Allgemeines Journal der Uhrmacherkunst

Allgemeines Journal Gera eine Kommission gewählt worden, der nachstehende Herren angehören: Kollegen Ziegengeist, Dzimalle, Lansky sen., Illgen und Lansky jun., ausserdem sollen zugezogen werden die Herren Kollegen Schumann-Altenburg und Heyne-Zeitz. Die endgültige Beschlussfassung über die Prämiierung bleibt dem Verbandstag Vorbehalten. Jeder Arbeit ist ein Zeugnis des Lehrherrn über die Selbst anfertigung seitens des Lehrlings mit Unterschrift von zwei Kollegen am Platze oder im Vereine beizugeben. An Plätzen, wo das nicht möglich ist, genügt die Beurkundung durch den Lehrherrn. Alle Arbeiten sind längstens bis zum I. August an Herrn Uhrmacher ß. Zieg engeist-Gera einzusenden. Formulare für Zeugnisse und Karten, die der Arbeit beizulegen sind, können von heute ab kostenlos bei dem Unterzeichneten Vorsitzenden bezogen werden. Der Vorstand des Central-Verbandes der Deutschen Uhrmacher. Vorsitzender: Ohr. Lauxmann. Das Ausstellungsplakat. Die Vorbereitungen zur grossen Uhren-Ausstellung des Ver eins Leipzig nehmen rastlos ihren Fortgang, und so reift das grosse Werk seiner Vollendung entgegen. In der Vereinssitzung *Pm|£H£N ' ^ WERKEN, w8feiW£RK2EU6EH vom 9. dieses Monats bereitete der Leiter unserer Ausstellung, Koll. Rieh. Müller, den zahlreich erschienenen Kollegen durch die Enthüllung des Plakat-Entwurfs eine freudige Ueberraschung, die sich in lebhaften Ausrufen des Staunens und der Bewunderung kundgab. Es herrschte [nur eine Stimme des Beifalls unter den Ver sammelten über den wohlgelungenen Entwurf, der aus dem Atelier der Kunstmalerin Fräulein Clementine Hahn in Dresden, der Uhrmacherkunst. Nr. 14. Schwester unseres II. Vorsitzenden, Koll. Alfred Hahn, hervor gegangen ist. Die ausübende Künstlerin hat die gestellte Aufgabe mit Lust, und Liebe gelöst und ein vornehm wirkendes Plakatbild geschaffen. Das Plakat besitzt eine Höhe von 92 cm bei einer Breite von 62 cm und ist auf weissem Papier mit drei Farben, gelb, grau und schwarz, hergestellt. Es dürfte gewiss allen Beschauern des Plakates Interesse bieten, zu erfahren, dass das Porträt des am Werktisch sitzenden Uhrmachers unser Ehrenmitglied Kollege Carl Teller getreu darstellt. Der genannte Kollege feierte im November vorigen Jahres das 50jährige Meister- und Geschäfts jubiläum, wie unsere geschätzten Leser aus Nr. 22 des Jahr ganges 1899 erfahren haben; er befindet sich im 78. Lebensjahre bei voller Rüstigkeit und besucht die Vereinsversammlungen fleissig. In ungefähr acht Tagen ist das Plakat zur Versendung bereit, und können sich viele Kollegen des näheren und weiteren Umkreises von Leipzig um das Ausstellungswerk verdient machen, indem sie das Bild in den Gastwirtschaften ihres Wohnortes und ganz besonders in den Bahnhofsgebäuden zur Aufhängung bringen. Jede, auch die kleinste Unterstützung zum Gelingen des Unter nehmens wird dankbar angenommen, und wollen sich die be treffenden Kollegen mit Angabe der benötigten Stückzahl an Herrn Koll. Rieh. Müller, Leipzig, Turnerstrasse 29, wenden. Jedenfalls hat der Verein Leipzig mit der Erwerbung dieses künstlerischen Entwurfs von Fräulein Clementine Hahn, Dresden, einen glücklichen Griff gethan, und werden sich alle Besucher des Verbandstages und der Ausstellung davon über zeugen können. »~S3-« Nachtrag zur vorläufigen Tagesordnung für den IX. Verbandstag in Gera vom 19. bis 21. August. (Fortsetzung aus den Nummern 12 und 13.) Antrag des Mecklenburgischon Uhrmacher-Ver bandes: „Der Verbandstag in Gera wolle beschliessen: Der Central-Verbands-Vorstand wird beauftragt, im Klagewege gegen den Hydra-Couponhandel, unter dem Gesichtspunkte eines unerlaubten Lotteriespiels event. bis zum Reichsgericht vorzu gehen. — Hierbei soll Bezug genommen werden auf die Eingabe der Handels- und Gewerbekammern zu Dresden und das von der selben mit eingereichte Gutachten an die Sächsische Regierung.“ [Man beachte auch das bisherige Ergebnis der verschiedenen Eingaben, niedergelegt in der Verordnung des Königl. Sächsischen Ministeriums des Innern, deren Wortlaut in Nr. 13, S. 129, unsers Verbandsorgans zur Kenntnis aller Interessenten gelangt ist.] Uhrscblagwerk mit einem durch Reibung festgehaltenen Rechen. D. Reichs-Patent Nr. 111283; von Nicolaus Leiterer in Gebweiler. Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Lösung der Aufgabe, die Schlagwerke mit Rechen so zu gestalten, dass die Reehenbewegung während der Auslösung und während des Schlagens geräuschlos ist. Die Bauart weicht von den bisherigen Rechenschlagwerken erheblich ab, vornehmlich fällt der das knarrende Geräusch verursachende Einfall, auch Gegengesperr oder „Einfallschnalle“ genannt, weg, ebenso der Auslösehebel, sowie der an dem unteren Ende des Rechens befindliche Querarm. Figur 1 zeigt die Vorderansicht des neuen Schlagwerkes; die Reibfeder h stellt den Hauptteil, die Neuheit dieses Werkes dar. In Figur 2 ist die Seitenansicht der Feder h dargestellt. In Figur 3 und 5 sind zwei Ausführungsformen des Rechens r (Fig. 1) von der Seite gesehen veranschaulicht. Die Feder h, welche gewissermassen die Thätigkeit des Ein falls ausübt, sitzt auf einem Zapfen, drückt gegen die am Rechen befestigte Rolle a, bezw. auf die Hülse b (Fig. 3 und 5) und greift mit ihrem Endo um den Stift c der Auslösung d (Fig. 1).