Sächsische Elbzeitung : 07.06.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-187106073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18710607
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18710607
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1871
- Monat1871-06
- Tag1871-06-07
- Monat1871-06
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- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 07.06.1871
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KGlihe WMiig. Amts- und Anzeigeblatt für das König!. Gerichrsamt und den Stadtrath zn Schandau nnd den Stadtgemcinderath zn .srohnstein Die „Sächsische Elb-Zeitung" erschein! Mittwoch und Sonnnbcnd und ist durch alle Pofianstalten, sowie durch die «rptdliion diese« «iidriich zu beztehen. - Inserate siir da« M i, ,w ° ch s b,«t, werden bi« Dienst«« früh I» Ilhr, für das S°nnabend«b,ai, sp« esten« b « Frc.^ beten; lpfiter eingehende Inserate können erst In der darauf folgende» Nummer Aufnahme finden. — Auswärt« werden Inserate siir die EI ze t g ä . . stein bet Hrn. Helfe, in Dresden in den Annonceu-Burcaur der Herren W. Saalbach nnd M. Nuschplcr, und Haasenstcin L Bögler u. H- g PZ g. is. Schandau, Mittwoch, den 7. Jnni 1871. U in s ch a u. AlS ob die NeichüiagSverhandlungen bis dahin zu ruhig verlaufen wären, mußten unmittelbar vor Pfingsten einige Aufregungen hervorgerufcn werden. ES gab dei Gelegenheit der zur Sprache gebrachten Vorsehung von Postsecrctärcn, welche in Hamburg eine Petition in Angelegenheiten ihrer Gehaltüerhöh- nng betrieben halten, einige starke Ausdrücke über das Vcrhäliniß der untergeordneten Beamten zu ih. reu vorgesehten Behörden zu hören. AuS Anlaß deü Bunscn'schen Antrags auf Unterstützung heim- kehrenker Landwehrniänner und Ncservisten bei Wie deraufnahme ihres bürgerlichen Berufs entstanden persönliche Reibungen, besonders zwischen dem An- kragsteller und dem Abg. von Blaickenburg. Endlich zeigte sich Fürst BiSmarck dadurch unangenehm be rührt, daß in seiner Abwesenheit in Frankfurt mit dem Gesetzentwurf über die Einführung von Elsaß- Lolhringen in deti NeichSverdand eimgc von ihm nicht erwartete Abänderungen vorgenommen waren. Alle diese Mißllängc waren dann in den Zeitungen auSgebeuiet, vergrößert oder verkleinert worden, je nach dem Standpunkt der Parteien, allein durchge hends machte sich zu gleicher Zeit das Bedürfniß nach einer Verständigung gellend. Von beiden Sei ten, Reichstag wie Regie, ungüverlretcr, fühlte man, daß man sich über kleinliche Dinge zu sehr erhitz« haue. DaS ewige Bittstelle,> um GchaliSverdesser- u„g konnte auch nicht gebilligt werden, und der Reichstag mußte sich sagen, daß er sich einer Sache bemächtigt, für welche eigentlich kein hinreichender Grund vorhanden war. Denn daS Bittgesuch der Postbeamten lag nicht einmal vor, cS war gar nicht abgesendei worden. Was nun die beantragte Unter stützung von Reservisten und Landwehrmännern an- betrifft, so lag eS wohl dem Reichstag fern, sich ge- wiffermaßen liebes Kind der den, Heere machen zu wollen, aber ebenso gewiß ist, daß der Kaiser sür sich auch kein Vorrecht Wohlthatcn zu üben bean- sprucht, daß eS indessen in der Natur der Sache liegt, daß ein einheitlicher Plan bei den Unterstütz ungen verfolgt werden muß und die Einzelregicrun- gen am Ende am besten in der Lage sind, diese Un terstützungen dem Bedürfniß entsprechend zu gewäh ren. ES gilt nur noch die Verstimmung in Bezug auf den, Elsaß-Loihringen betreffenden Gesetzentwurf zu besprechen, aber just diese hat sich in der Sitzung des Reichstages von, 3. Juni in der erfreulichsten Weise gehoben. Fürst Bismarck Hai sich abermals als wahrhaft großer Mann, nicht bloS als Staats mann, bewiesen, indem er sich nicht scheute, seine Gereiztheit einzugestehcn, mit der er die Beschlüsse dcö Reichstages über die Vereinigung brr neuen Pro vinzen mit dem Reiche ausgenommen. Der Reichstag seinerseits kam der Absicht deS NeichSlanzlcrS, in Elsaß-Lothringen nur Gutcü und Zweckmäßiges wir ken zu wolle», mit größerem in dem zuletzt ange nommenen Gesetze auögedrücktcn Vertrauen entgegen. Elsaß-Loihringen wird hiernach dem deutschen Reiche einvcrleibt und bis zum Jahre 1873 ist cü dem Kaiser und dem verantwortlichen Reichskanzler ge geben, bis zu einem gewissen Grade vollkommen un- umschränkt Gesetz und Verwaltung in den Provin zen zu ordnen. Erst dann tritt die deutsche Ncichü- vcrfaffung auch dort in Kraft. Wahrscheinlich wer den die in 3 Kreisen zerfallenden Provinzen, Ober Elsaß mit der Hauptstadt Colmar, Unicr-Elsah mit der Hauptstadt Straßburg, und Lothringen mit der Hauptstadt Metz, von eben so vielen Unterbeamten, unter einem für alle eingestellten Oderdeamtcn, als Stellvertreter deS Reichskanzlers regiert werden. Ein Statthalter oder dergl. wird nicht ernannt wer- den. Wie besorgt die Verwaltung deS Reichskanzlers bereits um daS Wohl von Elsaß-Lolhringen ist, bc- weist die in kurzer Zeit eintretende Errichtung von Filialen der preußischen Bank zu Straßburg, Mühl hausen und Mex. Taqcöqcschichtc. Sachso». Schandau. Die am 1. Juni er- schiene,» 3. Nummer der hiesigen Badeliste weist 55 Parteien mit 111 Personen nach. Dresden. DaS CultuSministerium macht be kannt: Mit Allerhöchster Genehmigung Sr. Maje stät deS Königs ist auS Anlaß des zwischen Deutsch land und Frankreich abgeschlossenen Friede,lüvcrtrags die Veranstaltung eines feierlichen Dankgottesdienstes im Königreich Sachsen beschlossen und in, Anschluß an die im Königreich Preußen und in anderen deut schen Smaien diescrhalb getroffenen Anordnungen, der 2. Sonntag p. Prinik., der 18. Juni 1871 zur Abhaltung dieser mit den üblichen Gottesdiensten dieses Tages zu verbindenden und an, Vorabende mit allen Glocken einznläutendcn kirchlichen Dank- Uttd FricdcnSstier festgesetzt worden. — Die öffentliche Verloosung der in den Jah ren 1852, 1855, 1858, 1859, 1802, 1800 und 1808 creirten Iproceniigen StaatSschuldenkassenscheine, Ai- bcrlöeistnbahn-Aclien und Löbau-Zittauer Eisenbahn- Aciien soll den 20. dieses MönatS und folgende Tage, Vormittags von 10 Uhr an, im hiesigen Land. Hause erste Etage staitsindeii. Die Zinse» vo» allen denjenigen königl. sächsischen SlaalSeffecten, welche im Termine 30. Jnni oder 1. Juli fällig sind, wer den bereits vom 19. Juni d. I. an bezahlt. — In Bezug auf die demnächst in das Vater land zurückkedrenden Truppentheilc deS k. sächsischen (XII.) ArmeeeorpS theilt das „Dr. I." mit, daß in zwischen das Schützenregiment der 21. Division, die bereit« bestimmt war, vorläufig noch in Frankreich zu verbleiben, zugcthcilt wurde. Genanntes Regi ment hat infolge dessen Befehl erhalte», zur genann ten Division z» stoßen. Dagegen ist da« 2. Jäger? batailivn Nr. 13 der 23. Division zugewicsen wor den und lehrt nunmehr auch mit dieser in die Hei- math zurück. — Wie umfangreich sich gleich auf unsrer Elbe beim Eintritt der bessern Jahreszeit der Verkehr ge- äußert, beweist der Umstand, daß die Kettenschlepp- lchifffahrlS-Dirccnon in, vergangenen Monat Mai an Schleppkähnen allein 7950 Thaler eingenommen. Am 2. d. M. früh havarirtc auf der Thalfahrt bei dem „Brauten" bei Pirna die mit Feldspahl beladene Zille deS Anton Kunert auS Telsche». Glücklicherweise gelang cS noch der Mannschaft, ihre sämmtllchen Sachen in Sicherheit zu bringen. Für die Kcttcnschlcppschifffahrl ist dieser Unfall insofern von großem Nachthcil, da die untergegangene Zille gerade auf der Keile liegt und die Dampfer hier durch genöthigt sind, an dieser Stelle zu wechsel». Neustadt bei Stolpen, 1. Ium, (Z. f. d. M. H.) Gestern verlebten wir einen schrecklichen Tag. Gegen «/,1 Uhr Mittags verkündete aus den, Malz- Hause hcrvorbrcchcnder Qualm, daß etwas Malz m Brand gerathen sei. Anfänglich hielt man die Sache für wenig gefährlich, da dergleichen Brände häufig Vorkommen und in so feuerfesten Räumen stets ruhig verlaufen. Bald aber mußte man sich eines Andern überzeugen. Ein auö den, Fenster hervvrlprmgender Funken entzündete daS Dach einer nahen Scheune und im Nu standen die daran stoßenden Scheunen sowie die nahen Gebäude in Hellen Flammen. Bei de», herrschenden Sturme verbreitete sich das Feuer mit rasender Schnelle, ergriff größere Gebäude an der Bischofswerdaer Straße, die dortigen Scheunen, die Häuser an, Grabe» und ein Haus der Nosengassc. Nur den größeren Anstrengungen der Lösch»,annschaf- len und der Feuerwehr gelang cö endlich, den, ra ¬ senden Elemente Halt zu bieten. Leider hatte aber durch den Sturm hinweggcführier Schiefer im nahen BurkerSdvrf gezündet, wo sich ebenfalls ein Fiam- menmeer entwickelte. Nach einer officiellen Mi«,hei- lnng des „Dr. I." sind im Ganzen 70 Wohnge- bäude (einschließlich 9 Güter) und 25 Scheunen in Asche gelegt und zwar in Neustadt 23 Wohnbäuser und 25 Scheunen und in Langburkerödorf 38 Wohn- Häuser und 9 Baucrgüter, hierdurch aber am erster«. Orte 50, am letzter«, 77 Familien obdachlos gewor den, von denen ziemlich die Heils» sehr arm und mn so mehr zu beklagen sind, als ihr Mobiliar we- gen der Feuergesährliibleii der Gebäude nicht zur Versicherttilg angenommen worden ist. Als in Ehen,nitz an, Donnerstag Abend die Menge im vollen Gennß des Vogelschießfestes war lind bei Beginn der Dunkelheit man an daS Anzün- den der Gasflammen in dem bekannte» Helbig'scheii Garlcnetabliffemem, daS dicht an der Eisenbahn nach Glauchau in dei«, dicht an Lhemnih grenzenden S». Nicolai gelegen, dachte, fingen plötzlich die im Salon paradirendcn Decoralionen Feuer, das so schnell um sich griff, daß an ein Netten dieser Localitäi nicht mehr zu denken war, cbcuso nicht an daS Erhalten zweier nahegelegenen Vogetschiestzeile, Vic vollständig ein Raub der Flammen wurden. Doch auch der be- kannte Apollosalon sollte nicht verschont bleibe», die Feuersbrunst vernichtete einen Thurm desselben. Nur der angestrengten Arbeit der baldigst herbe,geeilten Feuerwehr, sowie der glücklicher Weise gerade an diesem Abend herrschenden Windstille ist es zu dan ken, daß der Feuerherd kein größerer wurde. Am 31. Mai durchlief die Stadt Glauchau die Kunde, daß ein dasiger Einwohner seine Frau um- gcbracht habe. Die Ehefrau dcö Restaurateurs Nv- senkrauz wurde Morgens in ihrer Wohnung tobt aufgefunden, und sollen die Umstände der Art sein, daß dringender Verdacht einer Gcwaliihai auf den Mann fällt. Vcranlassuug soll ein höchst gering fügiger Zwist der beiden Eheleute, die übrigens, wie man Höri, überhaupt nicht sehr gut zusammen gelebt haben, gewesen sein. Der Gutsbesitzer Thronicker in Sieglitz ist de» 31. vorigen MonatS von einem schweren Un- glücksfallc hemigesucht worden. Mit seiner Familie auf der Neile »ach Meißen begriffen, sind bald nach dem Verlassen deS Gehöftes anf der Leipziger Straße die Pferde scheu geworden nnd der Wagen mit sämmilichen Darinsitzende» ist den hohen Sira- ßendamm bei Lautzschen hinabg,stürzt. Herr Thro- Nicker ist bewußtlos in seine Hcimath getragen wor den und cü soll dcrselbc daS Rückgrat gebrochen und auch bedeutende Contusioncn am Kopfe erhalten ha ben. Seine Frau Hal nur eine geringe Verletzung davongetragen, während die Kinder leinen Unfall er litten haben. (Unglücks fälle.) Am 21. Mai stürzte in Seifhennersdorf bei Zittau cin 9 Jahre aller Knabe, Namens I. N. Klippel, von einem Baume, den ,r, um Maikäfer zu suchen, bestiegen Halle, so unglücklich herab, baß sein Tod augenblicklich er- folgle. — An, 27. Hai ein Braud in der fiscalischrn Waldung zwischen Kranzahl und Krollendvrf bei Aiinaberg de» auf circa -1 Ackern stehende» jungen Kicfernbestand vernichlel. — Am 28. wurde in Obcr- »eukirch bei Bischofswerda das Wohnhaus des Häuslers und Webers Traugolt Hensel durch Feuer zerstör». — An demselben Tage wurde in Krumm- hcnncrödorf b. Freiberg daü Licbschner'schc Wohn haus durch Feuer zerstört. — Am 29. ertrank i» Kriebstci» bei Waldheim beim Baden im Zscho- pauflussc der Diener Richard Lindner auü Wilsdruff. — An demselben Tage brannte das Frvhbcrg'schc Hauü in Neuhausen gänzlich Reder. — Am 31. sind in Möhrsdorf bc, Kamenz daü Gcsindehattü
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