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Erzgebirgischer Volksfreund : 17.12.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-12-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192612178
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19261217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19261217
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1926
- Monat1926-12
- Tag1926-12-17
- Monat1926-12
- Jahr1926
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 17.12.1926
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Ist eine Reichswvhnungszählung notwendig? Im „Deutschenspiegel" (Berlin W. 3b) lesen wir: Di« Reichsregierung will im kommenden Jahre eine all- gemeine Wohnungszählung vornehmen. Sie glaubt, diese Zählung zu brauchen, um die Grundlagen für die Wohnungsbaupolitik der nächsten Jahre zu schaffen. Die Zählung kostet selbstverständlich Geld, sogar viel Geld. Allein der Reichsarbeitsminister rechnet mit einem Kostenanteil des Reichs von KOO 000 NM. Wenn man den Wohnungs neubau der privaten Initiative wieder zuführt, dann wird diese Zählung überflüssig. Statt einen umständlichen büro kratischen Apparat in Bewegung zu setzen und Zählungen zu veranstalten, deren endgültige Ergebnisse erst nach monate- langer Frist zugänglich werden und auch dann wahrscheinlich fragwürdig bleiben, sollte man es der freien Wirtschaft über- lassen, den Bedarf in der ihr gewohnten Weise festzustellen. Die freie Wirtschaft besitzt ein sehr feines Fingerspitzengefühl für den tatsächlichen Bedarf. Sie ist tausendmal besser als jede Bürokratie in der Lage, ihn festzustellen und ihn in wirt schaftlich einwandfreier Weise zu decken, wenn man ihr nur den Weg dazu freigibt. Die unproduktive Ausgabe der Woh nungszählung kann erspart werden, wenn man rechtzeitig daran geht, den vom Reichsbürgerrat in seiner kürzlich ver öffentlichten Denkschrift vom Wohnungsbauproblem gemachten Borschlag, auf den auch wir hingewiescn haben, in die Tat umzusetzen. Soll -er Wohnungsbau auch künftighin durch Steuern finanziert werden? Der Gesamtvorstand des Reichsstädtsbundes hat zur Frage des Wohnungsneubaues Stellung genommen und dabei fol ¬ gende Forderungen erhoben: Es muß ein Reichswohnungs bauprogramm auf mindestens sechs Jahre und unter Siche- rung einer Finanzierung für jährlich etwa 250 000 Woh- nungen im Werte von 2 bis 2,5 Milliarden Mark aufgestellt werden. Die Mittel sollen bis zur Höhe von 40 Prozent der Baukosten durch erste und zweite Hypotheken aufgebracht werden. Als Darlehnsgeber werden Sparkassen, Hypotheken banken, Kreditanstalten, Reichsversicherung für Angestellte und der freie Geldmarkt genannt. Die restlichen 50 bis 60 Prozent des Bauwerkes sollen durch Hauszinssteuerhypotheken gedeckt werden, die die öffentliche Hand gibt. Die Mittel hier zu sollen zum Teil durch die Hauszinssteuer, zum Teil durch eine Anleihe des Reiches gewonnen werden. Die Mieten sollen im mäßigen Umfange erhöht werden, da ein allmäh licher Angleich der Mieten in den alten Häusern an die in den neuen unvermeidbar ist. Für die alsbaldige Umwandlung der Hauszinssteuer soll von den kommunalen Spitzenverbänden ein einheitlicher Plan vorgelegt werden. Diese Vorschläge zeigen, wie stark auch in Organisationen, die ihrer Zusammensetzung nach keineswegs sozialistisch sind, bereits der Gedanke sich sestwurzclt, daß nur staatliche Hilfe und bürokratische Maßnahmen imstande seien, das Wohnungs bauproblem zu lösen. Es ist notwendig, daß wir uns endlich wieder zurückfinden zu der Auffassung, durch die unsere Wirtschaft und unser Volk groß geworden sind, nämlich zu dem Gedanken, daß nur der Weg der Selbsthilfe, nicht aber der Schrei nach staatlicher Unterstützung uns vorwärts bringen kann. Es ist zu begrüßen, daß der Reichsbürgerrat in seiner Denkschrift für diesen Gedanken nachdrücklich eingetreten ist. Wir hoffen, daß er sich als der allein gesunde Gedanke für einen Wiederaufbau dieses Teiles unserer Wirtschaft auch durchsetzt. Der NaHlragselat -es Reichsfinanzminifteriums angenommen. Die Weihnachtsbeihilfe bewilligt. Berlin, 15. Dez. Im Reichstag wurde die zweite Lesung des Nachtragshaushalts beim Reichs- finanzministerium und bei der allgemeinen Finanzver waltung fortgesetzt. Reichsfinanzminister Dr. Reinhold stellt fest, daß durch die weitergehenden Beschlüsse der Ausschüsse für die Neichs- rsgierung eine sehr ernste Lage geschaffen worden sei. Die Re gierung könne unmöglich mit den großen Erhöhungen, die der Reichstag beim Ostprogramm und bei den Notstandsbeihilfen beschlossen hat, einverstanden sein. Der Minister erinnert an seine frühere Erklärung, daß das Gleichgewicht des Etats nur dann gesichert sei, wenn der Reichstag nicht zu weiteren un gedeckten Ausgaben dränge. Der Minister bittet den Reichstag, bei der dritten Beratung zu den ursprünglichen Sätzen des Nachtragsetats zurückzukehren. Sollte das nicht geschehen, so werde die Regierung die Mehrbewilligung nicht ausführen. Der Finanz-minister schließt mit einem Appell an das Verantwor- tungsbewußtsein des Reichstages, der die Reichsfinanzen nicht in Gefahr bringen dürfe. Abg. Bender (Soz.) bedauert, daß die sozialdemokrati schen Anträge zu Len Beanrtenbeihilfen und den Arbeiterbei- hllfen abgelahnt worden sind. Die sozialdemokratischen Fraktion verlangt, daß auch die Neichsarbeiter berücksichtigt werden. Sie wünsche ferner, daß die Reichsregierung ihrer Zusage auf Schaffung der neuen Besoldungsordnung nachkommt und er wartet, daß dabei die Neuregelung der Besoldung in gerechter Weise vorgenommen wird. Im übrigen wird sie den Ausschuß beschlüssen zustimmen. Reichsfinanzminister D r. Reinhold erklärt, die Reichs regierung sei sich bewußt, daß eine gerechte und ausreichende Besoldung der Beamten eine Staatsnotwendigkcit ist. Sie wird jetzt mit der größten Beschleunigung die Besoldungsneu regelung in Angriff nehmen und sie gleichzeitig mit dem end gültigen Finanzausgleich im nächsten Frühjahr den gesetzgeben den Körperschaften vorlegen. Die Haushalte des Reichsfinanzministeriums und der Finanzverwaltung werden mit den Ausschußbeschlüssen über die Weihnachtsbeihilfc für die Beamten und Arbeiter des Reiches genehmigt. Der Haushalt des Auswärtigen Amtes wird ohne Aussprache in zweiter Lesung verabschiedet. Damit ist die zweite Lesung sämtlicher Nachtragsctats er ledigt. Das Haus vertagt sich auf Donnerstag. Schwerin, 15. Dez. Im Hauptausschuß des mecklenbur gischen Landtags wurde ein Antrag des Staatsministeriums angenommen, die Weihnachtsbeihilfen für Beamte, Staatsangestellte und -arbeiter im Widerspruch zu der geplan ten Reichsregelung lediglich den unteren Gehaltsgruppen I/1T zu gewähren. „Wiking" geht in „Stahlhelm" über. Berlin, 15. Dez. Die Mitglieder des Bundes „Wiking" sind in den „S ta hlhe lm" eingetreten. Am 12. Dezember habe in Rostock eine Besprechung stnttgefunden, zu der Ver treter der beiden genannten Verbände erschienen waren. Der in die Bundesleitung des „Stahlhelm" eingetretene Führer des Bundes „Wiking", Korvettenkapitän Ehrhardt, nahm an der Besprechung teil. Gefallenen-Ehrung. Ymuiden, 15. Dez. Das Linienschiff „Hannover" hat heute die Schleusen von Ymuiden passiert und nach der Einfahrt in die Nordsee die Weiterfahrt in der Richtung nach Terschelling angetreten. Vorher hatte sich noch eine Abordnung des Linien- schiffes zu den auf dem hiesigen Friedhof befindlichen Grä bern der im Weltkrieg gefallenen Angehörigen des deutschen Torpedobootes V 89 begeben Und dort im Namen der Besatzung der „Hannover" einen Kranz niedergelegt. Dieser Feierlichkeit sowie der Durchfahrt der „Hannover" durch die Pmuider Schleusen wohnten auch der deutsche Vizekvnsul in Pmuidcn, Bakker, sowie zahlreiche Mitglieder der deutschen Kolonie in Amsterdam bei. Beglisch-deutsche Annäherung. Brüssel, 15. Dez. „Peuple" meldet, daß ein deutsch- belgisches Komitee gegründet worden ist, dessen Auf gabe darin bestehen soll, Wege für eine geistigeAnnähe- rung zwischen Deutschland und Belgien zu er- künden. Dem Vorstand des Komitees sollen, sechs Belgier und sieben Deutsche angehören. Schwere Grenzverletzung -urch -ie Polen. Marienwerder, 15. Dez. Wie die „Weichsel-Zeitung" meldet, erschienen am Montag in einem Lastauto etwa drei Offiziere und 40 Mann polnisches Militär, an scheinend vom 18. Ulanen-Regiment in Graudenz, in der an der Straße Garnsee (deutsch) — Bahnhof Garnsee (polnisch) ge legenen Paßkontrollstelle. Hier gliederte sich das polnische Militär in zwei Abteilungen. Während die eine auf polnischem Gebiet blieb, überschritt die andere die deutsche Grenze. Dort wurden von einem polnischen Offizier an Hand einer Karte Instruktionen erteilt. Die Abteilung hat sich etwa eine Viertelstunde auf deutscher Seite aufgc- halten. Zweifellos liegt eine vorsätzliche Grenzver letzung vor. H- Pole« gesteht keine Zollermätzigungen zu. Berlin, 15. Dez. Die von den Polen überreichten neuen Zolltarifsätze wurden von der deutschen Delegation wieder nicht angenommen, weil sie kein wesentliches Entgegenkommen auf die deutschen Mindestwünsche darstellen. Die Polen haben das Kohlenkontingent von 300 000 nur auf 250 000 Tonnen ermäßigt, während das deutsche Höchstzuge ständnis nur 50 000 Tonnen erreicht. * Polnische Angriffe gegen Ealonder. Breslau, 15. Dez. Die polnische nationalistische Presse wendet sich in schärfster Form, gegen den Präsidenten der Ge mischten Kommission für Oberschlesien, Ealonder, und den Präsidenten des Schiedsgerichts, Küken beek, wegen der Aufhebung des Ausweisungsbefehls gegen den Generaldirektor Schulz. Ealonder hat bereits Leim Wojewoden in Kattowitz gegen diese Angriffe Protest eingelegt. Keine Erhöhung der türkischen Zölle. Angora, 15. Dez. Die Erhöhung der türkischen Zölle durch die türkische Gcneralzolldirektion ist, wie sich herausstellt, auf ein Mißverständnis zurückzuführen. Die Zoll- direktion war von der türkischen Zollbehörde nicht rechtzeitig von der Fortdauer des soeben abgelaufenen deutsch-tür kischen Provisoriums benachrichtigt worden. In zwischen ist die Gencralzolldirektion bereits von der türkischen Negierung angewiesen worden, die ab 13. Dezember etwa zu viel erhobenen Zollgebühren zurückzuerstatten. Bekanntlich steht die Unterzeichnung des bereits paraphierten deutsch-tür kischen Handelsvertrages unmittelbar bevor. Verurteilung eines italienischen Faschisten. Paris, 15. Dez. Wie die „Agence Havas" berichtet, wurde das Mitglied der italienischen faschistischen Partei, das am 1. November in Ventimiglia in das fran zösische Konsulat eingedrungen war und vom Balkon aus auf reizende Reden gegen Frankreich gehalten hatte, vom Gericht in San Nomo zu drei Monaten Zuchthaus verurteilt. Die Wirren in China. Das Vorrücken der Kantontruppen auf Schanghai. Schanghai, 15. Dez. Wie gemeldet wird, ist nach der Ein nahme von Hang tschau durch die Kantontruppen die Eisenbahnlinie Schanghai—Hangtschau bei Liuping 12 Meilen nordöstlich von Hangtschau vermutlich von Tschekiang-Truppen unterbrochen worden. Nach anderen Meldungen haben die Truppen Suntschuangfangs die Strecke bei Sungkiang etwa 20 Meilen südwestlich von Schanghai unterbrochen und be reiten sich vor, dem Vorrücken der Kantontruppen aufSchanghai Widerstand zu leisten. Leipzig, 15. Dez. Der Strafsenat des Reichsgerichts verurteilte den Maurer Johann Hohl aus Köln wegen Dor- bereitung zum Hochverrat und Zuwiderhandlung gegen das Republitschutz- und Sprengstoffgesetz zu einem Jahre sechs Monaten Zuchthaus und 150 NM Geldstrafe. Hohl hatte ein Sprengstofflager unterhalten und Einrichtungen getroffen, um für die Kommunistische Partei fabrikmäßig Handgranaten herzustellen. Amsterdam, 15. Dez. Der ehemalige deutsche Kaiser muß wegen Influenza das Bett hüten. London, 15. Dez. Lin deutsches Ganzmetall- flugzeug, das von Amsterdam nach Lroydon unterwegs war, mußte wegen Motordefektes in der Nähe von Folke stone ein« Notlandung vornehmen. Die Fluggäste blieben unverletzt. Auch das Flugzeug selbst erlitt keine Be schädigung Schneeberg, 16. Dez. Für die N o t g eme i ns ch a ft sind bisher 2842,60 Mk. bei den Sammelstellen (Stadtkasse, Erzge- birgischer Volksfreund) eingegangen. Die Sammlung wird fort gesetzt. Mit der Auszahlung an die Untersttttzungsberechtigten wird voraussichtlich nächsten Montag begonnen werden. Eibenstock, 16. Dez. Gestern geriet ein hiesiger schwerer Per sonenwagen, der auf der Straße nach Wolfsgrün in Fahrt ge kommen war, unterhalb der Brettschneiderschen Villa infolge des Glatteises ins Rutschen und schlug seitlich gegen das Straßengeländcr. Der das Geländer tragende Stein wurde durchschlagen und flog Uber den Wagen hinweg, das eiserne Geländer fuhr quer durch das Innere hindurch. Das Fahr zeug stürzte die Böschung hinab. Der im Fond sitzende Passa gier konnte sich durch rechtzeitiges Abspringen retten, sonst wäre er von der eisernen Gcländerstange erschlagen worden. Zum Fall in der Sporergaffe in Leipzig. Der Ehemann der kürzlich in der Sporergasse ermordeten Frau Schmidt hatte sich wegen Kuppelei, Körperver letzungund Beamtenbeleidigung zu verantworten. Der Angeklagte will eines Tages nach Mitternacht nach Haus gekommen sein und dabei festgestellt haben, daß seine Frau Herrenbesuch bei sich hatte. Darüber erregt, sei er in das Zim mer eingedrungen und habe dem Gast ein paar Ohrfeigen ver setzt, der um Hilfe gerufen habe. Es sei möglich, daß er dann in der Erregung die Polizeibeamten beschimpft habe. Schmidt, der augenblicklich auch wegen Mordverdachts an seiner Frau in Haft sitzt, bezeichnet das Einvernehmen zwischen seiner Frau und sich als das denkbar beste. Er habe nichts von den Abwegen seiner Frau gewußt. Der als Zeuge vernommene Verletzte gab allerdings in der nichtöffentlichen Verhandlung eine etwas andere Darstellung. Es habe sich um eine abgekartete Sache zwischen den Eheleuten gehandelt. Das Gericht kam zu einer Verurteilung des Angeklagten und erkannte auf ein Jahr dreiMonateGefängnis und dreijährigen Ehrenrechts verlust. Der Mordverdacht gegen den Ehemann Schmidt wird sich kaum aufrechterhalten lassen, es handelt sich vielmehr ziem lich bestimmt um ein Sexualverbrechen eines jüngeren Mannes, den die Polizei noch verfolgt. Das Urteil im Deister-Ako rd-Prozeß. Im Deister-Mord-Prozeß zu Hannover verkündete das Gericht folgendes Urteil: Felix Dymbowski ist des Mordes an dem Förster Meyer schuldig und wird zum Tode und wegen Verbrechens nach 8 214 des Strafgesetzbuches zu lebens länglichem Zuchthaus und dauerndem Ehrverlust ver urteilt. Aelue Liuiguug 1« der Schuhindustrie. Berlin, 16. Dez. Bei den gestrigen Schlichtungsverhand- lungen für die deutsche Schuhindustrie konnte keine Einigung erzielt werden. Infolgedessen tritt die Schlich- tungskammer in Tätigkeit, die heute einen Schiedsspruch ver künden wird. . O Berlin, 15. Dez. Unter dem Vorsitze eines vom Reichs- arbeitsminister bestellten besondern Schlichters wurde am 14. Dezember in der Kaliindustrie ein Schieds spruch gefüllt, der mit Wirkung vom 1. Dezember ab die Darifschichtlöhne um 3,5 Prozent erhöht. Diese Lohnregelung gilt unkündbar bis zum 28. Februar 1927. Die Frist zur Er klärung über Annahme oder Ablehnung des Schiedsspruchs läuft am 18. Dezember ab. * München-Gladbach, 15. Dez. Der zur Beilegung der Lohn- bewegung in der München-Gladbacher Textilindustrie gefällte Schiedsspruch des Schlichters wurde von den Arbeit geberverbänden abgelehnt, während die Arbeiter ihn an nahmen. E Oertliche Angelegenheiten. D * Kein Luftpostverkehr zu Weihnachten und Neujahr. Der Luftpostverkehr ruht an beiden Weihnachtsfeiertagen, am Neu jahrstag und am 2. Januar, weil an diesen Tagen keine Flüge stattfinden. " Chemnitz. Im städtischen Schlachthofe mußte ein Bulle durch Polizcibeamte erschossen werden. Das Tier war aus irgendeiner Ursache wütend geworden. Da große Gefahr drohte, mußte der Bulle erschossen werden. ** Leipzig. Seit dem 14. Dezember wird die 914 Jahve alte Schülerin einer Hilfsschule vermißt. Da das schwachsinnige Kind auf Lem Zkvchhauseweg öfter von einem Mann angesprochen worden sein soll, ist die Möglichkeit eines Verbrechens nicht ausgeschlossen. E Aus dem GerichtssaaL. Wesentlichen Erfolg hatten der Stellmacher Georg W. und die ledige Martha W., beide aus Johanngeorgenstadt, mit ihrer Berufung vor dem Landgericht Zwickau. W. wurde von der Vorinsranz wegen schweren Diebstahls in drei Fällen zu 3 Monaten 14 Tagen und seine Braut wegen Beihilfe zum schweren Diebstahls zu drei Wochen Gefängnis verurteilt. Staatsanwalt und Angeklagte hatten Berufung eingelegt. W. hatte in drei Fällen Bretter aus Holzschauer gestohlen; während seine Braut in einem Falle Beihilfe geleistet hat. W. gibt an, daß er dieses Holz sich nicht in rechtswidriger Absicht angeeignet haben will. Die gestohlenen Bretter haben einen Gesamtwert von 28 RM. Die Schauer waren nicht vollständig umschlossen, sondern leicht zugänglich. Einem Bestohlenen hat er dies Holz auch wieder zurückgebracht, weil er es für seine Zwecke nicht gebrauchen konnte. W. hat versprochen, die Bretter zu bezahlen. Allerdings innner erst dann, wenn es herauskam. W. begründet seine Handlungsweise damit, daß er völlig mittel los gewesen sei. Das Haus seiner Eltern sei wcggebrannt. Er hätte nur 10 NM ErwerbslosenunlerstUtzung bezogen. Damit es nun nicht herauskomme, Laß er noch einen Nebenverdienst habe, wählte er die Nachtzeit. Außerdem hatte er die Absicht, sich eine selbständige Existenz zu gründen. Das Berufungs gericht kam auf eine Verurteilung wegen einfachen Diebstahls zu. W. erhielt eine Gefängnisstrafe von 5 Tagen und die Mit angeklagte W. wegen Beihilfe zu einfachem Diebstahl eine solche von einen: Tage. Eie erhielten eine Bewährungsfrist von drei Jahren.
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