Allgemeines Journal der Uhrmacherkunst

Allgemeines Journal der Uhrmacherkunst. Organ des Central-Verbandes der Deutschen Uhrmacher. Nr - Halle, den 1. März 1899. 24. Jahrgang. Alle Verbandsangelegenheiten betreffende Mitteilungen sind an den Vorsitzenden des Central-Verbandes Kollegen Chr. Lauxmann in Stuttgart, Canzleistrasse 14, zu richten. Alle für die ^Pedition ^«“mten Geld-, Brief- und Inseratensendungen, ferner Abonnementsbestellungen sind stets zu adressieren au die Expedition des „Allgemeinen Journals der Chrmacherkunst“, Wilhelm Knapp in Halle a. S. zü^nder^^ Gutachten des Vereins Stuttgart. - Schlagwerk für Turmuhren. - Die Verwandschaft einiger Hemmungen zu einander (Schluss). - Briefwechsel. - Uhrmacher-Innung Magdeburg. - Vereinsnachrichten. - Verschiedenes. - Frage- und Antwortkasten. - Anzeigen. Verein d f“ Wans , ch haben, dem Central-Verbände zuzugehören und an deren Wohnort ein toSttb*taiX äUimiul “ "' 1 ' 11 MleSen Chr - 1,^-n-Statts.rt w.nden, welcher C entr al-Ve r b and. Eingegangen sind die Beiträge des Vereins Halberstadt mit Mk. 11, Dessau Mk. 11, Waldenburg i. Schl. Mk 19 Innuno- Königsberg i. Pr. Mk. 23. ° • ^ 8r Ve . rem Potsdam hat an Stelle des geschätzten vieljährigen Vorsitzenden, Koil. Steinert, der wegen hohen Alters eine Wiederwahl ablehnte, den Herrn Koll. Hempel zum Vorsitzenden gewählt. Wir hoffen, dass der liebe Koll. Steinert noch lange dem Verein Potsdam als Alterspräsident zugehören möchte und begrüssen seinen Nachfolger von Herzen. .... Die Innun g Bremen hat einen ähnlichen Erfolg zu verzeichnen, wie in letzter Nummer vom Verein Halberstadt gemeldet wurde Wir verweisen auf die diesbezüglichen Vereinsnachrichten in dieser Nummer. Wenn in Halberstadt auf Grund der §§42a und 56 ein Erfolg erzielt wurde, so hat die Innung Bremen in Anwendung des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb gleicherweise em Resultat erzielt, das unseren Vereinen vorbildlich sein darf. Wir haben deshalb auch die Hälfte der Kosten des Verfahrens auf die Verbandskasse übernommen, überzeugt davon, dass nur vereinte Kraft diesen Auswüchsen im Geschäft entgegenzutreten vermag, deshalb auch vereinte Mittel hierfür verwendet werden müssen. r r Laut der uns bei Schluss dieses gewordenen Nachricht ist die Gerichtsverhandlung des Vereins München contra Pfeffer (alias „Erste Schweizer Uhrmacherei“) auf den 13. März vertagt worden. ix • ™ Wir ® rSuchon deshalb unsere Vereine, soweit sie es noch nicht gethan, ihre Gutachten in den nächsten Tagen an den Verein München, Schriftführer Koll. Pr. Testorf, einzusenden; an anderer Stelle dieser Nummer veröffentlichen wir das des Vereins Stuttgart, um einen Anhaltspunkt der herrschenden Ansicht in dieser Frage zu geben. Ein eingehendes Gutachten des Ver- banasvorstandes ist schon im Novembor v. J. abgogoben worden. Der im vorigen Herbst gegründete badische Landesverband versendet ein Rundschreiben, das wir unter Vereinsnachrichten zur Kenntnis aller badischen Kollegen bringen; aber auch für die sonst im Reiche vereinigten oder sieh zu vereinigen wünschenden Kollegen darf der Aufruf von Interesse sein, namentlich die Stelle des persönlichen Werbens ist voller Beachtung wert. Der Vorsitzende des Vereins Mecklenburg-Strelitz richtet einige Fragen an uns, die wir unter Briefwechsel, auf den wir hinweisen, beantworten. , S ? 1USS ’ mSerer vorstehenden Kundgebung erhalten wir von Koll. Devin-Karlsruhe noch die erfreuliche Nachricht dass am 22. Februar ein Besuch der Karlsruher Kollegen in Heidelberg dazu geführt hat, zwölf Heidelberger Kollegen die er schienen waren zu einem Verein zusammenzufassen. Der neue Verein tritt dem badischen Landesverband und dadurch dem Lentral-Verband bei. Näheres hierüber folgt in nächster Nummer. Der Vorstand des Central-Verbandes der Deutschen Uhrmacher. Vorsitzender: Ohr. Lauxmann. Tagesfragen. Ueber die Zeit! s ist ein gar merkwürdiger Begriff, kaum fassbar für unsere Sinne in der unendlichen Fülle der Bedeutung. Ein grosses Nichts und doch aufs engste verknüpft mit allem Wesen und Schaffen, dann wieder alles Irdische überragend und in der Zukunft ohne Ende, eine göttliche Eigenschaft. Wie.der Wind, so rauscht die Zeit an uns vorüber, wir können sie nicht halten; das sehnlichste Verlangen vermag nicht ihren Flug zu beschleunigen oder zu mässigen. Mit staunenerregender Genauigkeit werden die grossen natür lichen Zeitabschnitte, der Tag, der Monden und das Jahr voll führt. Diese Genauigkeit in der Zeit bildet einen interessanten Gegensatz von Gottes Werk im Eeiche der Natur zu unserer Bände Werk. Wir wissen, sobald wir mit Centnern rechnen, spielen Decigramme keine Rolle mehr; sobald wir nach Meilen zählen, haben Millimeter nichts mehr zu sagen. Anders im Reiche der Natur, so pünktlich fährt kein Schnellzug ein, als die Erde um sich selbst und ihren Lauf um die Sonne vollendet. Der Begriff „Zeit“ lässt sich schwer definieren, er lässt sich eigentlich nur umschreiben. Der grosse Philosoph Kant ver gleicht Zeit mit Raum, unser Fassungsvermögen ist zu beschränkt, diese beiden Begriffe voll auszudenken, wir verlieren uns in der Unendlichkeit derselben. Die Zeit ist ein grosses Nichts und doch so wertvoll und von grösser Bedeutung, denn für den Menschen bedeutet Zeit Leben, hört der Mensch auf zu leben, dann ist seine Zeit ab gelaufen, es ist deshalb die Lebenszeit ein köstlich Gut, welches jedem Menschen besonders zugemessen ist. Ein Mensch, welcher immer Zeit oder Langeweile hat, ist ein erbärmliches Geschöpf, wer aber neben Arbeitslust und Arbeitskraft noch Zeit hat, ist ein reicher Mann, dann ist Zeit Geld, dann heisst es, Zeit gewonnen, alles gewonnen. Dieser Nummer liegt ein Prospekt der Deutschen Uhrmacherschule Glashütte in Sachsen hei.