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Dresdner Geschichtsblätter
- Bandzählung
- 9 = 36/45.1928/37,2
- Erscheinungsdatum
- 1928/37
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 3339.b-36/45.1928/37
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id31079191Z5
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id31079191Z
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-31079191Z
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 42.1934
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Bemerkung
- Seite 146 aus einem anderen Exemplar der SLUB ergänzt
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Dresdner Geschichtsblätter
- Autor
- Links
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wünscht die Büste behufs der Ausstellung in Bronze in kolossaler Größe ausgeführt." Ebenso erbittet er ein Gutachten über seine Wernerbüste von einem Lofrat, der angeblich ein Bildnis des weltberühmten Minera logen aus L. A. Böttigers Nachlaß besitzt oder ihn noch persönlich gekannt hat (28. Mai 1850). Die Sorge mn die Porträtähnlichkeit blieb nicht die einzige; bald traten andere, unvorhergesehene ein. Zu der Mendels sohnbüste war schlechter Marmor geliefert worden, so daß sie neu gearbeitet werden mußte (an Gilli, 9. Sep tember 1849). Auch die Wirkung der Büsten auf ihrem erhöhten Standorte ist fortgesetzt Gegenstand der Er wägungen in den Briesen jener Jahre. Lier und da mußte die Plinthe verkürzt oder das Bruststück nach unten zu verengt werden u. dergl. m. So können wir den Meister bei seiner Arbeit beobachten; fast leibhaftig tritt er uns in seiner großen Liebe zu seinen Schöpfungen und in seiner großen Geduld bei allen Widerwärtig keiten entgegen. Sein unermüdliches Vorwärtsstreben hatte schon damals auch mancherlei äußere Anerkennung gefunden. 1836 hatten ihn die Berliner und die Wiener Kunst akademie zum Ehrenmitglied ernannt, 1843 der sächsische König ihm den hohen Civilverdienstorden verliehen. 1850 sprach man ihm in Berlin die Preismedaille zu. Im selben Jahre erfolgte seine Ernennung zum Ehre nmit- gliede der Bayerischen Akademie der Künste in München. Das Dankschreiben, das Rietschel unter dem 17. November 1850 an diese Akademie richtete, ist so bezeichnend für den allezeit bescheidenen Künstler, daß hier einige Sätze daraus stehen mögen: „Soll auch der Künstler nur in seiner inneren Liebe zur Kunst den wesentlichen und eigentlichen Sporn und die Richtschnur seines Strebens vorgezeichnet finden, so liegt doch in der Anerkennung einer so berühmten und ausgezeichneten Kunstbehörde eine so große Ermutigung, daß sie nicht ohne anregendsten Einfluß auf seine ferneren Bestre bungen bleiben kann. Das beste Wollen meinerseits wird nichts unterlassen, in diesen meinen Bestrebungen der Anteilnahme der Akademie auch fernerhin würdig zu bleiben, immer würdiger zu werden." Die 1850er Jahre brachten dem Meister außer zahlreichen weiteren Auszeichnungen eine Reihe be deutender Aufträge. Diese Jahre bilden so den Löhe- Punkt in seinem Leben und Schaffen. Von den großen Arbeiten dieser Zeit seien nur drei genannt, von denen auch in den vorliegenden Briefen die Rede ist: der Figurenschmuck an einem Teile des Neuen Museums (Zwinger) in Dresden, das Goethe- Schiller-Denkmal für Weimar und das letzte gewaltige, aber unvollendete Werk Rietschels, das Lutherdenkmal für Worms. Die Arbeiten am Dresdner Museum führten Rietschel enger mit seinem jüngeren Amtsgenoffen Ernst Lähnel zusammen, der seit Oktober 1848 an der Dresd ner Akademie neben ihm wirkte und nun die Aus schmückung der Südwest- (Los-) Seite des Semper baues übernahm, während unser Meister die Nordost- faffade mit Gestalten der griechischen Sagen- und Kunst- Welt zierte (seit 1852). Schon mehrere Jahre vorher — im Mai 1847 — war Rietschel einmal brieflich an seinen „verehrten Freund" Lähnel herangetreten, aller dings in einer ganz anderen Angelegenheit, einer Frage rein menschlichen Mitgefühls. Die große Not im sächsischen Erzgebirge und im Vogtlande, durch Teue rung der Lebensmittel hervorgerufen, bot den Anlaß, daß sich in Dresden eine Anzahl hochherziger Männer — unter ihnen Rietschel — vereinigte, um „durch einen größeren Beitrag, als es ihren Verhältnissen nach und zu anderen Zeiten der Fall sein würde", ein Beispiel selbstlosen Opfersinnes zu geben. Der erwähnte Brief ehrt nicht nur seinen Absender, er gibt auch einen schönen Einblick in den Freundeskreis, der sich damals um den idealgerichteten Bildhauer scharte. „Wir möchten", — so heißt es hier — „daß es jedem ein Opfer sein soll, daß es also im Verhältnis zu seiner Einnahme oder seinem Überfluß stehe. Sind wir beide auch nicht reiche Leute, so haben wir doch, um etwas mehr geben zu können als viele andere. Ich will 50 Tlr. zeichnen, tun Sie es auch, Carus zeichnet auch 50 Tlr. Lübner und Bendemann zeichnen gewiß nicht darunter. Letzterer wollte mit L. v. Quandt sprechen, Liller mit Kaskel. Ich habe Or. Struve gesprochen, er ist dabei und wird einige werben. Geh.-Rat von Berlepsch eben falls."" Muten uns solche Worte nicht an, als seien sie in unseren Tagen geschrieben oder gesprochen? Die gemeinsame und durchaus einheitliche Arbeit Rietschels und Lähnels für das Neue Museum gab den beiden Bildhauern öfters Veranlassung zu eingehender mündlicher oder brieflicher Aussprache. Linker anderem bereitete die Größe der Freifiguren an Nord- und Süd seite in ihrem Verhältnisse zum Gesims, dieLofbau- meister Krüger" auf 4 Ellen 3 Zoll angegeben hatte, ' Or. Carl Gustav Carus, der berühmte Arzt, Schriftsteller und Maler; Iulius Lübner und Eduard Bendemann, beide Listorienmaler und Professoren an der Kunstakademie; Johann Gottlob von Quandt, der bekannte Mäzen, Förderer Iulius Schnorrs und Ludwig Richters; Ferdinand Liller, Komponist und Musikschriftsteller, damals in Dresden wohnbaft; Carl Kaskel, Bankier und schwedisch-norwegischer Konsul; Di. Gu stav Adolf Struve, Besitzer der Salomonisapotheke; August Freiherr von Berlepsch, Geheimer Finanzrat. " Bernhard Krüger, geb. 20. August 1821 in Dresden, gest. 1. Juli 1881 daselbst, Schüler Gottfried Sempers, vollendete nach dessen Flucht den Bau des Museums, 1851 Lofbaumeister.
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