Suche löschen...
Dresdner Geschichtsblätter
- Bandzählung
- 9 = 36/45.1928/37,2
- Erscheinungsdatum
- 1928/37
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 3339.b-36/45.1928/37
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id31079191Z5
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id31079191Z
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-31079191Z
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 44.1936
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Dresdner Geschichtsblätter
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
220 Dresdner Geschichtsblätter 1936. Nr. Z—4 märmi (die Figuren Prometheus und Aphrodite aus Seravezzamarmor) und das erste Relief (Sieg des Perseus über die Medusa, Bronze) auf ihre Plätze gebracht; auch der Icarus (das zweite Bronzerelief.' Ikaros und Okeanos) ist fertig und beim Gießer." In den nächsten Wochen suchte Geheimrat Jordan ihn bei seiner Arbeit auf. Prell war glücklich. Am 25. April 1904 schreibt er: „Ich bin Ihnen noch dankbar, daß Sie mich besuchten und daß ich Ihnen das opus zeigen durfte, so unfertig es auch noch ist. Ihr Schlußsegen hat über allen meinen Arbeiten nicht fehlen dürfen; ich hoffe auch, daß er über dem vollendeten mit mehr Recht wird ruhen dürfen." Am 2. Mai konnte die feierliche Einweihung des Treppenhauses stattfinden, und damit gelangte die mehrjährige Arbeit zum Abschluß, die in geistiger wie in technischer .Hinsicht an den Künstler die höchsten Anforderungen gestellt hatte. Jedoch Prell war es von Jugend auf gewöhnt, an sich selbst solche Forderungen zu stellen. Ging er doch seinen Weg immer allein, ohne sich Parteien oder Rich tungen anzuschließen. Am so mehr wußte er einen ver ständnisvollen Freund, wie Or. Jordan es war, zu schätzen und ihm zu danken. Das geht besonders aus einem schönen Briefe hervor, der sich auf Iordans Würdigung der Werke Prell in Reclams „Aniversum" bezieht (22. März 1900). Lier heißt es: „Was mir Ihr ürteil so außerordentlich wertvoll macht, ist, daß es aus Ihrem Munde so klingt, der Sie mich besser kennen als irgendein anderer, vom schweren Anfang bis heute, und ebenso besser als ein anderer die Wurzeln kennen, aus denen ich wachse. Nur wer, wie Sie, den Überblick über die vergangenen Jahrzehnte hat, die lange und langsame Entwicklung miterlebt hat, in der einer immer einen kleinen Schritt weiter schreitet als der Vorgänger, wenigstens nach einer anderen Richtung ihn schreitet, kann urteilen, ohne in das moderne Phra- fengetümmel zu verfallen, das in jedem Lähnchen einen Originalhahn bewundert, ohne Gefühl für das langsame Gewachsensein und namentlich ohne Gefühl für ein Ziel. Das langsame Wachsen der Zeit vollzieht sich, trotz des Wirbelwindes, unter der Oberfläche. Aber es ist unendlich wohltuend, zu wissen, daß es nicht von allen ungekannt sich vollzieht, und daß gerade das Wesentliche erkannt und anerkannt wurde in einem langen Bestreben — ohne Lob, das man nicht erstrebt, und (ohne) Tadel, den man nicht zu vermeiden gesucht hat. Es hat noch nie mand das, was ich anstrebe, und nur das so klar dar gelegt, wie Ihre Schrift es tut, und dies erfreut mich um so mehr, als ich, nicht imstande, zu irgendeiner der Parteien mich zu halten, gewöhnlich von beiden zerzaust werde, während das Ziel niemer Arbeit nicht ein von ihnen abweichendes, sondern nur ein weitergestecktes ist. Die moderne Bewunderung gilt den Absonderlichkeiten, und sie sind interessant genug; die Mehrzahl bleibt an ihnen hängen. Aber sicher ist, daß das Endresultat — wenn es gelingt, es zu ziehen — verzweifelt ähnlich dem ganz Guten der vergangenen Kultur ausfallen wird; denn wir bleiben uns gleich mit dem Entzücken an der Natur und dem Bedürfnis nach Gesetz und Larmonie. Wen seine Art dahinaus treibt, (der) kann nicht in den reizenden Tälern und Schluchten neben dem Wege bleiben, jo verlockend sie find. Es ist schon an unserer Zeit, daß der Weg an so vielem vorüberführt!" Diese Worte, mit denen wir die künstlerischen Selbst bekenntnisse Prells abschließen wollen, offenbaren so recht den durch Kampf und Zweifel geläuterten, idealen Sinn des Dresdner Meisters. Es ist der gleiche, der sich in seinen großgedachten und edel durchgeführten Werken, auch uns Leutigen noch verständlich, ausspricht^. Er ist es auch, der seinen Träger über den Wandel der Zeiten hinaushebt, richtunggebend in Gegenwart und Zukunft weist. Was vermögen äußere Einflüsse, Richtungen oder Anfechtungen gegen eine schwer errungene, aber nun gefestigte Überzeugung von dem, was im Lebens kampf als richtig erkannt wurde? Das ist der eine, köst liche Ertrag dieser Briefe. Was uns aber noch besonders an ihnen entzückt, ist die schöne, fast klassische Form, die Prell seinen hohsn Gedanken zu geben vermag: goldene Früchte in goldenen Schalen! Lier spricht wirklich der Künstler zum Kunstfreunde. Lob wie Tadel weiß er stets in ein vornehmes Gewand zu kleiden. Bei aller Begeiste rung leuchtet eine Abgeklärtheit hindurch, die nicht nach rechts oder links schielt, sondern wohltuend berührt. So tritt uns in diesen Freundesbriefen der Mensch und Künstler Prell entgegen, jener hochgesinnte Mann, wie er in den Lerzen seiner Schüler noch fortlebt und seinem deutschen Volke unvergessen bleiben möge! Rudolf Sigismund Blochmann Der Vater der deutschen Gasindustrie Von vr. Rudolf Blochmann, Kiel Das neunzehnte Jahrhundert darf als das Jahr hundert der Entwicklung der Industrie bezeichnet werden. Die Ergebnisse der bahnbrechenden naturwissenschaft lichen Forschungen der Gelehrten an den Lochschulen wurden angewandt zpr Vervollkommnung der Lebens haltung. Als Bahnbrecher auf den verschiedenen neuen ° Die umfassendste und beste Ausgabe dieser Werke ist noch immer die 1904 in der Amelangschen Kunsthandlung zu Char lottenburg erschienene (64 Tafeln und Text von Georg Galland mit 20 Abbildungen). Hine seinsinnge Einführung in die Albertinum-Arbeiten enthält Paul Herrmanns kleine Schrift „Das Treppenhaus im König!. Alb. zu Dresden" (gleicher Verlag 1914, mit S Abb.)
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder