe'nach dem Schulplatzc ein. Die auf allen Plätzen und Straßen versammelten Zu schauer und die au« allen Häusern strahlenden Ge sichter bekundeten das Wohlgefallen, welche« man an diesem Kindcrzuge hatte, 'ihnen aber selbst wird derselbe lebenslang unvergesslich bleiben. — — AIS Wahlcandibat de« 8. Wahlkreises ist Hr. Advocat Epsoldt in Pirna ausgestellt worden. ES ist nun wohl zu erwartcn, daß jeder Wähler srincr Pflicht nachkvmmi und den Wahlzelle! am Freilag, de» 3. März, an wclchem Tage die Wahl stattfin- del, abgicbl; das Local ist von Vormittag IO bi« Abend« 6 Uhr geöffnet. Besondere Stimmzettel wer de» diesmal nicht Hern,»geschickt, weshalb ein gewöhn liche« Blatt Papier dazu verwendet werben kann. — Nachdem der Tclegraphcnbrahl über die Elbe, welcher durch bei, Eisgang beschädigt wurde, wieder in Verbindung gebracht worden ist, können im hiesigen Telegraphcnbureau wiederum Depeschen aufgegcbcn werden. — Mit dem heutigen Tage werden die Fahrten der sächsisch-böhmischen Dampfschifffahrt eröffnet. Nähere« hierüber enthält die Bekanntmachung im heutigen Blatte. DrcSdc». Im Interesse de« reifenden Publi kum« die König!. General-Direktion der sächsischen Siaatöbahnen über die Zulässigkeit der „Fahruntcr- brechung ans Zwischenstationen" sind folgende Grund sätze ausgestellt: Die Unterbrechung der Fahrt auf Z vischcnstaiioncn und Haltestellen ist künftig zulässig sowohl bei Tour- als bei TageSbilletS. 2) Es ist eine mehrmalige Unterbrechung der Fahrt gestattet und zwar bei Tourbillet« an dem Tage, an dem bas Billet gelöst wiirdc und an dem darauf folgen den Tage, bei TageSbilletS aber innerhalb der drei tägigen Gültigkeit derselben sowohl auf der Hin- alü auf der Rückreise. 3) Die Unterbrechung der Neisc ist nur unter der Voraussetzung gestattet, daß der betreffende Passagier auf der UnierbrechungS- station unmittelbar nach Verlassen des Zuges von de», diensthabenden Station«- oder Haltestellenbeam- tcii sich die Unterbrechung bescheinigen lässt. 4) Da« Gepäck kann bei Tourbilletü immer nur »ach dein Endpunkt, nie nach einer Zwffchenstauon erpedir, werden. Bei TageSbilletS, auf welche Freigepäck nicht gewährt wird, ist die Gepäckerpedirung nach jeder beliebigen Station gegen Erhebung der volle» Tape zulässig. — Am 27. Februar Nachmittag sind — unbe schadet der nach dem Friedensschlüsse zu erfolgenden nähern Ncpartilion — von den in Frankreich erbeu tete» KriegStrophäen 43 Geschütze und eine große Anzahl Handfeiier- nnd andere Waffen hier cingc- trvffen. Dir Geschütze sollen nächsten« im Zwinger ausgestellt werben. (Unglücks fälle.) Am 12. Februar ist ber Schuhmacher Schirtzolb in Bärcnclausc in seiner Kammer erfroren aufgefunbcn worden. — Am 20. siel der Steinbrecher Leuschke in Struppen in bei, angcschivvllenen Bach u»d ertrank. — Am 20. brann ten in Großhennersdorf bei Herrnhut drei Ge bäude der Bauer» E. H. Krause u. C. T. Dutschke total nieder. — Am 21. wurde in MiltclwcigS- dvrf bei Zittau der Factor I. H. Ullrich au« Obcr- wcigödorf in dem dortigen Dorfbachc ertrunken auf- gefnnden. Prcnfze». Berlin, 26. Februar. Durch kaiserliche Verordnung vom 14 Febr. ist der Zusam mentritt des deutschen Reichstags vom 9. auf den 16. März verschoben. — Die „Z. E." schreibt: ES ist hier vielfach da« Gerücht verbreitet, daß nach beendigtem Kriege zum Andenken an unsre gefallenen tapfer» Krieger eine allgemeine Landestrauer angcorbnct werden solle. Wir sind zwar nicht in der Lage, die Nichtig keit dieser Nachricht verbürgen zu können, haben in- dcß von beachlungSwerther Seile die Bestätigung derselben vernommen. England. London, 25. Februar. Die Kö nigin ha, gestern den Grafen Bernstorff in besonde rer Audienz empfangen und das neue Beglaubig. ungSschrcibcn desselben alö Botschafter de« deutschen Kaiser« cntgegcngenommcn. Italien. Ein bedeutungsvolles Ercigniß hat sich am 18. Febr. in Nom vollzogen. Die Stadt der Päpste sah an diesem Tage die erste Civil-Ehe. Darob natürlich große Entrüstung im clcricale» Lager. Kricgünllchrichtett. Versailles, 26. Februar. (Officiell.) Att die Kaiserin-Königin Augusta: Mil ttefbeweglcm Herzen, mil Dankbarkeit gegen Gottes Gnade, zeige ich Dir an, daß soeben die Friedenspräliminarien unterzcich- net sind. Nun ist noch die Einwilligung der Natio nalversammlung abzuwartcn. Wilhelm. — Die Frieden» < Präliminarien enthalten: Die Abtretung von Elsass außer Belfort und von Deutsch-Lothrin gen einschließlich Metz; eine Conlribnlion von 5 Mil liarden wird in drei Jahren bezahlt und so lange bleiben Theile Frankreichs außerhalb der neuen Gren zen besetzt. Brüssel, 27. Februar. Die Unterzeichnung der Fricdenö-Präliminarien Hal gestern Nachmittag zwi schen 5 und 6 Uhr stattgcfundcn. — Elsass und Deutsch-Lothringen mit Metz gehl in deutsche,, Be sitz über, während Belfort Frankreich zurnckgegeben wird. Die KriegSkostcn-Entschädigung von 5 Mil liarden Franco wird innerhalb 3 Jahre» abgetragen, während welcher Zeit französische Festungen und Äebietolheile von deutsche» Truppen occupirt bleiben. Da der Waffcnsttllstanb in der verflossenen Nacht um 12 Uhr abgclaufen ist und die Ratification der gestern unterzeichnete» Friedens-Prälimi»arien von Seiten der Nationalversammlung in Bordeaur Vor behalte» werbe» mußte, so ist gleichzeitig mit der Unterzeichnung der Friedens-Präliminarien die Ver längerung des Waffenflislstimdcö bis z,lm 6. März
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