Sächsische Elbzeitung : 24.05.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-187605241
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18760524
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18760524
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Paginierfehler: auf Seite 175 folgt Seite 174
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1876
- Monat1876-05
- Tag1876-05-24
- Monat1876-05
- Jahr1876
-
173
-
174
-
175
-
174
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 24.05.1876
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sächsische ElbMuiig. Amts- und Anzeigeblatt für das König!. Gerichtsamt und den Stadtrath zu Schandau und den Stadtgemeinderath zu Hohnstein. Die „Sächs. Elb-Zeitung" erscheint Mittwoch und Sonnabend und ist durch alle Postanstaltcn, sowie durch die Expedition dies. Bl. für t Mark vierteljährl. zn beziehen. — Inserate für das Mittwochsblatt werden bis Dienstag früh lt Nhr, für das Sonnabendsblatt spätestens bis Freitag früh » Nhr erbeten. — Preis für die ge spaltene Eorpuszcile oder deren Nanin U) Pf. (tabellarische oder cvniplieirte Inserate nach Uebcreinkunft.) — Inserate für die Elbzeitung nehmen an in Hohnstein Herr Aürgermstr. Hesse, in Dresden und Leipzig die Annoncen-Bürcans von Haasenstein L Vogler, W. Saalbach, Jnvalidendank und Nud. Mosse. 42. Schunduu, Mittwoch, den 24. Mai 1876. Politische Wcltschau. V Unter den LandtagSverhandluiigen dcr vcrgangcncn Woche steht neben der beschlossenen E mächtigmig der Negierung zum Ankauf der Chemnitz Auc-Adorfcr Eisenbahn jedenfalls die Acrathm über den Urknndcnstcmpcl obenan. Zn Artikel L dieses Gesetzes (Befreiungen) genehmigte die Kammer einen Antrag des Abg. Lehman», nach welchem Ur künden über Gegenstände, deren Werth ansschließlit etwaiger Zinsen, den Betrag von 150 Mark nicht übersteigt, von der Stcmpclpflicht befreit sein sollen. Gegen die Befreiung dcS FiöcnS des deutschen Reichs opponirtc Abg. Ur. Minckwitz, die Kammer lies; jedoch die Befreiung bestehe». I» Betreff des Zeitpunktes, zn welchem eine Urkunde stcmpclpflichtig wird (Art. 6), befürwortete die Deputation ein ncneö Priueip, nach welchen« Urkunde» erst da»» stcmpclpflichtig wcrdc» solle«, wett» vo» ihnen vor Gericht Gebrauch gcmnchl wird. Abg. Ur. Minckwitz ricth zum Bcrlasscu des bisherigen Principö, das geradezu verwerflich sei. — Mccpräsidciit Streit hatte zu den Dcpntalionüvor- schlügen einige Nerändcrnugcn beantragt, welchen die Deputation bcitrat. Abg. Richter (Tharandt) hielt das vo» der Deputation vorgcschlageuc Princip für ungerecht, weil cö die Befreiung der Urkunden anö- spricht, die nicht vor der Negierung znr Cognition ge langen. Die Kammer nahm den Art. 6 der Depu tation mit der veränderte» Fassung des Biccprä sidcntcu Streit an. Auf Antrag des Referenten der Minorität (Abg. Krause) wurde beschlossen (Art. 9 8 10), daß schriftliche Vcrläugcru»gcu von Vertrügen i» Bezug auf Siempelpflicht wie neue Vertrüge zu be handeln sind. Auf Ucbcrtrctungcn gegen das Stcm pclgcsctz nnd .die zum Vollzug desselben erlassenen Ver fügungen wurde eine Geldstrafe vo» 200 Mark fest gesetzt (sofern keine andere Strafe in einem bestimm tcn Falle augcdroht ist.) Die Bestimmung, daß in Slcmpclstrassachcn die staatSanwaltschastlichen Befug nisse au Beamte dcS Finanzministeriums übertragen werden können, gab dem Abg. Petri Anlaß zu einer Bemerkung über die Jugend des Rcgicruugs-Kom- NiissarS Heller, worauf Abg. v. Hausen ziemlich schar für den Angegriffenen cintrat. Einige vermittelnde Worte' dcS Abg. Kirbach verwandelten die etwas ge reizte Stimmung in Heiterkeit, worauf die Kammer de» Nest dcS Gesetzes sammt dcm Tarif genehmigte. Die auf die Siempelpflicht der VcrsicherungSvertrügc bezügliche Pos. 361) dcS Tarifs wurde von der Kam mer abgelchut. Schließlich »ahm die Kammer mit allen gegen drei Stimmen den Gesetzentwurf über den Urkunden- und Erbschaftöstempcl mit den beschlossenen Abänderungen au. Wieder einmal ist die türkische Frage in eine iicne Phase getreten, abermals ist auf diplomatischem Gebiete eine Verständigung eingctrctcn. Die poli tischen Bcrathnngcn, welche in Berlin abgehaltcn wor den sind, haben zu einer erneuten vollständigen Ge meinschaft der Entschließungen der Mächte in Bczng auf die uothwcndigcn Schritte gegenüber der Lage der Dinge in der Türkei geführt. Schnell war ein Ein verständnis; unter den drei Kaiscrmüchtcn über die znr Wiederherstellung und Sicherung dcö Friedens in der Türkei und zum Schutze der Uutcrthaucu europäischer Staaten zu ergreifenden Maßregeln in allen Bezieh ungen erreicht, so daß die gemeinschaftlichen Auf fassungen und Vorschläge alsbald auch den Botschaftern von Großbrittannicn, Frankreich u,id Italien Behufs Einholung der Zustimmung ihrer Negierungen mit- gcthcilt werden konnten. Als Ncsultatc der jionfcrcnz werden folgende Punkte angegebim: Anbahnung eines zweimonatlichen Waffenstillstandes. Während dieses Waffenstillstandes werden Verhandlungen zwischen der Pforte nnd den Insurgenten ans Grund des erwettcr- tcn Andrassh'schcn Programms gepflogen, namentlich bezüglich der Herstellung getrennter türkischer und christlicher Kommnnalverbäudc nnd einer »encn Vcr- thcilmig des Gnmdeigeuthnmö. Es werden gemischte Kommissionen eingesetzt, um die Durchführung der Rc- formeu zn überwachen. Diese Kommissionen haben aus Türken und curopüischcn Delcgirtcu zn bestehen und zugleich als Beschwcrdchvf zu fungircu. Nußland tritt entschieden für diese Vereinbarung ein, um d Jusurgcutcu zu beeinflussen. Eiu kombiuirtcs dcnlsc österreichisch russisches Geschwader bcgicbt sich auf den Archipel. Unterdessen nimmt der Anfstaud in den tür kischen Donanläudcrn immer größere Dimensionen ai imd allenthalben ans ottomanischem Gebiete zeigt sic eine große Ansrcgnng nnd Gährnng. Während tu Kommission des Großhcrrn in Salonichi eine furcht bare Gerechtigkeit übt und zahlreiche Hmrichtnugeu vollziehen läßt, brachte eine alttürkischc Bewegung in Konstantinopel selbst das türkische Kabinct zn Falle und Beunruhigung in alle Kreise. Hat die Aufregung auch !u den letzten Tagen etwas abgenommen, so sind doch die schlimmsten Befürchtungen noch allenthalben vorhanden. In Deutschland hat die Eröffnung der zweiten Session des Laudcöansschusscö für Elsaß-Lothringen in Straßburg durch den Obcrprüsidcutcn stattgefnudeu. Unter den für den LandcöauSschuß bestimmten Vor lagen befindet sich auch der Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Kreise. Die „Straßburger Zeitung"' veröffentlicht diesen Gesetzentwurf nebst Motiven, wel cher zwar nicht darauf Anspruch macht, eine Krciö- orduuug im preußische» Sinuc zu sciu, sondcru nur die Gruudlagcu schassen will, „ans welche» a» dcr Hand der Erfahrung nnd nach Maßgabe erhöhter Bc- thciliguug der Bevölkerung am öffentliche» Lebe» weiter gebaut werde» kann." Nach clsaß-lothri»gschcm VcrwaltnugSrccht bildet der Bezirk das einzige kor porative Mittelglied zwischen Gemeinde mid Staat. Der vorliegende Entwurf stellt dcu Kreis als eine» Verband zur Verwaltung seiner Kommnnalangclegcn heilen mit den Rechten cincr juristischen Person hi». Die KreiStagsmitglicder sind von den vereinigte» Gc- mciudcrüthc» der Kantons z» wählen; ans je 5000 Einwohner soll ein Vertreter, für jede» Kanton aber deren mindestens zwei cmfallcn. Die Kreistage wäh len KrciSanöschüssc, welche sich unter dem Vorsitze des Kreisdireklors an der Verwaltung und bczw. Aufsicht der KrciSaustaltcn zu bcthciligcu haben. Der Gesetz entwurf bezeichnet einen bedeutungsvollen Fortschritt in der Organisation der Ncichölande. Auch ist in El- aß-Lothringcn jetzt der dcm LandcSanSschnß zn nntcr- wcitcndc Voranschlag dcö LandcShanöhaltSctatö für 1877 durch die amtlichen Organe bekannt gegeben worden. Derselbe schließt in Einnahme» nnd Anö gaben mit 41,961,157 Ak. ab gegen 41,448,298 M. im laufenden Jahre. Die fortdauernden Ausgaben haben sich von 28,643,421 Ak. ans 31,598,724 M. vermehrt, die einmaligen mid außerordentlichen von 12,804,877 Ak. auf 10.362,433 Ak. vermindert. Dcr ElatSgcsctzcntwurf enthält 17 Paragraphen, worin nßcr verschiedenen reglcmcntarischen Bestimmungen bcr die Erhebung dcr BezirkS-und Gemeindesteuern, übcr die Umwandlung gewisser Gebührenbezüge in feste Bc- oldnugcn rc. motivirte Vorschläge znr Ausgabe »euer L-chatznnwcisnngcn iu Höhe vou 4,680,000 Mark cnt- halteu sind. — Die Bremische Bürgerschaft hat dcu vom Senate mit Preußen nnd Oldenburg abgeschlos- cncn Vertrag wegen der Unterhaltung der Schiff- ahrtözcichcn an der Uutcrwcser abermals verworfen nd den Senat ersucht, mit dem Reichskanzler über ne auderwcitc Regelung der Sache in Verhandlung > treten. — In Oldenburg haben Negierung und Landtag Versöhnung gefeiert, nachdem beide gesetzge bende Factoreu in der Beamtcngchältcrfragc nachge- gcben. Der Landtag ist auseinander gegangen. — Der Lippcschc Landtag hat das vom Fürsten vor- gelcgte Wahlgesetz mit 15 gegen 2 Stimmen und mit wrsclbcn Majorität den Gesetzentwurf über die Zu- ammcusctzuug des Landtags angenommen. I» Pest sind die Delegationen eröffnet worden. Die Negierung brachte den Voranschlag dcö geniciu- samcn Staatshaushalts für 1877 liebst den Nach- trngSkrcditeu für Heer und Marine, die Schlußrech nung für 1874 und NachtragSkrcdil für die dcu Flüch tigen aus Bosnien und der Herzegowina gewährten Unterstützungen zur Vorlage. Von der österreichischen Delegation wnrdc Nechbancr znm Präsidenten gewählt, welcher hierauf ciuc längere Ansprache hielt. Die ungarische Delegation wählte Szkary zu ihrem Präsi denten. Ferner trat daselbst eine Komcrcuz behufs Bcrathuug über einen rnssisch-östcrrcichisch-ilngari'sch- italicmschcn Eiscubahnvcrbaud zusammen; an den Ver handlungen nahmen 15 Vertreter von russischen und zahlreiche Dclcgirtc vou deutschen, italicmschcn und österreichisch-ungarischen Eisenbahnen Theil. Die spanischen Kortcö haben mit 220 gegen 84 Stimmen den Artikel 11 der Verfassung über die Religionsfreiheit angenommen; derselbe kantet: „Die Nation verpflichtet sich, zur Unterhaltung dcö KnltnS nnd der Dicncr dcr katholischen Religion, welche die Staalörcligion ist. Auf spanischem Gebiete darf Nic- maiid wegen seiner religiösen Meinungen oder wegen Ausübung sciucö besonderen Kultus unter Vorbehalt der der gciktlichcu Sittcnlchre gebührenden Achtung verfolgt werden. Es sind jedoch keine anderen öffent lichen Eercmouic» oder Knndgcbungen gestattet, als die der Staalöreligion." In Madrid haben ferner mir Unterredungen zwischen dcu spanischen Winister- Msidcuten nnd den baskische» Dclcgirten staltgefnn- dc». Letztere habe» ihre Meinung dahin ausgespro chen, daß die Fneroö mit dcr nationalen Einheit nicht unvereinbar wären, auch nicht die Ursache des Karli- steukriegeö gebildet hätte». Demzufolge aceeptircu sic die Zuziehung zu dcu öfsenllichcu Lasten nur mit der Einschränkung, daß die BkigncletS einen Theil dcö von den baskischen Provinzen zu liefernden Militür- kontingcntS zn bilden haben und daß von den Steuern die Ausgaben für das Proviuzialbudget im Voraus n Abzug gebracht werden. Sic verweigerten schlicß- ich die Diskussion über jeden Vorschlag, dcr nicht auf dcr uubestrcitbarcu Erhaltung dcr baskischen Pri vilegien basirc. Die Konferenz endete damit, daß dcr Ministerpräsident diese Forderungen ablchnte. än Bukarest ist die Dcpmirtcntämmcr aufgelöst und uud der Senat vertagt worden. Die Neuwahlen für die Kämmer sollen in drei bis vier Wochen stattfiudcn. Tagesgeschichte. Dachse». Schandau. Uebcrall her ertönen Klagen über den Frost in der Nacht vom 19. auf den 20. Akai. Im engeren uud weiteren Latcrlmide, namentlich auch iu unserer Gegend, hat derselbe un endlich viel Schaden an Feld- nnd Gartenfrnchtcn an- gcrichtet. Auch über DcutschlaudS Gaue hinaus nahm der böse Feind seinen verheerenden Gang mit grim miger Zcrstöruugöwnth. So z. B. schreibt eiu Wie ner Blatt: „Der Frost in der Nacht zum 20. Mai hat im ganzen weiten Gebiete der österreichisch nngari- chcn Monarchie furchtbar geschadet. Durch den er- tarrcnden Hauch dcö Nordens sind die Hoffnungen luserer Landbevölkerung zunichte geworden. Anö al- en Gegenden der Windrose bringt dcr Tslcgraph cr- chrcckende Hioböposten. Anö Nord und Süd, von Ost »ach West tönt Wehklage» durch daö Land. Feld ud Garte» biete» daö traunge Bild der Verheerung. Uibcrcchcnbar ist der den Saaten, Felder» »nd bc- oiidcrö de» Weingärten zugefügte Schaden. Unbe rechenbar sind aber anch die Folgen dieses nationalen Unglückes. — Die „Dr. Nachr." schreiben: Wahrhaft grauen voll sind die Zerstörungen, welche der Frost in Gär ten, an Gelände«, auf Bäumen nnd Sträuchern am Sonnabend Morgen ungerichtet hat. Alle Obsthoff- mngeu sind geradezu vernichtet. Wer die Loschwitzer Iflegc oder die Berge hinter Prießnitz durchwandert, ver die Gärten in dcr breite» Ebene sieht, dem tre te» »»willkürlich die Thrüucn in die Angen über das
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht