Erzgebirgischer Volksfreund : 21.03.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-03-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192603216
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19260321
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19260321
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1926
- Monat1926-03
- Tag1926-03-21
- Monat1926-03
- Jahr1926
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- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 21.03.1926
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V« »e «Id »1, Uftatt l«ml «u«) 440, «chu«»«rg 10, sqwarzm»,«« »44. vrariansqnfli AoMfteund «Ueerzzrdlrs». ! »N»«l^n.Aaua,m« ,ür dl« am Nachmittag ««IchUnend, ! Nmnm«r dl, oormlUag, , Uh, la d«n »aupyel-ast,. strllra. Mn« Sewühr sstr dl« Ausnahm« d«k AN^«lg«n am °org«lchr!«b«n,n Tag« law.« an d«stlmml«r Sltll, wird nlchl grgrdrn, auch nlchl ISr dl« Rlchll.il,-» d«r durchs 8«rnlpr,t«r ausgrg-dkara Nnzcigrn. — 8>r Rilchgab« an. oerlangl «lngisandlrr SchrttPück« übrrnlmml dl« Schrift. Iriiung dein« Arranlworlung. — Unlrrbr«chuna«a d» V«. Ichäftiixlrlrd» b«gr!In»«n »«inkAalprüch«. BU Zahlung», vilzuz und Sonturs gilt«» Nadail« al» nlchl n-nlndail. Hauptz«l»Lft»ft«ll«n I»: «u«, LSb»td, Schnnimg »ad Schwarjtnlmrg. 79. Iahrg. Nr. 68. Sonntag, den 21. Mörz 1926. AmMche Anzeigen. Am 22. März 1926, nachm. 1 Uhr, sollen in Höppners Gastwirtschaft in Hundshübel gegen sofortige Barzahlung öffentlich versteigert werden: 30 Büchsen versch. Konserven, 80 Büchsen Oelsardinen, 20 Pakete Kakao, 760 Zigaretten, 60 Tafeln Schokolade, Sä Pakete Malzknsfee. Eibenstock, den 19. März 1926. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts. Vekannlmachung. Die Amtsräume des Finanzamtes bleiben zur Vornahme von Malerarbeiten Montag, den 22., und Dienstag, den 23. März 1926 für den Publikumverkehr geschlossen. Finanzamt Schwarzenberg. Zu dem Ortsgeietz über die Durchführung der Wohlfahrts- und Fürsorgeaufgaben in der Sta-tgemeinde Aue ist ein 1. Nachtrag erschienen, der von der Kreishauptmannschaft ZwiLm genehmigt worden ist und der vom 22. März bis 3. April 1926 im Wohlfahrtsamt Aue — Stadthaus, Zimmer 3 — zur Einsichtnahme ansliegt. Aue (Erzgeb.), 19. INärz 1926. Der Nat der Stadt. Wohlfahrtsamt. Schneeberg. Wasserrohrnetzspülung. Wir geben hiermit bekannt, daß Montag, den 22. März, und Dienstag, den 23. März d. I., von morgens 7 Uhr bis abends 6 Uhr Spülung unserer Kunstwasserleitung erfolgt und zeitweises Ausbleiben sowie Trübung des Wassers zu er warten sein wird. Schneeberg, 20. März 1926. Der Siadtrat. Stadtbauamt. Schneeberg. Elektrische Freileitungen. Auf die in der Hausflur des Nathauses aushängenden Verhaltungsmaßregeln gegenüber elektrischen Freileitungen wird besonders hingewiesen. Schneeberg, 18. März 1926. Der Stabtrat. LöhnU Geschlossen bleiben alle Geschäftsräume des Nathauses einschließlich Standesamt, Stodtkasse, Steueramt und Detriebsamt am Frei tag und Sonnabend, den 26. und 27. März 1926, wegen Reini gungsarbeiten. Das Standesamt nimmt Sterbefalls-Anmel dungen am Sonnabend vormittag 11—12 Uhr entgegen. Lößnitz, 20. März 1926. Der Rat der Stadt. Lößnitz. Kund zugelaufen. Dogge, Kreuzung, Schwanz kupiert, Rüde. Nach drei Tagen wird über ihn verfügt. Der Nat der Stobt. Schwarzenberg. Oslermark! belr. Für den Ostermarkt am Mittwoch und Donnerstag, den 24. und 23. Mürz 1926, wird folgendes angvordnet: 1. Jeder Verkäufer und Schausteller hat sich durch den Stadtrat — Marrimeister, Polizeiwache im Stadthaus 1 — einen Platz onwrisrn zu lassen und das Buden- und Stättegeld hierfür vorher zu entrichten. 2. Für erlaubnispflichtige Veranstaltungen und Schaustellungen ist rechtzeitig vorher im Polizeiamt, Stadthaus 2, Zimmer 6, Erlaubnis einzuholen. 3. Am 1. Iahrmarktstvge ist der Handel auf den Straßen und Plätzen von 8 Uhr vorm. Lis 10 Uhr nachm. und am 2. Iahr- marktstage von 8 Uhr vorm. bis 1 Uhr mittags gestattet. 4. Die Verkäufer haben an den Verkaufsständen an sichtbarer Stelle ein Schild mit der Aufschrift ihres Ruf- und Familien namens und Wohnortes anzubringen. Verboten ist: 1. Alles Musizieren an öffentlichen Orten ohne polizeiliche Er» laubnis. 2. Das Feilbieten geistiger Getränke außerhalb der Schankwirt« schäften ohne polizeiliche Erlaubnis. 3. Dos Verschneiden von Budenmaterial und Veränderungen an den aufgestellten Buden. 4. Der Durchgangsverkehr mit Fuhrwerken einschließlich Kraft« wagen über den Marktplatz. Dieser wird auf die Karlsbader-, Erlaer- und Bismarckstraße verwiesen. Die Haltestelle der Postkraftwagen wird in der Zeit von: Dienstag, 23. März, bis Sonnabend, 27. März 1926, vor Lie 1. Bürgerschule, Ecke Erlaer. und Bismarckstraße, verlegt. 5. Der Aufenthalt mit Kinderwagen auf Straßen und Plätzen innerhalb des Marktoerkehrs. Zuwiderhandlung wird auf Grund unserer Marktordnung bestraft, sofern nicht andere Strafbestimmungen Platz zu greisen haben. Schwarzenberg, den 19. März 1926. Der Rat der Stadt. —Polizeiabteilung. Brennholz- un- Reisigversleigerung ans Raschauer Staatsforstrevier. Mittwoch, den 24. März 1926, ab 9 Uhr vorm. ln „Hohmuth« Restaurant znm Böhmischen Bier* in Raschau. 61 rm. fi. Brennscheit«; 187 rm. fi. Brennknüppel; 1 rm. fi. Zacken, 90 rm. fi. Aeste; 1200 rm. fi. Streureisig. Kahlschläge Abt. 3, 9, 18, 20. Durchforstungen Abt. 9, 30, 60, 55. Forstamt Raschau. Forstkafle Schwarzenberg." Die annlichen Bekanntmachungen sämtlicher Behörde» tonnen in den Geschäftsstellen des „Erzgebirgischen Volksfreuuds" in Aue, Schneeberg, Lößnitz und Schwarzenberg eingesehen werbe». Streiflichter. Wm'UM n!chr Merm? Die Machthaber im Völkerbund gegen Denlfchlrmd. Das Lügengewebe. Das Opfer muh bei guler Laune gehalten werden. Das Primal der Auszenpolilik. Der Exote Mello Franco, an dem sein Name das einzige Melodische ist, hat die in Genf versammelten Völker auseinandergetrieben, ehe sie die Ausnahme Deutschlands in ihren Bund bewirkten. Ebenso hätte man sich zu diesem Zwecke des Vertreters der Negerrepubiik Liberia bedienen können, des „Daron^ August Lehmanu (sprich Ojüst Lemang), dessen Wiege, wie böse Zungen behaupten, in der Berliner Ackerstraße ge standen haben soll. Man sieht daraus, welche gewaltige Macht in dem Völkerbund die Kleinen und Schwachen besitzen. Oder lacht jemand bei dieser Feststellung? Es mögen wohl 6060 Kilometer sein, die das schöne Genf in Europa von dem schönen Rio in Südamerika trennen. Der Draht spielte hin und her. Der Herr Präsident von Brasilien hatte sich, so hieß es, in den Urwald begeben. Ob ihn dort der Trlegvaphenbote erwischt hat oder nicht, wird ewiges Ge heimnis bleiben. Jedenfalls saßen unterdessen die Dölker- bündler, d. h. nur die, welche nicht wußten, daß cs sich hier um ein abgekartetes Spiel handelte, wie auf Kohlen, einen Abend, eine bange Nacht und einen Vormittag hindurch, bis endlich das große Ereignis bekannt wurde: Brasilien will nicht, es kann nicht zugeben, Laß der Völkerbundsgeist von dem Locarnogeist besiegt werde. Eine feine Formel, die man auch auf den Nenner bringen könnte: Brasilien gegen Europa. Aber so tragisch ist die Sache nicht zu nehmen, wie sie durch die große Gest« gemacht wird. Es geht nicht gegen Europa, sondern immer wieder nur gegen Deutschland, Lem man gleich an der Pforte des Völkerbundes einen Seßlerhut aufrichten wollte. Es sollt« sich von vornherein zu einer bestimmten Machtgruppierung im Bunde bekennen, und als man da auf einige unvorhergesehene Widerstände stieß, gab man den: Mello Franco den verabredeten Wink. Der tat so, als ob, telegraphierte angeblich über 6000 Kilometer hinweg hin und her und trat dann als Sprengmine auf. O Alle Bünbler taten furchtbar erschrocken. Niemandem fiel es aber ein, dem Gernegroß von drüben, der seine Rolle so fein spielte, auf den Mund zu klopfen. Man verschanzte sich schein heilig hinter das innerhalb des Bundes angeblich herrschende demokratische Prinzip, nach dem die Stimmen getäbtt und nicht gewogen werden. Und dünn ging man hin, umarmte sich in Traurigkeit und tröstete sich unter Krokodilstränen mit der Feststellung, daß gegen eine solche höhere Gewalt, wie es Brasilien, ausgerechnet Brasilien! ist, nix zu machen sei. Hielt große Reden, packte die Koffer und fuhr zu Muttern. Wegen der 60 Millionen Deutschen, die man zum Eintritt in den Bund singeladen hatte und denen man die Tür zum Aller- heiligsten vor der Nase zuschlug, ließ man sich weiter keine gvauen Haare wachsen. Deren Delegation kriegte ein paar zuckersüße Brocken hingeworfen und ein „(Kommunique" zur Unterschrift vorgelegt. Dann durfte sie auch nach Hause reisen. * Den ganzen Vorgang Affentheater zu nennen, würde eine Beleidigung der sympathischen, überdies besonders m Brasilien heimischen Tiere sein. Man weiß wirklich nicht, worüber man sich mehr wundern soll: über die Dreistigkeit, mit der das Spiel in Szene gesetzt worden ist, oder über die Heuchelei, mit der es fortgesetzt und schließlich beendet wurde. Die lächerlichste und plumpste Komödie, die man sich denken kann, wurde der Welt dargrboten. Und die Akteure logen sich nach allen Regeln der Kunst gegenseitig an und sind jetzt darüber, Lie Völker auf dem Erdenrund mit dem Lügengewebe zu überziehen. Politik ist niemals ein offenes und ehrliches Gewerbe gewesen, man wird aber in der ganzen Weltgeschichte kein Beispiel eines so frechen und zynischen Betruges finden, wie das von Genf. Den Gipfel stellt die amtliche Darstellung dar, das schnell berüchtigt gewordene „Gemeinsame Eommuniqu^" der Locarnounterzeichner. Da ist jeder Satz eine faustdicke Lüge. Die ganze Welt weiß, daß in den Tagen von Locarno das N«tz gesponnen wurde, in dem die Deutschen in Genf gefangen werden sollten, und daß Hr. Mello Franco der Stroh mann war, der vorgeschoben wurde, als die Dinge in Genf nicht nach den Wünschen der Entente liefen und der Plan, Polen als Kompensation gegen Deutschland in den Dölker- bundsrat einzuschmuggeln, mißlang. Und trotzdem werden in der amtlichen Kundgebung die Ding« auf den Kopf gestellt und wird weiß genannt, was schwarz ist. Was hinter dem Dreh stecken mag, daß Briand und Ehamberlain geflissentlich den Ton auf die Unschuld der deutschen Delegierten an dem Platzen der Genfer Bombe zu legen beliebten, wissen die Götter. Das schlechte Ge wissen der beiden Staatsmänner ist dabei sicher nicht im Spiele, sie haben dazu viel zu robuste Naturen. Vermutlich lag ihnen daran, die deutsche öffentliche Meinung nicht zu vergrämen. Man braucht das Herz Europas im Völkerbunde. Jede Gegner nation hofft mit ihm politische Geschäfts machen zu können, zürn Schaden der anderen natürlich. Bis zum September muß das Opfer bei guter Laune erhalten werden, damit es das nächst: Mal besser folg« und reif werde zur Mitgliedschaft. Wir befinden uns in der Rolle des Zankapfels, den der eine dem anderen nicht gönnt. Unsere Delegationsführer haben das wohl begriffen und sind bemüht,, den Vorteil, Ler sich daraus ergibt, wahrzunehmen. Deshalb haben auch sie die Begriffe der bürger lichen Moral an den Nagel gehängt und mit den Wölfen geheult. Zehu volle Tage waren sie Mitwirkende und Zuschauer bei dem Spuk. Sie haben darauf verzichtet, den anderen Len Schleier von Len Fratzen zu ziehen, und durch ihr Aushalten mit dazu verhalfen, daß sich die Macher von Genf recht ordent lich ins Unrecht setzten. Allerdings «ar es nach unserem Ge schmack überflüssig, daß Luther und Stresemann allzu oft und eindringlich auf ihre Schuldlosigkeit an dem Debakel hinwiese::. Cs hätte genügt, wenn sie sich kurz auf die Attestierung der Unschuld Deutschlands durch Briand und Chamberlain bezogen hätten. Allzuviel Angst vor der Weltmeinung brauchen wir überdies nicht zu haben, eben weil wir in der Rolle des Zankapfels sind. Die Komödie von Genf nicht zurTragödieDeutsch- lands werden zu lassen, ist die nächste Aufgabe des deutschen Volkes. Es ist noch einmal gut gegangen für uns, und nun gilt es, Lie Vorteil«, die uns Ler Ausgang Les Komplotts von Locarno und Genf in den Schoß geworfen Hot, auszunützen und die Trümpfe in der Hand zu behalten. Eine überlegene Staatskunst muß sich vor allem jener frankophilen, pazifistischen Zwischenträger entledigen, die, nachdem sie sich von der ersten Bestürzung erholt haben, bereits wieder an der Arbeit sind, unsere Vorteil« in Nachteile zu v«rwand«ln. Für die Zukunft muß die Regel sein: Keine -rutschen Verpflichtungen ohne solcher gesicherte Gegenleistungenl » Der natürliche Weg zu unserem Ziele geht über Li« innere Einigung. Nichts wäre mrhr von Vorteil für unsere Gegner und zu unserem eigenen Nachteil, als wenn die innere Zwietracht, das deutsche Erbübel, neue Triumphe ftiexn
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