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Dresdner Geschichtsblätter
- Bandzählung
- 9 = 36/45.1928/37,2
- Erscheinungsdatum
- 1928/37
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 3339.b-36/45.1928/37
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id31079191Z5
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id31079191Z
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-31079191Z
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 39.1931
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Dresdner Geschichtsblätter
- Autor
- Links
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Dresdner Geschichtsblätter 1931. Nr. 1 und 2. 34 sitionsentwürfe gestellt wurden, und die Entwürfe früher — ich war Hauptmann im benutzte ich, Hermann Vogel Dicht beim Orte, aber in eine Felsengruppe stand sein im hintersten Vogtland Zwickauer Regiment — in Krebes zu besuchen, hohem Fichtenwald auf „Pfefferkuchenhäuschen". Auf Stufen, die in den Stein gehauen waren, über eine Holzbrücke, die auf den nächsten Felsblock führte, gelangte man zu der Klause des Poeten, die auch im Innern den Geist des Künstlers und lieben Menschen atmete. Er arbeitete gerade an den Illustrationen der Grimmschen Märchen. Dann wan derten wir nach dem Burgstein, einer kleinen im dichten Walde gelegenen Ruine. Das war das letztemal, daß ich mit ihm zusammen war. Es sind 10 Jahre her, daß an seiner Bahre all die Wichtelmännchen, Elfen und Waldgeister, die Märchenhelden und -Heldinnen, die Engelein und Sternchen, die Eichkätzel und Vögelein des Waldes standeü und um den Heimgegangenen Freund trauerten. Artur Volkmann, der Maler-Bildhauer. Dres den besitzt von ihm den St. Georg-Brunnen im kleinen Schloßhof. Als Schüler von Ernst Hähnel hat er meine Porträtbüste modelliert. gestellter Aufgaben zur Beurteilung vorzulegen waren. ! Was für gut befunden wurde, wanderte in eine künst lerisch verzierte Mappe und wurde Eigentum des Ver eins. Ähnliche Vereinigungen mögen wohl schon früher bestanden haben, aber in die seit 1870 „Mappe" ge nannte, frisches Blut gebracht zu haben, ist zweifellos Prells Verdienft. So währte es auch nicht lange, und ich wurde „Mappeaner". Von den Mitgliedern des j Vereins ist zunächst Hermann Vogel zu nennen. Ich ! schätze mich glücklich, mit diesem Maler-Dichter, der ! ganz Poesie, Romantik und Humor war, befreundet ! gewesen zu sein. In einer bescheidenen Hülle — Vogel war klein und etwas verwachsen — lebte eine große, für ! alles Schöne begeisterte Seele, schlug ein Herz in Liebe ! zur Heimatscholle und dem Märchenzauber des Waldes, ! ein treues, deutsches Herz! Ich habe ihn oft in seinem Haus an der Plattleite in Loschwitz besucht. Man mußte an einem Drahtgitter vorbei, hinter welchem ein starker Sechserbock, den er wahrscheinlich als Kitz gefunden und groß gezogen hatte, wütend, mit gesenktem Gehörn auf- und abjagte. Das Atelier mit dem weiten Blick ins Elbtal war angefüllt mit Erinnerungen an seinen Aufenthalt in Italien. Einen Rasttag während eines Herbstmanövers Roeder erblindete. 1923 ist er gestorben. Hermann Prell sollte Kaufmann werden. Er trat in das große Seidengeschäft seines Schwagers de Liagre in Leipzig ein. Aber das war nichts für den jungen Adler, der seine Schwingen ausbreiten mußte. Er schickte eine eigene figurenreiche Komposition an Wil- ! Helm von Kaulbach in München und bat um Beur- teilung. Er erhielt die Zeichnung zurück mit der Berner- kung: „Werde Maler!" Dem konnte der gestrenge Vater Prell nicht widerstehen, und er ließ seinen Sohn zum Besuch der Malerakademie nach Dresden ziehen. > Dort mietete sich der junge Mann ein Stübchen auf der ! kleinen Schießgaffe, das in der Wohnung des Polizei- ! Hauptmanns Nerhoff von Holderberg frei war, und dort ! habe ich meinen neuen Freund oft besucht. Bei einem j dieser Besuche fragte ich das mir nach meinem Klmgeln öffnende Stubenmädchen: „Ist Herr Prell zu Hause?" — „Ja!" — „Ich störe doch nicht?" — „Nee, der macht nischt, der zeichnet nur ä bissel." Er arbeitete an einem „Brautzug", eine Bleistiftzeichnung mit Sepia getönt, ein Hochzeitsgeschenk für seine Schwester Fanny. Prell kannte niemand in Dresden näher, und vor allem fehlte ihm ein sogenannter Familienanschluß. And da machte es sich gleichsam von selbst, daß ich ihn bei meinen Eltern einführte. Der schon damals von einem liebenswürdigen Selbstbewußtsein erfüllte junge Mann wurde herzlich willkommen geheißen, und manchen ge mütlichen oder in Anterhaltung anregenden Abend hat er im Hottenrothschen Familienkreis verbracht. Da haben wir beide auch oftmals auf dem Rönisch-Flügel vierhänoig gespielt, was wohl kein großer Kunstgenuß mag gewesen sein, was uns aber Freude machte. Der behaglichen Stunden in meinem Elternhause hat Freund Prell noch im Alter gedacht: „Das Haus deiner Eltern wurde mir während meiner ersten Künstlerjahre eine unvergeßliche zweite Heimat!" Mit keinem der übrigen Schüler meiner Klasse kam ich in ein näheres Freundschaftsverhältnis. Ich habe die Namen derselben vergessen. Sie sind auch nicht unsterb lich geworden. Aber als „Mappeaner" kam ich mit jungen Künstlern zusammen, welche die Akademie schon hinter sich hatten und in einem Meisteratelier arbeiteten, oder die sich bereits selbständig gemacht hatten. Der Kompositionsverein „Mappe" hatte den Zweck, die Phantasie und den Geist der Mitglieder in bezug auf eigenes Schaffen im Gebiete der bildenden Kunst zu wecken und zu heben, sowie auf jede Art zu der ihn nach vielen, vielen Jahren öfters bei Prells in Losch- auf diesem Gebiete nötigen Bildung beizutragen. Es witz getroffen, und da haben wir Drei Iugenderinnerungen > wurde jeden Monat ein Kompositionsabend abgehalten, ausgetauscht und am 1. April 1922 unseren Eintritt in an welchem den Mitgliedern Aufgaben für Kompo- die Akademie vor fünfzig Jahren festlich begangen. !
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