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Erzgebirgischer Volksfreund : 27.07.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192607279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19260727
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19260727
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1926
- Monat1926-07
- Tag1926-07-27
- Monat1926-07
- Jahr1926
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 27.07.1926
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«MM, 27. SuU ISS«. O Wandern! Vom Grund bis zu den Gipfeln, So weit man fetzen kann, Jetzt blüht's in allen Wipfeln, Nun geht da» Wandern an. Eine uvdeutsche Eigentümlichkeit ist die Wanderlust. Wenn die ersten milden Lüste wehen, erwacht die Sehnsucht in die Ferne. Die schöne Heimat mit ihren einsam ragenden Berg ¬ geht's dem Neuen, » tausendfältigen Geskal ungestüme Dkl zunehmen < , , , . . „ „ eines Tieres, ein einsames, verträumtes Dogelzwitschern, eine Wegbiegung, ein Durchblick zwischen hohen Waldbäumen. — Und er, der Wandernde, mitten darinnen, ein Begnadeter, ein mit unermeßlichem Reichtum Beschenkter. Doch zum vollkommenen Glück wird das Gewonnen« erst durch die Heimkehr. Wenn wir nirgends ein Heim wüßten, das uns mit der ganzen Macht der Innerlichkeit wieder aus der Ferne anzieht, wenn uns nirgends eine Herdflamme glühte, in deren Schein wir unser« Schätze ausbreiten könnten, dann wüßten wir nichts von Wandersehnsucht. Und wenn es nicht eine Heimat gäbe, die uns mit der Glut der Zusammen- gehörigkeit und mit dem schimmernden Glanz ihrer Besonder- ... Heft das -ex- «arm und lebendig macht», — die Mit» M mit all ihren Wundern und ihren -vielen ander» geartete HeimateigentümNchkeiten wär« uns nicht». Denn nur au» der Innigkeit erwächst die straft -um Erfassen der WM, und da» Erleben der Wette steigert die Lieb« zur Heimat. Ziehbrunnen, aus dem der Gatte Tag für Tag den nährenden Trank zu schöpfen hatte, während sie ihre Zeit vertändelte, Toilette machte, in den Warenhäusern herumfuhr, Freun dinnen besuchte und Sportplätze frequentierte. „Es ist wegen deines Kredits", sagte sie leichthin, wenn er einmal seine Miß. billigung all der Geld- und ZeitverschwenduNg andeutete. Was trieb sie überhaupt den lieben, langen Tag, die Mittagszeit ausgenommen, in der sich die Gatten für ein bis zwei Stunden zu Hause trafen? Er hatte keine Ahnung. Gr hatte nie da rüber nachgedocht. Er wußte nur, daß sie ihm stets schick und elegant entgegenkam, wenn er heimkehrte» daß sie den Kopf voll Dinge hatte, die weit ablagen von seinem Geschästskreis, und daß er wie ein unreifer Knabe all die Feinheit der Mode und des Geschmackes anstaunte, mit denen sie sich umgab. Trotz dem lag eine gewisse Oed« in seinem Heim, di« er damit er klärte, daß sie keine Kinder hatten. Die einzige wirkliche Be friedigung bot ihm Jenny nur, wenn er sich mit ihr außer dem Hause zeigte, des Sonntags auf den Saisonplätzen, des Wochen tags abends im Theater, im Konzert, in Gesellschaft. Dann war für ihn Jenny der strahlende Punkt, in dem er und di« Firma „Paul Karr" sich spiegelten. Es schmeichelte feinem Selbstgefühl und steigerte seine Zuversicht, wenn Jenny als eine der elegantesten Frauen an seiner Seite sich bewegte. Daß sein Ansehen und sein Kredit dadurch Halt bekam, stand außer Frage. Trotzdem ließen sich die schärfer Blickenden nicht täu- schen, und in dem engeren Kreis der Brauch« war Karrs schiefe Lage schon lange kein Geheimnis mehr. - „Ich weiß sehr wohl, Laß ich keine Befugnis habe, Sie zu fragen", nahm Karr seine Worte wieder auf, da MaOa hart näckig schwieg. „Ich gab Ihnen gestern frei, und Sie können mit Ihrer Zeit tun, was Ihnen beliebt. Entschuldigen S'e, daß ich mich da, wie es scheint, in eine Privatsache einmische." Er trat einige Schritte beiseite. Aus seiner Stimme klang etwas wie verletztes Gefühl. Magda raffte sich zusammen. Sie sah ein, daß sie einer Erklärung nicht mehr ausweichen konnte. „Ich war in Hoppegarten", sagte sie und blickte Karr offen in die Augen, ohne sich von ihrem Sitze zu erheben. „Ich wollte den Versuch machen, Poller umzustimmen, «ine Ver- längerung zu erbitten und, falls er hart bleiben sollte, es mit einer Abschlagszahlung zu versuchen." „Aber um Himmels willen, wie kommen Sie zu solchen Entschlüssen, zu solchen Versuchen?" „Herr Karr. Ich sagte es Ihnen schon gestern abend. Meine Stellung ist meine Rente. Wenn Ihr Geschäft zugrunde geht, stehe ich auf der Straße. Außerdem war mein Plan ja nur, vorläufig zu verhandeln, um Ihnen als Ehef die möglich« Abweisung zu ersparen. Meine fünfzehnjährige Vertrauens, stellung in Ihrem Hause berechtigte mich bei der Dringlichkeit des Falles doch wohl zu diesem Schritte. Hätte Poller fährig gezeigt, so hatte ich Sie selbstredend sofort bena und gebeten, als Chef der Firma das Vorbereitet« j schluß zu bringen." Sie begann zu schreiben, als wollte sie damit andeuten, daß sie weiter nichts zu sagen habe. Karr hatte noch «ine Frage, die wichtigste, auf der Zunge, aber er unterdrückte st«. Es fehlte ihm für den Augenblick der Mut, sie zu stellen. Er schritt schweigend nach seinem Tisch ünd erledigte mit sichtbarer Hast die dort liegenden Papier«. Nach einiger Zeit zog er die Uhr. Er hatte noch eine Stunde bis zu Tisch. Ein dringender Kundenbesuch in der Köpenicker Straße ließ sich da gerade noch erledigen. Er nahm Hut und Ueberrock und teilte Magda mit, wo er telephonisch zu erreichen sei, und verließ das Kontor. Unten vor dem Haufe bog der Packer auf dem Rollwa, eben in den Hof «in und brachte di« eingeholten Warensti nach dem Lagerraum. Karr fuhr» ohne sich aufzuhalten, mit dem Stadtring durch die Prinzenstraße über den Moritzplatz nach dem Gärtnerel- geschäft, das ihn erwartete (Fortsetzung folgt.) OerMche A«g»res»«tzetle». I Sundstage. Mit dem 24. Juli sind wir in das Zeichen des Sirius- Sternes getreten, den di« Alten Orions Hund nannten, weil er mit anderen Sternen.zusammen das Bild des Hundes liefert. Dieser Hundsstern fiel schon den Alten durch seine besondere Helligkeit auf, und so kannten ihn nicht nur di« Griechen schon zur Homerischen Zeit, sondern er war auch den Aegyptern, den Römern und anderen Völkern des Altertumes bekannt. Wenn dieser Hundsstern am Himmel erschien, dann wußte man: nun beginnt die heißeste Zett des Jahres, die Hundstagshitze. Sie war und ist gefürchtet in den Ländern um das Mittelmeer, denn sie bringt nicht di« ver- sengende Glut der südlichen Könne, sondern auch alle die un angenehmen Erscheinungen der heißen Länder: unerträgliche Hitze, Insektenplage, Fieber. Wenn der Mediziner den Hitz- schlag Siriasis, morbus siriacus, nennt, so besagt das nichts anderes, als daß diese Erkrankung, die ja häufig genug zum Tode führt, im Zeichen des Sirius, also in den Hundstagen besonders häufig auftritt. Die Hundstage sollen also die größte Hitze des Jahres mit sich bringen. Vorläufig scheint daran aber nicht zu denken zu sein. Was seit Wochen sich uns als Sommerwetter zeigte, waren richtige Herbststürme mit einem Maß von Wasserfluten, das für di« Ernt« di« schlimnssten Befürchtungen rechtfertigt. Der Schaden, den Gewitter, Sturm und Regen auf den Fel dern angerichtet haben, ist riesengroß. Und mit jedem Sturm- und Regentag verschlechtern sich die Aussichten auf «ine gute Ernte. Schon lagert sich das Getreide dort, wo es gut stand. Auch die Kartoffeln haben nun schon Regen genug erhalten und bedürfen jetzt dringend trockener, warmer Witterung. Nun sind di« Hundstage der letzte Trost, und man sieht ihnen mit allen Hofstnmgen entgegen. Seldin -es Alltags. Roman von Ernst Edler von der Planitz. (Nachdruck verboten.) (12. Fortsetzung.) Donnerwetteri Hier im geschlossenen Kqntor gefiel ihm das Mädchen eigentlich noch besser wie gestern auf dem Bahn hof. Das schwarze, glatte Kleid, die weiße Halskrause, das wellige, kastanienbraun« Haar mit dem einfachen Knoten im Nacken. — Wenn man sie so von rückwärts im Profil betrach tete, war sie eigentlich doch «in verflucht rassiges Geschöpf. Schade, daß sie so gar kein Verständnis hatte für moderne Lebensart. Teufel noch einmall Es mußte ein wirkliches Ver gnügen sein, diese Kratzbürste geschmeidig zu machen. „Sie können Ihre Muster ohne Bedenken einpacken", sagt« Karr. „Kaufe nicht." Burleff war nicht im geringsten überrascht oder gar ver- stimmt. Er hatte es nicht anders erwartet. War er doch gar nicht deshalb gekommen. An Karr verkaufen! Der Gedanke hatte ihn lachen gemacht, wenn er die Lage seines ehemaligen Chefs ins Auge faßte. In der ganzen Branche flüsterte man darüber schon lange. Daß er es hauptsächlich gewesen, der das Gerücht in Umlauf gesetzt, gestand er sich allerdings nicht. Er packte seine Säcke ein und verschloß den Koffer. Er hatte schon den Hut in der Hand, als er leichthin sagte: „Apropos! Wissen Sie schon das Neueste, was bei Poller pas siert kst?" Drüben an der Schreibmaschine schwiegen plötzlich di« Tasten. Karr, der dicht vor Burleff stand, schien ein Schwindel zu befallen; denn er griff nervös nach der Tischplatte. „Ist er — tot?" preßte Karr mit beklemmtem Atem heraus. Burleff blickte auf. Was hat denn der Alte? dachte er. Der Mensch wird ja ganz blaß. „Tot?" wiederholte Karr seine Frage, unfähig, einen Satz zu formulieren. An der Schreibmaschine war es beklemmend still geworden. „Ah, Sie wissen also schon von der Geschichte?^ schwatzte der kleine Mensch und wandte sich halb dem Mädchen zu, als wollte er diese ins Gespräch ziehen. „Nun, was sagen Sie dazu? Poller fährt nach Hoppegarten, um zu jagen, geht durch seinen Garten und will den Hund aus dem Zwinger holen. Plötzlich kracht ein Schuß, der Diener eilt hinzu, findet «ine fremde Frauensperson im Garten und dicht dabei seinen er- schoffenen Herrn. Die Person tut, als sei sie von der Straße herein zu Hilfe geeilt und trifft allerlei Anordnungen; aber wie der Arzt kommt, ist sie plötzlich verschwunden. Ist das nicht eine verflucht merkwürdige Geschichte?" Karr hörte zu, ohne zu begreifen, ja, ohne auch nur den Sinn der Worte »u erfassen. Ihn quälte nur ein Gedanke, eine Frage. Endlich sprach er sie aus: „Wie steht's mit Poller?" „Weiß ich nicht. Wird wohl sterben. In den Zeitungen stand nur, daß wenig Hoffnung vorhanden, und daß sie das Frauenzimmer überall suchen!" Magda hatte das Gefühl, als ob ihr jemand von hinten einen Strick um den Hals werfe und diesen -udrehe. Sie rang nach Atem, ohne aufzublicken. Burleff zog ein Zeitungsblatt aus der Tasche, legte es auf den Tisch und wies mit dem Zeigefinger auf einen Artikel: „Sehen Sie, hier steht das Signalement: Alter zirka 36 Jahre. Große, schlank« Figur, blasses schmales Gesicht, dunkle feurig« Augen, braun gewelltes Haar, schwarzes Kleid, weiße Hals krause ..." , Plötzlich hielt er inne und betrachtete ganz ungeniert das wie erstarrt besitzende Mädchen. ,Zst das aber merkwürdig! Da sehen Sie mal, Herr Karr. Das klingt ja gerade wie ein« Beschreibung von Fräulein Wegner!" Der Anruf rüttelte Karr au« seiner Betäubung und ließ ihn mit einem Schlage die Situation erkennen. Noch begriff er zwar nicht, warum Magda ihm nach Hoppegarten gefolgt, wie sie in Pollers Dilla geraten. Allein, er ahnte, daß dies« Fahrt in irgend einem Zusammenhang mit seiner eigenen stehen müsse. Das Anerbieten der Hilfe gestern Abend, das tatkräftige Eingreifen heute früh. — Karr richtete einen Blick der Verwunderung, der sich mit Verehrung mischte, auf das zu Stein gewordene Mädchen. Und jetzt kam es nachlässig, fast gönnerhaft ironisch über seine Lippen: ,Herr Burleff! Sie scheinen eine große Kombinationsgabe zu besitzen. Beuten Sie diese kaufmännisch aus, und Sie wer den ein reicher Mann werden. Aber verschonen Sie Wein Kontor und meine Angestellten mit Ihren Poesien. Was hätte Fräulein Wegner in Hoppegarten — da passierte ja wohl die Geschichte, wie? — Was hätte sie dort zu suchen? Poller geht uns gar nichts an. Am wenigsten Fräulein Wegner." Den letzten Satz hätte ich mir sparen können, dacht« Karr und biß sich ärgerlich auf die Zungenspitze. Drüben an der Maschine klapperten längst wieder die Tasten, als ob Magda die ganz« Unterhaltung gar nicht mit angehört hätte. Burleffs welkes Gesicht überzog eine leicht« Röte der Der- legenheit, als er seine Zeitung zusammenraffte. Der hochmütige Kerl ist nicht klein zu liegen, dachte er. Aber mit der La drüben werde ich noch eins zu reden haben. Entweder, sie pariert oder ich zeige sie an. 10. Kapitel. - Als Burleff sich entfernt hatte, schritt Karr langsam nach einem der Fenster und blickte hinab auf den Blllcherplatz. Er hatte die Hände auf den Rücken gelegt und verfolgte das Drän- gen und Jagen da unten, wie er es immer zu tun pflegte, wenn eine schwierige Frag« ihn beschäftigte. Es war sein Lieblingsplatz, seine Gewohnheitsstellung, und Magda wußte, daß jedesmal ein« einschneidende Entscheidung fiel, sobald er an seinen Schreibtisch zurückkehrte. Dieses Gewirr und Ge- wog« da unten war gewissermaßen der Webstuhl, aus dem er seine Gedankenfäden holt« und zu einem Ganzen verkettete. Magda schrieb einen längeren Brief an einen Kunden, der allerlei Auskünfte über Qualitäten und Preis« wünschte. Die Materie war der Kontoristin so geläufig, daß sie gar nicht erst den Chef um Informationen anzugehen brauchte. Die Metall- buchstaben flogen und das Geklapper der Hebel übertönte für ihr Ohr den Lärm der Straße. Leise berührt« eine Hand ihre Schulter, und ein« sonore Stimme fragte: „Fräulein Wegner, was veranlaßte Sie nach Hoppegarten zu fahren?" Magdas Hände glitten schlaff und schwer von Len Tasten. Sie ließ das Haupt auf die Brüst sinken und schloß die Augen. Ein gittern überkam sie, und leichter Schweiß trat auf ihr« Stirne. Da war si« wieder, die gefürchtete Frage, der sie bereits entronnen zu sein glaubte. Karr stand ganz still und beobachtete sie. Seit Burleffs Reden ihm die Augen geöffnet, war es, als ob eine Schranke zwischen ihm und seiner Beamtin gefallen. Dieses still«, charak terfeste Mädchen mit den blitzenden Augen, dem tiefen, glän zenden Ton der gewellten Haare, den bleichen, aber in ihrer Herbheit so sichere Gewähr bietenden Zügen. — Wer dieses Geschöpf einst sein eigen nennen durfte, der war geborgen und behütet, der hatte einen Schatz an Treu« und Hingabe, dem all der Flitter und Tand sogenannter schöner Frauen nicht stand- zuhalten vermochte. Unwillkürlich trat Jenny vor seine Augen, seine Jenny, für die er sich all di« Jahve abgearbeitet, nur, um nie einem vorwurfsvollen Blick von ihr zu begUnen. Aber hatte IenNy jemals seine Sorgen'geteilt, seine Mühen gewür digt? Hatte sie überhaupt nur ein einzige« Mal nach ihnen gefragt? Hatte sie jemals auf seine schwer drückende Lage Rück sicht genommen? Da» Geschäft war ttir sie nichts weitet als der * „Die Befreiung der Arbeiterschaft". Schriftleiter Nirktsch, Ler Letter de« „Bolksstaats", des Organs der „Alten Sozial demokratischen Partei", hat seinen Austritt aus der SPD. er klärt unter folgender Begründung: Die dringendste Auf gabe der Gegenwart ist nach meiner Auffassung der Dinge: die Befreiung der Arbeiterschaft; Laß ich diese Aufgabe ernst haft ergriff, brachte mir von selten der Sozialdemokratie man cherlei Angriffe, Schmähungen und Verleumdungen ein. Mehr und mehr stellte sich heraus, daß nach Meinung weiter Kreis« der „völkerbefreienden" Sozialdemokratie (glücklicherweise nicht aller) es die Bestimmung Ler Partei sei, Len deutschen Arbeiter Lazu zu vevleitvn, fügsam, ohne Widerspruch und Abwehr willen, das furchtbare Schicksal zu tragen, Ausbeutungsobjekt des französischen, englischen und ainerikanischen Kapitalismus zu sein. Zu solchem Knochtdasein scheint mir -er deutsche Ar beiter zu schade: Ich will ihn nicht, wie die Partei es tut, ein lullen, sondern ich will ihn zur Empörung aufrufen. Die poli tischen Tendenzen gehen da freilich allmählich so weit ausein ander, daß es unvermeidlich wird, die organisatorische Gemein samkeit zu lösen. * Was geht i« der Leipziger Universitätsklinik vor? Im Landtag ist folgende deurschnational« Anfrage eingebracht worden: „Sicherem Vernehmen nach find in letzter Zeit in der Universitäts-Augenklinik in Leipzig zwei tschechoslowakische «rzgebirgifcyer DoUwfrermd. ftEMt zu der sonst gleichförmigen Lebensweise -er Ardelt, sich ihre Schönheiten zu erwandern. San- wesentlich -um Deutschen und zum Wandern gehört das Pläneschmieden. Selige Vorfreude, in der einem noch die ganze Fülle der Möglichsten offen steht. Im Seist pilgert man schon durch kivchenstille Wälder, über sonnige, evnteschwere Felder, schaut sinnend über ruhende Seen, klimmt von Fels zu Fels neben der munter plätschernden Quell« bergan und läßt befreit aufatmend Auge und Herz über heimatliche Wetten fliegen. Aber wenn dann die Ungewißheit der Entscheidung weicht, beginnt et« Freudigkeit anderer Art. Wanderweg und Ziel, die nun gewählt wurden, heben sich vor dem ipneren Auge plastisch heraus und alles andere tritt langsam zurück. Endlich ist der langerwartet« Tag des Aufbruch da. Nun >, oem Unbekannten, der Schönheit in ihrer estalt entgegen. Bald wandelt sich der erste Drang in eine stillere, innige Liebe, alles hinein- als Seelengut, selbst das Kleinste, die Bewegung
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