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Dresdner Geschichtsblätter
- Bandzählung
- 9 = 36/45.1928/37,2
- Erscheinungsdatum
- 1928/37
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 3339.b-36/45.1928/37
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id31079191Z5
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id31079191Z
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-31079191Z
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 37.1929
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Dresdner Geschichtsblätter
- Autor
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durch die Worte: „So einen kriege ich nicht wieder." Die Berliner trauerten ihm nach: „Schon stirbt ein Graun! So bald verläßt die Seinen Der Vater unsrer Harmonie. Lim dessen Sang die Musen Thränen weinen, Graun, unser Liebling, stirbt zu früh." Die erste kurfürstliche Windmühle zu Dresden und ihr Erbauer. Von Otto Mörtzsch. Im Mühlenbuch des Gebirgsvereins für die Sächsische Schweiz, Jahrbuch V, 1927, S. 1I6f., ist festgestellt, daß die erste Windmühle in Sachsen bereits 1373 urkundlich erwähnt wird, sie stand in Meißen vorm Lommatzscher Tore. (Die älteste Schiffmühle Sachsens ist seit 1227 nachweisbar, sie gehörte dem Heilig Kreuz-Kloster, unterhalb Meißen.) In Dresden scheint der Rat der Stadt im Jahre 1513 die erste Windmühle erbaut zu haben und zwar hinter der alten Frauenkirche, dem Maternihospital gegenüber*. Der Atlas zur Geschichte Dresdens zeigt auf Blatt 4d deutlich den Standort des runden Baues. Sie war demnach ein „Holländer" und keine Bockmühle. Der für alle wirtschaftlichen Fragen sehr interes sierte Kurfürst August (1553—86) wandte seine Auf merksamkeit nicht nur den Weißeritzmühlen (Hofmühle zu Plauen 1569) zu, sondern unterstützte auch die Verwirklichung eines Planes für die Erbauung einer landesherrlichen Windmühle. Am 13. SePtember1560 schreibt der Kurfürst seinem Amtshauptmann Melchior Haufe: „Lieber getrewer. Nachdem unser Einspen- nigen Hauptman und auch lieber getrewer Wolff von Nauchhaupt ein werck einer Windtmuhle uff eine sonderliche newe Arth vorfertigen zu lassen be dacht, als ist unser bevehlich, du wollest ime von unserm bawvorrathe alhier soviel Steine und Kalck one be- zahlung volgen und zukommen lassen, als er darzu bedarff. Doran beschidt unsere meynunge. Datum Dresden den 13. Septembris Ao. L/X."? Der ge nannte Rauchhaupt, Hauptmann einer Abteilung be- rittner Adliger, die mit einem Pferde dienten, tritt in den Akten zum ersten Male 1554 auf. Am 21.Januar verschreibt ihm August 2000 GuldenP Im voraus * Das jetzige Maternihospital an der Freiberger Straße ist in den Jahren 1837/38 nach Plänen Sempers erbaut worden. - Copial 301, f. 357. ° Copial 221, f. 18. sei bemerkt, daß der Schuldner zeitlebens mit Geld- sorgen geplagt war. Seine Besitzungen in der Halle schen Gegend i) (nö. der Stadt) und zwar Rittergut Hohenturm, sowie die Vorwerke Brossendorf und Silßdorf scheinen wenig abgeworfen zu haben. Die Einkünfte davon und sein Gehalt als Hauptmann waren für den plänereichen Mann nicht ausreichend. Aus dem Windmühlenbau scheint zunächst nichts geworden zu sein, denn am 1. Januar 1563 genehmigt Kurfürst August das „underthänigliche ersuchen vnd bitten des lieben getrewen Wolf Rauchhaupt zum Hohenthorm, ime von unserm Hof züe Haus vrleuben zu wollen", und verpflichtet ihn, „vns von Hause aus weiter zu dienen" gegen ein Jahresgehalt von 200 Gulden, zahlbar in zwei Raten (1 Gulden - 21 Groschen) 2. Llm Rauchhaupts Einnahmen etwas zu verbessern, soll er Hans Eberhausens Lohn in der St. Jakobs-Kapelle zu Halle bekommen (20.VI. 1565)^. Im nächsten Jahre ist der Hauptmann wieder in Dresden und nimmt seinen alten Plan erneut auf. Ein Brief an den Schösser zu Dresden vom 28. Juli 1566 besagt: „Zue anrichtung der neuen Winndt- mohl alhir seindt 15 stemme bauholz inn unserer Dreßnischen Leide gesellet, darumb befehlen wir dir, due wollest Vorsehung thun, das solch bauholz nach vnsers lieben getreuen Wolff Nauchhaupts, solcher mohlen baumeister, angeben durch vnsere Ampts- vnderthanen, welche darzue am gelegennsten, zum för derlichsten vor das Closter gefürth, domit solch bau so viel desto eher gefordert. Hieran beschicht vnser Meinung"*. Durch dieses Schreiben erfahren wir, daß die neue Windmühle am Kloster, der jetzigen Dom- und Sophienkirche, erbaut werden sollte. Wenn man be denkt, daß 1566 das ganze Zwingergelände noch un bebaut war, vom Stadtgraben bis nach Ostra sich die Schmelzwiese, das Kleine und Große Gehege erstreck ten, so daß Süd-, West- und Nordwinde ungehindert die Mühle bestreichen konnten, müssen wir den Stand ort als gut gewählt bezeichnen. Wenn wir auch von nun an nichts mehr über den Bau erfahren, so können wir doch annehmen, daß des Kurfürsten Zähigkeit, ja Starrsinn, in Verfolgung seiner Pläne die Errichtung der Windmühle durchgesetzt' hat, lag sie ja nur eine halbe Wegstunde von dem geplanten Ostravorwerke entfernt. L'lber ihre Lebensdauer darf man wohl fol gende Vermutung äußern. Als der Landesherr die * Fin. Arch. Locat 33729. Nep. XI. Sect. II. lit. R. Nr. 19. - Locat 33340. Bestallungen 1548—63. Bd. 1921, S. 559. - Copial 321, f. 57. Rentcopial Jahr 1566, Bl. 616,
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